Depression + Introversion = Isolation

Gänseblümchen2
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Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu ihr Lieben,

(ich erwähne schon im Voraus das ich neu hier bin und nicht weiß ob ich hier richtig bin. Zudem will ich auch erwähnen, dass es sich hier um einen etwas längeren Text handelt und dabei hab ich mich bemüht mich kurz zufassen, wobei ich noch locker hunderte Seiten schreiben könnte und das Wenige was hier steht, relativ zusammenhanglos erscheinen mag^^. Es geht grob um Introversion, Depression und auch ein bisschen um mich :)

Ich bin erst vor ein paar Tagen auf dieses Forum gestoßen und es hat mich vom Konzept her und den Leuten hier sowie ihren traurigen Schicksalen, sehr berührt. In manchen Zeilen von den Usern hier, habe ich auch mich selbst wieder gefunden.

Zu meiner Person… ich bin ein Mensch männlichen Geschlechts und bin inzwischen schon 26 Jahre alt (trotz teils starker suizidaler Gedanken in den letzten Jahren) und bin derzeit Student und näher mich dem Ende des Bachelor-Studiums (muss leider auch teils depressionsbedingt das Studium verlängern). Ich leide aber nicht nur an Depressionen, sondern bin zugleich auch introvertiert. Für mich ist letzteres auch ein wichtiges Thema, weil es teils auch ersteres bedingt. Für mich ist beides Müll.

Ja, ich bin Introvertiert und ich leide darunter, ich leide sogar sehr darunter. Ich habe viele Seiten bezüglich des Themas Introversion durchforstet, was mir auch half mein Selbstwertgefühl zu steigern, was bis dahin nicht wirklich vorhanden war. Die tollen Eigenschaften die uns zugeschrieben werden und das alles (und auch das es nicht als Krankheit angesehen wird, zumindest von den Leuten die sich damit auskennen). Nur ist bei mir das Problem, dass diese Eigenschaften in „meiner“ Welt einen Dreck wert sind. Niemanden interessiert es ob man ein guter Beobachter oder ein guter Zuhörer ist, so ziemlich jeder ist nur an sich selbst interessiert und schei…t auf alle anderen. Ich schätze zwar diese/meine Eigenschaften, aber es scheint leider unbrauchbar zu sein. Ich höre sehr gerne zu, fast schon egal wie belanglos es ist, aber es gibt niemanden die sich mit mir unterhalten wollen.
Doch auch wie die meisten anderen Introvertierten kann ich kein Smalltalk führen und bin auch nicht in der Lage endlos dummes Zeug zu schwafeln. Ich wünschte ich könnte es, denn offen zu sein und schei… labern zu können scheint das A und O in der Gesellschaft zu sein, zumindest empfinde ich das nahezu jeden Tag so, wo ich unter Menschen bin.

Ich hab auch keine Freunde, womöglich hatte ich sogar noch nie welche, da ich bisher immer nur ausgenutzt und immer in Stich gelassen wurde, wenn ich Hilfe brauchte. Es gibt zwar ein paar Bekannte mit denen ich mich vielleicht für paar Minuten pro Woche (wenns hoch kommt) unterhalten kann, aber Freunde sind das keine. Gegenwärtig werde ich sogar auch wieder ausgenutzt, nur mit dem Unterschied zu damals, dass mir das durchaus klar ist und mich „bewusst“ ausnutzen lasse. Das möchte ich zwar keinesfalls, aber das ist (leider) die einzige Möglichkeit zumindest ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen und nicht zu 99,9999% der (Lebens-)Zeit alleine zu sein. Es wird zwar oft beschrieben, dass Introvertierte oft Zeit allein für sich brauchen, aber ich kann mir nicht vorstellen das sie über einen so langen Zeitraum komplett alleine sein wollen. Ich zumindest möchte nicht alleine sein, doch kann ich nichts dagegen tun. Ich vermute das ist auch ein wichtiger Bestandteil für meine Depression, zu der ich gleich noch komme.

Um mich ein bisschen zu zwingen (und in der Hoffnung meine dauerhafte Isolation zu durchbrechen) hab ich auch schon an einen (Fremd-)Sprachkurs an der Uni teilgenommen (den ich auch wahrscheinlich noch weiter machen möchte) mit der Hoffnung das ich da mal mit jemanden ins „Gespräch“^^ komme. Ich versuch mich dadurch auch etwas zu zwingen mich gezielt ins Feld zu bringen, obwohl es mir immer so schwer fällt mich mit Leuten zu unterhalten. Aber auch das hatte leider bisher keinen Erfolg, ich komme mit den Leuten irgendwie nicht zurecht. Die einen kommen mit Freunden/Bekannten und wenn die in Gruppen auftauchen kann ich mich erst recht nicht mit denen unterhalten. Ich hab nur die Möglichkeit mit jemanden zu sprechen, wenn die Person auch alleine ist, aber es ist so gut wie nie eine Person allein da, egal wo ich mich aufhalte. Die wenigen Leute mit denen ich mich einigermaßen unterhalten konnte, sind dann irgendwann nicht mehr aufgetaucht… auch wenn erst mal alles gut angefangen hatte, sind die wieder aus meinen Leben verschwunden. :(

Die restlichen Leute erwecken dagegen keinen geselligen Eindruck, also so ähnlich wie ich, aber im Gegensatz zu ihnen bin ich offen. Doch sie sind so verschlossen die blocken regelrecht ab. Wie soll bspw. ein Gespräch zu Stande kommen, wenn jeder mit seinem schei… Handy oder am Tablet am rumfummeln ist und jeder nur vor sich hin starrt? Erst neulich wieder ein gutes Bsp.: 3 Mädels stehen vor mir und machen ein bisschen Smalltalk und nach paar Sätzen holt jeder sein Handy raus und demonstrieren eiskaltes Desinteresse. --> wie mich diese schei… Kommunikationstechnologie aufregt! Wenn die Leute so direkt mit Desinteresse und Ablehnung reagieren, wie sollen dann Leute wie ich sich überhaupt noch aufraffen können und ein Interaktionsversuch starten?

Ich hab oft gelesen, dass man auf die Leute einfach zu gehen und anquatschen soll, schließlich hat man „nichts zu verlieren aber viel zu gewinnen“, unabhängig davon wie schwer einem die Kontaktaufnahme fällt. --> Für mich ist das ein Irrtum. Wenn ich schon ein geringes Selbstwertgefühl als Grundlage habe, setze ich mich automatisch massivst unter Druck, es ist also alles andere als einfach um so einfach drauf los zu gehen. Es gibt eben doch viel zu verlieren, wenn man kein Erfolg hat. Die zunehmende Zahl der Ablehnungen sorgen für immer mehr Zweifel und zerstören den letzten Rest vom Selbstwertgefühl. Das Problem ist ja hierbei, dass davon ausgegangen wird, dass die Leute die man anspricht auch dementsprechend dazu sozialfähig sind, was aber nicht der Fall ist.

Ich dachte immer, dass ich einfach sozial unfähig bin und das das alles allein an mir liegt. Aber viele Leute sind da mindestens genau so sozial unfähig wie ich, doch das allein zu wissen hilft mir auch nicht weiter.

Ich hatte erst neulich wieder ne dämliche Situation gehabt, da war ein Mädel was ich aus nem Kurs kenne und auch schon paar mal gesprochen habe, also ging ich zur hin und hab sie nett begrüßt. --> Ihre Reaktion: Schaute zuerst von ihrem Blick vom Handy(!) ausgehend zu mir auf und guckt mich blöde an, und schaut wieder aufs Handy --> keine Reaktion, nicht mal ein schlecht geheucheltes „Hallo“. Bei so einer heftigen Ablehnung denke ich mir natürlich auch nur was denn los ist, was habe ich falsch gemacht oder hab ich was Falsches gesagt? Ich werde es nie erfahren und dabei ist es nur eine von sehr sehr vielen Ablehnungen die ich erhalten habe…

Im Nachhinein stelle ich fest, dass ich gemessen an meiner scheuen Natur, doch sehr viele Kontaktversuche unternommen habe, aber leider bisher immer noch ohne Erfolg. Ich kann nur versuchen die Leute anzusprechen, die ich schon mal irgendwo gesehen habe, z.B. aus bestimmten Kursen, doch das klappt so gut wie nie bzw. die sind sonst nirgendswo mehr anzutreffen. Völlig fremde Personen ansprechen geht gar nicht. Ich hab sowieso schon Schwierigkeiten mich mit Leuten zu unterhalten die ich schon um einiges länger kenne.

Meine Situation mag sich bis jetzt relativ entspannt anhören, aber tatsächlich bin ich sehr verzweifelt, was der Kontakt mit anderen Leuten angeht. Vielleicht bin ich sogar soweit verzweifelt, dass ich die Hoffnung schon längst aufgegeben habe, weshalb es mir seit ein paar Tagen völlig egal geworden zu sein scheint. Doch ist mir klar, dass es nicht immer so weiter gehen kann.

Ich bin gegenwärtig „relativ“ kaputt (mir gings schon mal deutlich beschi…ner) und neben der Introversion und meinen Schlafstörungen, leide ich natürlich auch noch an Depressionen…

Ich weiß nicht genau woher bzw. wann es aufgetaucht ist. Die Depressionen habe ich erst zu Beginn meinen Studiums „entdeckt“, doch ich vermute das der Kern davon schon einige Jahre davor vorhanden war, vielleicht sogar schon in meiner Kindheit. Nur habe ich aber so sehr unter psychischen Druck gestanden habe, dass ich nie die Zeit hatte dies wahrzunehmen. Ich wurde schon in frühester Kindheit so stark unter Druck gesetzt, dass ich mein Leben lang und auch bist jetzt noch Existenzängste habe. Ich hab aber nicht nur diese Existenzängste, sondern werde von ihr getrieben!

Ich hab mein Abitur erst auf dem 2. Bildungsweg nachgemacht. Viele würden sagen, dass das eine gute Leistung von mir war. Aber das ist ja auch ein Teil des Problems was mich zu schaffen macht. Sie schauen nur auf das Ergebnis, aber nicht den Weg den ich dafür gehen musste (falls sich überhaupt jemand für mich interessiert, was selten bis gar nicht vorkommt). Sie schauen nur auf das Ergebnis, aber nicht auf den Menschen der ich bin.
Ich hab das Ziel erreicht, aber die Zeit hat mich psychisch gebrochen. Fast 2 Jahre ununterbrochen unter Stress (inklusive den Stress seitens meiner Familie) gestanden in Kombination mit der Angst das ich es nicht schaffe. Meine Noten waren halt leider nicht so berauschend bzw. mein Engagement hatte sich nie wirklich in gute Noten ausgezahlt und hatte zum größten Teil nur bekloppte Lehrkräfte bei denen man nur schei… Noten bekommen kann. Der Stressfaktor von damals (ist schon ein paar Jahre her) ist aber immer noch bei mir da. Speziell Mathe hat es mir besonders „gut“ angetan, ich bin noch nach paar Monaten nach bestehen des Abiturs, vor lauter Panik mitten in der Nacht aufgewacht und hatte größte Angst das ich die nächste Matheklausur (Leistungskurs) die am nächsten Freitag stattfindet, gnadenlos versauen werde, da ich so schlecht vorbereitet bin. Und da brauchte ich erst wieder eine Zeit lang um zu realisieren, dass das doch Quatsch ist, da die Schulzeit schon seit Monaten vorbei ist.
Doch dieses Merkmal ist bei mir immer noch vorhanden, wenn es um was Mathematisches geht. Hab erst kürzlich ne Statistikklausur geschrieben und obwohl ich super vorbereitet war, war die Nervosität und der Druck so stark das meine Hand dermaßen am zittern war, dass ich den Taschenrechner nicht vernünftig bedienen kann ohne ständig welche Tippfehler zu machen [Die Klausur lief übrigens ganz gut]. So viel dazu. (Ich bitte die Leser, falls es welche gibt^^, um Verzeihung, wenn meine Ausführungen etwas unzusammenhängend wirken, aber so sind meine Gedankengänge halt…, ziemlich abschweifend^^)

Ich hatte gehofft das sich mit dem Studium als „neuer Lebensabschnitt“ was ändern würde, aber tatsächlich hat sich so gut wie gar nichts geändert. Ich war anfangs deutlich offener und weniger Kontaktscheu als jemals zuvor in meiner Vergangenheit, aber nach den ganzen Ablehnungen die ich oben ganz kurz angerissen habe (wobei noch viel krassere Fälle dabei waren!), hat sich das schnell wieder ins Gegenteil umgekehrt. Ich dachte mir dann, wenn ich gesellschaftlich so unfähig bin, nutze ich die Gelegenheit während meiner Studienzeit und versuche im Studium möglichst viel rauszuholen und versuche mir so viel Wissen wie möglich anzueignen und extremst viel Zeit zu investieren um gute Noten zu bekommen, in der äußerst naiven Vorstellung das ich damit meine beruflichen Chancen erhöhen könnte. --> und da sind wir wieder beim Thema Existenzängste. Ich reiß mir gnadenlos den Ar… für die Uni auf und habe gar nichts davon, die Notengebung ist so rein subjektiv, das ist ein schei… Witz!
(Ich weiß das Noten einen Dreck wert sind, aber dennoch ist es gesellschaftlich gesehen das Maß aller Dinge, z. B. NC oder Auswahlkriterien bei Bewerbungsverfahren und bla).

… ich hab kein Leben und investiere alle Zeit für die Uni/Noten. Andere haben ein Leben und investieren nur ein Bruchteil der Zeit die ich verwende um gute Noten zu bekommen und haben die deutlich besseren Noten als ich und besitzen nebenbei noch ein glückliches Leben. Ich habe gar nichts… nicht mal jemanden, mit denen ich mich unterhalten kann, egal worüber.

Kern der Depression? --> Existenzängste + (ununterbrochenes allein sein, auch Dank der Introversion) --> kein Erfolg der einen zusteht oder besser formuliert, den man sich selbst verdient und erarbeitet hat. Daher besteht auch die Vorstellung immer noch nicht „konkurrenzfähig“ zu sein noch weiter --> wieder Existenzängste --> Teufelskreis --> und zusätzlich Isolation von außen sowie Selbstisolation "dank" der Depression --> Leben ist schei…e

Es ist alles so blöde, dass ich sogar erst vor kurzem den Kontakt zu einer guten Freundin (falls wir überhaupt je Freunde waren) von mir verloren habe. Für sie war ich letzten Endes wohl auch nur noch zu „Geisteskrank“, weil ich mit meinen Existenzängsten und Depressionen nicht klar komme, wobei ich davon überzeugt bin das ich letzteres zumindest (oder vielleicht sogar beides) aufheben könnte, wenn ich mal die Aufmerksamkeit bekomme nach der ich mich sehne, aber nicht bekomme. Doch stattdessen werde ich nur immer mehr isoliert, als wäre ich nicht ohnehin schon lange genug allein gewesen (gefühlt mein ganzes Leben schon). Und ohne Kommunikation bzw. auch ohne sprachliches Talent, keine Aussicht auf Aufmerksamkeit.

[An dieser Stelle ein Persönlicher Rat von mir: Auch wenn eine Person zu euch meint, dass ihr euch ruhig an sie wenden könnt, falls ihr was auf dem Herzen hat und darüber sprechen könnt --> Macht davon keinen (allzu großen) Gebrauch!!!, es klingt wie ein Gottesgeschenk für jeden der so kaputt ist wie ich. Doch auch wenn es anfangs gut läuft, erzeugt es am Ende soviel „Konfliktpotenzial“ (ich weiß nicht wie ich es anders umschreiben soll), dass das Band zu dieser Person zerreißt. Ich hab durch diesen Fehler den wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren und bereue es so gut wie jeden Tag so ehrlich damit (z. B. Depression) umgegangen zu sein. (Depressionen und Co. sind halt leider noch ein Tabu-Thema; leider sogar für viele Depressive auch).
Nach meiner Erfahrung geben die Leute oft vor, dass sie Ehrlichkeit haben wollen, aber in Wirklichkeit wollen die meisten die Wahrheit gar nicht hören, weil sie damit nichts anfangen können. Am Ende läuft es nur nach dem Prinzip: „Du hast ein Problem? Tja, Pech!, hilf dir selbst! Kann mir ja egal ein, ist ja schließlich nicht mein Problem. Ich tue mich derweil amüsieren, während du versuchst dein Leben allein auf die Reihe zu bekommen.“
Irgendwie kommt es mir so vor, dass die Depressionen zu der Zeit nur deshalb so stark geworden sind, damit diese wichtige Person aus meinem Leben wieder verschwindet und ich mit dem Schmerz auch wieder allein zurecht kommen darf…

Ich hab schon viele Dinge im Leben verpasst… aber noch schlimmer finde ich, dass ich selbst jetzt noch so viele Dinge im Leben verpasse und ich mir dessen vollkommen bewusst bin, aber zugleich nicht in der Lage bin was dagegen zu tun. Es tut unerträglich weh, so oft Leute zu sehen denen man ansehen kann wie glücklich die sind, aber ich selbst es nie erleben werde. Ich bin nie wirklich glücklich gewesen sind, es gab maximal 1-2 sehr kurze Momente in meinem - inzwischen ein Viertel Jahrhundert alten - Leben wo ich glücklich gewesen bin, aber da habe ich zudem Zeitpunkt noch nicht gewusst, dass „die jenige welche“ (aus meiner Perspektive) ihre Freundlichkeit mir gegenüber nur gespielt hatte (und das über ein halbes Jahr). Ansonsten war mein ganzes Leben davor auch nur absolute Grütze, aber das ist jetzt nicht so wichtig.


[Es ist doch ähnlich wie bei Depressionen… ich gehöre ebenfalls zu denjenigen, die davon überzeugt sind, dass nur Leute mit Depressionen wirklich eine Vorstellung haben was Depressionen wirklich sind. Und es bricht mir jedes mal das Herz, wenn ich sehe wie häufig die Depression heruntergespielt wird und dadurch immer mehr zu einem Tabu-Thema wird, was dazu führt das die Leute immer weniger darüber sprechen können und zwangsläufig daran zerbrechen.]


Kurz nochmal zu depressiven Gedanken…
Sterben möchte ich zwar nicht unbedingt, doch der Gedanke am Leben zu sein und während der ganzen Zeit massivst unglücklich zu sein, stimmt mich auch nicht gerade fröhlich. Aktuell scheint mein einziger Existenzgrund nur darin zu bestehen, ausgenutzt zu werden und das andere an meinem Leid profitieren oder diejenigen mir Leid zu fügen, weil es ihnen Spaß macht (solche Leute gibt es viel zu viele). [Nebenbei erwähnt habe ich auch schon von 4 Personen den Hinweis bekommen das ich eine Therapie machen soll, es hat aber seinen Grund warum ich jetzt nicht näher darauf eingehen möchte. Und Nein, ich hab im Moment nicht den Drang mich umzubringen; Ich wollt das noch mal extra erwähnt haben, weil ich weiß das es schnell zu Missverständnissen kommen kann^^]

Wieso ich das alles (und auch noch so viel) schreibe? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht^^, vielleicht einfach nur um meine Gedanken endlich zum Schweigen zu bringen, vielleicht ist aber auch jemand da der/die meine oder eine ähnliche Situation kennt und mir evtl. Tipps geben kann. Und auch wenn es keine Tipps gibt, reicht es ja zu wissen das ich nicht der einzige in so einer Situation bin, schließlich ist „geteiltes Leid, halbes Leid“ =)

Lieben Gruß
Euer harmonisches Gänseblümchen^^

PS.
Ich hätte aber noch eine Frage an „euch“. Was macht ihr um neue Leute kennen zu lernen bzw. wie spricht ihr sie an und was sagt ihr im Anschluss? Oder was sagt ihr zu Leuten, von denen ihr vermutet, dass sie vielleicht auch depressiv (und vielleicht auch introvertiert) sein könnten und sich mit Smalltalk etc. schwer tun.
Oder wie geht ihr generell auf Leute zu, die mehr oder minder seelisch verletzt wurden? (Ich persönlich lass mich nämlich nicht von traurigen Schicksalen abschrecken, wie es leider in unserer Zeit so üblich ist. :)
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
qwertzuiop

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von qwertzuiop »

TOO MUCH

sry aber das ist einfach zu viel information, kannst du das ganz auch in handlichere häpchen packen?
ben1
Beiträge: 1379
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von ben1 »

Hallo Gänseblümchen

ich finde alles was Du schreibst durchaus nachvollziehbar. Das mal vorweg. Nimms mir nicht übel, das ich einfach nur zu ein paar Sachen was schreibe - einfach mal meine Gedanken - vielleicht ist das eine oder andere für Dich dabei

- Ich finde introvertierte Menschen viel interessanter, als extrovertierte. "Wir alle spielen Theater" (ein Klassiker der Soziologie) - auch die ständigen Partymacher und Smaltaker haben eine andere Seite, aber die dürfen sie (leider) nicht zeigen. Auch introvertierte Menschen können sich eine solche "Theaterrolle" zulegen, um in bestimmten gesellschaftlichen Situationen besser zu bestehen. Ich z.B. hasse Smaltalk, muss aber manchmal beruflich bedingt solche Situationen meistern. Und dann schlüpf ich halt in meinem Anzug (ist auch nicht so mein Ding) und spiele für eine Stunde meine Rolle. Der unterschied zu den "Extrovertierten" ist nur der - ICH WEIS, DAS ICH SPIELE - die nicht! Die brechen zusammen, wenn jemand (ja sogar sie selbst) mal hinter die Fassade schauen!

- Die Sache mit Freunden und Depression - ich denke, wir sollten da niemand überfordern. Ich versuchs mal bildlich - wenn mein Auto nicht anspringt und ich bitte einen Freund, anzuschieben, wird er das tun. Wenn ich ihm von meiner defekten Zylinderkopfdichtung erzähle, wird er die nicht auswechseln können. Und viele Freund fahren halt Autos, die solche Probleme noch nie gezeigt haben (sprich, die haben einfach da keinerlei Erfahrung). Ich denke, da bist Du hier vielleicht besser aufgehoben - oder beim KFZ-Meister Deines Vertrauens, sprich, einem guten Therapeut

- Ich weis nicht, ob Du "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawick kennst. Der spricht über das "Katastrophenrezept des Mehr-des-Selben". Das könnte auch eine Überlegung Wert sein. Du quälst Dich zum Abi, machst dann ein Studium - immer mehr, immer besser (hat sicherlich auch viel mit der Existenzangst zu tun). Könnte es sein, dass das Glück im Leben (das ja eher was mit Zufriedenheit zu tun hat, als mit einem extatischen Dauergrinsen) auch in einem anderen Bereich gefunden werden kann? Darf ich Dich fragen, in welcher Richtung Dein Studium geht?

- Und ein letzter Gedanke zu Deinem Posting - nicht alles, was in meinem Leben gut läuft oder mein Leben besser macht, muss ich selber machen. Rückblickend (bin ein wenig älter als Du) sind viele Dinge in meinem Leben geschehen, die mir gut getan haben, weil ich zugelassen habe, das ich mich berühren lies (ich find grad keine besseres Wort - meint nichts körperliches). Manchmal sind wir durch unsere Hyperreflexion so sehr mit uns selbst beschäftigt, das wir für solche Situationen blind werden - wir sehen einfach nicht, weil wir nicht vermuten, das da überhaupt was sein könnte.

So, nur ein paar unsortierte Gedanken, würde mich freuen, wenn das eine oder andere für Dich dabei wäre.

Herzlichst

Ben
bingo123

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von bingo123 »

Hi Gänseblümchen,

solange du gegen deine Stärken, (und ich denke das deine Introvertiertheit eine deiner Stärken ist,)
von dir wegstößt, sie verfluchst oder einfacher gesagt sie nicht akzeptierst,
rufst du alles was von außen kommt und negativ auf dich einwirkt herbei. Dies erzeugt bei dir, wie in einem
negativ Kreislauf Wut auf die Introversion an sich und somit Wut gegen dich selbst.

Schaffst du es deine Stärke, die Introvertiertheit als eine Gabe anzusehen - als etwas wundervolles gegebenes, da um dir Dinge vor Augen zu führen, damit du an Wissen gelangst und dein Selbst damit beglückst,
wirst du erkennen, dass du nicht wie die anderen sein musst die herum irren in einer Irrationalen Welt geprägt von
Illusionen.

Hast du die Gabe zu Beobachten und bist erpicht darauf den tieferen Sinn der Dinge zu erfahren, so wie sie wirklich sind, wenn du mit Menschen sprichst?

Ich kann deine Zweifel sehr gut verstehen. Ich war einst der selben Annahme, mit mir sei etwas nicht in
Ordnung.
Aber dem ist nicht so. Ich war oft verwirrt, durch äußere Einflüsse. Habe mich leiten lassen und geschaut was im außen, bei anderen, in der Familie, bei Freunden, auf der Straße passiert.
Aber im Leben geht es nicht darum darauf zu achten, was andere sagen, denken oder tun.
Es geht nicht darum, zu vergleichen, zu bewerten, etc.
Es geht einzig und allein ums SEIN.

Warum sollte man einen Teil von sich hassen?
Wir sind doch alle Individuen und deine Fähigkeit sich in jemanden einzufühlen ist eine sehr schöne
Sache.

Du sprichst davon, dass heutzutage die Menschen kein Bock mehr darauf haben sich tiefgründig
mit jemandem auseinander zusetzen.
Da denke ich, dass du nicht ganz bei dir bist.

Patrick
Gänseblümchen2
Beiträge: 43
Registriert: 31. Jul 2015, 23:45

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu lieber Ben und lieber Patrick,

@Ben
es ist natürlich alles in Ordnung, wenn du nicht auf alles eingehen kannst was ich geschrieben habe, das hätte ich auch nie verlangt.^^ Mich freut es aber umso mehr das du mir Tipps geben willst :)

Nein, das Buch habe ich nicht gelesen, aber ich kann mir schon vorstellen worum es inhaltlich geht und verstehe worauf du hinaus willst. Ich studiere nämlich Geschichte und Soziologie.^^
Soziologie hatte sich mehr oder weniger zufällig ergeben, finde ich aber dennoch recht interessant und Geschichte wollte ich einfach nur haben, weil es sozusagen meine Leidenschaft ist. Aber das Studium ist nicht ganz so toll wie ich es mir ursprünglich vorgestellt habe. Ich hab auch schon oft genug von Leuten darüber schwärmen hören, wie toll doch studieren sein soll. Ich sehe es irgendwie anders.
Zum Geschichtsstudium kann ich nur sagen, das es meine Leidenschaft für das Fach Geschichte kaputt macht. Ich würde schon sagen, das es irgendwie bei mir auch eine Art Depressionsauslöser ist. Denn ich wollte eigentlich immer was im Bereich Geschichte was machen, aber jetzt?
Im Moment ziehe ich auf jeden Fall Soziologie vor, aber ich weiß noch nicht so ganz in welche Richtung es gehen wird. Hatte ursprünglich sowieso mal dran gedacht ein Master dran zuhängen, aber mittlerweile wäre ich nur noch froh wenn ich mit dem Bachelor-Studium fertig bin (bin ja fast durch). Für mich ist das ganze aber immer noch eine schwierige Kiste, weil das ja auch mit meinen Existenzängsten einhergeht.

Ich hatte mal ein anderes Buch gelesen, das hieß glaub ich „Wie zerstöre ich mein Leben – und zwar systematisch“. Da ging es grob um verschiedene Einflüsse den man im Laufe seines Lebens ausgesetzt sind. Mit Einflüsse meine ich den Einfluss des Umfeldes in dem du dich befindest oder wenn dich bspw. deine Eltern wahnsinnig unter Druck setzen von wegen gute Noten und gute Karriere usw. Der Inhalt passt auf jeden Fall, nur half es mir auch nicht gerade weiter, bestätigte mich aber bei meinen bisherigen Vermutungen.

Noch mal zu den Freunden..
Ich hab auch verstanden was du sagen willst. Aber ich hatte von ihnen nie verlangt, das sie für mich den Therapeuten spielen müssen oder das sie mich von meinen Beschwerden heilen/befreien sollen. Mir ging es in diesen Fällen nur darum, nicht alleine gelassen zu werden und nicht wegzuschauen und nicht wegzuhören, wenn ich mit jemanden reden muss und erst recht nicht im Stich gelassen werde, während ich mit meinen Kräften am Ende bin. --> Es ist ja nicht so das ich im Sterben gelegen habe, weil mir ein Lebenswichtiges Organ ausgefallen ist und ich um eine Organspende gebeten habe. Mir ging es nur darum, nicht alleine in der Dunkelheit zurückgelassen zu werden.

Ich versteh das, was du mit Rollen meinst. Mir persönlich fällt das einfach nur sehr schwer mich so zu verhalten, als wäre ich jemand ganz anderes (mir fällt es ja schon schwer zu verbergen das ich unter Depressionen leide). Wenn ich mich bspw. nur mit einer Person unterhalten muss, geht das noch einigermaßen klar, aber sobald mehrere Leute da sind, wird’s ziemlich kritisch. Das will sich scheinbar auch nicht ändern. Ich hab ja bspw. auch schon ziemlich viele Vorträge/Referate halten müssen, was ich überhaupt nicht ab kann. Doch obwohl ich schon soviel Erfahrung damit habe, ist die Nervosität immer so groß, als würde ich es zum aller ersten Male halten und der Druck ist dementsprechend enorm.
Aber ich versuche dennoch deinen Hinweis zu berücksichtigen, vielleicht muss man sich das einfach nur permanent in Erinnerung rufen, während man seine Rolle spielt.

Vielen Dank noch mal für dein Engagement.

@Patrick
Du kannst sehr schön formulieren^^. Ja, ich sehe manche Fähigkeiten die die Introvertiertheit bietet (sofern man das so formulieren kann) auch als positive an, die schätze ich auch an mir. Aber wie du bereits sagtest sind viele lieber an Illusionen interessiert. Ich interessiere mich für tiefgründige Gespräche, aber wofür die anderen? Vorzugsweise übers Saufen und irgendwelche sinnlosen Kotzgeschichten… oder irgendwelche schwachsinnigen Fernsehsendungen. Alles Dinge worüber ich nicht mitreden kann. Zum einen weils mich nicht interessiert und zum anderen weil es für mich genauso ermüdend und belanglos ist wie Smalltalk. In meiner Schulzeit war es so, und jetzt bis zum Ende der Uni Zeit ist es leider genau dasselbe.

Ich hasse mich nicht wegen dieser Eigenschaften, aber ich weiß das ich mich dadurch nie wirklich am Main-Stream anpassen kann (und ich hab es öfters versucht) und wenn die Leute dir ständig das Gefühl geben, das du „komisch oder seltsam“ bist, weil du nicht so gesprächig bist und was auch sonst immer die Gründe sein sollen, schadet es langfristig das eigene Selbstwertgefühl.
Ich glaube dir ja, wenn du sagst das es noch andere Leute gibt, die so ähnlich sind wie ich. Nur ist mir bisher keiner begegnet oder es ist mir schon jemand begegnet, aber wir waren so sehr mit unserer jeweiligen Selbstisolation beschäftigt, das wir es nicht gemerkt haben.

Daher versuche ich hier ja auch um Rat zu fragen, was man denn tun könnte um sich aus einer Isolations-Situation zu befreien^^. Spezieller noch aus Perspektive eines Introvertierten :D

Lieben Gruß
Gänseblümchen :)
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
bingo123

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von bingo123 »

@Gänseblümchen

Ich oute mich. ich bin INTROVERTIERT!!! Ahhhhhhh.. :lol:

Spaß beiseite.
Sich aus seinem Cocoon zu befreien bedarf viel Mut und den Willen Entscheidungen zu treffen.
Wichtig: Sich langsam der Veränderung nähern.
Und ganz wichtig: Immer Step by Step. ;)

Die Erkenntnis, dass es Menschen gibt, die Trugbildern hinterher jagen oder quasi völlig in
einer Scheinwelt voller leerer belangloser Taten und Worten leben, ist einer
dieser Schritte.

Das macht den Unterschied. Du hast dich quasi schon, ohne es vielleicht zu wissen,
einen Schritt Richtung Leben getan.

Ein paar Schlagwörter:
Klarheit, Wahrheit und Liebe.

Sie stehen für ein vollkommenes und glückliches Leben.

Das es für Menschen, die nicht oberflächlich sind, schwer ist, bezweifle ich nicht.
Es ist eine schwere Last, die wir auf unseren Schultern tragen, aber
dies ist gewiss nicht umsonst.

Wüsstest du nichts über diese Menschen die sich den Illusionen hingeben, wärest du dir deiner
selbst nicht bewusst. Du würdest in Dunkelheit und Unwissenheit umher irren.
Du würdest im Fluss krankhafter Störungen und Emotionen schwimmen.

Will man das wirklich? Nope.
Wollen will das niemand. Wissen tun das nur die, die sich seiner selbst Bewusst werden.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass du so einer nicht bist und auch nicht sein willst.

Allein durch diese Fähigkeit, wie sie in dir ist, kommst du an alles was wertvoll ist.
Wissen.
Wissen was für dich und dein Leben da ist um Freude zu spüren.
Wäre dir alles egal, würdest du in deiner Entwicklung stehen
bleiben und hättest dich schon längst dem Gelaber der "anderen" angepasst oder unterworfen.
Du solltest dich über dich freuen! Allein dafür das du Introvertiert bist, Liebe ich dich!

Und das soll nun keine Homoerotische Anspielung werden!

Praktische Tipps zu lernen besser mit dem umzugehen, kann ich dir zum Teil nur theoretisch erörtern.
Ich bin mitten in einer Veränderung und erforsche selber an mir herum.
Ich bin meist aber eher zaghaft damit.
Im Laufe meines Lebens habe ich ein sozial-phobisches Verhalten angelernt und mich dadurch mehr und mehr von Menschen distanziert.

In Phasen schaffe ich es nicht einmal vor die Haustür, aus Angst vor Menschen.
Sicherlich ist das nicht ohne Grund, aber das soll hier jetzt keine Rolle spielen.

Auch wenn ich erstaunt beäugt werde, weil man mir die Angst nicht immer ins Gesicht geschrieben steht, spüre ich sie.
(Ich spreche hier von Freunden, Familie etc.)

Ich mache eine Verhaltenstherapie, in der ich lerne die Denkweise "alter" Verhaltensweisen zu ändern bzw. versuche aus der
Introversion eine Gelassenheit zu entwickeln indem ich in gewissen Situationen in Exposition gehe.

In der Therapie werden Sichtweisen angepasst, Perspektiven gewechselt und Verhaltensweisen werden BEWUSST an die Oberfläche geholt.

Ich bin ein sehr selbstkritischer Mensch und indem ich mich selbst verurteile, mir sage wie schlecht, wertlos oder dämlich ich bin, verstärke ich die Ängste.
Das fördert das Selbstwertgefühl natürlich nicht.

Der Weg von Introversion zur sozialen Phobie kann schnell gehen bzw.
das eine zieht das andere nach sich.

Es gibt eine Gruppe für soziale Phobie. Für Menschen die es nicht schaffen Kontakt
mit Menschen aufzubauen oder aufrechtzuerhalten.
Hier gilt es zu ergründen, was genau die Scham, das Gefühl der Wertlosigkeit zu erforschen.

Was fällt dir schwer an einem Smalltalk?

Für mich hört sich das so an, als das du wirklich mit den falschen Menschen
in Kontakt trittst. Du sagtest, dass du vielleicht schon jemanden getroffen haben könntest, du aber selber mit dir beschäftigt warst, und somit grundlegende Dinge die dir hilfreich gewesen hätten sein können, aus den Augen verloren hast.
Ich sage dir, dass kann ich sehr gut nachvollziehen! Und unrecht hast du mit dieser Vermutung sicherlich nicht.

Ich sage dir:
Menschen aus deren Mündern nur BLA BLA kommt, werden niemals
adäquate Gesprächspartner für dich werden, es sei denn dein Ziel ist es dein Wissenslevel zu minimieren. ;)

Ich denke, es ist wichtig, sich mit Menschen zu verbünden, bei denen das Gefühl aufkommt,
es gibt einem was, ich fühle mich verstanden, angenommen so wie ich bin.
Ich höre da mittlerweile verstärkt auf meine Intuition und mein Bauch.
Das schlimmste was Menschen machen können ist, ihr Bauchgefühl nicht wahrzunehmen.

Patrick

PS:
Noch was dazu, wie ich auf Menschen zugehe oder ob ich mich vom Schicksal anderer Abschrecken lasse.

Ich bin leider noch nicht so weit, dass ich aktiv auf Menschen zu gehen kann.
Nicht in dem Sinne von Ansprechen um des Kennenlernen Willens.
Aber das ist mein Ziel und deswegen geht es mir auch nicht schlecht, da ich weiß, dass
ich mich meiner Freiheit und Unbefangenheit nähere.

Menschen die ich bisher kennengelernt habe, hatte eigentlich alle ein
psychisches Problem.
Egal welcher Stärke, ich möchte da keine Bewertung abgeben.
Ich kann dir nur soviel sagen, dass diese Menschen niemals ehrlich waren, nie in Klarheit gesprochen haben und mir somit auch nie die Möglichkeit erschien tiefgründig mit diesen Personen tiefgründig darüber zu reden.
Das Interesse meinerseits ist sehr groß mich mit Menschen auszutauschen die gleiche oder
ähnliche Emotionen haben.
Hierfür muss man nur offene Menschen treffen.
Das hört sich jetzt etwas demotiviert an, aber dem ist nicht so.
Es gibt Menschen, die genauso Empfinden, aufgrund ihre Gehemmtheit sich jedoch nicht
trauen darüber zu reden.

Ich versuche durch Empathie und Einfühlungsvermögen meinem Gegenüber das Gefühl
zu vermitteln oder sagen wir ihm das zu geben, was ich mir selber vorstelle was ich von einem
anderen erwarte zu bekommen.

Gibst du jemandem das was du selber hast, so hilfst du ihm sich zu öffnen. So wird er
es auch dem nächsten gleich tun und so weiter - ein quasi positiver Kreislauf.

Was das jetzt genau mit Introversion zu tun hat, musst du selbst rausfinden. ;)
Zuletzt geändert von bingo123 am 5. Aug 2015, 00:38, insgesamt 2-mal geändert.
ben1
Beiträge: 1379
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von ben1 »

Hi, ihr 2

Patrick, sehr schön beschrieben. Hut ab!

Und Gänseblümchen - Kurz zu Deiner Antwort auf mein Posting.
Das Freunde nicht den Therapeuten ersetzen können, ist klar. Aber auch "nur" bei einem Menschen zu sein, das Leid zu teilen und diesen Zustand auszuhalten, überfordert (leider) viele Menschen. Gerade die, die (in bester Absicht!) anbieten, für Dich da zu sein, wollen eigentlich helfen - sprich, den Zustand zu verändern. Und genau das können sie halt nicht!

Das mit den Rollen ist auch keine einfache Sache. Ich denke, nur, dieses Konstrukt "ich spiele jetzt die Rolle, die von mir erwartet wird", kann neue Spielräume eröffnen. Es geht NICHT darum, Deine Persönlichkeit zu ändern (das hielte ich sowieso nicht für ein erfolgsversprechendes Konzept, aber da hat Patrick schon sehr viel wahres geschrieben), sondern darum, sich selbst auch immer wieder zu überraschen, auch zu fordern - und nochmal - der große Vorteil ist - Du WEIST, wer der Schauspieler ist und verschmilzt NICHT mit der Rolle (solche Schauspieler laufen reihenweise in der Gesellschaft rum). Und Lampenfieber beim öffentlichen Sprechen (hab ich auch) hat auch seinen Sinn - schärft die Sinne und die Aufmerksamkeit, auch, wenn wir das Ganze lieber etwas relaxter und spielerischer haben wollen.

Was denkst Du zu meinen Überlegungen des "Mehr-des-selben" und des "sich-berühren-lassen"? Wenn Du was dazu schreiben willst, fühl Dich eingeladen!

Beste Grüße

Ben
Gänseblümchen2
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Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu Ihr beiden =),

@Ben
meinst du mit der Hyperreflexion, das ich mir einfach zu viele Gedanken über jeden Schei… mache? Wenn du das meinst, dann stimme ich dir auf jeden Fall zu^^, aber ich kann nicht anders xD.
Meinst du mit „sich berühren lassen“, das man die Dinge so nehmen soll wie die gerade eintreffen? Falls ja, mache ich gerade zum ersten Mal in meinem Leben diese Erfahrung. Ich hatte nämlich vor „kurzem“ noch alles versucht, das ich das Studium auch in 6 Semestern gebacken kriege, aber nachdem ich gemerkt habe das es nicht klappt, wurde es mir zunehmend egal. --> das ist eigentlich so ziemlich das Gegenteil von meiner alten Denkweise. Doch aktuell ist es wirklich so das mir vieles egal ist. Und obwohl es eigentlich meine Zukunftsängste nur noch mehr steigern sollte, bin ich doch irgendwie relativ ruhig zurzeit.

Ich versuch seit neustem mich nur auf bestimmte Sachen zu konzentrieren, z. B. will ich erst die Uni zu ende bringen, und erst danach sehe ich weiter wie es weitergeht, anders geht es leider nicht. Bspw. müsste ich im Moment schon längst mit der nächsten Hausarbeit angefangen haben und mich auch für ein Praktikum beworben haben und bla. Im Moment kann ich echt nur vereinzelt Sachen in Angriff nehmen. Es ist zwar nicht so toll und bei weitem nicht so viel wie ursprünglich geplant hatte, aber zumindest habe ich noch das Gefühl das ich etwas auf die Reihe kriege (ist auch ja schon mal was). Z. B. kann ich durch die längere Studiendauer auch weiterhin an dem Sprachkurs teilnehmen, auch wenn das mit dem Studium selbst nichts zu tun hat^^

Nebenbei, ich hoffe ich hab dich damit richtig verstanden^^.

Zu den Freunden noch mal…
Das Problem war ja nicht das sie mir helfen wollten und ich sie dadurch überbelastet habe, sondern sie wollten schlicht nicht helfen oder haben es einfach komplett ignoriert, vor allem weil ich da schon hauptsächlich auf meine Depression reduziert wurde. Wenn ich z. B. irgendein Anliegen hätte, dann würden sie automatisch davon aus gehen, dass der „Depressive nur wieder unter seinen Depressionen leidet“ und dementsprechend wieder aufgebaut werden will. Darum ist es mir aber nie gegangen. Mir ging es darum wie ein Mensch behandelt zu werden und nicht als "Kranker". Wenn ich mich bspw. mit jemanden unterhalten wollte, dann hatte es nichts damit zu tun das ich so ein starkes Bedürfnis hatte nur über Depressionen zu reden. Wir hätten ja bspw. auch einen Ausflug oder Ähnliches machen können damit ich aus der Depression-Isolation rauskomme, aber soweit kam es ja nie, weil ich „kann“ ja nur „Depression“ und zu mehr war ich für sie scheinbar auch zu nichts mehr fähig. Zeit um mit anderen (nicht depressiven) Freunden Spaß zu haben war immer da, aber für mich konnte man nicht einen kurzen Moment verschwenden. Und ich sachs dir, wie sehr habe ich unter dieser Gleichgültigkeit gelitten…

Eine andere Rolle einzunehmen fällt besonders schwer, wenn sie der eigenen Persönlichkeit zuwiderläuft. Ich bin bspw. ein sehr ruhiger Mensch und wurde im Laufe meines Lebens stark erschüttert. Dinge die ich nicht so einfach verbergen kann. Ich kann krass formuliert, nicht so einfach den größten Teil des Tages ein Trauerkloß sein und dann in dem Moment wo ich die Rolle wechseln muss, eine absolute Stimmungskanone sein. Ein Rollenwechsel wie von Schüler/Student zu einem Zahnarztpatienten (hab nämlich bald einen Termin^^) ist kein Problem, aber wenn ich dazu gedrängt werde eine sehr aktive Rolle einnehmen zu müssen, wirds schwierig. Ich kann mich auch nicht in eine bereits bestehende Unterhaltung miteinlinken, weil ich einfach Hemmungen habe mit anderen Leuten zu reden und auch nicht weiß was ich sagen soll. Ich könnte vielleicht 2-3 geistreiche Sätze rausgehauen haben, aber wenn die Unterhaltung gefühlt ne Stunde lang weiter geht, habe ich so ziemlich die Ar…Karte gezogen.

@Ben und Patrick
Das kann für mich auch teilweise unter Smalltalk fallen. Warum ich das nicht kann?, ich weiß einfach nicht was ich sagen soll… oder ich kann nicht mitreden, weil ich keine Ahnung habe worüber sie reden. So ziemlich alle Leute mit denen ich es zu tun hatte, redeten nur über Sauf- und Kotzgeschichten.
--> Ich kann da nicht mitreden, weil ich mit Saufen nichts anfangen kann. Zudem vertrag ich auch Alkohol nicht besonders, weshalb ich erst recht nicht mitreden kann, wenn es ums Saufen geht. Und zugleich habe ich mich dadurch auch selbst isoliert, weil für die meisten „Feiern“ das Wichtigste überhaupt ist.
--> Oder andere reden darüber wie toll doch ihre Freunde sind und was sie tolles mit ihren Freunden mache. Da kann ich auch nicht mitreden, weil diese Dinge in meiner Welt nicht existieren
---> Worüber ich reden kann? --> z. B. über Depression und Suizidalität usw.^^ Aber das sind Themen worüber die „Normalen“ nicht reden können/wollen und halte dementsprechend vorzugsweise die Fresse, weil ich zu gut weiß, das es nicht gut ankommt über gesellschaftliche Tabus zu sprechen (oder wie sollte man bei einem Alltagsgespräch mit solchen Themen anfangen können?). Dabei würde mir das sogar sehr zu Gute kommen, wenn es anders wäre, weil ich gefühlt stundenlang darüber reden könnte. Weniger um mich emotional und psychisch zu entlasten, sondern viel mehr weil es einfach was Tiefgründiges ist. Zumindest tiefgründiger als darüber zu diskutieren wer ab welcher Menge Alk zu kotzen angefangen hat…

@Patrick
Keine Sorge! Ich kann Liebe und Lust voneinander unterscheiden^^ und leide auch nicht unter Homophobie^^. Aber danke für deine Anteilnahme^^

Wie Ben schon sagte, bist du auf jeden Fall ein guter „Formulant“^^. Danke für deine Zeilen. Mir hilft es sehr sie zu lesen.

Und ja, ich bin sehr an einer Wissensmaximierung interessiert. Ich strebe nach und bitte um Weisheit. Das ist meine Natur. Daher habe ich auch kein Problem damit, „nur“ geisteswissenschaftliche Fächer zu studieren, welche von so vielen kritisiert werden. Aber Hey!, mir geht es um Weisheit und nicht um irgendwas zu studieren was mich kein bisschen interessiert, es aber nur mache, weil es (vermeintlich) kommerziell ausschlachtbar ist.

Nach deinen Schlagwörtern suche ich gefühlt auch schon mein ganzes Leben. Doch suche ich schon so lange danach… aber es scheint nichts davon in Reichweite zu sein. Gibt es diese Dinge wirklich?, oder sind sie auch nur Illusionen denen wir hinterherlaufen, ähnlich wie andere Leute den anderen Illusionen und Belanglosigkeiten des Lebens nachjagen? Ich weiß es nicht… ich weiß es ehrlich nicht.

Ich leide übrigens ebenfalls unter sozialen Phobien, ich hab bspw. unendlich große Schwierigkeiten damit mit anderen zu telefonieren und auch wenn es darum geht aktiv auf andere Leuten zuzugehen. Es ist ähnlich wie beim Smalltalk, ich fühle mich einfach so massivst unter Druck gesetzt, weiß nicht was ich sagen soll, gerate teilweise innerlich in Panik und schon ist die Gedankenblockade perfekt.
Das Haus zu verlassen fällt mir auch nicht immer leicht, doch manchmal schaffe ich es dennoch, weil es manchmal für mich die einzige Möglichkeit ist den depressiven Gedanken entgegenwirken zu können, indem ich bspw. Sport machen gehe (laufen^^).

Ich denke, Introvertiertheit geht mit Empathie und Einfühlsamkeit einher, weil es vorausetzt das man sich auch in andere Menschen hineinversetzen kann, was aber nur möglich ist, wenn man auch genug über die entsprechende Person bescheid weiß. Und was ich über eine Wissensanreicherung gedenke, kannst du dir sicher vorstellen^^.

Lieben Gruß und noch vielen Dank an Euch zwei Hübschen.
Gänseblümchen :)
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
2304.1900
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Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von 2304.1900 »

Das folgende ist keine Diagnose, sondern „nur“ ein Verdacht /Hinweis der vor Ort
Geprüft und/oder verworfen werden muss/sollte.


Hallo Gänseblümchen ,

ich gehe jetzt mal davon aus das du dir deine Diagnose bis jetzt selbst gestellt hast
und dich im Internet versucht hast?

Deine Zeilen:
„Ich weiß nicht genau woher bzw. wann es aufgetaucht ist. Die Depressionen habe ich erst zu Beginn meinen Studiums „entdeckt“, doch ich vermute das der Kern davon schon einige Jahre davor vorhanden war, vielleicht sogar schon in meiner Kindheit. Nur habe ich aber so sehr unter psychischen Druck gestanden habe, dass ich nie die Zeit hatte dies wahrzunehmen. Ich wurde schon in frühester Kindheit so stark unter Druck gesetzt, dass ich mein Leben lang und auch bist jetzt noch Existenzängste habe. Ich hab aber nicht nur diese Existenzängste, sondern werde von ihr getrieben!“

Alternativ gedacht:

Wachsame Persönlichkeitsstörung , mit Depressiven Verstimmungen ???

Und bevor die anderen wieder Fragen wo ich das her habe ,
Kernsatz:
. Ich wurde schon in frühester Kindheit so stark unter Druck gesetzt, dass ich mein Leben lang und auch bist jetzt noch Existenzängste habe.

Das was du beschreibst ist allgegenwärtige Wachsamkeit die dich ungewollt und ungeliebt
In deiner inneren Welt gefangen hält.
Du machst dasselbe wie sie, aber es berührt sie scheinbar nicht.

An den meisten Unis gibt es Sozial / Sozialmedizinische Dienste an die du dich wenden kannst,
mach das bitte auch. Sie werden dir nicht helfen können-das sagt dir schon deine Wachsamkeit;
aber sie können Möglichkeiten für dich finden, auf die du alleine nicht kommen kannst.
Das haben sie schließlich so gelernt und Studiert; oder?



Viele Grüße,
Stefan
Gänseblümchen2
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Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu 2304.1900,

Ich hatte mich tatsächlich sogar schon dazu überwinden können, bei einer Art Uni internen psycholgoischen Einrichtungen um Hilfe nachzufragen, wobei ich auch direkt gesagt habe, das ich (wahrscheinlich) unter Depressionen leide. Ich hatte mich schon lange vorher damit beschäftigt, weshalb ich auch gut beschreiben konnte was in mir vorgeht. Sie haben auch gefragt warum ich glaube das ich unter Depressionen leide, was für mich die Symptome sind und wann das alles angefangen hatte und auch bezüglich des Themas Suizidalität und etc. etc. Es hätten übrigens auch schon 3 Therapeuten die Möglichkeit gehabt, das Gegenteil zu behaupten, das ich vielleicht nicht unter Depressionen leide, aber dem war nicht so. Ich hatte auch schon ziemlich viele Fragebögen diesbezüglich ausgefüllt, die mir bereits beim Ausfüllen meine (alten) Gedanken bestätigten.
Sie bestätigten mir auch mehr oder weniger alles was ich sagte, und fügten hinzu das ich genau richtig für eine Therapie wäre.
… um es kurz zu machen, zu einer Therapie kam es bisher jedoch noch nicht und wird wohl noch eine ganze Weile dauern bis es soweit ist bzw. wann ein Platz für mich frei ist.

Soviel zu meiner Lebensgeschichte^^

Lieben Gruß
Gänseblümchen :)
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
anna54
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Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von anna54 »

Hallo Gänseblümchen
es gibt eine "Sorte" Menschen,die mag Gänseblümchen und eine andere,die mögen sie einfach nicht,kennen sie auch nicht,weil sie nicht richtig hinschauen.

Andrea Schwarz hat mit ihrem kleinen Buch: Ich mag Gänseblümchen
mir Zugang zu ganz einfachen,wie auch treffenden Gedanken eröffnet.

In der einfachen Welt-------erkennt man dich nicht
du mußt dir schon die Nischen suchen---um das Besondere zu treffen,dass dich aufblühen läßt.

Da ich schon um einiges älter bin,hab ich eine andere Sprache,auch andere Erfahrungen.

Während meines Ehrenamtes hat mich ein junges Mädchen begleitet,dass genau dort, bei den kranken Menschen in einer Klinik tätig sein wollte. Erst viel später hab ich gesehen,wie sie dort aufgeblüht ist.

Jeder nach seinen Ausrichtung,aber es gibt viele Möglichkeiten,der Oberflächlichkeit zu entfliehen.

Gelernt,gewachsen bin ich im Kontakt mit Menschen,die schwer krank waren,ein Schicksal meistern mußten,Kindern,die "abgeschoben" wurden----Menschen,die mir ihre "Wunden" zeigen konnten.
Gefunden habe ich sie "abseits der Wege" in Krankenhäusern,Altenheimen und Sonderschulen.

Und wenn es nur selten möglich sein sollte,Quellen für die Seele,Inseln der Wahrhaftigkeit,tiefe Berührungen----sie gibt es überall,mach dich auf die Suche,gehnseit des Weges.
Ich hoffe,du kannst meine Worte,jehnseits der 60plus ertragen.

Übrigens krieg ich die Krise,wenn ich diese "Handystarrer" erlebe,früher haben Menschen noch einfach miteinander gesprochen--------jetzt starren sie auf ihr Handy und damit verlieren sie den Blick auf das Gegenüber.
Eine Entwicklung,die erst vergeht,wenn die Defizite,die sie auslöst nicht mehr zu übersehen ist.

Bewußt Menschen wieder anschauen,bewußt freundlich grüßen,bewußt ein Lächeln verschenken---alles Lernfelder,wenn die Depression zu sehr einengt.

Liebes Gänseblümchen,du wirst entdeckt werden,lass dir Zeit---und bleib dir treu!!!
Von Herzen
anna54


.
Gänseblümchen2
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Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu liebe Anna,

danke für deine Zeilen. In der Tat habe ich ein bisschen Schwierigkeiten zu verstehen was du sagen willst^^, aber ich glaub ich hab dich verstanden. Ich glaube das ist sogar richtig das du die Dinge so formulierst wie du es tatest. Denn so „überfliege“ ich es weniger und kann es so beim Versuch es zu verstehen mehr verinnerlichen.

Ich glaube eine dieser Nischen die du meinst, besteht in dem Feld bzw. dem Bedürfnis anderen zu helfen. Zumindest der Gedanke, das ich „vielleicht“ anderen helfen kann, lässt mich aufblühen. So z. B. auch hier im Forum. Ich kann den Leuten leider nicht direkt helfen, in vielen Fällen weiß ich auch nicht einmal wie, aber ich möchte sie nicht (gänzlich) alleine lassen und versuche sie daher mit Worten zu unterstützen. Ich kann dabei aber nur auf Fälle eingehen, die mit meiner Person einigermaßen ähnlich sind. Bei vielen anderen Fällen habe ich von deren Situation einfach keine Ahnung und weiß dementsprechend nicht wie ich dann auf sie eingehen könnte. Solche Dinge nehmen mich häufig ziemlich mit, weil nach Hilfe gerufen wird, ich gerne helfen möchte, ich es aber nicht kann. In solchen Fällen wünsche ich mir immer, das dann jemand anderes an meiner statt helfen wird, aber leider scheint das so gut wie nie einzutreffen.

Ich glaube aber, dass das genau mein Ding wäre, anderen zu helfen und auch was beruflich in dieser Richtung zu machen. Nur habe ich bisher keine so genannten „Bildungszertifikate“ die mich auch nur ansatzweise in dieser Richtung befähigen. Das heißt, wenn ich anderen Leuten helfen will, dann müsste das alles als eine Art „Hobby“ von mir funktionieren, aber auch das würde nicht klappen, weil es nicht gesellschaftlich akzeptiert werden wird. Die Leute wollen halt „Bildungszertifikate“ haben anstatt Empathie. Doch darüber allem hinaus, bin ich einfach wahnsinnig Kontaktscheu, wie soll ich da überhaupt anderen Leuten helfen können, wenn ich nicht aus sie zugehen kann? (ist mehr eine rhetorische Frage^^)

Daher finde ich meine Situation auch so blöde. Auf der einen Seite versuche ich die Nähe zu anderen Menschen zu suchen, aber gleichzeitig versuche ich von ihnen wegzulaufen und egal für was ich mich entscheide, im Anschluss darauf fühle ich mich bei beidem schlecht.

Deine Buchempfehlung werde ich mir bei Gelegenheit auch mal zu Gemüte führen (ich muss nämlich für die Uni so viele – sinnlose – Texte lesen, weshalb mir gegenwärtig für wichtigere Texte leider keine Zeit bleibt, sofern ich mich überhaupt überwinden kann was für die Uni zu machen). Allein schon wegen dem schönen Titel spricht es mich bereits an. Schließlich mag ich ebenfalls Gänseblümchen, daher auch mein Name ^_^

Danke noch mal für deine lieben Worte, sie bedeuten mir sehr viel ♥♥

Lieben Gruß
Gänseblümchen :)

PS. Ich hoffe du freust dich genauso sehr wie ich, wenn du das nächste mal wieder Gänseblümchen siehst. Sie sind so gut wie überall und kaum zu übersehen. Dennoch sieht niemand hin, und trotzdem sind sie da. So klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus. Ich mag Harmonie. Ich mag Gänseblümchen :)
anna54
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Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von anna54 »

Hallo Gänseblümchen
Bildungzertifikate,das kenne ich inzwischen auch,trotzdem gibt es andere Möglichkeiten.

Ein großes Lernfeld,Erfahrungsfeld war die Sonderschule.
Ich hab mir eine Nische gesucht,die ich gut ausfüllen konnte,keine zu große Verpflichtung.
Ich wurde Lesepatin---zwei mal die Woche,letztlich geht auch 1xpro Woche.

Es gibt auch Lernpatenschaften,wo ma einen einzelnen Schüler begleitet.

Aber das sind nur meine Erfahrungen,es war aber wichtig für mich,mich zu erproben,letztlich war es nur für mich.
Kinder geben eine direkte Rückmeldung----das hat es mir leicht gemacht----auch schwierige Beziehungen aufzubauen.
Darum kam mir die Idee,dir das mitzuteilen.
Du kennst schwierige Situationen, du hast es nicht leicht----da werden die Kinder dir das abnehmen,was du ihnen anbietest,weil sie deine Erfahrungen spüren,deine Echtheit werden sie annehmen.

Keine heile Welt---sicher nicht,aber den schönen Schein,den suchst du ja auch nicht.
Alles Liebe
anna54
2304.1900
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Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von 2304.1900 »

Auch wenn ich sehr bestimmend und überzeugt schreibe- so ist das mein Schreibstil und keine wahrheits anmassung



Hallo Gänseblümchen ,

na das ist doch mal was positives. ( Uni internen psychologischen Einrichtungen)

Und eine kleine Korrektur.
Depressive Verstimmung; bedeutet nicht das du keine Depressionen hast-die Behandelt werden müssen.
So wie Persönlichkeitsstörungen, ernsthafte Langjährige Erkrankungen sind und nicht zu vergleichen mit Störungen wie etwa zu laute Musik.
Persönlichkeitsstörungen entstehen wenn Menschen in der Entwicklung der Persönlichkeit massiv gestört werden.
Bei dir mehr oder weniger leicht erklärbar durch den starken Druck in der Kindheit.
Bei der Wachsamen Persönlichkeitsstörung, befindest du dich bei geringsten Anlässen und/oder Störungen
Im Überlebensmodus (Existenzangst) . Erholung bedeutet Wachsamkeit ohne Gefahr.
Depressive Verstimmung, ist eigentlich eine Fachliche Unterscheidung zur Krankheit Depression.
Wenn du die Krankheit „Depression“ als Depression hast, ist zu erwarten das du nach Abklingen der Depression,
geheilt bist und nach einer kurzen Nachsorge keine diesbezügliche Behandlungen mehr brauchst.
Bei Depressiven Verstimmungen dagegen ist es so, dass eine andere Krankheit oder zustand (wie zb. Trauer)
Die Depressionen verursacht.
Das Bedeutet, dass du Jahre oder Jahrzehnte lang die Depressionen behandeln kannst ohne wirkliche Erfolge zu erzielen, da die eigentlich ursächliche Krankheit übersehen oder falsch gewertet wird.
Diagnostik hat mehr mit Kriminalistik und Erfahrung zu tun, als mit gradliniger exakter Wissenschaft wie Physik.
Bei Depressiven Verstimmung werden beide Krankheitsbilder gleichzeitig Behandelt.
Dabei liegt anfangs der Behandlungsschwerpunkt auf die Depressionen (auch gerne mit Medikamenten).
Später wenn du die Depressionen in den Griff bekommst und Theraphiebereit bist, geht es mehr gegen die eigentlichen
Ursachen.
Bei dir eine einfache Frage.
Wenn du nicht mehr so (wie du es nennst) Introvertiert bist, den Druck und die Existenzangst ablegen könntest, hättest du dann noch Depressionen?

@ anna54

Ein Toller Beitrag
Das was im Mikrouniversum des Studentischen Alltags und Erlebens noch klein ;unscheinbar unbeachtet nach Luft zum Überleben schnappt;
Kann sich im Fluss des Lebens zum vielbeachteten Schwimmer entwickeln, der auch gerne seine Flossen dort ausstreckt
wo andere längst aufgegeben müssen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Jeder Mensch ist wertvoll und wichtig.
Gerade die die Probleme haben, verstehen Probleme besser als die anderen.
Der wachsame, wenn er es schafft sich zu wandeln ist geradezu für das Menschliche geboren.
Er ist ein ausgezeichneter und ausgebildeter Beobachter, seiner Aufmerksamkeit entgeht fast nichts.
Täuschungen und Lügen durchschaut er selbst wenn der Rest der Welt im Fieber Taumelt.
Gefahren und Tendenzen erkennt er lange vor den anderen.

Viele Grüße,
Stefan
Minya
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Registriert: 18. Sep 2014, 16:42

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Minya »

Hallo ihr alle zusammen.

Vorab sage ich mal direkt, dass ich Angehörige bin, aber mir hier diesen ganzen Thread mit allen langen Texten durchgelesen habe ;).

Eigentlich kann und will ich nichts Langes schreiben. Ich wollte nur ein paar Gedanken..oder Sorgen loswerden, die mich in deinem Eingangspost angesprochen haben. Du schriebst, dass du denkst, dass deine Depression oder der Auslöser (?) in deiner Kindheit liegen könnte. Darf ich dich fragen wie du das meinst? Hattest du also keine schöne/liebevolle Kindheit (also außer dieser enorme Druck deiner Eltern von dem du schriebst)? Ich frage einfach mal, du musst ja nicht antworten Gänseblümchen. Dann fiel mir auf, dass du oft sagst, dass du ausgenutzt wirst, das sogar weißt, aber es trotzdem mit dir machen lässt. Dann noch dass du gerne anderen "helfen" willst..dass dein Selbstwertgefühl unter deiner Introvertiertheit und den oftmals unhöflichen Verhaltensweisen leidet..ich hatte da spontan etwas Sorge bezüglich dem sogenannten "Helfersyndrom". Und ja ich habe hier im Forum schon unter der Suchfunktion gesucht, da mich das Thema sehr beschäftigt, denn mein Mann, der Depressionen hat, leidet unter so einem Helfersyndrom. Bestes Beispiel dafür. Und auch recht gut nachzuvollziehen, wieso er das tut (Stichwort Kindheit..keine Anerkennung..kaum Liebe usw.).

Ich möchte eigentlich nur damit sagen, dass du etwas auf dich achten sollst. Auch wenn du gerne helfen willst. Dass dieses "helfen wollen" dich nicht pusht..zur Sucht wird..du dich Selbstwertgefühl dadurch stärkst..denn das ist deffinitiv nicht gesund und nicht förderlich für deine Depression. Mehr wollte ich eigentlich nicht sagen :).

Liebe Grüße
-Minya
Gänseblümchen2
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Registriert: 31. Jul 2015, 23:45

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu Ihr lieben Anna, Stefan und Minya,

@Anna [Nur für den Fall das wir uns missverstehen] Mit Bildungszertifikaten meine ich, das ein formalisches Papier (womöglich) mehr Wertschätzung entgegengebracht wird, als die eigentlich vorhandene Kompetenz. Bspw. ist nicht jeder Depp der studieren geht auch automatisch intelligent, oder es gibt auch viele Leute die ein Latinum haben, aber tatsächlich gar kein Latein können. Das ist es was mich stört.

Danke, dass du mich auf das Konzept mit den Lesepatenschaften aufmerksam gemacht hast. Ich hatte bisher noch nie was davon gehört, aber ich glaube das wäre auch etwas für mich. Ich interessiere mich nämlich sehr für Sprachen und spezieller noch wenn es um die Aussprache usw. geht, wobei die Aussprache erst durch das Lesen selbst erschlossen werden kann.

Danke, dass du mich indirekt als eine Art Vorbild-Person siehst, da ich schon so viele schwierige Erfahrungen gemacht habe. Doch gehört das zugleich auch zu den Dingen die mich davor abschrecken, mich mit Kindern zu beschäftigen. Was ist bspw. wenn die fragen was ich für eine Person ich eigentlich bin oder einfach nur so mehr über mich wissen wollen? Ich wüsste nicht wie ich darauf reagieren soll.

Überleitung zu Minya (übrigens lieb von dir, das du soviel liest :)

Ich hatte schon ca. mit 15 oder 16, vielleicht sogar ein bisschen früher (was auch wahrscheinlicher ist) die ersten suizidalen Gedanken. Schule war scheiße, die Noten auch, die Schülerschaft auch, die Lehrer auch, meine Familie auch. Einfach alles. Mobbing, Ausgrenzung, Ablehnung/Verachtung gegen meine Person (von allen Seiten) waren stets meine Begleitung für viele Jahre. Es gab meiner Meinung nach sehr viel mehr Depressionsauslöser, als nur der Druck meine Eltern.
Ich hatte es aber geschafft die negativen Gedanken (meistens) bei Seite zu schieben. Mein Leben derweil war weiterhin scheiße, aber ich hatte auch Träume. Ich war mir nicht nur sicher, sondern war davon überzeugt, dass wenn ich lange genug durchgehalten habe, das dann auch jemand wie ich, so etwas wie eine positive Zukunft erleben wird.

Doch mit ca. 24 ging es wieder los. Ich hatte gemerkt das mein Leben fast genauso scheiße ist wie damals. In einem Zeitraum von fast 10 Jahren, hatte sich für mich nicht (allzu viel) geändert bzw. es hatte sich nichts wirklich zum positiven verändert. Ich hatte in dem Alter meine (die von mir so bezeichnete) 2. Selbstmordphase, die ungefähr 7 Monate gedauert hatte. In dieser Zeit gab es glaub ich keine einzige Sekunde wo ich das Leben dem Tod vorgezogen hätte.

Eines Tages wollte ich mich mit einer Person treffen um ein bisschen zu quatschen, die Person hatte aber zugleich noch eine Nachhilfeschülerin mit dabei. Die Person hatte die Absicht, dass sich die Nachhilfeschülerin ein bisschen an mir orientiert, weil bekannt war das ich das Abi erst auf dem 2. Bildungsweg gemacht habe und somit wusste, das man nicht automatisch zu 100% im Leben verkac..t hat, nur weil man nicht auf einem Gymnasium war. Ich hab ihr soweit es ging versucht den Mut wiederzugeben, um weiter am Ball zu bleiben. Doch eine wichtige, vielleicht sogar die wichtigste Frage, wurde mir Gott sei Dank nicht gestellt.
Nämlich ob sich bei mir durch meinen Bildungsweg irgendwas zum besseren verändert hatte oder ob ich dadurch glücklicher geworden bin oder ob ich der Zukunft weniger pessimistisch drein schaue. --> Die Antwort wäre nämlich „Nein“ gewesen. Tatsächlich hatte ich an meinem ganzen bisherigen Leben gezweifelt. Ich habe die meiste Zeit während des Treffens daran gedacht. Allerdings hatte das ja nichts mit meiner Aufgabe zu tun. Ich sollte und wollte ihr den Mut geben weiter zu machen (ich weiß nicht ob das was gebracht, habe seitdem nichts mehr von der Schülerin gehört). Aber das war nicht ganz ehrlich von mir, denn tatsächlich hätte ich sagen müssen das das Leben scheiße ist und das alles was du tust völlig sinnlos ist und das es keinen Sinn hat weiterzumachen, denn egal was du tust, du wirst dein Leben nicht zum besseren verändern, es wird immer so sein. --> das wäre zumindest ehrlich gewesen, (aber mir ist natürlich klar, das ich zu der Zeit in einer extrem heftigen suizidalen Phase gesteckt habe). Ich wusste aber das ich es nicht sagen konnte/durfte, schließlich war sie noch ein Kind und voller Träume. Sie erinnerte mich irgendwie an mich selbst, als ich noch in dem Alter war. Ich hätte es nie gekonnt, aber das Ganze hatte mich doch sehr nachdenklich gemacht. --> Es ist ein furchtbares scheiß Gefühl so zu tun, ob bei einem alles in Ordnung wäre und das man andere fürs Leben begeistert, obwohl man zugleich selber nach den Tod strebt. --> daher empfinde ich es etwas schwierig, mich mit Kindern beschäftigen zu wollen (unabhängig davon, das ich gegenwärtig in keiner suizidalen Phase drinne bin)

Grobe Überleitung zu Stefan

Nein, wenn die Introversion und die Zukunftsängste weniger werden, würde ich wahrscheinlich immer noch unter Depressionen leiden. Es würde mir nur das Leben erträglicher machen. Allerdings würde ich dadurch immer noch keinen Sinn in meinem Leben sehen, ich sehe auch keinen Sinn indem was ich tue. Es kommt mir so vor, dass ich alles tue nur mit dem Ziel, die Zeit totzuschlagen, mehr nicht. Ich hab kein Spaß oder Glücksgefühle dabei, mir geht es einfach darum das die Zeit einfach schneller vorbei geht, auch wenn die Anschlusszeit genau auf dasselbe hinausläuft. Ziel ist es, möglichst keine negativen Gedanken zuzulassen. --> Ich brauche einfach eine Ablenkung, ein Ziel, was einem einen Grund gibt überhaupt erst aufzustehen. Ich denke die Aufgabe „anderen zu helfen“, wäre so ein sinnvolles Ziel, was dem eigenen Leben mehr Sinn verleiht und zugleich auch erträglicher macht. Unabhängig davon ob das nun „nur“ ein Syndrom ist oder nicht, was bliebe mir da großartig als Alternative? Oder was könnte ich stattdessen tun das mich nicht noch kaputter macht, als ich ohnehin schon bin? Ich weiß es nicht.
Ich glaube das einzige was mir helfen würde, wären soziale Kontakte, aber ich hab keine, ich hatte noch nie welche (die es ernst gemeint hätten).

Nebenbei wollte ich noch erwähnt haben, dass ich dir dein Bemühen, mir alternative Syndrome oder Störungen bei mir ausfindig zu machen, nicht unterminieren will. Ganz im Gegenteil, es freut mich, dass du mir Alternativen aufzeigen willst.

Vielleicht habe ich ja auch dieses „Helfersyndrom“ wovon Minya sprach. Zumindest kann es ich es nach ihrer Beschreibung gut nachvollziehen. Ja, ich bin bereit das den Leuten zu geben, was sowohl mir damals als auch bei ihnen heutzutage in ihrem Leben fehlte. Für mich ist das aber eine rein menschliche Sichtweise. Ich kann nicht einfach das Leid anderer komplett ignorieren, vor allem wenn ich weiß das die Leute so etwas ähnliches durchmachen müssen, wie ich früher.

Mir fällt jetzt leider kein passender Schlusssatz ein, deswegen sag ich mal in aller Kürze: „chö“. Und vielen dank für euer Engagement. :)

Lieben Gruß
Gänseblümchen :)
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
bingo123

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von bingo123 »

Hi,

ich war im Urlaub und melde mich mal kurz zurück.
Aus welcher Stadt kommst du eigentlich Gänseblümchen?
Gänseblümchen2
Beiträge: 43
Registriert: 31. Jul 2015, 23:45

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu Bingo,

viel wichtiger ist doch die Frage, was du mit dieser Information anfangen willst Herzchen^^. Ich bin so scheu, weshalb ich nicht mit Angaben um mich werfe, die meine Anonymität aufheben könnten =)

Lieben Gruß
Gänseblümchen :)
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
bingo123

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von bingo123 »

Hallo Gänseblümchen,

also eigentlich wollte ich dich, aufgrund der Information aus welcher Stadt du kommst, aufspüren.
Dir dann täglich Blumen zukommen lassen oder dich manchmal auch mit einer Pralinenschachtel überraschen.

=)

Du scheues Reh...
Wegen der sozialen Phobie wollte ich schnacken.
Großstadt - mehr Probleme
Kleinstadt - weniger Probleme

so ist es zumindest bei mir.
Gänseblümchen2
Beiträge: 43
Registriert: 31. Jul 2015, 23:45

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu Bingo,

vielen Dank für die potenziellen Geschenke. Allerdings hätte ich hierbei die Sorge das ich deine potenziellen Erwartungen, die du an mich hast, nicht erfüllen könnte… ;)

Ich halte mich eher in einer Kleinstadt auf. Zu große Städte finde ich nicht besonders dufte, aber ich glaube das würde bei mir keinen allzu großen Unterschied machen, in welcher Städteordnung ich mich aufhalte. Auch in kleinen Städten wäre ich schon zu sehr darin beschäftigt mich (ungewollt) selbst zu isolieren. Ich bevorzuge generelle ruhige Gegenden, wo ich auch die Möglichkeit habe mich gelegentlich in der Natur aufzuhalten. Die Stadt in der ich zurzeit lebe kann ich nicht wirklich austehen, nur ist hier der Vorteil das ich so ziemlich an der Stadtgrenze lebe und dadurch ne gute Möglichkeit habe Sport im freien zu machen. Und an einigen Gänseblümchen komme ich derweil auch vorbei =), ich glaube in Großstädten sind sie nicht so sehr präsent =)

Lieben Gruß
Gänseblümchen :)
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
bingo123

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von bingo123 »

Keine Bange mein lieber,
ich werde dir schon keine avancen machen! ;))

Hier in der Großstadt fallen mir schon gewisse dinge schwer.
Ubahn fahren. große menschenmengen. hier ist immer hektik und trubel.
natur gibt es auch, aber nie ohne menschen, es sei denn, man fährt weit raus und dazu habe ich eher selten
lust zu.

in meiner heimatstadt sieht das schon anders aus.
Da allerdings, sind mir die menschen zu stereotypisch und doch sehr bieder.

naja. wie man es dreht und wendet, man sollte sich wohl damit arrangieren egal wo man sich aufhält.

PS:
über Gänseblümchen habe ich mir, wenn ich ehrlich bin, noch nie so wirklich gedanken drüber gemacht.
Außer das ich als kind, kleine blumenkränze mit ihnen gebastelt habe. ;))
Gänseblümchen2
Beiträge: 43
Registriert: 31. Jul 2015, 23:45

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu lieber Bingo,

wenn du mein Herz erreichen willst, dann genügt es wenn du einen Hauch von Menschlichkeit besitzt gepaart mit einem anständigen Charakter. =)

Generell würde ich mal behaupten, das weniger die Städte selbst das Problem sind, sondern die Leute die darin leben :D

An eine Stadt wie Berlin bspw. reizt mich ehrlich gesagt gar nichts, außer vielleicht die Museen (in denen ich aber noch nie war). Oder eine Stadt wie Köln haut mich auch nicht gerade um, aber dafür sind dann solche Dinge wie der Rhein ganz nett. Aber Ansonsten?, ich glaub für mich gibt es nichts spezifisches was mich dazu verleiten könnte, ganz gezielt in eine bestimmte Stadt ziehen zu wollen. Ich möchte eigentlich nur Harmonie. Aber ich glaube so etwas in Städten finden zu wollen ist mehr utopisch. Ich wohne derzeit ja auch in einer kleinen Stadt und das ganz am Rande und trotzdem haben die Leute hier ne Macke… alleine schon wenn diese Drogenverseuchten Kiddies hier mitten in der Woche in den Nächten am rumgrölen sind wie die größten Asozialen… da krieg ich jedes mal ne Krise!

Ich glaube ich brauche auf jeden Fall eine schöne Landschaft damit ich mich wohl fühle, z. B. nahe den Bergen oder nahe der See usw. Dort wo man nicht dazu gezwungen ist mit anderen Leuten interagieren zu müssen, was aber mitten in der City ja unvermeidlich ist. Vielleicht bin ich deswegen weniger ein Stadtmensch.

Ich wohne zwar so ziemlich am Stadtrand, muss aber dennoch ein gutes Stück zurücklegen um an einen halbwegs schönen Natur-Ort zu kommen, denn davor ist ziemlich viel landwirtschaftlcihes Gebiet und für Fußgänger nur zu erreichen, wenn man sich auch direkt an den Straßen selbst aufhält. --> ist ziemlich suboptimal, aber wenn ich es mal geschafft habe mich zu überwinden (z. B. wenn ich Sport mache), dann weiß ich immer das es richtig war und auch gut war den inneren Schweinehund überwunden zu haben. Ich geh z. B. auch öfters in einem Wald in der Nähe laufen, allerdings ist der (auch wenn Nahe gelegen) immer noch soweit weg das ich fast ne Stunde unterwegs bin um dort zu sein, aber das ist es mir bisher immer wert gewesen. Blöd nur das man auf Grund der Rahmenbedingungen das nicht jeden Tag machen kann, aber dadurch bleibt es im gewissen Rahmen auch immer ein kleines Highlight in meinem Leben. =)

Große Menschenmengen kann ich auch nicht ab, auch nicht bei Dingen wie z. B. U-Bahn fahrten. Doch mit der U-Bahn komme ich inzwischen relativ gut zu recht, aber das hängt auch glaub ich damit zusammen, wie oft ich schon damit gefahren bin (ich meine damit immer dieselbe Richtung zu fahren, Pendelfahrt halt).
Ich höre einfach Musik und versuche die Leute um mich herum komplett zu ignorieren und halte gezielt die Augen geschlossen, egal ob ich ein Sitzplatz oder Stehplatz habe. Witzigerweise sitze ich auch lieber neben wildfremden Leuten als neben ihnen zu stehen^^. Vielleicht weil ich dadurch dann ein bisschen mehr für mich alleine bin und weniger den Leuten ausweichen muss, wenn sie dazu oder aussteigen wollen. Manchmal versuch ich auch durch das Schließen der Augen etwas (Sekunden-)Schlaf nachzuholen. Das machen scheinbar viele andere auch, dann kommt man sich auch deutlicher weniger dumm vor, wenn man versucht während der Fahrt ein kleines Nickerchen zu machen. Ich bin leider so oder so von öffentlichen Verkehrsmitteln angewiesen, da ich zur Uni pendeln muss.

Ich kann mich da relativ gut anpassen, weil die Leute dort sich mindestens (während der U-Bahn fahrt) genauso sozial unfähig verhalten, wie es bei mir leider Dauerzustand ist. Daher fall ich da auch nicht so schnell auf, nur weil ich „anders“ (was auch immer das heißen mag^^) bin.

Ich glaub das kann ich ganz gut, mich als vermeintlich emotionslosen Zombie unter den anderen seelenlosen Zombies im Berufs-/Studienalltag unterzumischen =)

Lieben Gruß
Gänseblümchen :)

PS. Ich würde mich darüber freuen, wenn du an mich denken würdest, wenn du das nächste mal Gänseblümchen siehst =).
Mit der Zeit wirst du vielleicht auch noch eines Tages feststellen, das ein Gänseblümchen eine recht solide Pflanze ist =)

Darf ich doch noch was fragen? Hast du schon mal darüber nachgedacht in ein anderes Land zu ziehen? Gänzlich unabhängig von sprachlichen Differenzen oder finanzielle Angelegenheiten? --> Ich persönlich würde das vielleicht doch gerne machen, doch daraus würde aber glaube ich nie was werden, daran hindern mich schon meine Ängste einfach viel zu sehr.
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
Katerle
Beiträge: 11378
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von Katerle »

Hallo Gänseblümchen, (toller Name) :) Ich mag Gänseblümchen über alles und auch Sonnenblumen...

Ersteinmal herzlich willkommen hier im Forum. Habe gerade mal deinen Beitrag durchgelesen und möchte auf einige Punkte drauf eingehen.

Was das Zugehen auf andere Menschen betrifft, bin ich recht vorsichtig, was aber auch mit meinen Erfahrungen zu tun hat. Ich umgebe mich auch mehr mit Leuten, die selbst schon Depressionen hatten und die sich mit sowas auskennen, weil ich auch schon auf Ablehnung gestoßen bin, was auch dazu führte, mich ausgegrenzt zu fühlen und das im eigenen Umfeld. Erst letztens war es mir so gegangen, dass ich mich traute, auf jemanden zuzugehen und war aber dabei auf Ablehnung gestoßen, was mich noch weiter darin bestärkte, dass noch immer Vorurteile vorhanden sind in der Gesellschaft. Mittlerweile bin ich aber soweit, dass EINE ABLEHNUNG IMMER WAS ÜBER DEN ANDEREN AUSSAGT UND NICHT ÜBER MICH. Vielleicht ist ja dieser Satz auch hilfreich für dich.

Dann war es mal so gekommen, dass ich Angst hatte jemanden anzusprechen und es auf einmal so kam, dass diese Person auf mich zukam. Sowas nenne ich mal Zufall. Jedenfalls kann es sich auch so ergeben. Inzwischen waren wir auch mal zusammen was essen und hatten uns ganz gut unterhalten dabei.

Möchte dir noch schreiben, dass es auch für dich spricht, dass du dich von anderen Schicksalen nicht abschrecken lässt.

Alles Gute für dich.

Katerle
bingo123

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von bingo123 »

@Gänseblümchen,

sorry das ich noch nicht geantwortet habe, aber
mir geht es grade nicht besonders gut.

Werde mich aber sicherlich noch mal melden. ;))
DocHolliday
Beiträge: 289
Registriert: 12. Jan 2014, 21:22

Re: Depression + Introversion = Isolation

Beitrag von DocHolliday »

Hallo Gänseblümchen2,

das ist ja ne Menge Holz, die Du da abgeladen hast.
Das zeugt für mich von einer Menge Druck und den vielen Gedanken, die Du Dir machst.

Vielleicht kann ich Dir mit einigen Überlegungen helfen, die Dich möglicherweise
weiterbringen.

Mir ist zunächst Dein Nick aufgefallen, in aller Regel verwenden Frauen eher Namen von Blumen,
eher "weiche" Pseudonyme...

Dein Tread-Thema kommt wie eine mathematische Gleichung daher, es scheint mir sehr
verkopft zu sein, Deine Problemlage mit Schlagworten zu betiteln.

"Kommunikationsfähigkeit" kommt aus meiner Sicht in erster Linie von Innen, aus einer relativ entspannten Gefühlslage heraus. Wenn Gesprächspartner nicht so wollen, wie ich, dann muss ich es hinnehmen und wenn das häufig vorkommt, dann sollte ich mich fragen, welche Signale
ich aussende, die einen Kontakt, eine anregende Begegnung behindern bzw. verhindern.
Ich denke, dass sich da vieles unbewußt abspielt.

Du schilderst ja an einigen Stellen, welche Bemühungen Du angestellt hast, um aus Deiner Isolation herauszukommen und ich vermute mal, dass Du bei Deiner Beziehungsaufnahme Bedürftigkeitsignale oder Wünsche aussendest, die bei anderen auf Desinteresse oder sogar auf Ablehnung stoßen.

Ich denke, dass Du da auf der "Verhaltensebene" nicht sehr viel weiter kommst, das hast Du ja zu spüren bekommen. Es hat auch wenig Sinn, sich über die Zeitgenossen zu ärgern, die so reagieren...denke ich...

Ich betrachte Deine Kommunikationsprobleme, Deine Isolation, Deine Existenzängeste als Symptome, als sichtbare Erscheinugen, deren Ursachen tiefer liegen und dazu hast Du ja auch einige Andeutungen gemacht. Woher kommt die große Beziehungbedürftigkeit her?

Die gute Nachricht ist, dass Du erst 26 Jahre alt bist und Deine Lage, aus meiner Sicht, recht gut, klar und ehrlich reflektieren kannst, und diese Fähigkeit solltest Du in einer intensiven Psychotherapie nutzen. dann gibt es auch wieder eine Perspektive.

Ich halte die "tiefenpsychologisch fundierte Therapie" für sehr gut geeignet, Forschung in eigener Sache zu betreiben, um den Leidensdruck zu mindern oder aufzulösen.

DocHolliday
...besser ein Onkel, der was mitbringt, als ne Tante die Klavier spielt.
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