Wie geht ihr mit schweren Themen um?

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Finn1992

Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Finn1992 »

Fragt ihr euch selbst so lange, bis sich eine Antwort ergibt oder besprecht ihr das Thema mit einem Freund, Angehörigen oder Therapeuten?
Ich frage mich oft warum für mich der Tod den Schrecken verloren hat, warum ich nichts beim Tod und der Beerdigung von meinem Vater empfunden habe, oder beim Tod zweier Freunde/Arbeitskollegen, meines Onkels oder bei meinem Couseng. All das geschah in relativ kurzer Zeit und doch empfinde ich bis heute keine Trauer.
Ich frage mich auch oft ob ich genug gelitten habe, es scheint nicht auszureichen, als müsse etwas so entsetzliches passieren, dass ich akzeptieren kann aus diesem Grund krank zu sein.
Vieles ist für mich verborgen und ich kann das Schloss nicht öffnen und erfahren warum ich krank bin und warum ich so bin, nur wenige Einzelheiten sind mir bekannt. Doch ich habe mehr Angst davor, dass es zu wenig ist, als dass es zu viel ist, was mir wiederfahren sein könnte. Als wäre der Wunsch nach Leid größer als der Wunsch nach Gesundheit.
Tiefgründiges und schwieriges Thema, ich hoffe einige wenige können mir mit meinen Gedanken folgen.
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Finn, ich habe mir auch oftmals die Frage gestellt, warum ich so krank bin und es nie wieder gut wird. Richtige Antworten habe ich erst in meiner Psychoanalyse bekommen, zumindestens einen vagen Einblick in das, was mir widerfahren war. Die Psyche ist ein Meister im Verdrängen, aber nur solange, bis kein Platz mehr zum verdrängen bleibt und dann wird man krank.
Warum du bei Beerdigungen nichts empfindet kann auch dadurch kommen, dass tief in deinem Inneren irgendein Erlebnis schlummert. Wenn du dies herausfinden möchtest, dann musst du dich auf so eine Psychoanalyse einlassen, das ist ein schwerer Weg, ein sehr schwerer, ich bin teilweise durch die Hölle gegangen, aber es lohnt sich. Es tun sich Dinge auf, wo man sein eigenen Handeln und so besser versteht, dass der Körper diese Schutzfunktionen haben musste, sonst wäre es nicht zum aushalten gewesen. Ich bin zwar nicht geheilt, das werde ich nie sein, bei mir war es einfach zu viel und ich habe erst relativ spät meinen Zusammenbruch gehabt. Ich versuche heute so gut es geht, mit mir klar zu kommen, das gelingt mal besser und mal weniger.
Ich möchte dich ermutigen, näher bei dir hin zu schauen, vielleicht findest du Antworten.

LG Saneu1955
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo Finn,

ich denke auch, dass du evtl. schon jahrelang sehr meisterhaft etwas verdrängst.
Deine Angst ist ja ein bißchen, dass es nicht gravierend genug ist, um deine Erkrankung "rechtfertigen" zu können...?! Diesen Gedankensprung würde ich erstmal weglassen!
Manche werden ja auch völlig "grundlos" krank :P Frechheit ;) also ganz ohne Trauma und so.
Und mit Depression schlummern eben auch auf Beerdigungen die Gefühle :roll:

Was sagen deine bisherigen Ärzte dazu? Haben die einen Verdacht zum Thema Verdrängung geäußert?
Wenn deine Psyche mit aller Gewalt gewisse Emotionen in Schach hält, dann würde eine gespürte Trauer vielleicht den Verschluss durchlässig machen und deine Psyche liefe Gefahr, dass eine Beerdigung ALLES zur Oberfläche kommen lässt.
Daher funktionierst du evtl. genau so lange, wie deine Psyche dir die Emotionen wie Trauer verweigert...??? Nur ne Idee.
Finn1992 hat geschrieben:Fragt ihr euch selbst so lange, bis sich eine Antwort ergibt oder besprecht ihr das Thema mit einem Freund, Angehörigen oder Therapeuten?
Denkst du darüber nach, wie du am geschicktesten das tiefe Graben beginnen willst??
Ich glaube, mit Freunden wirst du nicht weit genug kommen. Ich denke sonst wäre dir bereits genug deiner krankmachenden Anteile bekannt...
Und wenn da etwas ist - puh, dann gehört das sicherlich in professionelle Hände!!!
Nicht erst mit den Freunden "üben" und mit dem möglichen schlimmen Ergebnis zum Therapeuten laufen... der dir einen Termin in 1,5 Jahren anbieten kann... :?

Nee, nee, Therapeut ist angesagt!
Und wenn da nichts ist, dann ist da nichts.
Denkst du, dass du so heftig "verkorkst" bist, dass du es nur mit einem schlimmen Ereignis vor dir selbst rechtfertigen könntest?
Ist das nicht auch einfach nur depressive Selbstabwertung?

LG
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Finn1992

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Finn1992 »

Ich finde es schwer einen Punkt zu finden wo ich anfangen soll und würde gerne selber etwas graben um das richtige Thema dann professionel zu besprechen.
Wenn ich mich zum Beispiel nur auf meine Vergangenheit bei einem Psychotherapeutischen Gespräch beschränke, dann sehen sie die Depression nicht und raten mir zur Psychosomatik zu gehen und sehen nur die Posttraumatische Belastungsstörung. Wenn ich aber meine sonstigen Behandlungsmaßnahmen habe, sehen die Ärzte nur die schweren Depressionen. Das einzige was beide immer sehen ist meine gestörte Persönlichkeit. Ich grinse und lächel selbst bei den schlimmsten oder ernstesten Themen und kann das nicht steuern.
Ich kann mich erinnern, dass ich bei Geschehnissen sogar ganz bewusst mir immer wieder gesagt habe, dass musst du verdrängen aber ich frage mich dann auch, was mein Geist als noch gefährlicher angesehen hat. Das ich verprügelt wurde, wurde mir nun nachträglich erzählt, davon wusste ich nichts mehr und was den sonstigen Terror angeht weiss ich auch nichts mehr bewusst.
Ich glaube aber was mir am meisten zu schaffen macht/machen wird ist meine Persönlichkeit, die über die Jahre so verkorkst wurde und die selbst die Ärzte überascht. Auf einiges haben diese dann auch keine Antworten und dann fragt man sich schon was dahinter stecken kann.

Es ist irgentwie schwierig, ich bin kein Freund von der Psychatrie und doch müsste ich für die Depressionen jetzt bald mindestens 8 Wochen gehen und dann würde aber immernoch die Posttraumatische Belastungsstörung dastehen und dafür müsste ich dann auch nochmal über mehrere Wochen bis Monate in die Psychatrie gehen. Und ob die was an meiner Persönlichkeit ändern können ist schwer anzunehmen.
Ich höre halt immer wieder wie distanziert, ruhig und bilanz-ziehend ich bei solchen gesprächen bin, wo es meist um so viel geht, wie nun obs in die geschlossene gehen soll oder ähnliches.
Mir wird auch immer wieder gesagt wie Intelligent ich bin, wobei ich mich frage ob ich dies für oder gegen mich benutze und ob es nicht einfacher wäre, wenn es anders wäre.

Ich bin halt irgentwie die Ärzte auch langsam leid.

Liebe Grüße, Finn
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Finn,

und welche Alternative bleibt Dir? MUltiple Problematiken sind gar nicht so selten - ich habe in der Klinik so einige Patienten erlebt, die das nacheinander angegangen haben. Erst die Depression, dann eine stationäre Traumabehandlung hinterher. Zugegeben, ein harter Weg, aber wenn er zu mehr Lebensqualität führt?!

Ich finde den von dir angedachten Weg gefährlich - selber zu graben meine ich. Abgesehen davon, dass man nicht unbedingt an der richtigen Stelle in der richtigen Tiefe gräbt, finde ich eine professionelle Begleitung immens wichtig. Das Auffangen und die Sicherheit in der Klinik haben mir sehr geholfen, auch schlechte Zeiten zu überstehen.

Liebe Gruesse
Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Finn1992

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Finn1992 »

Für mich ist der Klinikaufenthalt selbst mit traumatischen Erinnerungen behaftet, weshalb ich mich da nie geborgen oder wohl fühle und nach ner gewissen Zeit ist es nurnoch unerträglich weshalb ich mich davor etwas sträube. Aber mir wurde nun auch schon gesagt das man mir anders nichtmehr helfen kann, also hab ich ja mal wieder keine Wahl als in die Klinik zu gehen.

Ich meine damit auch nicht zu tief bohren oder versuchen sich alleine zu helfen, aber man wird ja doch immer wieder gefragt, warum man glaubt dieses oder jenes Problem zu haben und deshalb sollte man auf jeden fall schonmal angefangen haben. Ausserdem ist selbst beim Klinikaufenthalt die meiste Zeit nichts zu tun und so oft hat man auch keine Therapeutischen gespräche, also muss man ja an sicher selber arbeiten und bohren.

Für mich wurde es bisher in Kliniken immer schlimmer, aber das liegt ja auch daran, dass man das Problem angeht, und doch wird es halt bis zur unerträglichkeit schlechter.

Liebe Grüße, Finn
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Zarra »

Hallo Finn,

ich weiß nicht, was Du schon an konkreten, vor allem an konkreten psychotherapeutischen Behandlungen hattest und wie sehr das gepaßt (oder eigentlich gar nicht gepaßt) hat, und ich weiß natürlich auch nicht, wie wenigstens halbwegs stabil oder gar nicht stabil Du hinsichtlich Akutem bist. Wenn ich das alles irgendwie zu einem Eindruck zusammennehme, was Du an Konkretem und teils auch Widersprüchlichem schreibst, dann könnte ich verstehen, wenn man Dir zu einem mehrteiligen und leider längerem Vorgehen raten würde; ... und da stellt sich dann leider oft auch die Frage, wer was in welchem Zeitrahmen finanziert und was Dir vorläufig-mittelfristig am meisten hilft. - Akute Lebensbedrohung u.ä. gehen natürlich vor. Doch ansonsten wird Dir ein reines Vorgehen gegen die Depression wohl letztendlich eher nicht so viel helfen, wenn im Hintergrund eine posttraumatische Belastungsstörung und eine Persönlichkeitsstörung schlummern. Du bist, wenn ich das richtig schätze, noch relativ jung, und da läßt sich doch noch manches etwas "nachwachsen". Warst Du bisher schon in einer Klinik, die u.a. intensiv psychotherapeutisch an Persönlichkeitsstörungen arbeitet? Ich könnte mir vorstellen, daß das ein lohnender Ansatz wäre und daß sich da am ehesten andere Aspekte miteinbeziehen lassen.

LG, Zarra
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Zarra »

Hallo Finn,

keine Trauer empfinden zu können, ist öfters aufgrund stärkerer Depression so. Dieses Nicht-Fühlen hat dann wenig mit den realen Gefühlen zu dem Ereignis oder den Menschen zu tun - es sind vermutlich einfach gar keine Gefühle da.

Und die massive Häufung der Todesfälle könnte natürlich darüber hinaus noch dazu führen, daß die Seele auf einen Schon-Modus, Nicht-Heranlaß-Modus schaltet - der allerdings nicht dauerhaft funktionieren muß (auch je nachdem, wie fern oder nah Dir die Betroffenen standen).

Es gibt oftmals das Zusammenwirken von verschiedenen Faktoren, die den Ausbruch einer Depression begünstigen. Es gibt aber auch das relativ unerklärliche Auftreten der Krankheit. Also mach' Dich mit der Suche nach (ggf. nicht vorhandenen) Gründen nicht verrückt, das hilft Dir nicht! Andererseits hilft es aber auch nicht, weiter zu sagen, daß alles so toll war, ... wenn es das eben nicht war, wenn wichtige Bedürfnisse unbefriedigt blieben, auch wenn man das damals gar nicht so gemerkt hat, merken durfte.
Fragt ihr euch selbst so lange, bis sich eine Antwort ergibt oder besprecht ihr das Thema mit einem Freund, Angehörigen oder Therapeuten?
Es kommt darauf an! Auch wenn Dir diese Antwort nicht so viel weiterhilft, entspricht sie bei mir am ehesten der Wahrheit. Man kann nicht alles mit jedem besprechen - sowohl der Mensch als auch die Situation müssen passen. Und mit sich selbst kann man leider nicht alles alleine ausmachen - hinterfragen ist schon gut, aber das kann halt schnell auch da landen, daß man nur im eigenen Saft kocht und keinen Deut weiterkommt. Außerdem ist ein Thema oft nicht ein- für allemal abgehakt, sondern es kommt immer wieder mal was dazu.

LG, Zarra
Finn1992

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Finn1992 »

Ich wünschte es wäre einfacher herauszufinden, was ich am ehesten brauche um alles abarbeiten zu können, wenn ich die Depressionen nicht in den Griff bekomme, dann verlier ich völlig den Antrieb und dann ist es schwer bis unmöglich an anderen Dingen zu arbeiten aber alleine der Gedanke Monate lang eine Therapie nach der anderen machen zu müssen bereitet mir doch sehr großes Unbehagen.
Wie du schon richtig feststellst, ich bin noch jung und das hat vllt den Vorteil das einige Stellschrauben noch gedreht werden können, doch finde ich fehlt es bei einigen Therapieformen dann an der richtigen Herangehensweise bei einem jungen Menschen. Einmal oder Zweimal in der Woche mit dem Arzt sprechen, vormittags ein bischen Sport und co. aber den Rest des Tages nichts zu tun zu haben ist für mich sehr anstrengend. Ich vertreibe mir die Zeit im Momemt zwar nur, aber da ich was mache ist es leichter für mich als dann garnichts zu machen. Obwohl ich ja nun nichts sinnvolles mache, was mich also überhaupt nicht weiter bringt.
Wenn ich drüber nachdenke, dass mein Leben nurnoch aus Arzt und Krankenhausterminen und langen Psychatireaufenthalten besteht, ist das schon ziemlich ernüchternd, wo alle anderen ihre Schule fertig machen und Studieren. Ich muss ja auch irgentwann wieder gesund sein, sonst kann ich den Arbeitsmarkt ein bisschen vergessen, denn 3 Jahre nichts gemacht aus Krankheit, ich weiss nicht ob sich das für Arbeitgeber gut anhört.
Kennt jemand eine Seite wo alle langfristigen Therapieformen aufgelistet und erklärt werden, wo ich vllt eine sehr vielversprechende finden kann?

Liebe Grüße, Finn
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von ndskp01 »

Lieber Finn,

ich lese hier schon von Anfang an mit und war von Anfang an ein wenig verwirrt über die Gedankenschleifen, die du gerade drehst.

Ich glaube, dein Leidensdruck ist noch nicht groß genug. Worauf wartest du, wenn du ja nun auch "nichts sinnvolles machst". Du könntest dich doch auf die Psychiatrie einlassen, und abwarten, was da mit dir passiert.

Woher nimmst du die Erwartung, dass Psychiatrie bedeutet:
Finn1992 hat geschrieben:Einmal oder Zweimal in der Woche mit dem Arzt zu sprechen, vormittags ein bischen Sport und co. aber den Rest des Tages nichts zu tun zu haben ...
und dass das für dich ganz besonders anstrengend sein wird

Wir läuft denn dein Leben jetzt ab? Gibt es nicht das Bedürfnis in dir, Geld zu verdienen und unabhängig zu werden?

Viele Grüße, deine Puk
Finn1992

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Finn1992 »

Genau so war es letztes Jahr als ich in Behandlung war, und es wäre wieder die gleiche Klinik.

Ich wollte eigentlich meine Schulbildung vertiefen und Studieren, da ich zwar eine gute Ausbildung habe, aber die mir auf dem Arbeitsmarkt wenig bringt. Unabhängig bin ich schon lange, ich wohne schon seit der Ausbildung alleine, habe mein eigenes Auto und zahle alle meine Rechnungen selbst. Erst wo ich jetzt die Schule abbrechen musste, musste ich mich auf die staatliche Unterstützung einlassen, und natürlich will ich das so schnell wie möglich wieder ändern.
Geld spielt für mich keine so große Rolle, solange ich was essen und trinken kann, bin ich zufrieden, ich war schon immer sparsam und hatte genug Erspartes um Reparaturen oder ähnliches bezahlen zu können.

Naja im Moment habe ich so viele Arzttermine, dass ich die Behandlung auf danach Aufschiebe, es bringt ja nichts das ich nächsten Monat jede Woche 1-2, gar 3 Termine habe und dabei dann gegen die Depressionen angehe und völlig den Antrieb verliere und dadurch noch all die Termine flöten gehen.

Ich wünschte ich würde zuhause etwas schaffen, ich muss schon seit über einem Jahr renovieren, aber dazu fehlt mir einfach die Kraft und Motivation.

Irgentwie sind meine Gedankengänge auch sehr Sprunghaft, ich vergesse bevor ich was gesendet habe die hälfte schon wieder.

Ich versuch einfach Antworten zu finden die mich weiterbringen..

Liebe Grüße, Finn
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Finn, ich spüre förmlich deine Verzweiflung und kann dies auch wirklich gut verstehen. Du kämpfst und kämpfst und hast das Gefühl, dass du nichts bewegst. Welche Hilfe nimmst du denn im Moment wirklich an. Du schreibst, du warst voriges Jahr in einer Klinik, was ist danach geschehen? Nimmst du Medikamente, machst du eine Therapie? Du wirst das nicht allein schaffen.
Da du noch so jung bist, muss es doch etwas in der Vergangenheit gegeben haben, was dich in die Depression gestürzt hat. Du wirst nicht darum kommen, etwas zu tun, auch wenn dies evtl. ein schwerer Weg ist. Solange unbearbeitete Dinge in dir schlummern, wirst du immer wieder in Situationen kommen, die dir das Leben schwer machen.
Ich möchte dir einfach Mut machen, dich darauf einzulassen, welche Alternative würde dir denn bleiben.

LG Saneu1955
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Zarra »

Hallo Finn,

ich habe Dir noch eine PN geschrieben - schau mal da, keine Ahnung, ob Dir das weiterhilft, stellt aber vielleicht immerhin die Möglichkeit dar, da weiterzufragen.

Ansonsten noch: http://deprifahrplan.jimdo.com/therapieformen/

LG, Zarra
Finn1992

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von Finn1992 »

Vielen lieben Dank für all die Antworten, nun habe ich wieder ein paar Ansätze die ich verfolgen kann.

Im Moment nehme ich keine Anti´s da erst beim nähsten Klinikaufenthalt wieder rumprobiert werden wird. Da steht dann ja auch die EKT an, wenn die Anti´s nicht greifen. Hmm mal schauen, ich werde jetzt erstmal einigen Antworten nachgehen und vllt lass ich mich ja Morgen nochmal in der Klinik beraten. Das letzte mal lief das nicht so vielversprechend ab, vllt wirds diesmal ja anders, wenn ich mit noch konkreteren Ansätzen dort erscheine.

Nochmals vielen Dank an alle, Finn
payasa
Beiträge: 421
Registriert: 3. Sep 2014, 22:15

Re: Wie geht ihr mit schweren Themen um?

Beitrag von payasa »

Hallo Finn,

in einem anderen Thread schreibst du von einer Psoriasis - da fiel mir im Moment spontan ein - da fühlt sich jemand nicht wohl in seiner Haut - als ob das nicht schon schlimm genug wäre. Und wer entscheidet, ob etwas zu viel oder zu wenig ist? Bei gefühlten Dingen gibt es nur die subjektive Wahrheit - es ist dein Fühlen, das entscheidend und richtig ist.

Vielleicht hast du in der Klinik schlechte Erfahrungen gemacht, dann bitte darum, dass du wo anders hinkommst bzw. such dir eine Klinik aus, die du für gut empfindest und bitte deine Kasse, dich dorthin zu schicken, wenn du nicht auf Einweisung in die Klinik gehst, weil dann kannst du ja eh aussuchen.
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
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