Happy End!

doupona
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Happy End!

Beitrag von doupona »

Liebe Angehörigen!
Ich habe mich vor etwa einem Jahr hier angemeldet und viel gelesen. Das hat mir sehr geholfen, oft haben Sie mir Mut gemacht. Auch wenn jede Geschichte etwas anders ist, die Sorge um den geliebten Menschen ist die gleiche. Was mich vor einem Jahr betrübt hat ist, dass ich wenig Geschichten mit "Happy-End" gelesen habe und so beschloß ich - ich mache das anders. (Die Hoffnung habe ich nie aufgegeben) Und so schreibe ich heute meinen ersten Beitrag hier über mein Happy End.
Bei meinem Freund ist im Dezember 2013 burn out und Depression diagnostiziert worden. Davor, Mitte Oktober hat er mir mitgeteilt, dass er mich nicht mehr liebt. Mitte November hat er auf eine Trennung auf Zeit bestanden (im eigenen Haus), Mitte Jänner dann die fixe Trennung, weil es aus seiner Sicht mir gegenüber unfair wäre, weil er ja nichts mehr empfindet. Zu diesem Zeitpunkt waren wir fast 14 Jahre zusammen - (bis Beginn der Depression glücklich). Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen! Ich habe aber instinktiv einiges richtig gemacht: ich habe mir selber sofort professionelle Hilfe geholt bei einer Therapeutin. Ich hatte viel Unterstützung von meiner Familie und von Freundinnen. Ohne sie - ich mags mir gar nicht ausmalen. Man braucht so viel Kraft und muss wirklich schauen, dass man selber nicht vor die Hunde geht! Nach der Trennung Mitte Jänner bin ich sofort 3 Wochen Urlaub gefahren (habe Freundinnen besucht). Man nimmt den Kummer mit, aber ich wurde von meinen Freundinnen auch abgelenkt.
Aber auch mein Freund hat einiges richtig gemacht:
Er hat Anfang Dezember einen Psychiater aufgesucht und auch eine Therapeutin gefunden. Sich also relativ schnell Hilfe geholt. Den Moment als er sich Hilfe geholt hat - den werde ich nie vergessen. Ich saß alleine auf der Kellerstiege und konnte nicht aufhören zu weinen, vor Erleichterung....Die ersten Tabletten haben nicht gut gewirkt (daher wohl auch die Trennung)
Mitte März (kaum war ich aus dem Urlaub zurück) hat er mich um ein Treffen gebeten...
Wir sind seit Ende April wieder zusammen - romantisch ist der Weg zueinander nicht gewesen - ich habe auf einer Paartherapie bestanden, weil ich nicht die Unsicherheit mit in die neue Beziehung nehmen wollte. Dazu ist mir sein "Ich liebe Dich nicht mehr" zu sehr in der Seele gesteckt...Auch wenn man weiß, jemand, der in einer Depression steckt, kann das vermutlich gar nicht abschätzen - es ist ein fürchterlicher Schlag!!!
Über den Sommer ist es uns immer besser gegangen - ich habe nicht auf alles eine Antwort bekommen, mein Freund kann sich auch an vieles tatsächlich nicht erinnern - aber die Paartherapeuten haben gute Arbeit geleistet. Ich habe akzeptiert, dass es schwer ist zu sagen: wann hat eine Depression angefangen, was ist der Auslöser. Und laut Paartherapeuten hätte ich es nicht verhindern können, dass die Depression ausbricht. So was kann sich anschleichen und "da sein". Ich habe in der Paartherapie gelernt, nach vorne zu schauen.....
Jetzt nach einem Jahr kann ich sagen - es ist überstanden. Mein Freund macht weiterhin seine Therapie und arbeitet seine Kindheit auf. Und er liebt mich, da gibt es gar keinen Zweifel - und ich ihn auch!
Es war ein sehr, sehr hartes Jahr. Eine Depression ist für mich eine 6-armige stählerne Krake,- ein Arm steckt aber im Angehörigen.
Ich wünsche allen Angehörigen viel Kraft beim Kampf gegen die Krake. Alles Gute!!!!

Barbara
Matthes1912
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Re: Happy End!

Beitrag von Matthes1912 »

Danke Barbara

Danke das du dir die Zeit genommen hast dein Happy End, nein, EUER HAPPYEND zu schreiben.
Das macht Mut, gibt Kraft und ist ein Lichtblick in dunklen Tagen.
Ich wünsche euch alles Gute und ein glücklichen Weg.

Matthes
misslara86
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Re: Happy End!

Beitrag von misslara86 »

Sehr schön dein Post :) man liest sowas eher selten. Ich denke wenn die Liebe echt wahr und der Angehörige sich mit dem Thema befasst hat und dem depressiven Partner genug Freiraum gibt und die Zeit, die er benötigt um sich zu regenerieren, dann wird es auch wieder. Nur leider machen sehr viele den Fehler und nörgeln an dem depressiven rum oder halten es nicht aus dass man keine liebe mehr bekommt und ignoriert wird. Sowas zerstört eben nicht nur Beziehungen zu einem Depressiven sondern ebenfalls zwischen psychisch gesunden Menschen.

Bei dir hat es sich scheinbar wirklich gelohnt aber nicht jeder verhält sich so vorbildlich. Du sagtest er kam wieder von allein an und fragte nach einem Treffen. Gab es auch mal Funkstille zwischen euch? Wenn ja wie lange gingen die Phasen? Hast du dich zwischendurch bei ihm gemeldet? Du sagtest auch dass das zusammen finden auch nicht so leicht war. Erzählst du uns vielleicht noch ein bisschen was dazu wie es abgelaufen ist?

Ich wünsche euch für die Zukunft alles erdenklich Gute :)

viele grüße
doupona
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Re: Happy End!

Beitrag von doupona »

Liebe misslara,
Ja, es gab auch Funkstille. 2 Monate haben wir uns nicht gesehen, nur ab und zu sms und 1-2 Telefonate (kurz, Geburtagsgrüße und Organisatorisches...). Er hat in dieser Zeit zum Teil bei Freunden gewohnt, was mich sehr erleichtert hat. Es war eine sehr schlimme Zeit und ich war froh, dass wenigstens sms kamen. Wenn man Jahre so gut harmoniert und dann das....Aber auch ich habe die Distanz gebraucht.
Am schlimmsten war, dass ich in dieser Zeit kein Bauchgefühl mehr hatte...und das hat mich verrückt gemacht. Einer der Paartherapeuten meinte, dass war eine gesunde Schutzreaktion, denn es gab in dieser Zeit nichts zu entscheiden. Aber für mich war es schlimm, weil ich mich auf mein Bauchgefühl immer verlassen habe. Und als er mich um ein Treffen gebeten hat, habe ich nicht gedacht, dass er zurückkommen will, sondern, dass er mich wegen der Auflösung des gemeinsamen Haushaltes sehen wollte. Am Morgen des Treffens war das Bauchgefühl plötzlich wieder da und ich habe mich einfach auf ihn gefreut. Und es war tatsächlich so: er hat ausgesehen wie nach einer schweren, schweren Krankheit - noch wackelig auf den Beinen, aber "er war wieder da".
Wir hatten wohl beide Angst, wie der Anfang gehen soll...aber wir haben einfach einen Tag nach dem anderen genommen. Die Paartherapeuten waren super. Keine Schuldzuweisung (denn zwischendurch habe ich mir schon gedacht, wie komme ich eigentlich dazu??? Ich werde durch seine Depression mit in den Abgrund gerissen) und es hat mir so weh getan, dass er mich in dieser Zeit nicht geliebt hat, heute sage ich nicht lieben konnte. Aber bis zu "er kann mich nicht lieben" wars ein weiter Weg.
Aber ich muss auch zugeben, dass der Schock wie kalt er geworden ist, im Grunde ja auch geholfen hat. Schnelle Entscheidungen konnte auch ich nicht treffen ich war in "Schockstarre". Und noch was muss ich zugeben, so sehr der Liebensentzug weh getan hat, so hat es ihn doch davor bewahrt, dass ich ihn "ersticke". Ich hätte ihn bestimmt überfürsorglich bemuttert...und das ging gar nicht! Deswegen wars auch gut, dass er mich so auf Distanz geschoben hat. Ist komisch, wenn ich das heute schreibe - es hat mir sooo weh getan, und doch finde ich nun was gutes drin... :-)
Es ist mir sehr schwer gefallen den Freiraum zu geben, Geduld zu haben - das alles habe ich mit Hilfe meiner Therapeutin, meiner Mutter, meinen Freundinnen irgendwie gelernt (also - ich bin schnell geduldig geworden :-) weils nicht anders ging)
Und ich habe trotz Schock und gekränktsein auch immer bewundert, wie konsequent er sich aus der Depression gekämpft hat. Es waren keine großen Schritte, aber er hat sich Hilfe geholt und angenommen.
Das war auch für mich wichtig und hat mir geholfen "dran zu bleiben".

Wirklich schwierig war für mich das Thema Dankbarkeit/Anerkennung. Ich fand sehr lange, dass da zu wenig von ihm kommt - heute weiß ich, weil er noch nicht so aus der Depression heraussen war wie ich angenommen hatte.... Dankbarkeit wollte ich eh nicht, aber ich wollte, dass er anerkennt, dass ich viel durchgemacht habe...SEHR viel. Und ja - er hatte es viel schlimmer, aber mein Leben war eben auch kein Zuckerschlecken...
Mit dem Thema habe ich ihn sicher auch genervt,....aber er hält das mittlerweile wieder aus. Und es kommt ja auch Anerkennung und es wird auch immer unwichtiger....

Alles Liebe,
Barbara
Clown
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Re: Happy End!

Beitrag von Clown »

Hallo Barbara,

auch ich danke dir für deine ausführlichen, klaren Berichte. Ich finde es toll und sehr hilfreich, wie reflektiert du die Geschehnisse und Entwicklungen beschreibst - meinen Respekt!

Weiterhin alles Gute,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Dea79
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Re: Happy End!

Beitrag von Dea79 »

Gute idee mit mut und hoffnung machen. ...kann ich gebrauchen. Ich verzweifle schön langsam an der depression von meiner Mutter.
Also Danke und weiterhin alles Gute
Lg
Chocolat
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Re: Happy End!

Beitrag von Chocolat »

Hallo Barbara,

dein post hat mich jetzt dazu bewogen nach langer Zeit auch mal wieder etwas zu schreiben. Vielen Dank das du dir die Mühe gemacht hast und uns teilhaben lässt. Überwiegend liest man hier ja tatsächlich nur die negativen Geschichten und fragt sich unwillkürlich ob das alles Aussicht auf Erfolg hat.

Ich mache das ganze mit meinem Freund jetzt knapp zwei Jahre mit. Leider ist er immer noch Therapie unwillig. Zwischendurch mal kurze versuche sich Hilfe zu holen. Jedoch hat er ganz schnell wieder abgebrochen. Die zwei Jahre waren und sind ein ständiges auf und ab. Ich versuche ihm seine Rückzüge zu lassen so gut mir dass eben gelingt. Bis jetzt ist er immer wieder auf mich zugekommen.

Allerdings fehlt mir zur Zeit auch das Bauchgefühl von dem du gesprochen hast. Und das macht mich gerade auch völlig fertig. Er ist wieder in ein ganz tiefes Loch gefallen, sagt aber diesmal das er körperlich am Ende ist. Er reagiert zwar auf mich, auf Nachrichten. Aber kurz und knapp. Wir wohnen nicht zusammen und für mich ist es unerträglich so wenig "dran" zu sein.
Hattest du während der gesamten Funkstille dein Bauchgefühl verloren? Ich hab im Moment auch das Gefühl dass war es jetzt.

Euch beiden weiterhin ganz viel Glück!!
Chocolat
Wenn das die Lösung ist, hätte ich gern mein Problem zurück!
doupona
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Re: Happy End!

Beitrag von doupona »

Liebe Chocolat!
2 Jahre sind eine lange Zeit und ich kenne ja auch die andere Seite - eben nicht "dran" zu sein, nicht zusammenzuwohnen. Das ist auch schlimm. Wenn man zusammenwohnt bekommt man jeden Tag zu spüren, wie wenig man tun kann und wenn man nicht zusammen wohnt malt man sich alles mögliche aus. Was er wohl grad tut, geht´s ihm heute so halbwegs gut...etc.

Wenn Dein Freund keine Hilfe annehmen mag, ist es schwierig ihn davon zu überzeugen. Dann geht er vielleicht mal Dir zuliebe zur Therapie, ist da aber nur "Gast" und arbeitet nicht mit.
Bei uns war es so, dass sich die Beziehung schon so verschlechtert hatte, dass ich es nicht mal sagen konnte - geh zum Arzt/Therapeuten, es war klar, dass er alles von mir ablehnt. Ich habe dann einen Freund gebeten, der selber schon Depressionen überstanden hat, mit meinem Freund zu sprechen. Das war super, weil er auch einen guten Psychiater kannte und mein Freund bekam rasch einen Termin. Überhaupt war dieser Freund sehr hilfreich, weil er wußte wovon er spricht.
Vielleicht kennt auch Dein Freund jemanden, der schon Depressionen hatte und aus der Krankheit herausgefunden hat?
Ich denke, dass mein Freund keine Angst hatte Antidepressiva zu nehmen - ich habe ihn nie gefragt - und ich denke es ging ihm wohl schon so schlecht, dass er wußte, er muss sie nehmen. Antidepressiva machen nicht abhängig - und wenn jemand zuckerkrank ist, würde er sich die Frage ja auch nie stellen, ob Insulin abhängig macht...

Liebe Chocolat, ich weiß nicht mehr wie lange mein Bauchgefühl weg war, sicher nicht die ganze Trennungszeit, aber bestimmt 2 Wochen, wo ich Urlaub und damit weit weg war...Mein Paartherapeut meinte eben, das war ganz gut so, weil es für MICH nichts zu entscheiden gab in dieser Zeit. Im Nachhinein betrachtet muss ich sagen: stimmt. (Soll ich gemeinsamen Hausstand auflösen? Soll ich warten? Vielleicht ist es ja wirklich "nur" die Depression, vielleicht liebt er mich aber wirklich nicht mehr. Alles Fragen, die ich nicht beantworten konnte - und er auch nicht zu dem Zeitpunkt...)Mein Bauchgefühl kam wieder als es was zu entscheiden gab...
Aber ich verstehe, dass es hart ist. Ich habe in dieser Zeit angefangen mein eigenes Leben neu zu organisieren (war nicht besonders erfolgreich, weil so fertig und ko durch die Trennung, aber kleine Schritte habe ich gemacht!).

Ich hoffe, Dein Bauchgefühl kommt bald wieder (es hat keinen Sinn sein Bauchgefühl anzuschreien, es soll gefälligst wieder da sein, habs probiert :-))

Ich wünsche Dir/Euch alles Gute!!!
Barbara
mirabella
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Registriert: 1. Jul 2014, 20:43

Re: Happy End!

Beitrag von mirabella »

Danke für etwas Positives ....

Ich lebe auch schon länger mit einem Mann mit Depressionen zusammen und leide wie jeder andere Angehörige.
Als ich das 1. mal hier reingelesen habe, wurde mir bewusst, dass es kein "zurückkommen" gibt und es macht einem Angehörigen nur noch Mut und Hoffnungsloser.
Wir sind momentan auch soweit, dass wir des öfteren getrennt leben. Was mich aber auch nur hoffnungsloser macht, da ich denke das er sich jetzt sein eigenes Leben, ohne mich, aufbaut.
Anscheinend wirkt sich diese Trennung doch wohl eher positiv aus. Es ist ja überall das gleiche Muster: sie sagen sie lieben uns nicht mehr und die wollen für sich sein ......

Mich würde interessieren, was Dir Deine Therapie zu dieser Zeit gebracht hat. Was wurde Dir geraten?

Lg
Chocolat
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Re: Happy End!

Beitrag von Chocolat »

Liebe Barbara,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich stehe im Moment eben auch vor der Frage ob ich alles hinschmeißen, oder noch weiter ausharren soll. Er sagt immer noch er liebt mich und ich glaube ihm das es so ist. Nur verhält er sich leider sehr oft so als ginge ich ihm am A*** vorbei. ich weiß das auch das Ausdruck der Depression ist, nichtsdestotrotz tut es ungeheuer weh.

Dazu kommt das wir gar keine Möglichkeit hatten uns eine richtige "Basis" aufzubauen. Es geht ja schon von Anfang an so. Dreimal hat er Schluss gemacht. Er sei nicht gut genug für mich. Und jedes Mal stand er kurze Zeit später wieder vor meiner türe. Ein Wunder eigentlich das wir beide bis jetzt nicht losgelassen haben. Und ich weiß ehrlich nicht ob das gut oder schlecht ist.....

Ich weiß das der Entschluss ,Therapie zu machen ,von ihm kommen muss. ICH gehe zur Therapie, wegen meiner eigenen Baustellen. Aber leider zeigt ihm auch das nicht, das es durchaus sinnvoll sein kann. Was soll ich sagen...gerade gibt es auch wieder nur Kontakt über Nachrichten. Die bitte nach einem Telefonat wurde abgeschmettert.

Wie dem auch sei....ich freue mich aufrichtig für dich das es bei euch so gut verläuft und es macht Mut, trotz allem. Und sorry das ich deinen Thread so "missbrauche" . Eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben aber das floss jetzt irgendwie von selber raus....

Dir und allen anderen hier ganz viel Kraft und Glück!

Chocolat
Wenn das die Lösung ist, hätte ich gern mein Problem zurück!
doupona
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Re: Happy End!

Beitrag von doupona »

Liebe Mirabella!

Mir ist es hier ähnlich ergangen wie Dir - einerseits habe ich viel erfahren, was mir weitergeholfen hat, andererseits dachte ich, kaum einer schreibt er/sie habe es geschafft.
Aber ich muss auch zugeben, es hat gedauert bis ich wieder ins Forum reingeschaut habe. Es ist ehrlich so: wenn es geschafft ist, dann will man zumindest eine Zeit lang nix mehr davon hören/lesen. Daher gehe ich davon aus, dass es viele gute Geschichten gibt, die aber nicht ins Forum reingeschrieben werden.

Zu meiner Therapeutin muss ich sagen: wir haben nicht im eigentlichen Sinne eine Therapie gemacht - sie ist mir viel mehr einfach zur Seite gestanden. Sie hat hauptsächlich gesagt, dass ich ihn möglichst in Ruhe lassen soll, weil er zu sich kommen muss. Und es kaum Sinn hat jetzt - in der Depression - über die Trennung zu sprechen. Da ich bei ihm bleiben wollte, hat sie auch immer betont, wie positiv es ist, dass er sich Hilfe geholt hat. Sie hat aber auch gesagt, dass es eine Zumutung ist, wie ich leben muss und ich das Recht habe so verstört rumzurennen, weil ich unter Schock stehe (als dann die tatsächliche Trennung kam). Sie hat auch gesagt, dass er jetzt nichts fühlen kann, weil die Verbindung zu sich selber nicht da ist. Und dass es eine furchtbare Krankheit ist, aber - mit guten Medikamenten und einer guten Therapie kann man rauskommen!

In der Zeit der Funkstille (2 Monate, hin und wieder sms) - da habe ich so wie Du jetzt - gedacht, na super, jetzt geht's ihm ohne mich gleich besser, er baut sich ein eigenes Leben auf und ich darf mal die Scherben zusammenkehren... Tatsächlich hat er die Funkstille gebraucht um sich zu sammeln, Kraft zu gewinnen und die Medikamente haben endlich gewirkt...er hat begonnen mich zu vermissen. (sagte er mir nachher)

Ich weiß nicht, ob ich Dir weiterhelfen kann, denn jeder Mensch ist anders, das war eben meine Geschichte. Ich hoffe das beste für Dich/Euch!

Liebe Grüße,
Barbara
Sun78
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Re: Happy End!

Beitrag von Sun78 »

Liebe Barbara,

wie geht es dir denn jetzt? Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du sie beschreibst, mit Funkstille und Abstand und all dem. Ich finde es gut, zu hören, dass es auch anderen so geht, und dass es auch ein gutes Ende geben kann. Alle Freunde und gutmeinenden Leute, die das nicht kennen, schütteln nur mit dem Kopf und denken, es gibt halt nur Beziehung oder getrennt, und dieser Abstand kann nur das Ende bedeuten.

Vielen Dank für deine Beschreibung,

Sun
...es geknebelt, gebrochen ist und und weggesperrt,
und mir endlich gehorcht, mein armes Herz.
doupona
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Re: Happy End!

Beitrag von doupona »

Liebe Sun78 bzw. lieber Sun78!

Mir geht es sehr gut. Mein Freund und ich haben wieder zusammengefunden, die Depression ist weg und meine Unsicherheit auch schon lange.
Ich weiß, nicht alle Freunde haben mich verstanden - aber vor allem in der kritischen Anfangszeit (wo wir uns wieder getroffen haben und es ein herantasten war) - habe ich diese Freunde eben ausgeblendet und mal zur Seite geschoben. Ich hatte auch oft das Gefühl, meine Freunde wollten sowashören wie: alles ist gut, eigentlich besser als vorher. Und das ging eben nicht gleich. Es waren schon einige Wochen, die wir beide gebraucht haben um das ganze zu verdauen und mein Freund war ja auch noch nicht ganz aus der Depression heraussen. Ich weiß, einigen hat es nicht gepasst, dass ich sie nicht "eingeweiht" habe, aber es ging nicht anders, die Anfangszeit war zu zerbrechlich, ich wollte keine (kritischen) Kommentare von außen!!!
Aber unterm Strich: wichtig war mir die Beziehung zu meinem Freund - und die Freundschaften konnte ich dann auch erhalten. Hat halt auch gedauert - und wenn nicht - sorry, meine Liebe geht vor!

Der Abstand muss nicht das Ende sein - auch wenn alle Freunde der Meinung waren - es ist jetzt mal das Ende (habe ich auch gehört). Ich habe mit einer 50:50 Chance gerechnet und zum Glück gings bei mir positiv aus.

Alles Gute für Dich/für Euch (und vergiß Dich selber nicht!)
Barbara
Sun78
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Re: Happy End!

Beitrag von Sun78 »

Liebe Barbara,

Vielen dank für deine Worte. Nach zu länger zeit habe ich tatsächlich einmal wieder Hoffnung. Wir haben uns wieder gesehen, und auch, wenn er mir icht verspricht und es keinen plan gibt, wie es weitergeht, es war nach anfänglicher Befangenheit sehr schön zwischen uns. Ich habe jetzt doch einmal wieder das Gefühl, er will mich noch, er fühlt noch sehr viel für mich und das ist, was mich weiter ermutigen sollte. Keine Ahnung, wie und wie lang der weg noch sein wird. Wie du sagst, manch einer erwartet, mit einem Knall würde plötzlich wieder alles gut, und das wäre ja toll, aber das kann natürlich keiner erwarten.

Liebe Grüße,

(die) :) Sun
...es geknebelt, gebrochen ist und und weggesperrt,
und mir endlich gehorcht, mein armes Herz.
Swiss
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Re: Happy End!

Beitrag von Swiss »

Liebe Barbara!
Hast du meine Geschichte erlebt? OMG…..
Habe mich heute hier angemeldet und lese d(m)eine Geschichte, aber bei mir leider (noch?) ohne happy end!
Es ist auf das extremste schwierig, der Schmerz nicht in Worte fassbar, die vielen neuen Gesichter des einst so geliebten Mannes so fremd. Ich habe schon darüber nachgedacht nach meinem „früheren“ Mann in der TV-Sendung „Vermisst“ suchen zu lassen. Bei mir rst zwar die richtige Hülle, aber das was aus diesem Menschen raus kommt ist ….sagen wir es freundlich…ohne Worte!
Abgrenzen ist unmöglich, da man ja noch liebt, das geht nicht abzuschalten von heute auf morgen und man ist nicht fähig zu geniessen, da man nur funktioniert und nicht lebt. Was soll da Spass machen, wo soll die Energie her kommen, wenn nichts Freude macht?
Wie bist du mit deinem Mann umgegangen, ruhig, zornig, wütend, verständnisvoll? Ich erkenne mich teilweise mit meinen Gefühlen/Ausbrüchen/Reaktionen nicht wieder. Schlaflose Nächte, weil er irgendwo Bier trinken geht und morgens bin ich dann fast nicht fähig zur Arbeit zu gehen, natürlich habe ich im Bett gewartet bis die Tür aufgeht, vorher komme ich nicht zur Ruhe, das Herz pocht, der Puls rast. Der Herzschmerz ist so schrecklich und nun will er auch noch räumlichen Abstand!!! Klar wollte ich ihn schon rauswerfen, die Hemmschwelle sinkt, aber so weit kam es noch nicht.
Er erzählt/schildert Dinge über unsere Beziehung, die machen mich fassungslos. Wir waren so so so glücklich. Jetzt bin ich Mitschuld an seiner Depression (wurde ausgelöst vor 5 Monaten durch den Arbeitsplatzverlust nach 13 hart geschufteten Jahren bei seinem „Freund“, zudem 49 = Midlifecrisis, Burnout)! Ich enge ihn ein seit Jahren? WTF? Ich könnte Seiten füllen mit seinen Anschuldigungen und Verletzungen. Er ist ein gefühlloses Monster, schaut mich traurig an, wenn ich weine und meint, dass ist nichts von dem Schmerz, den er fühle. Ich könnte ihn dann … Er fügt mir ja den Schmerz zu und nicht ich ihm, den hat er durch sein Trauma. Aber diese Diskussionen sind mit ihm nicht fruchtbar. Es folgen nur noch mehr Tränen, Traurigkeit = OHNMACHT!
Er nimmt momentan noch pflanzliche Antidepressiva, will den Psychiater aber heute (!) ansprechen auf stärkere Medikamente, da die Tbl. auf pflanzlicher Basis nicht helfen. Ob er es dann auch tut ist dann die nächste Frage! Es ist kein Verlass auf irgendeine seiner Aussagen (z.B. hat er nach 7 Jahren wieder das Rauchen angefangen und wollte zum 31.01.15 aufhören -> Pustekuchen! Nur um ein harmloses Bsp. zu nennen, geschweige von den Versprechen, die er mir sonst schon gegeben hat. NOTHER!) Wir waren diese Woche (wohl verfrüht!) bei der Eheberatung, natürlich auf meinen Wunsch hin, sie sah recht schnell, dass das nicht bei ihm fruchtet und möchte mit mir alleine weiter machen, um mich zu stärken und zu schauen, was bei mir los ist. MICH? BEI MIR? Ver….Sch… jetzt brauche ich noch einen Therapeuten?
Momentan wohnen wir noch zusammen, er sucht nach einer Lösung (erstmal Ferienwohnung oder Skiurlaub bei seinem Bruder) bis er wieder anfängt zu arbeiten. Urlaub zu zweit undenkbar, dabei wäre es mein grösster Wunsch und ich hätte es so notwendig! Nichts zu machen. Die räumliche Trennung bricht mir noch mehr das Herz? Ich muss dazu sagen, wir sind aktive Christen. (er hat wohl zusätzlich in einer Glaubenskrise, was er verneint, aber eine solche Entscheidung ist bei Christen nicht drin!). Da passt auch nicht zu meinen Werten, daher habe ich noch mehr Probleme damit.
Er schrieb mir heute eine SMS, dass er einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben hat. Was soll ich dazu sagen? Ist es überhaupt gut für ihn und was will er von mir? Glückwünsche? Ich weiss selbst auf die kleinsten Nachrichten keine unverfängliche Antwort mehr. Ich sage, schreibe eh das Falsche. Immer. Meistens ist tagsüber Funkstille, ausser er braucht was. Die Frage ist, soll ich ihm dann helfen? Oder ignorieren? Ich brauche Antworten. Früher hatten wir immer wieder mal Kontakt tagsüber und wenn nur mal ne SMS mit:“ Ich liebe dich“ kam oder eine email. Heute an einem super Tag kommt auch mal, soll ich was einkaufen? (damit ich dann nach der Arbeit wieder kochen kann, grrrh) Er macht nichts im Haushalt, er vernachlässigt auch sich bis auf ein paar Ausnahmen.
Ein gemeinsames, soziales Leben findet nicht mehr statt. Zärtlichkeiten Fehlanzeige! Aaaawwwwwwww Ich vermisse das so sehr!
Er provoziert mich so sehr mit seinen Aussagen, er findet jede Möglichkeit, lässt keine Gelegenheit aus, fast schon „schlau“ und spitzfindig. Und ich leide und weiss mich nicht richtig zu Verhalten. Ist nett aber unterkühlt sein richtig?
Sei herzlich gegrüsst, Jana
sabse33
Beiträge: 553
Registriert: 13. Feb 2015, 10:25

Re: Happy End!

Beitrag von sabse33 »

Liebe Swiss,

herzlich willkommen hier im Forum, ich bin auch noch nicht so lange dabei, aber ich habe hier schon viel "Kraft" getankt.

Ich wundere mich jedes Mal, wie sehr sich die Geschichten ähneln.
Mein Liebster und ich, wir stehen noch ganz am Anfang unserer Beziehung, noch dazu eine auf Distanz.

Von einem auf den anderen Tag war mein Liebster wie ausgewechselt, eine leere Hülle, wie du gesagt hast. Er ist so ein liebevoller, zärtlicher Mann, plötzlich war das weg, nicht mal ein hab dich lieb bringt er über die Lippen, nicht mal schreiben kann er das. Es dauerte 4 Wochen, bis er sich mir anvertraute mir sagte was los ist.

Ich habe sehr Verständnis ja, aber ich leide schrecklich, weine soviel wie nie zuvor in meinem Leben- er provoziert auch Streit, interpretiert alles falsch. Ich weiß kaum was ich sagen oder Antworten soll, er mag es nicht mehr das ich Gefühle zeige/schreibe... hin und wieder bricht es aus mir raus.... Dann sag ich was ich fühle...meist ist er erst überfordert, aber nach einer Weile ist er wie geerdet....
Ich hab zuletzt gegen 0h was von ihm gehört, dabei war er langsam wieder der "alte", zumindest schimmerte dieser durch... ich habe eine unbedachte Bemerkung gemacht, das war scheinbar zu viel....

Nun bin ich wieder in der Warteschleife und mache mir Selbstvorwürfe....
"Hätte, wäre, wenn"

Es gibt gefühlt kein Richtig und kein Falsch, man muss es versuchen, an einen Tag geht es und am nächsten kann es wieder falsch sein....

Aber ich hoffe... denn er ist es mir wert zu warten..

Liebe Swiss, ich hoffe du findest den richtigen Weg für dich/euch

Lg sabse
"Ich bin wie Unkraut - ungewollt und unkaputtbar"
Swiss
Beiträge: 49
Registriert: 26. Feb 2015, 11:28

Re: Happy End!

Beitrag von Swiss »

Ach Sabse, ich lese heute hier so viele Geschichten, das ist alles so unglaublich.
Wie viele Angehörige doch extrem leiden, viele ähnlich, manche gleich, andere widerum erleben andere Horrorgeschichten. Aber ein Positives hat das hier, ich bin nicht mehr alleine. Das Krankheitsbild verläuft bei Männer wohl immer recht ähnlich. Verbal agressiv und provokativ, Liebesentzug, Wahrnehmungsgestört,.... Ich hoffe bei dir und mir geht es aus wie bei Barbara. Ich wünsche uns unendlich viel Kraft, noch mehr Geduld, Stärke und Gottes Segen und ein Happy End. Vielleicht dürfen wir auch bald mal was Postives hier posten! Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Umarmung
mirabella
Beiträge: 780
Registriert: 1. Jul 2014, 20:43

Re: Happy End!

Beitrag von mirabella »

Ja, die Geschichten ähneln sich alle.....

Die Hoffnung stirbt zuletzt?
Wann ist das??
Wie lange sollen wir auf das Happy End warten ???
Gibt es überhaupt eins ???

Ich kann nicht mehr ... Ich gebe nach 8 Monaten durch die Hölle gehen auf !!!

Ich habe gehofft, gebetet, gewartet und verloren ....
Ich muss mich jetzt auf mein Leben konzentrieren, wieder lernen zu Leben und aufhören zu weinen !
Katerle
Beiträge: 11311
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Happy End!

Beitrag von Katerle »

Hallo Barbara,

erst mal danke für deine ermutigenden Beiträge und ich wünsche euch Beiden alles Gute bei eurem weiteren Weg.

Lebe seit ein paar Jahren von meinem M. räumlich getrennt und wir sehen uns nur an den Wochenenden. Diesen Abstand brauchte ich, um mir klar zu werden, ob unsere Beziehung überhaupt noch einen Sinn hat oder ob es vielleicht doch noch eine Chance gibt.
Er war nicht bereit dazu mit mir eine Paartherapie zu machen, (obwohl uns die von der Klinik emphohlen wurde) d.h., er war einmal mit und das war´s. Ich hatte es aber satt, weiterhin von ihm schlecht behandelt zu werden und zog meine Konsequenzen. Nun ging es ihm im letzten Jahr körperlich schlechter und er musste zur OP. Ich war für ihn gern da und es war auch so, dass wir uns auf die Wochenenden freuten, die wir uns sahen. Ist auch noch so, nur ich erlebe ihn halt, dass er am Wochenende sehr viel schläft und fern schaut. Wenn wir gemeinsam essen, dann passe ich es meist ab, ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Ansonsten ist Funkstille. Ne Freundin hat er auch nicht und ich habe auch keinen anderen P. Mir gehts aber auch nicht gut damit, dass er kaum mit mir redet, verstehe aber auch, dass er seine Ruhe haben will von der anstrengenden Woche. Ich kann auch nicht sagen, dass er garnichts für mich macht. Nur das er sehr überfordert wirkt, schlecht gelaunt. Was mich aber auch alles irgendwie nicht ganz wundert, dass er so drauf ist. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich mich weiter verhalten soll. Ich fühle mich derzeit hilflos. Weiß jemand einen Rat?
Letztes Wochenende war es wieder so, dass er nur auf der Couch lag und es ihm nicht gut ging, er viel schlief und ich ihm Tee und Essen kochte.

Liebe Grüße
Katerle
Beiträge: 11311
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Happy End!

Beitrag von Katerle »

Mit Streicheleinheiten versuche ich es auch schon länger, aber da wird nicht´s erwidert. Trennung will er aber auch nicht, bloß Hilfe suchte r sich auch keine...
Ich gehe demnächst wieder zu meiner Therapeutin (wenn der grippale Infekt weg ist) und ich muss sagen, ich bin froh, dass ich bald zu ihr kann. Ich gehe nur noch alle drei Monate, weil meine Therapie ist zuende und ich habe nicht immer das Geld dazu. Daher mache ich mir zu Hause immer Notizen, was ich alles ansprechen möchte, damit ich nicht´s vergesse. Denn drei Monate ist ganz schön lange, aber bin trotzdem froh, dass meine Therapeutin weiterhin für mich da ist.
Demnächst möchte ich mich auch mal wieder mit meiner Freundin treffen, mit der ich mich auch ganz gut unterhalten kann über einiges. Das gibt mir Kraft, weiterzumachen und meine Kinder sowieso...

LG
Swiss
Beiträge: 49
Registriert: 26. Feb 2015, 11:28

Re: Happy End!

Beitrag von Swiss »

Hallo Katerle,
ich brauche selbst so viele Antworten aber ich kann dir vielleicht einen kleinen Tipp geben.
In facebook oder anderen social media gibt es in fast jeder Stadt eine Gruppe für neue Leute kennenlernen (keine Dates!). Ich ahbe das vor 4 Tagen gestartet und mich mit Frauen aus meiner Stadt verabredet, die ich nicht kenne, war spazieren, Essen, Kino, usw.. Will momentan frischen Wind um mich herum und meinen/unseren "alten" Freunden keine Erklärungen mehr abgeben. Das ist leichter und ER nicht immer Gesprächsthema. Nicht böse gemeint meinen/unseren Freunden gegenüber, nur müde, weil ich immer antworte, er hat gar keine Interesse.
Ui ui ui, wie hat das meinen Mann verwundert/geärgert, dass ich am WE nicht da war, nur zum schlafen. Ich hatte keine Zeit für ihn und seine "Spielchen"/Krankheit und am Samstag/Sonntag blieb die Küche kalt, da ich verabredet war. Natürlich konnte ich draussen nicht alles zu 100% geniessen (den Anspruch hatte ich aber auch nicht), habe ihn ja vermisst und mir Gedanken gemacht, aber es lenkt ab!!!
Ich gebe die Hoffnung nicht auf auf ein Happy End, in guten wie in schweren Tagen, oder? Aber keine Selbstaufgabe mehr!!! Und das habe ich von der Therapeutin schon gelernt. Das Alte wird es nicht mehr geben, aber es kann was Neues entstehen, was mir jetzt noch mit "DEM" Mann Angst macht, aber auch er wird sich verändern. Es gibt danach kein Zurückschauen mehr nur noch vorwärts schauen. Es wird neue Regeln geben/neue Rituale, aber ev. ist es der Mensch wert. Bei einem neuen Partner wäre es nicht anders... man weiss nie, was einen erwartet! Geh raus, versuche stark zu werden (wenn manchmal auch gespielt), du wirst sehen,e s wird sich was verändern.... GOOD LUCK!
GLG
Katerle
Beiträge: 11311
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Happy End!

Beitrag von Katerle »

Hallo Swiss,

danke für deine netten Worte und den Tipp. Finde, du machst das richtig. Raus gehe ich täglich, bin auch unter Leuten und das schon länger. Ich hatte sogar schon ein Wochenende ohne ihn verbracht oder zwei und war schön draußen in der Natur. Letztes Wochenende hatt er sogar für mich gekocht einen Tag, weil ich erst später kam. Ich glaube auch an ein Happy End, wir haben ja auch schon einiges zusammen durchgestanden, trotz allem..., auch wenn manches nicht i. O. war...

Letztes Jahr wollte er sogar mit mir in Urlaub fahren, was ihr auch taten und ich muss sagen, da waren wir gemeinsam schön essen und er hatte sich da echt nett mit mir unterhalten, dass muss ich schon sagen. Am Strand hatten wir uns schön erholt und die Ruhe genossen. Das war herrlich, mich trieb es auch ein paar Mal in´s Wasser zum Schwimmen. :) Ihn auch, wenn auch seltener, aber okay.

Liebe Grüße und ganz viel Kraft.
doupona
Beiträge: 8
Registriert: 26. Jan 2014, 14:24

Re: Happy End!

Beitrag von doupona »

Liebe Alle,

weil einige in den vergangenen Tagen gefragt haben, wie ich´s durch die Krise/Depression geschafft habe.
Geduld, Verständnis, aber keine Selbstaufgabe.
@Swiss - ich finde es super, dass Du Dir Hilfe von einer Therapeutin holst - das habe ich auch gemacht und jeder Minute bei ihr war gut investiert. Ich habe auch nach der "Sitzung" aufgeschrieben, was mir geholfen hat - bzw. zwischen den Terminen meine Fragen aufgeschrieben, damit die Stunden gut genützt sind. Und ich habe es immer wieder gelesen...Man braucht so viel Kraft um das durchzuhalten - und man muss jede Hilfe annehmen, die zu kriegen ist.
@Swiss: wie bin ich mit ihm umgegangen? Meistens war ich ratlos, ohnmächtig, aber ich habe mich sehr bemüht meinen Kummer nicht zu sehr zu zeigen - im Grunde hat er es eh nicht wirklich registriert und es hat ja noch mehr weh getan, wenn er meine Tränen ignoriert hat....
Zwischendurch hatte ich bei meinem Freund das Gefühl ich kann es nur falsch oder falsch machen....und im Grunde war die räumliche Trennung auch gut für mich...ich konnte ihm nicht mehr auf die Nerven gehen und er mich nicht mehr kränken.
Ich hätte ihn aus der Depression (nur durch meine Anwesenheit, Fürsorge...) nicht aus der Depression rausholen können. Das haben die Antidepressiva und seine Therapeutin gemacht.
Zwei Tipps meiner Mutter habe ich nach der Trennung befolgt: sie meinte, man muss eine Tür nicht zumachen, man kann sie auch anlehnen....und ich soll nicht sinnlos streiten, sprich Porzellan zerschlagen...wenn was in 3 Teile zerbricht kann mans leichter kitten als wenns tausend kleine Scherben sind....
Recht hatte sie!
Auch die Frage: ist das ER oder ist es die DEPRESSION - kenne ich nur allzu gut. Und man kann sich nicht sicher sein, ob der liebe Mensch wieder nach der Depression auftaucht...ich habe mir nur während der Depression gedacht, dass er fast nichts mit dem Menschen zu tun hat, den ich liebe....
Es ist wirklich schwer für Angehörige, man soll sich abgrenzen, sich nicht kränken...aber wer kann das schon??? Zumindest ist das ein Lernprozess und wir alle haben unsere Wunden durch die Krankheit unserer Partner/nnen abbekommen. Ich habe großen Respekt vor jedem einzelnen hier und wüsche Euch viel Kraft und alles Gute.

Barbara
mirabella
Beiträge: 780
Registriert: 1. Jul 2014, 20:43

Re: Happy End!

Beitrag von mirabella »

Hallo ihr Lieben,

Ich schwebe zwischen Hoffnung und Aufgabe.
Heute bin ich wieder sehr Hoffnungsvoll, morgen möchte ich am liebsten alles hinschmeißen.

Momentan leben wir auch die meiste Zeit getrennt. Und ich muss Euch sagen es tut mir gut.
Ich erschrecke vor mir selbst das ich mich wohler ohne ihn fühle. Ich liebe ihn doch, ich vermisse ihn so sehr. Aber es geht mir besser wenn er nicht da ist. Ich mag nicht einmal mit ihm zu telefonieren.

Was ist das, Selbstschutz ???

Ich schreibe es in diesem post weil Barbara geschrieben hat das die Trennung gut getan hat.
Ja, sie tut ihm und mir gut.
Ich habe mir die post's heute nochmal hier durchgelesen und es tut ebenfalls so gut, soviele Ähnlichkeiten, aber trotzdem ein Happy End :-)

Danke Barbara
doupona
Beiträge: 8
Registriert: 26. Jan 2014, 14:24

Re: Happy End!

Beitrag von doupona »

Liebe Mirabella,
bei mir war die Trennung auch sehr schlimm, aber zugleich habe ich gespürt, wie viel Kraft diese Depression von mir abgesaugt hat - auch wenn ich wenig tun konnte. Vielleicht schaffst Du es die getrennte Zeit auch als eine Art Regeneration für Dich zu sehen. Auch ich habe mir gedacht nach der Trennung - mein ganzes Bemühen war umsonst, er baut sich ein Leben ohne mich auf. Aber dem war eben nicht so und nach wenigen Wochen (die Medikamente haben endlich auch gewirkt) war ihm klar, dass ich ihm fehle. Meine Therapeutin meinte, er musste sich trennen um zu sich kommen zu können. Auch wenn ich versucht habe ihm seinen Freiraum zu lassen- ihn in Ruhe zu lassen - so war doch immer eine Erwartungshaltung von mir da (WANN geht es ihm endlich besser???) - das muss man nicht mal aussprechen - das ist "DA" und ist aus Sicht der Angehörigen ja völlig logisch. Zuviel Sorge engt aber auch ein und zumindest bei meinem Freund war´s zu viel...
Und wie bei Dir: ich hatte trotz Liebeskummer, Trennungsschmerz - auch eine Zeit lang während der Trennungsphase keine Lust mit ihm zu sprechen. Im Nachhinein wunderts mich nicht - monatelang habe ich Schreckliches mitgemacht, ich war auch ausgelaugt, müde...traurig...
Aber weißt Du, ein bißchen mehr noch als mit ihm wieder zusammenzukommen wollte ich, dass er wieder gesund wird. Das stand über allem. Und ich bin sehr sehr froh, dass er sich Hilfe geholt hat. Rückblickend hätte ich gelassener sein können - die Zeit mehr für mich arbeiten lassen (statt ungeduldig darauf zu warten, dass es ihm wieder besser geht) - deswegen: versuche die Auszeit als Erholungsphase zu betrachten....

Alles Liebe,
Barbara
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