Ein Leben ohne Träume

Antworten
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Liebe Forianer,
ich treibe mich seit ein paar Monaten in eurem Forum herum, lese hier und da herein und habe das Gefühl, dass es sich hier durchaus um ein Forum mit einer guten Diskussionskultur und netten Menschen handelt – deswegen traue ich mich heute auch mal heraus aus meinem Schrank:
Erstmal zu meinem Hintergrund: Ich bin 25 Jahre alt und studiere, seitdem ich aus einem kurzen (viermonatigen) Auslandsaufenthalt zurück bin – mittlerweile schon fünfeinhalb Jahre lang. Das erste Jahr davon habe ich mich mit Lehramt für Gymnasien versucht, habe aber abgebrochen, weil mir das Latinum für Geschichte schwerer fiel als gedacht (man hätte lernen müssen, um zu bestehen) und weil damals mit Panikattacken zu kämpfen hatte, wenn ich vor Menschen sprechen musste. Die Panikattacken habe ich über die Jahre durch eigene Arbeit bekämpfen können – habe mich absichtlich den schwierigen Situationen ausgesetzt, mir Tipps von anderen geholt – und mittlerweile komme ich auch bei diesen Gelegenheiten so selbstbewusst rüber wie meist sonst auch. Als ich nach ca. 7 Monaten Studium ziemlich unzufrieden und verzweifelt da stand, hat mein bester Freund einen Studiengang gefunden, den er für mich ganz passend fand: Eine Mischung zwischen Kultur und Wirtschaft. Darauf habe ich mich dann beworben und für einen Ausweichstudiengang auch, falls das nichts würde: Medien- und Kommunikationswissenschaften. Wie das Leben so spielt, bin ich dann auch in diesem Fach gelandet und zwar nur, weil ich dachte, Medien, das klingt nett! Die Zulassung für den Wirtschaftsstudiengang habe ich dann auch noch kurz vor knapp bekommen, bin aber doch bei MKW geblieben. Ich studiere so für mich hin, ohne viel Verve, denke auch, dass meine neue Kommilliton_innen irgendwie doof sind und bleibe eher in meinem Freundeskreis der alten Stadt (pendeln funktioniert). Dort ziehe ich auch nach drei Monaten Beziehung in die WG meines neuen Freundes. Dort ist es irgendwie spannender, aber auch ziemlich krass. Er selbst ist seit vielen Jahren depressiv, sozial verarmt, aber gleichzeitig auch sehr klug und wahnsinnig gebildet. Wir probieren viel miteinander aus (auch einige Drogen) – in der WG kommt zu heftigen Exzessen (ich zum Glück nur am Rande dabei), die so gar nichts mit dem Rest meines Lebens zu tun haben. Ein ehemaliger Junkie, alkoholkrank und arbeitslos, mit dem die Mitbewohnerin und beste Freundin meines Freundes zu tun hat, verletzt sich und zieht ins Zimmer meines Freundes. Als Konsequenz wohnen wir über Monate in meinem Zimmer. Es kommt immer mehr zu Spannungen – und obwohl diese Zeit intellektuell für mich sehr fruchtbar ist (auch die Mitbewohnerin ist eine unglaublich kluge und inspirierende Person), werde ich auch selbst immer müder. Ich weine viel und komme nicht aus dem Bett, die Beziehung zu meinem Freund erlahmt auch. Er hat mittlerweile mit seiner besten Freundin gebrochen, grüßt sie nicht mal mehr in unserer WG und hat mich als einzige Ansprechperson. Sieben Mal über einen Zeitraum von vier Monaten versuche ich die Beziehung zu beenden, bis sie dann nach etwa eineinhalb Jahren im August 2014 endlich vorbei ist. Diese Monate waren ein ziemlicher Tiefpunkt und schon damals wusste ich (so steht’s zumindest in meinem Tagebuch), dass ich für mich keinerlei Zukunft sehe und mich für absolut nutzlos halte.
Ich ziehe nach der Trennung erst zu Freunden und eröffne dann eine neue WG in der Stadt, in der ich damals schon und jetzt auch studiere. Viele neue Eindrücke für mich und ein Wandel zum Positiven: Ich merke, dass ich doch ziemlich coole Kommiliton_innen habe, arbeite konzentrierter für die Uni, lerne nach meinen jetzigen Freund kennen und fange beim Campusradio an, wo ich bald schon in verantwortungsvollere Positionen aufrücke. Aber was ich auch mache – die Zukunftssorgen und das Gefühl, wertlos und unbrauchbar zu sein, lassen nicht ab. Ich kann es phasenweise unterdrücken, habe dann auch oft eine gute Zeit (manchmal mit leisen Surren von Schwermut hinter der guten Stimmung, der immer wieder durchbrechen kann), aber irgendwann bricht es immer wieder durch.
Herrje, ich hoffe, man kann folgen, das ist ja ein heilloses Chaos an Text hier. Ich wollte erst ein bisschen meinen „beruflichen“ und persönlichen Werdegang schildern, damit man nachvollziehen kann, warum ich Angst habe: Ich fühle mich unterqualifiziert und denke, dass ich keinen Job bekommen werde, wenn ich in einem Jahr mit dem Studium fertig bin (dabei fehlt jetzt auch noch etwas davon). Ich habe das Gefühl, dass es mir seit Jahren an einer Zukunftsvision fehlt, die ich verwirklichen kann, auf die ich hinarbeiten kann. Mein ganzes Leben kommt mir vor wie eine sinnlose Ansammlung von Zufälligkeiten. Wenn ich traurig, hoffnungslos, verzweifelt, beschämt bin, glaube ich noch nicht mal wirklich daran, dass das Depressionen sind - denn für die kann man ja nichts. Ich hingegen hatte es in der Hand und fühle mich mit 25 schon so wie am Ende eines gescheiterten Lebens.
Achja: Bin in seit vier Monaten in Therapie, glaube aber der Therapeut ist nichts für mich. Es kommt mir immer so vor, als sei er einen Schritt hinter mir, also erkenntnisbezogen. Aber es war ein Anstoß, meine Probleme ernst zu nehmen.
Ich könnte ewig weiterschreiben, aber dass ihr hier wegpennt, das will ich ja nicht! Nachfragen beantworte ich natürlich gerne.
Geht es einer oder einem von euch da ähnlich? Was habt ihr getan oder würdet ihr tun, um wieder Licht zu sehen? Ich danke euch fürs Lesen und wäre sehr froh über die eine oder andere Antwort.
Mit hoffnungsvollen Grüßen,
futuregaze

PS.: Ich wünsche euch allen ein schönes und hoffentlich gesundheitlich gutes neues Jahr 2015!
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von katyfel »

Hallo futuregaze,

erstmal klingt es für mich emotional und verstandesmäßig sehr positiv, dass du diesen Schritt gemacht hat, weg aus diesem "Paralleluniversum" und hin in "dein Leben" (so würde ich es nach dem Lesen deines Textes deuten).

Ich glaube Zukunftsängste sind in diesem Lebensabschnitt völlig normal... ich studiere selber, kenne logischerweise auch viele meiner Kommilitonen... und alle, die nicht Lehramt oder Medizin (oder Psychologie...) studieren, haben mit Ängsten, Bedenken etc zu tun...
Dafür würde ich dir wirklich empfehlen, die Psychosoziale Beratung deiner Uni zu nutzen. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht (okay, mit dem ersten Psychologen nicht, aber mit dem zweiten dafür umso mehr) und grade für Studiumsbelange sind meiner Erfahrung nach Therapeuten nicht so ... na ja; feinfühlig, qualifiziert, wie auch immer.

Außerdem fänd ich es gut, wenn du dir einen Arzt suchen würdest, grade weil du unsicher bist, ob es Depressionen sind, ob es "nur" normale Ängste und Gefühle sind, vor allem wenn du das Gefühl hast, dass dein Therapeut nichts für dich ist.
Auch da können übrigens Fachärzte und auch die Beratungsstellen häufig sehr gut helfen, weil sie Kontakte und Erfahrungsberichte haben...
Das nur, falls du weiter Therapie machen möchtest und da einen Schritt voran gehen.

Liebe Grüße erstmal und herzlich Willkommen hier natürlich,
Sinfonia
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Hallo Sinfonia,

danke für deine Antwort erstmal! :)

Ich weiß, das ist es absolut nichts ungewöhnliches in meiner Generation. Ich merke es so oft in Gesprächen mit Freunden oder Fremden, ich bin da echt nicht die einzige, die zweifelt. Aber irgendwie wurschteln sich die Leute dann doch durch.

Ich war bei der psychotherapeutischen Beratungsstelle, die haben nach zwei Gesprächen und einem langen Anamnesebogen (wenn man das so nennt) gesagt, dass sei nichts, was in dieser Beratung behandelt werden könnte. Bevor ich zum Therapeut bin, bin ich auch nochmal zu meiner Hausärztin und hab ihr erzählt, was los ist. Aber der hätte ich alles erzählen können, weil das ein einmaliger Besuch war und sie mich sonst nur von den üblichen kleineren Krankheiten kennt.

Ich habe auch irgendwie das Gefühl, dass es vielleicht eher eine Mentor_in ist, die ich suche. Jemand, der sagt: "Das kannst du gut, jetzt mach es mal! Glaub an dich!"

Ich schwanke immer zwischen: "Ich krieg die Kurve noch und es passieren doch auch schon gute Dinge in meinem Leben" und "In 10 Jahren stehe ich vor den Trümmern meines Lebens und habe nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnt".

Naja, soweit erstmal.

Liebe Grüße,
futuregaze
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Nachtrag: Mir ist es fast ein bisschen peinlich, mit solch dilettantischen Problemen in ein Forum zu posten, in das viele schreiben, die sich in einer richtigen Notlage befinden. Bitte nehmt mir das nicht übel.
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von katyfel »

Nur zum kurz klarstellen;
ich wollte mit meinen Hinweisen das was bei dir los ist nicht runterspielen (!!!), sondern es nur vielleicht mal von außen betrachtet einordnen,
das heißt für mich aber gar nicht, dass du "dilettantische Probleme" hättest (auch wenn ich den Ausdruck sehr schön finde)- hier hat jeder Raum... und worauf dann Menschen hier eingehen und sich einlassen, ist ja jedem selbst überlassen, also was das angeht bitte keine Schuldgefühle!

Mentor/in klingt gut. Hast du z.B. Anbindung an eine der Studierendengemeinden? Dort gibt es häufig dafür geeignete Menschen. Auch in Stiftungen etc. ergeben sich solche Möglichkeiten...
Sowohl für Zuspruch und seelsorgerische Probleme, als auch für Hilfe und Beratung was Studium und Arbeit angeht.

Ach, und zum ärztlichen; ehrlich gesagt meine ich eher einen Facharzt. Hausärzte haben da häufig einfach nicht so die Ahnnung- was ja auch okay ist, dafür gibts ja Psychiater. Obwohl auch deine Hausärztin vielleicht trotzdem als erster Anlaufpunkt geeignet ist- indem du ihr eben ehrlich gegenüber bist, auch wenn du ihr theoretisch alles erzählen könntest...

Liebe Grüße,
Sinfonia
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von ndskp01 »

Meine laienhafte Ferndiagnose, liebe futurgaze, wäre:

Du hast eine Depression.

Aber das hast du ja vermutlich auch schon schriftlich, sonst wäre die Therapie ja nicht bewilligt worden. Vieles, was du in deinen Postings schreibst, sagen die meisten anderen Depressiven auch: "Meine Probleme sind so unbedeutend, mir geht es doch gut, eigentlich ... Andere haben viel größere, berechtigtere Sorgen ... "

Um die Depression zu knacken, ist es nötig, an die eigenen *Gefühle* ranzukommen. Die Krankheit hat etwas damit zu tun, dass wir unsere authentischen Bedürfnisse nicht spüren und konsequenterweise sie auch nicht befriedigen. Irgendwas fehlt, und wir verstehen nicht, was. Wenn du sprachbegabt bist und vielleicht auch noch intelligent, ist vielleicht eine Therapie, in der das Reden im Vordergrund steht, nicht das Mittel der Wahl.

Meine Therapeutin war tatsächlich auch so etwas wie ein Mentor. Wichtig ist aber, dass du aufmachst und die Hilfestellungen der Therapeutin/des Therapeuten annehmen kannst.

Die Universität ist meiner Ansicht nach übrigens für Menschen mit sozialen Ängsten ein ganz falscher Ort, die Ängste werden zementiert, man wird ständig geprüft und bewertet, vergleicht sich selbst ständig mit anderen und, vielleicht am wichtigsten, schleift keine Handlungsroutinen ein, die doch so nötig sind, um Selbstbewusstsein zu entwickeln in die eigenen Fähigkeiten.

Ich wünsche dir hier einen guten Austausch und für die Therapie viel Erfolg, deine Puk
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Hey Sinfonia,

das glaube ich dir! Und find's toll von dir, dass du dir die Mühe machst, mir hier zu antworten! Ich bin gerade um so einen Blick von außen mal froh. Die Freunde, denen ich davon erzählt habe und die Downs teilweise auch mitbekommen, sagen nach vielen vielen Tipps und langem Zuhören (mein soziales Netz ist zum Glück ziemlich gut), sie machen sich Sorgen und verzweifeln langsam mit ihrer Hilfe. Es dreht sich ja auch alles im Kreis, immer wieder dasselbe... Es ist aber auch wirklich komisch: Ich wollte die Therapie schon nach vier Malen beenden, weil ich es unsinnig fand, als ich dann das nächste Mal kam, war ich nur am Heulen. Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Ich halte es in dem einen Moment für völlig normal, im nächsten aber überhaupt nicht mehr... oder denke, dass es jetzt schon noch irgendwie klappt, aber dass die Katastrophe schon vor der Tür steht.
Habe schon mal versucht, eine/n Mentor/in zu bekommen, aber das hat nicht geklappt, leider. Mit Studentengemeinden habe ich auch nichts am Hut, das Radio ist aber momentan eine gute Familie. Aber ich halte die Augen offen. Momentan kann ich hier nicht mehr allzu viel in die Gänge bringen. Ich gehe in drei Wochen nach Lettland ins Auslandssemester und erhoffe mir davon nochmal einen Inspirations- und Motivationsschub.

Liebe Grüße,
futuregaze
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Liebe Puk,

danke für deine Antwort! :)

Das klingt als wäre da etwas sehr Wahres dran, an dem, was du da sagst. Das versucht mir der Therapeut auch zu vermitteln. Aber er schaut mich immer nur mit großen Augen an anstatt mir etwas über die Krankheit zu verraten und über das, was wir zusammen erreichen wollen! Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig. Aber ich glaube, er ist vom Typ Mensch einfach nicht so mein Typ, oder die Vorgehensweise gefällt mir nicht? Keine Ahnung. Ich kann vor ihm jedenfalls nur so halb auspacken.
Was meinst du damit, dass eine Therapie, in der man redet, nicht so ideal ist, wenn man sprachbegabt ist? Meine Sprache ist jedenfalls von der Uni total versaut durch zu viele Nebensätze ;) Aber ich hab in meinem Leben schon unzählige Bücherregale leer gelesen und würde sagen, ich schätze und verehre Sprache sehr!

Mit der Uni hast du wohl recht... zumindest teilweise. Manchmal gerät man an eine Dozentin, die erkennt, was los ist und einem hilft, allein dadurch, dass man die Angespanntheit der Situation erklären darf und damit nicht alleine bleibt.

Danke jedenfalls für deine Gedanken, ich hoffe, ich kann irgendwann einmal etwas zurückgeben!

Herzliche Grüße
futuregaze
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von ndskp01 »

Ich meine: Wenn du sprachlich sehr stark ist, kannst du den Therapeuten an die Wand reden. Habe ich auch gemacht. Aber es geht eben nicht um das "bessere" Argument, es geht um das gute Leben, und um das gute Leben zu leben braucht man einen "gesunden Menschenverstand" - der ist manchmal schlichter als die philosophische Theorie.

Meine philosophische Favoritin in Bezug auf menschliche Grundbedürfnisse ist Martha Nussbaum. Kennst du Arbeiten von ihr? Vielleicht hast du ja Lust, dich darauf einzulassen.

Liebe Grüße von Puk
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Ja, das glaube ich dir :shock: Man kann sehr gut gegen sich selbst argumentieren! Mit "dem guten Leben" und dem, was das sein soll, beschäftige ich gerne.
Kennst du Hartmut Rosa? Nach der Lektüre seiner Theorie der Beschleunigung hab ich meine Situation auch eher in einer größeren Zusammenhang eingeordnet - mir tut es zumindest gut zu wissen, dass auch systemische Zustände zu meiner Situation beigetragen haben.

Mehr als den Namen mal gehört, habe ich nicht! Aber ich werde sie mir zu Gemüte führen, vielen Dank :)
KKatthy
Beiträge: 50
Registriert: 10. Nov 2014, 23:32

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von KKatthy »

Hallo ihr lieben Studenten,

mich berührt es unheimlich, was ihr hier schreibt. Ich kenn das alles so gut und kann mich gut an die Zeit zwischen 20 und 30 erinnern. Ich weiss gar nicht wie ich das beschreiben soll, wie ich mich damals gefühlt habe. Mal abgesehen von den Existensängsten, ob man das Studium hinkriegt, weiss man nicht, ob man später einen Job kriegt (vor allem in der heutigen Zeit), man weiss auch nicht, wenn man den Job kriegt, ob man den Anforderungen dann gewachsen ist. Man weiss auch nicht, ob es das richtige Studium ist. Man hat 1000 Fragen im Kopf, ist ht aber noch kaum Lebenserfahrungen auf die man zurück greifen kann. Man ist eigentlich noch gar kein richtiger Mensch, weder Fisch noch Fleich, soll aber täglich Leistungen bringen wie in einem Job, ohne Geld, ohne Anerkennung, ohne Feedback, ob man alles richtig macht. Dann steckt man mit wenig Erfahrungen noch in der Phase des Leben, in der man evtl. auch ne Beziehung aufbauen möchte....usw. Das alleine reicht schon für ne Menge Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel.

Wenn dann noch Schwierigkeiten aus Kindheit oder schlechte Lebensumstände dazu kommen, ist eine Depression schon sehr wahrscheinlich. Ich kann nur raten, auf den Bauch zu hören, das nicht zu verharmlosen, sich um sich selber zu kümmern und darauf zu bestehen behandelt zu werden und zwar mit einem Therapeuten, der einem gut tut, bei dem man sich wohl fühlt.

Als ich in dem Alter war, hab ich es auch immer unterschwellig gefühlt, dass da was dunkles auf mich zu kriecht. Aber ich wollte es nicht wahr haben, hab mich abgelenkt mit Party und Arbeit und Sex. Bis ich dann in dem richtigen Loch saß. Ich wollte damals auch nicht das Stigma "Psycho" haben und hab Leute die es gemerkt haben was mit mir los ist, nicht an mich rangelassen und wenn ich mal Hilfe gesucht hab dann nur halbherzig und wurde dann nicht ernst genommen.

Das musste ich jetzt schreiben, ich hoffe es kommt nicht zu Oberlehrerhaft und Omagelaber rüber.

Liebe FuturGaze nimm dich bitte ernst und hol dir soviel Hilfe wie du kriegen kannst. Es gibt auch Gruppen für Depressive, in denen du ne Menge Erfahrung mit der Krankheit finden kannst.

Gruss
Katthy
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Hey Katthy,

ich weiß zwar nicht, wie alt du bist, aber das ist definitiv kein Omagelaber und überhaupt nicht oberlehrerhaft, sondern ein sehr netter Post, in dem ich viel von mir wiedererkennen kann ;)

Ich bin seit dem Posting hier gestern total aufgelöst, hab schlecht geschlafen und war heute morgen so down wie lange nicht. Mein gesunder Menschenverstand (der von Puk) sagt mir aber, dass das normal ist, wenn sich auf seine Probleme einlässt. Ich kenn das sehr gut, was du da schreibst mit der Ablenkung... Manchmal klappt's und manchmal überhaupt nicht, dann steht man plötzlich da (zum Beispiel am Rande einer Party) und denkt sich: WAS zum Teufel mach ich hier?!

Weiß heute nicht recht, wie ich anfangen soll, hab großen Zeitdruck wegen zweier Hausarbeiten. Irgendwie kommt auch immer das Gefühl dazu, man habe gar keine Zeit, sich um seine Probleme zu kümmern. Aber das kommt mir allzu bekannt vor, wenn ich von den anderen Leben hier lesen, die auch alle rotiert sind, bis es dann irgendwann zappenduster war.

Hast du denn deinen Weg so einigermaßen gefunden? Ich hoffe es ja für dich, auch wenn du wahrscheinlich nicht hier wärst, wenn alles super für dich laufen würde.

Danke für deine praktischen Tipps. Bisschen dumm (aber auch schön), dass ich bald im Ausland bin. Aber dort gibt's bestimmt auch Möglichkeiten, wenn man sich genau umsieht.

Ich beginne jetzt mal das Tagwerk und wünsche euch ein schönes Wochenende!
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von Botus »

Ich finde das Beschriebene ziemlich normal. Ich habe einige Jahre in einem sehr guten Studentenwohnheim mit insgesamt 500 Bewohnern gelebt. Sehr viele waren so oder ähnlich drauf. Nach meinen Erfahrungen aus den Jahren im Studentenwohnheim hat das nichts mit Krankheit zu tun, sondern resultiert daraus, dass sich bei ihnen alles um Schule und Studium, um Mitschüler und Kommilitonen, um Wissen und Geistiges drehte und auch ein solches späteres Leben angestrebt wurde. Man war dem Thema "Arbeit" fern und dem Thema "Schule" sehr eng verbunden.

Das einzige Problem, dass diese Mitbewohner hatten, bestand in der Ungewissheit / Angst, was "nachher" -also wenn die Schulzeit einmal zu Ende ist- kommt. Diese Sorge haben viele und sie ist auch begründet. Trotzdem es einen Mangel an Akademikern in Deutschland gibt, bekommen viele Absolventen heute keinen Job. Über die Hälfte der Jungakademiker muss in atypische Beschäftigung ausweichen, bekommt nur befristete Niedriglohnjobs, ein Praktikum nach dem anderen etc. Die jungen Leute verlassen als gut ausgebildete Menschen die Schule und prallen auf eine Welt, die ihnen signalisiert, dass sie irgendwie zu Nichts zu gebrauchen sind. Den einzigen Tipp, den die Arge ihnen geben kann, ist eine Bewerbung im öffentlichen Dienst. Das ist bitter !

Es gibt klare Anzeichen dafür, dass die Welt der Schule / des Studiums eigentlich kaum noch was mit der Welt da draußen zu tun hat. Wenn Schüler / Studenten das spüren oder feststellen, muss es zwangsläufig zu entsprechenden Sorgen und Ängsten kommen, denn der Tag, an dem die Schule zu Ende ist, rückt täglich näher. Ich finde, dass man das nur bekämpfen kann, wenn man während der Schule und während des Studiums schon arbeitet und Geld verdient. Das nimmt die Angst vor dem Danach und es schult einen rechtzeitig für die Welt da draußen (denn die ist ja tatsächlich ganz anders als die Welt der Schule). Ich finde auch, dass das ein guter Vorsorgeschutz in Sachen Depression ist. Zu viel Zeit zum Grübeln ist nicht gut.

Liebe Grüße vom Dobi
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von ndskp01 »

Liebe Futuregaze,

für wie lange gehst du denn ins Ausland?

Meine Erfahrung (persönlich, und aus dem Lesen hier im Forum) ist, dass man es ziemlich lange in der latenten Depression aushalten kann, aber irgendwann kommt dann das dicke Ende in Form von Versteinerung, Handlungsunfähigkeit, Weinen ohne ersichtlichen Grund, bleierner Müdigkeit, bei mir auch übermäßiger Alkoholkonsum.

Wenn du meinen Rat annehmen kannst: Lass dir so bald wie möglich professionell helfen. Warte nicht, bis gar nichts mehr geht. Wenn du meinst, dass der Therapeut für dich wirklich nicht der richtige ist, dann lass dich bei einem anderen auf die Warteliste setzen, und wenn du zurückkommst, kannst du anfangen an dir zu arbeiten. Klar aber sollte sein: Therapie ist harte Arbeit und kostet Zeit. Da ist es nicht mit der einen Stunde in der Woche getan. Therapie findet zwischen den Sitzungen statt, der Therapeut stößt idealerweise einen Prozess an, den du weiterführst.

Jetzt aber erstmal gutes Gelingen für das Schreiben, ich hoffe, das ist nicht auch mit Angst belastet (! ?).

:hello: Dobi, zur Zeit bin ich auf die Universität als System extrem zornig. Man kann verloren gehen, ich bin verloren gegangen. Aber es ist nicht so, dass alle Studierenden es so erleben. Sind halt nicht alle so empfindlich, dass sie Depressionen und Ängste entwickeln und sich zurückziehen.

LG Puk
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Hallo Dobermann, hallo Puk,

erstmal zu deiner Anregung, Dobermann! Danke fürs Schreiben! :)

Ich finde es auch auf irgendeine Art und Weise "normal" (ich glaube, das ist vorher in meinen Posts schon rausgekommen), zum Teil systemisch verursacht und trotzdem nicht wegzuignorieren. Ich hab seit Anfang des Studiums durchgehend 10 Stunden in der Woche gearbeitet, mache viel Arbeit in meinem Radio und hab den Arsch voll Arbeit mit der Uni. Vorher gab's definitiv Phasen, in denen ich zuviel gegrübelt hab, die hab ich jetzt in Konsequenz einfach mit Beschäftigung von morgens acht bis abends zehn Uhr vollgepackt. Ich hatte genug "Geistiges" und will endlich richtig arbeiten! Und klar, irgendwie lieg ich auch in den Wehen des Erwachsenwerdens, im dem man dann nicht mehr nur alt genug ist, um alleine wegzufahren und sich ein Bier zu kaufen, sondern sich auch um den ganzen Mist wie Versicherungen, Vermieterstreit, Bankkram und Steuererklärung kümmern muss.
Ja, ich hab nen Hass auf die Verantwortung, die damit einhergeht und ohne ne Vision, was man im Gegenzug aus der Eigenständigkeit machen kann, ist der Trade-Off ganz schön bescheuert.
Ich habe das Gefühl, da ist einfach ein ganzer Brocken Angst (die hat es schon seit Kindertagen gut bei mir) sich einfach mal zuzutrauen, was viele andere sich einfach nehmen. An Interessen und Fähigkeiten mangelt es eigentlich nicht (was für ein Eingeständnis).

Puh, ich bin etwas verwirrt.

Ich glaube aber, dass die Mischung zwischen nüchternem Arschtritt (in die Ecke würde ich eher dich stellen, Dobi, aber lieb gemeint!) und fürsorglicher Hilfe und Unterstützung (die du zur Sprache bringst, Puk) schon ganz gut passt für mich. Ich hab ja noch Kraftreserven und kann noch was anpacken. Was wahrscheinlich gut wäre, Puk, wenn ich mit Therapie und allen anderweitigen Möglichkeiten, die Bedürfniserkenntnis weiter voran bringen würde und dann meine Energie in diese Richtungen lenken könnte. Und ich will wirklich viel Arbeit in eine Therapie und Besserung stecken.

Ich bin bis Juli in Riga. Habe noch drei Sitzungen vor dem Abflug, glaube, die können auf jeden Fall nicht schaden. Die von dir beschriebenen Symptome tauchen ja auch alle immer wieder auf. Irgendwas muss auf jeden Fall geschehen und ich bin kämpferisch gestimmt! Es muss ja wirklich nicht immer ganz schlimm kommen.

Angst vorm Schreiben habe ich zum Glück gerade nicht! Deswegen wird jetzt weiter gemacht.
Danke für euer Ohr! Es ist wirklich ganz toll mal mit Leuten drüber zu reden, die sich wirklich ein Bild davon machen können, wie es einem geht.

Viele liebe Grüße
FutureGaze
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von katyfel »

Hallo Futuregaze,

ich würde sagen es ist gut, vor der Abreise noch ein paar Techniken kennenzulernen oder zu vertiefen, die dir auch dort helfen mit eventuellen Einbrüchen klarzukommen.
Auch das Forum ist ja weltweit erreichbar :)
Aber ich bin zuversichtlich, dass die Änderung des Umfelds und auch die Zuversicht, die (zumindest für mich) immer mit so einem Aufenthalt verbunden ist... ich glaube, dass all das auch helfen kann, die Monate dort so schön wie möglich zu verbringen, während du dort oder auch vorher schon planen kannst, was du dir danach an Hilfe vorstellst...

Liebe Grüße,
Sinfonia
KKatthy
Beiträge: 50
Registriert: 10. Nov 2014, 23:32

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von KKatthy »

Hallo FutureGaze,

ja ich hab meinen Weg gefunden, mit vielen Hindernissen. Meine Geschichte kannst du im Tread "Ich möchte helfen" lesen.

An was ich mich erinnere an meine Zeit in dem Alter und was mich aus deinen Zeilen und denen anderer in eurem Alter so anspringt, sind die Selbstzweifel und die unsicherheit, die aus mangelder Selbsterkenntnis und mangelnder Selbsterprobung, erwachsen. Das ist auch ganz normal wenn man noch so jung ist, woher soll Selbstvertrauen auch kommen, wenn man noch nicht viel erlebt hat. Und bei Studenten um so mehr, da, wie Dobi schon ausführlich erklärt hat, alles theoretisch ist.

Was ich empfehlen kann, ist, soviel Praxis auf unterschiedlichen Gebieten zu sammeln, sei es sportliche Herausforderungen, Hobbys wie Basteln oder kochen, Praktika in den unterschiedlichsten Bereichen (auch Handwerklich), ein wenig Wohltätigkeit in unterschiedlichen Bereichen (Kinderheim, Bahnhofsmission, Tierheim). Das alles stärkt das Selbstvertrauen, öffnet den Horizont, bewirkt das du dich besser kennen lernst, was du kannst und was nicht, gibt Anerkennung und ganz wichtig du verlierst den Kontakt zum "echten Leben" nicht, siehst das auch andere ne Menge Schwierigkeiten haben, fühlst dich gebraucht und gibst deinem Leben einen Sinn usw. Was aber ganz entscheidend ist, es lehrt dich ne Menge über dich selber, du lernst dich kennen, deine Stärken und Schwächen, deine Fähigkeiten und Mängel, und hilft dir vielleicht auch bei deiner Berufswahl

Gruss
Katthy
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Hey Sinfonia,

der Hinweis auf versch. Techniken ist ganz gut. Vielleicht hilft es ja, sich mit lettischem Schnee einseifen zu lassen, wenn man in der Couch versinkt :D
Das mit dem Forum stimmt - aber wenn ich hier aktiv bleibe, will ich auch anderen was zurückgeben können - und da muss ich erstmal schauen, ob ich das kann :shock:

Katthy,
stimmt, da habe ich sogar schon mal reingelesen. Sehr beeindruckend, da kommt ne Menge Lebenserfahrung durch bei dir :) Teilweise mach ich die Sachen auch schon, von denen du da redest, anderes hab ich eher gemieden. Da durch das Ausland die bisherigen Verpflichtungen durch einen Cut wegfallen und auch noch weg sind, wenn ich wieder da bin, ist jetzt auch eine gute Zeit zur Neuorientierung, weshalb ich auch wohl hier gelandet bin.

Das macht mich alles so tatendurstig, was ihr schreibt! Ich hoffe, der hält bis nach meiner Schreibtischverbannung an :lol:

Selbsterprobung ahoi!

Liebe Grüße an alle und einen schönen Abend
FutureGaze
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von katyfel »

Hallo FutureGaze,
das klingt doch super ;) der lettische Schnee meine ich. Vielleicht nicht direkt auf der Couch, aber sonst... :D

Und; das mit dem "Zurückgeben" hat echt noch Zeit... es ist völlig in Ordnung, hier eine Zeit lang "nur" etwas zu bekommen, obwohl ich schon finde, dass alleine das Öffnen hier auch schon ein "Geben" ist, aber ich kann trotzdem den Gedankengang verstehen...
Außerdem kannst du von dort berichten, auch das wäre ein Geben :)
Wie gesagt; mit allem anderen hat es noch Zeit...

Liebe Grüße,
Sinfonia
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von ndskp01 »

Tu bus Riga, tas gan ir parsteigums!

Dann grüß mir mal die Stadt mit ihren vielen Dichterinnen und Dichtern.

Puk
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von Botus »

FutureGaze hat geschrieben:
Ich glaube aber, dass die Mischung zwischen nüchternem Arschtritt (in die Ecke würde ich eher dich stellen, Dobi, aber lieb gemeint!) ...
Hallo,

nee, das ist nicht so gemeint gewesen. Meine Zeilen bezogen sich auf Deine Zeilen, bzw. auf die von Dir beschriebene Situation. Ich kenne viele, die vormals nicht so glücklich waren, dann aber über Aufgaben oder Pflichten, die quasi von höherer Stelle zum Muss erklärt wurden (z.B. durch einen festen Job oder durch andere Pflichten, wie etwa einem Kind) glücklicher geworden sind. Je mehr klare Strukturen ihr Leben hatte, desto weniger neigten sie zum Unglück.

Als "goldene Regel" -gültig für alle Menschen- sehe ich das aber nicht.

Denn für viele (z.B. auch für mich) gilt das genaue Gegenteil -> Ich werde umso unglücklicher, je mehr mein Leben von klaren Strukturen (oder Personen, die zwingend klare Strukturen brauchen) bestimmt wird. Ich sehe, wie andere durch feste Tagesstrukturen regelrecht aufblühen, aber ich habe (daneben stehend) das Gefühl, verlorene Tage zu erleben. Das vormals tolle Gefühl völliger Freiheit und sehr gehaltvoller Tage ist dann weg. Ich habe dann das Gefühl, inmitten von Autisten gelandet zu sein. Mich macht sowas sehr unglücklich.

Insofern war mein Hinweis als (möglicher) Tipp für Dich gemeint. Ich selbst würde es nicht so machen, sondern diese interessante Zeit in völliger Freiheit als Student wahrscheinlich in vollen Zügen genießen.

Liebe Grüße vom Dobi
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Hey Sinfonia, Puk und Dobi,

ich grüße die Stadt und werde hoffentlich dazu kommen einen kleinen Eindruck von ihr hier zu posten. Dann könnt ihr Worturlaub machen :) Und Puk, was kannst du eigentlich nicht? :D

Ich hatte hier schon öfter mal von dieser Emotionsunterbrechung gelesen und hatte es gestern auch nötig, weil ich mich so reingesteigert hab, dass ich zu nichts fähig bin... einfach Schnee in den Nacken gelegt und schmelzen lassen und plötzlich war das Rumpelstilzchen fort!

Dobi, die Seite kam wirklich nicht so raus bei deinem Post oder ich hab's überlesen :x
Ich glaube, egal wie unstrukturiert oder gleichförmig man sein Leben haben möchte, wichtig ist, womit man die Zeit füllt. Und dass man sie füllt!
Und der Grad an Strukturierung ist dann Typsache, da hast du wohl recht. Auf jeden Fall eine schöne Anregung, die Zeit noch etwas zu genießen :) Bei mir hat's lange Zeit überhaupt nicht geklappt mit der Selbstdiszplinierung (man hat zwar nicht das krasse Zeitgefüge, aber irgendwann muss man die Sachen ja doch machen), aber mittlerweile klappt's schon besser und das macht mich glücklich! Besonders heute, da ich fleißig bin und das schöne Wetter aus der Bibliothek beobachten kann und mich trotzdem nicht darüber aufregen muss.

Wünsche euch einen schönen Tag und Dobi, ich hoffe, du kannst dir manchmal ein paar Tage mit Freiheiten nehmen! ;)
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Futuregaze,

mein Vater stammt aus Riga, und irgendwann auf der Suche nach meinen Wurzeln habe ich die Sprache gelernt und 6 Wochen dort verbracht. Ich würde sehr gerne einmal wieder hinfahren, im letzten Jahr habe ich aus einem ganz dummen Grund den Plan wieder fallengelassen, zum Sängerfest zu fahren. Und mich hinterher schwarzgeärgert (warum heißt es eigentlich schwarz-?)

Emotionsunterbrechung, klingt sinnvoll. Ich gehe dann meist heim und mache mir eine EntspannungsCD an, bei der ich meinem Körper nachspüre. Aber Schnee auf Nacken hilft bestimmt schneller.

Lg, Puk
FutureGaze
Beiträge: 16
Registriert: 1. Nov 2014, 14:01

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von FutureGaze »

Hallo Puk,

wow, das ist mal ein Zufall. Schade, dass du nicht zum Sängerfest gefahren bist, darüber hab ich auch schon was gelesen. War selbst jahrelang in Chören und will unbedingt schauen, ob ich in Riga irgendwo mitsingen kann. Ich hab angefangen lettisch zu lernen, war aber mit der Sprachsoftware (sprachenlernen24) total unzufrieden. Zumindest kann ich abschätzen, dass die Sprache sich nicht ganz von alleine lernt... naja, mal sehen. Ich werde russische Mitbewohner haben und vielleicht lerne ich ja dann auch etwas russisch.

Hab mal nachgelesen, woher das schwarzärgern kommt: Du hast dich fast zu Tode geärgert --> Tote werden dunkler, wenn sie die Pest hatten, schwarz. Ein Mittelaltersprichwort! Dachte zunächst, das hätte irgendwie rassistische Wurzeln :?

Entspannungs-CD klingt auch nicht schlecht :)

Ich beende den Thread mal, bevor er sich selbst beendet ;) Puk darf mir ja privat antworten oder es auch bleiben lassen, wie sie möchte... :)
Ich danke euch allen für den Austausch und die Tipps und werde hoffentlich an anderen Stellen nochmal auftauchen!

LG an alle
FutureGaze
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Ein Leben ohne Träume

Beitrag von ndskp01 »

ich hab dir ne PN geschickt.

Gruß
Antworten