Hi Ihr
,
Hi Sinfonia,
momentan sind bei mir ja glücklicherweise eher keine depressiven Schlafstörungen vorhanden (nur relativ hoher Schlafbedarf und eben schnell störbar; und dieser Bereich wird wohl für immer eine sehr schnell bei mir angreifbare Schwachstelle bleiben); verschieden starke medikamentöse Hilfsmittel liegen bereit (und das brauche ich inzwischen auch als Beruhigung!), doch momentan geht es ohne, anscheinend ist mein Leben in ausreichend ruhige Fahrwasser gekommen. Die momentanen Störungen meines Schlafes fühlen sich gerade eher wie von außen kommend an (wenn beim Nachbarn das Regal umfällt o.ä., ist man auch nicht begeistert
), auch wenn sie aus dem Körper kommen - jedenfalls ist das viel, viel, viel, viel besser als depressiv bedingte Schlafstörungen; kein Gedankenkarussell o.ä., kein Hochtriggern, nur gestörter Schlaf im Wortsinn.
Ich habe mir jetzt erst einmal mit Urlaubstagen Freiraum geschaffen, - und ja, es erleichtert. Irgendwie war da so viel eher unerklärliche "Unlust", tendenziell aber Lust auf anderes; von daher fühlt es sich stimmig an. Irgendwie "Zeit für mich", Zeit, "zu mir zu kommen", mich und meine Angelegenheiten zu sortieren.
Ich weiß, daß ich aufpassen muß, daß ich nicht "doch versacke" - die Gefahr ist da, aber keineswegs riesig; ... ich nähre da mal lieber das kleine Pflänzchen "Entdeckerlust", "Erlebenslust". Und die Freiheit gefällt mir auch. (Wenn schon wenig Tragfähiges, dann wenigstens das bzw. dessen Vorteile nützen.)
Ich war Ende April ja ein paar Tage verreist - und das hat mir sehr gut getan in mehreren Hinsichten, es hat auch ein bißchen endlich wieder (gefühlt: nach Jahren) meine alte Reiselust zumindest virtuell belebt. Zwei "potentielle" Sachen haben sich zerschlagen, wobei bei dem einen eigentlich schon klar war, daß ich viel zu spät dran war. Virtuell: Vom Allgäu bis nach Lissabon//Kreta (oder London). Okay, es wäre allein und da ist manches schwieriger, und kurzfristig geht auch nicht alles. Also genieße ich das Gefühl der potentiellen Lust, was ich potentiell machen könnte, - und nehme dann das, was sich ergibt. Alles geht ja eh nicht, und das Naheliegendste muß nicht unbedingt das Schlechteste sein.
Für morgen bin ich hier verabredet.
Ein bißchen Haushalt, auch mit Krimskrams, zu dem ich sonst nie komme, steht auch an. Und mindestens eigentlich zwei größere "Papierdinge" - und davor noch zumindest etwas Aufräumen in diese Richtung. Und auch sonst werde ich genügend Aufgeschobenes finden.
Angefangene Bücher liegen hier, da reicht oft meine Konzentration nicht, - nicht alle toll, aber auch wieder nicht so schlecht, daß ich nicht doch wissen will, wie sie weiter gehen oder ob sie nicht doch noch "besser werden". (Obwohl ich inzwischen finde, daß schlechte Bücher die Zeit nicht lohnen, die man mit ihnen verbringt bzw. verbringen würde.)
Gestern habe ich Großstadt-Bummel, Mini-Konzert und auch etwas Mode-Shopping genossen. Bei letzterem weiß man ja nie, ob man Geld mitnehmen oder lieber daheimlassen soll, doch da ich nicht andauernd in diese Richtung schiele und vor allem da ich weiß, daß das eben gar nicht geht, wenn ich stärker depressiv drauf bin, freue ich mich mal an dem Genießen-Können und auch an den Sachen.
Soweit mal ein bißchen weg von nur und sehr Depressivem. Vielleicht schaffe ich es nach all den letzten Jahren nun so langsam tatsächlicher, etwas meine beschränkten Kräfte zu akzeptieren - und so den Rest vielleicht doch noch etwas besser zu genießen. Das wäre die Hoffnung.
Zarra