ich fange mal an, indem ich mich vorstelle. Ich bin 25 Jahre alt und gehe zur Zeit auf die Schauspielschule. Bis ich es dorthin geschafft habe, musste ich eine qualvoll lange Zeit kämpfen.
2008 als ich meine Ausbildung zur Industriekauffrau anfangen sollte, begannen auch meine Depressionen. Seit 2009 war ich dann in Therapie und meine Diagnose war: Depressive Neurosen, Depersonalisierte Ich-Störung und Suizidale Phantasien. Soweit so gut, ich habe tatsächlich, wenn auch unter großem Leidensdruck meine Ausbildung geschafft, mein Abi nachgeholt, versucht den Traum eines Musikstudiums wahr zu machen und bin übers tanzen zur Schauspielerei gelangt und wurde auch aufgenommen an der Schule.
Bis vor 2 Monaten habe ich noch Cipralex 20mg genommen, diese aber abgesetzt, da ich von der schule zu hören bekam, dass ich nicht meine Gefühle nach aussen zeigen kann und zu sehr gehemmt bin. Eigentlich gehts mir ganz gut ohne die Tabletten, da ich sie vor allem damals wegen den Panikattacken und extremer Unstabilität genommen habe.
Meine Therapie ist nun auch seit letzten Juni abgeschlossen, aber ich fühle mich noch nicht "geheilt".
Lange rede kurzer Sinn, meine Probleme im Moment sind eben diese Hemmungen und Gefühle nicht rauslassen können. Ich mache mir immer Gedanken, was andere davon halten, was ich mache (z.B. im Unterricht, in Inszenierungen, aber auch im privaten). Ich habe große Angst zu scheitern, den Dozenten und Freunden nicht das geben zu können was sie sehen wollen. Ich weiss nicht wie ich es schaffen soll diese Hürde zu überwinden. Ich weiss auch nicht warum ich mich so verschließe, ich habe das letzte Jahr in der Schauspielschule doch gesehen, dass mir nichts passiert, wenn ich es rauslasse. Ich habe auch schon mit meinem Dozenten darüber gesprochen, der mich extrem gut einschätzen kann und genau weiss wo meine Probleme liegen und er sagt ich solle keine Angst davor haben, dass mich jemand nicht mögen würde, ich soll alles einfach rauslassen.
Zu diesem Gefühlsdilemma kommen jedoch auch noch diese Dinge hinzu, dass ich mich oft nicht aufraffen kann und nicht gut genug vorbereitet bin, weil ich alles immer aufschiebe und oft keine lust habe etwas zu tun und mich hinterher wieder beschwere, dass ich das nicht getan habe. Ihr kennt dieses Dilemma bestimmt, habt ihr es geschafft daraus zu kommen?
Ich meine ich habe schon fortschritte gemacht, ich habe diese Woche wieder angefangen jeden Tag joggen zu gehen und zu lesen, aber ich tue nicht genug für die Schule. Ich habe so Angst, dass ich später nie einen Job in der Branche bekomme und nicht fähig bin mir Jobs zu suchen und das mich kein Theater oder Filmproduktion will. Meine Eltern haben vor 2 Wochen auch schon wieder verlangt, dass ich in meinen alten Job zurück gehe auch wenn ich dann unglücklich bin. Ich bin so ratlos und merke gerade, dass das ein kleiner Roman geworden ist und höre jetzt erstmal auf. Ich könnte soviel schreiben über meine Vergangenheit und meine Ängste, aber ich denke das genügt erstmal
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Ganz liebe Grüße
redbedroom