Kommt das irgendwann wieder????

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Chio
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Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von Chio »

Hallo zusammen,

bin grade sehr niedergeschlagen, fühle mich mal wieder mit allem überfordert und es ist mir zu viel..... das schlimmste ist aber, mich lässt die Frage nicht los, ob ich jemals mein 'altes Leben' wiederbekomme??

Wo ist es hin? Was kann ich tun? Nach fast drei Jahren Therapie habe ich zwar gelernt mit Panikiattacken und Ängsten umzugehen, die Depression, dieses Schwere und niedergeschlagene Stimmung hat mich nach wie vor fest im Griff......

Wo ist meine Freude hin? Wo die Spontanität und Lebenslust? - während ich dies schreibe, kommen mir die Tränen - ich möchte doch so gerne wieder leben.....

Warum 'lachen' mich meine Rosen nicht mehr an und wieso duften sie nicht mehr für mich? Wieso 'nervt' mich der liebevolle Blick meines Hundes und warum empfinde ich jeden Spieleabend mit den Kindern als 'Zwangsarbeit'....??? Wie kann sich alles so wandeln, warum, wordurch???? Und wie verändere ich es wieder???

Mein Leben macht mir so keinen Spaß mehr....ich empfinde mich als versorgende Notwendigkeit für Kinder und das hält mich am Leben - darüber hinaus????

Mein Mann hängt sich bedingt durch seine eigene Krankheiten an mich und ich zerbreche daran...meine geliebte Arbeit musste ich aufgeben und nun arbeite ich Vollzeit um das Haus, den Kindern ihr Heim, zu erhalten - obwohl es mich die letzten Kräfte kostet und für mich nichts mehr übrig bleibt....

Ich lebe für andere und weiß nicht, wie ich das ändern kann....denn ein Leben für mich lohnt sich nach jetzigem Gefühl gar nicht....ist ja eh alles nur trostlos und ohne Freude.....

Gibt es überhaupt eine Chance, dass diese 'alte' Freude jemals wiederkommt?
Ich frage mich immer wieder, was wird, wenn die Kinder ausziehen (die Große ist 18), wofür lohnt es sich dann zu leben? Ich muss bis dahin unbedingt eine andere Lebensgrundlage gefunden haben.....und am liebsten würde ich wieder 'für mich' leben wollten, etwas pos. am Leben erkennen, Freude empfinden können.....und nun wieder die Frage....gibt es so etwas überhaupt noch für mich??????

Antworten könnte ihr mir bestimmt auch nicht geben, aber mit niemandem kann man darüber reden und vielleicht kann mir ja jemand 'Gedankenanstöße' geben....
Ich fühle mich gerade so alleine.......verlassen...hilfos.....

Chio
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Chio,

Du hast viele Fragen gestellt - und ich sehe den Grund für die Hilflosigkeit relativ klar bei dir. Du bist in einer Umbruchsituation deines Lebens, musst dich neu orientieren. Da fehlen noch einige Elemente, um die Rosen wieder lachen zu sehen.

Da schlummert für mich vieles im Hintergrund und vor allem die Frage: Wo bleibe ich? Was bleibt mir? Du engagierst dich für Heim und Familie, was, wenn das nicht mehr ist (weil die Kinder ausgezogen sind).

Durch dieses Tal bin ich im letzten Jahr marschiert. Der geplante Auszug meiner Tochter war Auslöser meiner Depression. Ich wurde gezwungen, mich mit meiner Rolle und meiner zukünftigen Rolle auseinanderzusetzen. Es kam mir vor, als wäre alle Freude weg, wenn die Kinder weg sind. Jeder bequatschte mich: Die sind ja nicht weg, die kommen wieder! Meine Tochter plante ein Auslandsjahr - das konnte ich kaum akzeptieren, immer schoben sich Bilder aus gemeinsamen Zeiten davor, die nicht mehr sein werden.

Ich bekam damals einen sehr guten Rat: Es wird NIE wieder, wie es war. Leben besteht aus Veränderungen. Aber wer sagt, dass es schlechter wird?
Zunächst konnte ich damit nichts anfangen. In zwei Monaten Klinik musste ich dort hingucken, eine harte Zeit der Ablösung durchleben. Immer mit den tröstenden Worten: das geht jedem so. Diese Trennung ist wie eine Geburt - eine Abnabelung.

Dir fehlt momentan die Orientierung. Auch ich konnte nichts damit anfangen, dass mich die Therapeuten immer wieder fragten: was macht Ihnen Spaß? (Das war ja alles weg, ich hatte völlig verlernt, da auf mich zu achten und meine Bedürfnisse zu artikulieren) Ich habe mir die Trennung förmlich aus der Seele gemalt. Malen war MEINE Möglichkeit, etwas zu verarbeiten.

Meine Tochter war im Januar für einen Monat weg - doch ihr Weg sollte anders verlaufen. Sie kam nach kurzer Zeit zurück und wohnt wieder hier. Und weißt du was? Bei aller Angst, sie zu verlieren empfand ich es nach der Erfahrung sogar als saudämlich, dass sie sich so entschlossen hat. Das stürzte mich in die nächste (kleine) Krise. Inzwischen nehme ich es gelassen - es ist schön, sie hierzuhaben, aber wenn sie geht, weiss ich jetzt aus Erfahrung, dass es gar ncht schlimm ist. Alle Panik umsonst.

Die "Freude" kam wieder, aber sie war anders. Gelassener. Ich werde irgendwann viel Malen. Das weiß ich jetzt, aber noch ist nicht die Zeit dafür. Ich weiß auch, das ich einige Dinge NICHT mehr tun werde. Das ist gut so. Es waren keine großen Verränderungen, aber es war eine Veränderung der Einstellung.

Ohne meine Klinikzeit wäre ich jedoch vermutlich niemals so weit gekommen.

Ich hoffe, dir damit vielleicht die eine oder andere Anregung gegeben zu haben.


LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
toni07

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von toni07 »

Hallo CHIO,
dein altes Leben, wie du es sagst, wird nicht wiederkommen.Die Depression veraendert jeden, ganz individuell.
Mein Beispiel, ich war Sozialarbeiter, bin zusammengebrochen, zig Klinikaufenthalte,
ich muss mein Leben neu gestalten , arbeite jetzt ehrenamtlich in einem Lesecafe und hoffe auf eine Einstellung in einem Supermarkt als Lagerist.
Diese Krankheit hat mich veraendert, nicht zum Versagen, sondern um andere Perspektiven für mein Leben zu erkennen.
Und ich glaube an mich, dass alles einen Sinn hat,
liebe Gruesse, Ludger
toni07

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von toni07 »

Hallo Chio,
Du hast geschrieben:
Warum 'lachen' mich meine Rosen nicht mehr an und wieso duften sie nicht mehr für mich? Wieso 'nervt' mich der liebevolle Blick meines Hundes und warum empfinde ich jeden Spieleabend mit den Kindern als 'Zwangsarbeit'....??? Wie kann sich alles so wandeln, warum, wordurch???? Und wie verändere ich es wieder???

Deine Rosen duften immer noch, der Blick deine Hundes ist liebevoll deinen Kindern macht es Spass, mit dir zu spielen.
(Ich hoffe mal, dass dein Hund dich liebe voll anguckt, habe selbst 2, kann manchmal missverstaendlich sein).
Es gibt für den an Depression erkrankten Menschen sowas wie Reizüberflutung. Hatte ich schon oft als Thema in der Therapie, mir geht es so, dass wenn die Hunde bellen, die Katzen was zu fressen wollen, an der Tür klingelt es, die Hühner müssen gefüttert werden, Klappe ich zusammen.
Ich schaffe es nicht immer, und ich habe erlebt, dass der Augenblick lebt, nicht das, was du noch tun musst, sondern das, was du jetzt machst, eins nach dem andern,
ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen geben, ich arbeite noch mühsam daran
lieben Gruss, Ludger
Chio
Beiträge: 23
Registriert: 12. Okt 2013, 19:02

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von Chio »

Liebe Sonnenblume,
lieber Ludger,
danke für eure Antworten.

Sonnenblume:
Auf den Klinikaufenthalt hoffe ich .... ich habe mich auf eine Liste setzen lassen und hoffe nun, dass es nicht mehr zu lange dauert... alle anderen Bemühungen haben leider bisher zu nichts geführt. Immer wieder versuche ich Dinge und merke dann, dass es mir alles im Grunde völlig gleichgültig ist. Die alte Begeistertung, Liebe zur Natur und den Tieren, die Hobbys....alles irgendwie weg und tot.
Ich muss mich neu sortieren, ja , meine Lebensplanung ist hinüber....und eine neue Vorstellung habe ich noch nicht...da ist zu viel Verantwortung....zu viel Last.... die ich nicht abwerfen kann....es erdrückt mich....

Ich muss meine Einstellung zu den Dingen ändern, ja, der Kopf weiß das, aber wie sag ich das meinem Herzen? Das kann mir auch mein Therapeut nicht sagen.......

Ludger:
Mit der Reizüberflutung hast du wohl den Nagel auf den Kopf getroffen. Das merke ich täglich.... Früher konnte ich alles nebeneinander erledigen...kochen, mit den Kinder reden, Radio hören und dabei singen....heute stört mich schon das Radio, wenn die Kinder mir etwas erzählen wollen....wenn dann noch der Hund mit seinem Spielzeug kommt....... Dann geht auch nur noch stopp und Eines nach dem Anderen.......

Was die Veränderungen angeht, ich habe auch bereits einige Dinge verändert....was im Rahmen meiner Mögichkeiten stand....leider kommt das nicht wirklich bei mir an....da ist halt immer wieder die Verpflichtung den Kindern, dem Mann (der nicht gesund ist) und das Haus..... gegenüber.....ich versuche das alles irgendwie am 'Laufen' zu halten, kann den Gedanken nicht ertragen, dass Kinder und Mann auf ihr gewohntes Leben, ihr Zuhause verzichten sollen, nur weil ich es nicht auf die Reihe bekomme......
Im Grunde überlastet mich das alles und ich weiß nicht, wie ich da raus kommen soll....

Chio
toni07

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von toni07 »

Liebe CHIO,
aus dem was du schreibst habe ich den Eindruck, dass die Verantwortung für eure! Familien auf dir liegt. Dein Mann ist krank?
Wenn Du magst, schreibe mir mehr
LG, Ludger
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Chio,

du kannst nichts erzwingen und das ist eines der Probleme. Am liebsten möchte man eine Liste, die man abarbeiten kann. Die meisten von uns sind sehr strukturiert denkende Menschen, die mit einem Plan gut umgehen könnten. Heute muss ich dies ändern, morgen das und übermorgen ist alles wieder gut.

Stattdessen wissen wir vom Kopf her, dass auf der Gefühlsebene etwas verändert werden muss. Nur kein Mensch sagt dir, wie du dahin kommst. "Schauen Sie genauer hin", sagte die Therapeutin. Ja - herrje! - wohin denn? "Auf Ihre Gefühlsebene!" - und wo finde ich die? Es erschien mir zeitweise, als gäbe es pro Antwort mindestens drei neue Fragen. Das macht hilflos, wütend und frustriert.

Es gab einige Floskeln, die mir geholfen haben: "Das dauert", "Es ist ein Prozess, der abläuft, da gibt es nichts zu beschleunigen" "irgendwann finden Sie den Zugang." - Als mir solche Sprüche gesagt wurden, habe ich auch gedacht, dankeschön, äußerst hilfreich! Letztlich war es richtig. Diesen Weg kann man nicht entlangrennen, man kann keine Abkürzung nehmen.

In der Klinik wird dir sicher geholfen. Vermutlich auf eine andere Weise als du erwartest. Es ist kein großes Hokuspokus - ich habe erst Wochen später gemerkt, wie nachhaltig die Zeit auf mich gewirkt hat. In der Klinik selber war es ein angenehmes Gefühl (auch viel "Arbeit", viele Tränen und viel Verzweiflung, die aber abgefangen wurden) der Gemeinsamkeit. Ich drücke dir ganz doll die Daumen,d ass du dort Antworten auf deine Fragen findest.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Chio
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Registriert: 12. Okt 2013, 19:02

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von Chio »

Liebe Sonnenblume,

du bist schon viel weiter als ich..... ja, es ist so, auch ich bin sehr sturkturiert, arbeite gerne nach Plänen, früher hatte ich einen Essensplan, einen Reinigungsplan, es gab Karteikarten mit Rezepten und einen streng eingehaltenen Terminplan in der Woche.....bis alles zusammengebrochen ist (nicht ich selber, aber alles um mich rum...) und seit dem 'bekomme ich es nicht mehr hin'.....
Das macht mich total fertig und ich kann das irgendwie nicht akzeptieren....zumindest nicht innerlich. Dieses Chaos bring mich an den Rand des für mich möglichen.....

Das etwas auf der Gefühlsebene verändert werden muss, ja, auch das weiß ich. Aber wie du schon sagst, wie kommt man da hin? Im Moment 'passiert' alles irgendwie mit mir.... und auch immer wieder viel unvorhersehbares um mich rum....du beschreibst das schon alles sehr treffend....

Ja, auf die Klinik hoffe ich wirklich sehr und das mir dort geholfen wird. Sicherlich wird das wohl nicht einfach werden aber in meiner ersten Reha wurde mir immer nur gesagt, 'das ist zu komplex, dass können Sie nicht hier bearbeiten, das braucht Jahre, dafür müssen Sie eine Therapie machen.....' und am Ende bin ich hilfloser nach Hause gefahren als dort hingekommen. Ich hoffe sehr, dass das in dieser Traumaklinik anders wird...
Aber auch dafür brauche ich noch viel Geduld....erst mal stehe ich ja nur auf der Warteliste und ob ich dann dort einen Platz bekomme, muss sich ja auch erst noch rausstellen....und dann muss die Krankenkasse auch noch mitspielen.... alles wieder viele Faktoren, die ich selber nicht beeinflussen kann und das macht mich wieder total fertig....

Vielen Dank für deinen Beitrag.

LG

Chio
Chio
Beiträge: 23
Registriert: 12. Okt 2013, 19:02

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von Chio »

Hallo Ludger,

es ist schon so, wie du sagt, die Verantwortung liegt ganz bei mir....

Das ist eine lange Entwicklung und Teil meines Problemes. Mein Mann ist seit vielen Jahren krank. Hatte vor fast 20 Jahren Blutungen in der Speisröhre (Varizien), anschließend eine schwere Leber-OP (Shunt), bedingt dadurch eine Gerinnungsstörung und bedingt dadruch einen großen und zwei kleine Schlaganfälle und ist 2011 bei einem Spaziergang neben mir mit einem Vorder- und Hinterwandinfarkt zusammengebrochen. Das alles ist ja an Sich schon schlimm genug, wobei er einen mächtigen Schutzengel haben muss, denn all dies (und noch ein paar andere 'Kleinigkeiten' ) hat er erstaunlich 'unbeschadet' überstanden. Zumindest auf der ersten Blick......für Außenstehende.....für mich das viel größere Problem ist, dass er bedingt durch das stetige 'unsaubere' Blut und die mehrmaligen Unterversorungen des Gehirns geistig immer mehr abgebaut hat. Er ist mittlerweile 'mein drittes Kind' und kein Partner mehr für mich. Selbst die Kinder haben das schon realisiert und kommen in allen wichtigen Angelegenheiten nur zu mir. Letzter Verdacht lautete auf Demenz, was sich zum jetzigen Zeitpunkt aber (noch) nicht bestätigt hat....Die Symptome gehen aber in diese Richtung...
Es ist für mich eine große Belastung, das ganze Familienleben alleine stemmen zu müssen, gleichzeitig musste ich von Teilzeit auf Vollzeit wechseln, da mein Mann seit letztem Jahr Vollrentner ist und wir sonst finanziell nicht 'über die Runden' kommen. Tja, nun habe ich neben meinen eigenen psychischen Problemen (die ihren Ursprung in der Kindheit haben...) auch noch das Problem, dass es zu Hause 'nicht rund läuft'... was mich auch belastet - auch psychisch.
Ganz nebenbei mussten wir dann auch noch im letzten Jahr erfahren, dass unsere große Tochter Morbus Crohn hat.....sie ist in ihrem jungen Leben auch schon chronisch Krank......und hat oft Probleme.... und das so kurz vor dem Abi....

Leider kann ich da auch zukünftig keine Unterstützung von meinem Mann erwarten, realistisch gesehen ist es eher so, dass er immer mehr abbauen wird. Das bestätigen mir auch die Ärzte. Da ist es schon sehr schwer, sich auch mal auf sich selber zu konzentrieren, zumal einen das dann auch ja schon mal etwas aus der Bahn wirft - zumindest habe ich die Erfahrung schon mehrfach während meiner Therapie machen müssen. Ich kann es mir aber einfach nicht leisten, nicht mehr zu funktionieren. Zumindest nicht, solange die Kinder noch so abhängig von mir sind und mein Versagen für sie eine Beeinträchtigung bedeuten würde.... Das würde ich mir nie verzeihen.... (da kloft wieder meine Kindheit an....)

Sorry, wenn ich jetzt etwas sehr weit ausgeholt habe. Es ist alles sehr kompliziert und in sich verzahnt. Das ist jetzt schon die absolute 'Schmalspurversion'.....

Danke für dein Interesse an meine Situation.....

LG

Chio
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Chio,
nach dieser Geschichte ... der Druck war in den vergangenen Jahren immens. Immer die Angst um den Mann, ich stelle mir das furchtbar vor. Ich bin zwar kein superängstlicher Mensch, aber ich muss mein "Rudel" in Sicherheit wissen, daher kann ich mir die Belastung wirklich vorstellen. Und möchte nicht mit dir tauschen.

Was kann ich dir sagen? eine Vermutung ... du hast in den ganzen Jahren mit der Belastung gelebt, du hast Stärke gezeigt und Schwächemomente womöglich niedergekämpft. Darf ja nicht sein. Schwächen zu zeigen, zuzugeben, das geht jetzt über meine Kräfte. Ich brauche .... (was auch immer), um die psychische Kraft wieder aufzubauen. Eine mögliche Erklärung wäre, dass du dich neben den Aufgaben und der Sorge um deinen Mann selbst ein wenig vergessen hast.

Diese lange Zeit der Belastung braucht vermutlich eine lange Zeit der Beruhigung. Dein Mann ist bei dir, ihr habt eine schlimme Zeit, aber er ist ... DA.

Ich würde dir gern noch viel mehr Aufmunterndes schreiben, aber momentan nimmt mich die Vorstellung deiner Situation noch zu sehr gefangen. Fühl dich fürs erste ganz fest gedrückt. Vielleicht hilft das ein wenig.

Alles andere, was ich geschrieben habe, war ein wenig Spekulation ... schau, ob was zutrifft.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Braut10
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Registriert: 3. Feb 2014, 07:45

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von Braut10 »

Hallo Chio,

habe eben deine Geschichte gelesen - sie hat mich sehr berührt. Du hast sehr viel zu tragen. Meine Vorschreiber haben ja schon viel Tröstendes geschrieben. Ich wollte dir nur schreiben, dass aus deinen Worten - selbst auf diesem Forumweg - trotz dem ganzen Schwierigen um dich herum, noch Kraft dringt. Die und noch mehr davon wünsche ich dir von Herzen für die nächste Zeit.
Liebe Grüße
Braut10
Was wenn alles gut wird.
Chio
Beiträge: 23
Registriert: 12. Okt 2013, 19:02

Re: Kommt das irgendwann wieder????

Beitrag von Chio »

Liebe Brau 10,
liebe Sonnenblume,

ich danke euch für eure Worte und euren Zuspruch. Es tut wirklicht gut. Im 'wirklichen' Leben kann ich über meine Ängste und Sorgen fast nie spechen - es möchte niemand hören.....
Ich fühle mich oft so alleine, mir fehlt jemand zum Reden, jemand der Zuhört, der Antwortet.....

LG
Chio
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