Mein Einstand

[Housemouse]

Hallo in die runde. Bin seit heut Mittag hier online und habe mich erstmal in den Stammtisch eingeschrieben.... Auf Anraten mach ich hier jetzt meine Einträge... Der Tag heute war recht gut, meine Freundin war seit zwei Uhr bei mir, Ablenkung und vor allem mal ein herzliches lachen tun einfach gut. Habe meine zweite Ration opipramol um drei genommen und bis jetzt ging's mir akzeptabel. Langsam meldet sich jetzt die Nervosität und die Erschöpfung wieder. Meine dritte Panikpille will ich aber nicht vor acht Uhr nehmen... Heute seit drei Nächten wieder das erste mal allein Zuhause. Hoffentlich kann ich gut einschlafen... Natürlich nicht vor halb zehn zehn, nicht das ich heute Nacht wach liege... Was macht ihr heute Abend? Ich hab mich mit meiner Wärmflasche auf die Couch gekuschelt und atme gegen die Vorboten der Angst. Freu mich über Antworten... Einen ruhigen entspannten Abend an alle. Gruß Housemouse ...

[Jamba]

Hallo, willkommen! Ich bin auch noch nicht lange hier, aber es hilft mir sehr, mich auszutauschen.
Bei dir klingt es allerdings akut. Ich finde es gut dass du die Möglichkeit stationär zu gehen, nicht völlig ablehnst. So hast du eine Art Rettungsseil...

Ich liege mit beiden Katzen auf der Couch und lasse Sex and the City nebenher laufen, ohne richtig aufzupassen... Das ist für den Moment ganz okay für mich.

Alles Gute für dich!

[Housemouse]

Satc läuft auch bei mir... vielen dank für deine wünsche. Ich möchte gern mal wieder in den Spiegel schauen und mich erkennen, Statt zu erschrecken...

[Jamba]

Das passt ja gut das ist so herrlich seicht und man kann sich berieseln lassen, gell?

Hast du deine dritte Panikpille schon genommen? Und wie geht es dir mit dem Alleinsein?

Ich werde heute Abend seit einer Woche wieder ein paar Tropfen Trimipramin nehmen, damit ich durchschlafen kann ohne träumen oder grübeln vor dem Einschlafen. Meine Stimmung ist heute am kippen

[Housemouse]

Dieses feuchte Wetter macht mir auch sehr zu schaffen grad , fühl mich immer wie ein Wetterfrosch... Ich zögere die Pille noch hinaus, fühl mich grad ziemlich allein... Wie albern das ist, noch vor fünf Wochen hab ich meine zeit allein so genossen!!! Grübeln ist die Hölle, immer dieselben Gedanken... Ich bin jetzt schon so müde....

[Jamba]

Du hast auch eine Tochter, oder? Wie alt ist sie und schläft sie auswärts?

Grübeln ist ganz schlimm, ja. Vor allem, wenn man alleine ist und alles ruhig ist. Ich bin da der Meinung, lieber eine Tablette mehr zu nehmen, um die Gedanken abzuschalten. Meine Hemmschwelle ist da eher niedrig. Manchmal muss ich einfach nachhelfen, sonst macht mich das Gegrübel total fertig. Und wenn ich nicht grüble, sind es die Träume, die mich fertig machen.

Auf Dauer ist es natürlich nicht ideal, sich immer einfach zu "betäuben", aber um Tiefphasen durchzustehen für mich das richtige.

[Housemouse]

Ich habe eine Tochter, sie schläft seit einer Woche nicht bei mir, weil ich keinerlei kraft für sie habe. Ist dein Kind bei dir? Ich will die Pille gar nicht nehmen, ich hab eher Angst vor Medikamenten. Eigentlich ist grad überall Angst in meinem leben, die war auch schon immer da... Schlafmittel würd ich mich auch nicht trauen zu nehmen, wenn ich allein bin. Denke mal,das sagt einiges über mein leben aus. Angst, allein zu sein, Angst verlassen zu werden, Angst zu Versagen... Bist du in Therapie? Nimmst du irgendwas längerfristig?

[Jamba]

Meine Tochter ist nebenan und schläft, mein Mann ist noch unterwegs, kommt aber bald wieder heim.

Meine Mama (hat auch schon Depressionen hinter sich) sagte damals, als es bei mir so richtig schlimm wurde, mal "Wenn du Angst hast, dann musst du dir helfen lassen."
Ich habe, wenn es richtig schlimm ist, auch diese pure, nackte Angst. Sogar vor dem nächsten Moment. Vor allem. Früher hatte ich Angst, dass die Zeit nicht vergeht.
Aber als es ganz schlimm war, habe ich mich ins Krankenhaus bringen lassen. Es war so gut, mich beschützt zu wissen. Das Gefühl, nicht mehr allein dazustehen, jemanden zu haben, der auf mich aufpasst, mich vor mir selbst schützt.

Ich hatte schon immer depressive Tendenzen und auch zwei Suizidversuche mit 13 und 20. In der Schwangerschaft und zwei Tage nach der Geburt meiner Tochter vor 6 Jahren (ich bin jetzt 33) brach dann die Depression los. Ich war 5 Wochen nach der Geburt so am Ende, dass ich stationär gegangen bin. Die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Seitdem nehme ich ADs in wechselnder Dosis, teilweise Neuroleptika und seit einem Jahr Antiepileptika wegen zwei Krampfanfällen.
Ohne Medis geht's bei mir gar nicht. Ich habe es akzeptiert so wie es ist.

Therapie habe ich eine gemacht, aber es gibt viele Dinge die mir um einiges besser helfen. Wie ist es bei dir? Hast du Erfahrung damit?

[Housemouse]

Meine Mama hatte das auch. Schilddrüsenbedingt. Meine Werte sind normal... Ich hatte diese panikattacken vor knapp zehn Jahren schon einmal... Damals hat opipramol direkt geholfen... Nach der Geburt meiner Tochter vor knapp sechs Jahren hatte ich auch ne schlimme Phase, stand es aber durch, ohne therapie und nur mit AD. Eine therapie hatte ich vor zehn Jahren mal begonnen. Die Tabletten halfen mir besser. Das jetzt hat mich mehr oder weniger überrascht, dachte ich hätte alles im griff und nun fürchte ich meinen eigenen Schatten... Dieses Gefühl, wenn man die ganze Nacht nicht geschlafen hat und der Tag endlos vor einem liegt.... Nichts kann einen ablenken, niemand ist da, weil natürlich hat jeder sein leben und seine Verpflichtung... Daher dachte ich auch schon an Stationär. Wie du sagtest, Gefühl von Sicherheit, immer ist jemand da... Und mein Mädchen ist so in Sorge um mich... Diese Verantwortung kann ich grad nicht tragen. Suizidgedanken habe ich nicht, eher das Gegenteil, nämlich Todesangst. Was hilft dir? Kann deine Familie damit umgehen? Mein Freund und ich sind erst seit Mai zusammen, und er schlägt sich so gut. Ich hoffe, das wir es gemeinsam durchstehen und unsere Beziehung wird daran wachsen und nicht zerbrechen.

[Jamba]

Hallo Housemouse,
Ich hab gerade an anderer Stelle gelesen, dass es dir heute Mittag schon gar nicht gut ging. Wie ist es inzwischen? Ich habe heute viel an dich gedacht.
Deine Tochter ist momentan bei ihrem Vater, oder? Ist sie dort gut aufgehoben?
Klar, sie braucht dich. Aber so wie es momentan aussieht musst du dich erst um dich selbst kümmern um wieder auf die Beine zu kommen. Sie ist vielleicht noch zu jung um das zu verstehen, aber wenn sie eine Mama hat, der es dauernd schlecht geht und nur weint, ist das (denke ich) viel schlimmer und unverständlicher für sie. Du kannst ihr doch erklären, dass du krank bist und erst wieder gesund werden musst. Das "versteht" ein Kind vielleicht eher.
Ich weiß es nicht.

Was mir hilft... Meine Arbeit, Sport, Puzzle bauen, spazieren gehen, singen, schreiben. Grob gesagt, alles was ich kann, was vorhersehbar ist und was mir Ruhe gibt durch die Routine. War aber ein langer Weg bis ich das herausgefunden habe. Hatte gerade erst eine schlechte Zeit, deshalb habe ich lange überlegt, ob ich Arbeit an erster Stelle schreiben sollte... Aber dazu evtl ein anderes Mal.

Meine Familie und auch mein soziales Netzwerk ist toll. Vor allem meine Mutter tut mir sehr gut. Mein Mann ist ein Fels in der Brandung (er müsste es auf die harte Tour lernen, als das Baby da war und ich plötzlich auf einmal in der Psychiatrie für lange Zeit...). Und Freundinnen, die ich jederzeit anrufen kann und die mir meine Tochter wenns ist abnehmen.
Vor allem auch ein Kind, das "pflegeleicht" ist und von Anfang an gewohnt, dass die Mama eben auch viel Zeit für sich alleine braucht. Und dass die Mama Tabletten nehmen muss, damit sie nicht traurig ist...

Ich wünsche dir von Herzen, dass alles wieder gut wird!

[Housemouse]

Liebe jamba, lieben dank für deine warmen Worte. Es geht rauf und runter bei mir. Einerseits geht's mir grad körperlich Mies, mir macht eine gastritis noch sehr zu schaffen, andererseits hab ich mich doch fürs Zuhause bleiben entschieden, heut Abend und lass mich morgen erst zumeinem Freund fahren. Fühl mich also anscheinend schon wieder sicherer daheim...hab mich heute mal aufgerafft, mich mal ausgiebig zu pflegen und auch mal zu Schminken... Wie war dein Tag? Arbeiten geht bei mir grad gar nicht. Habe es gar nicht raus geschafft...

[Jamba]

Hm, das rauf und runter ist anstrengend, das kenne ich nur zu gut. Bei mir ist es besser, seit ich wieder hochdosiert habe. Jetzt bin ich etwas stabiler, nur die Nächte sind grauenvoll... Entweder ich nehme was zum betäuben und schlafe wie ein Stein oder ich träume so viel und intensiv, dass ich morgens total gerädert bin. Eine weitere supertolle Nebenwirkung ...

Gastritis ist übel, hatte ich auch schon mal. Du hast die aber schon länger, oder? Kommts bei dir vor der Psyche?
Du hörst dich aber zumindest gerade ein bissl positiver an als gestern. Auch, dass du bewusst zu Hause bleiben wolltest. Find ich cool!
Und auch wenn du es nicht raus geschafft hast, sieh lieber das positive, DAS du geschafft hast. Dich zu pflegen und schminken ist doch schon was!

Bei mir wars so lala heute. Bin total gerädert gerade und werde gleich ins Bett gehen. Spielen heute aber auch die Hormone mit, weil ich meine Tage kriege Ohne meine Arbeit würde ich eingehen. Das hat damals viel beigetragen, meine erste schwere Depression zu bewältigen, dass ich damals wieder arbeiten gehen konnte. Mamasein ist so gar nicht meins. Wenn man sowas halt vorher immer wüsste, gell?

[Housemouse]

Mamasein ist wirklich hart... Es ist eine Riesenverantwortung, die ich seit Beginn der Schwangerschaft allein tragen musste, weil mein Partner überhaupt nicht wollte und mich es bis zu unserer Trennung spüren ließ, das er mir meine Entscheidung,unser Kind zu behalten , immer übel nahm. Ich habe mich um alles gekümmert, alles organisiert, alles getan, für mein Kind und unsere Familie. Als es zu Ende ging, war es ein harter Schlag, ich fühlte mich als Versagerin... Und ich glaube, das ist grad das Thema meines Zustandes. Die Vergangenheit hat mich eingeholt, die Erschöpfung, die Verzweiflung und wieder meine gute Freundin die Angst... Meine Arbeit hat mich auch ausgelaugt, ich bin Kellnerin, gut gelaunt, frisch, frech, Fröhlich, immer hübsch anzusehen... Bis eben vor genau vier Wochen... Da schlug die Gastritis zu... Fast zwei Wochen unerkannt, bis ich ins kh kam. Doch die Übelkeit und die Anspannung blieben... Trotz Magentabletten... Und nun bin ich erst mal auf der Talsohle angekommen...

[Housemouse]

Ich wünsche dir eine gute Nacht kein Probleme wälzen mehr... Und auf diesen monatlichen Hormonscheiss könnte ich auch gut verzichten.... Schlaf mal gut.

[Jamba]

Ich habe es wohl hier im Forum bisschen übertrieben die letzten Tage. Das hab ich gestern abend gemerkt, ich war so unruhig und konnte ganz lange nicht einschlafen (trotz Tropfen). Ich kam einfach nicht runter. So lange bin ich hier ja noch nicht dabei, aber ich darf mich nicht so reinsteigern in manche Gespräche hier. Sonst zieht es mich runter. Ansonsten tut mir das Schreiben hier so gut! Ich bin bisher leider immer zu offen mit meinen Problemen umgegangen und habe viel darüber geredet, auch mit Leuten, die nichts damit anfangen konnten. Jetzt sind einige davon auf Abstand gegangen, weil es ihnen einfach zu viel war und es ist ja auch nicht einfach mit jemand Depressiven umzugehen. Deshalb habe ich eine Art "Ventil" gesucht, wo ich über meine Krankheit(en) reden kann ohne einen Stempel zu kriegen oder jemanden zu vergraulen. Das tut sehr, sehr gut!
Wie ist das bei dir, Housemouse? Wie gehts dir heute, wie war dein Tag?
Das mit dem Vater deines Kindes ist hart. Ich kann mir nicht vorstellen wie schwer das gewesen sein muss für dich. Die ganze Verantwortung und Belastung nur auf deinen Schultern. Wie lange ist die Trennung von ihm her?
Hat er denn inzwischen in seine Vaterrolle reingefunden? Manche brauchen ein bisschen, es gibt aber auch welche, die lernen es nie (da kenn ich zwei Kandidaten. Über die könnte ich immer nur den Kopf schütteln und danke Gott dafür, dass mein Mann nicht so ist...).
Mein Mann hat mal gesagt "Klar hätte ich mir das nicht gewünscht, dass du krank wirst. Klar wünschte ich, dass du eine richtige Mama sein könntest. Aber ich habe dich geheiratet und ich vergesse nicht, was das heißt". Da hab ich, glaube ich, ein richtig gutes Exemplar erwischt

Deine Gastritis kommt mir schon psychosomatisch vor. So war es bei mir damals und es hat sich auch länger gezogen (allerdings nicht so lange wie bei dir - du tust mir leid, das ist grauenvoll). Vor allem dann der Spruch vom Arzt, man solle den Stress reduzieren. Den man so oft zu hören kriegt. Können vor lachen!

Ich wünsche dir alles, alles Gute und hoffe, dir gehts gut.

[Housemouse]

Guten morgen, bin gestern Abend mit Sack und Pack zu meinem Freund Gefahren, der mich bis Sonntag hüten wird (seine Ausdrucksweise)... er ist so toll und verdtändnvoll, das es mir regelmäßig die Tränen in die Augen treibt. Natürlich darf ich mich nicht von ihm abhängig machen, doch es tut gut, einfach mal sämtliche Verantwortung fallen lassen zu können. Dementsprechend ging es mir gestern sehr gut, haben gelacht, gealbert, geredet und sogar miteinander geschlafen... Es ist gut, meinen Körper wieder mal positiv zu spüren...

Ich bin hier gelandet, weil ich nichts unversucht lassen möchte, mir irgendeinen Strohhalm zu suchen, bis die Tabletten wirken und sich eine Besserung einstellt. Und es war eine sehr gute Entscheidung. Es ist schön zu wissen, man steht nicht allein. Ich hatte die letzten Tage auch so meine Befürchtung, den Menschen, denen ich nahestehe, langsam aber sicher auf die Nerven zu gehen. Daher schreib ich hier meine Gedanken auf und da kann man jederzeit aufhören, zu lesen.

Mein ex kümmert sich seit unserer Trennung vor genau vor zwei jahren,sehr gut um unser Kind, ansonsten würde ich gar kein umgangsrecht dulden. Was nichts daran ändert, das ich die ersten vier Jahre allein mit der Verantwortung war und ich mich nun regelrecht ausgeschaltet fühle. Ich kann mit ihr telefonieren, aber wenn ich jetzt in der Situation wieder mit ihr allein in meiner Wohnung wäre, zieht sich bei der Vorstellung mein Magen zusammen, herzrasen und Atemnot. (( und dann kommen natürlich Schuldgefühle ohne Ende. Wie soll ich damit umgehen? Wie gehst du mit der Verantwortung um?

Habe unruhig geschlafen, mein Papa wird gerade schwer operiert, das gibt mir gerade den Rest. Ich bereite mich aufs aufstehen vor, ein Schritt nach dem andren.

Ich freue mich, von dir zu hören und wünsche dir einen entspannten Tag. Von Herzen liebe Grüße

[Jamba]

Hy, das klingt toll mit deinem Freund. Wenn du dich bei ihm wohl fühlst und dich fallen lassen kannst. Das freut mich sehr und ist ganz wichtig, auch mal abschalten zu können. Wenn das nicht mehr ginge, wäre es glaube ich bei mir so, dass ich sofort wieder stationär gehen würde.

Wann werden deine Tabletten denn anfangen zu wirken? Wie lange nimmst du sie schon?
Das mit dem Strohhalm kann ich verstehen. Mein Grund mich hier anzumelden, war in etwa derselbe wie deiner. Ich habe mir leider in Bezug auf Freunde, Bekannte und Kollegen das letzte halbe Jahr ziemlich viel "geleistet". Ich hab einfach zu viel und zu offen über meine Gefühle geredet und alle an meinen Achterbahnfahrten teilhaben lassen. Ein paar dieser Leute sind auf Abstand gegangen, weil sie damit nicht zurecht kamen (wobei ich Ihnen keinen Vorwurf machen kann, ich versteh das).
Deshalb dachte ich, es wäre gut, mich mit anderen Betroffenen darüber austauschen zu können. Auch, um mein soziales Umfeld etwas zu "entlasten". Bisher klappt es super gut.

Klar, dass du Schuldgefühle hast, die hätte jeder in deiner Situation! Vor allem weil du vier Jahre alleine verantwortlich für sie warst und auf einmal kannst du das nicht mehr. Ich weiß leider auch nicht, was ich dir raten soll, aber ich kann dir sagen, du machst meiner Meinung nach das Richtige. Du konzentrierst dich auf dich selbst, und das ist am wichtigsten momentan. Sonst ist niemandem geholfen!
Ich glaube, bei mir ist das anders. Ich habe von Anfang an die Verantwortung abgegeben. Ich bin ins KH, als meine Tochter 5 Wochen alt war. Bis ich eine wirkliche Beziehung zu ihr aufbauen konnte und erkannte, das ist wirklich mein Kind, ist sicher ein Jahr vergangen. Durch die AD ist bei mir auch schon immer alles gedämpft gewesen, zumindest die ersten 3 Jahre. Inzwischen hab ich ja einiges reduziert. Trotzdem bin ich da sehr egoistisch und habe keine Schuldgefühle wenn ich sie wo "abgebe". Ich bin auch, wenn sie krank ist, immer sehr relaxt. Mein Mann macht sich viel mehr Sorgen als ich.

Was hat dein Papa denn? Hat er die OP gut überstanden? Hast du eine enge Beziehung zu ihm?

Mir geht's heute gut. Meine Tochter hat heute ihren 6. Geburtstag und es war schön heute, wenn auch anstrengend.
Das schönste ist, ich hab einen Brief von meiner besten Freundin bekommen (sie wohnt 70 km entfernt und wir schreiben uns immer sehr viel und intensiv, sie ist Borderlinerin und sie steht mir sehr nahe). Ich hatte sie die letzte Zeit ziemlich mit runter gezogen und ihr ging es dadurch gar nicht gut. Das hat mir so leid getan. Aber ihr heutiger Brief war viel positiver und ich weiß, dass ich sie nicht auch vergrault habe durch mein Verhalten.

Das Leben, ein ewiger Kampf

Alles Liebe für dich!

[Housemouse]

Happy Birthday, Mama jamba ! Hattet ihr viel betrieb heut und lecker Kuchen? Mir ging's heut morgen mal ne Stunde gut, seitdem bin ich im Tal der Tränen. Dazu kommt, das mir wieder kotzübel ist. Das zermürbt mich jetzt seit über vier Wochen, diese Übelkeit!!!! Ich bin wieder im Jammermodus...

Meine Tabletten nehm ich erst seit fünf Tagen... Etwas weniger panisch bin ich allerdings hab ich noch immer keinerlei Hungergefühl... Ich tapse hier von Raum zu Raum, mein Freund musste heut noch Home Office machen, er ist auch arg gestresst gerade. Allerdings hat er sich zwischendurch immer mal ne Stunde für mich zeit genommen, mich gedrückt und meine heulattacken mit mir ausgesessen... Gleich nehm ich meine dritte Panikpille, die hab ich dringend nötig. Ich hoffe auf schlaf, denn den finde ich Tags nicht, so müde ich auch bin... Danke für dein Feedback. Es tut mir gut, auch wenn es grad nicht so scheint...

Mein Papa hat alles gut überstanden, bin auch sehr dankbar...

[Jamba]

Danke! Ja, war viel Besuch, am Sonntag ist dann Kindergeburtstag. Gehen aber nur ins Kino, wird also hoffentlich nicht sehr anstrengend. Unsere Wohnung ist zu klein. Gab Marmorkuchen, mein Neffe hat gleich drei große Stücke gegessen

Befreit dich das Weinen? Zu viel weinen ist nicht gut find ich. Ich weine sehr selten und deshalb schätze ich das vielleicht falsch ein. Ich weine nur, wenn es mir ganz, ganz, ganz schlecht geht.
Übelkeit hab ich nicht oft, zum Glück. Das ist jedesmal ein Flashback in meine Schwangerschaft (7 Monate lang so gut wie täglich gekotzt...).
Ich hoffe, das wird bald besser. Wie denkst du inzwischen über eine stationäre Aufnahme? Oder den sozialpsychiatrischen Dienst, den hier einige erwähnen? Würde ich an deiner Stelle machen, wenn ich ehrlich bin.

Mir tuts auch gut, mit dir zu schreiben. Ich mag dich

Alles Gute und viel Kraft... Ich schicke dir positive Gedanken und Energie, denn mir geht's heute gut.
Ich muss los, in die Arbeit. Bin heute Abend wieder hier.

Ganz liebe Grüße, deine Jamba

[Housemouse]

Liebe jamba, wie schön, das es dir heute fein geht! Wir sind gestern auf der Couch eingeschlafen, er um zwölf, ich um vier?! Irgendwann hab ich nicht mehr auf die Uhr geschaut, meine Magentablette hat dann gewirkt und den Bauch ausgeschaltet, dafür ging dann das kopfkino an, juhu! Um acht wurde ich dann wach, mein Freund hat mich ins Bett gebracht und ich bin ganz
entspannt noch mal für ne Stunde eingeschlafen. Er ist seit halb zwölf fort, in die Stadt und seitdem bin ich unruhig allein... Habe auch schon nach psychatrie gegoogelt, denn wenn ich am Montag nicht stabil bin,muss ich mir was einfallen lassen. Einerseits brauch ich Hilfe, andererseits hab ich die Befürchtung dort ausgeliefert zu sein!!!! Hab tierisch Angst, mit Tabletten vollgepumpt zu werden und nichts mehr mitzubekommen!! So, bitte drück mir die Daumen, das das freundliche opipramol reicht, mich zu stabilisieren! Freue mich,später über deinen Tag zu lesen... Deine Housemouse *

[Housemouse]

Ps: ich heule ständig. Teilweise befreit es mich, manchmal schadet es mir auch sehr. Bin sehr emotional,war ich schon immer. Zur zeit reicht ein schönes Lied, meine Stimmung zu kippen. Schlecht war mir in der Schwangerschaft gar nicht, musste nur zweimal Kotzen, war nicht tragisch. Hatte eh eine so schöne Schwangerschaft, noch vor nem halben Jahr hatte ich noch mal nen extremen Kinderwunsch. Den packe ich mal ganz tief ein... so, nun lese ich mal ein Buch oder versuche mich ans spülen... Noch ne Stunde, dann gibt's ne neue Pille, yeaaaah!

[Jamba]

Hy Housemouse,

Finde ich gut, dass du dir für den Fall der Fälle Gedanken wegen einer Lösung ab Montag machst. Klar, Psychiatrie bedeutet oft erstmal Medikamente. Aber vor allem, damit du schnellstens ruhig wirst und es nicht noch schlimmer wird. Das ist, denke ich, auch nicht das Hauptproblem. Die Leute dort wissen schon, was gut ist und wieviel dir brauchst. Es geht vielleicht nur um die Überbrückung, bis dein opipramol wirkt. Dann wird vielleicht auch dein Bauch besser.

Was sagt übrigens dein Freund dazu? Was rät er dir?
Ich kenne ja deine Vorgeschichte nicht richtig, hab nur einmal im Stammtisch kurz drüber gelesen. Das mach ich jetzt noch. welcher Arzt hat dir das opipramol verschrieben? Bist du mit ihm in Kontakt?

Ich bekam von meinen Ärzten in der Psychiatrie und auch von meinem Therapeuten und Psychiater den Rat, auf weitere Kinder zu verzichten. Meine Depression würde dann mit großer Sicherheit wieder schlimmer werden. Aber das stand weder für mich noch für meinen Mann zur Debatte. Das erste Jahr mit Kind, als ich nur zu Hause mit ihr war, war die schlimmste Zeit, die ich je erlebt habe. Nie mehr! Ich geh auch so weit zu sagen, wenn ich gewusst hätte was kommt, hätte ich kein Kind bekommen, auf keinen Fall.

Ich habe heute Nacht wieder so viel und wirr geträumt, merke jetzt dass ich total gerädert bin. Aber Freitag Abend ist das meistens so. Außerdem hab ich seit heute Nachmittag Kopfweh , werde bald ins Bett gehen, will morgen fit für die Arbeit sein. Bis dahin war mein Tag aber gut

[Housemouse]

Frohen Feierabend, liebe jamba! Oh ja, das erste Babyjahr, das schlimmste Jahr überhaupt! Kein Schlaf, kein soziales leben, nur Belastung und alle erwarten, man soll strahlende Mama sein!!!! Viele Muttis, die ich damals kannte, trugen ihr Baby eher wie ne Handtasche von einem Café ins nächste, ich war froh, wenn ich mittags einfach mal zusammenbrechen konnte XD...

Gerade ist alles mal entspannt. Ich liege mit ruhigem Atem auf der Couch, mein Bauch tut nichts, hab gegessen, nur mein kopf ist ein bisschen wolkig...

Hab heute richtig viel geschafft, gespült, geduscht, mit meinem Freund ein Möbelstück aufgebaut... Und zusammen gelacht und Galgenhumor gezeigt.

Deine Kopfschmerzen sind mehr als gerechtfertigt, das Wetter ist ja grausig föhnig x(

Ich bin gerade so dankbar für meine innere Ruhe. Die Tabletten hab ich von einem Neurologen, bei dem ich kurzfristig, heute vor einer Woche einen Termin bekommen. Er macht allerdings keine Gesprächstherapie, er hat mir nur die Tabletten verschrieben, mit denen ich vor zehn Jahren ja schon mal gute Erfahrungen gemacht habe. Er hat mir auch noch citalopram(?) oder so verschrieben, ich wollte es aber erst mal mit Opi probieren.

Musst du Montag noch mal arbeiten? Ich bin erst mal bis incl Dienstag noch krank geschrieben. Aber dieses Jahr schaff ich es nicht mehr in die Firma. Sobald meine kraft wieder für irgendwas reicht, steht an erster stelle meine Prinzessin!!!!

Hoffe, du kannst dich entspannen heute Abend... Grüssle, das mäusle

[Jamba]

Grüß dich, Mäusle (kommst du aus Schwaben? Ich bin aus Oberbayern)!

Dein Text von gestern hört sich so positiv an - ganz anders als die letzten. Das ist sehr, sehr schön und ich hoff, dass es heute ähnlich gut ist. Vor allem wenn du von deinem Freund erzählst, finde ich das schön. Dass ihr miteinander lachen könnt, ist was ganz tolles. Trotz deiner jetzigen Situation. Sowas tut immer gut.

Citalopram habe ich kurz nach der Geburt bekommen von meinem Psychiater, aber von denen wurde mir recht übel (oder wars psychosomatisch damals, als "Erinnerung" an die Schwangerschaft?). Noch bevor die zu wirken begannen, bin ich in die Psychiatrie gegangen und da kann ich mich an die ersten drei Wochen nicht erinnern. Aber ich denke, ich habe weiterhin die Übelkeit gehabt, denn ich wurde dann auf Venlafaxin als AD umgestellt, dazu noch Abilify zum Gedankenregulieren, Mirtazapin zum Schlafen und Tavor gegen die Angst.
Bei meinem Psychiater bin ich immer noch, er kennt mich inzwischen sehr gut, weil wir uns alle 6 - 8 Wochen sehen. Wenn ich in sein Zimmer komme und wir uns begrüßen, kann meistens er mir schon sagen, wie es mir geht . Er war auch sofort für mich da, als ich meinen Zusammenbruch im Okt. hatte. Ein Anruf und 15 Minuten später saß ich bei ihm. Der Mann ist genau der Richtige für mich.

Bei uns ist ab Montag Urlaubssperre bis Mitte Januar. Ich arbeite bei einem mittelständischen Einzelhändler in der Verwaltung (Buchhaltung, Statistiken, Zahlen, ... meine Welt!) und wir haben dieselben Vorgaben wie die Leute in den Läden. Finde ich auch gut so, mir macht es nichts aus und zwischen den Feiertagen ist es im Büro ruhig und wir schaffen richtig viel.

Ich hoffe für dich, dass deine Kraft bald wieder für dich und deine Prinzessin und deinen Freund zusammen reicht! So wie sich der gestrige Beitrag liest, kann ich mir das gut vorstellen. Vielleicht beginnt ja das opiprazol auch schon zu wirken. Ich wünsch es dir von Herzen!

Liebe, ganz liebe Grüße von der Couch mit dem Kater auf dem Schoß - gemütlicher gehts kaum.

[Housemouse]

Oh jamba, heute hab ich meine ganze kraft genommen und hab mein Mädchen besucht. Jetzt lieg ich total zerschossen auf der Couch... Aber sehr zufrieden. Ich habe mich tapfer bei ihr geschlagen. Immerhin hab ich sie seit zwei Wochen nicht gesehen. Jede Nacht hab ich von ihr geträumt. Sie war auch sehr tapfer und ich spüre ihre wahnsinnige liebe zu mir. Noch trau ich mir keinen Meter, allerdings reagiert mein Körper langsam wieder; gerade ein schoko Croissant mit Genuss verspeist! Der Magen grad brav, toi toi toi ... mein Freund stand mir die ganze zeit bei. Zwischendurch war er auch mal ungeduldig,allerdings kann ich das gut nachvollziehen und es war auch schnell wieder vergessen. Er ist natürlich nervlich gerade auch sehr angegriffen, ich spüre seine Sorge und das macht mich dann auch wieder traurig. Er ist noch mal in die Stadt Gefahren, nein nicht im schwobeländle, ich wohne in Hessen. Seit sechs liege ich nun auf der Couch und freue mich auf seine Rückkehr... So oder so, wie es mir auch gehen wird, es wird schwer ohne ihn zu sein, die nächste Woche.

Du hast ja ein echtes Höllenszenario hinter dir, es tut mir so leid, das du soviel durchmachst! Ich bewundere, das du arbeitest, eine ehe führst und noch dein Kind versorgst!!! Das ist ne Riesenleistung! Ich sehe erst jetzt, was ich alles die letzen fünf Jahre geleistet habe, ohne Rücksicht auf Verluste. Doch das wird sich nun ändern.

Ich bin sehr auf mein erstgespräch am 29. gespannt, das wird sicher ein hartes Stück arbeit, alles aufzuarbeiten.

Nun, das liegt ja noch weit weg, gerade hangel ich mich von Tag zu Tag. Und ich bin ja nicht allein.