Lithium zur Verstärkung?

Heul-Suse
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Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von Heul-Suse »

Hallo zusammen :hello: ,

ich bin vor 7 Jahren an Depression erkrankt und bin nach einigen Wechseln der Medikamente und einer Gewichtszunahme von 25 kg in 3 Monaten bei Citalopram und Trazodon gelandet.
Seit Montag habe ich wieder eine akute Episode und mein Neurologe hat mir die Dosis hochgesetzt und Lithium verschrieben. Das soll zur Verstärkung der Medis genommen werden und meinen Gemütszustand stabilisieren.
Nun stehen im Beipackzettel etliche Nebenwirkungen, und mein Arzt hat mich gleich gewarnt vor Gewichtszunahme und Zittern in den Händen. Da ich gerade für viel Geld bei einer Ernährungsberaterin in Behandlung bin und 13 kg mühselig runter habe, graust es mir natürlich davor, wieder zuzunehmen. Zumal ich damals von Medikamenten, deren Nebenwirkung nicht einmal Zunehmen war, sondern eher Abnahmen zu verzeichnen sind, die Kilos draufbekommen habe.
Ich habe jetzt erst einmal das Lithium nicht eingenommen und will abwarten bis Dienstag. Da habe ich wieder einen Termin bei meinem Arzt. Hat jemand Erfahrung gemacht mit der Kombination der Medis?
qwertzuiop

Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von qwertzuiop »

damit dir jemand anwortet
mit lithium habe ich selbst keine erfahrung

weiß aber das es bei bi polaren oft zur stimmung regulation als ausgleicher eingesetzt wird, d.h um die stimmung in der mitte zwischen manie und depression zu halten. allerdings mit der folge eines eingeschränken gefühlslebens. die normalen auf und abs finden halt nur sehr schwach statt.
es hat auch heftige langzeit nw. gewichtsproblem sind da garnichts.
Heul-Suse
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von Heul-Suse »

Danke für die Antwort. Mit den anderen Nebenwirkungen hatte ich mich noch gar nicht auseinander gesetzt. Aber beim Lesen des Waschzettels wurde mir Angst und Bange. Das bestätigt meinen Widerwillen. Ich will jetzt erst das Gespräch mit dem Arzt abwarten.
Nicht alle sind glücklich, die glücklich scheinen, manche lachen nur um nicht zu weinen.
qwertzuiop

Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von qwertzuiop »

ich bin gerade durch ein archie durch

da wurde auch die augumentation (oder so ähnlich) mit lithium erwähnt, die bei mangelhafter wirksamkeit eines ads als verstärker mit guten resultaten eingesetzt wird.
tinka21
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von tinka21 »

Hallo Heul-Suse,

ich nehme Lithium seit ca. 1,5 Jahren als Zusatz zu meinem Setralin auch als Stimmungsstabilisator. Davor hatte ich auch Jahre lang trotz Medis immer mehr schlechte wie gute Phasen, nur selten kurze ausgewogene Phasen. Mein Arzt hat im Lithium die letzte Chance gesehen...Ich muß sagen, ich stand 6 Wochen vor einem neuen Job ( in der Kita), als ich mit der Einnahme anfing. Mir war Angst und Bange vor evtl. Nebenwirkungen!!! Aber es passierte was ganz Anderes-das Medikament half mir so schnell so gut, daß ich kaum negative Erscheinungen hatte, mich dafür aber seit einer gefühlten Ewigkeit wie ein normaler Mensch fühlte! Zugenommen hab ich nur ganz wenig. Ich glaube dir, daß du nicht erneut zunehmen möchtest, nur bin ich der Meinung, daß du abwägen solltest, was den größeren/längeren Nutzen für dich hat! Geh eine Baustelle nach der Anderen an. Vielleicht ist es grad wichtiger erst ein passendes Medi-Paket für dich zu finden und deinen Zustand langfristig zu stabilisieren.

Ich wünsch dir Mut und Kraft, dich für das Richtige zu entscheiden!
nubilus
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von nubilus »

Ich habe auch lange Zeit Lithium als Stabilisator genommen (zu welchen ADs weiß ich aber nicht mehr).
Ich selbst habe davon stark zugenommen, dafür hielt sich das Zittern der Hände in Grenzen. Eine Bekannte war davon stark betroffen.
Die NW waren fies und das war auch ein Grund für mich, es wieder abzusetzen.

Allerdings: In der Zeit ging es mir ne ganze Ecke besser. Und ich hatte keine Suizidgedanken mehr.
Die Wirkung war also super.

Nimmst du es denn jetzt oder habt ihr euch anders entschieden?
Mondi
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von Mondi »

Hi,

ich nehme die Kombination Citalopram und Lithium seit 2009 und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich habe Lithium damals ebenfalls zu Augmentation bekommen. Zugenommen hatte ich vor allem vom Citalopram, nicht vom Lithium...

Ich würde Dir raten, Lithium zu probieren, wenn es nicht funktioniert, musst Du es ja nicht weiter nehmen.
Lithium verlangt einem, gerade am Anfang, einiges an Disziplin ab. Blut- und andere Untersuchungen bevor und während der Einnahme sind obligat. Aber es lohnt sich.

Bei weiteren Fragen, nur Mut !!! Gerne auch per PN
Greetings Mondi
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Is a dream a lie if it dont come true, or is it something worse ? - Bruce Springsteen "The River" 1980
sunlight69
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Leute,

heute hat meine Ärztin mir vorgeschlagen Lithium als Stimmungsstablisator zu nehmen.

Ich nehme zur Zeit 50mg Quetiapin zur Nacht, 3 x tgl. 12,5 mg Tianeurax und Trimipramin 50-25-25-200mg.

Ich habe so fürchterlich zugenommen und mein Rheumatologe liegt mir in den Ohren, dass ich abnehmen soll.

Meine Ärztin hat mir vorgeschlagen das Trimipramin langsam rauszuschleichen und durch Lithium zu ersetzen.

Ich habe hier unterschiedliche Erfahrungen gelesen. Einige kamen gut zurecht und andere weniger.

Wer hat sonst noch Erfahrungen mit Lithium gemacht, bezüglich der Nebenwirkungen?

Meine Ärztin sagte mir auch, dass es u.U. auch zu Problemen mit den Nieren führen kann.

Liebe Grüße
Sunlight
nubilus
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von nubilus »

Puh. Also meine persönliche Meinung ist: Wenn du schon Probleme mit dem Gewicht hast und abnehmen musst ... dann würde ich wirklich von Lithium Abstand nehmen. Du machst es dir damit sehr viel schwerer.
Ich wurde mit Lithium stark übergewichtig und habe trotz aller Versuche nicht ein Kilogramm abnehmen können.

Ich selbst nehme als Stabilisator Lamotrigin. Gewichtszunahme wird nicht als Nebenwirkungen genannt.
Trimipramin führt auch oft zur Gewichtszunahme.
Vielleicht wäre das eine Alternative?
sunlight69
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von sunlight69 »

Hallo nubilus,

ja, Lamotrigin kenne ich. Ich habe es mal mit Citalopram bzw. Tianeurax zusammen genommen. Damit mit Tianeurax bin ich gut klar gekommen. Ich habe stetig abgenommen und die Lipido war auch wieder da. Leider haben die im Krankenhaus einfach meine Medikation auf das heute umgestellt.
Ich werde aber mit meinem Arzt sprechen, ob er mich nicht wieder auf die alten Medis zurrücksetzen kann.

Ich habe auch über Lithium im Internet gelesen und da steht unter Wechselwirkungen, dass es nicht zusammen mit Iboprofen, Dicofenac und Aspjirin genommen werden darf. Auf diese Medikamente bin ich aber wegen meines Rheumas angewiesen.

Gruß
Sunlight
nubilus
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von nubilus »

Du weißt nicht, warum sie es umgestellt haben?

Wenn du es deines Wissens nach gut vertragen hast, würde ich da auch noch mal fragen. Dein Psychiater müsste ja auch einen Brief aus dem KH bekommen haben, in dem stehen sollte, was und warum es abgesetzt wurde.
sunlight69
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Nubilus,

sie haben die Medikamente rausgenommen, weil Medikamente bei Depressionen angeblich nichts bringen. Dann bin ich aber so abgeschmiert, dass sie mir wieder Medis gaben, aber eben andere.

Gruß
Sunlight
nubilus
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von nubilus »

Aaahja.
Finde ich persönlich ja eine schwierige Einstellung ...

Wenn das so ist, spricht ja eigentlich nichts dagegen, das Lamotrigin wieder anzusetzen. Würde da konkret bei deiner Ärztin/Arzt nachhaken.
sunlight69
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von sunlight69 »

Hi Nubilius,

ich war auch ganz erstaunt, als die in der Klinik sagten, dass Medis nichts bringen sondern nur Psychotherapie. Ich hab mich drauf eingelassen, weil ich dachte, die wüssten schon was sie tun.
Jetzt im Nachhinein denke ich, der Arzt wollte sich nur auf meine Kosten profelieren. Ich war in einem Lehrkrankenhaus und alles Ärzte bis auf Oberarzt und Chefpsychologin, waren in der FAcharztausbildung.

Mein Arzt war auch verärgert über die Medikamentenumstellung und vor allem wegen der begründung. Der sagte wortwörtlich: Wollen die mich verarschen?

Ich werde meinen Arzt nochmal drauf ansprechen.

Gruß
Sunlight
nubilus
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von nubilus »

Ich war auch in einem Lehrkrankenhaus. Aber so einen Schwachsinn haben die nicht erzählt (dafür aber anderen :D)
Ohne Medis wäre ich längst tot. So einfach ist das.
Bei leichten Depressionen bin ich ja auch dabei, es zunächst nur mit Psychotherapie zu versuchen. Aber ab einem gewissen Grad geht man mMn damit ein sehr großes Risiko ein.
Und etwas abzusetzen, was hilft und gut vertragen wird: Unfug.
Mooseba
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 21:59, insgesamt 1-mal geändert.
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"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
sunlight69
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Mooseba,

wow!!! Dein Posting klingt sehr hart.
Magst Du über Deine Erfahrungen mit Lithium genauer schreiben?

Gruß
Sunlight
Mooseba
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von Mooseba »

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nubilus
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von nubilus »

Ehrlich gesagt finde ich es persönlich unangebracht, solche Kommentare zu schreiben. Was bringt das?
Nur weil Person A nicht geholfen hat, kann es Person B prima helfen.
Dann kann ich auch sagen: AD sind totaler Mist, bringt eh alles nix. Wer hat was davon?
sunlight69
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Nubilus,

also ich finde es nicht unangebracht hier über seine Erfahrungen mit Medikamenten zu schreiben. Sonst könnte man die Hauptüberschrift "Pharmakotherapie" gleich sein lassen.

Natürlich hat jeder eine andere Erfahrung mit den div. Medikamenten, aber ich denke, ich bin erwachsen genug das Pro und Contra abzuwägen und selbst zu entscheiden.

Gruß
Sunlight
nubilus
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von nubilus »

Es geht mir nicht darum, dass man nicht von schlechten Erfahrungen berichten darf.
Mir geht es um die Wortwahl.

Besonders wenn überhaupt keine Erfahrung beschrieben wird, sondern ein definitives Urteil gefällt wird. Es im Gesamten für alle als Scheiß bezeichnet wird. Das hilft halt nicht bei der eigenen Bewertung.
sunlight69
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Nubilus,

jetzt bin ich bei Dir. Ich habe mich auch etwas über die Wortwahl gewundert, habe es aber nicht persönlich genommen.

Jetzt, wo du dein Posting erklärt hast, kann ich es nachvollziehen. Aber nur zu schreiben, dass es ungebracht sei "solche" Kommentare zu schreiben, fand ich auch etwas irreführend.

Wie gesagt, über das wie kann man reden. Nicht aber über das ob.

Gruß
Sunlight
nubilus
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von nubilus »

Ich persönlich finde den Kommentar tatsächlich im Gesamten unangebracht. Weil da nur sinngemäß steht "is kacke, taugt nix, nimm was anderes" Und das ist unangebracht (weil vollkommen nutzlos)
Im nächsten Kommentar wird ja von eigenen Erfahrungen und Nebenwirkungen berichtet. Das halte ich für einen vernünftigen Kommentar, weil man dann entscheiden kann, ob die geschilderte NW für einen selbst vielleicht in Ordnung ist oder nicht.
Der Sinn solcher Threads ist doch ein Austausch über positive und negative Erfahrungen, aber die muss man dann halt auch beschreiben.
sunlight69
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Nubilus,

ich stimme Dir vollkommen zu.

Gruß
Sunlight
andreas68
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Re: Lithium zur Verstärkung?

Beitrag von andreas68 »

gibts denn aktuell noch andere erfahrungen mit lithium`? würde mich interessieren, da ich es auch nehmen soll, aber der beipackzettel ist ja echt nicht ohne.
Habe z Zeit Fluoxetin 60mg und TRimipramin 50mg. Nun soll Lithium - anfangs 450mg - hinzukommen.

wie oft habt ihr eure blutwerte dabei prüfen lassen?
in welchen schritten wurde lithium aufgebaut?
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