hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

_Mary
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von _Mary »

Liebe Xenia,

Du beschreibst oben ein Stück meiner Geschichte. Ich habe damals auch alles Mögliche unternommen, um mich von all diesen Erfahrungen zu befreien und auch erst mal nur Fehlschläge eingesteckt!

Vielleicht hilft es Dir ja ein wenig, wenn ich Dir aus meiner Erfahrung sage, dass diese Fehlschläge im Nachhinein gar keine Fehlschläge waren, sondern mich nur vor noch mehr Unheil beschützt haben.

Das Leben läuft nicht immer so, wie wir uns vorstellen, dass es so richtig wäre!
Aber im Nachhin erkennen wir dann doch, dass es genau so, wie es passiert ist, richtig war für uns!

Ich wünsch Dir Kraft, diesen Fehlschlag einzustecken, Mut und Vetrauen in Dich selber, um trotzdem weiter zu kämpfen!

Liebe Grüße
Mary
Xenia
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Xenia »

Guten Morgen Mary,

es wäre schön, wenn Du recht hast. Ich habe oben ja auch beschrieben, daß ich schon denke, daß meine Krankheit einen Sinn hat. Ich weiß zwar momentan überhaupt nicht, welcher Sinn das sein soll, aber irgendwann wird es sich noch herausstellen.

Durch meine Erfahrung (und halt meinem Interesse) weiß ich sehr viel für psychische Erkrankungen und deren Therapie. Das ist zum Beispiel etwas, was ich als "normale" nicht kennengelernt hätte. Und dieses Wissen wurde mir schon öfter als Qualifikation gewertet. Und auch mein Kämpfen, nach jedem Tiefschlag wieder aufstehen und weiterkämpfen.

Aber irgendwann reicht's halt. Und momentan habe ich eben genau dieses Gefühl. Ich finde es einfach nur zum kotzen, daß dieser Psychopath mit dem ich verheiratet hat, mir mein Leben so nachhaltig zerstört hat. Denn ich war - wie ich ja schon oft genug betont habe - in der Examensvorbereitung für das erste Staatsexamen in Jura.

Und die ganze Arbeit, die ich trotz meiner Krankheitsphasen in das Studium gesteckt habe, bringt mir jetzt nichts. Gar nichts. Und das macht es mir halt echt schwer... Weil ich halt auch nicht zum ersten Mal wieder einen TIefschlag erhalte....

Wie ist denn Deine Geschichte? ODer möchtest Du sie nicht erzählen?

Das mit Bern wäre halt insofern echt gut gewesen, als daß es nur zwei Semester geht.

Das Leben läuft nicht immer so, wie wir uns vorstellen, dass es so richtig wäre!
Aber im Nachhin erkennen wir dann doch, dass es genau so, wie es passiert ist, richtig war für uns!

Ich habe ja schon dem Captain geschrieben, daß ich das auch so sehe, eigentlich. Momentan ist's halt schwer bis unmöglich...

Liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Xenia »

Liebe Amica, guten Morgen,

ich versuche mal, jetzt auf Dein Posting einzugehen. Ich bin zwar saumüde, aber vielleicht kommt ja was halbwegs verständliches raus--

Haben Sie Gründe angegeben?

In der Hauptsache beziehen sie sich auf mein nicht abgeschlossenes Studium. Wie immer, diese viereinhalb Jahre harte Arbeit, ich mußte „neben“ dem Studium viel arbeiten und war mit einem gewalttätigen Tyrannen verheiratet... Also eigentlich müßte ich schreiben, daß ich nebenbei studiert habe. Das macht mich im Moment echt fertig, daß mir das Studium nirgends zugute gehalten wird.

Klar, alle sagen immer, sie seien beeindruckt von meiner Biographie und daß ich unter diesen Umständen ein Jurastudium in der Regelstudienzeit hingekriegt habe. Sind ja schöne Worte, aber nützen tuts auch nichts. Und dann zählen diese Jahre halt als verschwendet für die, weil ich ja kein Zeugnis habe. Das kotzt mich so an!!

Irgendwie finde ich es, wie Annie, sehr mutig von Dir, dass Du trotz Deiner persönlichen Erfahrungen unbedingt in diesem Bereich arbeiten willst.

Ich weiß, daß das ein bißchen unüberlegt klingt. Ist es aber nicht. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen kann ich halt im präventiven Bereich schon gute Ansätze bringen, glaube ich. Und es gibt auch andere Kranke, die es „geschafft“ haben. In den USA gibt es z.B. eine Psychiatrieprofessorin, die selbst an einer heftigen bipolaren Störung litt/leidet. Die hat vor einigen Jahren ihre Geschichte in Buchform veröffentlicht (Meine ruhelose Seele – sehr lesenswert), da ging natürlich ein Aufschrei durch die Psychoszene... Es gibt auch noch eine andere, die hat die bisher einzige nachgewiesenermaßen wirksame Borderline-Therapie entwickelt, und die hat selbst eine BPS. Es ist also zu schaffen. Und im Studium habe ich meinen Wahlbereich schon aufs Strafrecht gelegt. Daher rührt meine Motivation.


Ich hätte meinen jetztigen Arbeitsplatz um ein Haar nicht bekommen, weil ich "Trottel" gemeint hatte ehrlich sein zu müssen.

Bei mir hat es wegen der Ehrlichkeit bei einem Job, den ich total gerne gehabt hätte (das war eine Stelle in der hiesigen juristischen Fakultät; im Institut für Kriminologie). Ich war die einzige von 89 Bewerbern, die noch übrig geblieben waren. Später hat mir eine von den Doktorandinnen erzählt, die Stelle sei gar nicht besetzt worden...

Aber es ist so, daß ich bis 1997 studiert habe und dann bis 2000 krank war. Das sind drei Jahre Lücke im Lebenslauf. Und ich finde, daß man diese Lücke nicht „vollügen“ kann, da bleibt mir nichts anderes übrig als zu schreiben, daß ich krank war. Aber das ist ja was anderes, jetzt will ich ja „nur“ ein Praktikum.

Das Problem ist nur, daß ich ja wirklich Bescheid weiß, im strafrechtlichen und psychiatrischen Bereich. Und das halt größtenteils aufgrund meiner eigener Geschichte. Und wenn die Ärztin mich dann morgen fragt, woher ich das alles weiß? Mir wird schon was einfallen. Ich habe aber inzwischen auch beschlossen, nichts zu sagen, höchstens, aber nur wenn es gar nicht anders geht, erwähne ich eine Depression. Das hört sich noch am „harmlosesten“ an...

Aber nochmal zu Dir: bist Du wirklich sicher, dass Du das so willst, wie Du es anstrebst? Du schreibst immer, dass Du überqualifiziert bist-interessant fand ich, dass Du plötzlich die Wir-Form verwendet hast, als Du geschrieben hast, dass Du die Ausbildung zur RA-Gehilfin nur zur Tagesablaufordnung gemacht hast. Bis dahin hast Du immer in der ICH-Form geschrieben.

Das kommt daher, daß die Entscheidung zur Umschulung tatsächlich nicht von mir kam, sondern von meiner Psychotherapeutin und den anderen Ärzten und Therapeuten in der Klinik (ich war damals acht Monate stationär). Ich wollte diese Umschulung überhaupt nicht machen, weil ich immer noch mein Studium im Kopf hatte. Irgendwann habe ich klein beigegeben, habe zugesagt. Nun gut, ich habe auch eingesehen, daß ich nicht in der Lage war, zu studieren. Was heißt studieren, ich hätte ja keine Veranstaltungen mehr besuchen müssen an der Uni. Examensvorbereitung wäre es gewesen. Unter Tränen, die ich übrigens auch heute noch manchmal weine, habe ich mich damals exmatrikuliert. Mein nicht abgeschlossenes Studium ist ein sehr heikles Thema in meiner Biographie. Weil es halt mein Wunsch-Studium war. Also weil die Entscheidung nicht von mir ausging, sondern eher von „denen“, schreibe ich dann im Plural.

Vielleicht willst Du das unterbewußt gar nicht mehr so richtig?

Falls Du diesen Satz so meinst, daß ich meinen Beruf nicht mehr ausüben will: Du hast vollkommen recht, ich werde tagtäglich mit meinem Scheitern konfrontiert.... Ich würde so gerne was aus meinem Leben machen...

(Im übrigen wollte ich Dich fragen, ob Du keine Konzentrationsstörungen hast-ich kann manchmal gar nicht lesen, oder Dinge aufnehmen, auch im Job-geschweige denn was lernen?)

Das geht mir natürlich auch oft so, gerade im letzten Jahr konnte ich kaum etwas lesen, aber für die Arbeit hat es meistens noch gereicht. Ich habe natürlich so manche Riesenfehler gemacht... Aber weißt Du, in meinem Beruf muß ich mich nicht so anstrengen... Befehle ausüben und tippen, das ist es in der Hauptsache. Was arbeitest Du eigentlich?

Ein anderer Aspekt Deiner Berichte hat mich sehr aufgewühlt: das Nicht-Sein. Ich kenne das-genauso lebe ich-von einer Beziehung zur nächsten-ich bin immer so, wie mein Partner ist-oder es erwartet. Ich übernehme die Ausdrucksweise und teilweise sogar die Körperhaltung. Dissozativ. Ich saß in der Klinik vor dem Spiegel und dort sitze ich heute noch manchmal und rede mit dieser Frau da drin: wer bist Du? Was hast Du heute wieder "vollbracht"? Was willst Du?(Mißbrauchsfolgen) Ich weiß selbst sehr wenig von mir: die Basics wie Körpergröße etc. bringe ich zusammen: Charakter? Sternzeichen Widder!

Das könnte von mir stammen... Nur: was für einen Charakter ist, das weiß ich nicht. Und das ist ein großes Problem für mich.

Annie hat es irgendwann auch mal geschrieben: wenn man gefragt wird, welche positiven Charaktereigenschaften man hat, kommt nur irgendeine Stammelei aus dem Mund, weil einem keine einfallen. Wird aber nach den negativen gefragt, könnte man Stunde um Stunde darüber sprechen.... Es ist gräßlich, finde ich, wenn man sich so unsicher ist ob seiner eigenen Person. Ich bin vollkommen darauf angewiesen, was mir für ein feedback gegeben wird: findet man mich bzw. meine Leistungen toll – dann bin ich die Tolle. Mache ich Fehler oder bin nicht qualifiziert genug – dann bin ich diejenige, deren IQ im Minusbereich zu finden ist. Ich leide darunter, daß ich diese beiden Seiten nicht in mir vereinen kann. Aber man kann/muß es lernen, sagt zumindest mein Krisentherapeut...Er hätte es auch lernen müssen.

Und fresse, fresse alles in mich hinein-auch ich hatte/habe Bulimie. Jetzt nehme ich nur noch zu und komme da nicht mehr heraus.

Dieses Problem habe ich zur Zeit auch ziemlich, wobei ich nur fresse und nicht kotze. Und dann halt so eine Phase in eine Fast-Null-Diät umschlägt, bis ich wieder anfange zu fressen usw. In meinen harten Zeiten habe ich mal in 11 Wochen 20 (!!!) Kilo abgehungert. Das war in einer depressiven Phase...

P.S. Bei einem Betrag für die DB von 8,-- Euro bis Basel, musst Du ja in einem Vorort dort wohnen!!

Nicht gerade ein Vorort, aber dennoch recht nah: 60 km. Aber ich würde schätzen, daß neun Zehntel der Strecke in den Bereich des hiesigen Verkehrsverbundes fällt und ich daher hauptsächlich mit meiner Monatskarte fahre.

Wie alt bist Du eigentlich, bestimmt hast Du das schon mal erwähnt, aber zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich es nicht mehr weiß...

Liebe Grüße und einen schönen Tag wünsche ich Dir,

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
SRT
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von SRT »

Guten Morgen Xenia,
zur Frage:wollte nur wissen ob du telefoniert hast oder einen Brief bekommen hast.Für mich kam diese Absage aus dem OFF

Die vielen WARUMS in deinem Posting sind
hoffentlich Polemik und nicht Rückfall.

Und so gut du es jetzt schaffst in dieser krisenhaften Lage dich durch UNSERE Postings zu navigieren,kann von IQ Abfall wohl keine Rede sein.

Mal was von mir.Nachdem es mir in den letzten
Tagen immer schlechter ging.Die Blitze im Kopf immer schlimmer wurden nehme ich das Zoloft wieder.Das Zucken ist auch sofort weg.
Jetzt will ich das Medikamententhema noch mal "erwachsen"angehen. Also mich mit meiner Ärtztin beraten.

Tschüss
INUIT

P.S. So jetzt ist ein Abstandsposting da.
Xenia
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo,

bin wieder einigermaßen unter den Lebenden... Den Schlaf, den ich heute nacht nicht hatte, hole ich gerade nach, d.h. ich schlafe immer mal wieder. Jetzt bin ich aber, leider, wohl ausgeschlafen, habe von 11.30 bis jetzt (16.00) geschlafen, mit einer kleinen Unterbrechung. War nämlich mit meiner Freundin verabredet und habe den Termin verschlafen... Ist mir noch nie passiert. Ich wollte dann später kommen in das Café, in dem wir verabredet waren, aber sie meinte, daß es sich nicht lohnt, weil sie bald arbeiten muß. Ich glaube, daß sie ein bißchen sauer war. Sie weiß auch gar nicht, daß ich heute nacht nicht schlafen konnte und vor allem weiß sie nicht, was der Grund meiner Schlaflosigkeit ist. Ich möchte es ihr auch nicht sagen, weil die Stelle der SVV, naja, sagen wir ein bißchen blöd "ausgewählt" ist... Also ich habe sie nicht ausgesucht, es ist einfach an der Stelle passiert.

Am Donnerstag habe ich Therapie, ich weiß nicht, wie meine Therapeutin darauf reagieren wird. Ich schäme mich und habe auch angst, eingewiesen zu werden.

Auf der anderen Seite: es ist jetzt passiert, ich kann es nicht mehr rückgängig machen. Ich versuche also, es hinzunehmen. Es ist ja auch nichts schlimmeres passiert.

Eigentlich müßte ich in die Apotheke gehen, brauche ein Pflaster. Außerdem habe ich Hunger. Aber ich sehe aus... Frisur kann man das nicht nennen, was sich da auf meinem Kopf abspielt... Naja, ist auch egal.

Ich hoffe, daß Ihr jetzt nicht enttäuscht von mir seid wegen der SVV.

Vielleicht hören wir ja noch etwas von einander heute? Würde mich zumindest ein wenig trösten.

Irgendwie habe ich auch gar keine Lust, morgen nach Basel zu dem Vorstellungsgespräch zu fahren, gehe sowieso davon aus, daß nichts draus wird. Aber ich bin ein sehr pflichtbewußter Mensch und vielleicht habe ich ja auch nicht recht. Und deshalb werde ich natürlich morgen hinfahren. Ich habe aber so wenig Antrieb, fühle mich so schwach.

Vielleicht sieht die Welt ja morgen wieder anders aus, soll vorkommen, daß nicht alles immer schlimm sein muß...

Liebe Grüße vorerst, Eure

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Faustus
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Faustus »

Liebe Xenia !


Ich nehme Dir die SVV nicht uebel - Du machst das ja nicht zum Spass, und es ist eher ein Indiz dafuer wie schlecht es Dir geht. Ich glaube, Du solltest Dich auch nicht schaemen dafuer, schliesslich ist es eine Auswirkung einer Krankheit, die Du Dir nicht ausgesucht hast.

Ist natuerlich bloed, dass es gerade vor dem Vorstellungsgespraech mit Basel passieren muss ... trotzdem, ich druecke Dir meine Daumen und denke morgen ganz fest an Dich. Ich selber werde morgen nach Frankreich fliegen, fuer drei Tage - die Arbeit ruft.

Ich denke schon, dass Deine Freundin Verstaendnis zeigen wird, wenn sie den Grund erfaehrt warum Du sie versetzt hast. Klar, ich waere auch enttaeuscht wenn jemand nicht zu einer Verabredung erscheint, aber wenn es einen triftigen Grund dafuer gibt wuerde ich es verstehen und nicht boese sein.

Dir alles Gute,



Faustus
Xenia
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Xenia »

Ach, Ihr Lieben, ich bin sooo traurig, daß ich gar nicht mehr aufhören kann zu weinen. Mein Krisentherapeut hat mir eine ganz liebe mail geschickt (ich hatte ihn per mail benachrichtigt über Bern und die SVV) und seitdem heule ich und kann nicht aufhören. Warum, warum, warum, das frage ich mich immer wieder. Was habe ich denn blos getan, daß ich so schwer bestraft werde?

Es gibt ja die Theorie, daß ein Familienmitglied all das ausbaden darf, was die Generationen vor ihm falsch gemacht haben. Nun ja, ich glaube langsam auch daran, daß ich diejenige bin in meiner Familie.

Dann frage ich mich, wieso ich das alles aushalten soll. Ich meine, wenn ich anscheinend diejenige meiner Familie bin, die die Fehler der Vorfahren wiedergutmachen muß, dann wäre doch Schluß mit der Wiedergutmachung, wenn es mich nicht mehr gäbe. Vor allem könnte ich diese Bürde auch niemandem weitergeben, da ich keine Kinder habe. Solche Gedanken drängen sich mir schon auf.

Was habe ich bloß gemacht? WAS? Ich finde keine Antwort, ich kann keine Verfehlungen in meinem Leben finden, wenn ich so zurückblicke. Zumindest keine so tiefgreifenden Verfehlungen, daß mir mein Leben unmöglich gemacht wird.

Ich möchte LEBEN und nicht ÜBERLEBEN. Ich habe neulich in der Therapie gesagt, daß mein Leben schon zu Ende war, bevor es angefangen hat. Warum ist mir ein "normales" Leben nicht möglich? Weswegen fällt die Strafe so schwer aus? Für was werde ich überhaupt bestraft? Ich kann doch nichts dafür, daß mir so viel Scheiße passiert ist. Oder vielleicht doch? An Tagen wie diesem kann ich einfach nicht glauben, daß es die Schuld der anderen war, daß die ganzen traumatischen Erlebnisse passieren konnten. An Tagen wie diesem bin ich davon überzeugt, daß alles in meinem Verantwortungsbereich lag und ich jetzt dafür leiden muß, daß ich die armen Typen in meinem Leben provoziert habe. Ich weiß irgendwo schon, daß das ein Gedanke ist, der absolut daneben ist. Aber es fühlt sich eben so an. Oder wo ist der Sinn meines Schicksals?

Bis bald, Eure Xenia, würde mich freuen, was von Euch zu hören...
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Faustus
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Faustus »

Liebe Xenia !


Schuldgefuehle sind doch typisch fuer unsere Krankheit ... aber worin mag die Schuld bei Dir liegen, wenn Du einen Partner hast der Dich misshandelt ? Das Thema Schuld im Zusammenhang mit Krankheiten ist sowieso heikel. Okay, wenn ein Kettenraucher Lungenkrebs bekommt kann man vielleicht von Schuld sprechen, aber in unserem Fall ? Was koennen wir dafuer, wie wir erzogen wurden ?

Und die Theorie, wonach gerade ein Familienmitglied die Fehler der Vorgenerationen ausbaden muss, finde ich absurd. Wie soll das denn kausal funktionieren ? Empirisch "beweisen" laesst sich die Theorie schon - wenn Du weit genug schaust findest Du in jedem Familienstammbaum einen Pechvogel. Aber die kausale Verknuepfung laesst sich nicht herstellen.

Ich denke, Du hast einfach nur ganz viel Pech gehabt in Deinem Leben. Aber das heisst ja nicht, dass es nicht besser werden kann. Diese ganzen Rueckschlaege sind doch die Altlasten aus Deiner schwierigen Zeit. Wenn Dir doch nur endlich die Chance gegeben wuerde fuer einen Neuanfang ! Damit Du Dich von diesem alten Schrott befreien kannst.

Und ich glaube, diese "Befreiung" hat schon begonnen. In ganz kleinen Schritten zwar, aber ich sehe doch ueber die Monate dass es langsam bergauf geht. Wenn nur diese dummen Rueckschlaege nicht waeren.

Ich wuensche Dir, dass Du jemanden in Deiner Naehe findest - zum Getroestetwerden und um neue Kraft zu bekommen.


Alles, alles Liebe von


Faustus
amica
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von amica »

Hallo Xenia,

mich trifft Deine Traurigkeit sehr - aber ich weiß auch, dass Du da jetzt durch musst-die Frage ist nur wie? Dass die SW keine Lösung bietet hast Du selbst wieder gut erkannt- weinen erleichert ungemein, laß es raus- Und dann solltest Du Dir was Gutes tun? Was magst Du? kannst Du Yoga? Wie wär es mit einer Badewanne? Zünde eine Kerze an?
Ruf den Pizzaservice - Geh spazieren. Ich denke Du brauchst jetzt akut Hilfe- auch wenn die Gedanken mit den Vorfahren und dem Leiden gar nicht schlecht sind.
Hast Du jemanden zum Reden? Einfach nur zum "rauslassen"?
Im übrigen bin ich 35, geschieden mit Kindern 7 und 9 Jahre alt, teilzeitbeschäftigt im Marketingbereich einer Kleinstadt und hatte vor 3 Jahren meinen "Crash". Mißbrauch, sowohl häuslicher als auch sexueller, Bulimie und einige Varianten des Lebens haben mir dazu verholfen.
Derzeit befinde ich mich auf dem Weg in eine neue Therapie, Traumabewältigung.

Jetzt bewältige ich das "Drama" -KinderwollenabendessenundsolleninsBettgehenwassienichtwollenaberich- dann les ich nochmal rein..
Liebe Grüße
amica
Quentin
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Quentin »

Liebe Xenia,

wir habe zwar erst einmal miteinander "kommuniziert", aber ich habe schon öfter von Dir gelesen. Da ich merke, daß es Dir momentan sehr schlecht geht, wollte ich Dir auf alle Fälle ein paar liebe Grüsse rüberschicken. Wohne auch in Süddeutschland, allerdings in Bayern. Es ist schwer die richtigen Worte zu finden, aber ich Wünsche Dir trotzdem die Kraft durchzuhalten, bis es wieder bergauf geht.

Manchmal kommen die kleinen Dinge doch unerwartet. Bin auch oft gefrustet, weil meine berufliche "Karriere" nicht gerade besonders erfolgreich verlaufen ist. Gescheitertes Studium u.s.w.!

Auf alle Fälle, letzte Woche hat mein Chef mir eine Beförderung angeboten. Ist zwar auch nicht der riesen Schritt, aber irgendwie freut es mich doch ein bißchen.

Wollte damit nur sagen, manchmal trifft einen das Glück auch wenn man es nicht erwartet.

Halte durch, es kommen auch wieder andere Zeiten.

Liebe Grüße

Quentin
Xenia
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo,

ich melde mich nochmal, weiß nicht, was ich mit meiner Zeit machen soll, drifte ab in mein Niemandsland. Und das ist nie eine gute Idee, wenn man ehrlich ist.

Liebe Amica,

ich hoffe, Du hast das abendliche Kinder-ins-Bett-ich-hab-jetzt-Feierabend-Drama gut hinter Dich gebracht.

Warst Du nach Deinem - ich nenne es für mich immer - Super-GAU in stationärer Behandlung? Das stelle ich mir nicht einfach vor, wenn man Kinder hat.

Mein Super-GAU war vor sechs Jahren, 1997. Bis 2000 war ich fast ständig krank und insgesamt fast zwei Jahre stationär.

Ich habe wie Du eine neue Therapie begonnen (im April dieses Jahres), um Traumaarbeit zu machen, die Geschichte meiner Ehe muß ich endlich zum Abschluß bringen und ich denke, daß das nur mit Traumaarbeit geht und dem Strafverfahren.

Würdest Du Deine Traumaarbeit lieber stationär machen? Ich denke, daß das gar nicht so gut ist. Ich habe schon einen "Block" Traumaarbeit gemacht, ambulant. Ich habe währenddessen auch gearbeitet (das war während der Umschulung, insofern ging das auch ganz gut) und hatte eben nicht so viel Zeit, über traumatische Erlebnisse nachzudenken und mit anderen darüber zu sprechen. Ich war halt in meinem Alltag. Das war auch gut so, denke ich.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß es gut funktioniert, wenn man Traumaarbeit stationär macht, gar noch weit entfernt von zu Hause und bei einem anderen Therapeuten. Weil, dann kommt man zurück, hat plötzlich wieder seinen Alltag und auch seinen alten Therapeuten, der von der ganzen Traumaarbeit gar nichts mitgekriegt hat... Für mich wäre es zumindest nicht richtig...

Ich habe mich wieder ein wenig beruhigt, bin jetzt nur sooo wahnsinnig müde. Aber trotzdem noch innerlich unruhig, wandere in meiner riesigen Wohnung (40 qm...) hin und her wie ein Tiger im Käfig... Ich bin froh, meinen Krisentherapeuten zu "haben" neben meiner Traumatherapeutin. Mein Krisentherapeut kennt mich durch stat. Aufenthalte sehr gut und kann sich auch gut in mich einfühlen. So weiß er dann auch meistens, was mir hilft. Wie z.B. eben seine mail, die ich heute bekommen habe. Dort schreibt er u.a. "Was muß man eigentlich als Kriminalistin vorweisen um Kriminalistin werden zu können? Die Geheimakte des Leiters?". Trotz meiner ganzen Enttäuschung und Traurigkeit kann er mir mit solchen Sätzen einfach helfen, nicht ganz unterzugehen. Natürlich hat er mir in der mail auch viel ernstes geschrieben, aber eine Prise Humor hilft mir meistens. Und wann er was sagen kann, weiß er halt irgendwie.

Ich bin froh, einen Internetzugang zu haben, seitdem konnte ich schon vieles verhindern durch e-mail-Kontakt mit meinem Krisentherapeuten und meinem Psychiater. Meine Traumatherapeutin hat leider keinen Internetanschluß.

Ich verschwinde jetzt mal wieder, vielleicht melde ich mich nochmal, bevor ich morgen nach Basel fahre.

Liebe Grüße, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Annie
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
nein, wieso sollte ich enttäuscht sein, wegen Deiner SVV. Mich stimmt es nur traurig, daß es Dir so schlecht geht, daß Du einfach nicht mehr weiter weißt und dann so etwas machst. Mir ging es im Frühjahr auch nicht anders. Mach' Dir deswegen keine Vorwürfe. Es ist jetzt leider passiert, daran kann man nichts ändern.

Ich finde es aber beeindruckend, daß Du trotz allem nach Basel fährst. Hoffentlich hast Du dort endlich 'mal Erfolg. Ich wünsche es Dir von Herzen.

Übrigens kann ich die Haltung der ZVS nicht verstehen. In der Zeitung liest man von Akademikermangel und die ZVS stellt sich so blöd an; die müssen doch sehen, daß Du sehr motiviert bist, viel motivierter als jemand mit einem sehr guten Abiturzeugnis. Wie kann man nur so ignorant wie die ZVSler sein!! Man müßte schon bald an die Presse schreiben: Deutschland - das akademische Entwicklungsland. Ich bin jetzt richtig in Fahrt!! Nein, ich kann das nicht verstehen; Du bist doch gut geeignet UND motiviert, warum läßt man Dich nicht studieren, aber das fragen wir uns ja alle!!

Ich wünsche Dir für morgen alles, alles Gute!! Hoffentlich bekommst Du den Praktikumsplatz!! Ich wünsche es Dir so sehr!
Viele liebe Grüsse
Annie
amica
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von amica »

Liebe Xenia,

nur noch kurz bevor ich ins Bett falle: Dein letztes posting hat mich wieder etwas beruhigt-es ist super, dass Du so einen "Notfalltherapeuten" hast, der Dir wieder etwas auf die Beine hilft. Und der Satz mit der Kriminalistin trifft unheimlich gut den Kern. In diesem Sinne wünsche ich Dir für morgen alles Liebe und Gute. Paß auf Dich auf und lass von Dir hören.

Bin sehr müde-unterhalte mich aber gerne später mal mit Dir über Traumaarbeit. Ich mache sie, auch wegen der Kinder, ambulant-morgen geht es weiter.

Ich denk an Dich.

Gruß amica

P.S. Ich war nach meinem, wie Du es nennst, "Super-Gau" für 3 Monate in einer Klinik und mache seitdem ambulant Therapie.
Xenia
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Xenia »

Liebe Annie,

ich werde nochmal versuchen, in Bern angenommen zu werden, ich habe da so eine Idee, die zwar nicht allzuviel verspricht, aber trotzdem. Ich berichte Euch, wenn ich das Ergebnis meiner Idee habe.

Sollte das mit Bern nicht klappen, wovon ich jetzt erstmal ausgehe, werde ich mich zum kommenden Wintersemester im Fach Psychologie einklagen, soviel ist sicher. Ich habe ja genug Zeit, ein wenig Geld zusammenzusparen. Ich möchte einfach nicht einsehen, wieder einmal der Pechvogel zu sein. Aber auf der anderen Seite fühle ich mich wie Don Quichote, ich kämpfe schon gegen Windmühlen... Aber diesen Bürokratismus in unseren deutschen Landen habe ich noch nie verstanden... Ich habe doch von dem Psychologie-Prof erzählt, der sich für mich eingesetzt hat. Der hat mir erzählt, daß sich, wenn sich Baden-Württemberg von der ZVS löst (ich glaube 2005), sich trotzdem kaum etwas ändern wird an der Zulassungspraxis. Ich verstehe das nicht.

Im ersten Durchlauf im vergangenen Jahr habe ich an an das baden-württembergische Wissenschaftsministerium geschrieben, ob es nicht irgendeine Möglichkeit gibt. Ich habe von einem Referenten einen äußerst netten Brief bekommen, in dem steht, daß das Ministerium sehr wohl weiß, daß die Zulassungsvoraussetzungen für das Fach Psychologie (rein nach Abi-Durchschnitt) vollkommen bescheuert sind, weil ein gutes Abitur wenig Aussagekraft hat. Aber er hat mir auch geschrieben, daß Ba-Wü an die ZVS gebunden ist. Und daß sich danach etwas ändern wird an der Vergabepraxis der Studienplätze... Ha, ha...

Ich habe ja auch schon erzählt, daß ich, wenn ich in der Schweiz Psychologie studieren einen ZVS-Zulassungsbescheid für Deutschland vorweisen muß. Das kann ich nachvollziehen, auch wenn ich deshalb nicht in Basel Psychologie studieren kann. Aber jetzt habe ich zufälligerweise bei den Zulassungsregeln für Bern gelesen, daß auf diesen Zulassungsbescheid verzichtet werden kann, wenn ich als Deutsche über mindestens ein Jahr meinen gewöhnlichen Aufenthaltsort in der Schweiz habe.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee, wie ich das hinkriegen kann, nachzuweisen, daß ich in der Schweiz wohne, ohne daß ich es wirklich tue? Naja, daß ist wieder so'ne vollkommen unrealistische Idee von mir, ich weiß.

Aber es stimmt mich trotzdem traurig, daß ich nichts, aber auch gar nichts erreichen kann.

Und was mich echt ankotzt ist, daß ich von meinem immerhin vollständigen Jurastudium nicht profitieren kann. Im Gegenteil, die ZVS dreht mir ja noch einen Strick draus und behandelt mich als eine "Bummelstudentin". Natürlich wegen des fehlenden Examens. Krankheit interessiert die nicht sonderlich, es sei denn man hat Leukämie oder Krebs. Daß psychische Erkrankungen auch chronisch sein können und ein Leben lang andauern können (wie es bei mir mit einiger Sicherheit sein wird; dies ist nicht meine verdrehte Meinung, das haben sie mir gesagt in der Klinik und auch mein ambulanter Psychiater) hat sich bis zur ZVS eben noch nicht herumgesprochen. Die haben da wohl eine interne Verordnung, daß psychische Erkrankung keinen Härtefall begründen. Egal, um welche Erkrankung es sich handelt. Daß Depressionen durchaus tödlich enden können, hat sich dort auch nicht herumgesprochen. Daß ich zu 80 % schwerbehindert bin aufgrund "seelischen Leidens" (so heißt es in meinem Bescheid) interessiert die auch nicht. Tja, Pech. Daß das Suizidrisiko bei bipolaren Störungen extrem hoch ist und dann kommt ja noch meine BPS dazu, die das Suizidrisiko nochmals erhöht, ist denen auch gerade mal lang wie breit...

Aber im kommenden Jahr hoffe ich, daß ich nicht gerade wieder ne Depression habe, wenn ich mich bewerben muß. Denn dann werde ich wieder von allen möglichen Stellen Gutachten erbitten, die von sachverständiger Seite eine sofortige Zulassung befürworten. Mir fällt gerade etwas ein: ich werde dann auch zu einer Untersuchung zum Gesundheitsamt gehen, dann soll der Amtsarzt etwas dazu schreiben. Vielleicht hat ein Amtsarzt ja mehr zu sagen als ein Oberarzt, der gleichzeitig eine Professur innehat und sich auf bipolare Störungen spezialisiert hat und anscheinend deutschlandweit ein anerkannter Spezialist ist. Vielleicht zählt das Wort eines Amtsarztes mehr als ein Sachverständigengutachten einer Uni-Klinik für Psychiatrie und eines Facharztes für Psychiatrie sowie einer Psychotherapeutin aus der Uni-Klinik für Psychiatrie und die Vorlage meines Schwerbehindertenausweises.

Ich habe einen kleinen Trick gemacht Anfang des Jahres während einer Wutattacke: ich habe die ZVS gebeten, mir doch zu erklären, warum ich nicht als Härtefall anerkannt worden bin. Diese e-mail habe ich natürlich nicht gelöscht und so weiß ich, was beim nächsten Härtefallantrag nicht drinstehen sollte... Die werden mich noch kennenlernen.

Noch nie im Leben habe ich mich für etwas so eingesetzt wie für dieses Studium. Weil ich eben durch viele Gespräche mit Profis weiß, daß das das richtige für mich ist. Alle unterstützen mich (das ist ein Chefarzt der hiesigen Psychiatrie, mein ambulanter Psychiater, mein Krisentherapeut, der Leiter der hiesigen Ambulanz des Psychologischen Institus und auch die Leiterin der forensischen Abteilung der hiesigen Uni-Klinik findet meine Idee gut, meine Ex-Therapeutin ist Fachärztin für Psychiatrie und Diplom-Psychologin, weiß also, was ein Psychologiestudium bedeutet. Ich meine, kann ich vielleicht noch mehr vorweisen??? Wenn jemand eine Idee hat, ich bin dankbar für jede Idee von Euch!!! Ehrlich.

Ich kopiere mal eine Stellungnahme hier hinein, die der mir bekannte Prof. geschrieben hat:

"(...)Ich habe Fr. H. im Zusammenhang mit ihrem Interesse an einem Psychologiestudium im Gespräch getroffen und sie hat mich immer wieder informiert, wie ihre Bemühungen auch um Alternativen verliefen. (...)nachhaltig den Eindruck einer ganz besonders ausgeprägten Motivation für ein Psychologiestudium gewonnen, die sicherlich eine ganz wesentliche Voraussetzung für einen Studienerfolg darstellt. Fr.H. hat bereits ganz ausgeprägte Berufsvorstellungen: Sie möchte gerne in der Forschung auf dem Gebiet der Forensik arbeiten. Dies ist aber sicherlich nicht als rigide Festlegung zu verstehen, sie kann sich auch andere Gebiete (...)Inbesondere im klinischen Bereich hat sie weitere nteressen, allerdings nicht an Psychotherapie i.e.S.. In der Forensik kennt sie sich auch von beruflicher Tätigkeit als Rechtsanwaltsgehilfin sowie als Volunteer in (...) hat hier also sehr konkrete Vorstellungen auch von einer möglichen späteren beruflichen Tätigkeit. Dass das Psychologiestudium nicht nur aus Teilen besteht, die für sie unmittelbar spannend sind, ist ihr klar; sie hat sich gründlich mit dem Studium beschäftigt und ist sicher, auch die ja für viele Studierende motivational etwas schwierigeren Veranstaltungen mit Erfolg besuchen zu können. Sie hat sich wegen psychischer Probleme in Behandlung befunden; alle befragten Therapeuten, mit denen ich teils auch persönlichen Kontakt hatte und von denen eine auch Psychologin ist und die Anforderungen eines Studiums kennt, befürworten ein Studium ausdrücklich und
trauen ihr einen erfolgreichen Abschluss zu. Sie hat auch in schwierigeren Zeiten alle Scheine des Jurastudiums bestanden."

Ich bin sehr stolz auf diese Stellungnahme, weil sie nämlich die tatsächliche Meinung des Profs wiedergibt... Ich meine, was soll ich noch tun??? Mich an das Wissenschaftsministerium anketten, so wie die Atomkraftgegner? An die Presse gehen? Von wegen Akademikermangel?? Der Arbeitsmarkt in der Forensik wird noch wachsen, das ist klar. Und wenn ich meine Erkrankungen einigermaßen unter Kontrolle habe, bin ich wirklich gut qualifiziert für die Forschung im gewaltpräventiven Bereich. Aber leider scheint das nur wenige Menschen zu interessieren...

Ich gebe nicht auf, diesmal nicht!

Bitte drücke mir die Daumen für Basel, ja? Mein Termin mit der Abteilungsleiterin ist morgen um 10.30 Uhr. So langsam werde ich nervös, weshalb ich jetzt mal versuche, ins Bett zu gehen!


Lieber Quentin,

danke für Deine "Mut-mach-Zeilen"! Was mich jetzt natürlich interessiert ist Deine berufliche Geschichte. Möchtest Du sie erzählen? Vielleicht kann ich ja damit was anfangen?

Liebe Grüße und 'ne gute Nacht wünsche ich Euch allen!

Eure Xenia

P.S. Ich glaube, daß ich demnächst eine neue Fortsetzung starte; irgendwelche Namensvorschläge? Ich habe mir gedacht, daß das "hoffnungslos" dabei bleiben sollte, damit alle "meinen" thread wiederfinden.
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Xenia »

Ach Annie, falls Du das noch liest vor morgen früh: Du hast doch eine Freundin in der Schweiz. Ich gehe daher davon aus, daß Du manchmal in CH bist. Wo tauschst Du das Geld, was ist geschickter?

Nochmal Grüße, X.
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Faustus
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Faustus »

Hallo Xenia !


Nur nochmal hier - Du bist nicht allein, und morgen werde ich an Dich denken !! Leider werde ich ja dann bis zum Wochenende vom Web abgeschnitten sein waehrend meiner Reise, aber ich hoffe es geht diesmal alles gut !!!


Gute Nacht,


Faustus
Xenia
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Xenia »

Guten Morgen, meine lieben Schäfchen!

Ich habe gerade schon Weckdienst gespielt, meine Freundin angerufen, daß sie aufstehen soll. Daher bin ich ein wenig albern. Weil ich, um sie richtig wach zu kriegen, einen Haufen Quatsch erzählen mußte...

Ich selbst bin schon seit 05.45 Uhr wach. Mein innerer Wecker funktioniert wieder ganz gut, denn ich bin ein paar Minuten vor dem Wecker aufgewacht. Ich muß nämlich noch die Fahrkarten kaufen und der Zug fährt um 08.08 Uhr...

Jetzt will/muß ich duschen, aber ich will nicht. Ist dann immer so viel Arbeit, Abtrocknen, eincremen, anziehen...

Na, ich werde mal kurz unter die Dusche springen, Ihr wartet hier so lange, okay?!

So, das wäre geschafft...

Ich bin übrigens mal wieder richtig glücklich - trotz meines ganzen Unglücks - daß ich Euch habe: heute morgen habe ich schon eine "viel-Glück-Karte" bekommen, was mich total gefreut hat! Und eine e-mail, in der mir auch Glück gewünscht wird. Ach, das tut sooo gut.

So, jetzt sitze ich geschniegelt und gestriegelt und zitternd vor Aufregung hier. Daher höre ich jetzt auch wieder auf zu schreiben, bleibe aber noch ein bißchen online.

Falls jemand eine Idee für den Untertitel der nächsten Fortsetzung hat, bitte melden! Ich will nämlich heute abend oder halt für mein nächstes Posting eine neue Fortsetzung starten. Dieses Warten hier ist ja nicht mehr vertretbar...

Ciao, wünscht mir Glück!!!

Eure Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Xenia »

Ich habe Angst!!! Das ist ja wie vor einer wichtigen Prüfung, so fühlt es sich an. Oder als ob ich mich um einen Chefposten bewerbe. Adrenalin steigt gerade ins Unermeßliche!!!!

Ciao, bis heute abend oder so, Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Quentin
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Quentin »

Hallo Xenia,

hab gerade gesehen, daß Dein User-Profil offen ist. Ich schreibe Dir demnächst mal ne Mail, wo ich ein bißchen meiner beruflichen Laufbahn mitteile, o.k.?

Erstensmal könnte es doch länger werden, und außerdem möchte ich doch nicht alles offen ins Netz stellen.

Melde mich.

Gruß

Quentin
SRT
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von SRT »

Liebe Xenia,
es ist ca. 9.30 Uhr.
Fange mit Daumendrücken an.

INUIT
Xenia
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Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Ihr Lieben,

Inuit, ich hoffe, Du hast noch alle Daumen dran???

Also, komme gerade aus Basel zurück, im kommenden Februar mache ich ein dreiwöchiges Praktikum in der Basler Psychiatrie/forensische Abteilung. Habe auch von meiner Depression erzählt.

Aber mehr schreibe ich in der nächsten Fortsetzung, die ich heute noch eröffne. Hier dauert das Laden einfach zu lange und außerdem ist das mit Basel ja auch ein kleiner Neuanfang, der es wert ist, wieder mal einen neuen "hoffnungslosen" thread zu eröffnen. Muß mir nur noch einen Untertitel überlegen...

Bis dann, liebe Grüße,
Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
SRT
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Registriert: 1. Apr 2003, 19:24

Re: hoffnungslos VII - Hoffnung!!!

Beitrag von SRT »

Liebe Xenia ,
da freu ich mich für dich und bin neugierig die ganze Geschichte zu lesen.

Vielleicht kannst du dich ja entschliessen die HOFFNUNG als erstes für deinen 8ter zu nennen.
Wenn ich sehe was du alles machst und bewegst in deinem Leben,hat das trotz der ganzen leidenden schmerzenden Anteile, für mich viel mehr mit HOFFNUNG zu tun als mit
hoffnungslosigkeit.

War so ein Gedanke

INUIT

.....dann hat es plink gemacht und der 8ter ist da. Supertitel..
neue Hoffnung,neues Leid.
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