„Droge“ Traumwelt

DocHolliday
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Re: „Droge“ Traumwelt

Beitrag von DocHolliday »

Hallo sam,

ich finde, dass manchmal Du Ansichten, Deine Ansichten ziemlich undifferenziert in den Raum stellst und das ist für mich eine Herausforderungfür mich darauf zu reagieren. Bislang sind keine Deiner Gedanken für mich fremd.

"In der heutigen Gesellschaft heißt es „schaffe schaffe Häusle baue“
Und wer sich dem Verweigert, der ist ein Außenseiter.
Also einfach Aussteigen, die Brocken hinwerfen, ist nicht.
"

Zwischen Außenseitertum / hingeworfenen Brocken und Anpassung bzw. Überanpassung gibt es schon noch reichlich Spielräume und Kompromße. Für mich ist dieses schwarz/weiß Denken Ausdruck von kleinbürgerlichen Moral-Vorstellungen. Das hat mit der "heutigen" Gesellschaft weniger zu tun und wenn es mir als Individualist gut geht, dann bin ich gerne "Außenseiter".

Du hast ja darüber berichtet, dass Du religiös unterdrückt worden bist und das offenbar viele Deiner Probleme daher rühren- der renomierte und allseits anerkannte ( allerdings nicht bei der katholischen Kirche) ehemaliger Pfarrer, Publizist, Psychoanalytiker und Therapeut, Eugen Drewermann, hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt...

Ein erhöhtes Schlaf- und Ruhebedürfnis kenne ich auch, das führe ich bei mir auf erhöhte Gedankenaktivität, Hochsensibilität/ Erlebnisverarbeitung und innere Konflikte zurück, verbunden mit der "dunklen Jahreszeit".

Ich finde, dass Du Dir einen Plan machen solltest, der unabhängig von Deiner jeweiligen Tagesform ist und wo Du es organisatorisch gut in Deine Lage einfügen kannst. Mein Hinweis auf tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie habe ich nicht nur so dahingebraselt...

Ängste und Hemnisse zu überwinden, kann Dir niemand abnehmen.

DocHolliday
...besser ein Onkel, der was mitbringt, als ne Tante die Klavier spielt.
Botus
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Re: „Droge“ Traumwelt

Beitrag von Botus »

Hallo Sam,

wenn ich bei 100 Hausbesitzern in meiner Umgebung die Hintergründe analysieren würde, käme bei der Mehrheit heraus, dass sie entweder das Glück haben, einen Beruf auszuüben, bei dem das Geld unabhängig von der Frage eintrifft, ob sie diese Summe auch real erwirtschaften oder ich stoße auf andere künstliche Abschleppseile, von denen sie gezogen werden, wie z.B. wohl gesonnene Eltern, Schwiegereltern oder es gab Erbfälle.

Es gibt nur sehr wenige Nachbarn, die einmal von Null gestartet sind und nachprüfbar durch messbare eigene Leistungen zu einem bezahlten Haus gekommen sind.

Ich finde deshalb nicht, dass die Dinge, die jemand "geschafft" hat, wirklich aussagekräftige Rückschlüsse auf die Person bieten. Von diesem Gedanken muss man (n) sich frei machen. (Sonst würde man (n) ja verrückt werden...)

Auch in vielen anderen Punkten des Lebens lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen. Ich kenne nur sehr wenige, die eine Beziehung auf gleicher Augenhöhe führen. In den meisten Beziehungen trifft man auf einen emotional überlegenen und einen emotional unterlegenen Partner. Oft stößt man auch auf wirtschaftliche oder soziale Abhängigkeiten. Solche Umstände sollte man sehen, dann verlieren sich eigene Ängste, keinen Partner zu finden oder verlassen zu werden oder "niemanden zu haben".

Ich finde, dass solche Sachen in ihrem Glückspotenzial überbewertet werden. Viele machen sich mit diesbezüglichen Ängsten vollkommen grundlos verrückt.

Ich möchte darauf hinaus, dass wir (Männer) viel freier sind, als wir glauben. Tausend Kompromisse einzugehen und über die Summe aller Kompromisse schlussendlich unglücklich zu werden, ist in sehr vielen Fällen unnötig, weil vergebene Mühe. Man(n) muss nicht erst alt werden, um dahinter zu kommen. Man(n) kann es auch rechtzeitig erkennen.

Liebe Grüße vom Dobi.
ndskp01
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Re: „Droge“ Traumwelt

Beitrag von ndskp01 »

sam1960 hat geschrieben: Ich habe einfach Angst, mit meiner Entscheidung zu versagen, eine Sackgasse zu betreten, aus der es kein herauskommen mehr gibt.
Die habe ich leider auch.

Was können wir dagegen tun?

Deine aktuelle Situation bietet ja auch kein Entkommen, außer in die Traumwelt.

Puk
sam1960
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Re: „Droge“ Traumwelt

Beitrag von sam1960 »

Hallo Doc
Hallo Dobi

ihr gebt euch wirklich große Mühe mich zu überzeugen, und im Inneren bin ich längst überzeugt.

Aber ich sag’s mit einem Satz „Ich habe einfach Angst“

Angst vor Veränderungen, Angst vor meinen Entscheidungen, Angst mit meinen Entscheidungen zu scheitern, in eine Sackgasse zu geraten
Angst alles zu verlieren, was ich mir erarbeitet habe.

Ich wohne seit über 22 Jahren in meinem Haus und meine Eltern hatten auch ein Haus in dem ich bis zum 25. LJ gewohnt hatte.
Das Leben in Eigentum ist schon etwas Befreiendes.
Ich habe somit von meinen 54 LJ insgesamt 48 Jahre in Eigentum gelebt, mit Garten, und der damit verbundenen Unabhängigkeit von andersdenkenden „Querköpfen“

Ich habe zwischendurch, als ich bei meinen Eltern auszog, mal 4 Jahre und mal 2 Jahre mit meinen damaligen Partnerinnen in einer Etagenwohnung gelebt. Da fällt mir die Decke auf den Kopf. Man ist „eingepfercht“ zwischen anderen Mitbewohnern und richtig Frei ist man auch nicht, ganz abgesehen von dem fehlenden Stück Himmel über dem eigenen Garten.

Mein Haus ist mir daher heilig denn es bedeutet mir das letzte Stück Freiheit, wo ich tun und lassen kann, was ich will. Überall sonst, im Job, im Straßenverkehr etc. wird man doch von Vorschriften, Anweisungen und Verboten gegängelt.

Und daher kämen für mich nur wieder ein neues Haus und niemals eine Etagenwohnung in Frage, und das möchte ich nicht verlieren.


Ich könnte mir z.B. auch vorstellen, in meinem Garten alles zur Selbstversorgung zu züchten, Gemüse, Salat, Kartoffel usw.
Das haben meine Eltern bis vor ein paar Jahren auch noch in ihrem Garten gemacht, solange sie noch Gesundheitlich fit waren. Als Kind hat mich Gartenarbeit immer genervt, aber mittlerweile züchte ich wenigstens meine eigenen Tomaten, Pfirsiche, Stachelbeeren.
Mein Haus bietet mir auch die Möglichkeit kreativ zu sein und Erfindungen zu testen, wie etwa meine Modifikation an der Heizung, die noch die Restwärme nutzt.

Für mein „neues“ Leben stände daher ein Haus im Vordergrund, denn es bedeutet für mich eine wirkliche Heimat, die ich nicht missen möchte.

Das Drumherum, also das Geldverdienen, oder besser das „Selbstversorgen mit allem Lebensnotwendigen“ ist die „unbekannte Variable“. die mir (Zukunfts-)Ängste bereitet.

Ich bin auch ein sehr naturverbundener Mensch, schon seit Kindheit konnte ich stundenlag durch den Wald spazieren oder mit dem Fahrrad fahren, ohne dabei einer einzigen Menschenseele zu begegnen.
Dabei habe ich mir selbst Navigationstechniken beigebracht, wie etwa Triangulation etc. (will nicht ins Detail gehen).
Ist übrigens noch ein Hobby von mir, ich suche mir z.B. interessante Punkte und Sehenswürdigkeiten vor dem Urlaub bereits bei Google Earth. Hab dann ein Programm geschrieben, dass die Daten ins Navi überträgt.

Ich hole mal wieder zu weit aus, und plaudere aus dem Nähkästchen.

LG,Sam
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
ndskp01
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Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: „Droge“ Traumwelt

Beitrag von ndskp01 »

sam1960 hat geschrieben:
Ich hole mal wieder zu weit aus, und plaudere aus dem Nähkästchen.

LG,Sam
Ich finde nicht, dass du zu viel erzählst, ich les das gerne.
Botus
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Re: „Droge“ Traumwelt

Beitrag von Botus »

Hallo Sam,

ich finde, dass Deine Situation jedes mal ein wenig anders klingt. Dein letzter Post klingt, als verfügtest Du über eine nahezu perfekte Ausgangsbasis für eine künftige Arbeitszeitreduzierung, die dann Vieles auf einen Schlag verbessern würde. Ich würde die Möglichkeit ausloten, erhobenen Hauptes und ohne Hinweis auf Krankheit auf 25 oder 20 Stunden zu gehen. Im ÖD sollte das möglich sein. Durch die geringere Abgabenlast gibt es nur wenig Unterschied im Einkommen. Ich würde das in Erwägung ziehen.

Liebe Grüße vom Dobi
DocHolliday
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Re: „Droge“ Traumwelt

Beitrag von DocHolliday »

Hallo sam,

ich finde Dobermann hat recht.
Deine Lage klingt jetzt schon wieder anders. Du hast Interessen, Du fühlst Dich wohl in Deinem Haus. Phantasien über ganz große Veränderungen sind doch dann überflüssig.

Im Grunde fehlt Dir nur mehr freie Zeit. Eine Arbeitszeitreduzierung wäre ja aus gesundheitlichen Gründen schon angezeigt. Es liegt doch auf der Hand.

Ich verstehe Dein Problem nicht, darauf hinzuwirken, das würde doch gute neue Perspektiven eröffnen. Ich möchte gerne verstehen können, was für Dich daran so angstbesetzt sein soll.

DocHolliday
...besser ein Onkel, der was mitbringt, als ne Tante die Klavier spielt.
sam1960
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Re: „Droge“ Traumwelt

Beitrag von sam1960 »

Dobermann hat geschrieben:Hallo Sam,

ich finde, dass Deine Situation jedes mal ein wenig anders klingt.
DocHolliday hat geschrieben:Hallo sam,
ich finde Dobermann hat recht.
Deine Lage klingt jetzt schon wieder anders
Hallo Doc
Hallo Dobi

Ihr habt Recht, vielleicht liegt es an meinen Stimmungen, dass ich mal etwas optimistischer und mal etwas hoffnungsloser rüberkomme:

Was ich kann, was ich darf und was ich mich letzendes wirklich traue, das sind verschiedene Schuhe.

Ich sagte bereits:
sam1960 hat geschrieben: Aber ich sag’s mit einem Satz „Ich habe einfach Angst“

Angst vor Veränderungen, Angst vor meinen Entscheidungen, Angst mit meinen Entscheidungen zu scheitern, in eine Sackgasse zu geraten……
Und wenn ich den neuen Weg einmal betreten habe dann muss ich ihn wahrscheinlich weitergehen, egal wohin er mich führt.
Ich habe dieses Jahr im Sommer meinen 55. Geburtstag und ich werde in dem Zusammenhang meine Altersteilzeit begründen, spätestens dann!
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
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