Wie die Kinder (vor mir) schützen?

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sadsmile
Beiträge: 5
Registriert: 25. Okt 2014, 20:46

Wie die Kinder (vor mir) schützen?

Beitrag von sadsmile »

Hallo...



Ich weiß nicht, wie damit umgehen - jemand sagte, wenn ich mich etwa zu oft entschuldige für meine Ausbrüche, dann werden mich die Kinder eines Tages gar nicht mehr Ernst nehmen und ich solle zumindest differenzieretr sein damit - da es ja durchaus Momente gibt, da man als Mutter auch mal wütend sein darf und das zeigen darf, aber andere, in denen es unangemessen bzw. viel zu krass ist...

Danke für Eure Ratschläge


Beitrag von der Moderation editiert
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Wie die Kinder (vor mir) schützen?

Beitrag von saneu1955 »

Hallo sadsmile, mein allererster Gedanke beim Lesen deines Beitrages war intuitiv, du musst dir sofort helfen lassen. Ich weis nicht, wie aggressiv und ungerecht du bist, du hast es ja aber angerissen und da musst du sowohl auf dich als auch auf deine Kinder aufpassen.
Bist du in Behandlung, nimmst du Medikamente, wer unterstützt dich?

Saneu1955
Jamba
Beiträge: 563
Registriert: 5. Dez 2014, 21:44

Re: Wie die Kinder (vor mir) schützen?

Beitrag von Jamba »

Hast du Unterstützung? Kann sich jemand kurzfristig um die Kinder kümmern? Ich habe den selben Eindruck wie saneu, du brauchst glaube ich Hilfe von außen.

Ich kenne deine Gefühle zu gut. Wenn man merkt, dass man keine Mutter ist, wie man sie sich vorstellt. Aber wie du schreibst, das ist ein Idealbild, und dem kann keine Mutter entsprechen! Nur würden es die anderen nie zugeben. Die tun nur so, damit nur ja niemand einen falschen Eindruck von Ihnen bekommt. Das ist so schlimm in unserer Gesellschaft.

Bitte lass dir helfen! Dein Post macht mir Sorgen!
Nach Regen kommt Sonne. Grün ist die Hoffnung.
Brummi59
Beiträge: 975
Registriert: 15. Aug 2014, 23:13

Re: Wie die Kinder (vor mir) schützen?

Beitrag von Brummi59 »

Hallo sadsmile und willkommen im Forum,

das Wichtigste in meinen Augen hast Du bereits getan - Du hast Dich hier angemeldet und schreibst wie es Dir geht. Dafür ein Chapeu und von mir den höchsten Respekt.
Was solltest Du in Angriff nehmen?
Da komme ich zwangsläufig zu meiner "Lieblingshilfe". Das wäre der sozialpsychatrische Dienst. Da bekommst Du kompetente und kostenlose Hilfe für die wichtigsten Dinge des Lebens.
Und dann noch eine ganz spontane Idee, die mir gerade jetzt kommt. An der VHS werden Kurse zur Meditation angeboten. Ich meditiere z.B. über Atemtechniken um meine Spitzen abzufangen. Meine Intention wäre jetzt, das Du Meditation lernst und dies mit Deinen Kids zusammen machst. Ihr setzt Euch in einen Kreis und macht gemeinsam die Übungen. mein Enkel hat da immer riesigen Spaß dran. Opa macht wieder Spaß und atmet. Das kann die familiäre Gemeinschaft ungemein stärken. Inzwischen kommt mein Enkel und sagt "atmen". Sie ist 1,5Jahre alt aber zieht voll mit.
Du mußt dafür nicht viel geben aber Deine Kids werden mit ganz viel Dankbarkeit und Empathie reagieren.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Wie die Kinder (vor mir) schützen?

Beitrag von Botus »

Der Umstand, dass Du Dein Verhalten reflektierst und Dich für Falsches oder Ungerechtes oder Ähnliches schämst (oder sogar hasst), ist ein klares Zeichen dafür, dass Du keine schlechte Mutter sein kannst.

Hör`erstmal auf, Dich zu hassen und hör`auf zu glauben, dass andere Mütter perfekt seien. Für beides fehlt die objektive Grundlage.

Du bist von Negativem überlastet. Auf der anderen Seite der Waage gibt es wohl ein Defizit an Positivem. Vielleicht gibt es jemanden, der Dir bei allem hilft, Dich auch mal lobt und (ganz wichtig) Dich liebt. Das würde ich jetzt in der Situation als wichtig ansehen.

Liebe Grüße vom Dobi
Mohrmann
Beiträge: 78
Registriert: 28. Mai 2014, 16:06

Re: Wie die Kinder (vor mir) schützen?

Beitrag von Mohrmann »

Ich schließe mich meinen Vorschreibern an. Wer sich und sein Verhalten gegenüber den Kindern so reflektiert, kann keine "Nur-schlechte-Mutter" sein.

Dein Beitrag hat mich an mich selbst erinnert. Als meine Kinder in dem Alter waren hatte ich eine lange sehr schlechte Phase. Ich hatte oft das Gefühl, mich den Kindern so nicht zumuten zu dürfen. Geholfen habe ich mir und ihnen indem ich den Größeren dreivierteltags statt halbtags im Kindergarten gelassen habe und den Kleinen halbtags bei einer Tagesmutter. Schwer war, dass ich vor meinem Umfeld das Gefühl hatte, mich rechtfertigen zu müssen, da ich nicht berufstätig war. Trotzdem ist es für uns auch im Rückblick eine gute Lösung gewesen.

Brummis Empfehlung mit dem SpDi kann ich unterstreichen. Ich habe letztens erstmals mit den Angestellten dort Bekanntschaft gemacht und sie haben mir sehr geholfen.

Liebe Grüße, Mohrmann
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Wie die Kinder (vor mir) schützen?

Beitrag von Sonnenblume14 »

Vieles wurde bereits gesagt. Leider gibt es dieses Idealbild von heiler Familie, die von Werbung etc vorgegaukelt wird und wer die anderen Eltern hört, überträgt das Gehörte auf die eigene Situation und fühlt sich fast zwangsläufig minderwertig und unfähig. Nur: wer erzählt schon Negatives, wenn es darum geht, einen möglichst guten Eindruck auf andere zu machen? Üblicher Spruch in unserer Familie: "Die kochen alle nur mit Wasser" - und da ist was dran.

Es gibt keine Familie, die in Harmonie lebt, wo keine Differenzen auftreten und nicht mal bei den Eltern das Faß überläuft. Das ist normal - ebenso wie eine weinende, frustrierte Mutter. Das ist LEBEN, das ist authentisch. Und zwar weitaus mehr als das "das müssen die Kinder ja nicht mitbekommen", das unsere Eltern oft praktiziert haben. Alles fernhalten, was ansatzweise nach Problem aussah.

Wenn du dich mit derartigen Gedanken trägst, solltest du dir schnell Hilfe suchen. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist JEDERZEIT erreichbar, auch nachts und am Wochenende. Bevor du dich in verzweifelte Gedanken hineinsteigerst, ruf dort an! Dort sind Fachleute, die dir helfen. Jederzeit. Du bist nicht allein.

Und was deine Kinder angeht ... was glaubst du, was ihnen lieber ist? Eine Mutter, die traurig ist, vielleicht auch mal ungerecht oder keine Mutter? Wenn du weg bist, zerstört das deine Familie und deine Kinder weitaus mehr,d enn sie werden Fragen haben. Fragen, die niemals beantwortet werden. Du bist wertvoll und du hast eine Aufgabe übernommen, von der niemand erwartet, dass du sie perfekt meisterst. Wir alle können spontan Dinge nennen, die unsere Eltern falsch gemacht haben - das ist normal und es ist allein DEIN Anspruch, den du zu hoch ansetzt. Du must mit dir in Einklang kommen, dich so akzeptieren, wie du bist, auch mit Fehlern.
In Zeiten der Überforderung hol dir Hilfe, dazu sind diese Menschen nämlich da.

Dir muss allerdings klar sein, dass Veränderungen ihre Zeit brauchen und nicht sofort spürbar sind. Für das erste solltest du dir Hilfe suchen und dann Schritt für Schritt schauen, was dir guttut und wie du persönlich weiterkommst. Gib dich bitte nicht auf!

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
B-Hstns74
Beiträge: 1
Registriert: 18. Dez 2014, 13:46

Re: Wie die Kinder (vor mir) schützen?

Beitrag von B-Hstns74 »

Liebe Sadsmile,
Die Situation du Du beschreibst die kenne ich ganz genau, momentan geht es mir nämlich ganz genau so.Gut daran ist, ich muß keinen eigenen Thread eröffnen.Ausserdem haben mir auch schon die antworten geholfen...und um nochmal auf dich zu kommen, vielleicht hilft es dir eine Familienhilfe zu beantragen, ich habe eine die kommt zweimal die Woche, das macht schon mal gut was aus.Ich habe ausserdem auch ohne Berufstätig zu sein meine zwei und fünf jährigen Söhne vollzeit im Kindergarten, das macht auch eine Menge aus.Was ich auch machen werde ist in die Tagesklinik zur Therapie gehen, da geh ich morgens rein und pünktlich zum Kigaende geh ich wieder nach Hause und dann möchte ich hoffen doch auch mal wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

LG
B.Hstns
Jamba
Beiträge: 563
Registriert: 5. Dez 2014, 21:44

Re: Wie die Kinder (vor mir) schützen?

Beitrag von Jamba »

Hallo B-Hstns und Willkommen im Forum!
ich finde deinen "Fahrplan" sehr gut und vernünftig. Das ist das beste für dich und deine Kinder (auch ohne jetzt nähere Details zu kennen). Und wie ich bei meiner Tochter immer wieder erkenne, sie ist da auch "genügsam", heißt, ihr macht es nichts aus, dass sie länger als viele andere Kinder im Kiga ist. Oder dass sie zweimal die Woche nachmittags bei den Omas ist. Sie kennt das von Anfang an nicht anders. Auch wenn sie es noch nicht so wahrnimmt, aber sie merkt ja auch wie gut mir meine zwei freien Vormittage tun und auch die Arbeit (ich arbeite relativ viel, weil das auch zu meiner Genesung beigetragen hat und beiträgt). Sie ist super lieb, brav und umgänglich. Ich muss kein schlechtes Gewissen haben, weil ich weiß, sie ist gut aufgehoben.
Und nachdem wir mindestens einmal die Woche einen Nachmittag auch nur für uns alleine haben, ist es auch mir nicht zu viel. Eine richtige Vollblut-Mama werde ich nie werden. Aber ich weiß, sie braucht das gar nicht. Sie braucht eine einigermaßen stabile Mama und ein vertrauensvolles Umfeld.

Alles Gute für dich, damit das Licht am Ende des Tunnels bald erscheint!

@ Sadsmile: Wie geht es dir?

Liebe Grüße, Jamba
Nach Regen kommt Sonne. Grün ist die Hoffnung.
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