Ich suche, aber weiss nicht was

[froschkönig]

Ich bin seit ungefähr 10 Jahren in Behandlung wegen Depressionen. Seit dieser Zeit habe ich Medikamente genommen. Trotz der Medikamente musste ich immer wieder ins Krankenhaus. Ich habe auch die ganze Zeit mein Leben nicht wieder wirklich auf die Reihe bekommen.
Vor meinem ersten Krankenhausaufenthalt war ich zur Kur (da war ich auch schon richtig fertig). Mir wurde in der Kur empfohlen mir etwas zu suchen was mir Freude macht. Ich habe aber bis heute, also in 10 Jahren, nichts gefunden. Mittlerweile habe ich es aufgegeben.
Seit 3 Jahren lebe ich wieder mit meinem Exmann zusammen, weil ich dachte er hätte sich geändert. Hat er aber nur so lange durchgehalten bis ich zu ihm gezogen bin. Reden kann ich daher leider noch immer nicht mit ihm bzw. er versteht nicht was ich meine. Durch den Umzug bin ich auch mal wieder aus meinem Umfeld gerissen worden und habe niemanden mit dem ich reden kann. Wobei ich auch noch das Problem habe es nie gelernt zu haben über meine Gefühle und Probleme zu reden.
Im Frühjahr diesen Jahres bin ich dann zu der Erkenntnis gelangt das es keinen Sinn mehr macht.Ich habe dann meine Angelegenheiten geregelt und versucht mich umzubringen. Was nicht gelungen ist. Ich wurde in ein Krankenhaus eingewiesen welches grottenschlecht war. Mit viel Anstrengung kam ich wieder raus. Aber danach ging es mir schlechter als vorher. Ich ging danach zu einer Therapie. Medikamente lehne ich ab, da sie keine Wirkung bei mir hatten. Plötzlich, ohne einen Grund, ging es mir besser. Das blöde ist nur: an meiner Grundsituation hat sich nichts geändert. Es gibt noch immer keinen Sinn und ich kann mich über nichts freuen. Auch die alltäglichen Dinge funktionieren nicht.
Es müsste doch jetzt besser sein. Ist es aber nicht. Nur meine Stimmung ist besser und der Elefant sitzt nicht mehr auf meiner Brust.
Es gibt auch kein konkretest Problem das gelöst werden könnte. Ich weiss einfach nicht weiter.

[Brummi59]

Hallo und Willkommen Froschkönig,

in vielen Dingen die Du schreibst finde ich mich wieder. Auch wenn ich gerade in einer sehr tiefen depressiven Phase festhänge, kann und will ich nicht Alles auf die Depression schieben.
Da muß noch etwas Anderes sein und ich denke das dies auch bei Dir so ist.
Der Rückweg zu Deinem Ex zeigt mir das Du nicht mit und ohne ihm kannst. So wie bei mir. Meine Lebensgefährtin versucht alles Mögliche um mir das Leben irgendwie angenehm zu machen. Je mehr sie macht umso mehr kapsel ich mich ab. Mittlerweile frage ich mich ob ich überhaupt Beziehungsfähig bin. Bin ich allein, fehlt mir etwas und habe ich eine Partnerin, wäre ich am liebsten wieder allein.
Jetzt strebe ich wegen den Depressionen eine Langzeittherapie an. Dort werde ich versuchen eine Psychanalyse zu bekommen. ch will endlich wissen was mit mir los ist. Vielleicht wäre so eine Psychanalyse auch etwas für Dich.
Effektiv habe auch ich das Gefühl das die Medikamente bei mir nicht anschlagen. Andererseits möchte ich nicht wissen wie es ohne Medis wäre. Versuche doch mal Dich neu einstellen zu lassen. Leider sind oftmals iele Versuche nötig bis die richtige "Rezeptur" gefunden ist.

[2304.1900]

Hallo Froschkönig ,

erst mal Herzlich Willkommen im Forum.

Aus dem was du schreibst kann man im Rahmen der Krankheit noch nicht viel entnehmen.
Aber ich hätte schon eine Idee.
Wie wurde die Diagnose gestellt?
Welche Untersuchungen wurden gemacht (EEG, Blut, Psychoanalytische Test, etc.).
Wurde die Diagnose schon in Frage gestellt und ergebnissoffen Untersucht?
Wen ja warum?

Liebe Grüße,
Stefan

[froschkönig]

Hallo Dieter,

danke für die Übermittlung Deiner Erfahrungen. Das mit Dir und Deine Lebensgefährtin kann ich gut nachvollziehen. Ich bin auch immer so zweigeteilt ( ich weiss nicht wie ich es sonst nennen soll). Einerseits will ich keinen um mich haben, andererseits will ich nicht alleine sein. Aber mir geht es mit vielen Sachen so. Ich will etwas und will es auch nicht. Ist echt anstregend.


LG. Eva

[froschkönig]

Hallo Stefan,

ich weiss nicht so genau wie meine Diagnose lautet. Es wurde halt nur von Depression gesprochen. Ich habe keine weiteren Untersuchungen gehabt. Weder in dem Krankenhaus wo ich sonst war, noch in dem Krankenhaus wo ich jetzt war. Wo ich jetzt im Krankenhaus war habe ich gesagt das ich keine Medis will. Ich habe dann auch keine bekommen. Sonst habe ich die Medis die ich bekam genommen. Sie haben aber nicht geholfen. Mir wurden die Wirkung und Nebenwirkung der einzelnen Medis auch nie erklärt und ich war so mies drauf das es mir egal war. Mittlerweile habe ich schon so viele Medis durch, das ich da keine Hoffnung mehr habe und keine neuen mehr probieren will. Meine Therapeutin will mich derzeit wieder überreden.

LG Eva

[Brummi59]

Hallo Eva,

ich habe es aufgegeben ständig gegen mich zu kämpfen. Ich will - ich will nicht, ich kann - ich kann nicht.
Deshalb werde ich es mit einer Langzeittherapie versuchen. Raus aus dem gewohnten Umfeld und versuchen mich selbst kennenzulernen. Irgendwo muß da doch ein Schalter sein. Und wenn es nur der erste von hunderten Schaltern ist. Hauptsache ein Anfang ist gefunden. Rede doch mal mit Deiner Therapeutin ob sie nicht eine Langzeit für angebracht sieht.

[froschkönig]

Hallo Dieter,

ich kenne meine Therapeutin erst ganz kurz. Vertrauen gibt es da noch nicht wirklich. Sie hat mir vorhin gesagt das ich in eine eigene Wohnung ziehen soll. Ich glaube aber nicht, dass das des Rätsels Lösung ist. Ausserdem habe ich auch keine Kraft für einen erneuten Neuanfang. Jetzt habe ich wieder etwas neues zum grübeln. Ich habe nicht das Gefühl, dass das der richtige Ansatz ist. Sie meint mein Mann verursacht die Depressionen. Aber die Krankheit hat zum ersten Mal zum Zusammenbruch geführt als ich nicht mit meinem Mann zusammengewohnt habe. Es ist auch so das ich mich hier in der Schweiz nicht so wohl fühle das ich unbedingt hier bleiben will.

Liebe Grüße

Eva

[Brummi59]

Hallo Eva,

der Mann allein ist sicher nicht der alleinige Grund für eine Depression. Vielleicht aber doch ein Teil.
Meine Freundin ist ein nicht unerheblicher Teil und deshalb werde ich während der Langzeit versuchen einen Neuanfang ohne sie zu starten. Während der Therapie werde ich sicherlich dafür Unterstützung bekommen. Alleine schaffe ich es definitiv nicht.