Psychotherapeuten - überflüssig?

Cynthia
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Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von Cynthia »

Sind Psychotherapeuten nicht eine überflüssige Berufsgruppe? Ich habe lange Erfahrung ambulant mit Psychotherapeuten. Mein Eindruck ist, dass egal welche therap. Schule diese vertreten Vieles einfach nur heiße Luft ist, und es letztlich nur ums gute Geld verdienen geht. Als Mensch ist man diesen Leuten restlos egal und wenn die einen psychisch kaputt machen mit ihrer Therapie haben diese nichts damit zu tun und können aufgrund der mangelnden Beweisbarkeit auch nicht zur Verantwortung gezogen werden. Im Grunde haben diese Leute einen Beamtenstatus da sie viel zu sehr nachgefragt werden und so etwas auch noch von der Krankenkase bezahlt wird. Aber nicht alles ist gut worum die Masse sich reißt. Vielfach so meine Erfahrung sind sie arrogant, weil sie ja studiert haben. Geholfen haben mir die einfachen Leute, die nicht studiert haben, die aber gelebte Erfahrung haben, weil sie schon Vieles mitgemacht haben und wußten wovon ich redete.Einfachste zusammenhänge, die jeder normale Mensch versteht, verstehen diese studierten Psychotherapeuten nicht. Sie haben, finde ich, nicht die Fähigkeit einem zu helfen. Sie machen mit ihren Patienten in ihrem Rahmen was sie wollen, so meine Erfahrung. Letztlich wird ja eh nur dem Professionellen gelaubt und nicht dem Patienten, wenn etwas schief läuft.
katyfel
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von katyfel »

Hallo Cynthia,
das klingt nach vielen schlechten Erfahrungen...
Meiner Einschätzung nach gibt es genauso viele schlechte Therapeuten wie Ärzte, Lehrer, aber auch Manager, ... jede Berufsgruppe mit "Kundenkontakt" im weitesten Sinne, Führungsverantwortung etc. ist da sicher einfach herausstechend.

Das mit dem Beamtenstatus finde ich einen unzutreffenden Vergleich, verstehe aber glaube ich was du meinst.

Ich habe bisher überwiegend gute Erfahrungen mit Therapeuten gemacht- auch schlechte, aber die konnte ich schnell "aussortieren" und mich damit abgrenzen und für mich etwas Sinnvolleres suchen.
Wenn man sich das nicht traut, es nicht kann,... ist das sicherlich schwierig.
Vor allem weil es ja nachgewiesenermaßen auf die persönliche Beziheung ankommt- wenn die nicht passt, klappt sicherlich auch der Rest nicht.

Mein Fazit; Psychotherapeuten sind alles andere als überflüssig, ganz im Gegenteil bräuchte es mehr davon.
Dann könnte man auch einfacher die "aussortieren", die dafür nicht geeignet sind.
Sonst braucht es Engagement- von den Therapeuten, aber auch den Patienten; sich öffnen, sich trauen, auch Missstände anzusprechen, im Ernstfall auch etwas abbrechen, eine neue Möglichkeit suchen.
Wenn das nicht geht, entsteht eben Frust... so wie ich das bei dir rauslese.

Liebe Grüße,
Sinfonia
blueray

Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von blueray »

Hallo,
also ich hatte das riesige Glück, dass es bei mir und meiner Therapeutin gleich passte. Natürlich gibt es gute und schlechte oder es passt Patient und Therapeut oder Therapieform nicht zusammen, aber das gibt es in vielen Bereichen.
Deshalb gleich den ganzen Berufsstand negativ zu sehen, finde ich nicht angebracht.
Es gibt zu wenige Therapeuten, da muss ich Sinfonia recht geben. Man könnte wirklich besser selektieren wenn einem nicht die Angst im Nacken sitzt, dass man so schnell keinen Ersatz findet.
saneu1955
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Cynthia, das ist für mich eine sehr harte Aussage.
Du hast schlechte Erfahrungen gemacht, ist nicht schön, aber deshalb gleich das auf alle schieben?
Das wäre ja furchtbar, wenn das jedesmal so wäre. Wenn du z. B. in der Bäckerei nicht zufrieden bist, mit deinen Arbeitskollegen nicht klar kommst oder so.

Im Falle von psychischen Problemen ist es oftmals so, dass wirklich die Beziehung zwischen Therapeut und Patienten stimmen muss.
Und es kommt noch auf etwas an. Inwieweit bist du überhaupt bereit, dich auf etwas einzulasssen oder einlassen zu können.
Wenn schon von vornherein eine ablehnende Meinung besteht, dann kann jeder Therapeut einpacken.

Saneu1955
Cynthia
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von Cynthia »

Das was ich mit diesen Leuten in 14 (!) Jahren ambulanter Therapie erlebt habe, möchte ich nicht mehr erleben. Irgendwie scheinen mir diese Leute von einem anderen Planeten zu sein. Mir haben sie jedenfalls bei den wirklich wichtigen Dingen nicht geholfen sondern wie erwähnt Laien. Das ist meine harte Bilanz in Bezug auf Psychotherapeuten. Ich habe zu dem Thema auch ein Fachbuch gelesen (von Psychotherapeuten selbst geschrieben), das mich in meiner Meinung bestätigt hat. (Pätzold /Mertens: Therapieschäden - Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie).
katyfel
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von katyfel »

Cynthia,
ich habe oben schon angemerkt, dass ich einiges verstehen kann.
Dass es aber Therapieschäden, Fehldiagnosen und -behandlungen,... gibt, würde hier niemand leugnen, während es trotzdem sinnlos ist, dadurch alle zu verurteilen und abzustempeln.

Ich glaube nicht, dass du deine Meinung dadurch ändern wirst/kannst, aber ich hoffe dir bleibt bewusst, dass andere Menschen andere Erfahrungen gemacht haben, grade machen und machen werden- nämlich Hilfe erhalten, an sich arbeiten, weiter- oder ankommen in ihrem Leben.

Es gibt eben nie nur die eine Seite...

Liebe Grüße,
Sinfonia
qwertzuiop

Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von qwertzuiop »

@Cynthia

"...gute Geld verdienen geht..."
ca.2700€ brutto im monat, da gäbe es lukrativere jobs zb ortopäden ca 6400€

"... Letztlich wird ja eh nur dem Professionellen gelaubt und nicht dem Patienten, wenn etwas schief läuft..."
oh ja aussage gegen aussage. ich liebe es. ich gehe aber ggf trotzdem gegen die vor, dann kann niemand bei späteren fällen behaupten es sei ein einzelfall.
Cynthia
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von Cynthia »

@quertzuiop: Ich habe versucht gegen die schlimme Psychotherapeutin von 2011 vorzugehen. Keine Chance. Egal, ob die Frau ein Alkoholproblem hat, mir das Weinen in der Therapie verweigert, sich emotional nicht auf mich einläßt, mir auf berechtige Fragen keine Antwort gibt und und und. Die kommen damit durch. Psychotherapeutenkammer NRW: Schön den Ball flach gehalten usw. Genauso Ethikkomission Psychotherapie. Ich habe auch zum Schluß der Therapeutin meine Kritik deutlich vorgebracht. Von ihr kam nur Schweigen (Tiefenpsychologin!) und die Aussage: "Bitte gehen Sie." Die hat mich zornig gehen lassen, und das war ich vollkommen egal was sie mir angetan hat. Ich hab in diese Leute kein Vertrauen mehr. Meiner Ansicht nach haben die das größtenteils nur studiert, um sich selbst zu helfen. Ich nehme jetzt nur Tabletten gegen die Depression.
katyfel
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von katyfel »

Das ist ein wirklich schlimmes Beispiel.
Glücklicherweise ein Einzelfall.
Sicherlich gibt es Leute, die diesem (ewig alten) Vorurteil entsprechen, sich (nur/auch/...) selbst helfen zu wollen.

Und zu deinem letzten Satz fiel mir noch ein;
So unterschiedlich kann das sein... es gibt so viele Menschen, die ausschließllich auf Therapie vertrauen, weil sie keine Medikamente nehmen möchten... und manchmal ist es eben andersrum.

Für mich muss da jeder seine eigene Entscheidung treffen, die ich akzeptieren kann und bedingt auch für gut heiße (bekanntlich hilft bei Medikamenten auch (!) der Placebo-Effekt, Therapie nur, wenn man sich auch drauf einlässt...), so lange, und das finde ich wichtig, das dem oder der Betreffenden nciht schadet.

Liebe Grüße,
Sinfonia
qwertzuiop

Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von qwertzuiop »

@Cynthia

kenne ich. trotzdem wer sich nicht wehrt, hat schon verloren.
und wie bereits geschrieben, niemand kann dann gutes gewissen von einzelfällen reden.
Cynthia
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von Cynthia »

Hallo,

ich wollte nur sagen ich nehme jetzt deshalb NUR Tabletten, weil die Therapeutin bei mir Schlimmes angerichtet hat (Weinen verweigern etc.) und ich kein Vertrauen mehr in diese Leute haben. Die haben das bei mir verursacht, dass ich so eingestellt bin. Mir das Weinen in der Therapie zu verweigern war mit das Schlimmste was man mir antu konnte. Tja, das war eine Traumatherapeutin, die nachhaltig re-(traumatisiert) hat. Tja, Beruf verfehlt!
Rabea2015
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von Rabea2015 »

Hallo Cynthia,

selber habe ich ganz andere Erfahrungen mit ambulanter Therapie gemacht. Für mich war das sehr hilfreich und gut. Ich hab nie negative Erfahrungen mit Psychologen/in gemacht. Es kam schon mal vor das es mir mit jemand schwer war, es hat aber dann geholfen ehrlich zu sagen was mir an der Person schwer war.

So habe ich das auch bei Psychiaterinnen gehalten und wenn es nicht passte hab ich mir jemand anderes gesucht. Ich kann mir schon vorstellen das es mal wo gar nicht passt, aber überall nur schlechte Erfahrungen hab ich sonst noch nie von anderen Mitpatienten z.B. gehört. Ich kenne sonst eigentlich nur das Menschen die nie mit Psychologie zu tun hatten schlecht davon reden oder schlecht über Psychologen reden, oder das ganz ablehnen.

Die Hauptarbeit bei einer Therapie macht man ja auch selber und natürlich ist es gut auch außerhalb der Therapie Menschen zu haben oder kennen zu lernen.

Ich wünsche Dir alles Gute und grüße herzlich
qwertzuiop

Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von qwertzuiop »

@rabea2015

" aber überall nur schlechte Erfahrungen hab ich sonst noch nie von anderen Mitpatienten z.B. gehört. "
das ist hiermit anders.
nach meiner persönlichen erfahrung sind 95% der psychologen/psychiater etc komplett inkompetent, ein erschreckend großer teil dürfte auf seine mitmenschen gar nicht losgelassen werden, schon gar nicht auf angeschlagene. ja es gibt löbliche ausnahmen, die könne aber auch nicht wirklich helfen, aber sie sind sich der beschränkheit ihres könnens wenigstens bewusst und versuchen zu helfen ohne weiteren schaden anzurichten.

"Die Hauptarbeit bei einer Therapie macht man ja auch selber"
wenn dem so wäre, wozu brauche ich dann profis, das könnte ich auch alleine.
Cynthia
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von Cynthia »

Ich sehe das auch wie Quertzuiop. Die meisten Psychotherapeuten haben ihren Beruf verfehlt. Sie haben auch aufgrund ihrer Ausbildung nicht die Fähigkeit einem zu helfen. Psychologie ist eben auch eine junge Wissenschaft. Vieles (Z.B. bei Traumata) ist noch gar nicht ausreichend erforscht. Vielen fehlt der gesunde Menschenverstand. Sie denken in bestimmten Denkkategorien, die sie im Studium und danach gelernt haben. Menschliche Psychen werden in Schubladen gepackt / diagnostiziert. Nur ich passe nicht in deren Schubladen. Mit mir sind sie überfordert. Schlimm ist auch, daß die meisten Psychotherapeuten keine Verantwortung für ihre Patienten übernehmen. Je schlimmer die Not, desto unmenschlicher und abgebrühter reagieren sie. Sie haben, denke ich, die Abgebrühtheit im Studium gelernt. Es intersssiert diese Leute, finde ich, nicht ob sie jemandem helfen oder nicht.
mime
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von mime »

Hallo Cynthia,

das, was du von deinen Erfahrungen geschrieben hast, liest sich in der Tat als sehr, sehr übel. Ich hätte dir, und allen anderen, die schlechte Erfahrungen auf dem Gebiet Psychotherapie gemacht haben, auch gute Erfahrungen gewünscht (bzw. ich wünsche sie dir eigentlich immer noch, wenn ich auch verstehen kann, dass du erst einmal die Nase voll hast von jener Berufsgruppe).

Ich tue mir allerdings auch schwer mit der Aussage, dass 95 % der Therapeuten nix taugen. Das glaube ich schlichtweg nicht. Möglicherweise waren es bei deinen Erfahrungen 95 % schlechte - das tut mir echt leid, und das möchte ich auch nicht in irgendeiner Form bestreiten. Schlimm fand ich vor allem zu lesen, dass du bei deinen Versuchen, dich (berechtigterweise) über die Therpeutin zu beschweren, so aussichtslos war.

Andererseits wird es wie bei anderen Berufen auch sein: Es gibt gute und schlechte, fähige und unfähige, realistische und realitätsfremde, gerechte und ungerechte. Das ist bei Ärzten so, bei Anwälten, bei Steuerberatern, bei Lehrern usw. usw. Es ist menschlich, dazu zu neigen, alle (durch negative Erfahrungen) über einen Kamm zu scheren. Doch damit wird man jenen, die ihre Arbeit gut machen [die gibt es auch!] m. E. nicht gerecht.

Wenn du für dich entschieden hast, es mittlerweile nur mit Medikamenten zu versuchen und nicht mehr mit Psychotherapie, ist das möglicherweise die richtige Entscheidung für dich. Anderen hilft die Kombination von Medikamenten und Therapie, anderen wiederum nur die Therapie, das bleibt jedem selbst überlassen.

Abschließend zu der Frage, ob Psychotherapeuten überflüssig sind: Nein, finde ich nicht, genausowenig wie Fachärzte/Psychiater - mir haben die Therapien bisher geholfen, wenn auch nur in kleinen Schritten. Allerdings kann ich verstehen, dass man bei Erfahrungen wie bei dir angesichts der Länge der Behandlung auch irgedwann resignativ reagiert.

Ich wünsche dir (und anderen mit negativen Erfahrungen) trotzdem, dass du irgendwann noch gute Erfahrungen dagegen setzen kannst.

Viele Grüße und alles Gute für dich
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
qwertzuiop

Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von qwertzuiop »

@mime

die % kommen von mir und nachdem ich über 120 in meiner gegend durch bin kann ich das auch sagen.
katyfel
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von katyfel »

Also so generelle Angaben wie viele Therapeuten gut oder schlecht sind, sind (entschuldigt die Deutlichkeit); schlichtweg Quatsch.

Auch ich bin ein sog. "schwieriger Fall" und habe schlechte wie gute Erfahrungen gesammelt.
Und immer wieder erfahren; manche Menschen können das nicht mittragen, was bei mir so ist, ob das nun Freunde sind, Familienmitglieder, Behandler verschiedener Art.
Ich musste, und muss weiterhin, suchen, auswählen,... so schwer das grade in depressiven Phasen fällt.
Aber es gibt sie, und es gibt auch immer Menschen, die mir weiterhelfen können. Wenn, und das ist wichtig, ich es ihnen auch ERLAUBEN kann. Und da liegt häufig das Problem; wenn man mehrfach schlechte Erfahrungen gesammelt hat, wird das ganze irgendwann zur "self fulfilling phrophecy", weil man Menschen die Chance gar nicht mehr gibt, zu helfen.

Deswegen meine Anregung; Auch (!! nicht nur) bei sich selbst gucken.
Auf andere zu zeigen fällt mitunter leichter...
Und alles, was die eigene Meinung befeuert und stärkt, wird dankend angenommen, alles andere prallt ab... damit macht man es sich selbst sehr schwer, neue, bessere Erfahrungen zu machen.

Liebe Grüße,
Sinfonia
saneu1955
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Cynthia, ich finde es nicht gut, dass du alle Therapeuten über einen Kamm scherst. Sicher, du hast evtl. schlechte Erfahrungen gemacht, das passiert aber auch in anderen Berufsgruppen und deswegen würde man die auch nicht einfach so verdammen.
Als ich vor über 20 Jahren krank wurde, habe ich mit einer Tagesklinik begonnen, ganz am Anfang meiner Krankheit, noch der Überzeugung, dass ich doch nicht krank bin, dementsprechend war auch das Ergebnis. Ich habe weitere 3 Therapien gebraucht, um zu erkennen, dass ich von den Therapeuten zwar Hilfe und Unterstützung erhalten kann, aber sie können mich nicht heilen.
Auch ich habe das eine oder andere Mal geschimpft, zu sehr war ich mit meinen Strukturen verbunden, mir könne ja sowieso keiner helfen, die erkennen nicht, was mit mir ist.
So stimmt das aber nicht. Erst einmal muss es zu einer Beziehung kommen, um überhaupt gemeinsam arbeiten zu können. Wenn man sich von vornherein sperrt, ist dies alles zum Scheitern verurteilt.

Ich würde dich einfach bitten, dir noch einmal Gedanken darüber zu machen und nicht alles zu verurteilen.

Saneu1955
mime
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von mime »

@qwertzuiop (und Cynthia):

Danke für die Richtigstellung und sorry, dass ich da versehentlich 2 Antworten gemixt habe (war keine Absicht).

Ich wünsche euch dennoch, dass sich auch für euch noch etwas Positives entwickeln kann - vielleicht greifen viele von den gängigen Behandlungsmethoden nicht wie gewünscht (das ist sicherlich schmerzhaft, wütend machend, resignativ usw.) - doch ich drücke euch die Daumen, dass es etwas/jemanden gibt, das/der sich für euch noch als hilfreich erweisen kann.

Viele Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
qwertzuiop

Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von qwertzuiop »

@katyfel

"Also so generelle Angaben wie viele Therapeuten gut oder schlecht sind, sind (entschuldigt die Deutlichkeit); schlichtweg Quatsch."
das ist meine erfahrung mehr behaupte ich auch nicht. kann ja sein das das in anderen regionen anders ist, ich habe eh den verdacht das die hier alle aus dem selben stall kommen.
meine mitmenschen versuchen mir gerne einzu reden, das meine vorstellungen nicht sein können und ich irre mich auch wirklich gerne, dann lerne ich was dazu, aber leider behalte ich idr recht. wie bereits in anderen post mehrfach erwähnt, musste ich mich selbst diagnostizieren weil meine mitmenschen das in 3 jahrzenten nicht hinbekommen haben, es konnte einfach nicht sein das ich bin wie ich bin. ich sollte gefälligst so sein wie ich sein soll. eine ansicht die bis heute von der masse der ärzte/psychologen vertreten wird, damit ich besser in ihre denkschablonen passe. das diese möchtegern experten einen high iq nicht mal vermuten geschweige denn erkennen wen er ihnen monate lang quasi rund um die uhr auf dem schoß sitzt, zeigt überdeutlich das die nicht halb so gut sind, für wie sie selber sich halten.

" depressiven Phasen"
freu dich das es nur phasen sind

"Aber es gibt sie, und es gibt auch immer Menschen, die mir weiterhelfen können."
mir ist keiner begegenet

"self fulfilling phrophecy"
es gibt sie nicht!
es wird gerne behauptet, um keine verantwortung tragen zu müssen und diese auf die leute selber abzuwälzen. voraussetzung für so etwas wäre, das du tatsächlich die absolute kontrolle über dich, deine umwelt und mitmenschen hättest und das kommt so gut wie nie vor. du bist immer von mindestens von umwelt und mitmenschen abhängig. und deren einfluss ist größer als sich die meisten menschen eingestehen wollen. wir sind nur menschen keine götter.

"Und alles, was die eigene Meinung befeuert und stärkt, wird dankend angenommen, alles andere prallt ab..."
mein denken funktioniert anders. was ich bereits weiß oder meine zu wissen ist uninteressant. neues ist viel interessanter und am besten ist, wenn ich mein denken korrigieren muss, da ich komplex denke gehts dann richtig ab.
katyfel
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von katyfel »

@Qwertzuiop;

ich glaube du hältst dich für toleranter, kritikfähiger,... als du (zumindest hier) reagierst, aber das ist sehr menschlich und geht m.E. nach den allermeisten Menschen so. Mir auch. Letztendlich hört man (als Mensch) nun mal solches gerne, was das eigene Empfinden, die eigenen Erfahrungen bestätigt... ich weise dich da einfach mal auf deinen ersten Absatz hin.
Und mich einfach mal zu einem Tipp hinreißen lassend; du schreibst von einem "high IQ" (wobei mir die Wortwahl nciht einleuchtet... ob du etwas bestimmtes meinst, einen englischen Begriff mit stehender Bedeutung, den ich z.B. nicht kenne oder schlicht einen hohen IQ...)- vielleicht wäre es gut, sich was das angeht, an einen Menschen zu wenden, der sich (auch) damit auskennt... da gibt es inzwischen doch einige.

Die Phasen waren nicht auf mich bezogen- ich kann sowas leider nicht von mir behaupten, aber bei vielen Menschen ist es nun mal so, dass es sie gibt...

Und dass es sowas wie selbsterfüllende Prophezeiungen nicht gibt... :D
Mehr fällt mir da nicht zu ein.
Es ist wichtig, nicht alles auf sich selbst zu schieben, ja. Und sich da auch nicht von Therapeuten/Ärzten/... etwas zuschieben zu lassen, das nicht zu einem gehört, aber trotzdem lässt sich dieser Effekt logischerweise nicht leugnen.

Und falls du das jetzt gerne nochmal analysieren/... möchtest, würde ich dich bitten, das per PN zu machen, um diesen Thread bei seinem Thema zu belassen...

Liebe Grüße,
Sinfonia
Zarra
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von Zarra »

Hallo,

ich habe schlechte und gute Erfahrungen mit Psychotherapeuten.

Und die viel "spannendere", da weiterführende Frage finde ich, wie man schlechte Erfahrungen - Erfahrungen, die über einen größeren Alltagsärger u.ä. hinausgehen und einen jahrelang verfolgen - "verarbeiten", abmildern kann.

Denn ein Teil des Problems ist ja die Krankheit selbst, aufgrund derer bzw. der psychischen Konstellation man eben keine gute Urteils- und vor allem Entscheidungsfähigkeit mehr hat, vor allem nicht wenn auch noch Emotionales (z.B. eigene Verzweiflung (!), Angst) reinspielt, so daß man sich eben selten einfach abwenden oder auf mehr Klärung drängen kann, wenn die ersten Anzeichen auftreten.

LG, Zarra
Cynthia
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von Cynthia »

@zarra:

Das was dieses letzte Psychotherapeutin (TP) fertig gebracht hat, werde ich meinen Leben lang nicht vergessen. Ich habe eben da genau das erlebt, was ich dieser Berufsgruppe vorwerfe. Und das hat dann eben wenig mit meiner Krankheit zu tun. Beispiel: Am Anfang weist diese Therapeutin nicht auf mögliche negative Folgen ihres Verfahrens (TP) hin sondern läßt mich ins offene Messer rennen sprich wühlt die ganze Vergangenheit hoch, bei mir reißen brutale Wunden auf und sie läßt mich mit dem Schmerz allein, hat mit allem nichts zu tun, obwohl sie ja die Verursacherin dessen ist.
Zarra
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von Zarra »

Hallo Cynthia,

ich wollte u.a. SOLCH eine Therapeutin und ihr Verhalten keineswegs in Schutz nehmen - da verstehst Du mich komplett falsch.

Und Du wirfst das mit Recht DIESER Therapeutin vor. - Das heißt aber noch lange nicht, daß Du es allen Therapeuten dieser Welt vorwerfen kannst.

Ich wollte die Frage aufwerfen, wie u.a. Dir geholfen werden kann, damit Du besser mit dieser Erfahrung umgehen kannst.

Mit psychischer Verletzlichkeit und Krankheit hat zu tun, daß man eben nicht fähig ist, die Beziehung wirklich auf Tragfähigkeit hin zu überprüfen, sondern daß man blind vertrauen MUSS, weil halt eben etwas fehlt, -- ein psychisch stabiler Mensch würde es einfach erst gar nicht so weit kommen lassen, denn wenn ich es richtig einschätze, ist das ja auch nicht während eines Termins geschehen, sondern mindestens über mehrere verteilt. Und diese enorme Verletzung ist möglich, weil es schon Vorverletzungen gibt.

LG, Zarra
Cynthia
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Re: Psychotherapeuten - überflüssig?

Beitrag von Cynthia »

Es ist schon richtig, dass es Vorletzungen bei mir gab. Ich habe es auch nicht für möglich gehalten, dass eine Fachkraft sich derart unmöglich verhält. Das Problem ist, dass man vorher nicht weiß wozu so jemand imstande ist und dass es so ein abartiges Verhalten bei Psychotherapeuten gibt. Klar ein psychisch stabiler Mensch hätte gleich gemerkt was diese Frau für eine hohle Nuss ist, er hätte gemerkt, dass jemand, der auf Fragen nicht antwortet, eben keine Antworten weiß und wäre gegangen. Er wäre auch gegangen als das Weinen verweigert wurde.
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