Lernblockade dank meiner Depression?

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Seecher
Beiträge: 3
Registriert: 9. Dez 2014, 13:50

Lernblockade dank meiner Depression?

Beitrag von Seecher »

Hey Leute,

ich sitze an meinem Esstisch im Wohnzimmer und kämpfe mit den Tränen.
Weshalb ?
Bin seit Tagen am lernen aber nichts bleibt mir in meiner Birne hängen.
Hat das was mit meiner Depression zu tun?

Im April 2015 habe ich meine Abschlussprüfung und hoffe, dass ich Sie bestehe, um eine ausgelernte Kauffrau für Bürokommunikation zu sein.
Selbst im Büro mache ich Fehler. Konzentrationsfehler stehen an der Tagesordnung. Selbst mein Auffassungsvermögen hat sich verschlechtert.

Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll.
Diese Ausbildung muss ich unbedingt schaffen, denn davon hängt viel ab.
Nur weil ich lächle , heißt es nicht, das es mir gut geht. !!!
qwertzuiop

Re: Lernblockade dank meiner Depression?

Beitrag von qwertzuiop »

"Hat das was mit meiner Depression zu tun?"
grundsätzlich ja

kann aber auch was anderes sein
Seecher
Beiträge: 3
Registriert: 9. Dez 2014, 13:50

Re: Lernblockade dank meiner Depression?

Beitrag von Seecher »

qwertzuiop, danke für deine Antwort.

Wie finde ich heraus, ob es auch etwas Anderes sein kann ?
Hast Du da Tipps, wie man es selber merken kann bzw bemerken ?
Nur weil ich lächle , heißt es nicht, das es mir gut geht. !!!
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Lernblockade dank meiner Depression?

Beitrag von katyfel »

Hallo Seecher,
erstmal Willkommen hier!

Generell ist das sehr schwer zu unterscheiden, zumindest nicht mit Kriterien von außen.
Ich bin selber im Studium und habe deshalb mit diesen Themen zu tun...
Mir hilft es, mich zu fragen, wie groß der Unterschied zu "sonst" ist;
Bin ich schlichtweg müde, abgelenkt,... oder ist es eher eine tiefe Erschöpfung, ist es ein Gedankenkreisen, was mich hindert,...
Trotzdem funktionieren manche "Techniken" bei mir; Eieruhr stellen, eben in passenden Abständen, die manchmal auch sehr kurz werden können, um dann richtig Pause zu machen,
in der Bibliothek lernen, wo weniger Ablenkungspotential entsteht
oder für mich; in ein Café gehen. Ich weiß nicht, warum das wirkt, aber ich kann da besser lernen als Zuhause. Und mir dann gleich den Kaffee gönnen oder mal was anderes, wenn ich eine Zeit lang erfolgreich war.
...also schon "normale" Dinge. Sie sind nur vielleicht nötiger.
Auch Lerngruppen helfen ja vielen- das fällt mir schwer.

Liebe Grüße,
Sinfonia
qwertzuiop

Re: Lernblockade dank meiner Depression?

Beitrag von qwertzuiop »

@seecher

"Wie finde ich heraus, ob es auch etwas Anderes sein kann ?
Hast Du da Tipps, wie man es selber merken kann bzw bemerken ?"

selbst wohl gar nicht da müsste spezialisten ran.
die unterschiede sind für einen laien faktisch nicht bemerkbar, nicht zuletzt kann dich ja deine wahrnehmung täuschen.
wenn du es wirklich wissen willst sind neurolgen die richtige adresse. hier nicht abwimmeln lassen, die werden vermutlich erstmal abwiegeln, schon rein altersbedingt. einfach beharrlich sein, ja das ist mit einer depression im hintergrund nicht leicht.
1993zero1993
Beiträge: 23
Registriert: 8. Feb 2015, 21:51

Re: Lernblockade dank meiner Depression?

Beitrag von 1993zero1993 »

Ich kenne das, besonders wenn ich am PC was machen muss und es klappt nicht werde ich absolut aggressiv
sam1960
Beiträge: 135
Registriert: 10. Okt 2014, 11:48

Re: Lernblockade dank meiner Depression?

Beitrag von sam1960 »

Lernblokade..., ich glaube das trifft auch auf mich zu.
Früher war ich ein echter Streber, was Fortbildung betrifft. So habe ich mir Programmieren selbst beigebracht, durch Lesen und ausprobieren. Aber mittlerweile stelle ich fest, dass ich damit Probleme habe. Zum einen scheinen mir die neuen Betriebssysteme komplizierter, und zum anderen bin ich älter geworden. Und da verstehe ich oft nur Bahnhof.

Dabei wäre es gerade jetzt für mich wichtig, dass ich mir neues Wissen aneignen könnte. Ich bin nämlich mit meiner beruflichen Situation unzufrieden, wahrscheinlich führte dies auch mit zu meiner Depri.
Aber um etwas anderes anzufangen muss man auch entsprechendes Wissen vorweisen.
Weiterbildung gab’s in meinem derzeitigen Job nicht, denn für den Job muss man nicht mehr wissen als nötig, denn sonst hätte man ja anderswo eine Chance. Ich glaube fast, dass mein Arbeitgeber so denkt.
Ich habe früher viele Programme geschrieben, das fing damals mit C64 an, dann DOS und schließlich für Windows, aber die Programme laufen ab Windows 7 nicht mehr korrekt und die Nachfolgeversion der Programmiersprache scheint mich irgendwie zu überfordern.
So schmeiß ich schon das Handtuch, auch bin ich nicht mehr motiviert, weil für den Job brauch ich´s nicht, und Privat, nach der Arbeit, da fehlt mir Zeit und Lust.

Ich hatte sogar schon die Idee, die Ausbildereignungsprüfung zu machen, für mich, mein Selbstvertrauen und für einen möglichen neuen Job. Aber dann denk ich wieder, das Pack ich nicht.
Für den Lehrgang müsste ich Urlaub nehmen, aber den brauch ich wiederum dringend für meine Erholung. Und so dreh ich mich im Kreis. Und wenn ich die Prüfung nicht bestehe, dann ist der Urlaub umsonst „verschwendet“ und ich falle, nach dem Misserfolg, in ein noch tieferes Loch.


Zum Schloss nochmals: Ich weiß nicht, ob die Lerninhalte wirklich schwieriger geworden sind, ob ich altersbedingt weniger „kapiere“, oder ob es an meiner Depri liegt. Schei… find ich´s auf jeden Fall.
So mache ich am liebsten anspruchslose Arbeiten, die mich nicht stressen, bin aber andererseits gewillt etwas mehr zu können. Aber dann fühle ich mich gleich wieder überfordert.
1993zero1993 hat geschrieben:Ich kenne das, besonders wenn ich am PC was machen muss und es klappt nicht werde ich absolut aggressiv
das kenne ich auch.
Bei mir war es sogar mal so weit, dass ich eine Lampe zertrümmert hatte, weil ich das blöde Ding „Widerstand leistete“ die Blöde kaputte Röhre nicht rausging, und da hab ich mit der Zange das Ding zerdeppert. War zwar nachher mehr Arbeit, aber der Frust war erst mal raus.

Auch ein Schaltrelais ist meiner „schlagenden Zange“ Zum Opfer gefallen, weil es sich nicht ausbauen ließ. Und das in einen Schaltschrank, der unter Spannung steht. Danach war mir das erste Mal klar, dass ich „Hilfe“ brauche.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
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