Ich weis nicht was ich tun soll

Antworten
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von John4155 »

Hallo,

ich habe seit 30 Jahren immer wieder Depressionen gehabt. Aktuell bin ich seit Mai 2013 arbeitsunfähig. Ich leider immer noch unter Depressionen. Sowie einer borderline Akzentuierung. Seit November 2013 bin arbeitslos. Ich beziehe Krankengeld. Februar 2014 habe ich einen Rentenantrag gestellt. Sowie die Feststellung der Schwerbehinderung beantragt.

Meine Psychiaterin hat einen Brief von meiner Krankenkasse bekommen. Sie hat mich jetzt unter Druck gesetzt, und keine meiner Argumente gelten lassen, ich solle doch in eine Arbeitsreha gehen und mich dahingehend mit der Arbeitsagentur in Verbindung setzen. Sie will mich nur noch bis Juni arbeitsunfähig schreiben.

Ich weis nicht was ich tun soll. Da ich mich nicht arbeitsfähig fühle, die Krankenkasse aber anscheinend Druck auf die Ärztin ausübt mich nicht mehr länger krank zu schreiben.

Ich hätte gerne noch gewartet bis ich symptomfrei bin.

Hat jemand Erfahrung mit so einer Situation, und wie man damit umgeht?

Danke
Viele Grüße

John
Haferblues
Beiträge: 1004
Registriert: 21. Okt 2012, 12:50

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von Haferblues »

Hallo John,

Frage: warum schickt dich die Psychiaterin nicht in eine Reha, wenn sie das für notwendig hält????

Hast du schon eine Reaktion auf deinen Rentenantrag. Da wirst du doch bestimmt dem Medizinschen Dienst der Rentenkasse vorgestellt. Der muss deine Erwerbsunfähigkeit feststellen.

Ich fürchte, deine Krankenkasse möchte dich zum Arbeitsamt (Kostenträger) abschieben. Dort bist du aber falsch, wenn du auf Dauer arbeitsunfähig bist.

Gibts bei dir in der Nähe eine Sozial- oder Erwerbslosenberatung?? Die würde ich an deiner Stelle aufsuchen. Dort findest du Rag. Du kannst aber auch in einem Erwerbslosenforum fragen. Dort findest du Menschen, die ähnliche Probleme durchgemacht haben.

viel Glück und viele Grüße
Rifka
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo John,

seit Mai 2013 bist du AU, also hast du theoretisch noch bis Dezember 2014 Zeit, bis du ausgesteuert wirst, oder sehe ich das falsch?! Und da hast du jetzt schon Rente beantragt? Warum?, bis dahin kann sich doch noch was tun bzgl. deiner Gesundheit.
Und warum macht die Krankenkasse Druck auf die Ärztin, wenn du doch eigentlich 11/2 Jahre Krankengeld am Stück für ein und die selbe Diagnose beziehen darfst?
Das verstehe ich nicht. Haben sie keine Lust mehr, Krankengeld zu zahlen?
So wie Rifka, schon sagt, eine Reha würde dir bestimmt gut tun. Und die würde ich an deiner Stelle auf alle Fälle probieren.

Eine Depression braucht allerdings viel Zeit, bis sie sich mit der richtigen Therapie wieder zurück bildet. Mit der Arbeit zu warten, bis alle Symptome weg sind, dauert viel zu lange. Ich habe auch noch Restsymptome und kann trotzdem schon arbeiten gehen.

liebe Grüße
aikido
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von Zarra »

Hallo John,

ich kenne mich mit Deiner Situation nicht aus, doch ein paar Dinge sind mir in Deiner Darstellung unklar:

Wenn man einen Rentenantrag stellt, legt man ja meist die Befürwortung des eigenen Arztes bei. Du wirst ja damals mit Deiner Psychiaterin darüber geredet haben. Oder war sie damals schon nicht für den Rentenantrag?

Die Krankenkasse will verständlicherweise Bemühungen sehen, daß Du aus der Krankheit herauskommen könntest: Medikation, ambulate Psychotherapie, ggf. eben auch stationäre Rehabilitation, medizinisch und/oder beruflich. Weiß die Krankenkasse von Deinem Rentenantrag? Wenn nicht, könnte sie das ja "friedlicher" stimmen; wäre ggf. einen Versuch wert.

Während einer medizinischen und soweit ich schätze auch während einer beruflichen Rehabilitation ist man ja weiterhin "arbeitsunfähig" geschrieben. Von daher macht einen Teil der Aussagen keinen Sinn. Falls die Reha allerdings vom Rentenversicherungsträger gezahlt wird, erhält man während dieser Zeit Übergangsgeld von der Rentenversicherung - und nicht Krankengeld von der Krankenkasse.

"Warten, bis man symptomfrei ist": ... naja, das klingt einerseits zu schön, um wahr zu sein, so wie es formuliert ist, wenn man einfach zuwarten müßte ... andererseits ziemlich utopisch ... (siehe aikido!); außerdem: Wenn Du einen Rentenantrag gestellt hast, scheinst Du ja nicht gerade damit zu rechnen?!

Beratungsmöglichkeiten:
* Sozialpsychiatrischer Dienst (über die Landkreise organisiert);
* Da Du einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt hast ... und wenn es um Arbeitsmöglichkeiten gehen sollte (inwieweit diese auch Richtung Rente beraten, weiß ich nicht, schätze eher weniger oder nicht): Integrationsamt bzw. Integrationsfachdienst (http://de.wikipedia.org/wiki/Integrationsfachdienst" onclick="window.open(this.href);return false;).

Viele Grüße, Zarra
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von John4155 »

Haferblues hat geschrieben:Hallo John,

Frage: warum schickt dich die Psychiaterin nicht in eine Reha, wenn sie das für notwendig hält????

Hast du schon eine Reaktion auf deinen Rentenantrag. Da wirst du doch bestimmt dem Medizinschen Dienst der Rentenkasse vorgestellt. Der muss deine Erwerbsunfähigkeit feststellen.

Ich fürchte, deine Krankenkasse möchte dich zum Arbeitsamt (Kostenträger) abschieben. Dort bist du aber falsch, wenn du auf Dauer arbeitsunfähig bist.

Gibts bei dir in der Nähe eine Sozial- oder Erwerbslosenberatung?? Die würde ich an deiner Stelle aufsuchen. Dort findest du Rag. Du kannst aber auch in einem Erwerbslosenforum fragen. Dort findest du Menschen, die ähnliche Probleme durchgemacht haben.

viel Glück und viele Grüße
Rifka
Hi Rifka,

warum mich meine Psychiaterin nicht in Reha schickt weis ich nicht. Für mich käme nur eine berufliche Reha in Frage. Weil ich bereits zweimal stationär in Behandlung war, und ich nicht glaube das mir eine medizinische Reha etwas bringt. Ich hatte geplant erst einmal aus der Episode raus zu sein, bevor ich mich um so etwas kümmern muss. :(

Ich habe bald einen Termin beim Gutachter der Rentenversicherung, und hoffe dann bald zu wissen woran ich bin.

Es gibt eine Sozialberatung. ich werde da mal anrufen.

Danke und liebe Grüße
Viele Grüße

John
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von John4155 »

aikido_1987 hat geschrieben:Hallo John,

seit Mai 2013 bist du AU, also hast du theoretisch noch bis Dezember 2014 Zeit, bis du ausgesteuert wirst, oder sehe ich das falsch?! Und da hast du jetzt schon Rente beantragt? Warum?, bis dahin kann sich doch noch was tun bzgl. deiner Gesundheit.
Und warum macht die Krankenkasse Druck auf die Ärztin, wenn du doch eigentlich 11/2 Jahre Krankengeld am Stück für ein und die selbe Diagnose beziehen darfst?
Das verstehe ich nicht. Haben sie keine Lust mehr, Krankengeld zu zahlen?
So wie Rifka, schon sagt, eine Reha würde dir bestimmt gut tun. Und die würde ich an deiner Stelle auf alle Fälle probieren.

Eine Depression braucht allerdings viel Zeit, bis sie sich mit der richtigen Therapie wieder zurück bildet. Mit der Arbeit zu warten, bis alle Symptome weg sind, dauert viel zu lange. Ich habe auch noch Restsymptome und kann trotzdem schon arbeiten gehen.

liebe Grüße
aikido
Hallo Aikido,

Du siehst das richtig. Ich hätte bis Dezember Anspruch auf Krankengeld.
Ich habe jetzt bereits die Rente beantragt, weil das mindestens 6 Monate brauch bis ich einen Bescheid bekomme. Falls ich dann Einspruch erheben muss, noch länger. Nachdem ich seit 1984 fünf Episoden hatte, die Abstände zwischen den Episoden geringer werden und dafür die Episoden länger bin ich bezüglich meiner Belastbarkeit pessimistisch. Was noch dazu kommt, ist der Umstand das die Pharmakotherapie diesmal kaum anschlägt. Der Antrieb ist okay. Aber meine Stimmung ist immer noch depressiv. Seit dem ich bei der Krankenkasse bin, ist es das zweite Mal das sie Therapien bezahlen müssen. Meine Krankenkasse wurde vor kurzem von einer anderen Krankenkasse übernommen. Diese war schon in den Medien, weil sie chronisch Kranke loswerden wollte.

Ich war im Dienstleistungsbereich tätig. Wo eine hohe Belastbarkeit Voraussetzung ist. Den Stress schaffe ich nicht mehr. Ausserdem gelte ich aufgrund meines Alters als schwer vermittelbar.

Weis Dein Arbeitgeber von Deiner Erkrankung?
Wie organisierst Du die Therapietermine?

Liebe Grüße und Danke
Viele Grüße

John
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von John4155 »

Zarra hat geschrieben:Hallo John,

ich kenne mich mit Deiner Situation nicht aus, doch ein paar Dinge sind mir in Deiner Darstellung unklar:

Wenn man einen Rentenantrag stellt, legt man ja meist die Befürwortung des eigenen Arztes bei. Du wirst ja damals mit Deiner Psychiaterin darüber geredet haben. Oder war sie damals schon nicht für den Rentenantrag?

Die Krankenkasse will verständlicherweise Bemühungen sehen, daß Du aus der Krankheit herauskommen könntest: Medikation, ambulate Psychotherapie, ggf. eben auch stationäre Rehabilitation, medizinisch und/oder beruflich. Weiß die Krankenkasse von Deinem Rentenantrag? Wenn nicht, könnte sie das ja "friedlicher" stimmen; wäre ggf. einen Versuch wert.

Während einer medizinischen und soweit ich schätze auch während einer beruflichen Rehabilitation ist man ja weiterhin "arbeitsunfähig" geschrieben. Von daher macht einen Teil der Aussagen keinen Sinn. Falls die Reha allerdings vom Rentenversicherungsträger gezahlt wird, erhält man während dieser Zeit Übergangsgeld von der Rentenversicherung - und nicht Krankengeld von der Krankenkasse.

"Warten, bis man symptomfrei ist": ... naja, das klingt einerseits zu schön, um wahr zu sein, so wie es formuliert ist, wenn man einfach zuwarten müßte ... andererseits ziemlich utopisch ... (siehe aikido!); außerdem: Wenn Du einen Rentenantrag gestellt hast, scheinst Du ja nicht gerade damit zu rechnen?!

Beratungsmöglichkeiten:
* Sozialpsychiatrischer Dienst (über die Landkreise organisiert);
* Da Du einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt hast ... und wenn es um Arbeitsmöglichkeiten gehen sollte (inwieweit diese auch Richtung Rente beraten, weiß ich nicht, schätze eher weniger oder nicht): Integrationsamt bzw. Integrationsfachdienst (http://de.wikipedia.org/wiki/Integrationsfachdienst" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;).

Viele Grüße, Zarra
Hallo Zarra,

das ist eine gute Frage. Ich habe mit ihr darüber geredet wie ich die Sache sehe. Ich weis aber nicht was sie der Rentenversicherung geschrieben hat. Sie hat die Unterlage direkt an die Rentenversicherung geschickt, ohne mich über den Inhalt zu informieren. Ich bin mit meiner Ärztin eh unzufrieden. Ich bin pro Arzttermin gerade mal 15 Minuten bei ihr. So daß gar keine Zeit ist über irgendetwas ausführlich zu reden. Sie hört mir auch nicht wirklich zu. Leider sind in der Großstadt in der ich lebe alle Psychiater/ Neurologen die ich hatte so drauf.

Ich habe die Krankenkasse über meinen Rentenantrag informiert. Ausserdem mache ich eine Psychotherapie.

Laut Aussage der Ärztin würde die Reha über die Arbeitsagentur oder Rentenversicherung laufen.

Ich will ja nicht einfach zuwarten bis ich symptomfrei bin. Deshalb nehme ich die Medis und mache Psychotherapie. Den Rentenantrag habe ich gestellt, weil die Rente erst einmal nur auf ein Jahr läuft. Damit hätte ich Zeit an mir zu arbeiten ohne die Krankenkasse im Genick zu haben. Mittelfristig will ich für ein paar Stunden wieder arbeiten. Am Besten im zweiten Arbeitsmarkt. Wo ich nicht wieder an der Arbeit scheitere.

Was mich pessimistisch macht, ist das ich in dieser Episode seit mindestens einem Jahr festsitze. Früher hatten die Medis toll geholfen. Diesmal geht aber nichts vorwärts.

Liebe Grüße und Danke!
Viele Grüße

John
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von Zarra »

Hallo John,

Du machst ja alles, was so üblich ist. Da ist dann guter Rat teuer.

Daß der Gutachtertermin hinsichtlich des Rentenantrags bald ist, ist ja schon mal gut.

Es gilt ja auch Reha vor Rente, d.h. es könnte auch sein, daß dieser Gutachter und die Rentenversicherung Dir erst mal Reha vorschlagen "muß" (sicher nicht in jedem Fall, aber u.U.). - Dann kann ich noch von einem Bekannten aus einer Selbsthilfegruppe erzählen, der auch eine berufliche Reha beantragt hatte (das paßte m.E. alles, er war davor auch mindestens länger in einer Tagesklinik gewesen, eventuell sogar kürzer stationär, das weiß ich aber nicht sicher) - das wurde dann erst mal abgelehnt und er mußte ZUVOR nochmal eine medizinische Reha (und danach kam dann erst die berufliche) machen; das Blöde ist, daß das dann halt alles Beantragungs- und Wartezeit kostet.

Du hast wahrscheinlich bereits verschiedene Antidepressiva ausprobiert?

LG, Zarra
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von John4155 »

Zarra hat geschrieben:Hallo John,

Du machst ja alles, was so üblich ist. Da ist dann guter Rat teuer.

Daß der Gutachtertermin hinsichtlich des Rentenantrags bald ist, ist ja schon mal gut.

Es gilt ja auch Reha vor Rente, d.h. es könnte auch sein, daß dieser Gutachter und die Rentenversicherung Dir erst mal Reha vorschlagen "muß" (sicher nicht in jedem Fall, aber u.U.). - Dann kann ich noch von einem Bekannten aus einer Selbsthilfegruppe erzählen, der auch eine berufliche Reha beantragt hatte (das paßte m.E. alles, er war davor auch mindestens länger in einer Tagesklinik gewesen, eventuell sogar kürzer stationär, das weiß ich aber nicht sicher) - das wurde dann erst mal abgelehnt und er mußte ZUVOR nochmal eine medizinische Reha (und danach kam dann erst die berufliche) machen; das Blöde ist, daß das dann halt alles Beantragungs- und Wartezeit kostet.

Du hast wahrscheinlich bereits verschiedene Antidepressiva ausprobiert?

LG, Zarra
Hi Zarra,

leider hast Du Recht. Guter Rat ist teuer. Ich habe mich auch auf Warteliste für eine tagesstrukturierende Einrichtung setzen lassen.

Auch ich rechne damit das ich erst auf med. Reha muss. Was mir nicht passt. Weil ich schon zweimal stationär war, und ich nicht sehe wie eine Reha da helfen sollte, und ich meine Psychotherapie unterbrechen müsste.

Ich habe früher Citalopram genommen. Auch in dieser Episode fing ich damit an. Leider blieb diesmal die Stimmungsaufhellung aus. Dann bekam ich zusätzlich Mirtazapin. Seitdem schlafe ich besser. Die Stimmungsaufhellung blieb weiterhin aus. Zuletzt bekam ich zusätzlich Elontril. So daß ich zuletzt drei AD täglich zu mir nahm. Trotzdem blieb die Stimmungsaufhellung aus. :(
Mit meiner Psychiaterin komme ich da leider nicht weiter. So langsam erwarte ich von den Ärzten nicht mehr das sie mir helfen können oder wollen. Ich habe den EIndruck das die gerade einmal soviel machen das man nicht suizidal ist. Das wars dann auch schon.

LG
Viele Grüße

John
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von Zarra »

Hi John,

zu Psychiatern sag' ich nix ... ich bin schließlich wieder zu dem zurück, der mich wenigstens gut einschätzen kann und bei mir ein relativ gutes Händchen hinsichtlich der Medikamente hat; ... aber es gibt auch da sicher Unterschiedliches, vor allem was ein "ganzheitlicheres" psychiatrisches Gespräch angeht. Wenn Du Dich da zumindest mal nach einer Zweitmeinung umsiehst?

Psychiater sind wohl insofern auch keine Zauberer, als sie nicht sicher sagen können, ob eine Antidepressivum bei einm bestimmten Patienten anschlägt oder nicht.
Es gibt ja noch einige andere als die von Dir genannten, auch andere "Gruppen" (z.B. trizyklische Antidepressiva); wobei hinsichtlich der Wirkungen/Nebenwirkungen ja auch immer die Frage ist, ob mehr die Antriebsteigerung oder mehr die z.B. Schlafförderung im Vordergrund steht. Doch natürlich ist es besonders irritierend, daß Citalopram Dir bereits schon einmal half und nun nicht mehr oder nicht mehr so recht. Und Medikamentenumstellungen sind ja auch lästig.

LG, Zarra
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von John4155 »

Zarra hat geschrieben:Hi John,

zu Psychiatern sag' ich nix ... ich bin schließlich wieder zu dem zurück, der mich wenigstens gut einschätzen kann und bei mir ein relativ gutes Händchen hinsichtlich der Medikamente hat; ... aber es gibt auch da sicher Unterschiedliches, vor allem was ein "ganzheitlicheres" psychiatrisches Gespräch angeht. Wenn Du Dich da zumindest mal nach einer Zweitmeinung umsiehst?

Psychiater sind wohl insofern auch keine Zauberer, als sie nicht sicher sagen können, ob eine Antidepressivum bei einm bestimmten Patienten anschlägt oder nicht.
Es gibt ja noch einige andere als die von Dir genannten, auch andere "Gruppen" (z.B. trizyklische Antidepressiva); wobei hinsichtlich der Wirkungen/Nebenwirkungen ja auch immer die Frage ist, ob mehr die Antriebsteigerung oder mehr die z.B. Schlafförderung im Vordergrund steht. Doch natürlich ist es besonders irritierend, daß Citalopram Dir bereits schon einmal half und nun nicht mehr oder nicht mehr so recht. Und Medikamentenumstellungen sind ja auch lästig.

LG, Zarra
Hi Zarra,

ich habe mich an die unabhängige Patientenberatung gewendet. Mal sehen was die sagen.

Mir ist bewusst das es bei den Medis mit "try and error" funktioniert. Ich finde es nur Schade das weder in der Tagesklinik noch jetzt die Zeit genommen wird um das passende Medikament zu finden. Ich würde mir wünschen das meine Psychiaterin mehr Medis ausprobieren würde.

Laut Fachliteratur kommt es durchaus vor das AD nach längerer Zeit nicht mehr richtig wirken. Ich habe auch von anderen Patienten erfahren das sie das gleiche Problem haben.

LG & Danke
Viele Grüße

John
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von Zarra »

Hi John,

hat Deine Psychiaterin sich geweigert, daß Du ein anderes AD ausprobieren kannst??!? ... es gibt ja nichts, was es nicht gibt ... doch das kann ich mir bei allen den je mir gegegneten nicht wirklich vorstellen. Das wäre dann aber wirklich ein Grund, "einfach" zu einem anderen Psychiater zu gehen. Klar, Wartezeit. Aber vormerken lassen - absagen kannst Du immer noch. Oder/Und zwischenrein mal dringlich nachfragen und den Sachverhalt schildern.

LG, Zarra
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von John4155 »

Zarra hat geschrieben:Hi John,

hat Deine Psychiaterin sich geweigert, daß Du ein anderes AD ausprobieren kannst??!? ... es gibt ja nichts, was es nicht gibt ... doch das kann ich mir bei allen den je mir gegegneten nicht wirklich vorstellen. Das wäre dann aber wirklich ein Grund, "einfach" zu einem anderen Psychiater zu gehen. Klar, Wartezeit. Aber vormerken lassen - absagen kannst Du immer noch. Oder/Und zwischenrein mal dringlich nachfragen und den Sachverhalt schildern.

LG, Zarra
Hi Zarra,

ich habe mich nicht getraut Einspruch zu erheben und auf ein anderes AD zu bestehen. Ich hatte sie gefragt warum ich jetzt wieder zusätzlich das Citalopram nehmen soll, und da antwortete sie weil es mir gut getan hat. Obwohl wir 5 Minuten vorher darüber sprachen das es mir nichts gebracht hat. :(

Sobald der Zeitpunkt passt, werde ich zu einem anderen Psychiater wechseln.

LG
Viele Grüße

John
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von Zarra »

Hi John,

vielleicht solltest Du etwas mutiger sein und Deine Psychiaterin auf Widersprüche hinweisen - neben leicht ignoranten Exemplaren gibt es auch welche, die einfach auch Menschen sind und mal einen unkonzentrierteren Tag haben und über die vielen unterschiedlichen Patienten auch mal was vergessen; wenn sie gut ist, sagt sie dann: "Ach ja, dann müssen wir uns was anderes überlegen", - und tut das.

Ich habe in einem Fall auch nochmals angerufen, weil mir daheim die Kombination von zwei (von drei? (oder vier??)) Sachen komisch vorkam, ich hatte dort nicht drangedacht und beim Psychiater war das wohl auch nicht in der aktuellen Kategorie (ich hatte das eine fragliche Medikament eben schon länger genommen), - und mein Verdacht bestätigte sich und ich bekam telefonisch eine Klärung. - So fix geht es bei Dir wohl nicht, aber vielleicht läßt sich mit einem Nachfragen ein früherer nächster Termin vereinbaren.

In solch einem wie dem von Dir geschilderten Fall würde ich mir durchaus überlegen, mir parallel zwei verschiedene Meinungen anzuhören (u.U. schwören verschiedene Psychiater auf unterschiedliche Medikamente) - parallel ausprobieren kann man nicht und muß sich dann schon entscheiden, aber vielleicht ergibt sich so ein sicheres Gefühl, vor allem kein Gefühl des Ausgeliefertseins.

Liebe Grüße und das notwendige "Beharren",
Zarra
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von John4155 »

Zarra hat geschrieben:Hi John,

vielleicht solltest Du etwas mutiger sein und Deine Psychiaterin auf Widersprüche hinweisen - neben leicht ignoranten Exemplaren gibt es auch welche, die einfach auch Menschen sind und mal einen unkonzentrierteren Tag haben und über die vielen unterschiedlichen Patienten auch mal was vergessen; wenn sie gut ist, sagt sie dann: "Ach ja, dann müssen wir uns was anderes überlegen", - und tut das.

Ich habe in einem Fall auch nochmals angerufen, weil mir daheim die Kombination von zwei (von drei? (oder vier??)) Sachen komisch vorkam, ich hatte dort nicht drangedacht und beim Psychiater war das wohl auch nicht in der aktuellen Kategorie (ich hatte das eine fragliche Medikament eben schon länger genommen), - und mein Verdacht bestätigte sich und ich bekam telefonisch eine Klärung. - So fix geht es bei Dir wohl nicht, aber vielleicht läßt sich mit einem Nachfragen ein früherer nächster Termin vereinbaren.

In solch einem wie dem von Dir geschilderten Fall würde ich mir durchaus überlegen, mir parallel zwei verschiedene Meinungen anzuhören (u.U. schwören verschiedene Psychiater auf unterschiedliche Medikamente) - parallel ausprobieren kann man nicht und muß sich dann schon entscheiden, aber vielleicht ergibt sich so ein sicheres Gefühl, vor allem kein Gefühl des Ausgeliefertseins.

Liebe Grüße und das notwendige "Beharren",
Zarra
Hi Zarra,

danke sehr.

LG
Viele Grüße

John
sam1960
Beiträge: 135
Registriert: 10. Okt 2014, 11:48

Re: Ich weis nicht was ich tun soll

Beitrag von sam1960 »

John4155 hat geschrieben: .....Sie hat mich jetzt unter Druck gesetzt, und keine meiner Argumente gelten lassen, ich solle doch in eine Arbeitsreha gehen und mich dahingehend mit der Arbeitsagentur in Verbindung setzen.
Ich frage mal etwas naiv: Was kann denn passieren, wenn Du in diese Arbeitsreha gehst?
Wenn Du dem Stress nicht gewachsen bist, dann scheiterst Du damit und das sollte doch für die Krankenkasse Beweis genug sein, dass Du die Sache nicht packst.
Und wenn sich körperliche Beschwerden einstellen, Magenschmerzen etc. dann bist Du eben nächsten Tag wieder beim Arzt.

Wie bereits gesagt, vielleicht ewas naiv von mir, aber so kannst Du zeigen, "dass es nicht geht".
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Antworten