mir macht seit gestern das Wetter zu schaffen. Erst nach insgesamt drei Migränetabletten glaube ich nun, ist es überstanden. Gerade geht draußen die Welt unter. Es regnet und gewittert, aber heute war es auch so fürchterlich schwül-warm, dass es kaum ein Wunder ist.
Zarra, meine aktuelle These (ändert sich ja laufend, also nichts für ungut): Psychologie und Physiologie müssen im Gleichgewicht sein. Gibt es in einem von beiden eine Störung, ist auch das andere betroffen. (Soweit ja allgemeiner Konsens - Psychosomatik.) Die Frage ist immer, wo das Ungleichgewicht entstanden ist. Gibt es Probleme im psychosozialen Umfeld (z.B. durch Mobbing), schlägt sich dies in den Botenstoffen wider und man kann zwar in biochemische Prozesse eingreifen, jedoch wird es dadurch nie zu einem richtigen Erfolg kommen, da das eigentliche Problem immer noch besteht.
Wenn aber - und das vermute ich mal wieder bei mir - biochemische Prozesse gestört sind, kann man da zwar auch mit Psychotherapie etc. gewisse Verbesserungen erreichen, aber hier ist es eben andersherum: solange man den Fehler nicht findet und behebt, wird es immer wieder auch Störungen im psychischen Bereich geben.
[Ich behaupte nicht, dass ich keinerlei psychiche Probleme habe. Ich denke aber, dass die nicht zwingend verantwortlich sind für meine Symptome, bzw. den Großteil davon.]
Nee, spannende Idee. Ich habe es jetzt abgesetzt, weil ich eine (vermutete) Nebenwirkung nicht hinnehmen möchte. Wenn sie jedoch bleibt, also nicht auf das AD zurückzuführen ist, könnte ich es noch mal versuchen.Zarra hat geschrieben:Hast Du schon mal Absetzen und dann nach einigen Wochen Wieder-Nehmen probiert?
Obwohl, andererseits... mit dem Seroquel habe ich ja viel herumgespielt und eine zeitlang auch nicht genommen, aber jetzt wieder. Da hat es keine Veränderung bewirkt.
Hm, ich glaube die Gefahr besteht nicht, dass ich den Thera vollquatsche... Mein Ex-Thera hatte das mehr als einmal freundlich "bemängelt". Ich wurde nach dem Prinzip erzogen "erst denken, dann reden" und habe mir das auch so angeeignet. In der Therapie sah das dann so aus, dass er mir eine Frage gestellt hat und ich meinte "Moment, muss ich kurz drüber nachdenken". Dann arbeiteten die Prozessoren und anschließend konnte ich ihm das Ergebnis mitteilen. Seinem Wunsch "Denken Sie laut!", konnte ich nicht wirklich nachkommen. Bemühe mich zwar (auch bei meiner Ärztin), möglichst spontan zu antworten... Aber damit tue ich mich tatsächlich schwer.
Also, er ist wirklich total super. Habe ihn leider in vielfacher Hinsicht boykottiert, was er zwar damals schon laufend ansprach, ich aber nicht so sehen konnte. Insofern war meine Entscheidung, die Therapie nicht weiter zu führen, durchaus richtig zu dem damaligen Zeitpunkt; ich habe einfach heftigst viel Zeit gebraucht, um bestimmte Dinge/Vorgänge sacken und auf mich wirken zu lassen. Sehr hilfreich dabei war auch das Therapietagebuch, das ich zum Glück die ganze Zeit geführt habe. Beim jetzigen Lesen wird mir einiges glasklar und ich verstehe überhaupt nicht mehr, warum ich es nicht schon vor Jahren erkennen konnte. (Aber so ist es manchmal - die Therapie findet halt nicht unbedingt IN der Stunde statt, gell, Doc? )
Die letzten beiden Male wo ich bei ihm war, waren die Stunden einfach sensationell gut. Ich hatte wirklich das Gefühl, einen echten Gewinn da rausziehen zu können und das lag einerseits daran, dass ich eine Art Epiphanie über mich selbst hatte und er mich eben so gut kennt, dass er das einsortieren konnte. Und das war es auch, was mir die Lust auf einen ganz neuen Therapeuten-Kontakt verleidet hat. Habe meine Geschichte schon so oft erzählen müssen, dass ich im Prinzip einfach nur eine Platte abspiele. Die meisten anderen Therapueten, die ich in meiner "Laufbahn" getroffen habe, haben mir alle geglaubt - klingt ja auch immer irgendwie ganz logisch, was ich so vor mich hinseiere. Mein Ex-Thera war bisher der einzige, der mir nichts von alledem abgenommen hat.
Ich bemühe mich jedenfalls sehr, es nicht zu tun und achte auch auf Pausen etc. Während der letzten Phase habe ich mir z.B. bewusst keinen Wecker gestellt, weil ich wollte, dass mein Körper über das Aufwachen selbst entscheidet. Und ich habe mir auch den Tag nicht so vollgepackt, sondern spontan überlegt: Was möchte ich jetzt tun?Zarra hat geschrieben:Und Frage in eine andere Richtung: Oder übertreibst Du es dann, sobald Du irgendwelche Kräfte spürst?
LG, Salvi