Was ist glücklich sein?

[HiFiRe]

Wenn ich eure Beiträge lese, dann denke ich immer ... ich denke gar nicht. Ich denke über so etwas gar nicht nach. Entweder ich bin gerade glücklich oder eben nicht. Das kommt und geht. Ich hinterfrage es gar nicht. Genauso wie der Sinn des Lebens. Was interessiert mich das? Warum soll ich darüber nachdenken? Ich genieße das Leben lieber! Wenn ich eure Gedanken dazu lese, hab ich immer das Gefühl mein Kopf geht gleich auf und das Hirn schwenkt die weiße Fahne.

Gruß

Bastian

[ACY]

Liebe Clara,
es kommt darauf an, was "Sicherheit" für Dich bedeutet. Ich finde, man kann auch glücklich sein, wenn man sich nicht unbedingt in einer Situation der Sicherheit befindet. Es kommt darauf an, sich über bestimmte Dinge zu FREUEN. Und wenn es nur ein kurzer Augenblick ist (vielleicht ein Sonnenstrahl, ein Lächeln, was du willst), genieße ihn, spüre das Gefühl und schon warst du glücklich. Wahrscheinlich muß man daran arbeiten - natürlich kann ich auch alles "schlecht" finden.

Wünsche Dir einen schönen Tag!

[igel]

...wenn die Blätter fallen, versuche nicht, sie festzukleben....

[_Mary]

Sicherheit bekommt man nur durch Lernen, sie fällt einem nicht in den Schoß. Als wir klein waren, haben wir Schritt für Schritt laufen gelernt, sind oft gestolpert und irgendwann konnten wir sicher gehen.

Die meisten Lernprozesse sind mühsam, man muss oft immer wieder üben.
Jeder kleine gelungene Schritt ist auch ein kleines Stückchen Glück. Das macht Mut und gibt uns die Kraft, weiter zu üben.

Innere Sicherheit bekommen wir nur durch Erfahrungen.

Gute Erfahrungen machen Mut, schlechte bringen Angst und Trauer.
Gute Erfahrungen machen aktiv, schlechte passiv.
Gute Erfahrungen geben uns die Energie, uns auf immer neue Erfahrungen einzulassen, schlechte halten uns auf und zwingen uns zur Auseinandersetzung mit dem, was falsch gelaufen ist.

Gute Erfahrungen lassen uns zwei Schritte vorwärts machen, schlechte einen Schritt zurück. Dadurch kommen wir einen Schritt vorwärts und lernen, uns zu orientieren.
Indem wir dies immer wieder über, bekommen wir zunehmend mehr Sicherheit.

Wir lernen, was uns nützt und was uns behindert.
Wir erfahren, was wichtig ist und was nicht.
Wir lernen, uns von unnützen Dingen zu befreien und nach den wirklich wichtigen Dingen zu streben.

Wir bekommen innere Gelassenheit und Frieden, werden dadurch immer glücklicher.

[Natatza]

Hi Bastian, ich wünschte, ich könnte das irgendwann mal wieder so sehen wie Du... Habe ich bis vor einer Zeit getan - ehrlich, der Eintrag hätte bis vor zwei Monaten von mir sein können... Ich wünsche Dir, dass Du das nie verlierst!

Für mich bedeutet glücklich sein genau das, was Du geschrieben hast: Nicht darüber nachzudenken. Das Leben genießen und die schönen Momente besonders ins Herz schließen. Das geht, wenn ich glücklich bin, automatisch. Und wenn ich nicht glücklich bin, dann ist es einfach unmöglich, dann fange ich an, darüber nachzudenken, wie mich bestimmte Situationen jemals glücklich machen konnten. Und mit dem Nachdenken mache ich es mir selbst unmöglich, Glück spüren zu können.

Hört sich wirr an, ich weiß.

[HiFiRe]

So wirr hört sich das gar nicht an. Ich habs ja miterlebt. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du es wieder schaffst glücklich zu werden. Ich denke für Dich mal positiv mit.

Liebe Grüße

Bastian

[Natatza]

Danke. Ich denke mal, dass ich das wieder hinbekomme eines Tages, ging ja bis vor einer Zeit auch, also weiß ich, dass ich es kann.

[tomroerich]

Hallo Clara,

nein, das heißt es bestimmt nicht. Aber wo findet man Sicherheit? Weder in Besitz noch in Beziehungen. Sicherheit gibt es nur in einem selbst. Wir brauchen Besitz und Beziehungen zum Leben, aber es sind äußere Begleiter und sie wechseln. Wenn ich mich ganz darauf konzentriere, alles festzuhalten, werde ich entwurzelt, wenn etwas verloren geht. Und das ist jederzeit möglich. Es geht also um die Art der Beziehungen, die ich habe zu Besitz oder Menschen oder was auch immer. Wenn diese mein Leben erfüllen sollen, baue ich auf Sand.

Thomas

[tomroerich]

Hallo Bastian,

wenn dir aber die Fähigkeit zum Glücklichsein ganz abhanden kommt, wie das in einer Depr. passiert, würdest du dann auch nicht darüber nachdenken, was mit dir passiert ist? Kommt man darum herum, die Ursachen des Glücks oder Unglücks zu finden, wenn man plötzlich davon abgeschnitten ist?

Fragt sich

Thomas

[C.]

Danke

[Smurf]

Ich habe alles gelesen und habe gehofft, daß eure Antworten mir den Schlüssel liefern. Ich glaube, ich muß ihn suchen und zwar bei mir. Ich bin immer noch völlig abhängig von dem was andere von mir erwarten und ich weiß auch noch immer nicht genau, was gut für mich ist, aber ich werde daran arbeiten. Aber eins habe ich verstanden: wenn ich denke, daß ich Glück empfinde, dann muß ich es auch zulassen, ohne es in Frage zu stellen. Einfach nur "glücklich sein".

[_Mary]

Liebe Smurf,

was Du durchlebst, ist sehr schwer, aber nichts ungewöhnliches. Emily hat es Dir ja schon geschrieben und viele von uns kennen das auch.

Manchmal ist es schwierig, den passenden Schlüssel zu finden. Aber oft passiert es auch, dass man ihn genau dann findet, wenn man aufhört, krampfhaft danach zu suchen.

Du wirst ihn finden, ganz sicher!

Und wenn Du das Glück, was Dir "zustößt" nicht mehr in Frage stellst, ist das ein guter Anfang!

Liebe Grüße
Mary