Neu hier - Notfallkoffer?

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Eiskristall
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Registriert: 10. Jan 2014, 17:41

Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von Eiskristall »

In aller Kürze: ich habe vor Jahren hier ausführlich mitgelesen, aber mich nie getraut, zu schreiben.
Inzwischen geht es mir "eigentlich" ganz gut, bin medikamentös gut eingestellt und sollte zufrieden sein.

Aber seit Tagen geht die Stimmung abwärts, und vor allem ist da eine Stimme, die nicht aufhört zu sagen: "ich kann nicht mehr". Was ich mir vornehme, mache ich nicht, sondern verkrieche mich immer öfter unter meine Bettdecke.
Ich bin innerlich total unruhig, und bin schon froh, dass ich jetzt geschafft habe, hier zu schreiben.

Früher war hier öfters von "Notfallkoffern" die Rede, das bräuchte ich jetzt. Kann mir da jemand von Euch weiterhelfen?

Vielen Dank!
Gruß von Eiskristall
katyfel
Beiträge: 1181
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Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von katyfel »

Über die Suche (ganz rechts, ganz oben) findest du so ziemlich alles, was hier schonmal drüber geschrieben wurde... probier das doch vielleicht, sonst hab ich auch noch andere Web-Hinweise, wenn du die möchtest...

Liebe Grüße,
Sinfonia
Eiskristall
Beiträge: 5
Registriert: 10. Jan 2014, 17:41

Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von Eiskristall »

Liebe Sinfonia,

erstmal großes Danke fürs Antworten - das allein tut schon ein bissle gut.
Und der Tip mit der "Suche" ist hilfreich. Ich hab die Liste von otterchen vom letzten Sommer gefunden und noch mehr - nur gerade bin ich nicht fähig dazu - nichts scheint mir gut zu tun, außer sich im Bett verkriechen - und das ist für mich gefährlich, weil es mich immer weiter reinzieht in die Grübelei. Sagt zumindest immer meine Therapeutin.

Langsam zweifle ich schon an, ob es an den Medis liegen könnte, ich komme mir vor, als ob eine Feder in mir immer weiter aufgezogen wird.
Bin übernächste Woche sowieso bei meinem Hausarzt - vielleicht frag ich mal wegen einer Krankschreibung?? Ich hab das nur ganz selten bekommen in all den Jahren, meine Thera besteht darauf, dass die Arbeit als Strukturgeber notwendig für mich sei. Aber momentant ist es dort auch stressig - von mir hausgemacht - weil bei mir Chaos herrscht. Der Tisch quillt über, ich weiß vor lauter drängenden Aufgaben nicht, womit ich anfangen soll.
Kaninchen vor der Schlange, sozusagen.
Daheim ists auch nicht besser, mein Zimmer ist nur noch partiell betretbar, weil Papier, Bücher, Zettel, Klamotten, alles über Tisch, Stuhl und Fußboden verteilt sind.

Ich kenne das alles schon lange - aber es sah über ein halbes Jahr so aus, als wenn ich jetzt damit zurechtkäme, bin nur noch alle 2 Monate bei der Thera, die zugleich meine Psychiaterin ist.

Ich mache mir Vorwürfe, dass ich mich selbst immer wieder in das Loch bugsiere, weil ich diese Stimme zulasse ("Ich kann nciht mehr"). Ich glaube mir nicht, dass es stimmt, sondern dass ich es mir nur einrede. Ich hab kein Fieber, kein Infektion o.ä. - warum stell ich mich so an?
Mein Mann ist sehr rücksichtsvoll zu mir, wenn er merkt, dass ich wieder schlecht drauf bin. aber ich kann mit ihm nicht reden, was mit mir los ist - er beschwichtigt bloß. Nur mein erwachsener Sohn, der seit Monaten wieder bei uns wohnt, hat ein Gespür was mir fehlt...

Das ist ein blödes Gejammere, was ich hier schreibe, Entschuldigung.
Es tat nur gut, es mal auszudrücken, also vielen Dank fürs Lesen.

Liebe Grüße von Eiskristall
otterchen
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Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von otterchen »

Liebe Eiskristall,

mich würde interessieren, wer da in Dir "ich kann nicht mehr" sagt.

Vielleicht ist es ja "nur" EIN innerer Anteil, der in dieser Zeit zu kurz gekommen ist, und es würde Dir besser gehen, wenn Du Dich diesem jetzt zuwendest?
Bist Du vertraut mit diesen "inneren Anteilen", dem "inneren Team", dem "inneren Kind"?

Ist aber auch nur so eine spontane Idee beim Frühstückskaffe...

Gute Besserung!
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Zarra
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Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von Zarra »

Hallo Eiskristall,
nichts scheint mir gut zu tun, außer sich im Bett verkriechen - und das ist für mich gefährlich, weil es mich immer weiter reinzieht in die Grübelei. Sagt zumindest immer meine Therapeutin.
Und was sagst DU?!

Wenn Du dann "GAR" nicht mehr aufstehst, hat Deine Therapeutin recht.

Wenn Du irgendwann nach langer, langer Zeit aufstehst und es Dir zumindest etwas besser geht, hat Deine innere Stimme recht. Letzteres kenne ich so von mir - und ich möchte mein Bett als Rückzugs- und Ruheort nicht mehr missen (momentan kann ich aber schlafen, und natürlich hat es auch damit zu tun, daß gravierende depressive Schlafstörungen für mich eines der schlimmsten Dinge war, mir seither Schlaf und teilweise Ruhe sozusagen ein bißchen "heilig" sind).

Das einzige, das ansonsten u.U. wirklich dagegensteht: Wie sieht Deine innere Unruhe aus? Wenn die natürlich im Bett oder auf dem Sofa hochkocht, dann ist das natürlich kontraindiziert.

Natürlich kann auch etwas am irgendwie vielleicht nicht mehr so passenden Antidepressivum liegen, - muß es aber nicht. Was nimmst Du denn? ... obwohl es natürlich immer individuelle Varianten gibt.

Alles Gute!

Zarra
Sonnenblume14
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Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

das Gleiche wie otterchen habe ich auch gedacht. Ich kenne diese Situtionen. Gerade Unordnung reflektiert dann mein Inneres. Ich kann auf meinen Schreibtisch schauen und weiß, wie es in mir aussieht. Aufgeräumt oder chaotisch. Oder eben Teil-chaotisch.

In ganz schlimmen Zeiten bemühe ich mich, mit dem Rest Energie zu strukturieren und gleichzeitig während der Rückzugsphase herauszufinden, wo das Problem liegt, Was mein Inneres gerade als Ausgleich braucht. Wenn du momentan noch arbeitest, dann leistest du Höchstarbeit. Biete deinem Inneren etwas als Gegenleistung, etwas, das dir gefällt. Und wenn es die Genehmigung ist, nach der ARbeit aufs Sofa zu gehen. Damti du es mit gutem Gewissen tun kannst.

Das mit der Krankschreibung ist so eine heikle Sache. Wasmachst du, wenn du krankgeschrieben bist? Dich weiter zurückziehen? Wäre eine Gefahr. Andererseits bietet eine Krankschreibung die Möglichkeit, aus der einen Belastung für eine Zeit rauszugehen. Aber hast du gute Betreuung und schaffst danach wieder den Einstieg? Ganz ehrlich: Krankschreibung fände ich sinnvoll, wenn du das Problem massiv in Angrif fnehmen willst, d.h. eine Reha / Klinik besuchen willst. Dort lernst du vieles, das dir hilft, solhe Situationen zu erkennen und abzufangen. Du kannst viele Dinge ausprobieren und schauen, was dir guttut.

Momentan denke ichauch, da schreit etwas in Dir, dass es so nicht weitergeht, dass du auf irgendetwas mehr achten musst. da ist was im Ungleichgewicht.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Eiskristall
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Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von Eiskristall »

Ihr Lieben,
Eure Überlegungen und das „An-mich-Denken“ tun mir gut, vielen Dank dafür.
@ Otterchen und Sonnenblume14: Leider kann ich mit den inneren Stimmen, dem inneren Team nichts anfangen. Finde den Zugang zu meinem Inneren nicht, bin wie versteinert im Herzen. Da hab ich mich dran gewöhnt, ich habs aufgegeben, auf die Rückkehr von Wärme und guten Gefühlen zu warten.
Vielleicht will mir ja etwas in mir sagen, dass es so nicht richtig ist, dass da etwas verschüttet ist. Wie kann ich herausfinden, was es ist, bzw. damit in Kontakt treten? Diese „inneren Kind“ Übungen, wie sie vor 15 Jahren oder so hier bekannt wurden, haben bei mir Ablehnung ausgelöst. Ich bin halt sehr „verkopft“. Und hab mich im Laufe der Krankheit irgendwie damit abgefunden und eingerichtet, dass ich keinen Zugang dazu habe.
@ Zarra, ich habe schon die Tendenz, wenn ich mich nach der Arbeit, so zwischen 18 und 19 h mich ins Bett verkrieche, ich dann darin versumpfe. Vielleicht versuch ich mal, das nicht nur negativ zu sehen, sondern auch als Ruhe, die ich brauche, weil die Arbeit mich halt beansprucht. Damit ich mir nicht so viel schlechtes Gewissen mache, obendrein.
Und was Du zur Krankschreibung sagst, stimmt genau, es wäre wie Gift für mich. Über längere Zeit nichts tun zu MÜSSEN.
Die Medis überprüft meine Thera regelmäßig, kann schon sein, dass wir wieder was ändern. Ich hab immer einen Cocktail von 3-4 AD in Niedrigdosis. Aber manchmal träum ich, dass ich gar nichts mehr nehme, und dann die Gefühle wieder kommen. Doch das Risiko ist mir zu hoch, so eine fette major depression brauch ich nie wieder…

Deine Signatur, Sonnenblume, ist so richtig, ich werd sie mir an die Wand hängen!

Liebe Grüße
Eiskristall
ndskp01
Beiträge: 2874
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Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Eiskristall,

also mein Eindruck aus deiner Schilderung ist: Das äußere "Chaos" verursacht deinen Rückzug. Klar, wo soll man anfangen, wenn alles versinkt um einen herum? Kannst du versuchen, einen Zipfel anzufassen und dort, nach dem Zufallsprinzip, anzufangen? Dann ist es wichtig, das Begonnene auch zu einem sichtbaren Ergebnis zu führen.

Kannst du damit etwas anfangen?

Das innere Kind reagiert nach einfachen Prinzipien, und du hast ein solches, auch wenn es dein Verstand nicht nachvollziehen kann. Das innere Kind ist stolz auf eine erbrachte Leistung. Das macht Spaß, Ergebnisse zu sehen und zu verstehen: Das habe ich ganz alleine geschafft.

Viele Grüße, auch wenn das bei Depressionen oft nicht der richtige Rat ist, bei dir kommt es mir vor, als ob du dir tatsächlich einen Ruck geben solltest.

Aber du wirst selbst merken, ob es das ist.

deine Puk
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von otterchen »

Leider kann ich mit den inneren Stimmen, dem inneren Team nichts anfangen. Finde den Zugang zu meinem Inneren nicht, bin wie versteinert im Herzen. Da hab ich mich dran gewöhnt, ich habs aufgegeben, auf die Rückkehr von Wärme und guten Gefühlen zu warten.
Hallo Eiskristall,
hm, ich glaube, Wärme und gute Gefühle ist die eine Sache, die inneren Stimmen sind eine andere.

Hier ein Artikel dazu - vielleicht magst Du ihn mal lesen?
http://www.zeitzuleben.de/2276-ich-bin- ... re-dialog/
Der innere Kritiker ist z.B. bestimmt bekannt...!

Und irgendein Anteil scheint gerade zu rufen "ich kann nicht mehr" - vielleicht ist es der Teil, der Wärme und Sanftheit und Geborgenheit und Ruhe sucht?
Oder irgendein Anteil, der in der letzten Zeit zu kurz gekommen ist... die Zuwendung zu sich selbst?

Hm.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
akinom53
Beiträge: 319
Registriert: 2. Mär 2015, 23:41

Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von akinom53 »

Hallo Eiskristall,
was die anderen hier geschrieben haben, kann bei dir zutreffen, aber es ist ja so, wie bei einer Diagnose kann man nur Vermutungen anstellen. Nur du kannst für dich herausfinden, wo bei dir die Ursachen liegen.
Deshalb möchte ich dir auch nur von meinen Erfahrungen schreiben, vielleicht findest du einen Hinweis für dich.

Bei mir war es auf Arbeit genau so wie bei dir, eine innere Stimme sagte mir, ich kann nicht mehr. Das ging über Monate so, bis das Fass überlief.
Dann kam der Zusammenbruch, da ging gar nichts mehr, weder zu hause gleich gar nicht mehr auf Arbeit. Es war so schlimm, dass ich in die Psychiatrie eingewiesen werden musste. Vorher zeigte mir schon mein Körper meine Grenzen, in dem ich aus heiterem Himmel einen Bandscheibenvorfall erlitt.
Danach folgten weitere Therapien.
Arbeiten ging gar nicht mehr, würde auch heute noch nicht gehen, also wurde ich erwerbsunfähig. Der Zusammenbruch auf Arbeit brachte mir auch den Zugang zu meinem inneren Kind, weil ich während der Therapien erkannte, wo die Ursachen für mein Scheitern lagen. Alles brach wie ein Kartenhaus zusammen.

Ich hatte harte Arbeit vor mir, musste durch tiefe Täler gehen, heute weiß ich zumindest oft, welche Auslöser es sind , die mich runter reißen. Mein Therapeut sagt immer wieder, was sich Jahrzehnte verborgen und angestaut hat , kann nicht innerhalb kurzer Zeit verändert werden.

Was ich damit ausdrücken wollte, wenn dir auch die Arbeit Struktur bietet, warte nicht zu lange mit einem Arztbesuch, vielleicht auch bei einem Facharzt, damit du nicht ganz zusammen brichst. Der Arzt kann an Hand deiner Schilderungen einschätzen, was für dich am besten ist, natürlich solltest du ehrlich deine Beschwerden schildern.

Am Anfang einer Arbeitsunfähigkeit hatte ich zwar auch oft das Gefühl, ich müsste doch wieder loslegen, doch schon der Gedanke daran löste bei mir Panik und Übelkeit aus. Ich kann heute noch manchen Mitarbeiter nicht begegnen, weil es mir immer noch Angst macht.

Ich wünsche dir, dass du für dich den richtigen Weg findest, Aller Anfang ist schwer.

Liebe Grüße von aki
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

bei mir ging es ähnlich wie bei aki. Einigen Darmentzündungen maß ich keinerlei Bedeutung bei - jetzt weiß ich, dass der Körper mir eine klare Warnung sandte. Nach der OP kam dann der Zusammenbruch, als ich mihc zu schnell pflichtbewusst wieder an meinen Schreibtisch setzte.

Ich hätte es vorher und anders nicht eingesehen - insofern blieb nur dieser Weg. An einer Einweisung schrammte ich zwar vorbei, aber nur dank einer sehr aufopfernden Familie, die michimmer wieder auffing und meine Panik mit Geduld und Gelassenheit ertrug.
Meine Therapeutin brachte mich mit einer Imaginationsübung auf den richtigen Weg. Über die Vorstellung einer schönen Landschaft, die ich in den folgenden Wochen und Monaten (und immer noch) immer weiter ausbaute, bekam ich Zugang zu meinem Inneren. Gefühle offenbaren sich dort aber nicht über "innere Kritiker" oder "inneres Kind" sondern über den zustand der Landschaft.

Das geht nicht von heute auf morgen, man braucht viel Ruhe dazu. Ich bin übrigens auch ein Kopfmensch, gerade deshalb fasziniert mich das Ganze auch so. Man muss sich darauf einlassen können - und ich gebe zu, dass mir die Anleitungen sehr geholfen haben. Ich habe gemerkt, wie gut ich mit der Imagination zurecht kmme, also habe ich dort weitergemacht. Und lasse den Kontakt weiterhin zu.

Hätte man mir das aber vor einem Jahr erzählt, hätte ich wenig damit anfangen können. Wäre natürlich gut, wenn deine Therapeutin damit etwas anfangen kann - meine hat von vornherein ein paar Übungen herausgesucht, von denen sie meinte, dass sie zu mir passen.

Viele liebe Gruesse
Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Katerle
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Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von Katerle »

Hallo Eiskristall,

wichtig wäre, dass du deinem Hausarzt sagst, dass du nicht mehr kannst. Nimm das ernst!

Bei mir ging mal alles über meine Kräfte und ich konnte damals nicht mehr. Mir ging es körperlich und seelisch sehr schlecht, hatte einen Zusammenbruch. Schaffte es nicht mal alleine zum Arzt, aber ich ließ mich dorthin begleiten, kam in die Klinik. Weitere Klinikaufenthalte folgten. Ich brauchte ganz viel Ruhe und war in der Reha, um Kraft aufzutanken. Soviel Kraft habe ich zwar momentan auch nicht, aber mir geht es schon besser als damals und ich möchte auch einen solchen Zustand nicht mehr erleben, wo ich echt Angst hatte, sterben zu müssen. Der Gedanke an meine Kinder half mir, um aus diesem Loch wieder herauszukommen, aber das brauchte alles seine Zeit und Geduld. Es war ein schwerer und steiniger Weg, aber ein Weg, der sich lohnte...

Liebe Grüße
Eiskristall
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Registriert: 10. Jan 2014, 17:41

Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von Eiskristall »

Hallo, Ihr Lieben,
ich bin es nicht gewohnt, soviel Zuspruch und Wohlwollen zu bekommen – es tut mir unglaublich gut! Vielen Dank Euch allen!

Ja, diese Stimme in mir nicht abzulehnen, sondern als bedürftigen Teil von mir wahrzunehmen, das ist für mich gerade der Knackpunkt, damit komme ich aus der Negativ-Spirale irgendwie raus, wunderbar! Dann hab ich den Artikel über den inneren Dialog gelesen, und direkt zwei Erfolge vom gestrigen Tag gefunden, und dann mit der Übung angefangen, für 5 Minuten alles aufzuschreiben, was in mir ist oder wühlt. Ich will weitermachen damit, und versuchen, die Personen in mir kennenzulernen. Spannend.

Imaginationsübung hat meine Thera nicht drauf, aber so manches ist mir nun eigefallen, was ich in meinen Notfallkoffer packen kann. So habe ich viele Jahre Yoga und Mediation geübt, und da haben wir viel mit Imagination gearbeitet.

War die letzten Wochen meine Sicht auf mich davon geprägt, mein Leben als „falsch gelaufen“ abzuwerten, so hab ich aus Euren Zuschriften die Anregung gewonnen, das Positive, die kleinen Erfolge, das was ich doch in meinem Leben schon alles sinnvolles erlebt habe, zu suchen und zu nutzen. Es ist wie der „Ruck“, von dem Puk geschrieben hat, der plötzlich als reale Möglichkeit dasteht, und nicht als „illusion“, die ich nicht für mich gelten lasse.

Ich wünsche Euch allen einen guten Pfingstmontag mit aufbauenden Gedanken und vielleicht sogar Erlebnissen!

Eiskristall
qwertzuiop

Re: Neu hier - Notfallkoffer?

Beitrag von qwertzuiop »

@eiskristall

um auf deine ursprungsfrage zurück zu kommen.
ich habe nur einen notfallkofer für kommunikation. in zeiten wo ich meine depression nicht dominiere, stelle ich jedwede kommunikation ein.
bei mir funktioniert dann kommunikation nur noch non verbal, daher enthält der koffer papier stifte, farbe, ton usw. .

die idee habe ich von den borderlinern adaptiert. die haben etwas ähnliches für ihre emotionalen aussnahme zustände.
und auch hier wieder das ärzte/therapeuten bashing. die haben sich zwar über meine mangelnde kommunikation beschwert und u.a.mit geschlossener gedroht, aber dafür mir ein hilfsmittel in die hand zu geben, waren die schlichtweg nicht kompetent genug.
ich musste auch das alleien machen.schon wieder.
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