kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

sajopo
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kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Hallo
Bei mir ist es eine komplizierte Geschichte.
Ich habe Anfang Juni erfahren, dass "wir" schwanger sind. Es war zwar nicht soooo geplant aber wir haben uns sehr darüber gefreut. Ich denke nach zwölf Jahren Beziehung und zwei Jahren Ehe war das nun das i Tüpfelchen. Ich hatte zwar immer Angst davor weil ich selbst mir das Mutter sein nicht zugetraut habe, dennoch sah ich der Aufgabe mutig entgegen.
So nun zum eigentlichen Thema.
Anfang Juli wurde mir dann eine Fehlgeburt diagnostiziert und zwei Tage später eine Ausschabung vorgenommen.
Montag Fehlgeburt, Mittwoch Operation, Samstag macht er Schluss.
Er kann nicht mehr. Es wird ihm alles zuviel.
Ok... Er ist selbstständig, ist in vielen Organisationen tätig. Ich habe bei ihm im Betrieb mitgearbeitet.
Er hat überall irgendwelche Sachen angefangen aber nie wirklich voran getrieben.
Er ist einfach überfordert und dann auch noch das mit dem Kind.
Ich weiß das er nicht so ist und dass er auch unsere Beziehung immer genossen hat. In den letzten Wochen einfach alles zuviel war. Aber geredet hat er natürlich nicht darüber oder mir auch nie gesagt was ihm nicht gefällt.
Kann es sein, dass er den Verlust unseres Kindes nicht verkraftet hat???
Ich möchte ihm wirklich helfen und ich glaube nach wie vor an unsere Ehe.
Vielleicht weiß hier jemand einen Rat danke
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sweet7
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sweet7 »

Ich glaube schon, dass ihm das zu viel ist. Wie geht es dir damit? Was hat er denn als Trennungsgrund genannt.

Wir haben leider auch einen kleinen Engel verloren und mir ist es nachher nicht gut gegangen.

Ich hoffe, dass ihr das beide verarbeiten könnt.

LG
Sweet7
Botus
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von Botus »

Was soll man da sagen ? Etwas, was einem spontan dazu einfällt ? Etwas, was dem eigenem Fundus an Eigenschaften und Erfahrungen entspricht ?

Ich mache das nicht. Sicher ist aber, dass der Zeitpunkt, Schluß zu machen, einfach nur arschig ist und durch überhaupt nichts zu entschuldigen.

Das kann man nach so einer langen Zeit anders machen, hier scheint es an Empathie zu fehlen.

Selbstständiges Arbeiten, überall zur gleichen Zeit engagiert sein, andere (z.B. die Partnerin) mit in die Arbeit einzubinden, ist eine Sache, die viele Männer machen. So lange alles auch durchgezogen wird und von Erfolg gekrönt ist, finde ich sowas OK.

Nach meinen Lebenserfahrungen wird es erst problematisch, wenn es das Ganze nur Show ist, also die Konstanz, die Dauerhaftigkeit und letztlich auch der Erfolg hinter dem hinterher hinken, was ein selbständiger Mann nach außen hin darstellen möchte.

Dann kann sich der Charakter ungünstig entwickeln. Hohe Ansprüche an sich selbst, hohes Selbstbewusstsein hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten, aber die Ergebnisse bleiben aus. Sowas kann einen Mann auf Dauer sehr verändern.

Wie sich das Berufliche bei Deinem Partner genau verhält, kann ich aber nicht beurteilen. Das wäre allenfalls vielleicht ein Ansatz. Er scheint das Ganze ja offenbar als "Scheitern" zu verstehen. Das wäre nur dadurch erklärbar, dass das Schwert des Scheiterns bereits über ihm hängt.

Liebe Grüße vom Dobi
sajopo
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Hallo
@ sweet7
Vielen Dank für deine Antwort.
Komischerweise muss ich sagen mir ist nach der Fehlgeburt gut gegangen. Meine FA hatte mir auch gesagt, dass das Kind schwestbehindert gewesen wäre. Und manchmal regelt die Natur manche Dinge von selbst.
Natürlich war ich traurig. Haben uns ja schon allerhand ausgedacht und phantasiert, wie man das halt so macht.
Mein mein hat mit mir eigentlich nicht über den Verlust gesprochen. Ich glaub einfach er konnte das nicht. Dafür habe ich versucht für uns die Stärke zu sein. Was ich auch war. Er war ja in meinen schwachen Momenten ( als meine Mutter vor 4 Jahren starb ) bedingungslos für mich da.
Jetzt wollte ich ihm das zurückgeben.
Auch seit der Trennung hat er kein Wort über UNSER Kind verloren.

Als trennungsgrund meinte er zuerst er hat Gefühle für eine andere ( natürlich meinte er eine Mitarbeiterin die aus einem sehr schwierigen sozialen Umfeld kommt und um die wir uns beide mehr oder weniger gekümmert haben) das hat er dann auch schnell wieder verneint. Was ich im auch glaube. Weil so einer ist er nicht.. Hätte nie einen Grund eifersüchtig zu sein.
Dann hat er gesagt er hat keine Gefühle für mich
Als nächstes dass ihm alles zu viel ist.
Und das er in seinem ganzen Leben noch nie das machen könnte was er wollte
Und er will jetzt einfach seinen Weg gehen ( was auch immer das heißen mag )
Meine Psychologin sagt halt, dass er selber nicht genau weiß warum.
Ja das sind so weit die Gründe

@ Dori

Auch dir danke für deine Antwort.
Du hast recht mit dem dass nach außen hin alles nur Show ist.
Das wurde ihm von seinen Eltern auch so anerzogen.
Sei immer stark. Sei immer beherrscht.
Manchmal kann man sich halt nicht beherrschen oder stark sein.
Ich würde natirlich auch in dieses Schema gedrängt. Wobei ich dass meinen Schwiegereltern nicht zum Vorwurf mache, weil niemand erwartet so zu werden wie die eigenen Eltern
Sein Vater war natürlich beruflich sehr erfolgreich. Aber keiner hat von ihm erwartet in dessen Fußstapfen zu treten. Ich am allerwenigsten. Und mir ist es auch egal ob er der große business man ist oder nicht. Ich hätte ihn auch genommen wenn er Klomann ist.
Ja er sagt er hat keine Gefühle mehr hat aber gleichzeitig das er mich unterstützen will und mich nicht aus seinem Leben streichen will aber was heißt das schon.
Der Zeitpunkt kam wirklich sehr ungünstig und ist in meinen Augen auch moralisch nicht vertretbar. Ich bin auch richtig wütend und vorallem enttäuscht.
Bei mir läufts aber auch richtig gut. Hab nach zwei Wochen schon eine neue Wohnung und jetzt muss ich mich halt noch auf eine neue berufliche Herausforderung einlassen aber da habe ich eigentlich richtig Bock drauf.
Ich habe viele Freunde sie mich auffangen und mir Mut und Halt geben.
Durch diese Trennung bin ich geerdet worden und weiß was wirklich wichtig ist im Leben.

Liebe Grüße sajopo
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mirabella
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von mirabella »

Hallo,
Ich glaube Männer mit Depressionen trennen sich eher als Frauen.
Zumindest was ich hier so lese.
Auch mein Mann hat sich getrennt weil er auf einmal keine Gefühle für mich mehr hatte. Auch er wollte so Leben wie er will, keine Verantwortung mehr tragen. Allein sein, nur er.
Auch er stritt ab, dass er eine Andere hatte, was ich ihm auch anfangs glaubte, denn so einer war er auch nie!
Leider hat sich das doch bestätigt. (Affäre IST vorbei)

In einer Depression verändern sich manche Menschen irgendwie zum Gegenteil.

Aber schön das du dich nicht unter kriegen lässt. Ich habe/ hatte daran 1 Jahr zu knacken.

Weiter so !

LG
sajopo
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Hallo Mirabella
Ja also zu knabbern hab ich auch dran. Nur muss es ja irgendwie weiter gehen. Ob er mit der was hat oder nicht ist mir eigentlich auch egal. Holt er sich auch wieder Probleme mit ins Haus.
Das Problem sehe ich eher dadrin dass meiner nicht leben kann wie er will.
Er hat ein Geschäft, träg Verantwortung für Mitarbeiter und Kunden. Er war immer so ein Verständnisvoller Mensch. Wollte oder will es irgendwie jedem rechtmachen. Könnte nicht nein sagen. Das hat mich auch immer genervt, dass er nie auf den Tisch gehauen hat. Aber ich komm damit klar.
Ich liebe ihn ja auch und empfinde Zuneigung. Ich weiß auch dass er nicht so ist. Ich kann mich ja in zwölf jahren nicht getäuscht haben. Solang kann sich ein Mensch nicht verstellen.
Im Geschäft habe ich immer zu ihm gesagt wenn du dich für etwas entscheidest, steh ich hinter dir und ich habe das so gemeint.

Aber wie war das bei dir? Habt ihr es nochmal probiert und wie geht's dir heute.
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mirabella
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von mirabella »

Hallo,
Ich glaube auch schon fast das es mit dem "ich muss es jedem Recht machen" zu tun hat. Mein Mann war auch so. Er hat auch nie wirklich auf den Tisch gehauen!
Das es dir egal ist, wenn da mit der Anderen was läuft, ist gut so. Wie du schon schreibst, damit holt er sich neue Probleme ins Haus! Der Therapeut meines Mannes hat ihm dazu abgeraten, er sollte erst seine alten Baustellen beseitigen.
Zu mir sagte er "er wüsste auch nicht was ihm da geritten hat".
Seine Depression gibt es jetzt schon seit 2 Jahren. In dem 1. Jahr war es uns nicht so bewust und ich ziemlich beruflich eingespannt, sodass meine Nerven am Boden waren und es kam oft zum Streit. Das 2. Jahr war die Depression voll im Gange und er machte mir vieles zum Vorwurf. Es war ziemlich hart.
Anfangs sagte er noch das er sich eine Wohnung bei seinem Freund nehme, damit er, falls es spät wird, nicht noch 100 km fahren müsse, er arbeitete zwischendurch dort. Später sagte er, dass sich viele Paare wo einer an Depressionen leidet, nur an den We sehen und das würde klappen.Nach der Reha, zog er komplett aus und meinte das er keine Zukunft für uns sieht. In der Zwischenzeit kam das mit der Anderen raus! Er kennt meine Einstellung, das ich soetwas nicht verzeihen/vergessen kann.
Es kam immer wieder zum Streit!
Er war 13 Wochen in der Reha. Anfangs hat er mich behandelt wie eine Fremde, antwortete nur kurz und war launisch und zickig. Während der Reha änderte er sich, wurde nett und höflich!
Als er entlassen wurde, bot ich ihm eine Ehepause an.

Das ist jetzt ca 8 Wochen her.
Wir gehen höflich miteinander um, haben meist jeden Tag kontakt.
Ich habe mich mit dem Gedanken arrangiert ohne ihn zu Leben, was mir sehr schwer viel. Wir haben 1.500 qm Garten und 2 Hunde und alles muss ich jetzt alleine irgendwie händeln. Zeit für mich, bleibt kaum.
Oft frag ich mich, wenn er hier ist, will ich das überhaupt oder klammer ich mich nur an die Zeiten vor seiner Depression?
Ist vielleicht doch zuviel kaputt gegangen in mir?
Und vor allem habe ich mich oft gefragt, ist das sein wahrer Charakter und hat alles nur gespielt/erduldet weil es so bequem war, auch finanziell. Ist es vielleicht so das
Menschen mit dieser Art von Depression immer die Schuld bei ihren Partnern suchen weil sie selbst nicht mehr glücklich sind?

Ob wir es irgendwann nochmal versuchen, dass kann hier und jetzt nicht beantworten!
Wahrscheinlich würde wieder die Frage auftauchen, wie lange würde es gutgehen, bis er mich wieder verlässt weil er für mich keine Gefühle mehr hat?

LG
sajopo
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Hallo mirabella

In deiner Erlebnis spiegeln sich bei mir so viele Parallelen.
Das schlimme istbich gewöhne mich auch an den Gedanken ohne ihn Leben zu müssen. Wobei ich ihm das echt sehr übel nehme dass er einfach Schluss macht, ohne dass er auch mal in sich gegangen ist und nach den wirklichen Ursachen geforscht hat. Es gab vorher nie Anzeichen ausser dass in den letzten 8 Wochen vor der Trennung sehr nervös war aber auf mehrmaliges ansprechen ( auch von seiner Mutter ) sagte er immer, es sei alles in Ordnung. Wie er sich getrennt hat meinte er er müsse das tun damit es ihm besser gehe.
Ich suche ständig nach dem WARUM. Warum hat er nie mal gesagt, dass er sich unwohl fühlt oder das etwas nicht stimmt und tut immer so, auch nach außen hin als sei alles supi.
Ich habe mir jetzt eine eine Kontaktsperre auferlegt, weil es mir auch nicht guttut ständig mit ihm zu telefonieren. Mir geht's auch schon besser.

Dennoch: er ist mein EHEMANN und es heisst ja in guten wie in schlechten Tagen. Und daran hält ich mich immer noch ein bisschen fest.

LG
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mirabella
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von mirabella »

Hallo sajopo,

Das hast du schön formuliert.
In sich gehen und nach den Ursachen forschen!

Ja, das werden sie tun müssen, mit Hilfe einer guten Therapie!
Und das dauert, oft Jahre!
Mein Mann war auch nervös, litt zusätzlich an einer Angstspsychose.
Er hatte immer den Druck in sich einfach die Sachen zu packen und weit Weg zu laufen.

Ja, weglaufen vor sich selbst!!!
Das ist er dann auch.

LG
sajopo
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Guten Abend mirabella

Das Problem was ich bei meinem sehe ist einfach, dass er es nicht zugeben würde, dass es ein Problem hat. Ich habe selber eine Therapie hinter mir als meine Mutter gestorben ist. Und jetzt mach ich da auch weiter. Ich habe eine tolle Psychologin die mir eine echt große stütze ist.
Ich habe ihm auch eine Paartherapie vorgeschlagen. Hat er gleich kategorisch abgelehnt. Er gab mir nicht mal die Chance mich zu verändern, ihm das Leben leichter zu machen. Ich glaube auch das es ist auch nicht meine Schuld das vieles so schief gelaufen ist.
Es gehören immer zwei dazu.
Komischerweise bin ich auch in der Lage vieles zu ändern, weil ich eben auch Fehler gemacht habe. Es sind auch nur Kleinigkeiten, z. B. das ich in der Früh schlecht drauf bin. Sind für mich keine vernünftigen Gründe um eine EHE zu beenden.

Natürlich laufen sie nur von sich selber weg.
Man muss sich eben manchmal Krisen stellen.

Ist es bei deinem Mann auch so gewesen, dass er nicht Konfliktresistent war????? Würde mich mal interessieren

LG sajopo
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Botus
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von Botus »

Die Frage nach dem "Warum" führt leider nicht immer zu Antworten, denn der Andere ist ja anders als man selber (sonst gäbe es das Problem ja gar nicht).

Ich denke nicht, dass das Beschriebene "männertypisch" ist, ich habe das Gleiche auch bei Frauen erlebt. Du denkst nach -über Dich selber und über den anderen-, aber die andere Seite denkt zur selben Zeit keine Sekunde nach.

Meine Partnerin hatte (beispielsweise) immer ganz klare und konkrete Ziele im Leben. Sie möchte eine liebe, gute, erfüllte und natürlich ewige Partnerschaft haben, eine glückliche Familie, das ganze Programm eben. Das alles sind ihre Hauptziele Nummer 1.

Nun ist ihr Leben aber ganz anders verlaufen. Es gab immer wieder Wechsel. Die waren meist mit bösem Blut verbunden. Auch die Sache mit dem Kindesvater würde ich als lebenslangen Krieg bezeichnen. Unsere Partnerschaft hatte viel Potenzial, aber "böses Reden", Abwertungen, alles schlecht reden (usw.) haben die Sache zu einem Horror für mich werden lassen. Nun ist die Sache nach 12 Jahren beendet.

Sie wird demnächst wieder so leben wie früher. Ihre Freundinnen leben auch so. Ich hätte erwartet, dass sie über sich selbst nachdenkt. Aber Fehlanzeige ! Sie sieht sich (wie früher schon...) als richtig und hat mich als den Falschen ermittelt. So schließt sie diese Lebensphase ab. Eine einfache Lösung für sie.

Manche Menschen sind einfach so, dass sie irgendwas unbedingt wollen. Aber dafür wollen sie nichts tun. Andere sollen dafür sorgen. Wenn das nicht funktioniert, wechseln sie die anderen halt kurzerhand aus. Dann soll es der nächste versuchen...

Da kann man nichts machen. Solche Leute muss man ziehen lassen. Ich habe lange versucht, sie zum Nachdenken zu bewegen, aber wenn jemand nicht nachdenken will, ist das vergebene Liebesmüh. Man macht sich durch ständige Versuche, jemanden zum Nachdenken bewegen zu wollen, auch selber niedrig. Da muss man sich auch fragen, ob dieses "Gefälle" tatsächlich der Realität entspricht. So toll, wie man denkt, ist der andere ja meist gar nicht.

Liebe Grüße vom Dobi
sajopo
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Hallo Dobi

Sicher gibt es am anderen Dinge die man nicht so toll findet. Normal. Auch dass nicht jeder meinen Partner toll findet ist mir klar. Ebenso umgekehrt. Aber man hat sich ja mal für einen gemeinsamen Lebensweg entschieden. Und wir hatten NIE eine Krise. Außer das ich in den letzten acht Wochen Veränderung an ihm festgestellt habe.
Und deswegen versteh ich das nicht. Sicher verändern sich Gefühle im Lauf der einer Beziehung. Dennoch kann ich auch nicht warten das er irgendwann zur Einsicht kommt.
Ich zieh mein Ding jetzt auch ohne ihn durch.
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mirabella
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von mirabella »

Hallo sajopo,
Als er in der akuten Phase kam hat er mir immer wieder 3 Dinge vorgeworfen mit denen er nicht klar kam.
Diese Dinge waren Pilepup, also sofort lösbar. Die wurden gelöst, allerdings änderte sich die Situation nicht!
Vorher war er schon Konfliktbetreit. Probleme wurden beredet, nur lassen die sich oft nicht sofort abstellen!
ZB meine entwachsene Kinder!
Die lebten mit uns in einem Haus (Wohnung obendrüber) damit kam er nie klar! Er wollte mich für sich alleine und nicht teilen!
Meine Tochter ist in diesem Jahr ins Ausland, mein Sohn nächstes Jahr, also wäre sein Problem gelöst!
Das 2. war das gemeinsame Geld, das wollte er auch nicht mehr, also wurde getrennt!
Egal was er forderte und ich zu seiner Zufriedenheit geändert habe, reichte nicht!
Nachher gab er einfach nur an, das Fass wäre übergelaufen.

Meiner Meinung nach hat er nur für Gründe seiner Unzufriedenheit gesucht. Leider musste er feststellen das sich nichts an der Depression geändert hat weil es auch nicht der Grund war!
Die Gründe liegen woanders, bei ihnen selbst!
Du kannst dich 1000 mal nach dem Warum fragen, du wirst nichts finden!

Wie Dobi schon schrieb, wenn das Glück nicht zufriedengestellt wird, suchen sie nach etwas anderem, mit der Hoffnung auf ein erfülltes Leben.

LG
sajopo
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Hallo mirabella

Das mit den pillepalle Problemen kenn ich zu gut. Nur hätte ich nie die Chance sie zu ändern, da er sagte man kann einen Menschen nicht ändern.
Das stimmt auch.. Der Mensch ist wie er ist. Nur kann man Verhalten ändern. Und das hätte ich auch gemacht. Weil dadurch ändert sich meine Persönlichkeit nicht.

Wir haben auch mit den Schwiegereltern in einem Haus gewohnt. Für mich kein Thema. Wir kommen auch nach wie vor gut zurecht. Seine Mama ist wie meine Mama, da ich ja keine mehr habe. Der Vorwurf ich streite mit seiner Mutter ist in meinen Augen deshalb stark überzogen, da ich ihm sagte dass man mit seiner Mama halt nun mal streitet. Nie schlimm nie lang und dann saßen wir stundenlang beim kaffeetrinken und sind abends mal weggegangen.
Und mit seinem Vater das gleiche. Wenn ich einen Rat brauchte, könnte ich jederzeit darum bitten, mir einen zu erteilen.
Allerdings hat ER viel auf die beiden gehört. Mutter sagt mach das: er rennt.
Vater ruft Abend um halb elf an, weil am PC was nicht geht : Er rennt.
Ich habe irgendwas gebraucht: mach mer scho. So die Aussage.
Also wieder das Problem mit dem nicht nein sagen können. Ich hab ihm da nie reingeredet weil ich weiß das er nie seinen Eltern widersprechen würde. Hät ich aber machen sollen weil da hat sich bei mir auch Frust aufgestaut.

Wie gehen deine Kinder mit der ganzen Sache um? Ich denke mal als Mutter ist man immer in erster Linie um das Wohl der eigenen Kinder besorgt.
Da kann man sich auch nicht vor die Wahl stellen lassen.
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mirabella
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von mirabella »

Sajopo, da hättest du nichts dran geändert, ich habe es meinem Mann oft gefragt, warum er springt und nicht mein sagen kann.
Da sagte er immer, das eine hat nichts mit dem anderen zu tun!
Er hat chronische Schmerzen in den Händen, konnte das oder jenes zu Hause nicht tun, ich habe es akzeptiert. Aber er war immer der 1. der überall seine Hilfe angeboten hat. Er musste immer der Nette sein!

Meine Kinder sind erwachsen und führen ihr eigenes Leben. Klar, können sie nicht ertragen wenn Mutter leidet. Ich habe meine Kinder nie ihm gegenüber vorgezogen.

LG
sajopo
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Nein es hätte nichts daran geändert. Und ich weiß auch dass ich nicht allein die Schuldige bin.
Er hätte sich auch einfach mal um unsere Belange kümmern müssen als um die der anderen. Ich hab oft versucht "auszubrechen" , mal ein Wochenende weg fahren. Mal einen Ausflug.
Aber das Thema Geschäft war immer allgegenwärtig.
Sogar im Urlaub schreib ihm diese Mitarbeiterin wie sch**** es ihr geht. Und ach die Arme hier und die Arme da . Und dann war ich auch soweit das ich ihr auch meine Hilfe angeboten habe. Aber egal. Meinetwegen soll er mit der glücklich werden.
Ich eigentlich hätte ich das Recht drauf gehabt dass er sich um unsre Probleme kümmert und nicht um ihre.

Find es gut das du deine Kinder ihm nicht vorziehest. Dadurch gibst du ihm nicht das Gefühl ihm weniger wert zu sein.
Ja und manche Probleme lassen sich nicht auf einmal lösen.

Es ist für mich im Moment noch schwer mit alldem umzugehen. Natürlich auch weil ich ja Jahre lang im Betrieb meines Mannes mitgearbeitet hab. Heißt also ich hab nicht nur meinen Mann verloren sonden auch meinen Job.
Meine Psychologin hat mich mal gefragt was für mich im Moment das schlimmste ist. Meine Antwort war, dass ich keinen Job habe.
Irgendwie sagt das auch schon alles.

LG
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mirabella
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von mirabella »

Ja, irgendwann fängt man an zu reflektieren. Ich habe ihn immer in den Schutz genommen, der Arme kann dies nicht, kann jenes nicht!
Selbst als er mir für alles die Schuld gab, nahm ich sie auf mich!
Irgendwann habe ich mir mal seine negative Seite durch den Kopf gehen lassen, die für mich nie ein Thema war, er war ja mein Mann!
Dann viel es mir leichter loszulassen.

Mein Sohn fragte mich letztens bzw wir kamen darauf als wir uns über dieses Thema unterhielten, dass ich eigentlich nicht ihn als Mann vermisse, sondern die Unannehmlichkeiten die ich dadurch habe! Sei es das größere Auto, womit wir die Hunde transportiert haben, die Anhängkerkupplung, die viele Gartenarbeit etc. Weil so wie er jetzt die letzten 2 Jahre zu mir war, möchte ich ihn auch nicht zurückhaben!
Ich vermisse den Mann den er vor seiner Depression war und nicht den der er jetzt ist!

Er hat sich aber nicht geändert!
Er ist hier und eine Nachbarin fragte ihn ob er mal ihre Versicjerungssachen durchsehen könne?
Für mich kann er nichts tun, ist überfordert schon seit 2 Jahre, aber für Andere sofort!
Er hat gerade Leisten mitgenommen, für seine neue Wohnung wohl, die lagen hier 4,5 Jahre rum, er hat es nicht geschafft sie dran zu bringen, geschweige Fussleisten oder Laminat im Flur zu legen... Immer habe ich wegen seiner Schmerzen Rücksicht genommen. Jetzt kann er es aufeinmal, aber nur solange wie Interesse vorhanden ist. Er macht nie etwas zuende!

Er will immer noch der Liebe, Nette sein, von jedem gemocht!
Warum? Er hat doch mit den Leuten nichts mehr zu tun!
Bei mir ist es nicht wichtig weil ich weiß wie er wirklich ist.
Die Maske ist noch da!

Also, 1,5 Jahre Therapie was dazu geführt hat das ich der Teufel in ihm bin!
Und solange er dieses nicht versteht und nicht in sich geht wird es ihm auch immer wieder nur kurzzeitig gut gehen!

So und nun müssen wir schauen das es irgendwie mit uns wieder aufwärts geht.

LG
sajopo
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Ja das schlimme ist ja er hat mich ja immer gut behandelt. Nie ein böses Wort. Nie irgendwie abweisend. Deswegen weiß ich ja auch net was bei ihm los ist.
Und sicher vermiss ich auch die Annehmlichkeiten.
Ich vermisse seine Nähe seine stimme. Die guten Gespräche die wir geführt haben.
Den Spaß.
Aber das war alles dann irgendwie vorbei als er bzw wir das Geschäft übernommen haben.
Meine Oma hat mal vor nicht allzulanger Zeit zu ihm gesagt: er solle nur aufpassen mit seiner ganzen Arbeit dass unsere Liebe nicht auf der Strecke bleibt.
Er hat nur gesagt, dass das niemals der Fall sein wird
Wer weiß vielleicht hat meine Oma einen sechsten Sinn.

Ich glaube im Moment ist es das beste wenn wir beide unseren eigenen Weg gehen
Und vielleicht selbst neu kennen lernen
Die Zeit wird's zeigen. Es tut mir weh aber es geht auch im Moment nicht anderes
Auch wenn er jetzt wieder vor meiner Tür stehen würde müsste ich trotzdem mein Ding durchziehen. Vielleicht gibt's irgendwo noch eine kleine Hoffnung.
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Botus
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von Botus »

Bei solchen Menschen ist es ja so, dass Verflossene mit der Zeit und mit dem Abstand wieder an Attraktivität gewinnen. In meinem Fall wird das auch so sein. Und wenn eines Tages mal zufällig eine Frau bei mir auf der Auffahrt rumläuft, wird auch die Neugier wieder erwachen. Im Grunde ist das ein echt blödes Spiel mit primitiven Regeln. Man kann sich nur davor schützen, indem man dabei idealerweise gar nicht mitmacht.

Ich freu` mich, dass es für mich vorbei ist. Als sie meinte, sie hätte sich ne Wohnung genommen, bin ich gleich mit Sack und Pack in die Firma gezogen. So muss ich mir das nicht antun und kann mich mental schon mal auf die neue Zeit vorbereiten. Das Ganze hat auch den Vorteil, dass ich trotz Urlaubsausfall das Gefühl von Urlaub habe, denn hier ist jetzt keiner, es ist schön hier, meine Spielzeuge sind alle da und das Ganze ist mit etwas Land und Zaun drumherum gut zum Erholen, Sonne bis spät abends usw., das ist schon geil.

Was ihre Tochter (14) betrifft ( die ja mein Baby ist, weil ich sie von Kleinauf hatte ), haben wir das so geregelt: Die bleibt einfach da. Ihre Möbel werden zwar in die neue Wohnung verfrachtet, aber sie wollte sowieso alles neu haben, also kriegt sie es neu. Dann kann sie pendeln. Mal hier, mal da. Auf das Haus möchte sie nicht verzichten, sie ist da ja auch aufgewachsen. Ich möchte nicht auf sie verzichten. So passt das dann. Leer wird die Bude wohl nie sein, denn auch meine andere Tochter (die sowas wie das Vorbild der anderen darstellt) rückt seit einiger Zeit näher. Genau genommen hat sie schon alles hier her gebracht, ihre ganzen Möbel, all ihre Klamotten usw. Da auch meine kleine Schwester immer näher rückt, seitdem sie ein Baby hat, wird es vermutlich kein leeres Haus geben. Ich will, dass das nachher so läuft, dass jeder seinen eigenen Schlüssel hat und dann können die da von mir aus machen, was sie wollen.

So ähnlich war das Ganze ursprünglich auch gedacht, als ich mich damals entschlossen habe, mir nicht länger irgendwelche Häuser im Umkreis anzugucken, sondern woanders hinzuziehen, um das Haus der Leute zu kaufen, bei denen das alles mal anfing, bzw. von denen wir alle abstammen. Insofern sehe ich den Weggang gar nicht unbedingt als Ende. Sie mochte das Haus ja ohnehin nie. Vielleicht ist das ja hier der Anfang von etwas Besserem. Ich glaube beinahe, dass es so ist.

Liebe Grüße vom Dobi
sajopo
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Hi Dobi

Ich habe auch keinen Bock auf Spielchen. Ich hab auch eingesehen, dass dieses rum Gespiele nix bringt. Ich muss aber auch sagen, dass mir diese Kontaktsperre sehr gut tut.

Wie ihr das mit den Kindern regelt finde ich toll.
So ist es auch richtig.

Allerdings bin ich mir momentan nicht sicher, ob ich ihn eigentlich zurück möchte. Was ist wenn er in ein paar Jahren wieder alles in mir kaputt macht. Das hat er nun mal. Ich will mich nicht so behandeln lassen nur weil er mit seinem Leben nicht klar kommt. Sicher liebe ich ihn. Sicher will ich ihm helfen. Aber ich hab mir jahrelang vorgemacht, dass ich das will was er will.
Er hat mich manipuliert. Und jetzt. Jetzt bin ich frei....

Und eben diese Liebe ist es, die es auch schwierig macht ihn loszulassen.
Aber es wird.....
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Botus
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von Botus »

Hallo Sajopo,

in meinem Fall ist es so gewesen, dass sie damals beim Kennenlernen noch verh. war, aber getrennt lebte, dennoch spielte ihr Mann eine große Rolle. Zeitgleich hatte mit einem verh. Kollegen ein Verhältnis, den sie aber nach ihren Angaben nicht gut fand, dennoch spielte der die Hauptrolle in ihrem Leben. Das war (in meinen Augen) damals alles total irre, zumal das alles irgendwie nie aufhörte sie mich beschuldigte, sie abzulehnen. Dabei sagte ich nur, dass mich diese Verhältnisse stören und ich unter solchen Vorgaben nicht mit ihr zusammen sein möchte.

Ihre Reaktion war jedes mal, dass sie dann blitzartig mit irgendwem zusammen war. Sie meinte dann zu mir, denjenigen nicht gut zu finden und das nur aus Kummer zu machen, da ich sie ja nicht wolle. So ging das jahrelang. Als sie dann eines Tages von dem Arbeitskollegen ein Kind erwartete, wurde es noch irrer. Sie hatte nun drei gleichzeitig. Jeden Tag erzählte sie was anderes. Eines Tages bin ich zu ihr hin und habe gesagt, dass ich mit ihr zusammen sein möchte. Ich wollte diesen ganzen Irrsinn beenden, schon wegen des Kindes. So kam es überhaupt zu dem Ganzen.

Ich dachte, nun sei endlich Ruhe, aber das Gegenteil trat ein. Seitdem muss ich mir anhören, was ich alles Schlechtes sei. Das meiste kommt von irgendwelchen Leuten, mit denen sie dauernd rumlabert. Und natürlich von dem Kindesvater. Das ist irgendwie alles total krank. Objektiv betrachtet ist das auch so. Sie hat früher vor meiner Zeit schon mal einen Versuch gemacht, die Freundinnen sind auch krank, ihre Eltern seit Jahrzehnten, die Tante, die Cousine etc. Auch die Typen machen echt komische Sachen. So als hätten die ihren Verstand verloren.

Dennoch sagen alle, ich sei derjenige, der komisch sei, der krank sei. Insofern endet die ganze Sache in meinem Fall sozusagen ohne Ergebnis und ohne Aufklärung. Einerseits gibt es keinen Zweifel darüber, dass meine Partnerin und diese ganzen Leute ziemliche Probleme haben. Auf der anderen Seite sind die aber auch die Mehrheit. Jeder unterstützt die These, dass meine Partnerin die total Supertolle ist, auch total normal sei und ich das Problem. Ich bin dagegen völlig chancenlos. Das ist auch der hauptsächliche Trennungsgrund, was meine Seite angeht. Ich hatte null Möglichkeiten, meine Belange zu vertreten. Das wirkte auf mich wie ein Schraubstock.

Ich bin froh, dass das nun zu Ende geht. Spät, aber immerhin. So kann ich wenigstens den Rest meines Lebens noch retten.

In den Jahren zuvor habe ich Angst von einer Trennung gehabt, denn ich befürchtete, das hinterher ewig zu bereuen und mir dann ewig Vorwürfe zu machen. Das denke ich nun nicht mehr. Ich sehe das alles jetzt klarer, aber das hat 12 Jahre gedauert. 12 Jahre, die "weg" sind. Ich finde das ziemlich tragisch.

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An die Theorie, dass die Betreffenden allen "gefallen" und es jedem "recht" machen wollen, glaube ich persönlich nicht !

Ich glaube, die sind nur zu jedem (übertrieben) nett, (übertrieben) unterwürfig, (übertrieben) verständnisvoll und (übertrieben) hilfsbereit, weil sie Anderen ihren Willen besser aufzwingen können, wenn sie möglichst viele Fans und Unterstützer zusammen trommeln.

Sie wünschen sich, dass das gesamte Umfeld, die gesamte Familie und am besten auch die ganze Nachbarschaft sie ganz toll findet und ihren Partner nicht so klasse sieht.

Damit haben sie dann eine optimale Ausgangspositionen, ihrem Partner alles aufzuzwingen, was sie wollen. Das ist Schraubstock pur ! Man sollte zusehen, dass man schnell weg kommt, wenn man so jemandem begegnet. Das ist die Lektion, die ich aus diesen Jahren gelernt habe.

Liebe Grüße vom Dobi
sajopo
Beiträge: 39
Registriert: 8. Aug 2015, 17:19

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Hallo Dobi

In deinem Fall muss ich sagen, dass ich echt Respekt davor habe, dass du das so zwölf jahre lang mitgemacht hast.
So ein dauerndes hin und her ist unerträglich. Darf ich mal fragen ob es auch schöne Zeiten gab.
In unserem Fall gab es viele schöne Zeiten. Gerade am Anfang. Und dann kommt irgendwann der Alltag. Aber auch der gehört dazu. Man muss nur das richtige daraus machen.

Deine Überlegungen in den letzten vier absetzten finde ich sehr einleuchtend. Vorallem, weil ich diese Möglichkeit noch nie in Betracht gezogen habe.
Dennoch spricht dass für mich trotzdem ein Problem seiner seits.
Das sein Umfeld eher auf seiner Seite ist kann ich jetzt so nicht sagen! Ich habe nach wie vor mit allen Kontakt. Auch mit seiner Mutter. Ich habe mal gefragt warum die sich melden und da hieß es nur weil sie mich mögen und vermissen.
Er hat außer seinen "besten" Kumpel niemanden.

Es geht aber nicht drum wer wievielte Leute hat.

LG sajopo
Happiness can be Fond Even in the darkest of Times if one only remembers to turn on the light.
Botus
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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von Botus »

Hallo Sajopo,

in meinem Fall ging es leider darum, wer die Mehrheit auf seiner Seite hat, denn es ging hier ja vom ersten Tag um Fragen, wie zum Beispiel die grundsätzliche Eignung für eine Partnerschaft und auch die Eignung für eine Familie, mit Kindern usw.

Andere Männer bezweifelten dies und begründeten ihre ständigen Ansprachen damit. Der Ex meiner Partnerin hat beispielsweise an manchen Tagen 10 x angerufen und manchmal stand er einfach vor der Tür oder lauerte ihr auf. Der Kindesvater ist genauso durchgedreht. Und die beiden waren nicht die einzigen, die sich ständig einschalteten. Das ging gleich am ersten Tag los.

Mir wurde beispielsweise die Zuverlässigkeit abgesprochen, aber das geschah völlig ohne Grundlage, denn auf meiner Seite gab es keine ständigen hastigen Wechsel von Partnern und ich hatte auch nie 2 oder 3 gleichzeitig, die ich alle an der Nase herum führte. Im Umfeld meiner Partnerin sind solche Zustände hingegen fast schon normal.

Auch wurden mir grundsätzliche Fähigkeiten abgesprochen. Diese Männer redeten so, als wäre ich der totale Verlierertyp, ohne Einkommen, ohne richtigen Beruf, eine lächerliche Type. Dies geschah völlig ohne Grundlage, denn es geht mir in dieser Hinsicht gut und ich sehe auch nicht schei...e aus. Im Umfeld meiner Partnerin hingegen sind genau solche Typen, wie beschrieben. Die wollen alle irgendwas was sein, sind aber nix und sie haben auch reduzierte Chancen, eine Frau für sich zu begeistern.

Ich habe anfangs zu meiner Partnerin gesagt, dass ich nichts dagegen habe, wenn sie sich von dieser Art von Männern dauernd in Unterhaltungen verwickeln lässt, aber ich möchte nicht, dass die Typen ihre Ansprachen mit dieser Art von Argumenten ablaufen lassen. Ich lasse mich doch nicht laufend von solchen Erscheinungen abwerten, nur weil die mit solchen dummen Texten ihre Chance auf eine Unterhaltung bei ihr kriegen.

Weil das aber nie aufhörte, gab es in unserer Beziehung keine schöne Zeit, auch nicht am Anfang. Für mich war das vom ersten Tag an Horror. Wenn man nach Hause kommt und sich jedes mal anhören muss, was wieder irgendwer abgelassen hat, will man da am liebsten gar nicht wieder hin. So ist das bei mir.

Mit dieser Einstellung stehe ich aber ziemlich allein da. Die meisten Leute sagen, dass sowas ganz normal sei, um Frauen werde halt ständig gekämpft und da sollte ich mitmachen, mir halt mehr Mühe geben, auch um sie kämpfen, anstatt mich über solche Verhältnisse aufzuregen. Auch meine Partnerin hat das von mir erwartet. Ich sollte denken, sie sei super-mega-begehrt und mir aus diesem Grund noch mehr Mühe geben, also ständig um sie werben, alles für sie tun usw.

Ich hatte mir das aber anders vorgestellt. Ich finde, dass eine Beziehung auf Augenhöhe ablaufen sollte. Das wollte sie aber nicht. Sie möchte die "Höhere" sein, die quasi von "unten" beworben wird. Dafür war ich einfach der Falsche. Jetzt hat sie die Chance, sich wieder einen von denen zu nehmen, die das so machen. Ich glaube, dass sie mit so einem besser klar kommt. Sie sieht solche Männer auch sehr positiv. Das passt einfach besser. Sie möchte das Gefühl haben, überlegen zu sein, auch emotional.

Insofern ist das schon OK mit der Trennung. Ein bißchen schade ist das Ganze, weil wir uns menschlich echt gut verstanden haben. Nicht mal jetzt gibt es Stress. Ich halte hinsichtlich des Menschlichen schon große Stücke auf sie. Aber sie braucht einen Mann, der sie besser findet als sie ihn.

Liebe Grüße vom Dobi
sajopo
Beiträge: 39
Registriert: 8. Aug 2015, 17:19

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von sajopo »

Hallo Dobi

Also ich finde auch dass sich beide Partnern auf Augenhöhe begegben sollten. das war bei uns auch immer der Fall.
Nur leider glaube ich, dass mein Mann eher eine bräuchte die zu ihm aufschaut. Ich dachte auch immer, dass mein Mann keine will die immer das Heimchens am Herd spielt oder ihn bemuttert, seine Hemden für ihn bügelt oder im sein Schnitzel vor die Nase setzt. So eine bin ich nicht. Ich mein wann auch nach einem 12 Stunden Arbeitstag.
Da wird grad das nötigste erledigt.
Aber das wusste er von vorn herein.

Das wechseln häufiger partner hingegegen finde ich jetzt auch ein bisschen fragwürdig.
Entweder hop oder top. Das man in seinem Single Leben Spaß hat ist denke ich mal normal. Aber wenn man eine Beziehung führt muss man sich schon für einen entscheiden.

Thema Frauen wollen umworben werden: Blödsinn. Wir leben nicht im Mittelalter. Nicht in einer mystischen sagenwelt, wo der Held erst den Drachen töten muss um an die Prinzessin zu kommen.
Sicher schmeichelt es einer Frau. Aber man muss sich als Mann nicht zum Affen machen lassen.

Es ist auch keine Grundlage, wenn man dauernt zuhören bekommt, was man falsch macht. und außerdem keiner ist perfekt. Jeder hat Ecken und Kanten. Es gibt auch Dinge, die man durch die rosa rote Brille nicht sieht und wo bekannte oder Freunde vielleicht doch eher dahinter kommen.

Vielleicht hat meine Trennung auch etwas positives.
Und es wird von Tag zu Tag einfacher.

LG sajopo
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Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Beitrag von Botus »

Hallo Sajopo,

bei mir ist es seit ein paar Wochen erstmalig so, dass ich mich (neben anderen Gedanken) auch ein bißchen auf die Zeit danach freuen kann. Ich konnte mir das 12 Jahre lang irgendwie überhaupt nicht vorstellen, dass wir uns trennen. Es gab ja schon diverse Wohnungen, die sie gemietet hat und dann doch nicht ausgezogen ist. Das ging ja sofort los, als wir das Haus bezogen.

Dieses mal ist es anders. Ich habe bei diesem Auszugswunsch sofort einen Notartermin gemacht. Dann kriegt sie Geld und ist komplett aus dem Haus raus. Sie hat zwar nur wenig eingebracht, aber die immateriellen Dinge zählen ja auch. Insofern ist ein höherer Betrag OK.

Ich freu` mich auf die Zeit danach, aber ich weiß nicht genau, wieso. Irgendwie bin ich mir sicher, dass es jetzt besser für mich werden wird. Nun kann ich mich endlich mit dem Haus wieder anfreunden, das ich schon als Kind haben wollte. Es wird jetzt nicht mehr schlecht geredet. Ich muss nicht mehr fern bleiben. Außerdem finde ich Frauen jetzt wieder gut. Das war jahrelang nicht der Fall. Nun sehe ich dauernd welche, die mir gefallen. Was auch kein Wunder ist, denn ich stehe ja auf Frauen, die ganz normal sind und die gibt es überall.

Ich wünsche Dir, dass es auch bei Dir gut läuft.

Liebe Grüße vom Dobi
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