liebe anna,
dein letztes Posting ließ mich an ein Posting von mir erinnern, das ich vor mehr als einem Jahr hier schrieb. Damals beschrieb ich meine Gefühle die ich während meiner Reha an der Ostsee hatte, als ich Angler beobachtete und was ich aus dieser Beobachtung für mich zog. Ich zitiere diesen Beitrag noch einmal.
Ich werde mir diesen Beitrag ausdrucken und mir so hinlegen, damit ich ihn bei Bedarf schnell zur Hand habe. Im Augenblick ist dies für mich wieder einmal aktuell. Dieser zitierte Beitrag wie auch noch andere, die damals entstanden. Vielleicht hole ich sie wieder hoch, weil sie meine Gefühle im Augenblick sehr gut beschreiben und mir Kraft geben.... immer wenn ich hier an den Strand komme, sehe ich Angler im Wasser stehen.
Oder auch vom Strand aus haben sie die Angeln ausgeworfen.
Stundenlang stehen sie im Wasser oder sitzen am Strand und warten. Sie holen die Angeln zwischendurch immer mal wieder ein, um sie neu auszuwerfen. Manchmal wechseln sie auch die Stelle.
Fragt man Angler warum sie das machen, so ist es nicht nur, dass sie einen oder mehrere Fische fangen wollen. Denn oft genug gehen sie ohne Fang nach Hause.
Für sie ist es Entspannung, das eins sein mit der Natur. Sie schalten ab.
Ich überlege was ich daraus für mich entnehmen kann.
Es ist vor allem das Aufbringen der Geduld und der Ruhe so lange an einem Fleck zu stehen oder zu sitzen. Die Ruhe zu warten. Und auch nicht ärgerlich sein, keinen Fisch mit nach Hause zu nehmen.
Bringe ich die Ruhe und Geduld mit meiner Krankheit auf? Auch wenn ich manchmal an einer Stelle stehen bleiben muss, bis sich Erfolg einstellt?
Werde ich unruhig, ungeduldig mit mir weil ein angestrebtes Ziel, ein Fortschritt auf sich warten lässt?
Manchmal muss ich meine Angel erneut auswerfen, nach einem neuen Arzt, eine neue Therapie, ein anderes Medikament.
Da heißt es geduldig sein, wie der Angler. Die Angel erneut auswerfen, auch an einem anderen Tag es wieder zu versuchen.
LG krimi