Betreff: Depression nach OP`s

Antworten
03Hansi
Beiträge: 5
Registriert: 15. Sep 2014, 14:47

Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von 03Hansi »

Hallo und guten Nabend,
ich bin neu hier und es ist schön sich mit anderen auszutauschen.
Vor ca. vier Jahren war ich schon einmal in einer Depression und dann ging es mir sehr gut.
Nun hatte ich in diesem Jahr schon viele OP`s. Im April fing alles mit heftigen Blutungen an, dann folge eine Ausschabung. Danach bin ich in eine leichte Depression gefallen und es ging mir schnell wieder besser. Die Blutungen hörten nicht auf. Man gab mir Hormone und meine Stimmung war auch nicht gut. Habe mich dann dazu entschlossen mich im August operieren zulassen. Im August habe ich mir die Gebärmutter und die Eileiter entfernen lassen. Zuerst ging es mir gut. Dann aber habe ich mich nur noch zu Hause verkrochen. Vernachlässige den Kontakt nach draussen, habe Angst, schäme mich und habe den Sinn verloren. Komme morgens überhaupt nicht in die Gänge und fühle mich sehr alleine.
Nun habe ich Fragen an euch. Wie kommt ihr morgens aus dem Bett, wie bekommt ihr eure Angst in den Griff und den Scham?
Würde mich über Tipps sehr freuen.
LG Carola
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von krimi56 »

Hallo Hansi,

Willkommen in unserer Runde.

Wie ich lese, hast du immer mal wieder das Gefühl in eine depressive Stimmung zu fallen.
Diesmal scheint es anders zu sein. Warum? Du schreibst von Scham?
Wofür schämst du dich? Schämst du dich, dass es dir schlecht geht und du dich depressiv fühlst?
Oder schämst du dich wegen deiner Krankheiten, OPs, der Ausschabung?

Wegen Krankheiten braucht sich niemand schämen. Das kann jeden Treffen. Auch eine Depression, die ja nun auch eine Krankheit ist.

Ich wurde depressiv, weil sich meine besten Freunde wegen meiner körperlichen Krankheiten zurückzogen.

Was können wir für dich tun?

Nun, als allererstes hören wir dir gern zu!

Erzähle von dir, wenn du magst.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
piri2
Beiträge: 6
Registriert: 30. Aug 2014, 20:16

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von piri2 »

Hallo Hansi,
auch ich bin neu in diesem Forum. Dein Beitrag ist sehr interessant für mich.
Auch ich hatte eine schwere OP und bekam danach dissoziative Anfälle. Aus
Angst vor diesen Anfällen und auch aus Scham darüber, weil diese Anfälle
von der Psyche her ausgelöst werden, habe ich mich total zurück gezogen.
Dazu kam dann auch noch eine posttraumatische Belastungsstörung. Das Gefühl
nicht aus dem Bett zu kommen und am liebsten den ganzen Tag darin zu verbleiben
ist mir sehr wohl bekannt.
Ich habe eine Aufgabe übernommen die mich morgens aus dem Bett holt. Und zwar
kümmere ich mich um 3 Katzen die morgens Futter brauchen und versorgt werden
müßen. Den Katzen ist es egal ob ich einen Anfall hab oder nicht. Sie bleiben und
warten einfach ab um sich dann weiter von mir versorgen zu lassen.
Vielleicht hilft es dir wenn du dir auch so eine Aufgabe zulegst. Das Kümmern um
Tiere ist für mich genau das Richtige. Ich liebe Tiere und meine Verantwortung bringt
mich dazu aufzustehen und mich zu kümmern.

L.G. Piri
Traue keinem Menschen in dessen Garten KEIN Unkraut wächst!
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von krimi56 »

Hallo Piri,

deine Fußnote hat so viel WAHRES in sich!

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
03Hansi
Beiträge: 5
Registriert: 15. Sep 2014, 14:47

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von 03Hansi »

Hallo,
danke für eure Beiträge. Ja, mir geht es nach der grossen OP, nach der Entfernung der Gebärmutter sehr schlecht. Bin da in eine Depression gerutscht und verkrieche mich. Das meine Gebärmutter raus ist, das ist ok. Mit 51 Jahren ist das Kinderkriegen abgeschlossen und die dauernden Blutungen waren nicht toll. Aber das ich jetzt nicht in die Gänge komme, müde und kaputt bin, mich im Bett verkrieche, dass finde ich nicht normal.
Davor hatte ich meine Stimmungsschwankungen gut im Griff, mit Sport, netten Menschen und meinem Glauben.
Wünsche euch auch ganz viel Kraft und alles Gute. Mit den Tieren, Katzen, dass ist ein super Tipp. Danke.
krimi56: Mit den körperlichen Leiden, das tut mir sehr leid. Dir alles Gute.
Piri: Dir auch ganz viel Kraft und viel Spass mit deinen Katzen.
LG Carola
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von krimi56 »

Liebe Hansi,

ich habe nun so einige gesundheitliche Probleme, aber wie es ist oder sich anfühlt keine Gebärmutter mehr zu haben weiß ich nicht.
Ich könnte mir evtl. vorstellen, dass durch diese OP dein Gefühlsleben durcheinander gekommen ist. Auch der Hormonhaushalt? Oder wurden die Eierstöcke drin gelassen?
Es gibt da auch noch das Zusammenspiel Schilddrüse und die Gesxhlexhtshormone - wurdest du daraufhin schon einmal untersucht?

Ist nur so eine Frage.
Vor einigen Jahren blieb bei mir schon die Regelblutung aus. Okay, dachte ich, sind jetzt halt die Wechseljahre angebrochen.
Nach der Diagnose SD-Krebs, OP und Einstellung der SD-Hormone mittels Tabletten, stellte sich nach einiger Zeit auch wieder die Blutung ein. Nicht so wie normal, aber in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen ist sie da.

Das als Denkanstoß.

LG krimi

Ich schreibe dir noch eine PN?
Zu finden unter Mein Konto - Persönliche Nachrichten.
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
03Hansi
Beiträge: 5
Registriert: 15. Sep 2014, 14:47

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von 03Hansi »

Liebe krimi,
oh, das tut mir sehr Leid mit deinem Krebs. Hoffe, dir geht es jetzt wieder besser. Ganz viel Kraft und du schaffst das!!!
Danke für deinen Tipp mit der Schilddrüse und den Hormonen. Meine Eierstöcke sind noch drin. Jetzt sind meine Blutungen weg und ich muss langsam meine Kraft wieder bekommen. Seit April habe ich Blutungen, die OP`s, Narkosen usw., das schwächt den Körper und bringt alles durcheinander. Jetzt brauche ich Geduld, Geduld, Geduld.......... Ohne meinen Glauben, wäre ich schon längst nicht mehr. Er gibt mir Halt und sagt mir, dass es immer weiter geht. Ja, von Menschen wird man immer wieder enttäuscht, aber mit Gott an meiner Seite geht es weiter. Er gibt mir Halt und Trost. Alles kann ich ihm anvertrauen und meine Tränen wischt er weg.
Wünsche alles Gute und Gottes Segen.
LG Carola
Frauhamster
Beiträge: 370
Registriert: 6. Mai 2014, 17:11

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von Frauhamster »

Hallo Hansi,

im März hatte ich genau das gleiche wie Du. Blutungen ohne Ende in einer wahnsinnigen Stärke. Allerdings bin ich nicht ausgeschabt worden, und meine Gebärmutter ist bis jetzt noch drin, denn bei mir haben die Hormone bis jetzt gut gewirkt. Seit April habe ich nicht mehr geblutet, und wegen mir darf das gerne so bleiben.

Wenn Du auch so stark geblutet hast, wie sieht es denn mit Deinem Eisenhaushalt aus? Eisenmangel macht auch Depressionen.

Wie krimi schon schrieb, es gibt ein Wechselspiel zwischen Geschlechts- und Schilddrüsenhormonen. Und Schilddrüsenunterfunktion macht depressiv.

Eine weitere Idee wäre Vitamin D. Da Du ja viel krank warst, wirst Du nicht viel in der Sonne gewesen sein. Vitamin D Mangel kann auch depressiv machen.

Das alles kann man ganz einfach über eine Blutuntersuchung feststellen und auch gut medikamentös behandeln. Aber bestimmt sind diese körperlichen Ursachen schon ausgeschlossen worden, oder?

Ich wünsch Dir gute Besserung!

Liebe Grüße von der Hamsterin

Wer das Glück nicht entlang des Weges sieht,
findet es auch nicht am Ende des Weges. (Hartmut Lohmann)
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von Zarra »

Liebe krimi, liebe Hamsterin,
Wechselspiel zwischen Geschlechts- und Schilddrüsenhormonen
Wißt Ihr da was Genaueres, habt Ihr evtl. Links für weitere Infos (gerne auf höherem Niveau allgemeinverständlich, aber nicht zu chemisch-detailliert)? Denn ich schätze, daß sich da bei mir was tut. Ich bekomme seit Jahresanfang auch Schilddrüsenhormone von der Hausärztin verschrieben, was auch einen Teil der körperlichen Lethargie und Mattigkeit und z.B. den Haarausfall verbessert hat.

LG, Zarra

P.S. Danke für die Antwort im anderen Thread, Hamsterin!!
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von krimi56 »

Hallo Zarra,

das Wechselspiel zwischen Schilddrüsen- und Geschlechtshormonen ist sehr komplex. Die Schilddrüsenthematik ist mir immer zu hoch, sie erschließt sich meinem Verständnis, meinem Kopf nicht so wie die Thematik Hirntumor.

Ich bin jetzt auf der Suche nach einem Gynäkologen der sich auch mit der Schilddrüse auskennt bzw. nach einem Endokrinologen der sich auch auf Schilddrüse spezialisiert hat.

Sicher ist, dass das Funktionieren beider Hormone wie Zahnräder ineinander greifen. Eine Schilddrüsenunterfunktion trägt zu Depression bei wie eben auch zu anderen organischen Problemen, wie das Gewicht, Haarausfall oder Haarwuchs, Menstruation.

Die Schilddrüsenhormone sind für das Ungleichgewicht des seelischen Zustandes verantwortlich und auch für den Östrogenhaushalt.

Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 - wie auch die (Mit-) Regulation von anderen Hormondrüsen und der Geschlechtshormone, stehen direkt unter dem Einfluss der Schilddrüsenaktivität und ihrer ausgewogenen Hormonproduktion.

Die zwei nachstehenden Links geben eine kleine Übersicht. Aber wirklich eine gute Auskunft können nur die zwei Mediziner geben oder eben auch ein Nuklearmediziner.

Ich versuche außer einen geeigneten Gynäkologen zu diesem Problem zu finden, vorab durch eine erneute SD-Hormoneinstellung dem Problem entgegen zu treten.

Schilddrüsenhormone und Geschlechtshormone
http://praxis-regulative-medizin.de/ind ... ruese.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
http://wechseljahre.gesund.org/beschwer ... nktion.htm" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;


Es gibt hier wahrscheinlich jemand der es besser erklären kann. Wie gesagt – Schilddrüse ist für mich weites unverstandenes Land. Über meinen Kopf kann ich dich besser informieren.

LG krimi

Artikel dazu auf einer sehr guten Website „Ohne Schilddrüse Leben e.V.“ http://www.sd-krebs.de/" onclick="window.open(this.href);return false;

http://www.sd-krebs.de/phpBB2/ftopic5244.html" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.sd-krebs.de/phpBB2/ftopic5245.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Auf dieser Website findet man gute Informationen ohne an einer spezifischen SD-Krankheit zu leiden oder SD-Krebs zu haben.
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Hansi,

mir ging es auch mal sehr schlecht nach einer OP, aber es war eher der Befund und das OP Erlebnis selber, was ich nicht richtig verarbeiten konnte - so ähnlich, wie Piri das beschrieben hat. Ich habe darauf mit einer längeren depressiven Episode reagiert.

So, wie du es beschreibst, tippe ich auch eher darauf, dass etwas mit den Hormonen nicht stimmt. Antriebslos und depressiv machen können alle hier genannten Faktoren:
Eisenmangel (z. B. durch die früheren starken Blutungen), Vitamin D-Mangel (ist weit verbreitet und wird oft unterschätzt!), ein Ungleichgewicht oder ein Mangel eines oder beider weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron, eine Schilddrüsenunterfunktion. Häufig treten diese Mängel gekoppelt auf, und wie schon geschrieben wurde, hängen Schilddrüsenfunktion und Geschlechtshormone komplex zusammen.

Schwierig ist leider, einen Arzt zu finden, der diese Faktoren alle beachtet, umfassend untersucht und nicht nur nach Laborwerten, sondern auch nach dem Befinden behandelt.
Bei den Geschlechtshormen wird häufig nur das Östrogen beachtet. Heftige Blutungen weisen aber auf einen Progesteronmangel hin, der bei Frauen, die sich auf die Wechseljahre zubewegen, häufig vorkommt. Es ist dann im Verhältnis zuviel Östrogen da und die Gebärmutterschleimhaut baut sich zu stark auf. Zwar blutet bei dir jetzt nichts mehr, aber die hormonelle Situation hat sich ja nicht verändert.
Wenn die Geschlechtshormone untersucht werden, bitte darum, dass auch das Progesteron bestimmt wird.

Bei der Schilddrüse wird oft nur der basale TSH-Wert bestimmt. Wenn der innerhalb der Labornorm liegt, wird nicht weiter untersucht, es kann aber trotzdem eine Unterfunktion vorliegen. Deshalb sollten die freien Schilddrüsenhormone FT3 und FT4 mitbestimmt werden. Um eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung auszuschließen, müssen außerdem Schilddrüsenantikörper untersucht werden und es muß ein Ultraschall gemacht werden. Die sogenannte "Hashimoto-Thyreoiditis" ist recht häufig und kann - wie ich von Betroffenen oft gehört habe - starke psychische Beschwerden machen, obwohl sie als leichte Erkrankung gilt.
Wenn der Hausarzt nicht alle Blutwerte bestimmt, lass dich zum Nuklearmediziner oder Endokrinologen überweisen.

Endokrinologen können alle hormonellen Bereiche untersuchen, das wäre also evtl. ratsam für dich. Mein Gyn. überweist bei unklaren hormonellen Beschwerden zum Endo, also frag mal deinen Gynäkologen.

Eisen (Ferritin) und Vitamin-D bestimmt evtl. der Hausarzt, sonst vielleicht auch der Gyn oder Endo.

Alles Gute für Dich!
Wolke
piri2
Beiträge: 6
Registriert: 30. Aug 2014, 20:16

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von piri2 »

Hallo krimi,
vielen Dank! Es stimmt, dieser Spruch enthält die Wahrheit. Habe ich leider am eigenen Leib erfahren. Meine Nachbarn pflegen einen englischen Rasen und der ist wichtiger als alles andere.
Traue keinem Menschen in dessen Garten KEIN Unkraut wächst!
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von Zarra »

Liebe krimi,

Danke auch für Deine Mühe (FrauHamster hat mir in einem anderen Thread auch hilfreiche Links genannt). - ... glücklicherweise brauche ich Deine Infos zu Gehirntumoren nicht; doch mit der Schilddrüse geht es mir ein wenig so wie Dir - und ich hatte immer gedacht, weil das ja auch viel weiter verbreitet ist, daß ich mich nur informieren müßte; doch allein, daß man nicht bereits nach ein oder zwei Wochen Einnahme feststellen kann, ob die eingenommene Menge an Schilddrüsenhormonen ausreicht oder gar zuviel ist, hat mich dann doch wieder sehr an den vagen Teil der Antidepressiva erinnert, auch wenn insgesamt mehr meßbar ist.

Doch hinsichtlich mir sehe ich zumindest tendenziell klarer: beginnende Wechseljahre, ich hatte früher auch PMS, Hashimoto-Th. ist zumindest laut der Hausärztin erst mal ausgeschlossen, ich denke, daß eine leichte Östrogen-Dominanz vorliegen könnte. Und dank Euch kann ich nun etwas vorinformiert (und mir bereits überlegt habend, was ich mir vorstellen kann auszuprobieren - und was nicht) in das eh mal endlich wieder anstehende Gespräch mit der Gynäkologin gehen. (Und vorerst bekomme ich ja von der Hausärztin niedrig dosiert L-Thyroxin, was auch positiv wirkt. Doch zumindest will ich das auch mal von der anderen Seite beleuchtet oder ergänzt sehen.) Soweit also erst mal "gut" ...

Liebe Grüße und Dank!

Zarra
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

bei mir war eine OP definitiv Auslöser der Depression (wenn auch die Gründe dafür vielschichtig sind). Mehrere Therapeuten und Ärzte sind sich einige, dass der Zusammenhang klar ist, weil auch der zeitliche Ablauf sehr deutlich ist.

Allerdings war es eine Darm-OP (Entfernung des Sigmas) im Januar. Bekannt ist ein Zusammenhang zwischen Darm und Gehirn. Genützt hat mir diese Information eigentlich gar nichts, ausser dass ich dir jetzt sagen kann, dass es natürlich Zusammenhänge gibt. In Deinem Fall würde ich allerdings eher auf eine hormonelle Geschichte tippen.

Ich würde auf jeden Fall therapeutisch draufgucken lassen (und nicht allzusehr googeln, das kann Ängste massiv verstärken). In meinen schlimmen Zeiten blieb der Computer aus, fiel mir schwer, aber mein Mann hat es überwacht. Es war einfach besser so.
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo an Alle,
vielleicht müssten wir auch alle hier zusammen mal überlegen, ob nicht die Medikamente (z.B. Antibiotika nach einer O.P) die vor, während und nach einer Operation verabreicht wurden ein Auslöser sein könnten....wäre mal eine mehr als spannende Studie...
Beste Grüße
N. Niedermeier
DYS-
Beiträge: 1838
Registriert: 19. Mär 2003, 17:28
Kontaktdaten:

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von DYS- »

Ich erlebe auch immer wieder zusammenhänge zwischen OP´s und einer katastrophalen Stimmung.
Vor wenigen Monaten hatte ich eine größere Hand OP. Mir wurde dabei auch noch Knorpel aus den Rippen entnommen um es als Gelenkersatz zu verwenden. Hinterher fiel ich in ein ganz tiefes Loch. Außer den üblichen Prämedikationen und Schmerzmitteln post OP, bekam ich keinerlei Medikamente.
Während der anschließenden Reha hatte ich mich etwas stabilisiert um gleich danach wieder abzugleiten. Ich schaffe es einfach nicht mehr mich selbst aus dem Sumpf zu ziehen.

Gruß dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
MaritaT
Beiträge: 110
Registriert: 10. Aug 2013, 17:04

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von MaritaT »

Hallo an Alle,

ja auch denke viel darüber nach, denn auch ich bin ja nach mehreren schweren OPs schwer depressiv geworden. Und das obwohl ich kurz vorher einen sehr schmerzhaften Unfall, allerdings ohne Op, hatte.
Ich frage mich, wenn Medikamente und/oder Ops ein Auslöser sein könnten, was wird dann genau ausgelöst? Die schrägen Gedanken und dieses undefinierbare Druckgefühl, wo war das vor der OP? Es muss doch irgendwie vorhanden gewesen sein im Unterbewusstsein, ich kann mich aber nicht erinnern jemals vorher so gedacht zu haben. Und kurz nach einer OP völlig unvorbereitet schräge Gedankenvorgänge zu entwickeln, halte ich auch für unwahrscheinlich.

Hat also jeder Mensch vielleicht eine latente Depression, die nur nie ausgelöst wird? Jeden Tag werden tausende von Menschen operiert, aber nicht alle werden depressiv, woran liegt das? Haben die nicht depressiven Menschen dann einen anderen Auslöser und sitzen nur in einem Glashaus und können nur hoffen, dass sich ihr persönlicher Auslöser nie zeigt?

Mir sagte einmal eine Psychaterin, sie hätte sich bei mir eher gewundert, wenn ich nicht depressiv geworden wäre, leider sagte sie mir nicht wie sie darauf kam, sie kannte aber nur meine körperlichen Diagnosen.

Meine persönliche Theorie zum Auslöser OP ist die Tatsache, dass man an fremde Menschen sein Bewusstsein und Körper ausliefert. Erst setzt er den Menschen mit einer Maske außer Gefecht und dann schneidet derjenige den Körper auf und sieht Dinge, die ich selbst nicht sehen kann. Es ist ein Einschnitt in die allerheiligste Intimwelt, so empfinde ich das zumindest. Es ist für mich ein Kontrollverlust, dem ich hilflos ausgeliefert bin.

Meine erste Op war eine lebensbedrohliche Notop in einem Entwicklungsland, ich weiß nicht einmal welche Medikamente die mir da gegeben haben. Die Information for pain genügte mir vollkommen. Ich war froh, dass sie keinen Hammer genommen haben um mich zu betäuben, obwohl sich mein Kopf so anfühlte.

Ich glaube selbst bei Ops sind die persönliche Geschichte und die Begleitumstände so unterschiedlich, dass man kaum eine Studie durchführen kann. Oder vielleicht doch?

Schön wäre es, wenn nur ein Medikament schuld wäre an der Depression, man könnte dann dieses Medikament einfach aus dem Verkehr ziehen. Aber das fällt wohl eher in die Kategorie Wunschtraum.

Liebe Grüße Marita
Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Die nächstbeste Zeit ist: Jetzt.
afrikanische Weisheit
Mivi07
Beiträge: 39
Registriert: 27. Okt 2014, 11:41

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von Mivi07 »

Hallo die Runde,

ich bin neu hier, hatte meinen Thread hier schon geschrieben,die aber irgendwie ins nirwana verschwunden ist. Also schreibe ich nochmals rein.
Auch ich fiel nach einer Routine Eingriff in eine tiefe Depressionen,ich hatte letztes Jahr im Dezember, also 2 Wochen vor Weihnachten eine Blinddarmentzündung gehabt, wurde noch am selben Abend operiert. Am nächsten Tag teilte man mir mit, dass bei neben der hochgradige Blinddarmentzündung auch noch Hanrweg und das Bauchfell entzündet haben. Ich bekam 5 Tagen lang 3 Mal täglich intravenös 2 verschiedene,hochdosierte Antibiotikas verabreicht. 2 Tag nach der OP fiel ich nach dem verlassen der WC ohne erkennbaren Grund frontal aufs Gesicht hin. Ich wurde dann umgehend durchgecheckt, der Blutdruck normal keinen Schwindel usw. Laut Ärztin könnte es auch Physisch bedingt zusammen hängen, denn unvorbereitet in den OP und anschliessend hochdosierte Antibiotikas und meine Depri-Medikamente könnte all das für meinen Körper zu viel gewesen sein.
Am nächsten Tag fiel ich dann in ein tiefes Depri trotz gut eingestelltes Medikamente. Heulte ohne Grund und hörte auch nicht auf, es war schlimm und meinen Mann war damit überfordert und ich musste irgendwie in den Griff versuchen. Ich habe dann meinen Psychiaterin angeschrieben und so bekam ich kurzfristig Termin trotz meiner frischen OP Narben. Ich bekam dann Lorezepam als Bedarfsmedikamentation verschrieben. Aus ihrer Sicht meinte sie, dass mein derzeitiges Befinden all mit der OP und der Narkose zusammenhängt. Ich habe mind. 7 Wochen gebraucht, mich von all der ganzen Sachen zu erholen und aus dem Tiefs heraus zu kommen. Im Februar dieses Jahres stand der nächsten OP an, die ich nicht umherum komme. Aber dieses konnte ich besser umgehen und hatte auch den Tiefs nach der OP bekommen so dass ich den Bedarfsmedikamentation Lorezapam nehmen konnte und nach einiger Zeit mir wieder gut geht. Der letzten Weihnachten steckte mir noch in den Knochen, aber diese Weihnachten kann ich hoffentlich freuen und geniessen.

Ich bin Hörbehindert,von daher nicht wundern, dass mein Deutsch nicht so gut ist,aber ich bemühe mich :-)
Brummi59
Beiträge: 975
Registriert: 15. Aug 2014, 23:13

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von Brummi59 »

Wenn ich mir das Thema durch den Kopf gehen lasse, war bei mir auch eine Op der Auslöser für die zumindest mittlere Depression.
Irgendwie war ich schon vor der Operation leicht depressiv, schließlich hatte ich gerade den Job verloren. Sonst habe ich mich auf den Weg zu den nächst besten Speditionen gemacht und sofort wieder einen Job gehabt. Diesmal wollte ich aber meine Gesundheit checken lassen. Sonst kam ich ja nie dazu. Ich wurde sofort krank geschrieben. Das war im Dezember 12.
Im März 13 kam dann die schwere Operation mit sekundärer Wundheilung. 3 Monate lang kam der Pflegedienst zum Verbandswechsel. Der erste Wechsel hatte mich total getriggert (Trauma). Da wurde auf die große offene Wunde Jod gekippt.
Seit dieser Zeit jagt eine Erkrankung die Nächste. Und jedesmal geht die Stimmung noch ein Stück tiefer. Seit nunmehr 11 Monaten plagt mich erst die rechte Hüfte, seit einem halben Jahr auch die Linke. Nun muß ich am Mittwoch wieder ins Krankenhaus zur Schmerztherapie.
Dazu werden die Depressionen immer schlimmer. Die letzten zwei Tage habe ich nur gelegen. Es ging gar nichts mehr.
Liebe Grüße
Dieter

---------------------------------------------------------------------------------
Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
Dendrit
Beiträge: 4979
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von Dendrit »

Hallo Zusammen,

so einen Thread wollte ich auch aufmachen, wollte aber erst suchen - zum Glück.

Bei mir wurde montags (15.12) am rechten Fuß Hallux valgus operiert. Dass man/ich am ersten Tag von Schmerzmitteln "lebt" bis ich nix mehr bekommen durfte, war mir nicht unbekannt und hatte damit auch kein Problem.

Ich hatte eine Bettnachbarin, mit der ich mich gut verstand, bei ihr wurde aber mehr gemacht, als nur 1 oder 2x den Zehen durchgesägt und vermutlich bekam sie deswegen einen "Schmerzkatheter" gelegt. Wenn wir Schmerzen hatten, läuteten wir, bekamen unsere Mittelchen, brachten die Schwestern zum Verzweifeln und wenn die Schmerzen weg waren, ärgerten, erzählten oder lachten wir - was man halt so im Liegen machen kann. Da ich mir fast schon automatisch aufschrieb, wann ich welches Medi bekam, konnte ich erkennen, dass sie meist nur 1,5 - 2 Std. anhielten. :shock:

Noch in der ersten Nacht bekam ich nach dem die Wirkung vom "Schmerztropf" nachließ, eine Tablette. Schließlich wachte ich wieder mit Schmerzen auf, klingelte und da sagte die Sr., dass sie mir die nächsten erst in 4 Std. geben dürfe. Sie verließ das Zimmer und zu meiner Überraschung brach ich in Tränen aus: 4 Std.

Kurz drauf war Schichtwechsel und die nächste Sr. ging alles durch und stellte fest, dass ich nur die Hälfte des Mittels vom Tropf bekam (wird mit NaCl gemischt) und gab mir den erst mal.

Klar, so lange wir keine Schmerzen hatten und miteinander beschäftigt waren, war ich eigentlich abgelenkt. Am Entlassungstag streikte wohl mein Magen von den vielen Schmerzmitteln, sodass ich erbrach und noch einen Tag bleiben sollte, was mir auch gut tat. Ich schlief dann zwar viel, aber abends fing dann ein berühmtes Gedankenkarusell mit allem Drum und Dran an, also auch Suizidgedanken. Das verwirrte mich zusätzlich auch noch.

Ich hatte keine Angst vor der OP, lediglich Schiss, falls die sich für eine PDA entscheiden, bekam aber Vollnarkose - also bestens. Ich hätte ja gern zugesehen, aber wenn man schläft, geht das nicht und filmen tun sie das auch nicht. Pech gehabt. Nach 2 Tagen wieder raus, also mein Problem mit der Zeitorientierung dürfte sich in Grenzen halten.

OK, beim EKG war ein Wert auf 476 ms verzögert und der HA sagte mir halt, was das bedeutet. Hieß für mich, Patientenvollmacht nochmal durchzugehen, wie ich in diesem Fall entscheiden würde, denn die Veränderung ist wahrscheinlich nur auf das Citalopram zurück zu führen.

Aber das kam alles erst wirklich so ins Bewusstsein und "verührte" sich zu einer beginnenden Depri und die auch noch gleich mit Suizidgedanken.

Heute Nachmittag kam so ein privater Besuchsdienst, der allerdings nur für die gynäkologischen Patientinnen gedacht war (die orthopädische Station war voll und so wurden einige in der Neugeborenen-Station untergebracht). Die Frau unterhielt sich also hauptsächlich mit meiner neuen Bettnachbarin. Ich fühlte mich so in Stich gelassen, allein. Und nun komm ich nicht mehr raus.
Hallo an Alle,
vielleicht müssten wir auch alle hier zusammen mal überlegen, ob nicht die Medikamente (z.B. Antibiotika nach einer O.P) die vor, während und nach einer Operation verabreicht wurden ein Auslöser sein könnten....wäre mal eine mehr als spannende Studie...
Beste Grüße
N. Niedermeier
Falls Sie damit schon angefangen haben:

Ich nimm normal Levetiracetam, Lamotrigin, Clobazam, Citalopram, Valdoxan und auf Bedarf Lorazepam. Am OP-Tag nahm ich morgens nur LEV und LTG. Vor der OP bekam ich 2 mg Tavor (gelbe Tabl.). Hab vergessen zu fragen, welches Narkosemittel ich bekam.

Auf dem "Schmerztropf" stand handgeschrieben "Dipri" - wohl eine hausinterne Abkürzung. Denn das Etikett war nur für NaCl (habs fotografiert). Danach bekam ich unterschiedlich Tagrin, Navolgin, Ibu, Norma/e...pam (konnte das schlecht lesen, jedenfalls nicht Lorazepam oder Nitrazepam). Und ein Magenschutzmittel, wo ich auch vergaß zu fragen, könnte man vllt. über die IDENTA der Gelben Liste rausbekommen.

Dann wünsch ich Euch mal einen guten Start in den Tag!

LG, Manuela
Dendrit
Beiträge: 4979
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Betreff: Depression nach OP`s

Beitrag von Dendrit »

Wenn auch so langes Posting - immerhin tat's gut, zu schreiben.
Antworten