Ich könnt ja so ausflippen..

retrochallenge1
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Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von retrochallenge1 »

Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich habe echt das Gefühl, dass mich hier in meiner Familie niemand wirklich versteht.
Ich leide so an mir und an den Umständen und dieser Depression, die mich immer wieder in schwarze Löcher wirft. Dann sagt mein Mann zu mir: Sei doch nicht so negativ.Ich bin doch nicht absichtlich so.
Heute ist auch wieder so ein Tag, ich bin im Haus gefangen, weil die kleinen Kinder krank sind, in mir selber bin ich auch gefangen.
Ich schaff ja meinen Haushalt, meine Verpflichtungen, aber ich habe das Gefühl es füllt mich nicht aus. Ich vermisse so meine Arbeit, bekomme aber weder von meinem Therapeuten, noch von meinem Arzt ein konkrete Aussage zu meiner Wiedereingliederung. Die sagen nur: Sie brauchen noch Zeit.
Ich vermisse auch die Anerkennung. Für meine Leistung hier zu Hause bekomme ich echt wenig.
Hier sieht es halt auch nicht so aus, als hätte ich eine Depression und würde mich um nichts kümmern.
Manchmal weiß ich echt nicht weiter.Am liebsten würde ich toben, damit mal jemand merkt, dass ich auch Bedürfnisse habe.
Es ist alles so gleich.
Viele Grüße retrochallenge1 :hello:
toni07

Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von toni07 »

Hallo,
vielleicht eine eher stumpfe AntWort, warum tust du es nicht? Muss ja nicht gleich der Fernseher sein, gg
Scherz bei Seite. Ich kann deine Gefühlte gut nachempfinden. Es geht letztlich um Bestaetigung, Wertschätzung.
Bei mir zu Hause ist es ähnliche.
Habe zur Zeit keine Arbeit, wie es beruflich weitergeht, keine Ahnung.
Und ich habe mich entschieden, trotzdem, oder gerade deswegen aus dem Haus zu gehen.
Ich arbeite ehrenamtlich im sozialen Bereich. Ich muss! jeden Tag vor die Tuer, und bekomme dort auch Zuspruch fuer die geleistete Arbeit.
Und im Haushalt bleibt dann auch mal was liegen, und das ist etwas was ich mit meinem Freund abspreche!!!
Aber dafuer sind dann 2 verantwortlich.
Hoffe, ich konnte Dir einen Anstöße geben.
LG, Ludger
Katerle
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von Katerle »

Hallo retrochallenge,

ja wenn die Kinder krank sind, ist man tatsächlich mehr an zu Hause gebunden.
Verstehe ich auch nicht, warum man für seine Leistung zu Hause so wenig Anerkennung erntet. Dabei ist man ja rund um die Uhr für seine Lieben da.
Vielleicht wäre es für dich hilfreich, (wenn deine Kinder schlafen), daheim einem Hobby nachzugehen. (Malen oder basteln, Handarbeiten) Schaue mal, was dich interessieren und dir Spaß machen würde.

Viele liebe Grüße
Katerle
toni07

Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von toni07 »

Hallo retrochallenge,
Den Aspekt mit den Kindern habe ich nicht im Kopf gehabt, sorry.
Gerbera
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von Gerbera »

Hallo Retrochallenge,

erzähl doch mal, was Du beruflich machst, wohin Du wiedereingegliedert werden willst, wieviele Kinder Du hast und wie alt sie sind - natürlich nur, wenn Du das auch möchtest.

Ich verstehe sehr gut, dass Du Dich zu Hause gefangen fühlst, und auch in Deiner Krankheit. Wie lange bist Du denn schon krankgeschrieben? Nimmst Du zusätzlich zur Therapie noch Antidepressiva?

Haushalt ist auch für Gesunde ein undankbarer Job. Die Arbeit nimmt nie ein Ende. Dafür sorgt ständig neuer Staub, dreckiges Geschirr, Schmutzwäsche etc.. Und die Arbeit wird in den seltensten Fällen gewürdigt. Vielleicht solltest Du in den Streik treten und das Ganze Deinem Mann überlassen oder zumindest einen Teil der Aufgaben umverteilen. Dann sieht er mal, was Du täglich leistest, trotz Deiner Depression.

Kranke Kinder - schwierige Zeit für die Mutter mit Kleinkindern. Aber die haben doch auch einen Papa, und der könnte abends auch mal die Kinder nehmen und der Mama Luft verschaffen. Oder sehe ich das falsch?

Vermutlich versteht Dein Mann Dich tatsächlich nicht. Für jemanden, der das nie erlebt hat, ist es schwer nachvollziehbar, dass man mit dem negativen Denken nicht wie auf Knopfdruck aufhören kann. Hätte ich früher auch nicht geglaubt, und dass man keine Energie haben kann, für gar nichts mehr, auch nicht.

Vielleicht tröstet es Dich ein bisschen, dass es Anderen auch nicht besser ergangen ist. Mir hat in einer der akuten Depressionsphasen jemand den heißen Tipp gegeben, doch etwas mehr Selbstreflektion zu betreiben. Heute denke ich "armer Irrer", damals habe ich mich maßlos über soviel Unverständnis geärgert. Ich hätte sonst was dafür gegeben, hätte ich das gekonnt, was da von mir erwartet wurde...

Ich finde den Vorschlag von Katerle sehr gut, Dir ein Hobby zu suchen, das Du ausüben kannst, wenn die Kinder schlafen. Vielleicht würde Dir statt Handarbeiten eher Sport gut tun. Du kommst unter die Leute, kannst über Bewegung Stress abbauen und Dir was Gutes tun. Hättest Du denn die Möglichkeit, über einen Sportverein, die Volkshochschule oder sonstige Angebote, zur Gymnastik zu gehen, zum Walken, Zumba, Yoga oder Schwimmen? Und gibt es jemanden, der sich in der Zwischenzeit um die Kleinen kümmert, Deinen Mann, Deine Eltern/Schwiegereltern oder so?

Liebe Grüße,
Gerbera
retrochallenge1
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von retrochallenge1 »

Guten Morgen zusammen,
ich bin an einem Gymnasium tätig und unterrichte Latein und zwei weitere Fächer. Mein Beruf erfüllt mich mit sehr großer Freude, zumal ich seit ein einhalb Jahren an meiner Wunschstelle bin.
Meine vier Kinder sind zwischen 3 , 6, 16 und 18 Jahre alt. Meine 16 jährige ist sehr verständig und unterstützt mich auch.
Mein Mann unterstützt mich auch . Er nimmt die Kinder sobald er von der Arbeit kommt und er hilft auch zu Hause, wenn ich auch ganz klar sehe, dass es in meinen Augen mehr sein könnte, bzw. er anders helfen könnte. Wir haben von haushaltlichen Dingen unterschiedliche Ansichten.

Was meine Hobbies angeht, versuche ich jeden Tag mind. eine schöne Sache für mich. Ich backe und koche mit sehr großer Leidenschaft , male und nähe auch.
Was mir richtig fehlt ist das Tanzen gehen.Aufgrund meiner Nervenschmerzen und dem momentan schwächeren Bein ist da aber nicht dran zu denken.
Ich bin demütig geworden, durch die großen Schmerzen und freue mich, dass ich wenigstens wieder ein einigermaßen normales Gangbild habe und es nicht aussieht, als hätte ich ein Holzbein.
Ich nehme Amitryptillin. Erst seit ca einem Monat und auch nicht so hoch dosiert, weil es mich umhaut.
Ich steigere mich gerade mit dem Medikament, hab aber mit den Nebenwirkungen sehr zu kämpfen. Ich nehme es ja eigentlich wegen der Nervenschmerzen, hoffe aber, dass es mir auch bei meiner Depression hilft, die für mich inzwischen das schlimmere Übel ist.

Auf jeden Fall bedanke ich mich für Eure Nachrichten und das Interesse an mir. Das tut sehr gut und ich bin weniger einsam.
Viele Grüße und einen schönen Tag :hello: Eure retrochallenge 1
dorma
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von dorma »

liebe retrochallenge
man kann es sich nicht vorstellen, 4 kinder und einen mann im haus und du fühlst dich einsam. ja du bist allein mit deinen schmerzen und deiner depression. um so schlimmer. ein haufen trubel im haus und du stehst dem irgendwie allein gegenüber. das ist schlimm. ich könnte mir vorstellen, dass dich mal ein ohnmachtsgefühl überkommt. leider kann ich dir nicht raten, da ich tatsächlich die meiste zeit allein bin außer von freitag bis montag. dann ist mein partner hier und auf den freue ich mich. doch unter menschen zu sein im eigenen haus und sich dann einsam fühlen, muss schlimm für dich sein.

eine hilfe kann ich dir leider nicht bieten, aber ich verstehe dich und will dir das hiermit zeigen.

ganz liebe grüße
dorma
Jeder von uns ist Kunst, gezeichnet vom Leben. (Casper)
retrochallenge1
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von retrochallenge1 »

Liebe Dorma, Danke für deine Worte. Das Problem ist, dass ich mich oft in mir gefangen fühle und das macht dieses Einsamkeitsgefühl. Ohnmächtig fühle ich auch oft, wenn ich merke, dass es mir schwer fällt meinen Standpunkt zu vertreten und mir dann einfach oft die Worte fehlen.

Ich hoffe es geht weiter bergauf. Zumindest überlege ich mir nicht mehr täglich, wie ich aussehe, wenn ich unter der Bahn liege. von daher glaube ich auch, dass ich es schaffen kann . Ich versuche mich an den kleinen Dingen zu erfreuen.
LG retrochallenge1
dorma
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von dorma »

liebe retrochange, na gut, dass du von dem gedanken bahn abgekommen bist. und du schaffst es. wenn auch familie nicht immer die reinste freude ist und man sich daran hochziehen kann. du hast sicher viel arbeit, die dir manchmal zuviel wird und du glaubst, du schaffst es nicht. versuche deine größeren kinder mit einzubeziehen, wäsche aufhängen, zusammenlegen. spülmaschine aus- und einräumen. delegiere ein wenig. ich kann mir kaum vorstelen, wie das mit 4 kindern ist und zwei davon noch sehr klein und das alles mit einer depression. hoffentlich bist du medikamentös gut versorgt und hast gespräche bei einem therapeuten und einen verständnisvollen mann.

vielleicht schreibst du auch mal auf, was du denkst in den momenten der ohnmacht, wenn du dich gefangen fühlst und kannst mit deinem mann darüber reden. oder es hilft dir sogar selbst. packe doch heute die kleinen ein und mache einen spaziergang. tut dir und den kindern gut.

ich hoffe, dir keine ratschläge gegeben zu haben, die du schon zigmal gehört hast.

viel freude mir den kleinen dingen, man muss sie nur sehen.

lieber gruß und von herzen kommend.
dorma
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Botus
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von Botus »

Hallo Retrochallenge !

Vielleicht liegt die Sache ja viel einfacher als angenommen :idea:

Möglicherweise erfüllen Dich ja solche Tätigkeiten, bei denen es speziell auf Dich ankommt. Beim Lehren ist ja genau das der Fall. Beim Tanzen wäre es auch so. Bei diesen Dingen wäre es unmöglich, dass sie jemand für Dich erledigt. Ihr Sinn wäre dann nicht mehr der selbe.

Bei anderen Tätigkeiten, wie etwa kranke Kinder zu hüten oder das Haus zu reinigen, sieht es anders aus. Das könnte auch jemand anders machen, ohne dass sich der Sinn dieser Tätigkeiten verändert.

Nur so ein Gedanke.

Liebe Grüße vom Dobi
Zuletzt geändert von Botus am 14. Mär 2015, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.
Sonnenblume14
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

ich kann dich völlig verstehen. Man kann auch innerhalb der Familie einsam sein oder sich so fühlen. Aber denk dran: vieles wird dir durch die Depression vorgegaukelt.

was die Wiedereingliederung angeht: Bitte lass dir Zeit. Ich habe das hinter mir und habe auch mit den hufen gescharrt, um wieder arbeiten zu können. Aber solange mir die Ärzte gesagt haben, ich solle das noch lassen, habe ich das auch getan und im Nachhinein war es richtig so. Mit der Arbeit kommt eine neue Belastung, die man früher einfach gewuppt hat - plötzlich fallen Dinge aber schwerer, Ängste sind oft dabei.

Du brauchst für das Arbeitsleben sehr viel Kraft und ganz viel Energie nimmt die Depression bzw die Heilung davon. Natürlich kann man eine Wiedereingliederung jederzeit abbrechen - aber auch das ist kein schönes Gefühl.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Botus
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von Botus »

Sonnenblume14 hat geschrieben:Hallo,

ich kann dich völlig verstehen. Man kann auch innerhalb der Familie einsam sein oder sich so fühlen. Aber denk dran: vieles wird dir durch die Depression vorgegaukelt.
Ja genau, das kommt dann noch dazu. Donec eris felix, multos numerabis amicos. Tempora si fuerint nubila, solus eris.
akinom53
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von akinom53 »

Hallo retrochange, :hello:
mir geht es auch oft so, da kann ich mit noch so vielen Menschen zusammen sein, Einsamkeit und Leere fühle ich trotzdem. vor allem weil bei den Mitmenschen gar nicht erst der Gedanke aufkommt, mir könnte es schlecht gehen weil man es ja auch nicht sieht wie bei einem Gipsbein. Diese blöde Frage, wie geht es dir, da wollen sie doch gar nicht wissen wie es dir geht, sie möchten nur ein Gespräch anfangen. Die Hausarbeit bei vier Kindern ist sicherlich sehr umfangreich, ist aber mit der Zeit langweilig , kaum ist man fertig fängt alles von vorn an. Für dich ist die Depression um so belastender, weil dir keiner zuhört, du allein damit fertig werden musst.
Sagt dir denn dein Mann und deine Kinder wenigstens mal danke für deine Arbeit im Haushalt oder ist es selbstverständlich? Vielleicht kannst du mit deinem Mann vereinbaren, dass du einmal in der Woche einen Tag nur für dich hast, an dem er sich um Haus und Kinder kümmert. Ein Hobby, malen oder schreiben oder was dir Spaß macht hilft auch das Selbstwertgefühl zu verbessern.
Gute Besserung und Gruß von akinom 53
Hallo Dobi,
übersetz mal was du geschrieben hast, nicht jeder kann Latein.
Gruß :oops: l
Botus
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von Botus »

Sinngemäß...nicht wörtlich... so lange Du glücklich bist, hast Du viele Freunde. Wenn alles voller Wolken ist (im Unglück), stehst Du allein.
retrochallenge1
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von retrochallenge1 »

Na manchmal sagt die Familie danke, oder das hast du schön gemacht. ich will ja auch nicht über den grünen Klee gelobt werden, aber ein bisschen mehr Anteilnahme an meinem momentan eingeschränkten Radius und meiner tgl. Leistung fände ich auch sehr schön.
Mein Problem ist, dass ich oft nicht weiß zu wem ich gehen soll, wenn mich das Vormittagstief erfasst. ich ruf dann meinen Mann im Büro an und er nimmt sich auch die Zeit , aber im Prinzip hab ich sonst doch nicht so viele Menschen, denen ich erzählen kann wie es mir geht. Ich denke dann immer, die haben selber genug zu stemmen.
Allmählich fange ich aber an offen über meine Depression zu sprechen und hier zu schreiben hilft mir auch.

Heute morgen habe ich es dann auch mal meiner hyperkritischen und supernegativen Mutter gesagt.

Vllt. versteht sie jetzt, warum ich soviel Abstand von ihr brauche. Negatives zieht runter.

Grüße retrochallenge1:)
dorma
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von dorma »

:hello: das war super, das deiner mutter gesagt zu haben. immer offen damit umgehen und sagen, dass es dir nicht gut. es ist eigenartig, dass depris immer noch so einfach abgetan werden. vielleicht mit, die denkt zuviel über alles und vor allem üerr sich nach usw.

ist doch toll, dass du deinen mann im büro anrufen kannst. er scheint doch echt hinter dir zu stehen. auch auf die positive seite packen. vielleicht kannst ddu noch mehr positives finden, aufschreiben auf die positiv-liste. da ist manchmal mehr, als man glaubt. ich habe auch schon mal gestaunt, als ich eine posiTIV : negativ lisge führte. auch viele kleine sachen aufschreiben, die du sonst so gar nicht bemerkst. das füllt die liste.

ich habe z.b. heute amseln sisngen hören. auch eine kleine freude. der frühling kommt. alles auf anfang. :D

liebe grüße
dorma
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retrochallenge1
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von retrochallenge1 »

Ja da hast du recht , Dorma.
Mein Mann steht wirklich hinter mir, andererseits bin ich ja auch immer für ihn da . Er ist manisch- depressiv. Bisher hatte er überhaupt nur einmal eine Depression. leider hat er jedes halbe Jahr Schübe. Aber zusammen schaffen wir das. Dumm ist nur, das mich das, mit vielen anderen Aspekten diesmal in eine Depression gestürzt hat. Ich bin ja schon seit Oktober krankgeschrieben. Im Dezember hatte ich den ersten Teil der Depression gut überwunden und bin im Januar in eine neue hineingeraten.


Ich versuche alles zu ver- positiven, wenn es geht.
Aber es fühlt sich alles ein wenig komisch an.
LG retrochallenge
akinom53
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von akinom53 »

autsch ich habe deinen Namen falsch geschrieben, jetzt richtig
hallo retrochallenge1,
warst du schon mal bei einer Psychologin/en? oder , du kannst auch ein Gespräch über den psychosozialen Dienst in deiner Stadt vereinbaren, dies geht schneller, kostet nichts. Hast du vielleicht eine Freundin mit der du sprechen kannst oder die dir auch mal die Kinder betreut bzw. im Haushalt hilft. Hat dein Mann ein Büro für sich, wenn du ihn anrufst? Denn wenn Kollegen mithören, könnte es deinem Mann peinlich werden bzw. die Kollegen reden dann dummes Zeug, kommt ja in unserer sogannten " tolleranten" Gesellschaft oft vor.
LG akinom 53
Botus
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von Botus »

Wie ist das denn nach einer Krankschreibung ? Wird es dann besser oder schlechter ? Diese Frage möchte ich an alle stellen.

Ich weiß das nämlich nicht, da ich immer arbeiten muss, egal, was ich habe. Wäre ich länger krank, stünde ich hinterher vor dem Nichts.

Ich finde, mit Arbeit geht es mir besser. Ich fahre sogar freiwillig am WE in die Firma. Es tut mir gut. Wenn ich nichts täte, würde ich wahrscheinlich bekloppt werden. Ich halte sowas nicht besonders lange aus und stelle mir vor, dass auch im Hinblick auf diese Krankheit kontraproduktiv sein kann.

Liebe Grüße vom Dobi
Sonnenblume14
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Dobi,

besser oder schlechter? Das ist schwierig zu sagen. Ich ziehe aus der Arbeit viel Positives, Anerkennung, wertschätzung. Aber ich war in einer Situation, in der Arbeit nicht mehr ging, aus den wochenweisen Krankschreibungen wurden irgendwann Monate (insgesamt 7) - ich ertappte mich immer wieder beim Gedanken: könntest du arbeiten? Ja? Nein? Heute (rückblickend) habe ich mir sehr viel vorgemacht.

Ich habe die Auszeit gebraucht, um festzustellen,d ass es ein Leben außerhalb der Arbeit gibt. Ein Genießen des Nichtstuns. Gefallen an der idee, etwas für mich selber zu tun.

Natürlich steht man nach so einer langen Zeit vor dem Nichts. Aber ... zum einen erkennt man irgendwann, dass die Auszeit notwendig und gut war und zum anderen ist der Drang zu arbeiten, irgendwann weg. Man erholt sich, wendet sich anderem zu. Irgendwann erwachte in mir wieder der Wunsch zu arbeiten - und dann kam eine heftige zeit, in der ich wollte, es aber kräftemäßig verrückt gewesen wäre, weil ich noch in der Verarbeitung der Klinikzeit steckte.

Mit der Wiedereingliederung kommt man ganz gut wieder rein, weil man ja langsam aufbaut. Ich arbeite jetzt seit 6 Monaten wieder (davon 2 Wiedereingliederung) und bin seit ca. 1 Monat bei meiner "alten" Arbeitszeit angekommen - ob ich das dauerhaft noch leisten kann, ist schwer einzuschätzen. Es sind immer noch Rückfälle in die ERschöpfung da, die mir zeigen, wie stark ich noch belastet bin.

Gelassenheit der Depression gegenüber und Geduld habe ich in der zeit viel zu wenig gelernt ;)

LG Sonnenblume
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"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
retrochallenge1
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von retrochallenge1 »

Hallo,
nach der Wiedereingliederung arbeite ich einfach wieder. Es ist bei mir kein Problem, ich bin verbeamtet auf Lebenszeit.
Ich habe eine super Schulleiterin, die selber auch schon durch Op`s lange krank war. Sie kennt zwar nicht den ganzen Grund, warum ich fehle, offiziell ist es halt wegen der Nervenschädigung im Bein, aber das dauert ja mindestens genau so lange wie die Depression.

Viele Grüße retrochallenge
retrochallenge1
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von retrochallenge1 »

P.S. ich bin in therapeutischer Behandlung. Ich habe mir sofort Hilfe gesucht, als ich merkte, dass mit mir etwas nicht stimmt.
akinom53
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von akinom53 »

Da hast du zumindest nicht die Sorge um den Arbeitsplatz, das macht ganz viel aus. Viele werden schon deshalb nicht gesund, weil sie Angst vorm materiellen Aus, durch den Verlust der Arbeit, haben.
dorma
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von dorma »

liebe retrochallenge1,
finde toll, dass du sagst: zusammen schaffen wir das. hört sich kraft- und hoffnungsvoll an. ein weiterer schritt. mir geht es an diesem wochenende zum erstem mal wieder richtig gut und genieße das. freue mich auf meine rehe am dienstag und hoffe meine schulter kann ich dann wieder besser bewegen als jetzt und vor allem schmerzfrei. schlage mich seit einem jahr mit einem bruch herum. jetzt reichts. dadurch bin ich bestimmt auch wieder in ein loch gefallen. vielleicht geht´s jetzt wirklich aufwärts.
hoffentlich.

liebe grüße dorma und einen schönen sonntag wünsche ich dir
Jeder von uns ist Kunst, gezeichnet vom Leben. (Casper)
retrochallenge1
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Re: Ich könnt ja so ausflippen..

Beitrag von retrochallenge1 »

Liebe Dorma, vielen Dank für deine Nachrichten. Ich habe heute zumindest einen mittleren Tag erwischt. Der Matsch im Kopf lichtet sich seit Mittag, auch die Konzentrationsstörungen. Habe heute sogar für meine kleinen Mädchen etwas genäht, ordentlich gekocht und dein bisschen übersetzt. Eigentlich wollte ich noch mit meiner Tochter ins Kino, aber das war mir doch zuviel für einen Tag.

Habe mir nach einem Gespräch mit meiner Schwester überlegt, ob ich nicht mit dem Walken anfangen soll. ich bin ja eh noch länger zuhause und könnte vllt. die Zeit ja noch mehr für mich ausnutzen. Es ist zumindest eine Überlegung wert.

Ich wünsche dir, dass es Dienstag mit den Rehen klappt.
Gehst du auf die Jagd? Oder besuchst du sie nur?

Viele Grüße und einen schönen Restsonntag
retrochallenge 1 :hello:
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