eine bitte

timmie2002
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eine bitte

Beitrag von timmie2002 »

hallo liebe forianer und liebe neulinge,

wie mein betreff schon ausdrückt habe ich eine bitte. ich bin mir gar nicht sicher, ob ich diese äußern soll. aber ich komme innerlich gar nicht zur ruhe, seit ich heute nach der arbeit hier im forum las.

ich schreibe selber nicht mehr so häufig, aber ich lese immer mit, vor allem neue themen und die threads der neulinge. in letzter zeit, also nicht nur heute, ging es mir schon öfter so, dass ich las, mir sagte: ja schöne sch..., was der/diejenige erlebt hat. aber mehr fällt mir nicht ein. bisher habe ich es dann einfach ruhen lassen, was wohl das beste ist. andere forianer haben halt mehr zu sagen. das problem für mich ist aber, dass ich mich manchmal einfach auch überfordert fühle, wenn ein neuling gleich sein ganzes paket mit schlimmen und schlimmsten erlebnissen auspackt. hier im forum schreiben betroffene für betroffene. wir sind keine therapeuten oder lebensberater. natürlich suchen wir auch rat, aber doch bitte konkreten in bezug auf die krankheit. nicht mal gesunde können sinnvollen rat für partnerschaftliche beziehungen und lebensprobleme geben, wenn sie die betroffenen menschen und ihr umfeld nciht kennen.

möglich, dass ich mich mal wieder zu weit aus dem fenster lehne, zu direkt und kritisch bin. aber das lesen heute hat mich echt schockiert und aus der fassung gebracht. hinzu kommt eine gefühlte hilflosigkeit, weil ich gar keinen rat geben kann. ich denke, dass so etwas in einem forum wie diesem nicht passieren sollte.

natürlich schreibt jeder ein stück weit über sein leiden. doch sollte das auch mit bedacht und rücksicht auf die anderen user, die auch betroffene sind, geschehen.

deshalb meine bitte, doch etwas achtsamer zu sein, bei dem was hier im forum niedergeschrieben wird. und kleinere portionen sind verdaulicher als ein ganzer pott voll schlimmer erlebnisse und erfahrungen.

glg final
Salvatore
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Re: eine bitte

Beitrag von Salvatore »

Hallo Final, liebe Foris,

ich kann mich normalerweise ganz gut abgrenzen gegen die Pakete, die andere zu schleppen haben. Aber jetzt gerade bin ich ebenfalls geflasht von einigen Schicksalen, von denen ich hier lese. So viel Leid, Elend, Düsternis...

Ich kann da auch nichts raten, mir fehlen buchstäblich die Worte. Ich habe keine Ahnung, wie man mit manchen Geschichten jeden Tag die Kraft zum Atmen findet; mir bleibt aus weit nichtigeren Gründen die Luft weg.
Es tut mir leid, dass ich nicht es nicht einmal schaffe, die Neulinge im Forum willkommen zu heißen.

LG, Salvatore
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saneu1955
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Re: eine bitte

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Final, Salvi, hallo Forianer, auch mir ging es heute so bei den vielen neuen Beiträgen, ich wusste gar nicht, wo ich zuerst lesen sollte, habe dann immer wieder abgebrochen, weil ich es teilweise nicht richtig in meinen Kopf bekam. Ich denke aber auch, dass man nicht zu jedem Beitrag etwas schreiben muss und sich vielleicht dann doch andere Forianer finden, die die neuen begrüßen und auch Ratschläge geben können.
Wenn man selbst mit sich selbst so beschäftigt ist, fällt das nicht immer leicht.
Bei mir ist es so, ich muss dann auch ein wenig aufpassen, um mich nicht mehr um die Probleme der anderen zu kümmern und meine einfach zur Seite stecke.
Insofern kann ich das gut verstehen. Vor allem bei sehr langen Beiträgen habe ich so meine Probleme zu folgen.

Saneu1955
Finn1992

Re: eine bitte

Beitrag von Finn1992 »

Hallo euch allen,

ich muss zugestehen das es mir genau wie euch geht. Als ich heute in Forum blickte und mich an die einzelnen Threads gesetzt habe war ich bei einigen ziemlich baff und wusste keine Antwort die ich geben könnte, die hilfreich wäre. Ich wusste dann einfach nicht, ob ich überhaupt antworten sollte, aber meist habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn so viele unbeantwortete Threads im Forum zu lesen sind und dann versuch ich einfach zu Antworten, damit die Person nicht denkt, dass es den Leuten hier egal wäre. Ich bin mir aber nun nicht sicher, ob meine Antwort auf einem der Threads hilfreich war, da ich von all den anderen Threads so geflasht war. Wieder mal kommt mir ein extra Unterforum für die Neuen unter uns in den Sinn, denn ich glaube das wir nicht die einzigen sind, die hin und wieder überfordert sind und so denken.

Ich würde gerne bei einigen dingen mehr helfen, aber oft fehlt mir der richtige Ansatzpunkt oder es ist etwas, wo eher ein Therapeut gefragt ist. Oder es sind halt Beziehungsfragen wo man einfach nicht richtig Antworten kann, da man die Beziehungsdynamik selbst garnicht beurteilen kann. Ich wäre halt schon glücklicher, wenn wir irgenteine bessere Regelung finden könnten.

Liebe Grüße, Finn
JanetWeiss
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Re: eine bitte

Beitrag von JanetWeiss »

Liebe Final,
liebe Schreibenden,

vielen Dank für diese Thematisierung. Ich hab gedacht, es ginge nur mir so, weil ich im Forum neu und mit der Therapierung noch sehr unerfahren bin.
Ich wurde hier so nett von euch begrüßt, das will man dann ja auch weitergeben. Aber jedes Mal schreibe ich in etwa "einen Rat kann ich dir nicht geben, aber..." und da hört es dann auf. Ich versuche immer, alles zu lesen, aber ehrlich gesagt, bin ich in den letzten Tagen öfter mal ausgestiegen. Vor allem, weil ich meistens abends, nach dem ganzen (ohnehin anstrengenden) Tag, lese und dann geht es irgendwie nicht mehr... Da denk ich dann wieder, dass ich egoistisch bin. Und gleichzeitig ist da diese Hilflosigkeit.
Also gut, dann weiß ich jetzt, dass es nicht nur mir so geht.
Danke nochmal. :)
J a n e t

Ever tried...Ever failed...No matter...Try again...Fail again...Fail better. Samuel Beckett
krimi56
Beiträge: 1919
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Re: eine bitte

Beitrag von krimi56 »

Liebe final,

ich verstehe dich sehr gut.

Auch mir verschlägt es den Atem wenn ich so geballt die Lebensgeschichte von jemanden lese. Mehr lesen kann, denn ich breche meistens das Lesen ab - so viel auf einmal kann ich nicht vertragen.

Da fühle ich mich überfordert auf etwas einzugehen, weil ich nicht recht weiß auf was eine Antwort gerade angebracht ist.

Ich verstehe auch die Betroffenen, dass sie ihre Probleme los werden möchen. Und wenn man erst einmal sich getraut hat zu schreiben, ist man halt im Fluss und weiß nicht recht wo die Stelle zum stoppen ist.

Meine und auch die Gedanken anderer sollen euch Betroffene jetzt nicht abhalten hier zu schreiben. Aber vielleicht in etwas kleineren Dosen?

Liebe Grüße
krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
aprill
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Re: eine bitte

Beitrag von aprill »

Hallo!
Bin so ein Neuling mit Endlosposting, wenn auch ohne ganzer Lebensgeschichte oder Partnerproblemen - trotzdem ist es mir entglitten und ich fühle mich angesprochen.
Hab schon Recht, hab da nur ein paar gelesen oder überflogen - schlecht wenn es z.B. keine konkrete Frage gibt auf die man antworten kann.
Muss aber auch sagen die Darstellung der Texte hier im Forum ist so, dass es mühsam ist zu lesen, weil die Zeilen so lang sind und man schlecht Absätze machen kann.

Hab das Ganze gelöscht und nochmal formuliert und ? es wurde wieder viel, viel zu lang. Sorry, ich hab es echt probiert aber man hat das Gefühl man will die Situation auch richtig erklären und weiß nicht so recht was lass ich jetzt weg. Bin aber sicherlich auch dabei noch vom Thema abgekommen.

Hab dann die eigentliche Frage "fett" gemacht, zur besseren Übersicht.
Ich hoffe das hilft etwas, da kann man dann zumindest gleich zur Frage finden und den Rest evtl. danach noch durchlesen, wenn man sich denn angesprochen fühlt.

Einen schönen Abend noch!
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: eine bitte

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen ihr lieben

und danke für die postings. ich war gestern wirklich sehr aufgewühlt und zugleich verunsichert. aber ich scheine mit dem gefühl der überforderung nicht allein da zu stehen und da ist es wohl auch angebracht, dieses anzusprechen.

aprill, dir ein besonderes dankeschön. vor allem dafür, dass du als neuling meinem anliegen mit verständnis begegnest. dieses kann ich dir in deiner darstellung auch entgegenbringen. gerade wenn man neu ist, möchte man sich so gern mitteilen, wenn man einmal den mut dazu gefunden hat.

in der realen welt fühlt man sich oft allein gelassen mit all den problemen der erkrankung. hier im forum erfährt man auf einmal gehört zu werden und verständnis. da kann es eben schnell dazu kommen, dass man am liebsten alles auf einmal auspacken will. verstehen kann ich das schon. es ist eben nur wenig zielführend, wenn die forianer überfordert werden und letztendlich kein richtiger austausch möglich ist, weil niemand weiß, was er auf bestimmte postings antworten soll.

liebe aprill, wo ist denn dein neuer schreibversuch? ich kann leider nichts finden.

glg final
payasa
Beiträge: 419
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Re: eine bitte

Beitrag von payasa »

Guten Morgen,

ich kann beide Seiten irgendwie verstehen. Die eine Seite, die hier ankommt, bei Gleichgesinnten und denkt - boah, ihr kann ich mal abladen, hier verstehen mich alle - die andere Seite, die mit ihren eigenen Problemen kämpft und sich völlig überfordert fühlt mit all dem Elend, das sie lesen...

Ich halte es so, ich lese - und wenn es mir zu viel wird breche ich ab, auch ohne "hallo" zu sagen. Vielleicht mache ich das ein, zwei Tage später, vielleicht hab ich einfach auch da gar nichts zu zu sagen. Aber ich quäle mich mit Sicherheit nicht durch einen langen Text, wenn ich die Kraft dazu nicht habe.
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
Brummi59
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Re: eine bitte

Beitrag von Brummi59 »

Auch mir geht es da ähnlich. Nur das ich mir tatsächlich die ganzen langen Texte einziehe.
Irgendwie kommt mein altes Helfersyndrom dabei hoch. Also weiterlesen und überlegen, wie kann ich wo helfen. Am Ende fehlt mir dann aber der "Geistesblitz" oder auf Grund der eigenen Depression die Kraft zum Antworten.
Vielleicht wäre es einfacher wenn die Threadersteller sich einfach den für sie momentan wichtigsten Punkt rauspicken und explizit da um Ratschläge fragen.
Liebe Grüße
Dieter

---------------------------------------------------------------------------------
Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
Mivi07
Beiträge: 39
Registriert: 27. Okt 2014, 11:41

Re: eine bitte

Beitrag von Mivi07 »

Hallo,


auch mich hat es auch überfordert, wenn Neulingen gleich von Anfang an ihre Geschichte hinschreiben und ich das Gefühl bekam, dass sie weit schlimmes durchgemacht haben als ich, wobei meine Geschichte auch ziemlich heftig ist,aber die möchte ich lieber der Psychologin vor Ort erzählen als hier in der Forum damit belasten. Meistens ist es so, dass ich erst den Anfang lese, dann breche ich schon nach einer Zeile ab.
Mir reichen die Oberflächige Vorstellungen aus und in der Forum nach Rat und Tipps mit der anderen Forianer im Bezug der Krankheit zu schreiben.
Selea

Re: eine bitte

Beitrag von Selea »

Guten Tag und Hallo alle miteinander. :)

Ich selber bin ja schon viele Jahre hier mit dabei.
Und das Forum hat mir immer wieder sehr viele gute Unterstützung gegeben.
Derzeit habe ich eher das Gefühl, dass ich irgendwie hier herausgewachsen bin, ich lese immer noch ab und an, aber soviel schreiben mag ich gar nicht mehr. Oder ich lösche dann recht schnell wieder.

Das Theme mit Euch Neuen. :) :) :) :)
Jaaaa, das ist wirklich schwierig, wie bringe ich mich als Neuer, als Neue hier ein, reicht es, gleich mitzudiskutieren, oder muss ich mich erst vorstellen, kurz und knapp.
Oder soll es länger sein???

Immer wieder wird ja der Vorschlag gemacht, ob es nicht einen Thread für eine Kurzvorstellung von Neuen geben sollte. Das finde ich eigentlich gar nicht sooo schlecht.

Wenn ich mich an mich erinnere, vor ca 6 Jahren. Mein erster Beitrag, da hab ich gleich mitgemischt in einem Thread, meine Meinung gesagt, und von der Threaderöffnerin wurde ich gleich abgebürstet, was mir einfiele, da gleich so als Neuling meine Meinung zu sagen. :lol: :lol: :lol:

Irgendwie richtig und falsch.
Denn____ Irgendwie muss ja das Neuling :)
hier reinkommen und reinfinden.

Vielleicht, Vorschlag für Sie als Mods :) , doch so einen Bereich einzurichten für Kurzvorstellungen ODER ABER unter FAQ
einen kleinen Hinweis geben, dass vielleicht fürs Erste Kurzvorstellungen besser sind.

Ganz allgemein möchte ich sagen. Dieses ist ein Internetforum.
Jeder und Jede kann, so wie er will und kann. Niemand muss etwas.

Z.B. muss gar niemand alle Beiträge lesen. Um Himmels Willen sag ich da nur. :roll: Da wird Menschlein ja ganz kirre in Kopf und Seele.

Und gar niemand muss sich verpflichtet fühlen, auf Beiträge zu antworten, wenn man, frau eigentlich gar nichts zu sagen hat.
Wers trotzdem macht, das kommt künstlich rüber.

Dies ist ein anonymes Forum. Also, ich als UserIn kann alles schreiben , was ich möchte. Aber____niemand ist verpflichtet es zu lesen oder gar zu antworten.

Jaaaa, keine Depression ist aus heiterem Himmel gefallen. Bei niemandem. Keiner wacht morgens auf, aus einem immer glücklichen Leben und einer glücklichen Kindheit und hat auf einmal Depressionen.
Da stecken viele schlimme und traurige Ereigisse, Lebensschicksale etc. dahinter.
Bei jedem, jeder von uns. Jawoll.

Depressionen sind ein multifaktorielles Geschehen/ Erkrankung.
Viele Dinge spielen herein.

Ihr Neuen. Bleibt nicht weg. Nein. Bitte nicht. :) :) :hello:
Wurschtelt euch rein hier ins Forum mit euren Anliegen.
Hier kann sehr viel Hilfe angeboten werden. Betonung liegt auf kann.

Und wir Forums_Geübtere und Erfahrenere. Wir wissen doch.
Auch hier gilt die Selbstverantwortung.
Wenn was zuviel ist, dann ist es eben genauso, dann muss ich nichts.
Ich kann. Und darf. Mehr nicht.

Ich hoffe, ich bin jetzt niemandem auf den SCHLIPS getreten, es war mir einfach ein Anliegen, das auszusprechen.
Weil mir das Forum in früheren Zeiten so oft schon weitergeholfen hat und ich dieses Forum als eine gute Sache empfinde.

Auch wenn ich selber in meiner Entwicklung mittlerweile ganz woanders stehe.


Herzlich
Selea
Salvatore
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Re: eine bitte

Beitrag von Salvatore »

Hallo ihr,

ich lese längst nicht jeden Beitrag - um Himmelswillen! Und ich lese auch nicht jeden Beitrag zu Ende, den ich anfange. Finde auch nicht, dass man das muss.
Aber ich habe auch ein schlechtes Gewissen, wenn da ein Neuling schreibt und keine Antworten kommen. Oftmals ist das Ausmaß des Schicksals ja auch nicht ansatzweise im Threadtitel zu erkennen, da steht dann etwas Unverbindliches und man klickt das nichtsahnend an... Und dann wird man mit schlimmsten Elebnissen konfrontiert. Manchmal lese ich wider besseren Wissens weiter, weil ich die Hoffnung habe: es MUSS doch noch IRGENDETWAS Positives kommen.
Und dann denke ich mir, oje, der arme Mensch musste so viel erleben, hat so viel Schlimmes erlebt und kommt hierher, wünscht sich endlich einmal Unterstützung und vielleicht ein wenig Hilfe und fühlt sich dann auch noch im Forum abgewiesen, weil die Zahl der Klicks stündlich steigt, aber keine Antworten kommen.

Mir ist vollkommen klar, dass ich da bei mir gucken muss. Und es liegt mir absolut fern, hier irgendjemandem vorschreiben zu wollen, was zu schreiben ist und was nicht. Ich habe auch absolut keine Ahnung, ob dieses Dilemma zu lösen ist; ich glaube nicht.
Aber wenn es ein Votum gäbe, würde ich mich auch für ein Vorstellungs-Unterforum freuen.

Lg, Salvatore
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Ringelblütentee
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Re: eine bitte

Beitrag von Ringelblütentee »

Hallo an alle,
als Frischling in diesem Forum (gerade mal 5 Tage alt) fühle ich mich angesprochen ;)

Ich finde es gut, dass ihr darauf hinweist, dass euch die vielen neuen Beiträge zum Teil überfordern und ihr, um euch selbst zu schützen, nicht darauf eingehen könnt, selbst wenn ihr wolltet. Das ist eine geballte Ladung, die hilflos macht. Daher ist Abgrenzung wichtig! Im richtigen Leben da draußen würden wir - zumindest ich - aus einer Situation auch herausgehen, wenn sie uns belastet.

Ich möchte zukünftig darauf achten, meine Beiträge nur auf ein Thema zu beschränken ;)

Liebe Grüße,
Ringelblütentee
Botus
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Re: eine bitte

Beitrag von Botus »

Ich finde, dass es nicht so schlimm ist, weil sich viele Geschichten ja nur hinsichtlich der äußeren Verhältnisse und Biografien unterscheiden.

Bei unterschiedlichen Verhältnissen und Rahmenbedingungen kann der Eindruck entstehen, jeder habe etwas völlig anderes.

Aber wenn man die vielen Dinge zwischen den Zeilen liest, erkennt man, dass es durchaus Gemeinsamkeiten gibt.

Für mich liegt der Unterschied zwischen neuen und erfahrenen Depressions-Betroffenen hauptsächlich darin, dass die Neubetroffenen sehr an Lösungsansätzen für ihre Probleme interessiert sind (daher auch alles aus ihrer Sicht Relevante aufschreiben), während die Erfahrenen in puncto Depression zur Geduld mahnen und wertvolle Tipps wissen, wie man künftig und auch langfristig besser mit der Situation (also dieser Krankheit) leben kann.

Ich finde, dass Erfahrungen von Betroffenen, die schon lange betroffen sind, sehr wertvoll sind. Aber der Glaube / die Hoffnung, dass es Lösungen gibt, ist auch wichtig. Dieser Glaube wird von Neubetroffenen eingebracht. Insofern finde ich die Berichte neuer Mitglieder durchaus wertvoll, auch wenn sie auf den ersten Blick langatmig erscheinen.

Liebe Grüße vom Dobi
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
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Re: eine bitte

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Ihr, auch ich sehe die Schwierigkeit der Situation. In der Anfangszeit habe ich viel überlegt, ob mir das Forum guttut oder ob es mich runterzieht - das muss jeder für sich beurteilen. Ich kann die Neulinge verstehen, die sich ja Hilfe und Verständnis erhoffen, die verstehen möchten, was mit ihnen geschieht und wie es weitergehen könnte. Dazu ist das Forum ja auch da. Andererseits - klar - dass Berichte triggern können oder überfordern. Man weiß vorher nicht, was man liest und überschätzt als Betroffener oft seine eigene Stabilität.

Ich glaube, da muss jeder für sich eine Umgangsform finden. Wenn es mir richtig schlecht geht, meide ich das Forum, dann mag ich nicht schreiben. Und schon gar nicht lesen. Aber momentan geht es mir gut, da bin ich auch in der Lage, den Neulingen mit Antworten aus meiner Erfahrung heraus zu helfen. Und ich glaube, dass wir ja Menschen in unterschiedlichen Stadien der Depression sind - niemand sollte sich verpflichtet fühlen, einen Beitrag zu leisten. Diejenigen, die das können, werden es tun. Damit ist doch schon viel getan und geholfen.

natürlich ist es bei einem Neuling erst einmal eine geballte Ladung. Aber die gleiche geballte Ladung tragen doch die meisten von uns. Nur, durch die längere Zeit im Forum wissen wir das voneinander.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Salvatore
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Re: eine bitte

Beitrag von Salvatore »

Hallo,

ich möchte noch einmal deutlich machen, dass es MIR überhaupt nicht um die Länge der Postings geht, sondern um die Darstellung schlimmster, heftigster Traumata, à la: "Ich wurde von meinem Vater missbraucht und muss ihn heute in Vollzeit pflegen, wurde als Jugendliche vergewaltigt, daraus entstand ein Kind welches ich dennoch liebte, das dann aber überfahren wurde, ein zweites Kind der Liebe ist in einem Teich ertrunken, mein Mann starb an Krebs, ich bin verzweifelt, was soll ich tun?"
Und das alles unter einer Überschrift wie "neu hier".

Mit langen Postings kann ich umgehen, die lese ich zur Not in Etappen - ich selber bin ja auch nicht gerade ein Meister im Kurzfassen.
Auch finde ich es absolut in Ordnung, wenn User über ihr Trauma sprechen, aber ich würde mir halt wünschen, dass es etwas dosierter geschieht als in meinem fiktiven Beispiel oben. Als dieser Thread erstellt wurde, häuften sich gerade Neuvorstellungen, die eine solche Tendenz hatten.

Lg, Salvatore
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payasa
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Re: eine bitte

Beitrag von payasa »

Hallo,

Salvi... der Albtraum schlechthin *gg.. hoffentlich hat das hier noch keiner geschrieben.

Aber, entschuldigt bitte, wenn ich das jetzt so sage - mich schafft dieser Weihnachtsthread auch. Ich lese ihn einfach nicht mehr.

Und wenn ich das Gefühl habe, etwas übersteigt meine Kräfte, klick ich mich aus. Wobei ich auch glaube, man muss nicht in einem Ding sein Leid von 53 Jahren schreiben... aber ich kanns so gut verstehen, wenn man meint, hier unter Gleichgesinnten sich endlich mal ausschreiben zu können - hier verstehen einem doch alle... schwierig!!

ich kann nur für mich sagen, ich klicke weg, wenns für mich zu viel wird - bzw. lese manche Threads einfach nicht mehr.
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
saneu1955
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Re: eine bitte

Beitrag von saneu1955 »

Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen, mir geht es so, wenn es mir schlecht geht, dann lese ich kaum etwas, weil ich es auch konzentrationsmäßig nicht auf die Reihe bekomme.
und manche Threads sind nichts für mich.
Wenn aber ein neuer Thread aufgemacht wird, bin ich schon neugierig. Das Problem ist halt nur so, wenn es dann sehr, sehr lang ist und ein Unglück nach dem anderen auftaucht, kann ich nicht weiter lesen, das überfordert mich.

Salvi: Die Idee mit einem Vorstellungs-Unterforum würde ich sehr begrüßen.


Saneu1955
Botus
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Re: eine bitte

Beitrag von Botus »

Für die Leute ist es wichtig, das alles einmal aufzuschreiben. Wenn sie lesen, dass es andere nervt, weil es zu viel auf einmal oder zu heftig (oder beides) ist, tun mir die Betreffenden leid.

Außerdem sehen es ja nicht alle so und das wissen die Betroffenen nicht, wenn sie sich nach wenigen Postings enttäuscht wieder zurück ziehen. Mir tut das einfach nur leid.

Wenn wir das eigene Wohlbefinden als vorrangig sehen, müssen wir uns nicht fragen, wieso andere das auch mit uns machen oder gemacht haben. Wenn jemandem so etwas passiert ist, darf man das einem selbst Widerfahrene nicht an den nächsten weiter geben. Es ist ja kein Staffellauf.
otterchen
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Re: eine bitte

Beitrag von otterchen »

Lieber Dobermann,

es geht hier wohl darum, dass beide Seiten einander verstehen.
Und ich finde, Final hat dazu einen sehr guten Grundstein gelegt: denen mit den riesigen Problemen verdeutlicht, dass hier auch nur Depressive vor den Rechnern sitzen.

Ich muss mir als Depressiver nicht alles anhören (lesen), was die anderen schreiben - nur, weil ich mir das für mich selbst wünsche.
Und wenn andere uns nicht zuhören, sind die nicht schlecht - sondern es geht um die Frage, warum ich mir selbst nicht zuhöre, mir selbst kaum Aufmerksamkeit schenke, mich nicht für mich interessiere, mich nicht selbst stützen kann. DAS ist die Aufgabe in der Depressionsbewältigung - und nicht, dass alle Depris ihre elendigen Storys miteinander teilen (sorry, klingt krass, aber MICH zieht sowas runter).
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
timmie2002
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Re: eine bitte

Beitrag von timmie2002 »

ui,

da wird das thema noch einmal heftig diskutiert.
ich selber kann nicht mehr allzu viel dazu schreiben.

ich hoffe, dass ich neulinge mit meiner bitte nicht vor den kopf gestoßen habe. zugleich danke ich denen, die mir mit verständnis begegnet sind.

@dobi: wie würde das forum wohl aussehen, wenn jeder von uns erstmal seinen lebensbericht mit geballter ladung an traumata und schrecklichen erlebnissen niederschreiben würde? bei allem verständnis, dass man dieses mal aussprechen will, so halte ich das forum nicht als geeigneten ort dafür.
ein guter freund von mir macht therapie- ptbs. in dieser ist es verboten, dass die patienten in der gruppentherapie über ihre traumatischen erlebnisse erzählen. warum wohl?

mir ging und geht es um gegenseitige achtsamkeit und rücksichtnahme, um die hilfe zur selbsthilfe. dazu kann ich mit meinen erfahrungen nur beitragen, wenn es mir möglich bleibt, beiträge zu lesen ohne geschockt zu sein.

und wie salvatore schreibt, war es zu diem zeitpunkt, als ich den thread eröffnete, sehr heftig.

glg final
Sonnenblume14
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Re: eine bitte

Beitrag von Sonnenblume14 »

Ich bin eigentlich eher der Meinung von Dobermann. Woher soll ein neuer User wissen, wo die Grenze ist? Irgendetwas müssen sie ja mitteilen - wer entscheidet, wieviel?

Es müsste doch jedem klar sein, dass eine Gruppentherapie moderiert ist, d.h. dort wird auf- und abgefangen. Das ist eine ganz andere Sache.
Bei diesem Forum muss sich doch eigentlich jeder der Gefahr bewusst sein, dass er mit einem Beitrag überfordert wird - wie bei Gesprächen im täglichen Leben auch. In dem Moment, wo ich merke, dass es mich belastet, klinke ich mich aus. Das Level ist bei mir täglich anders, aber ich muss für mich lernen, das zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. Das ist schwierig. Aber ich finde, es ist nicht möglich, von anderen Rücksicht zu erbitten, wenn die gar nicht wissen, wie sie das machen sollen. Hier lesen so viele Menschen, woher soll der SChreiber wissen, was wen triggert oder überlastet?
LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
timmie2002
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Re: eine bitte

Beitrag von timmie2002 »

da ich noch drin bin,

auch auf dein posting eine reaktion, liebe sonnenblume.

ein forum von betroffenen für betroffene. Wer entscheidet da wohl?

im gespräch kann ich meinem gegneüber sagen, dass es zuviel wird. doch lese ich eine neuvorstellung und werde unerwartet mit härtestem konfrontiert, kann ich eben nicht mehr "richtig darauf reagieren".

und jetzt auch mal ganz ehrlich gefragt: würdet ihr in einem gespräch jemanden gleich euer ganzes schicksal auf die nase binden? da hält uns eine natürliche zurückhaltung davon ab.

darf man diese nicht auch in einem forum wie unserem erwarten?

glg final
Finn1992

Re: eine bitte

Beitrag von Finn1992 »

Ich denke zu der Zeit, als dieser Thread erstellt wurde, waren sehr viele von uns geschockt. Nicht nur das es sehr viele Neuvorstellungen gab und man gar nicht hinterher kam mit lesen und antworten, sondern auch weil 1-2 Threads davon wirklich den Vorschlaghammer rausgeholt haben, an einen davon kann ich mich noch sehr gut erinnern und ich war selbst geschockt, so geballtes Leid auf einem Schlag zu lesen und zu wissen, dass man dieser Person hier im Forum eigentlich überhaupt nicht helfen kann. Es war einfach ein Grad erreicht, den man nicht in einem Forum sondern nur mit einem Arzt beredet. Deswegen ist dieser Thread ja auch entstanden.

Es war einfach zu der Zeit viel zu viel für alle und viele Threads wurden kaum beantwortet, da keiner von uns hinterher kam und die Neulinge waren bedrückt, da keiner geantwortet hat. Normal sind es so 1-3 Neuvorstellungen am Tag und zu der Zeit waren es mindestens 10, alle sehr lang und 1-2 davon waren halt überfordernd, das man sich danach gar nicht mehr rantraute.

Aber nun hat sich das ja alles wieder normalisiert und jeder darf auch einen langen Text verfassen, dass gehört ja auch dazu, es war einfach eine andere Lage damals.

Liebe Grüße, Finn
Antworten