hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Xenia
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hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

So, jetzt ist der 9. Teil da. Viel Spaß beim Schreiben!

Eure Xenia

posted 2003-20-11 19:35 Liebe Anna,

ja, ich erinnere mich noch an Dich.

>Was kannst du mir für Tips geben, was seinen Klinikaufenthalt berifft?>

Am besten Du bleibst Du selbst... So wie Du das bisher gemanagt hast, war das sehr gut. Laß' ihm die Zeit, die er braucht. Es kann sein, daß er erstmal keinen Besuch haben will. Das hat dann nichts mit Dir zu tun, mir ging es immer so, daß ich erstmal ankommen mußte in der Klinik und dann, weil ich nicht mehr im Alltag war, ziemlich tief gefallen bin. Die erste Zeit in der Klinik war für mich immer die anstrengendste und ich hatte wenig Lust auf Besuch.

>Welche Hilfe kann ich geben?>

Was Dein Freund meint, daß Du aus Deiner Sicht mal die Geschichte schildern sollst, halte ich für eine gute Idee. Wenn Du mit seinem Arzt/Therapeuten sprichst, kann er Dir sicherlich auch weiterhelfen, was Deinen Umgang mit Deinem Freund betrifft. Ihr könntet auch ein Gespräch zusammen mit dem Therapeuten machen. Damit habe ich aber keine Erfahrung, weil ich schon sehr lange keinen Freund mehr hatte. Aber hätte ich einen, würde ich ihn bestimmt dazu ermuntern, auch mal mit meinem Therapeuten zu sprechen.

Ich wünsche Dir alles Gute! Liebe Grüße,
Xenia

posted 2003-20-11 20:15- Liebe Clara,

>"aber erstmal nur zu Informationszwecken, keine Exposition..." trotzdem. und was du erzählst...das ist doch schon echt was! >

Schon, aber ich habe eben Schwierigkeiten, gewisse Worte auszusprechen. Und darum habe ich mich wieder gedrückt. Ich habe auch nicht bis ins Detail erzählt, das wäre zuviel gewesen.

Ich habe gerade das Gefühl, daß auch das oberflächliche, was ich erzählt habe, zuviel war. Mir geht es heute richtig schlecht, bin sehr, sehr traurig. Trauere über mein verpfuschtes Leben. Warum konnte es nicht besser laufen? Naja, eigentlich weiß ich schon, daß solche Gedanken nicht gerade funktional sind. Aber momentan kann ich gar nicht anders als traurig sein. Ist aber auch gut, daß ich wenigstens traurig sein kann. Nur ist es immer noch so, daß meine Traurigkeit gekoppelt ist mit dem Drang nach SVV. In diesem Fall wäre SVV eine Art Trost. Das kann man sogar biologisch erklären: Durch die SVV werden Adrenalin und körpereigene Opiate ausgeschüttet. Und außerdem wäre die Traurigkeit weg. Aber ich werde es nicht tun. Ich muß lernen, andere Wege zu gehen. Was heißt "ich muß lernen" – ich habe es schon gekonnt. Ich muß wieder zurück an diese spezielle Weggabelung zwischen "gesund" und funktional oder "krank" und dysfunktional. Seit ich in diesem Jahr meine ambulante Therapie beendet habe (danach habe ich bei meiner Traumatherapeutin angefangen), läuft irgendwie nichts mehr so wie es sollte. Ich habe einen kräftigen Schritt zurück gemacht. Aber ich werde auch wieder vorwärts gehen...

>irgendwas fängt grade ganz weit hinten im kopf an zu "klickern" bei mir, ganz langsam und leise...wenn ich deine worte lese... >

Ich hoffe, das "Klickern" ist ein positives!!! Das würde mich sehr freuen...

>Aber vielleicht ist das grade gut so, jetzt im Moment, weil das was ich oben gedacht hab gleitet grad wieder an mir vorbei und schwimmt weiter, ist grad wieder egal jetzt.>

Ist schön, daß Du das hinkriegst mittlerweile, Sachen auch wieder "weiterschwimmen" zu lassen. Das ist auch 'ne totale Fortgeschrittenenübung finde ich. Bei mir klappt sie nicht immer, aber ich glaube, daß das normal ist, nicht immer funktionieren zu können und die Gedanken loslassen zu können.

>Hmm... "Ehrgeiz"? ich find sich was vorzunehmen auch wenn's schwer ist, und was zu wagen, ist doch eigentlich gut?>

Das Problem ist, daß ich eben nicht zufrieden bin, wenn ich das Ziel nicht ganz erreiche. Das reicht mir nicht aus, ich will immer alles und das sofort. Und meistens fehlt mir die Geduld bzw. eben der Ehrgeiz, Ziele auch zu verwirklichen. Aber Ziele zu haben ist lebenswichtig... Ist wohl ein Teil meiner Störung, daß ich mit Zielen nicht zurechtkomme... Steht zumindest bei den Kriterien (gute Ausrede, oder?!).

>Zwei Therapeut(inn)en zu haben, trennen zu können zwischen nötigem Abstand und gutem Beistand, Vergangenheit in einem anderen Raum lassen können als die Gegenwart, das stelle ich mir als ziemlich hilfreich vor.>

Ja, das ist total gut. Ich möchte die beiden Räume auch trennen, einer, in dem Trauma oder Exposition nichts zu suchen hat und dann eben den anderen. Ich möchte auch weiterhin meinem Krisentherapeuten in die Augen schauen können ohne Scham...Diese Trennung der beiden Therapien war die Idee des hiesigen Chefarztes – ich bin ihm sehr dankbar dafür.

So, ich hoffe, es ist Dir jetzt nicht zu warm in Deiner Wohnung...

Liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Faustus
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Faustus »

Hallo Xenia !


Da isser ja, der neue Thread. Auf ein Neues. Der Titel gefaellt mir ...


... weniger gefaellt mir, dass Du wieder traurig bist. Vor allem der Ausdruck "verpfuschtes Leben" klingt unheimlich hoffnungslos. Und doch versuche ich mal, ein paar Aspekte zu nennen die unser Gefuehl nicht wahrhaben will und die doch existent sind. So hast Du immerhin einen Beruf, wenn auch als Warteschleife. Ich kenne viele, die das nicht haben obwohl sie voellig gesund sind; aus den verschiedensten Gruenden. Auch glaube ich, dass Du gute Chancen hast wieder auf die Beine zu kommen - Du tust eine ganze Menge und trotz der schlimmen Sachen, die Du erlebtest, laesst Du Dich nicht fallen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in Deinem Alter z.B. im Thema Beziehungen schon alles vorbei sein soll - auch wenn ich diesen Gedanken selbst oft bei mir habe.

Klar, wenn die Traurigkeit wieder zuschlaegt kann ein solches positiveres Denken vom Gefuehl nicht verarbeitet werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Trauerloecher weniger tief und seltener werden. Gemeinerweise macht uns die Depri ja glauben, es hoere nie auf und das ist eine fiese Rueckkopplung. Wir drehen uns immer wieder im Kreis. Es ist wie eine Schraube, die in einem Loch gefangen ist. Sie dreht sich immer wieder und denkt - wozu ? Ich habe mich jetzt schon so oft gedreht, wird das alles mal ein Ende haben ? Oder drehe ich mich gar in die falsche Richtung ? Und doch, irgendwann *pling* ist die Schraube frei. Vielleicht eine ziemlich technische Metapher, aber ich komme gerade aus dem Labor und mein Denken koennte vom Zusammenschrauben einiger Komponenten beeinflusst sein ...

Auf jeden Fall alles Gute und weniger Traurigkeit !



Faustus ...
amica
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von amica »

Hallo Xenia,

es gab und gibt auch positive Momente in Deinem Leben-kein Leben ist nur "verpfuscht"-
auch wenn es banal klingt: Kopf hoch - keine SW- versuch es mit einer Badewanne oder einer Schoki-reiß das Fenster auf und atme die kalte Luft ein. Du bist ein so intelligenter Mensch-kompetent berätst Du hier alle in allen Problemlagen- wie wäre es mal mit einer "Eigenanwendung?"- Hey-Du schaffst das-ich glaub an Dich!

Ich "schraub" mich gerade langsam wieder raus aus diesem Loch (Danke Faustus-zwar rein technisch die Begrifflichkeit aber durchaus brauchbar)-trotz Kinderhundebiß, Autoschaden, Zahnarzt und Streß im Büro funktioniere ich langsam Dank der beginnenden Wirkung meiner neuen Dosierung für die AD´s wieder etwas besser.
Allerdings komme ich sehr schlecht damit zurecht, dass meine Gefühle bei der Einnahme immer "weggeschlossen" werden. Mir ist eigentlich zum heulen-ich weiß das und fühle mich auch sehr traurig-aber es erreicht mich nicht wirklich. So erreichen mich aber auch keine positiven Gefühle mehr-Nähe kann ich noch schlechter ertragen - am besten geht es mir, wenn ich allein bin. Zuvor ging es mir am schlechtesten wenn ich allein war-aber ich will nicht klagen- die Adventszeit naht und auch Weihnachten, meine Kinder haben gewisse Erwartungen, zu Recht. Ich muss einfach wieder "funktionieren".
Aber ich drücke mir die Daumen, dass meine weitere Therapie genehmigt wird und ich noch vor Weihnachten weitermachen kann. Ich bin leider auch kein geduldiger Mensch.

Interessant finde ich Deinen Beitrag zu Beziehungen. Bei mir ist es ganz genau das Gleiche-sofort große Nähe, ganz eng-zu eng und dann "nistet" sich dieser Partner einfach ein-in mein Leben-mein Freiraum ist dahin-mein Leben eingestellt auf den Partner. Was er am liebsten ißt, wann er am liebsten schläft etc.. Die Abhängigkeit ist da. Dann beginne ich mich gegen ihn zu "wehren"-ich kämpfe mit lauteren und unlauteren Mitteln. So lange bis die Beziehung in Scherben vor mir liegt-aber ich ziehe dann die Konsequenz oder werfe einfach alles hin-Je nachdem wie man es sehen will.

Wo kommt so ein Muster her? Hängt es mit dem Mißbrauch zusammen? Wie kann frau das wohl durchbrechen? Ich glaube ich bin gar nicht mehr beziehungsfähig - zuviel Nähe macht mich aggressiv-zuviel allein sein einsam.
Wieder ist da die goldene Mitte wohl der richtige Weg-den gilt es wohl zu suchen.

Jetzt suche ich noch nach Lego-Eisenbahnen für meinen Sohn-aber ich bin in Gedanken bei Dir-ich lese immer aufmerksam mit, auch wenn ich mich oft nicht artikulieren kann.

Liebe Grüße

amica
Annie
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
schön, daß die Nummer neun jetzt da ist!
Mir wäre ein Treffen in Karlsruhe im Dezember oder Januar recht. Ein klein wenig kenne ich mich in Karlsruhe (Innenstadt) sogar aus.

Mir geht es wieder besser, die Anspannung von gestern ist gewichen und ich habe dank Tavor himmlisch geschlafen (natürlich wurde ich um 3.00 Uhr von meiner kleinen Schweizerin geweckt, weil sie dringend raus mußte, aber was will man machen?!?)

Viele liebe Grüße und bis morgen
Annie
C.
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von C. »

rechner schrottig - bluescreens-black screen-reset-scandisk...und wieder
kann nix lang schreiben
gruss clara
Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Liebe amica,
liebe Annie,
liebe Clara,

ich hoffe, Ihr konntet alle ganz gut schlafen.

Meine Nacht war nicht so toll, habe mal wieder ohne Tavor versucht zu schlafen, was nicht unbedingt so besonders toll geklappt hast. Naja, da bin ich selbst schuld, daß ich das Zeug schlucke wie andere Bonbons essen...

Ich habe heute überhaupt keinen Bock, zur Arbeit zu gehen... Leider kann ich mich aber nicht einfach krankmelden, ich bin ja alleine in der Kanzlei. Also Augen zu und durch, ist ja der letzte Tag bis zum nächsten Mittwoch. Ach nein, am Dienstag arbeite ich einen Vormittag für meine Kollegin. Die wird dann irgendwann mal für mich arbeiten, das ist eigentlich ganz gut, daß wir manchmal tauschen können, obwohl ich noch nie tauschen mußte.

Gestern hat eine Dame vom Versorgungsamt wegen meines OEG-Antrags auf meinen AB gesprochen. Sie hat gesagt, daß sie jetzt meinen Antrag bearbeitet und daß sie meinen Psychiater angeschrieben hat, damit der ein kleines Fachgutachten macht und hat mir ihre Tel.-Nr. hinterlassen - ich könne sie gerne anrufen, wenn ich Fragen habe. Das finde ich total nett. Und ich werde heute mal anrufen und fragen, wie die ganze Sache jetzt eigentlich weiterlaufen wird und wie lange sie sich voraussichtlich noch hinziehen wird und ob ich persönlich vorsprechen muß. Mein Psychiater hat mir zwischenzeitlich gesagt, daß die beim Versorgungsamt eigentlich sehr vorsichtig fragen und wohl auch geschult für solche Befragungen seien.

Ich glaube, daß ich mich neulich, als ich diese Aufforderung zu einer Stellungnahme so aufgeregt habe, weil ich mir selbst lange Zeit nicht geglaubt habe. Mittlerweile ist mir auch klar, daß das Versorgungsamt die Antragsteller befragen muß. Es gibt bestimmt einige, die aus einer Mücke einen Elefanten machen oder vielleicht sogar einfach irgendetwas erfinden. Aber ich hoffe, daß ich nicht mehr persönlich vorsprechen muß... und daß mein Antrag in den nächsten Wochen entschieden wird, damit ich im Januar das erste Geld (incl. Nachzahlung - *händereib*) kriege.

Liebe amica, ich glaube, das Nähe-Distanz-Problem kommt daher, daß man schon früh lernen mußte, daß Vertrauen auf keinen Fall Sicherheit bedeutet sondern das Gegenteil: je mehr Vertrauen, desto weniger Sicherheit. Vertraut man, tut es weh. Aber gleichzeitig ist es für jedes menschliche Wesen lebensnotwendig, Vertrauen zu anderen zu haben. Man sehnt sich danach und hat gleichzeitig eine wahnsinnige Angst davor. Und es stimmt, die goldene Mitte ist es, was "richtig" ist...

Liebe Annie, das halten wir auf jeden Fall mal fest, Dezember oder Januar. Ich kenne mich in KA gar nicht aus. Schick' mir doch mal eine mail, dann können wir einen Termin ausmachen und so!

Muß jetzt arbeiten gehen - Euch einen schönen Tag!

Liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Faustus
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Faustus »

Hallo Xenia,


zum Naehe-Distanz-Problem hat mir eine Psychologin mal klargemacht, dass ich auch Angst vor Naehe habe, obwohl andererseits ein starkes Gefuehl nach Geborgenheit existiert. Ich weiss nicht, ob ich das mit Deinem Fall irgendwie vergleichen kann (schliesslich bin ich nie misshandelt worden), aber es zeigt mir dass diese Struktur - wenngleich in ihrer Intensitaet nicht vergleichbar - auch bei anderen Depressiven auftreten kann. Angst vorm Alleinsein aber Angst vor Vereinnahmung. Ich habe dazu mal ein schoenes Gleichnis gehoert - es ist ein bisschen wie die Erde, die um die Sonne kreist. Kaeme sie der Sonne zu nahe, wuerde sie gebraten. Andererseits besteht die Angst, sich zu weit von der Sonne zu entfernen und in der Eiseskaelte allein zurueckzubleiben.


Hoffentlich gehe ich Euch mit diesen Gleichnissen nicht zu sehr auf den Geist - aber mir fallen immer wieder welche ein, und wahrscheinlich ist es Teil meiner Krankheit dass ich glaube sie der Umwelt mitteilen zu muessen .

Habt ein schoenes Wochenende, ich geh Sterne gucken (und vielleicht Polarlichter),


Faustus
amica
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von amica »

Hallo Xenia, hallo Faustus,

zur Näheproblematik haben sich auch andere in dem Thread Depression und Sexualität ausgelassen. Für mich ist es ein sehr komplexes Thema auseinanderzuhalten: was ist von der Krankheit? Was ist von der Vergangenheit? Und was will ich wirklich?
Leider bin ich immer noch auf der Suche nach diesen Antworten, was meine derzeitige Situation nicht gerade leichter macht. Ist es besser allein zu bleiben, um erstmal diese Dinge zu klären oder kann man/frau das auch in einer Partnerschaft bewältigen?

Seit einiger Zeit bin ich liiert, wir leben in getrennten Wohnungen-er ist beruflich ziemlich engagiert, so dass wir uns zur "Freizeitgestaltung" treffen. Gleichzeitig stehen wir täglich,manchmal stundenlang in Telefonkontakt-er lebt gerade in Scheidung etc. Wir diskutieren viel über das Leben und da ich ja sowieso über jedes Detail bis ins Kleinste nachdenke und es zerlege gibt es immer wieder neue Sichtweisen-Ansatzpunkte. Gleichzeitig kostet mich das Ganze irre viel Kraft und ich habe mich schon vor einigen Wochen wieder auf meine "Rückzugsstrategie" verlegt- allerdings unter den o.g. Vorzeichen. Gestern abend nun erklärte er mir, dass er mit mir und den Kindern zusammenleben möchte. Zu Hilfe! Was soll ich denn jetzt bloß machen? Ich bin krank und werde noch einige Zeit brauchen, um da wieder rauszukommen. Meine Strategien reichen ja bisweilen noch nicht mal richtig um meinen Alltag mit Job, Kids etc. zu bewältigen.

Sorry, muss kurz die Kinder ihrem Vater übergeben-melde mich später nochmals.

amica
Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Ihr Lieben,

heute ist alles irgendwie nicht so toll mit mir - diese Traurigkeit läßt mich nicht mehr los. Fühle mich einsam, muß an "ihn" denken und daß ich mich absolut lächerlich machen würde, wenn ich ihm gestehen würde, daß ich mich in ihn verliebt habe. Würde ihm gerne schreiben, daß ich ihn unbedingt wiedersehen muß, lasse es aber lieber...

>es ist ein bisschen wie die Erde, die um die Sonne kreist. Kaeme sie der Sonne zu nahe, wuerde sie gebraten. Andererseits besteht die Angst, sich zu weit von der Sonne zu entfernen und in der Eiseskaelte allein zurueckzubleiben>

Leider hast Du mit diesem Gleichnis total recht, Faustus. Und, nein, die Gleichnisse nerven nicht. Sie stimmen ja, sonst wären es ja keine Gleichnisse...

Ich habe heute beim Versorgungsamt angerufen, wollte wissen, wie es mit meinem Antrag jetzt weiterläuft. Die Sachbearbeiterin äußerte sich so, daß ich davon ausgehe, daß sie dem Antrag zustimmen wird. Und weil ich so eine ausführliche Stellungnahme geschrieben habe, könnte es sein, daß ich gar nicht mehr mit der Ärztin sprechen muß. Und wenn, dann würde ich sowieso nur nach den Einflüssen der Übergriffe auf mein heutiges Leben befragt werden, quasi nur nach meiner Symptomatik. Aber trotzdem wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis über meinen Antrag wirklich entschieden ist, die Verwaltung ist halt nicht so schnell...evtl. muß noch der Jurist des Versorgungsamts zustimmen, keine Ahnung warum.

Ich glaube, daß zumindest mein Nähe-Distanz-Problem mit meiner Vergangenheit zu tun hat und damit mit der Krankheit. Ich glaube nicht, daß ich meine Vergangenheit von meiner Krankheit trennen kann.

Außerdem kann ich jetzt gerade nicht weiterschreiben, verliere gerade irgendwie den Kontakt zu mir, verliere mich...

Vielleicht geht es mir nachher wieder besser, dann melde ich mich. Wenn nicht, dann bis morgen. Ich muß jetzt weg vom PC. Vielleicht geht es ja auch schnell vorüber, mir ist gerade ganz seltsam zumute, alles scheint unwirklich. Da ist sie wieder, die beschissene Dissoziation. Ich will sie nicht haben, hat jemand Interesse, er/sie kriegt sie sofort geschenkt von mir!

Ich danke Euch, daß Ihr an mich denkt. Liebe Grüße von Eurer Xenia, die jetzt lieber Abstand von allem nimmt.

Ciao, bis dann.
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Ich wollte mich nochmal kurz melden. Bin wieder "da". Ich werde diesen Tag einfach abhaken und ins Bett gehen - habe ein paar Tavor genommen. Morgen sieht vielleicht alles wieder ein bißchen weniger schwarz aus... ich glaube es aber nicht, wenn ich ehrlich bin. Was soll sich ändern? Ich denke seit Jahr und Tag ständig dasselbe, habe ständig dieselben Erinnerungen in mir und die Traurigkeit. Die Angst, die in letzter Zeit dazugekommen ist. Mein Krisentherapeut meint, ich solle Angst-Exposition machen. Kann ich aber nicht, weil das nur stationär geht, das geht dann einen ganzen Tag oder noch länger. Der Therapeut treibt den Patienten immer weiter in die Angst rein, bis der Patient merkt, daß die Befürchtungen (z.B. tot umfallen) nicht eintreten. Das stelle ich mir ganz schrecklich vor, immer mehr in die Angst reingetrieben zu werden. Andererseits ist es ja gut, wenn man danach besser zurechtkommt mit der Panik.

Ich möchte so gerne leben. Ich versuche es so sehr, aber es will einfach nicht klappen. Warum nicht, womit habe ich dieses Überleben verdient?

Ach, ich höre lieber auf, darüber nachzudenken.

Tut mir auch leid, daß ich heute (wie oft) Euch nicht weiterhelfen kann. Besonders tut mir leid, daß ich Dir, amica, zur Zeit echt überhaupt nichts sagen kann zu Deinem Problem mit Deinem Freund. Ich hätte auch gerne wieder einen Freund, das ist das einzige, was mir dazu einfällt. Und daß es für mich auch verdammt schwer wäre, wenn ich einen Freund hätte, der mit mir zusammen leben wollte. Es wurde einfach zu früh angefangen, uns zu zerstören, nicht wahr? Nie Vertrauen gelernt zu haben, nein, ich muß es so schreiben: schon das Urvertrauen wurde mißbraucht. Wie kann man dann als Erwachsene Vertrauen lernen. Meine Ex-Therapeutin meinte immer, daß das immer noch ginge, daß es dazu nie zu spät sei. Ich glaube, das hat sie nur zu meiner Beruhigung gesagt...

Am liebsten würde ich meine Erinnerungen rausschreien oder etwas in der Art tun, weiß aber nicht was. Und hier schreiben... weiß nicht, ob Ihr das so toll fändet... Ich weiß auch nicht, ob ich es so toll fände... Verdammt, verdammt, verdammt, wohin mit meiner Vergangenheit, meinen schmerzenden Erinnerungen... den Verletzungen... Natürlich muß das jetzt passieren, wo Wochenende ist. Was soll ich machen?

Schlafen. Schlafen wird das beste sein, was ich tun kann momentan. Aber trotz 7,5 mg Tavor bin ich innerlich total angespannt und unruhig. Aber noch mehr Tavor kann ich nicht nehmen und Alkohol will ich nicht trinken, will ihn mir "lieber" aufheben....

Liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
C.
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von C. »

Liebe Xenia,

ich denke genau das ist die Kunst: eben nicht gleich an Details zu denken - und vor allem nicht drin hängenzubleiben!
Das mit den Details ist doch auch überhaupt noch nicht dran. Jetzt ist die Kunst, eben "nur zu Info-Zwecken" was "anzureissen". (Ich bin im Frühjahr/Sommer wohl genau DARAN gescheitert? Das war mein 'klickern' neulich..weiss nicht ob diese Erkenntnis positiv oder negativ ist, mal horchen ob's "weiterklickert")

Meine selbstverordnete tägliche Übung ist momentan, an anderes (eigentlich: möglichst "unverfängliches") zu denken (<-- mein kläglicher Versuch, gedanklich nicht das Wort "nicht" auszusprechen... )
Solange alles bei mir so am Beben ist, versuche ich weitere Erschütterungen zu vermeiden, und hoffe mit all meinem Sein dass mein "Kartenhaus" nicht einstürzt.

Ich hab's bis jetzt noch nie hingekriegt, diese Sachen einfach weiterschwimmen zu lassen. Und es gelingt mir auch leider nicht wieder (deshalb: versuchen "weg-zu-denken", nicht-hinschauen, bei mir... höchstens nur aus dem Augenwinkel mal gucken - aber das klappt ja leider nicht bei mir)
Neulich war es einfach so, dass es wieder weitertrieb. Ich war eh am treiben, massiver Schlafmangel, mich getreten bis zum Umfallen, es war sowieso alles nur noch unwirklich, irgendwie ... Da hab ich's dann wieder wegschwimmen gefühlt, es ebbte ab, ich hatte einfach keinerlei Kraft mehr nicht mal mehr zum Angst haben.
Bin an dem Abend auch, zum ersten mal seit...oh weia, ewigkeiten... gleich "eingeschlafen" als ich dann irgendwann im bett war, hab's kaum geschafft bis dahin. (Das kann aber nicht echt "die Lösung" sein...)
Das "selber hinzukriegen" (Übungen? Konzentration??) hab ich noch nie geschafft, ich verleg mich dann auf's "irgendwie aushalten", einfach Überleben, wenn es mich festhält. Es muss ja irgendwie weitergehen.
Mit meiner Therapeutin rede ich grad gar nicht mehr über meine "Geister".

Du hast schon Glück, denke ich, dass dieser Chefarzt auf diese Idee mit den 2 "Räumen"/Theras kam. Aber bei deinem Krisentherapeuten ist ja auch nicht mehr so ganz oft und regelmässig, wie's dir wohl eigentlich gut tun würde. Ich finds aber ganz gut, dass er seine Grenzen auch erkennen kann, und dann "Pause" macht, damit es eben danach auch wieder weitergehen kann.

Bin schon wieder so müde dass ich jetzt meine Gedanken kaum noch in Worte kriegen kann.

Liebe Grüsse,
Clara

p.s. zum Glück hat mein Rechner wohl nur ne längere Pause und ein bisschen Festplatte aufräumen gebraucht. Puh, hatte schon echt Schiss... Hoffe die Kiste hält noch ein bisschen durch.
C.
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von C. »

Liebe Annie,

hab so an dich gedacht als ich deine Zeilen neulich las, aber ich konnte gar nix tun...
und weiss auch gar nicht, was ich nettes oder gar hilfreiches sagen könnte.
ich wünsch dir einfach alles liebe!


Hallo Faustus,

grüss' mir die Sterne
Ich find deine "Gleichnisse" immer wieder gut.
na ich denke eh oft in Bildern...


Sorry dass ich das jetzt alles in ein posting packe...
bin auch schon wieder ganz "out of date" mit worauf ich antworte...

euch allen liebe Grüsse,
Clara

P.S.: Xenia, bleib bei dir...
(nee danke, ich hab schon willste meine? *sich schonmal duckt*)
sewi
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von sewi »

C.
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von C. »

Liebe Xenia,

ich wünsch dir so sehr, dass du schlafen kannst heut nacht!
Und dass es morgen schon wieder wenigstens ein klitzekleines bisschen besser aussieht.
Einfach weiter durchhalten!!!

Naja, "einfach"...es ist überhaupt nicht einfach, das weiss ich. Aber es geht, wenn auch vielleicht sehr sehr mühsam.

Und wenn "wirklich Leben" jetzt nicht geht, dann eben "Überleben". Du kannst das, einfach erstmal stur durchhalten.
Frag jetzt nicht was danach kommt, wann es besser wird, das kann ich dir jetzt auch nicht sagen, ich weiss es auch nicht.
Aber ich weiss irgendwo ganz tief unten verschüttet grade wieder mal, dass sich durchhalten lohnt.

darf ich dich mal in den Arm nehmen?

ganz liebe Grüsse,
Clara
Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Liebe Clara,

ja, ich habe heute nacht gut schlafen können - ich wundere mich aber doch sehr darüber, welche Portionen Benzos ich vertragen kann; denn ich bin schon eine zeitlang wach und habe keinen Überhang... Naja, die Rezeptoren, die für Benzos zuständig sind, sind bei mir halt schon relativ abgenutzt Nicht unbedingt etwas, auf das man stolz sein sollte, ich weiß.

>Und wenn "wirklich Leben" jetzt nicht geht, dann eben "Überleben". Du kannst das, einfach erstmal stur durchhalten.>

Ja, das mache ich auch. Bloß überlebe ich jetzt schon seit 20 Jahren, da fragt man sich schon manchmal, ob das Über nicht langsam die Fliege machen will.... Naja, werde weiter warten. Ich versuche ja auch schon immer, in solchen Momenten Positives entgegenzusetzen (so wie Du, was ich mit Freude gelesen habe!) und so denke ich dann halt an mein Praktikum in Basel, das am 02.02.2004 anfängt.

>Aber ich weiss irgendwo ganz tief unten verschüttet grade wieder mal, dass sich durchhalten lohnt.>

Jaaaa, Du hast ja recht. Es lohnt sich. Ich weiß. Und vor allem weiß ich, wieviel Mühe sich die Leute geben, damit es mir irgendwann mal auch ganz gut geht.

>darf ich dich mal in den Arm nehmen?>

Ja.

Jetzt muß ich mich mal anziehen und ein bißchen was einkaufen gehen. Keine Lust, aber da muß ich wohl durch...

Ganz liebe Grüße, melde mich bestimmt heute nochmal (mindestens einmal....).

Ganz viele liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
C.
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von C. »

Jau ich muss mich jetzt auch aus dem Haus trauen und einkaufen gehen. Hab's schon fast die ganze Woche vor mir hergeschoben...
Boogie_Nights
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Boogie_Nights »

... es ist nie zu spät eine gute Kindheit zu haben.
Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

... wie meinst Du das? Eine verlorene Kindheit, Jugend und frühe Erwachsenenzeit nachholen? WIe soll das funktionieren?

Ich denke, daß er Weg eher der ist: Neubeginn auf ganzer Linie. Ballast soweit möglich abwerfen, mit der Vergangenheit abschließen. Wenn möglich Frieden schließen. Sie auf jeden Fall als Teil des Lebens integrieren, man kann die Vergangenheit ja nicht mehr ungeschehen machen. Und sicher hat man vieles gelernt aus dieser Zeit, Stärke zum Beispiel.

Oder habe ich Dich jetzt nicht richtig verstanden?

Liebe Grüße,
Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
igel
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von igel »

..ja, Xenia, integrieren! Das sagt mir meine Therapeutin im Moment immer. Aber das ist wohl das Schwerste...

@Faustus:

Deine Gleichnisse sind sooooooo schön!!

Herzliche Grüsse,
igel
Xenia
Beiträge: 2051
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Ich wollte mich wenigstens nochmal kurz melden, bevor ich ins Bett gehe.

Der andere thread hat mich leider - wider Erwarten - ganz schön aufgewühlt. Ich kann es nicht erklären, wie diese Person das geschafft hat, aber sie war die Krönung eines ohnehin schlimmen Tages für mich.

Seitdem ich für das Versorgungsamt meine Erlebnisse aufschreiben mußte und dann noch mit meiner Traumatherapie über zwei sexuelle Übergriffe gesprochen habe, geht es mir ausgesprochen schlecht. Ich habe auch wieder ein paar Tavor genommen, damit ich schlafen kann.

Ich weiß, daß die meisten von Euch auf meiner Seite seid, dafür danke ich Euch! Ich wünschte, ich könnte mal wieder etwas positives von mir erzählen.

Solche Zeiten kommen auch wieder, vielleicht...

Übrigens: morgen kommt in 3-sat ein superguter Film über eine Frau mit einer manisch-depressiven Erkrankung: "so schnell Du kannst", vor einiger Zeit habe ich hier schon mal über den Film geschrieben. Der ist absolut genial, vor allem, weil er die Realität fast ungeschönt zeigt. Unbedingt sehenswert!

Liebe Grüße, die aber ganz schön traurig und verzweifelt sind von Eurer Xenia, die überdies noch hofft, morgen besser drauf ist...
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
igel
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von igel »

Gute Nacht, Xenia!

Ärgere Dich nicht über diese blöde Kuh.

Bin auch aufgewühlt und will jetzt schlafen...
igel
anna17
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von anna17 »

Hi Xenia,

weißt, was ich wiederentdeckt habe? Die guten alten Indiana-Jones-Filme. Hübsche Helden, hässliche Bösewichte, spannende Geschichten und garantiert ablenkend. Guck ich manchmal, wenn ich nicht schlafen kann.

Gute Nacht Dir,
Anna.
Annie
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Registriert: 16. Apr 2003, 20:01

Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
ich war heute auch nicht so guter Stimmung. Irgendwie nervt es mich, daß ich mir keine Tankfüllung leisten kann und nicht einmal einen Abstecher in die Pfalz machen kann, sondern immer nur den gleichen Waldweg laufen muß.... Aber ich muß leider wieder sparen.

Ich habe mir auch Gedanken gemacht, daß ich keinen Partner habe, aber mein Therapeut hat einmal bemerkt, daß ich es einem Mann gar nicht glauben könnte, daß er mich liebe. Stimmt, ich halte mich für absolut unliebenswürdig; ich bin davon überzeugt, nichts zu besitzen, was Liebe rechtfertigen würde.
Warum habe ich so wenig Vertrauen? Mein Therapeut meint, es läge auch an meiner verlogenen Familie. In meiner Familie wurde immer gelogen und alles wurde bemäntelt, nicht ausgeprochen, verschwiegen.... Ich selber habe auch dazu beigetragen, d.h. ich habe meine eigenen Gefühle immer verleugnet. Kein Wunder, daß ich nicht mehr zwischen Wahrheit und Unwahrheit unterscheiden kann und daß ich gar nicht weiß, ob mein Bild von mir selbst mit der Wirklichkeit übereinstimmt oder ob es nur eine falsche Wahrnehmung ist.

Ich muß sagen, daß ich den Menschen auch nur bis zu einem gewissen Grad vertraue. Tieren gegenüber kann ich mich mehr gehen lassen, weil ihnen Dinge wie Verstellung und Hinterlist vollkommen fremd sind. Ich werde doch noch ein Misanthrop!!

Eine Angstexposition stelle ich mir aber sehr unangenehm vor! Wenn ich daran denke, daß ich immer wieder in meine Ängste hineingetrieben werde, schrecklich!! Aber es kann einen vielleicht auch helfen, allerdings ist es eine recht bittere Medizin.

Ich hoffe, Du hast Dir für morgen etwas Schönes vorgenommen. Sonntage sind alleine immer so furchtbar langweilig....
Viele liebe Grüße
Annie


Liebe Clara,
ich möchte Dir ganz herzlich für Deine netten Worte danken.
Liebe Grüße
Annie
SRT
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Registriert: 1. Apr 2003, 19:24

Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von SRT »

^Liebe Xenia
bestimmt sind fast alle auf deiner Seite.
Eigentlich passiert soetwas alle paar Wochen.
Mir fällt dabei der Typ mit der Verdrahtung ein.Der war aber witziger.
Mich erinnert diese durchgeknallte Manische
an meine Mutter und im Grunde weiss ich ganz genau das eine Auseinandersetzung nichts bringt.Aber wenn ich nur meine Sprache habe und hier das mühselige Schreiben ist es fast unmöglich auf die paar Möglichkeiten zu verzichten.Nächste Woche macht sie bestimmt irgendwo anders Aktion und die ganze Aufregung war nur lebenspraktisches Training.

Schlaf gut.
Obwohl ich denke das du auch nochmal reinschaust.

INUIT
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