Hallo an alle,
ich glaube, ich stecke mitten in einer Krise: zuerst war ich zur Kur, weil ich völlig überarbeitet war und nur noch geweint habe, dann wurde eine Depression festgestellt und durch eine Gruppentherapie während der Kur wurde mein bisheriges Leben völlig auf den Kopf gestellt. Mein gesamtes Verhalten wurde in Frage gestellt und nun arbeite ich an meinem Verhalten und warte auf einen Therapieplatz für eine Verhaltenstherapie. Ich habe mich jetzt innerhalb von 6 Monaten total verändert und für meine Umwelt ist das nicht immer positiv. Da ich ja ständig an meinem Verhalten arbeite, prüfe ich nun in meiner Beziehung, was ich zulassen kann und was nicht und warum ich mich jetzt gerade so verhalte. Das ist alles ziemlich anstrengend und ich bin deswegen zur Zeit auch sehr unglücklich. Ich bin jetzt seit über 20 Jahren mit meinem Mann zusammen und plötzlich werde ich schrecklich eifersüchtig. Ich will nur noch, daß er bei mir bleibt und ständig um mich ist. Überall um mich herum gehen Beziehungen auseinander und nun bekomme ich eine schreckliche Angst, dass uns das auch passieren könnte. Ich fange an zu klammern. Aber irgendwie bin ich damit jetzt auch nicht glücklich. Wo ist der Mensch, der vorher doch so "normal" war. Was ist jetzt bloß los mit mir? Ich kann mich über gar nichts richtig freuen. Wann werde ich wieder glücklich sein?
Einerseits finde ich es gut, daß ich mein Verhalten nun manchmal besser verstehe und auch weiß warum ich mich so verhalte. Aber auf der anderen Seite bin ich jetzt so anders, so ängstlich, hilflos und verstehe mich manchmal so gar nicht.
Versteht mich jemand? Oder werde ich jetzt völlig irre?
Einen lieben Gruß,
Smurf
Was ist glücklich sein?
Re: Was ist glücklich sein?
Hallo Smurf,
diese Phase ist mir aus meiner eigenen Depri noch stark in Erinnerung. Aber diese Phase hatte nicht nur ihre Schattenseiten, obwohl ich wirklich alles in meinem Leben in Frage gestellt habe. Wenn ich mir davon irgendeine Besserung versprochen hätte, hätte ich sogar meinen Namen und mein Alter noch in Frage gestellt, so tief ging dieser Prozess damals.
Man fühlt sich oft verwirrt und durcheinander, weil man seine Verhaltens- und Denkweisen selbst nicht mehr verstehen kann. Du beschreibst das ja sehr anschaulich. Keine Bange, verrückt wird man davon aber nicht. Es ist ein längerer, schmerzlicher Prozess, aber wenn er mal angestoßen ist, so wie bei dir jetzt, dann sollte man ihn sicherlich nicht mit Gewalt versuchen zu unterdrücken. Zwar gerät so ziemlich alles in Wanken, was einen berührt: Beziehung, Beruf, Familie, einfach alles. Das ist nicht einfach, manchmal kann man es wirklich kaum ertragen. Aber der Prozess hat auch seine guten Seiten. Man lernt viel über sich und andere, kann sich besser analysieren. Man wirft auch Ballast ab. Bei manchen Dingen erkennt man erst durch diesen Prozess, dass etwas Ballast ist, was man vorher für wichtig gehalten hat. Und man erkennt, dass Dinge, die man vorher für richtig gehalten hat, vielleicht ganz falsch sind für einen, und umgekehrt. Alles in allem ist es eine schwierige und schmerzliche Zeit, aber sie ist keineswegs sinnlos.
Lieber Gruß,
Emily.
diese Phase ist mir aus meiner eigenen Depri noch stark in Erinnerung. Aber diese Phase hatte nicht nur ihre Schattenseiten, obwohl ich wirklich alles in meinem Leben in Frage gestellt habe. Wenn ich mir davon irgendeine Besserung versprochen hätte, hätte ich sogar meinen Namen und mein Alter noch in Frage gestellt, so tief ging dieser Prozess damals.
Man fühlt sich oft verwirrt und durcheinander, weil man seine Verhaltens- und Denkweisen selbst nicht mehr verstehen kann. Du beschreibst das ja sehr anschaulich. Keine Bange, verrückt wird man davon aber nicht. Es ist ein längerer, schmerzlicher Prozess, aber wenn er mal angestoßen ist, so wie bei dir jetzt, dann sollte man ihn sicherlich nicht mit Gewalt versuchen zu unterdrücken. Zwar gerät so ziemlich alles in Wanken, was einen berührt: Beziehung, Beruf, Familie, einfach alles. Das ist nicht einfach, manchmal kann man es wirklich kaum ertragen. Aber der Prozess hat auch seine guten Seiten. Man lernt viel über sich und andere, kann sich besser analysieren. Man wirft auch Ballast ab. Bei manchen Dingen erkennt man erst durch diesen Prozess, dass etwas Ballast ist, was man vorher für wichtig gehalten hat. Und man erkennt, dass Dinge, die man vorher für richtig gehalten hat, vielleicht ganz falsch sind für einen, und umgekehrt. Alles in allem ist es eine schwierige und schmerzliche Zeit, aber sie ist keineswegs sinnlos.
Lieber Gruß,
Emily.
Re: Was ist glücklich sein?
Vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Es ist schön zu lesen, daß ich nicht alleine so dastehe und das da jemand ist, der mich versteht.
Es war ein anstrengender Tag.
Gruß,
Smurf
Es ist schön zu lesen, daß ich nicht alleine so dastehe und das da jemand ist, der mich versteht.
Es war ein anstrengender Tag.
Gruß,
Smurf
Re: Was ist glücklich sein?
Glücklich sein ist für mich im Moment herauszugehen und das Laub zu treten...
igel
Re: Was ist glücklich sein?
Glücklichsein bedeutet, etwas weniger Angst zu haben!?!
Etwas mehr inneren Friden zu haben!
Und das ist nicht unmöglich, sondern erreichbar!
Denk und hoffe ich
Mary
Etwas mehr inneren Friden zu haben!
Und das ist nicht unmöglich, sondern erreichbar!
Denk und hoffe ich
Mary
-
Data
Re: Was ist glücklich sein?
Glücklichsein...tja...
Im Moment würde für mich Glücklichsein vielleicht schon bedeuten, dass ich im Leben einen Sinn sehen könnte. Einen tieferen Sinn als nur den, möglichst viel Spaß zu haben, sich fortzupflanzen und zu leben, bis man stirbt. Aber das ist vielleicht auch gleich wieder ein bisschen viel verlangt.
Gruß, Data
Im Moment würde für mich Glücklichsein vielleicht schon bedeuten, dass ich im Leben einen Sinn sehen könnte. Einen tieferen Sinn als nur den, möglichst viel Spaß zu haben, sich fortzupflanzen und zu leben, bis man stirbt. Aber das ist vielleicht auch gleich wieder ein bisschen viel verlangt.
Gruß, Data
Re: Was ist glücklich sein?
an alle....
Glücklich sein kann ich doch erst, wenn ich mit mir zufrieden bin. Mich annehmen, wie ich bin...Gerade daran liegt die Schwierigkeit. Wenn nichts mehr ist wie es war und man nur noch aus Selbstzweifeln besteht, dann ist das alles andere als Glück.
Für mich hat Glück jetzt eine ganz andere Dimension als noch vor der Krankheit. Da bin ich dem Glück "hinterhergerannt", d. h. es mussten erst bestimmte Bedingungen erfüllt sein, damit ich Glück spüren konnte. Diese Bedingungen waren jedoch nicht immer von mir beeinflussbar und Enttäuschungen waren somit vorprogrammiert. Das Glück lief förmlich vor mir weg
Heute ist Glück etwas momentanes für mich, der Augenblick ist es, in dem ich glücklich bin. Nicht oft - aber immer öfter
Susan
Glücklich sein kann ich doch erst, wenn ich mit mir zufrieden bin. Mich annehmen, wie ich bin...Gerade daran liegt die Schwierigkeit. Wenn nichts mehr ist wie es war und man nur noch aus Selbstzweifeln besteht, dann ist das alles andere als Glück.
Für mich hat Glück jetzt eine ganz andere Dimension als noch vor der Krankheit. Da bin ich dem Glück "hinterhergerannt", d. h. es mussten erst bestimmte Bedingungen erfüllt sein, damit ich Glück spüren konnte. Diese Bedingungen waren jedoch nicht immer von mir beeinflussbar und Enttäuschungen waren somit vorprogrammiert. Das Glück lief förmlich vor mir weg
Heute ist Glück etwas momentanes für mich, der Augenblick ist es, in dem ich glücklich bin. Nicht oft - aber immer öfter
Susan
Re: Was ist glücklich sein?
Ein Dankeschön an alle hier im Forum.
Ich bin nicht alleine. Das hilft!!
Gruß,
Smurf
Ich bin nicht alleine. Das hilft!!
Gruß,
Smurf
-
Data
Re: Was ist glücklich sein?
Hallo Susan,
ja, das hört sich gut an, was du schreibst, klingt, als hättest du recht. Doch wie schaffe ich es, mich so anzunehmen, wie ich bin? Und aus mir allein heraus glücklich zu sein? Auch, wenn ich z. b. ganz allein auf der Welt wäre? Ist das nicht doch vielleicht nur eingebildetes bzw. vom Verstand "erzeugtes" Glück? So nach dem Motto: "Ich will glücklich sein, also bin ich es!"? Ich möchte aber das Glück fühlen, ohne mit dem Verstand nachhelfen zu müssen.
Ich denke, wenn ich allein auf der Welt wäre, könnte ich bestenfalls nicht unglücklich sein, aber niemals glücklich. Zum Sich-glücklich-fühlen braucht es zwangsläufig noch andere Menschen.
Gruß, Data
ja, das hört sich gut an, was du schreibst, klingt, als hättest du recht. Doch wie schaffe ich es, mich so anzunehmen, wie ich bin? Und aus mir allein heraus glücklich zu sein? Auch, wenn ich z. b. ganz allein auf der Welt wäre? Ist das nicht doch vielleicht nur eingebildetes bzw. vom Verstand "erzeugtes" Glück? So nach dem Motto: "Ich will glücklich sein, also bin ich es!"? Ich möchte aber das Glück fühlen, ohne mit dem Verstand nachhelfen zu müssen.
Ich denke, wenn ich allein auf der Welt wäre, könnte ich bestenfalls nicht unglücklich sein, aber niemals glücklich. Zum Sich-glücklich-fühlen braucht es zwangsläufig noch andere Menschen.
Gruß, Data
Re: Was ist glücklich sein?
Hallo Data,
das Glück, von dem ich spreche und welches bei mir nur sehr langsam "wächst", ist in mir. Es ist ein Gefühl... es ist auch nicht immer da und ich muss darauf achten, dass es mich nicht verläßt.
Ich habe dieses "Glücksgefühl" noch nicht lange. Es fing an, in mir zu leben, als ich mir Dinge gestattete, die ich mir lange verbot, als ich mir etwas "gönnte", ohne mich dafür zu tadeln... Es sind oft winzig kleine Dinge, die dieses Gefühl in mir wecken. Ich brauche dazu niemand, es bedarf "nur" ein wenig Liebe zu mir selbst.
Und ich bin mir sicher, dass in jedem Mensch so ein Gefühl existiert, oft ist es nur sehr verschüttet.
Gruß
Susan
das Glück, von dem ich spreche und welches bei mir nur sehr langsam "wächst", ist in mir. Es ist ein Gefühl... es ist auch nicht immer da und ich muss darauf achten, dass es mich nicht verläßt.
Ich habe dieses "Glücksgefühl" noch nicht lange. Es fing an, in mir zu leben, als ich mir Dinge gestattete, die ich mir lange verbot, als ich mir etwas "gönnte", ohne mich dafür zu tadeln... Es sind oft winzig kleine Dinge, die dieses Gefühl in mir wecken. Ich brauche dazu niemand, es bedarf "nur" ein wenig Liebe zu mir selbst.
Und ich bin mir sicher, dass in jedem Mensch so ein Gefühl existiert, oft ist es nur sehr verschüttet.
Gruß
Susan
-
tomroerich
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Re: Was ist glücklich sein?
Jemand sagte: "Glück ist eine Leistung der Seele". Auch wenn sich das zunächst so anhört, als sei es Stress, glücklich zu sein, stimmt es vielleicht doch. Es könnte heißen, dass unsere Erwartung von einem sich von selbst einstellenden Glück als Geschenk des Himmels naiv ist. Für mich ist Glück innere Ausgewogenheit, die sich nur durch innere Arbeit herstellen lässt. Susan hat den wichtigen Punkt schon getroffen: Wir können dem Glück nicht hinterher jagen. Es ist schon da und es geht mehr darum, es auch zu sehen.
Thomas
Thomas
Re: Was ist glücklich sein?
Hallo Data, Thomas und alle anderen....
Mich hat etwas, was Muriel (ein ganz herzlichen Gruss an dieser Stelle an DICH ) vor einiger Zeit ins Forum gestellt hat, sehr angesprochen. Ich denke, dass es zum Thema Glücklichsein gut passt:
".....
Die Einladung
Es interessiert mich nicht, wie du dein Geld verdienst.
Ich will wissen, wonach du dich sehnst und ob du es wagst, davon zu träumen, der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.
Es interessiert mich nicht, wie alt du bist.
Ich will wissen, ob du es riskierst, dich für die Liebe lächerlich zu machen, für deine Träume, für das Abenteuer lebendig zu sein.
Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen.
Ich will wissen, ob du den Kern deines eigenen Lebens berührt hast, ob du durch die Enttäuschungen des Lebens geöffnet worden bist, oder zusammengezogen und verschlossen aus Angst vor weiterem Schmerz.
Ich will wissen, ob du im Schmerz stehen kannst, meinem oder deinem eigenen, ohne etwas zu tun, um ihn zu verstecken, ihn zu verkleinern, oder in Ordnung zu bringen.
Ich will wissen, ob du mit Freude sein kannst, meiner oder deiner eigenen; ob du mit Wildheit tanzen und dich von Ekstase füllen lassen kannst bis in die Spitzen deiner Finger und Zehen, ohne zu ermahnen, vorsichtig zu sein, realistisch zu sein, oder an die Beschränkungen des Menschseins zu erinnern.
Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du mir erzählst wahr ist.
Ich will wissen, ob du einen anderen enttäuschen kannst, um dir selbst treu zu bleiben; ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht deine eigene Seele verrätst.
Ich will wissen, ob du treu sein kannst und darum vertrauenswürdig.
Ich will wissen, ob du die Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist; und ob du dein Leben aus SEINER Gegenwart entspringen lassen kannst.
Ich will wissen, ob du mit Versagen leben kannst, deinem und meinem, und trotzdem am Ende eines Sees stehen kannst, um zum silbernen Vollmund zu rufen, "Ja".
Es interessiert mich nicht zu wissen, wo du lebst und wieviel Geld du hast.
Ich will wissen, ob du nach der Nacht der Trauer und Verzweiflung aufstehen kannst, müde und zerschlagen, um dich um die Kinder zu kümmern.
Es interessiert mich nicht, wer du bist und wie es kommt, dass du hier bist.
Ich will wissen, ob du in der Mitte des Feuers mit mir stehst, ohne zurückzuweichen.
Es interessiert mich nicht zu wissen, wo oder was oder mit wem du studiert hast.
Ich will wissen, was dich von innen trägt, wenn alles andere wegfällt.
Oriah Mountain Dreamer
Kanada
....."
Euch noch einen schönen Sonntag!
Susan
Mich hat etwas, was Muriel (ein ganz herzlichen Gruss an dieser Stelle an DICH ) vor einiger Zeit ins Forum gestellt hat, sehr angesprochen. Ich denke, dass es zum Thema Glücklichsein gut passt:
".....
Die Einladung
Es interessiert mich nicht, wie du dein Geld verdienst.
Ich will wissen, wonach du dich sehnst und ob du es wagst, davon zu träumen, der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen.
Es interessiert mich nicht, wie alt du bist.
Ich will wissen, ob du es riskierst, dich für die Liebe lächerlich zu machen, für deine Träume, für das Abenteuer lebendig zu sein.
Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen.
Ich will wissen, ob du den Kern deines eigenen Lebens berührt hast, ob du durch die Enttäuschungen des Lebens geöffnet worden bist, oder zusammengezogen und verschlossen aus Angst vor weiterem Schmerz.
Ich will wissen, ob du im Schmerz stehen kannst, meinem oder deinem eigenen, ohne etwas zu tun, um ihn zu verstecken, ihn zu verkleinern, oder in Ordnung zu bringen.
Ich will wissen, ob du mit Freude sein kannst, meiner oder deiner eigenen; ob du mit Wildheit tanzen und dich von Ekstase füllen lassen kannst bis in die Spitzen deiner Finger und Zehen, ohne zu ermahnen, vorsichtig zu sein, realistisch zu sein, oder an die Beschränkungen des Menschseins zu erinnern.
Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die du mir erzählst wahr ist.
Ich will wissen, ob du einen anderen enttäuschen kannst, um dir selbst treu zu bleiben; ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht deine eigene Seele verrätst.
Ich will wissen, ob du treu sein kannst und darum vertrauenswürdig.
Ich will wissen, ob du die Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist; und ob du dein Leben aus SEINER Gegenwart entspringen lassen kannst.
Ich will wissen, ob du mit Versagen leben kannst, deinem und meinem, und trotzdem am Ende eines Sees stehen kannst, um zum silbernen Vollmund zu rufen, "Ja".
Es interessiert mich nicht zu wissen, wo du lebst und wieviel Geld du hast.
Ich will wissen, ob du nach der Nacht der Trauer und Verzweiflung aufstehen kannst, müde und zerschlagen, um dich um die Kinder zu kümmern.
Es interessiert mich nicht, wer du bist und wie es kommt, dass du hier bist.
Ich will wissen, ob du in der Mitte des Feuers mit mir stehst, ohne zurückzuweichen.
Es interessiert mich nicht zu wissen, wo oder was oder mit wem du studiert hast.
Ich will wissen, was dich von innen trägt, wenn alles andere wegfällt.
Oriah Mountain Dreamer
Kanada
....."
Euch noch einen schönen Sonntag!
Susan
-
tomroerich
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Re: Was ist glücklich sein?
Da fällt mir doch ein wunderbares Märchen über das Glück ein: Hans im Glück. Wie war doch das gleich. Also der Hans bekommt zum Lohn für gute Arbeit einen Goldklumpen geschenkt und macht sich auf den Weg nach Hause. Aber so ein Goldklumpen ist verdammt beschwerlich und drückt und als ein Reiter kommt:
»Ach«, sprach Hans ganz laut, »was ist das Reiten ein schönes Ding! da sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt sich an keinen Stein, spart die Schuh und kommt fort, er weiß nicht wie.«
Also tauscht er Goldklumpen gegen Pferd. Und tatsächlich läuft zunächst alles prima:
Hans war seelenfroh, als er auf dem Pferde saß und so frank und frei dahin ritt. Über ein Weilchen fiels ihm ein, es sollte noch schneller gehen, und fing an mit der Zunge zu schnalzen und »hopp hopp« zu rufen.
Aber wer nicht genug bekommen kann und in Hetze verfällt, bekommt die Quittung:
Das Pferd setzte sich in starken Trab, und ehe sichs Hans versah, war er abgeworfen, und lag in einem Graben, der die Äcker von der Landstraße trennte. Das Pferd wäre auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte, der des Weges kam und eine Kuh vor sich her trieb.
Also nimmt Hans lieber die Kuh weil er meint, die würde ihn ernähren. Inzwischen hat er nur noch ein paar Heller aber darüber macht er sich keine Sorgen, hat er doch die Kuh. Die paar Heller setzt er in Bier um, doch schon bald:
Da ward es ihm ganz heiß, so dass ihm vor Durst die Zunge am Gaumen klebte. »Dem Ding ist zu helfen«, dachte Hans, »jetzt will ich meine Kuh melken und mich an der Milch laben.« Er band sie an einen dürren Baum, und stellte, da er keinen Eimer hatte, seine Ledermütze unter: aber so sehr er sich auch bemühte, es kam kein Tropfen Milch zum Vorschein.
So tauscht er die Kuh gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine Gans und die Gans gegen einen Schleifstein:
Hans lud den Stein auf und ging mit vergnügtem Herzen weiter; seine Augen leuchteten vor Freude, »ich muss in einer Glückshaut geboren sein«, rief er aus, »alles was ich wünsche, trifft mir ein, wie einem Sonntagskind.«
Aber auch dieses Glück ist nur kurz und der Stein fällt in einen Brunnen. Aber der Hans, der steckt was weg:
Hans, als er sie mit seinen Augen in die Tiefe hatte versinken sehen, sprang vor Freuden auf, kniete dann nieder und dankte Gott mit Tränen in den Augen, dass er ihm auch diese Gnade noch erwiesen und ihm auf eine so gute Art und ohne dass er sich einen Vorwurf zu machen brauchte, von den schweren Steinen befreit hätte: das einzige wäre ihm nur noch hinderlich gewesen. »So glücklich wie ich«, rief er aus, »gibt es keinen Menschen unter der Sonne.« Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter war.
Jeder, der Besitz wichtig findet, kann nur zu dem Schluss kommen, dass der Hans ein Idiot ist. Aber der Hans ist eben ein glücklicher Mensch, weil er sein Herz an nichts hängt und dadurch bleibt er frei. Er bindet und löst, wie es das Leben erfordert und bleibt niemals stehen. Und als er heimkehrt, trägt er nichts Unerledigtes bei sich und ist frei von jeder Last.
Schönen Abend den Glückssuchern.
Thomas
»Ach«, sprach Hans ganz laut, »was ist das Reiten ein schönes Ding! da sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt sich an keinen Stein, spart die Schuh und kommt fort, er weiß nicht wie.«
Also tauscht er Goldklumpen gegen Pferd. Und tatsächlich läuft zunächst alles prima:
Hans war seelenfroh, als er auf dem Pferde saß und so frank und frei dahin ritt. Über ein Weilchen fiels ihm ein, es sollte noch schneller gehen, und fing an mit der Zunge zu schnalzen und »hopp hopp« zu rufen.
Aber wer nicht genug bekommen kann und in Hetze verfällt, bekommt die Quittung:
Das Pferd setzte sich in starken Trab, und ehe sichs Hans versah, war er abgeworfen, und lag in einem Graben, der die Äcker von der Landstraße trennte. Das Pferd wäre auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte, der des Weges kam und eine Kuh vor sich her trieb.
Also nimmt Hans lieber die Kuh weil er meint, die würde ihn ernähren. Inzwischen hat er nur noch ein paar Heller aber darüber macht er sich keine Sorgen, hat er doch die Kuh. Die paar Heller setzt er in Bier um, doch schon bald:
Da ward es ihm ganz heiß, so dass ihm vor Durst die Zunge am Gaumen klebte. »Dem Ding ist zu helfen«, dachte Hans, »jetzt will ich meine Kuh melken und mich an der Milch laben.« Er band sie an einen dürren Baum, und stellte, da er keinen Eimer hatte, seine Ledermütze unter: aber so sehr er sich auch bemühte, es kam kein Tropfen Milch zum Vorschein.
So tauscht er die Kuh gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine Gans und die Gans gegen einen Schleifstein:
Hans lud den Stein auf und ging mit vergnügtem Herzen weiter; seine Augen leuchteten vor Freude, »ich muss in einer Glückshaut geboren sein«, rief er aus, »alles was ich wünsche, trifft mir ein, wie einem Sonntagskind.«
Aber auch dieses Glück ist nur kurz und der Stein fällt in einen Brunnen. Aber der Hans, der steckt was weg:
Hans, als er sie mit seinen Augen in die Tiefe hatte versinken sehen, sprang vor Freuden auf, kniete dann nieder und dankte Gott mit Tränen in den Augen, dass er ihm auch diese Gnade noch erwiesen und ihm auf eine so gute Art und ohne dass er sich einen Vorwurf zu machen brauchte, von den schweren Steinen befreit hätte: das einzige wäre ihm nur noch hinderlich gewesen. »So glücklich wie ich«, rief er aus, »gibt es keinen Menschen unter der Sonne.« Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter war.
Jeder, der Besitz wichtig findet, kann nur zu dem Schluss kommen, dass der Hans ein Idiot ist. Aber der Hans ist eben ein glücklicher Mensch, weil er sein Herz an nichts hängt und dadurch bleibt er frei. Er bindet und löst, wie es das Leben erfordert und bleibt niemals stehen. Und als er heimkehrt, trägt er nichts Unerledigtes bei sich und ist frei von jeder Last.
Schönen Abend den Glückssuchern.
Thomas
Re: Was ist glücklich sein?
Selig sind die Armen, denn ihnen gehört das Himmelreich.
arm heißt hier: an keinen (weltlichen) Besitz sich klammernd
und Himmelreich ist halt das Glücklichsein.
Von daher unterscheiden sich die Religionen nicht großartig voneinander.
Das Ideal "arm sein" soll nicht heißen, dass man wie ein mittelloser Fransenkasper durch die Gegend ziehen und unter einer Brücke schlafen soll, sondern dass man sich nicht auf seine Besitztümer versteifen soll. Weltlicher Besitz kann verloren gehen, kaputt gehen, gestohlen werden, etc. Der schatz im Herzen aber nicht.
So viel Philosophisches dazu...
arm heißt hier: an keinen (weltlichen) Besitz sich klammernd
und Himmelreich ist halt das Glücklichsein.
Von daher unterscheiden sich die Religionen nicht großartig voneinander.
Das Ideal "arm sein" soll nicht heißen, dass man wie ein mittelloser Fransenkasper durch die Gegend ziehen und unter einer Brücke schlafen soll, sondern dass man sich nicht auf seine Besitztümer versteifen soll. Weltlicher Besitz kann verloren gehen, kaputt gehen, gestohlen werden, etc. Der schatz im Herzen aber nicht.
So viel Philosophisches dazu...
Re: Was ist glücklich sein?
Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.
Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn du fröhlich lachst.
Glück ist Regen, wenn es heiß ist,
Glück ist Sonne nach dem Guß,
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis ißt,
Glück ist auch ein lieber Gruß.
Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.
Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.
Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.
Das Leben ist sehr einfach,
solange ich es mir nicht kompliziert mache .
Alles Liebe
von
Maggy
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.
Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn du fröhlich lachst.
Glück ist Regen, wenn es heiß ist,
Glück ist Sonne nach dem Guß,
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis ißt,
Glück ist auch ein lieber Gruß.
Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.
Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.
Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.
Das Leben ist sehr einfach,
solange ich es mir nicht kompliziert mache .
Alles Liebe
von
Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
Re: Was ist glücklich sein?
... das glück ist eine Leistung der Seele...
ist meine Seele zu überlastet mit anderen Dingen, um diese Leistung auch noch bringen zu können?
ich weiss gar nicht mehr, ob ich überhaupt "Das Glücklich Sein" will... (oder liegt das daran dass in mir etwas nagt und sagt "Du darfst gar nicht etwas wollen was du gar nicht bekommen *kannst*, das bringt nur noch mehr Verzweiflung also lass es" ?)
wenn ich über das Thema nachdenke, fühle ich mich nur leer, so leer. Und doch zieht es mich immer wieder in diesen thread, um zu sehen, was ihr dazu schreibt.
auch mal wieder mit mir oder meinem leben zufrieden sein einen tag, oder wenigstens eine stunde... ein paar minuten?... will ich.
- oder ist das etwa schon "glücklich sein"? (hmm, war da nicht noch mehr?)
ich möchte eigentlich gar nichts wagen, gar nichts riskieren, sondern viel lieber ein klitzekleines stückchen sicherheit (ja ich weiss ich weiss, sicherheit gibt es nicht), ich möchte die sicherheit haben, wissen, dass... nein: ich möchte wieder das vertrauen haben, das aus vertrauen geborene "wissen", dass morgen wenn ich wieder aufwache noch das dach über meinem kopf ist, ich es schaffen werde aufzustehen, keine katastrophe passiert, und ich abends wieder werde einschlafen können.
Eigentlich möchte ich glaube ich doch noch ein bisschen mehr. Aber das traue ich mich gar nicht mir zu wünschen, das wäre wohl zuviel verlangt.
Bevor ich Schritt 5 wollen kann muss ich doch erstmal Schritt 1 bewältigen?
Clara
ist meine Seele zu überlastet mit anderen Dingen, um diese Leistung auch noch bringen zu können?
ich weiss gar nicht mehr, ob ich überhaupt "Das Glücklich Sein" will... (oder liegt das daran dass in mir etwas nagt und sagt "Du darfst gar nicht etwas wollen was du gar nicht bekommen *kannst*, das bringt nur noch mehr Verzweiflung also lass es" ?)
wenn ich über das Thema nachdenke, fühle ich mich nur leer, so leer. Und doch zieht es mich immer wieder in diesen thread, um zu sehen, was ihr dazu schreibt.
auch mal wieder mit mir oder meinem leben zufrieden sein einen tag, oder wenigstens eine stunde... ein paar minuten?... will ich.
- oder ist das etwa schon "glücklich sein"? (hmm, war da nicht noch mehr?)
ich möchte eigentlich gar nichts wagen, gar nichts riskieren, sondern viel lieber ein klitzekleines stückchen sicherheit (ja ich weiss ich weiss, sicherheit gibt es nicht), ich möchte die sicherheit haben, wissen, dass... nein: ich möchte wieder das vertrauen haben, das aus vertrauen geborene "wissen", dass morgen wenn ich wieder aufwache noch das dach über meinem kopf ist, ich es schaffen werde aufzustehen, keine katastrophe passiert, und ich abends wieder werde einschlafen können.
Eigentlich möchte ich glaube ich doch noch ein bisschen mehr. Aber das traue ich mich gar nicht mir zu wünschen, das wäre wohl zuviel verlangt.
Bevor ich Schritt 5 wollen kann muss ich doch erstmal Schritt 1 bewältigen?
Clara
Re: Was ist glücklich sein?
Man ist glücklich, wenn man es schafft, sich auf morgen zu freuen...
Re: Was ist glücklich sein?
Glück ist für mich schöne Momente zu genießen, mich über Kleinigkeiten zu freuen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es schön wäre ständig glücklich zu sein.
Glück spürte ich heute als ich eure Antworten las. Ein wohliges Gefühl, dass auch andere das Glücksgefühl kennen, auch wenn man oft tief unten ist.
DANKE an euch!
einen glücklichen Tag wünscht euch Iris
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es schön wäre ständig glücklich zu sein.
Glück spürte ich heute als ich eure Antworten las. Ein wohliges Gefühl, dass auch andere das Glücksgefühl kennen, auch wenn man oft tief unten ist.
DANKE an euch!
einen glücklichen Tag wünscht euch Iris
Re: Was ist glücklich sein?
Ich interpretiere das Märchen "Hans im Glück" ein wenig anders:
Für jeden ist Glück genau das, was für genau ihn in genau diesem speziellen Moment das am meisten Glücklichmachende ist.
Ob das nun materiell oder imateriell ist - wurscht.
Ihr kennt doch bestimmt auch alle diese Geschichte von dem Bauern mit dem Pferd, dem Sohn, etc.
Gruß,
Winnie
Für jeden ist Glück genau das, was für genau ihn in genau diesem speziellen Moment das am meisten Glücklichmachende ist.
Ob das nun materiell oder imateriell ist - wurscht.
Ihr kennt doch bestimmt auch alle diese Geschichte von dem Bauern mit dem Pferd, dem Sohn, etc.
Gruß,
Winnie
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tomroerich
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Re: Was ist glücklich sein?
Würde ich auch so sehen, sewi. Es geht um Bindung ganz allgemein, um alles, was uns unfrei macht, an was wir kleben. Und das kann so ziemlich alles sein.
Thomas
Thomas
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tomroerich
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Re: Was ist glücklich sein?
Hallo Willow,
ja, das sehe ich so wie du. Es ist schon fast dramatisch, wie Menschen Sicherheit suchen bei Dingen, obwohl Dinge immer vergänglich sind. Das Problem ist gar nicht, dass man Dinge nicht haben soll. Aber es sollte nicht so sein, dass die Dinge uns haben. Aber genau das ist die Realität.
Thomas
ja, das sehe ich so wie du. Es ist schon fast dramatisch, wie Menschen Sicherheit suchen bei Dingen, obwohl Dinge immer vergänglich sind. Das Problem ist gar nicht, dass man Dinge nicht haben soll. Aber es sollte nicht so sein, dass die Dinge uns haben. Aber genau das ist die Realität.
Thomas
Re: Was ist glücklich sein?
heisst das wenn man ein stückchen sicherheit sucht kann man eh nicht glücklich werden?