Sexualität und Depression in der Beziehung

C.
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von C. »

Hallo Bastian,

ich kann weder deine Geschichte noch deine Situation wirklich einschätzen dazu weiss ich viel zu wenig. Ich sehe dass du sehr verletzt worden bist von ihrem Verhalten. Ich sehe allerdings echt nicht, was hier *das* (dein Punkt "Sexualität", in deiner Geschichte) mit dem Thema Depression zu tun hat. Wenn Fremdgehen ein Indiz für Depression wäre, müssten die Prozentangaben für die Häufigkeit der Krankheit in der Bevölkerung wohl wirklich nochmal revidiert werden.

Dem Freund ständig sagen "ich kann/will nicht" und mit nem anderen... find ich sehr verletzend. Und Depressive sind sicher wirklich oft verletztend, auch ohne es zu wollen, und erfordern wohl sehr viel Geduld und Verständnis vom Partner. Daraus zu machen dass ihr Fremdgehen an der Depression liegt, und du (v.a. deshalb?) die Belastung durch ihr depressiv-sein nicht mehr ertragen kannst find ich nicht ok. Das sind doch 2 völlig verschiedene paar schuhe.
Ich hab das Gefühl dass ich mich nicht so gut ausdrücken kann, was ich meine, vielleicht hab ich ja auch deine Aussagen völlig falsch verstanden. Aber ich find solche Verallgemeinerungen schon verletzend.

"Keiner kann dauerhaft auf seine Bedürfnisse verzichten und sich nur aufopfern." Damit hast du auf jedenfall recht. Ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, dass Angehörige gut auf sich achten, und ihre Grenzen erkennen und für sich gut sorgen. - Allerdings ist es einfach so, wie Susan schon sagte. - und das Fremdgehen sehe ich damit aber nicht in zusammenhang, das ist bei egal wem (finde ich) nicht in Ordnung und verletztend.

In deinen Aussagen klingt es *für mich* so, als ob du meintest Depressive täten das mit Absicht, andere Menschen zu verletzen (und müssten einfach endlich verstehen dass das so nicht geht, endlich mehr Verständnis für ihre Partner / Angehörige haben?)

Du kannst offensichtlich nicht verstehen, dass genau das eben nicht der Fall ist? Und das so einfach auch gar nicht geht, was du hier "forderst"?.
Im Gegenteil, viele Depressive sind ziemlich besorgt darum, was sie vielleicht anderen "antun" in dem sie sie mit dieser fürchterlichen Krankheit belasten und sind gar nicht in der Lage, gut vermitteln zu können was eigentlich in ihnen abgeht und worunter sie so sehr leiden (daher auch so viel Rückzug denke ich) - sind wohl oft recht sensible Menschen.
Mit dem Verständnis... vielen Depr. fehlt vielleicht wirklich manchmal das Verständnis für "andere" ("gesunde") (?) - und zwar in dem Sinne dass einfach generell eine ganze Menge Verständnis fehlt, vor allem auch für sich selbst und warum das alles so schlimm ist. Und warum keiner nachvollziehen kann (und sie selbst ja oft auch nicht), warum sie eben einiges nicht können. Und da bleibt das Erfüllen können der Wünsche des anderen [und (scheinbar?) auch das Verständnis für diese] sicher oft auch auf der Strecke. Und z.B. das Verständnis dafür, wie jemand meinen kann man müsse sich doch "nur zusammenreissen" dann ginge doch alles - weil es eben nicht geht (das ist jetzt nix was du gesagt hast, sondern ein "gängiges Urteil" was viele hier sicher schon öfters zu hören bekommen haben).

Den Brüller fand ich: "So wie die Geschichte abgelaufen ist, kann das nur Depression oder eine andere Geisteskrankheit sein. Sie ist ja nun auch in einer Klinik."
a) "Geisteskrankheit" ...
b) "...kann das nur Depression ... sein" --> du schiebst alles "Fehlverhalten", alles was dich da so verletzt hat, auf "die Krankheit". In meinem Empfinden, so wie ich dich hier lese, sehr generell auch "Kranke"=>"Fehlverhalten"=>"die müssen doch endlich kapieren, dass..." (ok vielleicht bin ich überempfindlich, mag sein. Ich bin ja auch "krank"?)
c) "Sie ist ja nun auch in einer Klinik." - und "belegst" dann hiermit, dass es ja nur so sein kann wie du meinst? Weil sie ja jetzt auch in einer Klinik ist...

Weiter will und kann ich jetzt nicht im Einzelnen auf deine bisherigen Aussagen eingehen.

Ich hoffe du kannst irgendwie nachvollziehen was ich meine. Ich kann das jetzt nicht besser erklären.

Ich kann gut verstehen dass dich das mit dem Fremdgehen sehr verletzt hat. Und auch dass ihre Depressionen dich belastet haben. Aber was du hier daraus machst kann ich nicht verstehen und find ich auch nicht ok.

Grüsse,
Clara
tomroerich
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von tomroerich »

Hallo Bastian,

der Oberbegriff heißt "Gemütskrankheit". Es geht mir nicht darum, dass ich um Himmels Willen nicht als Geisteskranker dastehen möchte aber die Unterscheidung ist zumindest dann wichtig, wenn man etwas verstehen möchte vom Phänomen Depression. Und der Rest meines Kurzpostings weist in genau die Richtung, die Clara schon ausführlich dargelegt hat.

Du scheinst eine ziemlich scharfe Grenze zwischen Normalität und Abnormalität in der Psyche zu ziehen. Ein Zeichen für Abnormalität ist für dich z.B. ein Klinikaufenthalt und damit scheinen die Dinge für dich an die "richtigen" Plätze zu rutschen: Alle Probleme, die du erlitten hast, erklären sich jetzt aus der Tatsache der Abnormalität deiner Freundin und du bist fein heraus, weil du ja in deinen Gefühlen normal bist.

Darum mein Hinweis, deine eigenen Anteile am Geschehenen nicht zu übersehen. DU bist derjenige, der auf Sex nicht verzichten konnte und hast deshalb deinen Anteil am Gesamtkonflikt. Die Fähigkeit, auf Sex verzichten zu können, wenn es die Situation erfordert, ist sicher nicht sehr vielen Menschen gegeben bzw. fällt jedem schwer. Man kann darin aber durchaus auch etwas Narzistisches sehen. Die Tatsache, dass es vielen so gehen würde berechtigt nicht dazu, es "normal" zu nennen. Ich habe Verständnis dafür, das ja. Aber natürlich habe ich auch Verständnis für deine Freundin weil ich ja aus eigener Erfahrung weiß, dass Sex und diese Krankheit sich nur schwer vereinbaren lassen.

Keine Ahnung, warum deine Freundin meinte, sich das bei einem anderem Partner holen zu müssen aber es hat jedenfalls nichts mit ihrer Depr. zu tun. Denkbar wäre ja immerhin, dass sie sich durch dein Fordern unter Druck fühlte und auch deshalb nicht konnte, das geschieht auch bei gesunden Menschen. Und um sich nicht als Sex-Krüppel fühlen zu müssen, brauchte sie den Beweis dafür, dass sie noch zu diesen Empfindungen fähig ist. Aber das ist pure Spekulation, die ich mir nur erlaube, um zu zeigen, dass die Dinge komplizierter liegen könnten, als du ahnst und dass du auf jeden involviert bist und nicht einfach sagen kannst "Ich habe alles richtig gemacht, Schuld ist die Geisteskrankheit".

Viele Grüße

Thomas
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HiFiRe
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von HiFiRe »

Hallo Clara,

wenn ich jetzt Zeit hätte würde ich Dir ausführlich antworten. Ich kann Dir nur sagen, dass Du in einfache Worte viel zu viel hineininterpretierst. Spannend finde ich, dass ich dass Fehlverhalten meiner Freundin genau hier in diesem Forum so erklärt bekommen habe, dass es mit der Depri zusammenhängt und jetzt genau das Gegenteil höre. Ich kann Dir nochmals anbieten mir eine Email zu schreiben, damit ich Dir die Geschichte, die ich aufgeschrieben habe, schicken kann.
Zum Punkt "Geisteskrankheit" habe ich mich schon entschuldigt und denke muss ich nichts mehr sagen.
Fordern tue ich übrigens nichts. Ich bringe nur ein was ein gesunder Mensch denkt, genauso wie Du/Ihr einbringt was ein kranker Mensch denkt. Das diese beiden Seiten völlig differieren sollte völlig klar sein.
Ich hoffe ich habe Dich mit meinen Worten nicht wieder verletzt.

Ich wünsche einen schönen Tag

Bastian
Natatza

Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von Natatza »

Hallo Bastian,

das ist ja eines der Probleme bei Depressionen - jedes einzelne Wort wird auf die Goldwaage gelegt. Und dann das ganze nochmal im Gesamten. Und das dann auf sich selbst beziehen - und schon wird alles persönlich ausgelegt. Dagegen kann man nix machen. So habe ich es bei mir zumindest erlebt. Und es ist auch jetzt noch teilweise so, obwohls mir ja doch wieder mehr gut als schlecht geht.

Was Deine Freundin angeht - dazu hat hier sicherlich jeder zweite ne andere Meinung. Vielleicht kommt es von den Depressionen, vielleicht auch nicht, ich denke, das kann keiner von uns beurteilen. Wahrscheinlich weiß sie selbst es nicht einmal?

Liebe Grüße
Natascha
christoph6667
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von christoph6667 »

stimmt das ?:
Ist es so, dass man als Depri keine Nähe zulassen kann, weil man so sehr an sich selbst zweifelt, dass man niemandem richtig glauben kann, dass er einen 100 prozentig liebt und deshalb kann man keine Nähe zulassen ??Ich meine jetzt nicht nur beim Sex, dazu hat man ja als Depri wenig Lust , sondern auch so beim Kuscheln, etc ?
Denn wenn man wirklich 100 prozentig seinem Freund glauben würde, dass er einen liebt, könnte man doch auch eigentlich Nähe zulassen, weil wovor soll man dann noch Angst haben ?

Wenn das stimmt, dann kann man ja nur dann erst glücklich sein, wenn man sein Selbstvertrauen wieder hat und sich selbst liebt, auch weil man sonst auch in seiner Beziehung nicht richtig glücklich sein kann.

Gruss Barbara
susan
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von susan »

Hallo Barbara

...es KANN damit zu tun haben, dass man sich selbst nicht liebt, den eigenen Körper "haßt" und das hat zur Folge, dass auch die Liebe nach außen (egal in welcher Form) nicht möglich ist.

...es KANN auch sein, dass die Angst, jemand zu verlieren, so groß ist, dass man jegliche Nähe zu anderen erst gar nicht zuläßt...

...es KANN sein, dass traumatische Erlebnisse der Grund sind, dass Nähe (jegliche Art körperlicher Nähe) nicht möglich ist.

...

Oft ist die Ambivalenz, auf der einen Seite der Wunsch nach Nähe, auf der anderen Seite der Wunsch nach Distanz, so groß, dass es nur schwer auszuhalten ist. Die eigene Unzufriedenheit, das Unglücklichsein darüber, dass es SO ist, wird vom Partner nicht verstanden, weil der/die Betroffene oft nicht einmal in der Lage ist, die Gründe für dieses Verhalten zu erkennen und demzufolge auch nicht zu benennen....

Gruss
Susan


christoph6667
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von christoph6667 »

Liebe Susan,

du hast recht, es gibt verschiedene Gründe dafür ,warum man keine Nähe zulassen kann.

Bei mir zb. ist der Wunsch nach Nähe immer viel größer als der nach Distanz.
Nur ich befürchte, aber ich weiß nicht , ob ich recht´habe, dass man
auch von seinem Freund auf grund des eigenen Unglücklichseins, nicht 100 prozentig geliebt werden kann, wenn man eben sich selbst nicht 100 prozentig liebt und das spürt man und hat deshalb immer angst und den Wunsch nach Distanz. Wenn man seinem Freund richtig vertraut, kann doch eigentlich keine Angst mehr da sein, und man kann Nähe zulassen.

Aber gut, vielleicht hast du recht, vielleicht bin ich es selbst manchmal, und das hat man mir auch schon mal gesagt, die die Nähe nicht zulassen kann oder will und das bedeutet doch nicht, dass der andere meine Gefühle nicht erwidert. wenn man das immer so genau wüßte wäre vieles leichter.

Gruss Barbara
Caroline1
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von Caroline1 »

Hallo Barbara

Der Inhalt deiner Schlußfolgerung, nämlich "dann kann man ja nur dann erst glücklich sein, wenn man sein Selbstvertrauen wieder hat und sich selbst liebt, auch weil man sonst auch in seiner Beziehung nicht richtig glücklich sein kann", dem würde ich schon zustimmen, aber nicht unbedingt all deinen Argumenten, die dich zu dieser Überlegung führen. Lust bzw Unlust auf Sex ist ein dermaßen weit verbreitetes Phänomen , zumindest zeitweise, in so gut wie jeder Partnerschaft ( auch zwischen zwei nichtdepressiven Menschen ), dass ich dies einfach als menschlich erachte.

Natürlich kommt dann noch hinzu, dass die meisten Depressionen einfach die Libido auch mindern, viele Antidepressiva tun ihr übriges . Dazu kommt dann auch oft eine mehr oder weniger starke Gefühllosigkeit. Man liebt sich selber nicht, und ergo glaubt man auch niemandem sonst, dass man vielleicht doch ein bisschen liebenswert ist. Das ist nicht nur Angst, die einen das denken lässt, da ist auch absolute LEERE in einem. Und die ist sehr schwer nach außen hin vermittelbar. Und es gibt 100000 andere Gründe, die mit hinein spielen können, Lust auf Sex ist einfach sehr störanfällig. Und da tragen IMMER beide Partner ihren Teil dazu bei, das ist nun mal Tatsache. Deshalb find ich es eben auch nicht so gut, diese Problematik auf das Thema "Depression" zu reduzieren.

Der Umkehrschluss gilt übrigens genau so wenig. Sind die Depressionen erst mal in den Hintergrund getreten, so will das noch lange nicht heißen, dass die sexuelle Balance einer Beziehung AUTOMATISCH wieder gefunden ist.

Dir einen lieben Gruß

Caroline
HiFiRe
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von HiFiRe »

Thomas, es ist spannend was Du aus meinen Worten alles rausliest. Da denkst Du echt mehr als ich. *G* Sorry für das grinsen, aber es ist echt spannend wie man als "normaler", ich setze das absichtlich in Anführungszeichen, da es den Begriff für mich nicht gibt, in eine Schublade gesteckt wird und fast könnte man sagen als "böse" dargestellt wird. Wir sollten das jetzt hier beenden und uns die Hände reichen und einsehen das wir uns in vielen Teilen missverstanden haben.

LG

Bastian
tomroerich
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von tomroerich »

Hallo Bastian,

was nervt dich denn so an meinen Aussagen? Da steht doch nichts von böse und in welche Schublade fühlst du dich gesteckt? Es scheint dir halt sehr wichtig zu sein, dass alle deine Erlebnisse auf jeden Fall zu Lasten einer Krankheit gehen, die du nicht einmal verstehst, wie auch? Und wenn dir das so wichtig ist, wirst du deine Gründe haben. Aber mit böse oder Schuld hat das doch nichts zu tun. Aber sehr differenziert gehst du nicht an das Problem heran, es genügt dir offensichtlich, dass du normal bist und andere nicht. Kannst du mir deine Definition von Normalität vielleicht einmal sagen? Es würde mich sehr interessieren. Aber wir müssen auch nicht mehr darüber reden, bloß hast du mich einfach falsch wahrgenommen, wenn du meinst, ich wolle dich verteufeln. Welchen Grund hätte ich denn auch dazu?

Grüße,

Thomas
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HiFiRe
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von HiFiRe »

Thomas ... bitte LIESS meinen Beitrag noch EINMAL genau .. dann erübrigen sich einige Deiner Fragen. (Normalität)
Natürlich ist es mir lieber zu glauben, dass die Krankheit an all dem Schuld ist. Wissen kann ich das sicher nicht. Bisher wurde mir von sehr sehr vielen Seiten gesagt, es würde mit der Krankheit zusammenhängen (Fluchtpunkte usw.). Ob ich da jemals die Wahrheit erfahren werde, wage ich zu bezweifeln. Wenn ihr übrigens alle so genau wisst ob es Depression oder Bosheit ist .. lest den Thread: Bosheit oder Depression
C.
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von C. »

Hallo Bastian

ich *nehme* mir jetzt mal die Zeit und Kraft, doch noch weiter darauf einzugehen.

- Ok, wenn du meinst.


- Möchte nicht mailen und Geschichte hören (bzw. reagieren müssen oder auch nur "aktiv zuhören"). Sorry. Keine Kraft mehr für lange Geschichten.
Ich sehe auch so die Verletzungen die du erlitten hast - aber eben auch, wo du verletzend bist (meiner Meinung nach).
(Was nicht heissen soll, dass du "deine Geschichte nicht erzählen darfst" - wenn du sie hier im Forum erzählen möchtest, kannst du das natürlich tun, und vielleicht möchte dazu auch noch jemand was schreiben.)


- Entschuldigung angenommen.


- Wieder sowas, wo du für mein Gefühl zu sehr "pauschalisierst". Ich persönlich schubladisiere wohl weniger gerne? (Oder in bestimmten/anderen Bereichen vielleicht auch?) Ich unterteile eher nicht in "gesunde Menschen" und "kranke Menschen". Eher in "gesundes Verhalten", "gesunde Gedanken", "krankmachende" oder "zur Krankheit gehörige" oder "in der Krankheit verharrende Muster" oder so. Auch gehört der Begriff "kranke Gedanken" z.B. eher nicht in meinen Wortschatz. Und auch ein "kranker Mensch" kann in manchen Dingen "gesund denken" oder "gesunde Muster" haben oder "gesund handeln".

Aber für mich liegen ja z.B. im "Ton" auch Welten zwischen dem Wort "krank*" in: "Du bist ja *krank*" oder in: "Ich leide sehr unter meiner *Krank*heit". Für dich ist das vielleicht Haarspalterei. Für mich ist das eine verletzend und das andere nicht. Und wie deine Ansichten hier für mich rüberkommen geht für mich halt in Richtung verletzend.

Nochmal, ganz deutlich: es geht mir hier nicht darum, ob dein Schmerz und deine (Empörung über deine) Verletzung, berechtigt sind oder nicht. Es geht mir darum, wie du dich hier über "Kranke" und "Krankheit" äusserst.
Falls es dich interessiert: wenn mich mein Freund nicht mal mehr mit der Rückseite angucken würde, aber sich anderweitig "vergnügen gehen" würde, wäre *ich* (auch) SEHR verletzt. Aber um dieses Thema ging's mir bei meiner Bitte nicht.


Gruß,
Clara
C.
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von C. »

Bastian, du kommst ja offensichtlich aus dem Grinsen auch kaum noch raus? Ich kann mir jetzt grad dies hier auch nicht verkneifen:

"Thomas, es ist spannend was Du aus meinen Worten alles rausliest. Da denkst Du echt mehr als ich. *G* "

na, Bastian, wie wär's denn dann wenn du mal ein bisschen mehr denken würdest? dann gäbe es vielleicht eher mal ne gemeinsame Ebene für's Gespräch.

Clara
HiFiRe
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von HiFiRe »

Clara, belassen wir es einfach damit, dass ich eben nicht so genau messe. Ich denke so viel wie ich für nötig halte und es reicht mir voll und ganz aus. Ich akzeptiere gerne Deine Meiung und auch wenn ich das alles nicht so nachvollziehen kann und eben anders bin als Du. Ich bitte Dich auch das zu akzeptieren.
tomroerich
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von tomroerich »

Hallo Bastian,

ich habe mir dein posting in "Bosheit od. Depr." durchgelesen und meine, dass das Verhalten deiner Freundin in keiner Weise irgendwie typisch für Depr. ist. Sie mag ein Problem haben, dass von Depr. begleitet wird, so wie das oft der Fall ist. Aber es wäre ganz sicher falsch zu sagen, so sind eben depr. Menschen. Offensichtlich ist deine Freundin auf einer intensiven Suche nach Nähe und Beziehung und dabei überschreitet sie ganz klar eine Grenze. Man bräuchte schon eine Engelsgeduld, um das wegzustecken. Aber wie gesagt, das scheint mir nichts mit Depr. zu tun zu haben sondern ganz allgemein mit ihrer Auffassung von Beziehung. Dass du sehr gekränkt bist, kann ich verstehen, das würde mir auch so gehen.

Nun frage ich mich, was du dir hier im Forum erhoffst. Suchst du nach einer Erklärung für ihr Verhalten und somit die Bestätigung: Es lag nicht an mir? Beides ist doch möglich- es lag nicht an dir aber auch nicht an ihren Depr. Mir kommt es so vor, als wollte sie dich für bestimmte Bereiche, für andere aber nicht. Es ist unmöglich, das von hier aus zu verstehen- was sagt dir dein eigenes Gefühl? Sie ist schon merkwürdig, oder? Aber leider kann dir hier keiner dabei helfen, selbst zu entscheiden, was da schief gelaufen ist. Wichtig ist doch letzten Endes nur eines: DU kamst damit nicht zurecht und das ist völlig nachvollziehbar. Reicht das nicht? Es wäre mir sicher ähnlich gegangen.

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

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susan
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von susan »

Liebe Caroline

habe an deinem Beitrag gemerkt, dass ich nur die Depri-Seite des Näheproblems gesehen habe. Wahrscheinlich, weil ich selbst davon betroffen bin.

Natürlich gibt es noch zig andere Gründe, warum eine Beziehung - und das nicht nur auf rein sexuellem Gebiet - nicht funktioniert. Und da gebe ich dir Recht - daran sind dann beide Partner gleichermassen beteiligt - auch wenn sie/er es oft nicht so sieht.

Lieber Gruß an dich!
Susan


susan
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von susan »

Hallo Barbara

"Wenn man seinem Freund richtig vertraut, kann doch eigentlich keine Angst mehr da sein, und man kann Nähe zulassen."

Auch wenn das Vertrauen da ist, kann es möglich sein, dass andere Ängste es verhindern, Nähe zuzulassen. Das hat dann aber eher mit der eigenen Geschichte zu tun als mit dem Partner. Es bleibt nicht aus, das der/die sich abgewiesen fühlt, weil es aus seiner Sicht keinen Grund für dieses Verhalten gibt.

Manchmal schafft man darüber zu reden, doch oft, wie ich schon oben schrieb, ist man sich selbst nicht im Klaren darüber, warum man SO handelt, also den anderen zurückweist. Wenn beide Partner daran interessiert sind, die Gründe herauszufinden und das allein nicht schaffen, kann eine Paartherapie hilfreich sein.

Lieber Gruß
Susan


Sphynx
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von Sphynx »

Hallo Ramona,
ich finde Deinen Beitrag gut und schließe mich Deiner Meinung an.
Ich denke auch, zu einer Partnerschaft und deren Höhen und Tiefen gehören immer zwei.

Und ich finde eben, dass auch Fairness zu einer Partnerschaft gehört, besonders wenn ein Partner krank ist. Denn Kranke lässt man nicht im Stich.

Und es ist einfach richtig, dass in unserer gerade heutigen Leistungsgesellschaft niemand vor seelischen Erkrankungen gefeit ist.

Liebe Grüße
Jo
igel
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Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von igel »

..ja, Bastian, dann gibt´s halt mal keinen Sex! Ist ja vielleicht auch ein Problem in der Beziehung allgemein und nicht ein Problem der Depression??

Alles Gute,
igel
C.
Beiträge: 412
Registriert: 4. Jun 2003, 22:28

Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von C. »

@Bastian: ok zum akzeptieren dass menschen eben unterschiedlich sind. finde trotzdem dass du etwas genauer messen solltest wenn du dein thema hier besprechen möchtest. gruss clara
ramona
Beiträge: 180
Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von ramona »

Hallo!
Auch auf die Gefahr hin, Bastian Unrecht zu tun, drängt sich mir der Gedanke auf, das es sich bei ihm um verletzte Eitelkeit handelt. Leider will er gar nichts genaues über Depressionen wissen, sondern eher einen Pesilschein erhalten, das die "Krankheit" am Ende der Beziehung schuld hat. Denn auf eine andere Art kann ich mir die Postings nicht erklären. Thomas und all die anderen die sich dazu geäußert haben, haben sehr einfühlsam versucht ihm die Problematik nahe zu bringen, aber eine echte Reaktion kam nie darauf, auch nicht auf die Frage, was sein eigentliches Anliegen an das Forum ist und was er vom Forum erwartet. Das finde ich sehr schade. Schade finde ich auch, das auf Grund dessen, die ursprüngliche Frage von Barbara ganz ins hintertreffen geraten ist, weil viele auf die provokanten Äußerungen von Bastian eingegangen sind.
@barbara: Also ich für meinen Teil kann nur sagen, das die Angst in meiner Depression mein ständiger Begleiter ist und ich sie kaum ablegen kann. Mal geht es besser mal weniger gut. Auch das Nähe Problem ist mir gut bekannt, nur habe ich bisher keine Lösung gefunden. Ich fühle mich immer so "nicht/doch". Hoffentlich verstehst du was ich damit meine. Es ist ein Kreislauf, der sich nur sehr schwer durchbrechen lässt. Es tut mir leid, das ich dir nicht mehr und nicht qualifizierter was dazu sagen kann.
LG Ramona
Caroline1
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Registriert: 19. Mär 2003, 16:48

Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von Caroline1 »

Hallo Ramona

Ich empfinde Bastian aber nicht als provokant. Auch wenn er nicht genau nachvollziehen kann, was viele ihm hier geschrieben haben. Er versteht es eben nicht. Wenn er sein Unverständnis dann eben äußert, so ist das doch auch völlig OK, nein?

Gruß

Caroline
sewi
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von sewi »

Boogie_Nights
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Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von Boogie_Nights »

...bin der selben Meinung wie Ramona.
ramona
Beiträge: 180
Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

Re: Sexualität und Depression in der Beziehung

Beitrag von ramona »

Hallo Caroline!
Zwischen nicht verstehen wollen und nicht verstehen können, gibt es für mich einen Unterschied. Diesen habe ich versucht darzustellen. Wenn jemand aus Unwissenheit nicht versteht, jedoch Erklärungen und "nahebringen" nicht annehmen möchte, so ist es für mich ein Fall des nicht verstehen wollens und das wiederum empfinde ich als provokant, genauso wie du seine Worte als verletzend empfunden hast.(ich glaube jedenfalls das ich das in deinem posting gelesen habe - hoffentlich verwechsle ich dich nicht)
Aber da er sich ja eh bereits aus der Diskussion ausgeklinkt hat, macht es sicherlich nicht mehr viel Sinn sich darüber den Kopf heiß zu reden.
LG Ramona
Antworten