Körperliche Auswirkungen der Depression

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Schoki1
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Registriert: 13. Nov 2014, 06:56

Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von Schoki1 »

Hallo, ich bin neu hier und hoffe, dass ich in der richtigen Rubrik schreibe.. sonst verschiebt es bitte!
Da es mir schon länger ndurch körperlichen Beschwerden oft nicht gut ging, hat sich das Ganze auch seelisch immer verstärkt.. Jetzt war ich endlich zweimal bei einem Therapeuten und er meinte, dass ich eine mittelschwere Depression habe. Das ist jetzt alles neu und ich weiß auch noch nicht, ob der Therapeut der richtige ist.. :cry: *Angst*
Ich bin oft heiser, was teilweise durch Stimmbelastung kommt, aber auch schon oft therapiert wurde... Erfolge sind nur kurzfristig und mehrere Ärzte/Logopäden meinten, dass da auch eine psychische Komponente sein könnte.. Kennt jemand auch so etwas oder denkt ihr, dass das sein kann? Oder habt ihr auch vielleicht andere körperliche Beschwerden, die durch die Depression/seelische Verfassung verstärkt werden? Fühle mich im Moment grad ganz allein und hab Angst, ob ich das jemals hinkrieg und ob es besser wird..
Freue mich über Antworten :hello:
Liebe Grüße, Schoki1
qwertzuiop

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von qwertzuiop »

ja hallo erstmal...

bei mir gibst keine körperliche komponete, aber das es eien gibt ist nicht unüblich.
viele gehen ja wegen körperlichen beschwerden zum arzt und wenn der auf zack ist erkennt er hier und da eine eher psychische belastung. andernfals doktern die gerne ewig rum ohne was zu finden.

wie kommt der therapeut auf depressionen?
dafür gibt es ja diverse symptome eine art chekliste. was soll den symptomatisch sein?
Cyranoo
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Registriert: 25. Aug 2013, 14:40

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von Cyranoo »

Hallo Schoki,

erst mal herzlich willkommen hier im Forum.

Ich bin medizinischer Laie und kann dir zu deiner Frage also nur meine persönliche Einschätzung/Erfahrung sagen.

Ich denke schon, dass körperliche Beschwerden auch eine psychische Ursache bzw. ihre Intensität eine psychische Komponente haben können.

Ich hatte in den letzten Jahren einige zum Teil sehr starke Beschwerden (v.a. Schmerzen), die letztlich alle nicht (bzw. in der Stärke nicht) körperlich erklärt werden konnten. Da blieb dann nur die Feststellung "psychosomatisch", quasi im Ausschlussverfahren und irgendwann habe ich dann selbst daran geglaubt. Die Schmerzen waren stark, sie waren real, sie waren anhaltend, aber sie entstanden offenbar im Kopf, bzw. in der Seele.

Ob das jetzt wirklich so ist oder ob es nicht doch irgendwann mal eine körperliche Erklärung gibt, kann im Grunde niemand wirklich sagen, aber die Wahrscheinlichkeit einer psychosomatischen Ursache ist bei der Gründlichkeit der Untersuchungen groß.

Wichtig ist dann an der Stelle vielleicht, dass man sich (zunächst) auf die Variante "psychosomatisch" einlassen kann, um alternative Behandlungsweisen zu versuchen. Wenn die auch nicht helfen, kann man immer noch weitere (bzw. erneute) körperliche Untersuchungen vornehmen lassen.

Mindestens genau so wichtig ist aus meiner Sicht auch, dass die Depression und die Diagnose "psychosomatisch" dann nicht für alle Beschwerden schnell herhalten muss. Das habe ich nämlich auch erlebt. Ich habe Fachärzten immer schnell von der Depression (die bei mir ausgeprägt ist) erzählt und es gab dann meist sehr schnell den Verdacht auf psychosomatische Beschwerden, egal, um was es ging. Es ist also wichtig, auch weiter sehr gründlich auf körperliche Untersuchungen zu bestehen.

Im übrigen nimmt man ja an, dass eine Depression für viele körperliche Beschwerden/Veränderungen verantwortlich sein kann. Allgemein schwächeres Immunsystem, vermehrte Herzerkrankungen, Appetitstörungen, Schlafstörungen, Sexualstörungen, Schmerzzustände, Bewegungsmangel.

Das war jetzt alles ein bisschen durcheinander und wie gesagt meine subjektive Einschätzung. Auf jeden Fall sollten dir die Ärzte auch sagen, was du gegen die Beschwerden machen kannst, wenn sie denn psychosomatisch sind (vielleicht Methoden zum Stressabbau). Viel Glück dafür.
Katerle
Beiträge: 11382
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Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von Katerle »

Hallo Schoki,

tatsächlich können Depressionen mit körperlichen Beschwerden einhergehen. Ich hatte z. B. damals, als eine Depression diagnostiziert wurde, auch körperliche Auswirkungen. Keinen Appettit und meine Stimme war mal weg, bzw. ich hatte einen Hörsturz, wo ich danach auf einer Seite garnichts mehr hörte und auf der anderen nur wenig. Ausserdem hatte ich ein Schulter-Arm-Syndrom. Mir ging es echt schlecht und dazu noch die Angst, es nicht mehr zu schaffen, sterben zu müssen... Dann kamen auch noch Migräneattacken hinzu und vorher rezidivierende Bauchkrämpfe und Harnwegsinfektionen.

Hm, nach zweimal Therapie kann man auch noch nicht wissen, ob der Therapeut der Richtige ist. Habe noch etwas mehr Geduld.

Auf jedem Fall kann das eine psychische Komponente haben.

Aber ich kann dir versichern, dass es dir wieder besser gehen wird, was allerdings auch seine Zeit braucht. Mit Hilfe meiner Therapie fühle ich mich insgesamt besser, was meine körperlichen Symptome anbetrifft und auch seelisch. Mache auch seit längerer Zeit Entspannungsübungen, die für mich echt hilfreich sind, ebenso Sport und seit Anfang an regelmäßig Spaziergänge.

Wünsche dir alles Gute und viel Kraft.

Liebe Grüße
Katerle
qwertzuiop

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von qwertzuiop »

@katerle
"Aber ich kann dir versichern, dass es dir wieder besser gehen wird, "
erzähle keinen mist!
eine positive einstellung ist ja durchaus gut, aber zu hohe erwartungen können fatal sein.
ich bin da eher für realismus.
die wahrscheinlichkeit das es besser wird liegt irgendwo zwischen 60% und 70% nach tagen wochen monaten oder jahren. wobei bei den meisten "nur" eine symptome verbessereung eintritt keine symptomfreiheit.
beim rest können trotz allen einsatzes im zweifel nicht mal verschlechterungen verhindert werden , bestenfals eine stabilisiereung.
Katerle
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Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von Katerle »

@ qwertzuiop

Ich erzähle keinen Mist, das ist meine Erfahrung. Hatte doch geschrieben, dass es seine Zeit braucht und mnachmal sogar Jahre und das ist auch von der Schwere der Depression abhängig und bei jedem Patienten unterschiedlich... Bei mir haben sich körperliche Symptome verbessert im Gegensatz zu vor einigen Jahren. Und warum soll ich das nicht schreiben, wenn das bei mir der Fall ist.

LG
Katerle
Beiträge: 11382
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Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von Katerle »

Und wenn sich körperliche Symptome - bei mir verbessert haben, heißt das noch lange nicht, dass ich völlig beschwerdefrei bin. Aber vielleicht gehe ich ja auch ganz anders um mit dieser Erkrankung...
qwertzuiop

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von qwertzuiop »

@katerle

in allen deinen statements hier gehst du immer davon aus des es auf jeden fall besser wird und das ist schlichtweg falsch.

ja etwa 2/3 wird es irgend wann früher oder später auch besser gehen. warum auch immer. wenn es dir so geht toll für dich und feier das von mir aus jeden tag. ABER für 1/3 stimmt das schlicht weg nicht.
sei vorsichtig damit von dir auf alle anderen zu schließen.
auch wenn immer von den ach so guten behandlungsmöglichkeiten gesprochen wird, für die bei denen es nicht wirkt. das sind nun mal nicht wenige. klingt das wie blanker hohn. zumal man sich dann auch noch rechtfertigen muss, warum das eine oder andere nun nicht funktionier. einem eingeredet wird man sei ja selber schuld, auch mit solchen pauschal aussagen wie deinen.
saneu1955
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Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von saneu1955 »

Hallo qwertzuiop, ich habe in den letzten Tagen viele deiner Beiträge gelesen und musste immer wieder feststellen, dass du teilweise sehr negativ reagierst. Für mich aber auch ein Zeichen, dass du mit deiner Situation so was von unzufrieden bist.
Bei allen Behandlungsmöglichkeiten kommt es immer darauf an, wie jeder für sich dies nutzt und natürlich geht es nicht immer schnell wieder bergauf. Es gibt aber auch viele Depressive, die aus ihren Depressionen zwar nicht herauskommen, trotzdem aber die Flinte nicht ins Korn werfen und das beste daraus zu machen.
Es muss sich für seine Krankheit auch niemand entschuldigen, rechtfertigen.
Ich finde aber, dass es sich immer lohnt, dran zu bleiben und nicht alles negativ zu sehen.

Saneu1955
Katerle
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Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von Katerle »

@ quertzuiop

Nicht in jedem Fall, dass würde ich nie behaupten. Und ich schließe auch nicht von mir auf alle anderen. Ich teile nur meine Erfahrung mit und würde auch nie jemandem die Schuld geben, bei dem Behandlungsmöglichkeiten nicht so anschlagen. Das ist von Patient zu Patient unterschiedlich, hatte ich ja bereits schon mal erwähnt. Also versuche mir bitte auch nichts einzureden, was nicht stimmt. Danke...
Katerle
Beiträge: 11382
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von Katerle »

@ saneu

Das unterstreiche ich sofort. Danke für deinen Beitrag.

Katerle
why
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Registriert: 1. Sep 2006, 15:32

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von why »

Hallo Schoki,
erstmal willkommen hier im Forum. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, konnte über Monate nicht sprechen.
Nachdem alles abgeklärt war, war ich in einer Sprach-u. Stimmklinik, dort zeigte sich, dass es eine psychische Ursache hat. Ich konnte nach relativ kurzer Zeit wieder normal sprechen. Das war eine echte Befreiung, denn ich bin beruflich auf meine Stimme angewiesen. Jetzt habe ich seit einigen Jahren keine Stimmaussetzer mehr. Die Depression ist aber immer wieder mal stark da und die körperlichen Merkmale haben sich verschoben. Ich bekomme jetzt eher Magenschmerzen.
lore
qwertzuiop

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von qwertzuiop »

@saneu1955

wenn du meine beiträge tatsächlich gelesen hättest, dann hättest du ein viel differenzierteres bild von mir.
"dass du teilweise sehr negativ reagierst." ja natürlich es ist nun mal nicht alles fride freude eierkuchen. und so zu tun als ob hilft nicht wirklich sondern schadet eher und wenn dann heftig.
ich kann mit dem überoptimismus gar nichts anfangen. er verklärrt nur die sicht. ich bin realist und die welt ist nicht nur bunt und schön
"Bei allen Behandlungsmöglichkeiten kommt es immer darauf an, wie jeder für sich dies nutzt" danke das du wieder dem patienten die schuld zu schiebst ob etwas funktioniert oder nicht.
"trotzdem aber die Flinte nicht ins Korn werfen und das beste daraus zu machen." wie kommst du drauf das das bei mir nicht der fall ist?
"Es muss sich für seine Krankheit auch niemand entschuldigen, rechtfertigen." sehe ich genauso und habe ich auch nie verlangt!
"dass es sich immer lohnt, dran zu bleiben" habe ich nie bezweifel
" nicht alles negativ zu sehen.1 tue ich doch gar nicht s.o.
qwertzuiop

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von qwertzuiop »

@karterle

"Nicht in jedem Fall, dass würde ich nie behaupten." das liest sich in den obige beiträgen aber anders und auf mehr habe ich auch nicht hingewiesen
"Und ich schließe auch nicht von mir auf alle anderen." der verdacht hat sich bei deinen statemens hier mir aufgedrängt
"würde auch nie jemandem die Schuld geben" hab ich nie behauptet
"Das ist von Patient zu Patient unterschiedlich, hatte ich ja bereits schon mal erwähnt." ja in dem posting nach meiner kritik. im ersten posting war davon nichts zu lesen.
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von saneu1955 »

Hallo qwertzuiop, du schreibst: danke das du wieder dem patienten die schuld zu schiebst ob etwas funktioniert oder nicht." Das habe ich nie gesagt, könnte ich auch nicht, denn ich bin auch Patientin. Es geht einzig und allein darum, dass es nicht so sein kann, dass alle versuchen, dem Patienten zu helfen und der macht nicht mit. Es gibt da einen schönen Satz: Du kannst die anderen nicht ändern, du kannst nur dich selbst ändern.
Ich sehe auch nicht alles positiv und wenn es mir schlecht geht, hadere ich auch mit mir und finde dann alles Sch....., aber ich weis warum das so ist und versuche, da wieder raus zu kommen.

Saneu1955
qwertzuiop

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von qwertzuiop »

@saneu1955

""du schreibst: danke das du wieder dem patienten die schuld zu schiebst ob etwas funktioniert oder nicht." Das habe ich nie gesagt," und wie soll ich "Bei allen Behandlungsmöglichkeiten kommt es immer darauf an, wie jeder für sich dies nutzt" sonst verstehen?
da sprichst du doch vom patienten und das er die behandlungsmöglichkeiten für sich richtig nutzten soll . und damit überträgst du ihm die verantwortung. was aber wenn die behandlungsmöglichkeiten gar keinen positiven nutzen bieten? er oder sie diese aber beim besten willen nicht für sich nutzen kann? bleibt nur die eingeredete verantwortung
Schoki1
Beiträge: 19
Registriert: 13. Nov 2014, 06:56

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von Schoki1 »

Hallo an alle,
danke für eure Antworten, das hat mich gefreut! (auch wenn einige Posts eher in eine andere Richtung gingen).. Ich mag es übrigens, wenn jemand einem Mut macht ;-)
Finde es schön, dass es hier ein Forum zum Austausch gibt.
@ Lore, wie wurdest du denn behandelt? Ich brauche auch meine Stimme für den Beruf, im Moment wäre das mit so einer Klinik bei mir schwierig aus versch Gründen.. Hast du dann da Theraie bekommen und zB Entspannungstechniken oÄ gelernt? Auch logopäd. Behandlungen?
Katerle
Beiträge: 11382
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von Katerle »

@ quertzuiop

okay, wenn das nicht so rüber kam. Dann entschuldige ich mich natürlich... Ich finde es sogar traurig, wenn Behandlungsmöglichkeiten nicht anschlagen. Aber wie gesagt, das dauert bei manchem. Alles Gute bei deinem Weg und allen anderen.

@ saneu

Diesen Satz kenne ich auch und er ist für mich sehr hilfreich.
Auch mein Weg war bis hierhin schwierig und steinig..., aber ich war ihn gegangen und freue mich, weiterhin das Beste aus meiner Situation zu machen. Ich finde schon, dass es wichtig ist mitzuhelfen, um aus dem Sumpf wieder rauszukommen, das erfordert natürlich auch Geduld.
Mir hilft sehr, das zu tun, was mir guttut. Das wurde mir auch immer wieder Ans Herz gelegt.

@ Schoki

Finde ich auch...
why
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Registriert: 1. Sep 2006, 15:32

Re: Körperliche Auswirkungen der Depression

Beitrag von why »

Hallo Schoki,
ich war für 10 Wochen in der Klinik und habe genau das bekommen: jeden Tag Entspannungsübungen, Sport, jeden Tag Logopädie und Musiktherapie und Psychotherapie. Diese Kombination hat sehr geholfen .
lore
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