kann kaum atmen

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silke75
Beiträge: 1
Registriert: 21. Nov 2003, 07:49

kann kaum atmen

Beitrag von silke75 »

Hi! Wahrscheinlich nichts neues für alle hier seit meiner Jugend, Kindheit schlage ich mit Depressionen herum. Eugentlich weiß ich das ich meine dunklen Geister nie los werde, aber seit einiger Zeit haben sie mich wieder gut im Griff. Ich halte die Herbstabende kaum aus. Versuche (oft vergeblich) Alkohol zu meiden und fühle mich beschissen wenn ich doch was getrunken habe. Totales Kontrollverlustgefühl. Mein Brustkorb scheint manchmal kurz vorm Platzen. Ich mag die Probleme anderer nicht mehr hören.
Stelle sogar meine Beziehung in Frage. Aber nachdem wir vieles was mich gestört haben geändert haben, weiß ich nicht ist mein (ambivalenter)Wunsch nur Symptom der Depression oder doch Auslöser....
Was macht ihr an dunklen Abenden. Wenn ihr wen braucht, aber euch nicht öffnen könnt.....
byte
Beiträge: 186
Registriert: 19. Mär 2003, 17:58

Re: kann kaum atmen

Beitrag von byte »

liebe silke,

was wir machen ?? nun, zum beispiel hier schreiben.
ich kann auch nicht über meine probleme reden, ich bin oft einfach sprachlos in der beziehung obwohl ich mir gleichzeitig wünsche, es rauszulassen.
das schreiben hier ist eine gute sache. erstens wird einem beim schreiben oft selbst manches klarer und zweitens "redet" man hier mit leuten, die verstehen wovon man spricht und einen mit blöden sprüchen wie "reiss dich zusammen" verschonen.
eine der schlimmsten nebenwirkungen der krankheit ist für mich das unverständnis der gesunden umwelt.

also versuchs doch mal, hier kannst du erzählen, wie es dir gut und worunter du gerade leidest. du wirst sicher sehen, dass das erleichtert und dass der austausch dir was bringt.

ich wünsche dir viel kraft zum durchhalten,
bit
"Sehnsüchtig grüsst der,

der ich bin, den,

der ich sein könnte.

(Dostojewski)
SchaefchenClaudia
Beiträge: 197
Registriert: 31. Jul 2003, 19:29

Re: kann kaum atmen

Beitrag von SchaefchenClaudia »

Hallo Silke,

es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Auch ich leide an "dunklen" Herbst- oder Wintertagen noch mehr als sonst unter meiner Depression. Ich versuche dann meistens mich abzulenken, oder ich schreibe Tagebuch, oder ins Forum. Wenn es gar nicht geht, lege ich mich ins Bett und heul den ganzen Abend. Das tut zwar weh, aber für mich es ist hilfreich.

Geht es dir zwischenzeitlich wieder etwas besser?

Ich schicke dir einen lieben Gruß!

Claudia
adlerin
Beiträge: 3
Registriert: 24. Nov 2003, 23:14

Re: kann kaum atmen

Beitrag von adlerin »

Ich kann dich gut verstehen, an solchen Tagen könnte ich heulen, ich versuche mich mit chatten abzulenken und jetzt auch hier im Forum.

Gruß adlerin
Ann
Beiträge: 105
Registriert: 8. Aug 2008, 15:58
Kontaktdaten:

Re: kann kaum atmen

Beitrag von Ann »

Liebe Silke,
du sprichst mir aus der Seele! Erst mal das Problem mit dem Alkohol, das ich genauso habe wie du. Diese dauernden Vorsätze und Versuche, mich davon fernzuhalten und dann dieses schreckliche Versagensgefühl, wenn es nicht geht. Und das mich in einer Spirale noch tiefer in die Depression hineindrückt. Mir geht's schlecht, dann trinke ich, für den Moment geht's besser, aber dann kommen die Versagensgefühle, Schuldgefühle, dann gehts mir noch schlechter, dann trinke ich ....... die Kombination aus Alkohol und Depressionen ist verhängnisvoll und grauenhaft. Eine Zeitlang war mir gar nicht so klar, dass der Alkohol die Depris verstärkt, zur Zeit versuche ich, Wege zu finden, diese Spirale zu unterbrechen. Bin mir noch nicht sicher, ob eine AA-Gruppe eine Möglichkeit sein könnte.
Das andere, was ich auch so gut kenne, ist der Zwiespalt mit der Beziehung. Das Gefühl, es manchmal nicht mehr aushalten zu können, kommt das nun von der Depression oder habe ich die Depression daher. Bisher ist es mir nicht gelungen, dahinterzukommen. Überhaupt sind meine Gefühle mir nicht zugänglich in solchen Phasen. Geschweige denn, was ich eigentlich wirklich selber will.
Ja, was können wir tun? Schreiben, uns austauschen. Das ist schon mal eine gute Möglichkeit, auch mir geht es so, dass mir beim Schreiben erst manches klar wird. Und beim Lesen, wie es Euch anderen geht, was Ihr empfindet, was Ihr erlebt. Und das Gefühl, mit diesen Problemen nicht allein zu sein, das tut einfach gut.
Liebe Silke, irgendwie werden wir es schaffen, gemeinsam durch den Herbst zu kommen!
Alles Liebe
Ann
cornflakegirl
Beiträge: 3
Registriert: 25. Nov 2003, 22:09

Re: kann kaum atmen

Beitrag von cornflakegirl »

... oder wenn ihr wen braucht, aber keinen habt???

nein, bin nur zynisch... in meiner ex-beziehung hab ich gemerkt, wie furchtbar es ist, wenn man plötzlich, so ohne grund, mitten im loch drinnen ist und nicht mehr raus kommt. die umstände sind perfekt, und du selbst krachst in der mitte zusammen.
ich bin damals einfach durchgedreht, und wenn ich wieder kraft hatte, hab ich mich eben gerechtfertigt.
so gehts mir heute auch noch immer, leider, weil die menschen rund um einen keine ahnung haben, wie ich jetzt plötzlich zu dieser laune komme.
bei männern ist es einfach so, dass es easy ist, jemandem (stellvertretend für einen selbst) weh zu tun, der einen liebt.


> Stelle sogar meine Beziehung in Frage. Aber nachdem wir vieles was mich gestört haben geändert haben, weiß ich nicht ist mein (ambivalenter)Wunsch nur Symptom der Depression oder doch Auslöser....

ich persönlich glaube, dass es symptom ist. vielleicht stimmt ja irgendwas nicht, ok, kann sein, aber womöglich sucht sich die depression irgendwas "schlechtes" aus, durch das sie zum ausdruck kommt??? ich weiss nicht, ich habe ein ziemlich perfektes leben - und trotzdem kann ich sicher sagen, dass ich depressionen habe.
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