Aufgabe

payasa
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Aufgabe

Beitrag von payasa »

Den ganzen Morgen überlege ich schon, warum es mir teilweise so schwer fällt, mich um Körperhygiene zu kümmern - ich war jetzt auch mit dem Hund laufen - ist mir eingefallen: Mir fehlt eine Aufgabe!

Früher hatte ich meine Kinder, da musste ich funktionieren, egal wie schlecht es mir ging. Ich musste arbeiten, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten, egal wie schlecht es mir ging. Dann zogen die Kinder sukzessive aus und mein Leben wurde ruhiger und irgendwie auch ärmer.

Ich hatte einen Partner in Bayern und bin nach fast 7-jähriger Beziehung wieder zurück gekommen in meine alte Heimat, im Rucksack schwerste Depressionen, Klinikaufenthalte und eine volle Erwerbsunfähigkeitsrente.

Hier habe ich einen 450,- Euro Job gefunden, eine Arbeit weit unter meinen Fähigkeiten, aber ich bin froh, dass ich mit 70GdB und 53 Jahren überhaupt noch etwas gefunden habe. Ich lebe, trotz meinem Minijob, mehr schlecht als recht, komme gerade so über die Runde. Das einzige, was mir Halt geben würde, nämlich ab und an zu meinen Kindern fahren, kann ich mir gar nicht leisten. So gehe ich 4 Mal die Woche für 3 Stunden zur Arbeit - da ziehe ich mich auch an, zurecht mache ich mich nicht - hocke eh nur am Telefon und keiner sieht mich. Von der Arbeit gehe ich nach Hause und schaue fern. Der Hund zwingt mich, überhaupt noch raus zu gehen und wenn wir spazieren gehen finde ich es meistens auch schön, aber ohne ihn würde ich es nicht tun.

Ich empfinde mein Leben als völlig sinnlos - mir fehlt eine richtige Aufgabe! Ich bewerbe mich, würde gerne versuchen, etwas mehr zu arbeiten - aber wer nimmt denn eine wie mich schon??

Über eine ehrenamtliche Tätigkeit habe ich schon nachgedacht, aber das ist etwas, was ich nicht tun "muss" und ich weiß, da würde ich mich nicht so zwingen - außerdem muss ich da hinfahren und das ginge dann auch noch von meinem bisschen Geld weg. Irgendwie ein bisschen ein Teufelskreis.
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
Zimperline
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Re: Aufgabe

Beitrag von Zimperline »

Hallo payasa,

darum grübele ich auch ständig nach. Wenn ich keinen Termin habe, dann kann es passieren das ich erst Mittags oder noch später meine Morgentoilette nachhole, schlimmsten Falls gar nicht. Mit meinem Hund gehe ich dennoch, aber halt nur mit ein paar Spritzern Wasser im Gesicht und gekämmt. Hätte ich den Hund nicht, weiß ich nicht ob ich überhaupt vor die Türe gehen würde.

Wollte Dir damit nur mitteilen, dass Du damit nicht alleine bist. Eine wirkliche Idee habe ich aber auch nicht, wie ich das in den Griff bekommen soll, außer nur das berühmte "Geduld".

Auch ich habe es mit Aufgaben versucht, wollte zum Bäcker gehen und mir 2 Brötchen kaufen. Da ich aber seit über 5 Monate schon nicht mehr einen Laden betreten habe, war dies auch schnell verflogen.

Über richtige Arbeit brauch ich mir noch keinen Kopf machen, denn was ich im Moment noch leisten kann, reicht für keinen Job der Welt, es sei denn es wäre einer wo ich mich hinsetzen und gucken kann ohne drüber nachzudenken. ;)

Liebe Grüße


Sabine
saneu1955
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Re: Aufgabe

Beitrag von saneu1955 »

Hallo payasa, hallo Zimperline, ich schließe mich euch an, bei mir ist es genauso, die wenigen Termine in der Woche schaffe ich noch gerade so, aber wenn ich hier zu Hause bin, könnte ich den ganzen Tag im Bett liegen. Ich werde nicht mehr gebraucht, wozu sich dann anziehen und schön machen, es kommt eh keiner vorbei oder nur sehr selten. Über die Thematik mit meinem Sohn und seiner Familie habe ich ja schon berichtet. Ich weis auch nicht, was ich den ganzen Tag machen soll und das zieht mich noch mehr herunter, auf der anderen Seite bin ich aber teils auch nicht in der Lage, raus zu gehen usw.

Saneu1955
BunteWolke
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Re: Aufgabe

Beitrag von BunteWolke »

Hallo Payasa,

aus deinen Zeilen lese ich sehr große Traurigkeit, aber auch, dass du systematisch überlegst, wie du deine Situation verändern kannst. Nur DIE Idee fehlt wohl noch. Und dabei ist mir aufgefallen, dass du alle Erwägungen mit ANDEREN in Verbindung bringst. Kann es sein, dass du dich schwer mit dir alleine beschäftigen kannst? Oder zumindest, dass dir das dann nicht die Erfüllung bringt?

Wenn ich falsch liege, sag es ruhig! Ansonsten können wir vielleicht mal gemeinsam in diese Richtung denken...

Viele Grüße
BunteWolke
~ Wer heute den Kopf in den Sand steckt, wird morgen mit den Zähnen knirschen ~
payasa
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Re: Aufgabe

Beitrag von payasa »

Vielen Dank für Eure Antworten!! Es tut mir gut, zu wissen, dass ich nicht alleine bin, gleichwohl das natürlich auch keine Besserung bringt.

BunteWolke - ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mich mit mir beschäftigen kann - über die Hälfte meines Lebens habe ich mit meinen Kindern verbracht, das war mein Lebensinhalt. Nun ja, ich lebe schon eine ganze Weile alleine, was heißt, ich halte es wenigstens mit mir aus, wenn ich es schaffe lese ich gerne, ich male Aquarelle, wenn ich mich aufraffen kann - aber was genau meinst du denn damit, dass ich mich nicht mit mir beschäftigen kann? Ich meine, ich fülle meinen 24-Stunden Tag nicht alleine aus, das ist richtig. Ich würde gerne gebraucht werden - am besten, wenn ich dafür noch entlohnt werden würde, dann könnte ich mir wieder etwas mehr erlauben... äh, ich schweife ab.

Was würde dir denn einfallen, BunteWolke? (Übrigens, du hast ein nettes Motto *lach)
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
Katerle
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Re: Aufgabe

Beitrag von Katerle »

Hallo payasa,

kann mich da gut in deine Situation hineinversetzen. Als meine Kinder eigene Interessen entwickelten, hatte ich dann angefangen, auch mal allein in die Stadt zu fahren, um für mich was zu tun. Also ich hatte dann angefangen, allein essen zu gehen, manchmal auch mit meinen Kindern, auch wenn ich Ängste hatte. Inzwischen kann ich ohne Probleme in ein Reataurant gehen und das werte ich natürlich auch als Erfolg. Spaziergänge hatte ich auch schon immer viel alleine gemacht.
Mir wurde dann auch seit meinem letzten Klinikaufenthalt emphohlen, mir ehrenamtlich was zu suchen für drei Stunden in der Woche. Jedoch hatte ich dabei keine Unterstützung durch meinen Mann erfahren. Aber mit Hilfe meiner Therapie schaffte ich es, zwar erst nach drei Anläufen, mich einer Kreativgruppe anzuschließen, in der ich nun schon seit sechs Jahren bin in einem Verein. Und das macht mir natürlich riesen Spaß, da ich schon immer gern zu Hause auch in der Richtung was gemacht hatte. Später schloss ich mich noch einer Selbsthilfegruppe für Depressionen an. Leider waren mir dann zwei Gruppen zuviel, so dass ich jetzt nur noch in einer Gruppe bin, was mir völlig ausreicht. Vielleicht wäre das ja auch eine Option für dich, einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Ich fühle mich auf jedem Fall ganz wohl dort und ich sehe das auch als eine Aufgabe an, momentan.

Wünsche dir alles Gute und positive Energie.

Katerle
payasa
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Re: Aufgabe

Beitrag von payasa »

Katerle,

das habe ich vielleicht vergessen, zu schreiben: ich gehe zur Therapie und einmal im Monat in eine Selbsthilfegruppe - ich versuche ja wirklich, aus diesem Sch....kreislauf heraus zu kommen!

Ganz ehrlich - ich werde nie alleine irgendwo essen gehen, das mach ich ja zu Hause schon - das macht mir einfach keinen Spaß. Und natürlich gehe ich alleine spazieren, ist ja sonst keiner da. Aber ich bin eigentlich ein sehr mitteilsamer Mensch, ich finde es schön, zu sagen: Guck mal da! Hast du das gesehen? Am Wochenende vergehen Tage, da sag ich kein Wort, weil keiner da ist, zu dem ich was sagen könnte.

In die Stadt gehen hat mir noch nie Spaß gemacht, auch nicht als halbwegs gesunder Mensch, ich bin lieber draußen im Wald oder so - und Vereine waren mir auch schon immer ein Gräuel - überhaupt Ansammlungen von Menschen.

Aber ich finde es super, dass du für dich so einen Weg gefunden hast, Katerle!!
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
Katerle
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Re: Aufgabe

Beitrag von Katerle »

Danke payasa, hoffe natürlich auch sehr, dass du für dich einen Weg findest.

Nun ja, ich gehe auch lieber mit jemanden essen, als allein, aber damals hatte niemand Zeit für
mich und da war ich dann eben alleingegangen. Von früher her kannte ich das überhaupt nicht, essen gehen. Wir waren eine große Familie (9 Leute und da wurde immer zu Hause gekocht und gegessen, auch zu Feierlichkeiten). In Urlaub waren wir damals ein einziges Mal als Familie, aber das war wunderschön. :) Und werden wir Geschwister auch nie vergessen...
Und in die Stadt war auch nie gerne gegangen, das hatte sich dann später so entwickelt, weil ich jetzt auch mal die Möglichkeit habe, auch mal was für mich zu tun. Ich finde Spaziergänge in der Natur auch schöner, als in die Stadt zu gehen. Aber alleine habe ich da Angst und im Wald sowieso, sogar wenn meine Leute mit dabei sind. Das hat aber was mit den Missbrauchserfahrungen in meiner frühesten Kindheit zu tun. Mit Ansammlungen von Menschen habe ich auch zu tun, aber das ist schon viel besser geworden.

Liebe Grüße
Brummi59
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Re: Aufgabe

Beitrag von Brummi59 »

Hallo ihr Lieben,

da habe ich gerade noch unter *Wie geht es euch aktuell?* geschrieben, das ich es nicht schaffe mir die Zähne zu putzen.
Dann bin ich in die Küche um einen neuen Pott Kaffee zu holen, obwohl er mit ungeputzten Zähnen gar nicht schmeckt. Kurz nachgedacht: "Du bist aufgestanden, hast Kaffee gekocht, soweit möglich die DTM im Fernseher verfolgt". Wird Zeit das ich mich dafür belohne. Ich bin ins Bad und hab mich mit einem ganz langen Zähne putzen belohnt. Jetzt ist eine Pause angsagt und danach belohne ich mich mit einer Rasur (so der Plan). Vielleicht klappt es ja über diesen Weg der Belohnung.
Wahrscheinlich muß ich erst lernen während der Krankheit schon mit kleinsten Schritten zufrieden zu sein.
Zumindest ist die Stimmung ein klitzekleines Stückchen besser und Hund/ Kater hats auch gefreut. Die bekamen ein Leckerli. Wenn auch emotionslos aber sie haben es bekommen.
Liebe Grüße
Dieter

---------------------------------------------------------------------------------
Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
BunteWolke
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Re: Aufgabe

Beitrag von BunteWolke »

Guten Abend Payasa,

du hast das schon richtig verstanden und wie ich lesen konnte, machst du ja auch Dinge nur für dich (malen, im Wald spazieren gehen). In diese Richtung dachte ich schon, aber ich denke, da brauchst du keine Anregungen, Ideen sind da, oder?

Allerdings ist mir aufgefallen, dass du einerseits traurig bist, wenn du am WE kein Wort mit jemanden wechseln kannst, anderseits magst du keine Menschenansammlungen (z.B, im Verein). Einzelne Personen wären also für dich gut? Wie schaut es mit Freunden aus? Hoffe, dass ist kein wunder Punkt?

Auch ist mir aufgefallen, dass du gerne eine Aufgabe mit Entlohnung hättest. Davon könntest du dir etwas Schönes gönnen. Wüsstest du spontan was?
Bei mir ging es immer um die Anerkennung (was ja ein Lohn auch sein kann). Wenn ich Lob bekam, da bin ich aufgeblüht und habe noch mal eine Schippe drauf gepackt, ob mir das gut tat, oder nicht. Und wenn es gar nicht beachtet wurde, oder als selbstverständlich angesehen wurde, bin ich fast geplatzt. Meine Therapeutin sagte mal zu mir, ich solle nicht etwas machen, weil ich davon etwas erwarte, sondern nur, wenn ich es auch will. Seitdem sind meine Kinder überrascht, wie wenig Mutter nur noch macht ;-)

Mir ist heute Mittag, als ich unterwegs war, noch mal ein Satz von dir durch den Kopf gegangen - ohne Aufgaben ist alles so sinnlos (so sinngemäß, ich weiß den genauen Wortlaut jetzt nicht mehr). Sinnlosigkeit, dieses Gefühl kenne ich auch. Weil ich irgendwie kein Ziel hatte (habe), ich konnte nichts benennen. Inzwischen habe ich nicht mehr DAS Ziel, sondern viele kleine Etappen, also Kleinigkeiten, nicht das große Finale.

Liebe Grüße
BunteWolke
~ Wer heute den Kopf in den Sand steckt, wird morgen mit den Zähnen knirschen ~
payasa
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Re: Aufgabe

Beitrag von payasa »

Liebe BunteWolke,

wie sehen diese Kleinigkeiten denn aus? Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich überhaupt noch Kleinigkeiten sehe, oder ob ich das wieder lernen muss.

BunteWolke - mir geht das genau so mit der "Belohnung". Ich würde barfuß um die Welt laufen, wenn mich einer dafür nur loben würde, aber ich bin da mittlerweile super vorsichtig geworden. Ich habe das so instrumentalisieren lassen, dieses Lob.... Das mit dem etwas nur dann machen, wenn man es will und nicht, weil man etwas erwartet, das ist schon richtig, sagen wir mal im "Privatleben". Im Berufsleben mache ich etwas und erwarte etwas - nämlich meinen Lohn.

Du hast Recht, was meine Ambivalenz Menschen gegenüber angeht. Viele Menschen rauben mir den Atem, aber immer nur alleine sein ist auch nicht das Wahre. Natürlich habe ich einige Freunde, aber in meinem Alter haben halt die meisten auch Männer und/oder Familie und so sind die Wochenenden meistens ziemlich einsam, wobei ich das nicht immer schlimm finde - ach - ich versteh mich ja selbst manchmal nicht...

Gute Nacht erstmal und danke für die lieben Antworten!
Liebe Grüße


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Mutter Teresa
timmie2002
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Re: Aufgabe

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen pasaya,

ich verfolge deinen thread von anfang an und möchte mich nun doch mal zu wort melden.

wenn ich deine beiträge so lese, dann würde ich sagen: das ist typisch depri. du siehst zwar defizite bei dir, würdest im grunde auch gerne etwas ändern, aber du kannst es nicht so richtig angehen, weil deine depressive denkweise das verhindert.

das ist insofern normal, da du ja nun mal die depression hast. doch möchte ich dir die frage stellen: wer kann etwas an deiner situation ändern? doch wohl nur du!!! und die veränderung beginnt in der denkweise. so schwer das uns depressiven fällt, da müssen wir ran, und ich denke, auch du.

mein eindruck beim lesen deiner beiträge ist, dass du ansätze zur positiven veränderung negierst und die veränderungen in deinem leben nicht akzeptieren magst. kinder werden irgendwann groß undgehen ihre eigenen wege. viele menschen können beruflich nicht mehr ihr leben mit einer sinnvollen aufgabe füllen. aber das heißt doch noch lange nicht, dass man sein leben nicht lebenswert gestalten kann. aber: nur du kannst das bewältigen und wirst, wenn du wirklich glücklicher leben willst, nicht umhin kommen, aktiv zu werden, dich dabei mal von alten vorstellungen zu trennen und neues zu wagen.

warum es nicht mal mit einer ehrenamtlichen tätigkeit probieren? warum sich nicht schritt für schritt unter leute wagen? warum nicht kreative tätigkeit in gemeinschaft mit anderen ausüben? wer oder was hindert dich? nur du selber. solche dinge anzugehen ist schwer. aber wer nicht wagt, hat schon verloren.

was in dir steckt holt dich nicht ein. du musst es hervorholen, denn da sind viele tolle dinge in dir, nicht nur deine krankheit. vielleicht musst du dich darauf erst einmal wieder besinnen?

da du therapie machst, würde ich das mal mit der/dem thera bereden und vielleicht kannst du mit therapeutischer hilfe dir einen weg heraus schaffen. ja, du musst vieles neu lernen. du musst geduld mit dir haben und kleine schritte gehen. aber es ist möglich.

glg final
payasa
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Re: Aufgabe

Beitrag von payasa »

Liebe final,

Vielen Dank für deine Antwort! (BTW warum heißt du timmie und final?)

Du hast in vielem so Recht!! Ich würde das genau so jedem anderen sagen. Und jetzt kommt das aber.... Ich finde den Schalter nicht, den Denk-Änderungs-Schalter.

Mir ist schon klar, dass Kinder flügge werden und hinaus ziehen in die Welt. Das ist auch völlig richtig so. Und ich bin mega stolz darauf, wie toll meine ihr Leben meistern. Das ist die eine payasa. Die andere vermisst die Kinder ganz doll und wie ich schon öfter geschrieben habe, keines wohnt um die Ecke und das Geld, sie regelmäßig zu besuchen habe ich nicht. Ok, vielleicht geht meine Traurigkeit diesbezüglich über das Maß hinaus, aber wie ändere ich das? Wie vermisst man jemanden nicht mehr so arg?

Du siehst, dass ich Dinge negiere, ich sehe schon Erfolge, wenn ich daran denke, dass ich vor eineinhalb Jahren nicht mehr Auto fahren konnte, nicht mehr aus dem Haus gegangen bin...da bin ich heute ein regelrecht geselliger Mensch. :) und ich bin nicht bumms menschenscheu geworden, es waren die tröpfelweise Erfahrungen, die mich langsam zum Rückzug brachten. Zur Zeit versuche ich, heraus zu finden, was denn mein Anteil an diesen Erfahrungen ist, wenn ich das ändern kann werde ich vielleicht auch wieder offener, was Menschen angeht. Dieser Rückzug ist im Moment purer Selbstschutz.

Da sind viele tolle Dinge in mir, nicht nur meine Krankheit! Das ist ein sehr schöner Satz, liebe final, den ich mit absoluter Sicherheit noch überdenken werde. Ich danke dir dafür.
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
BunteWolke
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Re: Aufgabe

Beitrag von BunteWolke »

Liebe Payasa,

Final hat mir auch ein "wow" ins Gesicht gezaubert! Ich habe hier gelesen und genickt und genickt :-)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich sehr gut erkennen kann, aber bei der Umsetzung oft (meist) nicht den Weg für mich gefunden habe. Du nennst es ja auch den "Schalter" nicht finden. Und auch hier war bei mir das Problem, dass ich im Großen und Ganzen (DAS finale Ziel) gedacht habe. Ein Beispiel: Ich will wieder glücklich und gesund sein! Boah, so ein Berg muss ich dafür überwinden. Und am liebsten möchte ich gerade aus, steil nach oben den Gipfel erreichen. Der Weg über die flachen Waldstücke dauert zwar länger, aber man erlebt auch vieles, was man sonst gar nicht gesehen hätte. Und für den direkten Weg war ich auch einfach zu schwach, nicht kraftvoll genug.

Du fragst nach Kleinigkeiten, die ich mir im Moment als Etappenziele gesetzt habe. Für mich gehört in diesen Topf: Wieder lachen können, wieder schlafen können, wieder Freude empfinden können. Meinen Alltag mit Erlebnissen füllen, die ich für mich mache und nicht zum Pflichtprogramm gehören.
Ich war letztens zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Flohmarkt Sachen verkaufen. Sonst habe ich immer alles verschenkt oder weggeschmissen. War das ein Spaß und ich habe nette Gespräche mit mir fremden Menschen geführt. Vor 2 Jahren hätte ich für so etwas gar keine Zeit gehabt.
Ich habe mir von Geldgeschenken zu Weihnachten und zum Geb. im Sommer eine richtig tolle Kamera gekauft. Damit gehe ich jetzt auf Fototour und bestaune dann am PC, dass ich z.B. einen Käfer auf einer Blume eingefangen habe.
Ich habe im Garten eine Ecke neu gestaltet, die Mauer gestrichen, alles neu angelegt und nächsten Sommer werde ich eigene Brombeeren und Himbeeren ernten.
2012 im Winter habe ich alle Freunde mit einem selbstgestrickten Schal und 2013 mit gehäkelten Mützen eingedeckt.
All diese Beispiele hätte ich vor 3 Jahren nie und nimmer gemacht! Ich entdecke mich gerade neu und wer weiß, vielleicht besuche ich demnächst auch mal einen Kochkurs und meine Freunde bringen nicht mehr das Essen mit, wenn ich sie einlade ;-)

Noch kurz zu dem Alleinsein-mögen und doch Einsam-sein: Ich liebe es alleine zu sein, mit niemanden sprechen zu müssen (strengt mich oft an). Aber als es mir seelisch sehr schlecht ging und mein Mann mit Freunden unterwegs war, da fühlte ich mich so einsam und auch unverstanden. Wie kann er feiern gehen, wenn es mir schlecht geht?
Vielleicht ist das bei dir unterbewusst so ähnlich? Alle anderen habe ja Familie...

Ich hoffe, du bist gut in die Woche gestartet? Liebe Grüße
BunteWolke
~ Wer heute den Kopf in den Sand steckt, wird morgen mit den Zähnen knirschen ~
payasa
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Re: Aufgabe

Beitrag von payasa »

Hallo BunteWolke,

das hört sich toll an, was du da schreibst!! Ich finde es super, dass du für dich einen Weg der kleinen Schritte gefunden hast, dich besinnst und darauf achtest, was dir Freude bereitet - Daumen hoch!

Als ich gelesen habe, was du geschrieben hast, dachte ich... Fräulein, du musst dich auch mal wieder besinnen, das Schöne, das Lustige wieder sehen. Ich war nämlich auch letztens auf dem Flohmarkt mit meiner Freundin und dem Hundi, das war ein super lustiger Tag, wir haben viel gelacht, viel verkauft, gehandelt, das war wirklich schön. Aber das verdränge ich dann, wenn ich wieder in den Nebelwolken hocke. Schön, dass du mich daran erinnert hast :)

Was das Alleinsein angeht ist es so - ich habe schon immer, also auch, als es mir noch nicht sooo schlecht ging, Menschenmassen gemieden, ich mags einfach nicht. War noch nie der Disco-Typ, der Kneipenbesucher oder so. Viel lieber mit einem befreundeten Pärchen essen gehen, das mochte ich schon immer lieber - und so ist es halt heute immer noch. Vereine, Gruppen etc. das zieht mich nicht und ich möchte mich dazu auch nicht zwingen, um ja nicht einsam zu sein.

Und nein! Ich neide es meinen Freunden nicht und bin auch nicht beleidigt, weil es ihnen gut geht, während ich zu Hause darbe, das habe ich wirklich völlig wertfrei geschrieben. Ich bin ja auch öfter bei ihnen oder sie bei mir, trotz Männer und/oder Familie - aber ich mag das halt nicht immer und sie wahrscheinlich auch nicht und das ist auch völlig ok so! :)

Ich bin tatsächlich gut in die Woche gestartet, weil ich gestern ein so nettes Erlebnis hatte. Wie ist das bei dir?
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
payasa
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Re: Aufgabe

Beitrag von payasa »

Heute musste ich meinen gestern gemachten Plan umschmeißen, weil ich nicht mehr Auto fahren konnte - also aufgrund des platten Reifens. Die Werkstatt hat kurzerhand zwei Leute geschickt, dir mir - mitten auf der Straße - die Winterreifen aufgezogen haben! Häkchen dran.

Dann war ich mit dem Hund laufen, in der Zeit kam dann endlich meine Rente aufs Konto, ich konnte dann tanken und zum einkaufen fahren. Gegen 15.00h bin ich dann wieder nach Hause gekommen - fix und fertig und alles, was ich mir für heute vorgenommen hatte musste ich liegen lassen, verschieben.

Ich bin grad in keiner sehr schlechten Phase, aber es wundert mich immer wieder aufs Neue, wie wenig kraftvoll ich bin, früher hab ich alles auf einmal gewuppt und heute schafft mich einkaufen gehen. Der absolute Hohn!

Morgen fahre ich mit der Mutter meiner Schwiegertochter zu unseren Kindern, die nächsten Freitag in Urlaub fliegen und wir Mütter nochmal zum Abendessen eingeladen sind. Auf der einen Seite freu ich mich natürlich wie jeck - auf der anderen liege ich um diese Zeit meistens schon aufm Sofa - ich hoffe, dass ich Stand halte.
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
BunteWolke
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Re: Aufgabe

Beitrag von BunteWolke »

Hallo Payasa,

entschuldige bitte, dass ich mich die Tage nicht mehr gemeldet habe. Hier war jede Menge los, eigentlich zu viel und mein Mann hat gestern mit mir ein ernstes Wörtchen reden müssen, damit ich einige Gänge zurückschalte, denn all die Erledigungen waren nicht für uns oder mich, sondern für andere Familienmitglieder. Ich bin ein Mensch, der sich gerne "einspannen" lässt.

Dieses erschöpft sein, nach nur ein paar (in meinen Augen) Kleinigkeiten, kenne ich auch! Ich finde das dann auch immer sehr merkwürdig, habe ich doch früher das fünffache mit links erledigt. Geht es mir dann nicht so gut, zweifele ich daran, dass ich je wieder ein "normales" Leben hinbekomme. Geht es mir gut, sage ich: Hey, dann ist das eben so und dein Körper will dir einfach eine Auszeit gönnen, die dir gut tut, die du dir aber mal wieder nicht zugestehen würdest.

Ich hoffe, euer Essen mit der Familie war schön und nicht zu anstrengend! Ich stoße oft auf Unverständnis, wenn ich sage, dass wird mir dann aber zu spät oder das wird mir sicherlich zu viel. Ich denke dann immer, ich müsste mich erklären. Aber das muss man gar nicht, es muss auch nicht jeder meiner Meinung sein oder mein Handeln verstehen. Wo steht das bitteschön geschrieben? Ich rede mir das nur selbst ein...

Ich grüße dich herzlich und wünsche morgen einen schönen Feiertag!
BunteWolke
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payasa
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Re: Aufgabe

Beitrag von payasa »

Liebe BunteWolke,

(ich finde deinen Nick wunderschön - ich kann es mir regelrecht vorstellen! Ich wette, wenn es aus deiner Wolke regnet sind es bunte Tropfen, die sich zu einem Regenbogen vereinen)

Es stimmt, dass man immer glaubt, man müsse sich rechtfertigen und Erklärungen dazu abgeben, warum man etwas nicht mehr so schafft wie früher. Ich glaube auch, dass das mitunter ein Grund ist, dass ich mich so zurückgezogen habe. Immer muss ich mich erklären. Immer muss ich mir Ratschläge anhören - ich hab da einfach keine Lust mehr dazu.

Der Abend war nett gestern, die "Kinder" (sie sind ja schon sehr erwachsen) haben Flammkuchen und Pizza gemacht, mit Salat und neuem Pfälzer Wein, war echt lecker. Gott sei Dank wollte die Schwiegermutter meines Sohnes dann so gegen 21.00h auch nach Hause, das war mir mehr als recht. Zu Hause noch schnell eine kleine Runde mit dem Hund gemacht, Tabletten geschluckt und mich hingelegt. Aber heute in der Früh war ich dann echt fertig. Eigentlich wollte ich das Wohnzimmer putzen, dann hab ich das Bücherregal gesehen und die Idee gleich wieder verworfen.

Außerdem hat mir ein Blick auf mein Konto den ganzen Tag verdorben. Wenn ich alles bezahlt habe, bleiben mir diesen Monat 30 Euro zum leben. Da soll man nicht depressiv werden/bleiben...
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
ichbingut
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Re: Aufgabe

Beitrag von ichbingut »

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Zuletzt geändert von ichbingut am 8. Dez 2017, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
Der Weg ist das Ziel!
BunteWolke
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Re: Aufgabe

Beitrag von BunteWolke »

Hallo liebe Payasa,

mein Nick hat in der Tat eine tiefere Bedeutung :-)
In der Klinik 2012 hatten wir u.a. Gestaltungstherapie. Ich habe es gehasst, denn ich kann nullKommanull malen ;-) Also habe ich meine Kindergartenzeichnung aufs Papier gebracht. Himmel und Wolken, dazu eine Landschaft. Blauer Himmel, weiße Wolken. Am Ende der Stunde wurden die Bilder immer besprochen und die Therapeutin hatte immer (!) einen Kommentar auf den Lippen. Und so sprachen wir über meine Wolken und dass in Wirklichkeit die Wolken ja gar nicht wie gemalte Wolken aussehen (male mal in Gedanken eine Wolke, mehrere Bögen, die sich zum Kreis schließen, oder?). Und da meinte die Therapeutin, ich könne doch meine Wolken so malen, wie ich das gerne möchte. Und wenn sie rot,blau,grün und gelb wären...
Übrigens habe ich einige meiner Kunstwerke im Treppenhaus gerahmt hängen und ich werde öfters mal von Besuch gefragt, ob das Bilder meiner Jungs sind, als sie klein waren ;-)

Liebe ichbingut,

ich weiß nicht, ob meine Freunde sich wünschen, dass ich so bin wie früher - muss ich sie mal fragen. Ich treffe mich jeden Donnerstag mit 4 Freundinnen, seit fast 30 Jahren. Und als ich krank war, fehlte ich oft. Heute ist es mir wichtig, dass ich an diesem Tag dabei bin. Weil sie mir wichtig sind. Komischerweise habe ich dann oft wieder Magenschmerzen (das Hauptsymptome während meiner sehr schlechten Phase). Aber dann sage ich zu meinem Bauch: Hey, ich lasse mir von dir den Abend nicht verderben! Und ob ich hier zu Hause Magenschmerzen habe, oder dort, es ist, wie es ist. Und dann wird es auch meist besser :-)

Grüße an euch!
Bunte Wolke
~ Wer heute den Kopf in den Sand steckt, wird morgen mit den Zähnen knirschen ~
ichbingut
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Re: Aufgabe

Beitrag von ichbingut »

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Zuletzt geändert von ichbingut am 8. Dez 2017, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
Der Weg ist das Ziel!
Katerle
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Re: Aufgabe

Beitrag von Katerle »

@ ichbingut

Sowas ist wirklich enttäuschend. Ich habe mich vor meiner Erkrankung noch als wertvoller Mensch gefühlt, solange ich alles gemacht hatte und funktioniert. Als dann meine Krankheit ausgebrochen war, wurde ich von einigen aus meinem Umfeld mies behandelt und ich fühlte mich nicht unterstützt. Wertgeschätzt fühlte ich mich nur noch von meinen Kindern und von einigen Geschwistern, Freunden. Denn mein M. war ja arbeitsmäßig auch immer ziemlich lange unterwegs und ich musste mich ja trotzdem um die Kinder, den Haushalt und um meine Termine kümmern. Gut, er hatte mir auch beim einkaufen mitgeholfen. Aber ich fand es alles andere als hilfreich, als faul abgestempelt zu werden, nur weil ich nicht mehr arbeiten konnte erstmal. Und dann wurde noch an allem herumkritisiert. Ich habe nichts gegen Kritik, aber nur Kritik ernsten, dass kanns ja wohl auch nicht sein. Zum Schluss wusste ich garnicht mehr, ob ich überhaupt noch was richtig machte. Und wenn ich ne Meinung hatte, wurde ich entweder ignoriert, nicht ernstgenommen oder es wurde einfach drüber hinweggegangen. Jedenfalls fühlte ich mich nicht als wertvoller Mensch behandelt. Das hatte schon ganz schön wehgetan...

Liebe Grüße
BunteWolke
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Re: Aufgabe

Beitrag von BunteWolke »

Hallo ichbingut und Katerle,

also ich will ganz sicher nicht wieder so werden, wie vor meine Krankheit! DAS war ich? DAS war mein Leben? NIE MEHR!

Es ist ein guter Zeitpunkt "aufzuräumen". Mit ungesunden Gewohnheiten, aber auch Freundschaften zu beenden, die nicht mehr passen.

Ihr schreibt beide von Wertschätzung. Warum ist diese von anderen Menschen für euch so wichtig? Zu hören: das hat du gut gemacht, wie du denkst ist richtig, du bist eine tolle Freundin.
Ich wünsche euch, dass ihr euch SELBST wertschätzt, unabhängig von den Urteilen der anderen!
XY passt es nicht, dass ich heute nur faul auf der Couch herumliege? Na, die muss Sorgen haben - geht sie doch gar nichts an.
XY kann nun doch nicht ins Kino gehen, weil es mir nicht gut geht und ich absagen musste? Soll ich mich vielleicht doch aufraffen? Nein, ich bin es wert, dass es mir gut geht und nicht dafür verantwortlich, wie es XY geht. Wenn sie sich selbst sagt: Okay, es gibt Schlimmeres, dann gehe ich halt ein anderes Mal in den Film und mache mir dafür einen tollen Wellnessabend (oder etwas anderes), dann fühlt sie sich nicht schlecht. Du bist für ihre Gefühle nicht verantwortlich, oder bist du ihr privater Alleinunterhalter? ;-)

Ich wünsche euch ein tolles WE mit vielen wertschätzenden Gedanken!
BunteWolke
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ichbingut
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Re: Aufgabe

Beitrag von ichbingut »

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Zuletzt geändert von ichbingut am 8. Dez 2017, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Katerle
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Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Aufgabe

Beitrag von Katerle »

Hallo Bunte Wolke,

es tut echt gut, deine Zeilen zu lesen und zu wissen, man ist nicht allein. Werde ich weiter beherzigen, was du geschrieben hast, denn das ist viel Wahres... Danke.

Herzliche Grüße
Katerle

@ Ichbingut

Herzlichen Dank für deine mitfühlenden Worte. Wir sind schon noch zusammen, gab es ja auch ein paar schöne Zeiten, aber ich habe mich vor sechs Jahren von ihm räumlich getrennt, was auch kein eifacher Schritt für mich war. Ich hatte es einfach satt, weiterhin schlecht behandelt zu werden. Ich wurde am Tisch von ihm vor den Kindern manchmal runtergemacht, obwohl ich ihm schon öfters zu verstehen gab, dass er das lassen sollte. Aber er tat es immer wieder und dich hatte immer richtige Angst, mit allen am Tisch zu sitzen, weil immer irgendetwas etwas kam. Einmal wurde ich auch deutlicher, aber ich wollte eben auch keinen Streit vor den Kids.
Dann, wenn ich was sagte, meinte er, es wäre nur Spaß. Nur für mich war das alles kein Spaß, was ich ihm auch klarmachte. Kannst ja mal unter meinem Thread lesen, "Meine Geschichte", wenn es dich nicht zu sehr belastet. Anfangs hatte ich meinen Ärger immer runtergeschluckt, aber irgendwann war ganz einfach das Maß voll. Wir führen zur Zeit eine Wochenendbeziehung und du wirst es nicht glauben, seitdem geht es mir besser und auch er geht respektvoll mit mir um. Es kommt sogar Lob und keine Kritik mehr. Ich denke, mit der räumlichen Trennung habe ich ein somit ein Zeichen gesetzt. Seit 30 Jahren sind wir verheiratet und haben zwei erwachsene Kinder, die bereits eigene Wege gehen.

Finde ich klasse, dass du dich durch deine Veränderung besser fühlst und mehr für dich tust.

Herzliche Grüße
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