Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

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blueray

Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von blueray »

Hallo,

ich habe mal eine Frage und es würde mich mal interessieren, wie ihr handeln würdet bzw. ein Ratschlag wäre mal nicht verkehrt.

Dazu mal die Vorgeschichte:

3 Jahre Arbeitsverhältnis im öffentlichen Dienst das auf Befristung ausgelegt war.
Danach jetzt arbeitslos, Hartz4 seit kurzem. Das war abzusehen und hat bei mir eine Krise ausgelöst oder man könnte auch sagen neu entfacht.
Ich bin schon länger in Behandlung wegen Depression, Angst, Panik etc., auch schon vor dem Beschäftigungsverhältnis. Es gab immer ein auf und ein ab, die Arbeit habe ich durchgezogen mit Maske im Gesicht, also funktioniert und mich durchgebissen, weil ich ja auch die Hoffnung hatte auf eine Festanstellung und da wollte ich, auch wenns mir nicht sonderlich gut ging, nicht mit AU vom Psychiater kommen, obwohl es mit Sicherheit manchmal nötig gewesen wäre. In der Zeit hatte ich auch Sperre von der Krankenkasse für die Verhaltenstherapie und konnte nur ab und an auf ein Krisengespräch zurückgreifen.

Meine Therapeutin meinte schon damals, dass es wohl nötig sein wird, wenn das Beschäftigungsverhältnis endet, dass wir intensiv mit Therapie arbeiten müssen, da sonst wegen dem Beschäftigungsverlust ein Loch drohen könnte.
Es kam ja auch wirklich so, dazu kam auch noch, dass ich zum Ende des Beschäftigungsverhältnisses hin, auch noch mit einem etwas "weidwunden" langjährigen Angestellen zu tun hatte, der mir gehörig mit seinem sexistischen Nachstellen das Nervenkostüm ramponiert hat.

Letztendlich ist jetzt Stand der Dinge das ich seit Mitte Sept. von meinem Arzt AU geschrieben bin bis Dezember.

Natürlich ist das Jobcenter über die AU im Bilde, muss sie ja. Dort werde ich ausser von meiner Hauptsachbearbeiterin in der letzen Zeit hauptsächlich von einer Betreuungscoach Dame betreut. Einige bekommen so eine Intensivbetreuung in dem Jobcenter, warum auch immer.

Meine Diagnose geht ja das Jobcenter nichts an, dass ist ja Fakt. Jetzt bekam ich nach einreichen von meiner neuen Krankmeldung eine Mail von der Betreuungsdame, sie fragt mich wie es mir ginge, sie mache sich Sorgen und das wäre nicht amtstechnisch zu verstehen. Sie bietet mir Hilfe an und das wäre auch vertraulich, ich müsse wenn ich das nicht wolle auch auf die Mail nicht antworten.

Das hat mich jetzt irgendwie komplett aus der Fassung gebracht. Was würdet Ihr da jetzt Antworten? Oder tun? Von meiner Psyche wissen die nichts, das soll auch so bleiben. Das Hilfsangebot finde ich einerseits auch nett, aber andererseits bin ich auch misstrauisch.
Ist das ein Aushorchen durch die Hintertür? Ich bin so "Nettigkeiten" gerade aus Amtsbereichen nicht gewöhnt. Ich möchte der Dame aber auch nichts böses unterstellen. Bin da hin und her gerissen.

Ich habe mich in letzter Zeit schon etwas informiert, was alles sein könnte bei langer Krankschreibung wenn man beim Jobcenter ist, die können ja auch ganz schön auffahren. Aber an meine Gesundheit muss ich ja auch denken. Mein Arzt sowie die Therapeutin möchten erst eine Stabilisierung bei mir erreichen.

Hoffe das ist jetzt nicht zu viel Text, sorry.

Grüße
FrauRossi
Beiträge: 3165
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von FrauRossi »

Ui blueray,

Selbst wenn ich der Dame nur die besten Absichten unterstelle.

Ich würd entweder garnicht darauf reagieren, oder besser freundlich und bestimmt Antworten dass du dich für die Nettigkeit bedankst, aber um das professionelle Verhältnis zu bewaren, nicht auf persönliches eingehen möchtest.

LG FrauRossi
blueray

Re: Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von blueray »

Hallo Frau Rossi,

danke für Deine Antwort. Ich tendiere auch zu dem was Du geschrieben hast. Manchmal bin ich nur so fürchterlich verunsichert was richtig oder falsch ist. Denke mal das liegt eben auch an der Krankheit.
Ein Eigentor kann ich aber auch nicht gebrauchen.

Viele Grüße
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von katyfel »

Hallo blueray,

weiß nicht, ob dir noch eine Stimme jetzt was nützt, aber ich hab sofort auch gedacht; freundliche aber sehr deutliche Absage an dieses sicher sehr nett und unterstützend gemeinte Angebot, was für mich aber auch nicht klar einzuordnen wäre...
Drücke dir da die Daumen!
Sinfonia
Amy1680
Beiträge: 75
Registriert: 1. Jan 2009, 02:08

Re: Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von Amy1680 »

***
Zuletzt geändert von Amy1680 am 30. Mär 2016, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
blueray

Re: Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von blueray »

Hallo an alle,

danke nochmals für die Antworten und ich möchte mal ein Feedback geben:
Ich habe erstmal drüber geschlafen und noch gar nichts unternommen. Dann möchte ich auch mal Rücksprache mit meiner Psychologin halten wegen der Sache. Da warte ich noch auf Rückruf bzw. habe ich Anfang nächste Woche einen Termin.
Eins hat die Dame jedenfalls bei mir erreicht, Grübelei und keine gute Nachtruhe. Auch kamen prompt meine Verspannungen der HWS mit Übelkeit und Kopfschmerz hoch.
Viele Grüße
qwertzuiop

Re: Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von qwertzuiop »

mein jobcenter weißbescheid auch ohne krankschreibung

das hat bisher 2 vorteile
1. ich konnte in meiner nach sgb viel zu teuren wohnung bleiben
2. kein druck zwecks bewerbungen meine egv enthalten nur das bemühen um ein gesundheitliche stabilisierung
blueray

Re: Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von blueray »

@qwertzuiop
Bezahlen die Deine Wohnung auch komplett oder kam die Aufforderung zur Kostensenkung trotzdem? D.h. ja nicht zwangsläufig das man ausziehen muss, man zahlt nur die Differenz selber, dazu brauchts aber keine Diagnose an den SB!

Wie ist kein Druck zwecks Bewerbungen in der EGV zu verstehen? Musst Du keine Bewerbungen machen?

Wie prüft man das nach, dass Du dich um die gesundheitliche Stabilisierung bemühst?

Ich bin da sehr vorsichtig, bei manchen scheint das auch zu funktionieren mit dem in Ruhe lassen, aber es gibt auch viele Fälle da holen die so richtig die Keule raus. Das hängt ja viel von dem Wohlwollen des Sachbearbeiters ab ....
qwertzuiop

Re: Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von qwertzuiop »

@blueray

ja die zahlen alles komplett
und nein keine bewerbungen

grundlage dafür sind 2 gutachten eines für die leistungsabteilung das andere für die markt & integration ( ja zwei damit waren min 4 ärzte beschäftigt die können ja nicht miteinander reden)
das erste sagt aus das ein umzug gegenwärtig krankheitsbedingt nicht zumutbar ist.
das zweite, das für eine eingliderung in den arbeitsmarkt eine stabilisierung und behandlung erforderlich ist und das ich in meinen alten beruf eh nicht mehr arbeiten kann.

nun muss ich dazu sagen, dass sofern die depressionsdiagnose richtig ist, ich bereits mein ganzen leben lang damit zu tun habe und die unterforderter high iq eine der ursachen/stützen der depri ist

die gutachten werden wohl alle jahre aktuallisiert.

da ich von anfang an offen damit umgegangen bin, haben die immer so einiges mit bekommen von den versuchen. mittlerweile gibt es aber nichts mehr was ich ausprobieren könnte. ich habe die auch ziemlich genervt, ob die nicht etwas diesbezüglich für mich tun können.

seit kurzem habe ich einen neuen "vermittler" der meinte wenn das neue gutachten aussagt wie bisher auch ich sei voll arbeitsfähig, müsste ich mich auch bemühen. aber in der ebv steht wieder nichts. mein kommentar war "kein problem ich werde in alle bewerbungen rein schreiben das ich seit jahren schwer depressiv bin, schließlich muss ich ja die 5 jahre arbeitslosigkeit erklären. ich möchte den sehen der mich einstellt."

aufgrund des high iq könne die mich auch nicht in jeden job rein zwingen, denn unterforderung stärkt die depressiven symptome.

und sollte die doch versuchen die keule rauszuholen, wäre das vielleicht gar nicht so schlecht. das würde mich vielleicht ermöglichen endlich zu gehen.
blueray

Re: Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von blueray »

@qwertzuiop
Klar, wenn da schon Gutachten von den Amtsärzten gemacht wurden, dann ist es klar das es so läuft.
Wobei das auch nicht immer so garantiert ist, da hab ich schon ganz anderes gelesen.
qwertzuiop

Re: Wie soll man das deuten? Wie verhalten?

Beitrag von qwertzuiop »

kein amtsarzt nur die vom medizinischen dienst der arbeitsagentur bzw weil die keine zeit haben normale ärzte

einfach nerven. zumal die sich natürlich bis zur erstellung der gutachten länger als die 6 monate, die auch eine teurere wohnung eh gezahlt wird ,zeitgelassen haben. ist rein zufall wirklich ;-)
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