überstanden - Neuanfang?
überstanden - Neuanfang?
Wie spürt man, daß man die schlimmste Phase der Depression überstanden hat? Wie kann man die Angst vor der Gefahr eines erneuten Rückfalls abbauen?
Woher weiß man, daß es vielleicht "vorbei" ist?
Woher weiß man, daß es vielleicht "vorbei" ist?
Re: überstanden - Neuanfang?
Hallo Ilonka,
bei mir war es so, dass sich ein Gefühl des "es-ist-vorbei" eingestellt hat, als ich so stabil geworden war, dass ich eben keine wirkliche Angst mehr vor schweren Rückfällen hatte. (Die leichteren nehme ich hier mal bewusst aus.) Stattdessen habe ich eine ziemliche Entschlossenheit in mir gespürt, in Zukunft eine andere Art von Antenne für meine psych. Befindlichkeit bereitzuhalten: In Zukunft viel genauer hinzuschauen, eine eventuell auftretende schlechtere Befindlichkeit viel ernster zu nehmen, und mit allen Mitteln um eine Besserung zu kämpfen, bevor die Probleme wirklich wieder größere Ausmaße annehmen können. Ob das immer so gelingen wird, steht natürlich in den Sternen
Lieber Gruß,
Emily.
bei mir war es so, dass sich ein Gefühl des "es-ist-vorbei" eingestellt hat, als ich so stabil geworden war, dass ich eben keine wirkliche Angst mehr vor schweren Rückfällen hatte. (Die leichteren nehme ich hier mal bewusst aus.) Stattdessen habe ich eine ziemliche Entschlossenheit in mir gespürt, in Zukunft eine andere Art von Antenne für meine psych. Befindlichkeit bereitzuhalten: In Zukunft viel genauer hinzuschauen, eine eventuell auftretende schlechtere Befindlichkeit viel ernster zu nehmen, und mit allen Mitteln um eine Besserung zu kämpfen, bevor die Probleme wirklich wieder größere Ausmaße annehmen können. Ob das immer so gelingen wird, steht natürlich in den Sternen
Lieber Gruß,
Emily.
Re: überstanden - Neuanfang?
Hallo Ilonka,
also ich würde sagen, man kann man nie sicher wissen, ob es "vorbei" ist.
Was meine eigenen Erfahrungen angeht, so glaube ich, daß ich die schlimmste Phase der Depression überstanden hatte, als ich
- nicht mehr dauernd an S*** dachte
- wieder zunehmend Interesse an meinen Kindern, an meiner Katze verspürte
- mich nicht mehr die meiste Zeit im Bett verkroch und dabei versuchte, mich mit Tabletten oder Alk zu narkotisieren
- wieder vorsichtig zu planen begann, und mir nicht nur alles egal war, wie es weiter gehen sollte
- in mir drinnen nicht mehr dieser unerträgliche,verzweifelte Schmerz alles überdeckte und mich pausenlos durch die Hölle zerrte, sondern dieser Schmerz leiser und leiser wurde
Ich habe natürlich Angst vor einem Rückfall - immerhin hab ich fast mein ganzes Leben lang mehr oder weniger unter Depressionen gelitten, und da glaubt man nicht so recht daran, daß dieses Mal das letzte Mal sein sollte.
Ich bin auch noch nicht ganz raus. Ich tue mich immer noch schwer mit den Sachen, die ich täglich bewältigen muß (gottlob funktioniert wenigstens wieder mein Kopf, wenn auch die körperliche Belastbarkeit immer noch sehr eingeschränkt ist). Ich interessiere mich immer noch nicht wieder für all das, womit ich mich früher beschäftigt habe. Und ich scheue mich vor Menschen und dem Zusammensein mit ihnen, das strengt mich furchtbar an.
Der Schmerz ist auch noch da, das merke ich. Er sitzt aber ganz hinten drin, ist sozusagen eingekapselt, und ich tippe nicht daran, dann bleibt er vielleicht ruhig.
Die Angst vor einem eventuellen Rückfall - ich versuche, mich abzulenken, aber mich dabei nicht gleich wieder zu überfordern.
Und ich sage mir die ganze Zeit - beim nächsten Depressionsschub suche ich mir GLEICH Hilfe und quäle mich nicht wieder monate- und jahrelang allein damit rum. Immerhin habe ich jetzt einiges Wissen, das ich vor dem letzten Mal nicht hatte. Allein schon das Bewußtsein, daß es eine Krankheit ist, gegen die man etwas tun kann.
So sage ich mir, es kann nie mehr so schlimm werden wie das letzte Mal. Das beruhigt mich doch ein wenig.
Alles Gute Dir und Gruß,
Winnie
also ich würde sagen, man kann man nie sicher wissen, ob es "vorbei" ist.
Was meine eigenen Erfahrungen angeht, so glaube ich, daß ich die schlimmste Phase der Depression überstanden hatte, als ich
- nicht mehr dauernd an S*** dachte
- wieder zunehmend Interesse an meinen Kindern, an meiner Katze verspürte
- mich nicht mehr die meiste Zeit im Bett verkroch und dabei versuchte, mich mit Tabletten oder Alk zu narkotisieren
- wieder vorsichtig zu planen begann, und mir nicht nur alles egal war, wie es weiter gehen sollte
- in mir drinnen nicht mehr dieser unerträgliche,verzweifelte Schmerz alles überdeckte und mich pausenlos durch die Hölle zerrte, sondern dieser Schmerz leiser und leiser wurde
Ich habe natürlich Angst vor einem Rückfall - immerhin hab ich fast mein ganzes Leben lang mehr oder weniger unter Depressionen gelitten, und da glaubt man nicht so recht daran, daß dieses Mal das letzte Mal sein sollte.
Ich bin auch noch nicht ganz raus. Ich tue mich immer noch schwer mit den Sachen, die ich täglich bewältigen muß (gottlob funktioniert wenigstens wieder mein Kopf, wenn auch die körperliche Belastbarkeit immer noch sehr eingeschränkt ist). Ich interessiere mich immer noch nicht wieder für all das, womit ich mich früher beschäftigt habe. Und ich scheue mich vor Menschen und dem Zusammensein mit ihnen, das strengt mich furchtbar an.
Der Schmerz ist auch noch da, das merke ich. Er sitzt aber ganz hinten drin, ist sozusagen eingekapselt, und ich tippe nicht daran, dann bleibt er vielleicht ruhig.
Die Angst vor einem eventuellen Rückfall - ich versuche, mich abzulenken, aber mich dabei nicht gleich wieder zu überfordern.
Und ich sage mir die ganze Zeit - beim nächsten Depressionsschub suche ich mir GLEICH Hilfe und quäle mich nicht wieder monate- und jahrelang allein damit rum. Immerhin habe ich jetzt einiges Wissen, das ich vor dem letzten Mal nicht hatte. Allein schon das Bewußtsein, daß es eine Krankheit ist, gegen die man etwas tun kann.
So sage ich mir, es kann nie mehr so schlimm werden wie das letzte Mal. Das beruhigt mich doch ein wenig.
Alles Gute Dir und Gruß,
Winnie
Re: überstanden - Neuanfang?
Hallo Winnie,
schön, dich wieder zu lesen.
Liebe Grüße, Emily.
schön, dich wieder zu lesen.
Liebe Grüße, Emily.
Re: überstanden - Neuanfang?
Hallo Emily,
ganz meinerseits
Ich hänge momentan wieder mal sehr mit Arbeit und sonstigem Streß drin - und bin, wie oben erzählt, auch wohl wirklich noch nicht so richtig fit. Da kann ich derzeit kaum was schreiben, lese auch oft nur quer übers Forum.
Aber hab Euch nicht vergessen
Ich hoffe, Dir geht's gut?
Lieben Gruß von Winnie
ganz meinerseits
Ich hänge momentan wieder mal sehr mit Arbeit und sonstigem Streß drin - und bin, wie oben erzählt, auch wohl wirklich noch nicht so richtig fit. Da kann ich derzeit kaum was schreiben, lese auch oft nur quer übers Forum.
Aber hab Euch nicht vergessen
Ich hoffe, Dir geht's gut?
Lieben Gruß von Winnie
Re: überstanden - Neuanfang?
Liebe Winnie,
danke der Nachfrage Ja, alles zufriedenstellend. Für deine Arbeitsbelastung habe ich natürlich Verständnis. Schön, dass du trotzdem ab und zu wieder schreibst.
Herzlicher Gruß,
Emily.
danke der Nachfrage Ja, alles zufriedenstellend. Für deine Arbeitsbelastung habe ich natürlich Verständnis. Schön, dass du trotzdem ab und zu wieder schreibst.
Herzlicher Gruß,
Emily.
Re: überstanden - Neuanfang?
Hallo Ilonka,
Das ist sehr schwierig. Ich hatte jetzt schon zweimal das Gefühl über dem Berg zu sein, aber beides mal gab es wieder Rückschläge. Ich denke wenn die Depression einem nicht mehr das Leben bestimmt und man nicht ständig dran denkt ist es ein gutes Zeichen.
Alles Gute
Rainer
Das ist sehr schwierig. Ich hatte jetzt schon zweimal das Gefühl über dem Berg zu sein, aber beides mal gab es wieder Rückschläge. Ich denke wenn die Depression einem nicht mehr das Leben bestimmt und man nicht ständig dran denkt ist es ein gutes Zeichen.
Alles Gute
Rainer
Re: überstanden - Neuanfang?
Aus heutiger Sicht würde ich dieses Thema so nicht mehr eröffnen können. Mir ist mehr als deutlich bewußt geworden, dass ich es noch lange nicht überstanden habe. Und mehr denn je habe ich das Gefühl, dass mir ALLES aus den Händen gleitet, dass ich die Kontrolle verliere. Ich weiß nicht in welche Richtung ich gehen soll; ich weiß dass ich Hilfe brauche, aber ich weiß nicht wo ich sie mir holen kann. Ich bin an einem Punkt angelangt an dem ich schmerzlich spüren muss, dass ich keine Kraft mehr habe.