Meine Geschichte

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Kreisgänger
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Registriert: 5. Aug 2015, 18:13

Meine Geschichte

Beitrag von Kreisgänger »

Hallo erstmal,

ich weiss gar nicht wie und wo ich anfangen soll und ich glaube wenn ich fertig bin wird das hier ein sehr sehr langer beitrag (dafür möchte ich mich jetzt schonmal entschuldigen)

ich bin 30 jahre alt, meine eltern trennten sich als ich um die 3 jahre war. beide elternteile nahmen drogen und sind/waren alkoholabhängig. im nachhinein hab ich auch herausgefunden dass meine mutter während der schwangerschaft kannabis konsumierte. als ich ein baby war, ging meine mutter (zumindest einmal) feiern und ich blieb allein zuhause zurück. das meisste weiss ich halt nur durch erzählungen somit kann ich nicht sagen was wirklich alles war. ich habe sehr wenig erinnerungen an meine kindheit und die meissten davon sind keine schönen. ich weiss nicht genau wie alt ich war aber es müsste zwischen 5 und 10 gewesen sein. ich war mit meinem vater in einer bar in meinem heimatort und er betrank sich, ich fragte ihn mehrmals wann wir jetzt gehen würden und er meinte, gleich, noch ein paar minuten. nach dem dritten oder vierten mal fragen bin ich dann nach hause gelaufen (elternhaus: oma, opa onkel, vater. in diesem lebe ich heute immer noch) ich weiss noch dass ich am fenster stand und nach draussen schaute, sah wie mein vater (sehr betrunken) vorm haus anhielt, kurz stehen blieb und dann weiter fuhr. im nachhinein kann ich heute nicht einmal mehr sagen ob ich diese erinnerung wirklich erlebt habe oder nur geträumt habe, ich weiss es einfach nicht mehr genau. meine mutter ist nach der trennung immer weiter weg gezogen und so wie sie mir erzählte wurde sie von meiner familie eine weile lang tot geschwiegen bis sie sagte ich wäre auch ihr kind. für mich war es eigentlich nicht leicht zu meiner mutter zu fahren, denn ich habe bis heute keine wirkliche emotionale beziehung zu ihr, ich weiss sie ist meine mutter aber ich verspühre bei dem gedanken keine gefühle. von meiner kindheit weiss ich dass ich mich sehr viel allein beschäftigt habe, mir spiele ausgedacht habe und eigene regeln dazu. von den erinnerungen mit meinem vater überwiegen die, in denen ich durch selbstverteidigungsgriffe die mein vater an mir ausbprobierte schmerzen erlitt. und ich im gegenzug ihm als spiel auf den oberarm schlug.

ich bin seit längerem in gesprächen mit therapeuten und wenn ich meine frühen geschichten erzählte kam meisstens ein "worst case" in punkto elternhaus als resonanz darauf. für mich war es meine kindheit und ich fand sie in ordnung zumindest kenn ich nichts anderes.

mit 12 oder 13 fing ich an zu rauchen, meine grosseltern und meinen onkel zu bestehlen um mir verschiedenste sachen leisten zu können. mit 14 fing ich an zu trinken und kaufte mir ein mofa dass ich ohne versicherung und führeschein dazu verwendete in die nahe gelegene stadt zu fahren um mit einem viel älteren "freund" (17-18) den tag zu verbringen, zu trinken und aus zugehn, ich viel mit 14 schon betrunken in den clubs herum, mit 15 begann ich regelmässig drogen zu nehmen (Cannabis und amphetamine, hauptsächlich cannabis) und in dieser zeit auch täglich zu trinken. dieses schema zog sich durch die nächsten jahre bis ich 18 jahre alt war. täglich cannabis und alkohol, meisstens bis zum filmriss oder einschlafen. trotzdem habe ich eine lehre abgeschlossen und auto und motorrad führeschein gemacht. mit 18 wurde mir dann der führerschein wegen drogen am steuer entzogen und ich begann dafür abstinent zu leben. aber nur 1 monat!

bis dahin würde ich sagen ist meine jugend trotzdem noch verhältnismässig gut verlaufen.

ich hatte dann aber einen schweren aber zum glück glimpflich ausgegangen unfall mit meinem auto und insgesamt 6 weiteren personen. aber war zu diesem zeitpunkt mit 1.79 % und filmriss am steuer und weiss über den unfall nichts. daher gibt es für mich auch keine möglichkeiten ausser erzählungen mit diesem vorfall um zu gehn. und eben dieser vorfall brach mir dann damals das genick (bildlich gesprochen). mir begann bewusst zu werden dass mein leben so nicht mehr weitergehen kann. ich hätte 6 menschen töten können und das in einem zusatnd indem andere auf dem boden liegen und zu nichts mehr in der lage wären zu tun. und ich konnte in diesem zustand noch auto fahren. es war auch nicht das erste mal dass ich in diesem zustand gefahren bin, nur war ich in den meissten fällen allein, meist auf 2 rädern unterwegs und nie ist etwas passiert ausser mir selbst , aber dass nahm ich in kauf und zum denken hat es mich auch nicht annimiert. aber nach dem unfall als ich im krankenhaus lag und auf das schloss am fenster blickte und dachte, das ist echt ne gute idee sonst wär ich aus dem fenster gesprugen. ich schwor mir dass ich mich in so einem zusatand nie wieder an ein steuer setze und habe dies bis auf eine ausnahme auch hinbekommen. es ist halt nicht einfach regelkonform zu handel wenn man von feierabend bis zum schlafengehn nichts anderes macht als drogen zu nehmen und zu trinken. ich begann mich schnell von allem zurück zu ziehen und es ging eigentlich nur noch ums beschaffen von drogen und alkohol um nicht auf dem trockenen zu sitzen. dieses verhalten zog ich ungefähr 10 jahre durch und es ging irgendwie. ich lebte zwar nicht aber ich überlebte.

drei ausschlaggebende punkte haben mich dann zum denken bewegt, der erste war, als ich am arbeitsauto stand, die heckklappe schloss, einen anfahrenden bus inder spiegelung der scheibe sah und den einen starken drang verspührte einfach auf die strasse zu laufen. ich hab mir damals irgendwann geschworen dass ich mich nicht selbst umbringen werde und halte mich auch an diese regel, aber an diesem tag viel es mir sehr schwer.
das zweite war, dass ich nachts in der badewanne betrunken eingeschlafen bin und mein vater die tür am nächsten tag aufgebrochen hat um zu sehen dass ich noch lebe.
und das dritte und der entgültige beschluss etwas zu ändern war, als ich nachts nicht schlafen gehen konnte, das ganze haus nach alkohol absuchte und eine über 2 oder 3 jahre alte flasche met wein fand, nicht wusste, ob man diese noch trinken kann aber es trotzdem tat. am nächsten morgen wachte ich um 10 uhr auf und hätte aber um 8 auf der arbeit erscheinen sollen, ich habe mich erstmal krank gemeldet, bin mit meinem vater zum arzt weil ich nicht wusste ob ich mich auch wirklich vorm arzt "outen" könnte. und in dem gespräch. sagte mein vater, dass wenn er abends in mein zimmer schaut, er nachsieht ob ich noch atme und das versetzte mir einen schock.

ich begab mich in eine psychatrie zur entgiftung und ging danach in eine therapie für suchtkranke.

ich bin seit ungefähr 3 jahren clean, trinke nichts mehr und nehme keine drogen mehr. aber ich habe schnell gemerkt dass immer noch etwas nicht stimmt. die diagnose depression wurde damals schon festgestellt aber ich bin nicht in der lage meinen zustand als krankheit, die behandelbar ist mir einzugestehen. ich habe im haus der diakonie eine frau kennen gelernt mit der ich sehr gut arbeiten kann und die mir versucht zu helfen. ich bin seit drei jahren bei ihr und seit einem halben jahr in behandlung bei einer weiteren psychaterin, ich habe auch das glück gehabt jetzt einen neurologen zu finden der mir versucht zu helfen und in den ich vetrauen setze.

aber es stellt sich einfach keine wirkliche verbesserung ein. ein paar monate nach der suchttherapie ging es mir relativ gut. aber das ebbte sehr schnell wieder ab. ich konnte es nicht richtig verstehen, da ich durch medikation gestützt wurde und auf einmal half nichts mehr (ich bin auch kein freund von medikamenten und nehme nicht sonderlich gern welche ein)

ich habe riessen defizite in meiner persöhnlichkeitsstruktur, wahrscheinlich durch die erlebte kindheit und den massiven exzessiven missbrauch von cannabis und alkohol.

ich bin seit ca. 15 jahren single und durch mangelndes selbstvertrauen und selbstwertgefühl nicht in der lage etwas daran zu ändern, ich trau mich einfach nicht und wenn, dann bin ich sehr klammernt, eifersüchtig und selbstzweifelnd.

was mich sehr wahrscheinlich nach der therapie wieder in ein tiefes loch riss, war der umstand, dass ich mich in eine verheiratete frau verliebte, es war in dieser zeit sehr schwer für mich, erstmal den schein zu waren dass da nichts zwischen uns ist (sie war auch in mich verliebt). und als sie mir dann sagte, dass sie diese dreiecksbeziehung nicht mehr länger verkraftet und bei ihrem mann bleiben wird und sich nicht für mich entschied aber trotzdem noch kontakt halten möchte, weil sie sich, glaube ich, immer noch nicht wirklich entscheiden kann, zerbrach ich komplett daran. es war für mich schon sehr schwer eine entscheidung zu treffen dass ich mich auf sie einlasse, weil es auch nicht meine natur ist, ehen zu zerstören aber ich dachte sie ist die frau meines lebens und ich wollte sie nicht mehr verlieren. und danach noch weiteren kontakt zu halten versuchte ich zwar, aber es fras mich innerlich auf und nahm mir meine letzte energie. seitdem ist es für mich genau wie vor der therapie, ich sehe keinen sinn im leben, ich kann nicht auf mich acht geben und ich bin durch meine einstellung ein perfektionist der eh immer zum scheitern verurteilt ist. also selbstwert ist keiner vorhanden, meisstens frage ich mich warum ich auf dieser welt verweilen muss, denn ich bin nicht in der lage, einfachste gesellschaftliche formen zu führen, sei es freundschaften , beziehungen, selbstachtung, selbstschutz oder selbstwert. in meiner einstellung tief verwurzelt ist die tatsache, dass ich mir selbst relativ egal bin und die meissten meiner aktionen sich nur darauf stützen dass ich das für andere tue, für mich selbst mache ich nichts. und ich habe auch keinen spass, egal was ich versuche an akrivitäten zu unternehmen, ich empfinde es meisstens als unnütz und überflüssig und spass macht es auch nicht.

das einzigste das mich in der letzten zeit aus meinem trott riss und an dem ich gefallen hatte, war es, mich nach so langer zeit mal wieder zu verlieben. ich blühte merklich auf, aber durch den zum scheitern verurteilten umstand, den ich ja wusste, aber irgendwie hoffnung hegte, lies ich mich drauf ein.

im nachhinein ein riessen fehler, villeicht verkraftet sowas ein gesunder mensch, aber ich nicht. ich hätte damals mehr auf mich aufpassen müssen das weiss ich jetzt. aber das kleine bissjen selbstvertrauen dass ich mir in dieser zeit aufbauen konnte ist gänzlich verschwunden, ich lebe nur noch mit selbstzweifeln und habe angst davor für immer allein zu bleiben. wer will schon einen schüchternen, nicht selbsbewussten mann, der mit 30 im elternhaus wohnt, kaum geld besitzt, nicht mal ein richtiges zimmer hat, nur eine notlösung (denn ich bin seit ca. 5 jahren dabei ein anderes zimmer zu renovieren und habe absolut keinen drang oder besser gesagt keinen sinn dieses zimmer weiter fertig zu stellen), ich müsste ausziehen, ja aber ich könnt es mir nicht leisten und ich habe auch tendenzen zu messie zu werden. und davor habe ich angst. seit 2 jahren habe ich imense probleme mit meiner gesichtshaut ( ich habe akne schon seit meiner kindheit) und ich habe rote, sich fasst täglich schuppende stellen im gesicht, die zeitweise jucken und brennen. auch das hilft mir nicht besonders meinen mut zusammen zu nehmen. und ja, ich war beim hautarzt, als ich mich endlich dazu durchringen konnte hiess es nur. da kann man nicht viel machen. meine zähne sind auch sehr angegriffen und nicht mehr schön anzusehen, nur habe ich riesen bammel vorm zahnarzt, war 10 jahre lang gar nicht und letztes jahr (für die verheirateten freundin) hab ich es dann auch mal geschafft einen zahnarzt zu besuchen. nur war ich mit der behanlung gar nicht zufrieden, ich würde gern mal wieder lachen können ohne die angst zu haben, eskönnte jemand die angegriffenen zähne sehen. ich bitte das nicht falsch zu verstehen wie ich mich hier beschrieben habe, ich bin nicht der hässlichste mensch auf der welt obwohl ich mich so fühle, ich habe nur viele mängel die mich stöhren und die mich beeinträchtigen. nur wie gesagt, kostet es mich sehr viel üerwindung etwas für mich selbst zu tun und deshalb bleibt das meisste auch auf der strecke. ich brauche immer eine person als vorwand damit ich mich mal dazu aufraffen kann etwas für meine gesundheit zu tun.

ich habe einen iq von 126 oder 128, ich weiss es nicht mehr genau, und wie man beim lesen vielleicht gemerkt hat, so dumm bin ich auch nicht, also nicht in allen bereichen.

zuletzt noch: ich bin nicht arbeitslos! das ist das einzigste das ich mir über die jahre behalten konnte, den ich mache die mir aufgetragenen arbeiten gut und meisstens setzte ich meine ganze energie dafür ein, hab ja sonst nichts. nur wird man in keiner lebenslage erfolgreich wenn man nicht an sich glaubt, dessen bin ich mir sehr wohl bewusst. nur schaffe ich es einfach nicht etwas in meinem leben zu verändern. und momentane einstellung ist: das es eh zum scheitern verurteilt ist, also warum versuchen!

ich will hier auch kein mittleid abräumen! ich hasse es bemitleidet zu werden! ich wollte hier nur meine lebenssituation schilder, warum kann ich noch nicht einmal genau sagen, vielleicht die hoffnung etwas ändern zu können, ich weiss es nicht.

so, ich denke dass gibt einen kleinen eindruck von mir, ich hätte manche teile noch ausfühlicher beschreiben können aber das vürde gänzlich den rahmen sprengen

ich hatte euch vorgewarnt dass es lang wird! ;)
qwertzuiop

Re: Meine Geschichte

Beitrag von qwertzuiop »

ein high-iq wie schön
naja fast ;-)

ist mir trotzdem zu viel. kleinere häppchen?
medoc1
Beiträge: 7
Registriert: 3. Aug 2015, 19:57

Re: Meine Geschichte

Beitrag von medoc1 »

Hallo Kreisgänger,
sind ja ganz schön viele "Baustellen" bei Dir.
Versuch doch mal alles Stück für Stück anzugehen,
setz Dir kleine Ziele,
das ist besser zu bewerkstelligen.
Such Dir erst mal einen anderen Hautarzt,
der, den Du hast, scheint ja nicht viel zu taugen.
Das hört man übrigens öfter, speziell bei Hautärzten.
Gruß
medoc1
"Der späte Wurm überlebt den Vogel"
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