cipralex bei rezidivierender depression

Depremo
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von Depremo »

Hallo Ruth,

Deine Frage kann ich bejahen. Uns Männern fällt es ja immer besonders schwer, Depressionen zuzugeben
oder nur darüber zu sprechen. Plötzlich ist man nicht mehr das "starke Geschlecht", sondern nur mehr
das Weichei. Aber so ist das nun mal.
Daß es besonders in der Früh ganz besch... geht, hört man immer wieder. Bei mir war es genauso. Etwas
gebessert hat sich's bei mir meistens so ab 16 Uhr. Wie bei Dir, war am Abend immer die beste Zeit. Ich
wollte dann abends am liebsten nicht ins Bett gehen, da ich ja wußte, wie's mir am Morgen wieder geht.
Am Abend konnte ich dann oft selbst nicht verstehen, wie es mir am Morgen so schlecht gehen kann.
Bei mir ist es mit dieser abendlichen Besserung dann auch insgesamt bergauf gegangen. Deshalb würde ich
es bei Dir als gutes Zeichen sehen.
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Ja, das hatte ich jetzt abends ein paar mal. Ich lag
im bett und dachte, was ist eigentlich los, es ist doch alles ok und du brauchst gar keine tabletten. Und ich wollte gar nicht einschlafen vor lauter sorge, dass es morgens wieder alles schlimmer ist.

Tag 18 und ich quäle mich durch die stunden...
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Ich hab solche angst, dass ich aus diesem tief nicht mehr rauskomme....was mach ich denn, wenn das mittel nicht anschlägt? Woher nehme ich die geduld?
Brummi59
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von Brummi59 »

Ich schleich jetzt seit 14 Tagen das Cipralex ein. Ich bin bei 10 mg + 3 x täglich 25 mg Lyrika. Gleichzeitig schleiche ich das Venlafaxin aus. Eine Besserung verspüre ich bis heute in keinster Weise.
Gerade heute bin ich wieder ganz unten. Bis 14 Uhr geschlafen und nur vom Aufstehen völlig geschafft.
Nichtmal ein Mail an meinen Arzt bekomme ich hin. Ich habe eine Rehaklinik mit angeschlossener Ortopädie (für den Notfall mit der Hüfte). Da ist eine Akutklinik bei. So müßte die KK als Kostenträger einspringen und der Rententräger bleibt mir für später als Option.
Alles gute Vorsätze nur mit der Umsetzung hapert es gewaltig.
Zumindest machen mir die Erfolgsmeldungen mit Cipralex etwas Mut.
Liebe Grüße
Dieter

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dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Brummi, ich kann nur sagen, dass cipralex beim letzten mal ein wahres wunder bewirkt hat, das war zumindest mein empfinden. Ich hab noch mal in mein tagebuch von damals geschaut und dort stand nach 7 wochen mit dem medi 'in den letzten 5 wochen ging es stetig bergauf'....nur fehlt mir im Moment jede hoffnung...ich versuche mir mit depremos erfahrungen mut zu machen....gar nicht so
einfach, wenn man so tief im loch hockt
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Vielleicht war es aber damals auch gar nicht cipralex sondern die depression war nach 6 monaten einfach so geheilt? Das war bei den vorherigen schüben auch so, dass nach 4-6 monaten alles wieder besser wurde. Allerdings hatte ich danach immer nur 5-6 monate gute phasen bis zum nächsten schub und unter cipralex war ich ein jahr sehr stabil, bis ich es absetzt.....hilfe, ich dreh mich im kreis....
Brummi59
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von Brummi59 »

Es wäre schon ein Erfolg wenn ich mich im Kreis drehen würde. Ständig nur im Loch ist sowas von Sch....
Und der Gedudigste bin ich auch nicht gerade. Jeder Ausbruch aus dem Loch (z.B. Forumstreffen in München) wird mit totaler Erschöpfung quittiert. Also warum ausbrechen???
Liebe Grüße
Dieter

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katyfel
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von katyfel »

Liebe Ruth,
ich würde dir einfach gern Mut machen. Ca. ein halbes Jahr ist schon ein eher typischer Zyklus bei Depressionen, vielleicht war es also beides; eine "natürliche" Normalisierung und die Wirkung des Medikaments.
Aber gerne nochmal; wenn es bei dir letztes Mal gewirkt hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass es jetzt wieder wirkt. Da sind 2,5 Wochen noch kein Demotivationsgrund!

Ehrlich gesagt wäre ich froh, wenn ich so deutlich eine Stimmungsaufhellung o.ä, von irgendeinem Medikament erlebt hätte (ich habe 7 oder 8 ausprobiert bisher...).

Liebe Grüße,
Sinfonia
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Ihr seid alle so lieb hier. Vielen dank an euch.

Ja, ich versuche ja auch, mir mit meiner Erfahrung mut zu machen. Die stabile phase war sehr lang unter cipralex und kaum war es ausgeschlichen, fing der mist innerhalb von 2-3 monaten wieder an. Es ist halt nur so schwer, mut zu fassen wenn man in diesem grauseligen tief steckt. Letztes jahr weihnachten war alles so schön, ich hab gebacken wie verrückt und die wohnung war geschmückt wie der weihnachtsmarkt, Silvester habe ich eine kleine party gegeben ...ostern war ich mit meinem sohn auf teneriffa und im sommer haben wir die wm genossen. Ein ganz normales leben. Auch im job lief es gut. Und nun ist alles wieder wie damals, als ich in
die klinik ging. Und da wurde alles noch schlimmer, obwohl es eine gute privatklinik ist. Ich vermisste meinen sohn so sehr. Der lebte in der zeit bei seinem vater und von dieser seite wurde mir auch unterstützung versprochen. Die klinik war 500 km von meinem wohnort und gekommen ist die familie in14 wochen genau 2 x. Jeden tag habe ich mein geliebtes kind vermisst. Deshalb bin ich nach 14 wochen auch gegen ärztlichen rat aus der klinik gegangen. Und innerhalb von 7 wochen war ich wieder stabil.

Ich bin so verzweifelt, warum war ich so dumm das cipralex abzusetzen?????
Zuletzt geändert von dieRuth am 8. Dez 2014, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Tut mir leid, dass ich euch mein elend hier so einfach vor die Füße kippe. Ich kann mich im moment mit nichts ablenken. Schlimm ist auch, dass ich in den letzten beiden wochen fast nichts essen kann. Das trägt natürlich auch nicht gerade zur genesung bei. Das hatte ich beim letzten mal auch in den ersten wochen mit cipralex. 5 kilo hab ich abgenommen. Und ich hab mich mal geärgert, dass ich mit cipralex 7 kilo zugenommen hab. Unglaublich.
Brummi59
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von Brummi59 »

Liebe Ruth,
es muß Dir nicht leid tun. Wozu sonst hätten wir dieses Forum. Ich selbst kann Dir grad keinen Mut zusprechen aber mit Sicherheit, werden sich noch User melden.
Das Positive an Deinem Fehler? Du hast ihn erkannt und nochmal wirst Du ihn nicht machen.
Liebe Grüße
Dieter

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dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Ja, das ist wahr. Nochmal setz ich das ad nicht ab. Aber ich war so sicher, dass ich vollständig genesen bin, da ich in meinem leben soviel positiv geändert habe. Im traum hab ich nicht daran gedacht, dass ein
Rückfall passieren kann.
Tag 18 geht zu ende. Mein sohn liegt schon auf dem sofa und schaut einen film. Und ich hab wieder nur stundenlang im netz gesurft und nach postiven erfahrungen mit cipralex gesucht. Seit tagen mach ich kaum was anderes. Völlig irrational. Das muss anders werden. Ich muss zurück ins leben. Die lieben
Einladungen meiner freunde annehmen. Plätzchen backen. Irgendwas tun.
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Jetzt geh ich mal duschen, ziehe einen warmen Pyjama an und kuschel mich mit einem krimi ins bett
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Vielleicht kann herr dr. Niedermeier noch etwas dazu sagen, ob nach über 2 wochen noch hoffnung besteht, dass das cipralex greift? Gibt es erkenntnisse, dass es bei wiederholter einnahme nach absetzen wirkungslos bleibt?
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Jetzt bin ich völlig durch den wind, hab mit meinem therapeuten telefoniert und der meinte, nach 1-2 wochen müsste eine wirkung spürbar sein, der eine neurologe sagt nach 2 wochen, der andere sagt nach 4-6 wochen....
Brummi59
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von Brummi59 »

Hallo Ruth,
geh ruhig von 4-6 Wochen aus. Ich bin jetzt bei 14 Tagen + Lyrika, merke ich noch keine Veränderung. Im Gegenteil, seit mittlerweile 3 Tagen geht so gut wie gar nichts mehr.
Liebe Grüße
Dieter

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Depremo
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von Depremo »

Hallo Ruth,

also ehrlich, ich habe mit meiner depressiven "Karriere" 1986 begonnen. Ich will hier keinem Arzt oder
Therapeuten zu nahe treten. Ich weiß auch, daß ein Arzt, der eine Krankheit behandelt, sie selbst noch
nicht gehabt haben muß (insbesondere kein Gynäkologe). Aber was ich mir in meiner Laufbahn schon
anhören mußte ... Hat von denen, die meinen, eine Wirkung müßte bereits nach 1-2 Wochen einsetzen,
schon mal einer Cipralex genommen? Wahrscheinlich nicht. Was bewirkt es bei einem depressiven Menschen, der eh schon ganz unten ist, wenn er noch gesagt bekommt, daß sein AD eigentlich schon längst gewirkt haben müßte, wenn es denn überhaupt helfen sollte? Richtig - es zieht ihn noch ein Stück
weiter nach unten. Und genau das ist der Grund, warum ich dieses Forum für absolut hilfreich und wichtig halte: Hier muß man keinem erklären wie beschissen (Entschuldigung) man sich fühlt. Jeder hier kann das mitfühlen und weiß, wovon man spricht. Und wenn wir Betroffene hier im Forum sagen, eine AD-Wirkung braucht tatsächlich etwas länger, dann sagen wir das schließlich aus eigener Erfahrung!
Vor ein paar Jahren sollte Cipralex nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt werden, weil der GBA
(Gemein­samer Bundes­aus­schuss) beschlossen hatte, Cipralex biete keinen Zusatznutzen. Im GBA sitzen
auch Zahnärzte, betroffene Patienten haben dagegen kein Stimmrecht. Ich wußte schon immer, daß mein
Zahnarzt genau weiß, welches AD mir hilft! - Ironie aus -
Aber zurück zu Deiner Frage:
Hier im Forum hab ich schon gelesen, daß die Wirkung eines ADs nach sehr langer Einnahme, also über
Jahre hinweg, irgendwann mal nachgelassen hat. Wobei man dabei natürlich wissen müßte, ob das z.B.
durch eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten verursacht war oder wirklich nur an der jahrelangen
Einnahme lag. Hingegen hab ich hier noch nie gelesen, daß ein AD, daß wie Du selbst sagst, schon mal
hervorragend gewirkt hat, nicht das nächste Mal genauso gut wirken sollte. Wenn jemand ein anderes AD
ausprobiert, dann wegen unangenehmer Nebenwirkungen oder einfach mangelnder Wirkung des alten ADs.

Ging's am Abend wieder besser? Hat der Krimi gewirkt?

P.S.: Es gibt auch gute Ärzte und Therapeuten! :D
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Danke, depremo. Deine worte helfen wie immer in den letzten tagen.

Ich hab nur eben so eine wahnsinnige angst in mir...und sitze hier den ganzen tag rum. Und es wird nicht besser. Am Nachmittag, wenn mein sohn von der schule kommt, reisse ich mich zusammen und rede mich mit magenschmerzen raus. Er darf das nicht merken, für ihn waren die 14 wochen ohne mich sehr schlimm. Familie hab ich sonst keine, die eltern meines ex kümmern sich einen tag in der woche um meinen sohn...die dürfen auch nichts merken...mein ex hat nach meinem klinikaufenthalt versucht, mir das kind wegzunehmen...zum glück kommen täglich freunde vorbei.

Ich hab einfach keine geduld mehr und bin so verzweifelt....tag 19. Und ich hab das Gefühl, die depression hat sich noch verschlimmert.

Am abend geht es etwas besser...weil dann wieder ein tag vorbei ist. Und ich mit atosil wenigstens schlafen kann....

und auf meinen therapeuten bin ich jetzt sauer...obwohl ich ihn in den letzten 2 jahren als gut angesehen habe
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Der Therapeut meinte, es müsse einen auslöser für die depression geben...ok, stress auf der arbeit, aber den hatte ich im vergangenen jahr auch und konnte damit umgehen. Beim letzten schub war es eine alberne grippe....da war auch nichts von aussen an problemen.

Er meinte auch, ich sei beim letzten mal genesen durch die behandlung in der klinik...dort bin ich aber von einer mittelschweren in eine schwere depression abgerutscht und alle kunst-und bewegungstherapie fand ich nur nervig. Die einzelsitzungen waren zu amfang gut, aber gefahren bin ich nach 14 wochen in schlechterem zustand als zuvor. Und eben mit 2 wochen cipralex. Erst daheim wurde ich innerhalb der folgenden wochen stabil.

Ich versteh immer noch nicht, was passiert ist...oder doch...ich hab das cipralex abgesetzt...
Zarra
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von Zarra »

Hallo Ruth,

ich verfolge so ein paar Tage halb Deinen Thread. - Ich habe es mir dann gespart zu schreiben, daß es zumindest höchst wahrscheinlich ist, daß Dir dasselbe Medikament ein weiteres Mal hilft, weil das andere geschrieben haben. So ist einfach wohl der Erfahrungswert. Und natürlich kann es im Einzelfall auch mal anders sein. Und zum Rest und Konkreten kann einfach keiner was sagen.

Vor allem: Mach Dich nicht verrückt oder gar Vorwürfe, weil Du das Medikament abgesetzt hast. Das ist vorbei. Es geht vorläufig nur noch um die Situation jetzt!

Das Verrücktmachen ist auch sinnlos. Denn wenn Du das Medikament weiter genommen hättest, hättest Du vielleicht plötzlich irgendwelche anderen Beschwerden davon oder unabhängig davon bekommen, hättest Du ... SICHER ist: Das weiß man alles nicht so genau.

... ich glaube übrigens nicht, daß es immer so einen klaren Auslöser gibt - oder vor allem einen, gegen den man etwas machen kann.

Was tut Dir denn gut? Jetzt, in dieser Situation. Fang mal an zu suchen: Spaziergang? Oder lieber ein warmens Bad? Oder eine schöne Musik? Nochmals Einkuscheln ist auch erlaubt. Mit einer Freundin telefonieren?

Und selbst Ablenkung (was mußt Du den eh, akut oder auf der uneiligen Liste, mal tun?) hilft Dir mehr als wie ein hypnotisiertes Kaninchen auf das Medikament zu starren.

Außerdem: Was sind die Alternativen? Es noch ein paar Tage weiter versuchen, ggf. noch Dosiserhöhung, falls das noch drin ist. Oder ein ganz anderes mir u.U. mehr Nebenwirkungen ausprobieren.

Alles Gute!

LG, Zarra
Zarra
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von Zarra »

aber gefahren bin ich nach 14 wochen in schlechterem zustand als zuvor. Und eben mit 2 wochen cipralex
d.h. nach dieser, Deiner, Aussage hattest Du damals nach 2 Wochen auch noch keinerlei Wirkung ... sondern erst nach ....???

Oder es haben die Wiedersehensfreude mit Deinem Sohn oder die Nachwirkungen (!!!??) der Klinik gewirkt?!!

LG, Zarra
katyfel
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von katyfel »

Hallo Ruth,

zum einen möchte ich Zarra gerne zustimmen- in eigentlich allem, was sie geschrieben hat :)

Dazu auch nochmal ergänzen, dass ich sehr gut verstehen kann, dass du ungeduldig auf die Wirkung des Medikaments wartest... ABER (und das ist mir extrem wichtig) ich bemerke auch, dass du dich (zumindest so wie ich die Beiträge hier lese) immer mehr "verrückt machst". Und das sich sehr übermäßig beobachten, Druck machen,... ist sicherlich nicht förderlich.
Dass das theoretisch einfacher und leichter gesagt als getan ist, ist mir klar, aber die Hilfestellungen von Zarra und auch deine bisherigen Erfahrungen helfen da vielleicht.

Liebe Grüße,
Sinfonia
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Danke für deine antwort. Ich bin damals aus der klinik gegangen, weil mein ex versucht hat, mir meinen sohn wegzunehmen. Stabil war ich nicht, aber immerhin einigermaßen in der lage, den alltag zu wuppen. Der nächste tagebucheintrag ist dann 5 wochen später und ich schrieb, dass es stetig bergauf gegangen ist. Was genau zwischen woche 2 und woche 7 war...ich weiss es nicht mehr, die zeit war äusserst turbulent. Eine freundin, die mich damals begleitet hat sagt es gab gute und schlechte tage.
dieRuth
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von dieRuth »

Zarra, Sinfonia, ihr habt recht. Es gilt jetzt, so langsam mal wieder den verstand einzusetzen. Im Moment gibt es erstmal keine brauchbare alternative als weitermachen mit dem cipralex. Und, ganz wichtig, die Krankheit nicht zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen und zu hoffen und die Tage zu zählen. Etwas Ablenkung muss her. Eine gute Freundin war eben hier und hat mir mal den Kopf gewaschen...so wie ihr alle hier. Wir haben ein paar Programmpunkt für die nächsten Tage ausgearbeitet, an die ich mich halten werde. Wenn ich so weitermache wie die letzten Tage geht die spirale weiter abwärts. Wie sagte meine Therapeutin in der klinik so schön 'das eine gute leben nicht loslassen'. Ein bisschen mitmachen muss ich wohl schon. Und wenn es anfangs auch nicht einfach wird...ich werde das schaffen. Für mich und mein Kind. Der braucht mich nämlich.



Nun ist es wieder abend, es geht mir besser, ich liege mit wärmflasche im Bett und mache plane für morgen.

Brummi, wie geht es dir heute?

Gute Nacht euch allen. Ich bin froh, dieses forum gefunden zu haben
Depremo
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Re: cipralex bei rezidivierender depression

Beitrag von Depremo »

Hallo Ruth,

ich wollte noch sagen, sei nicht zu streng mit Deinem Therapeuten wenn Du sonst mit ihm zufrieden warst.
Mein letzter Therapeut war eigentlich im Großen und Ganzen auch in Ordnung. Er hat in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet und mir in der Verhaltenstherapie gute Ratschläge geben können.
Aber ich hab von Ärzten auch schon Anderes gehört, z.B. sollte ich Sport machen in einer schwer
depressiven Phase. Dieter hat mich mit seiner totalen Erschöpfung nach dem Forumtreffen daran erinnert.
Wie ich damals ganz unten war, bin ich zu überhaupt nichts in der Lage gewesen. Natürlich wollte ich
auch mal wieder das Haus verlassen, aber ich hatte einfach keine Kraft dazu. Im zweiten Anlauf hab ich
es dann geschafft (es war immer abends, da es da immer noch am besten ging), mir den Mantel
anzuziehen. Als ich mir dann noch die Schuhe anziehen mußte, war wieder Schluß - Mantel aus und wieder
aufs Sofa. In dieser Zeit war einfach alles für mich eine riesen Kraftanstrengung, auch kleinste Dinge. Und
in dieser Verfassung sagt der Arzt zu mir: "Sie müssen Sport machen, Joggen oder Ähnliches, das hilft
gegen die Depressionen!" Alles klar! Ich komm zwar morgens nicht aus dem Bett, der Gang ins Bad ist ein
Kraftakt, zum Anziehen fehlt mir dann endgültig die Kraft - aber macht nichts, dann geh ich halt im
Schlafanzug joggen! Das hat mir eben gezeigt, daß meine damaligen Ärzte wohl wenig Vorstellung davon
hatten, wie sich ein schwer Depressiver fühlt. Ich hab dann versucht, meinem Arzt klar zu machen,
wenn ich erst wieder die Kraft habe Joggen zu gehen, dann hab ich auch die schlimmsten Depressionen
wieder überwunden.
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