Hallo ihr,
ist das Wetter bei euch auch so sommerlich?
Lupine, das freut mich, dass deine Feier so ein großer Erfolg war! Dein WE klingt echt superanstrengend, aber du hast es gepackt! Jetzt darfst du mit Fug und Recht auch ein bisschen müde sein!
Lupine_84 hat geschrieben:Salvi, du hattest noch gar nix zu meiner Gruppentherapie verlauten lassen.
Hm, nee, wusste irgendwie nichts beizusteuern. Ja, ich hatte auch schon Gruppentherapie, aber nur im stationären Setting und das ist ja noch mal was anderes, da sich die Gruppe ständig ändert (Patienten werden entlassen oder stoßen neu dazu).
Wenn zwei Therapeuten dabei sind, ist das das Optimale und nicht direkt selten, aber auch nicht selbstverständlich. Wenn es zwei gibt (in der Klinik kann es auch mal eine der Schwestern sein), ist oftmals einer der aktive und einer hört hauptsächlich zu und beobachtet. Ob die mit euch über ihre Konzepte sprechen? Also, die Erfahrung habe ich jedenfalls nicht gemacht.
In der TK war die Gruppe mit Abstand am besten, da war die Fluktuation auch nicht so arg hoch und der Therapeut war ziemlich gut, fand ich. Da lief das immer so, dass er einen kleinen Ball in die Mitte gelegt hat und wer anfangen wollte, hat den genommen und gesagt, was gerade anliegt. Danach hat derjenige den Ball irgendjemandem aus der Gruppe zugworfen und dann wer der dran. Wenn der Thera erkannt hat, dass eines der Themen besonders brennt oder wahrscheinlich viele interessiert, hat er da gestoppt und dann kam eine Gruppendiskussion zustande. Fand ich gut. Jeder kam zu Wort, aber es gab auch immer mindestens ein zentrales Thema, das besprochen wurde.
Am Schlimmsten war die Gruppe in der Psychiatrie, die Fluktuation war enorm und die Therapeutin hatte null Einfühlungsvermögen. Wirklich null. Jedenfalls liefen die Stunden immer so ab, dass sich erst alle vorgestellt haben (ich war 11 Wochen da, zweimal die Woche Gruppe, ich habe mich 22 mal vorgestellt!!! Da spult man dann nur noch ne Platte ab.). Dafür ging dann schon mal ziemlich viel Zeit drauf und dann hat sie darauf bestanden, dass jeder "sein Anliegen an die Gruppe" vorträgt. Das hat sie dann an Flipboard geschrieben. Danach war die Stunde rum... Diejenigen, die länger dabei waren, hatten dann irgendwann darum gebeten, dass wir das mit den Anliegen lassen (weil wir ja eh nie dazu kamen, irgendeines dieser "Anliegen", egal von wem, zu besprechen). Aber sie war so darauf fixiert (oder so unflexibel), dass sie diesem unserem gemeinschaftlichen "Anliegen" kein Gehör schenkte. Naja, das war ziemlich für die Katz.
Die Angstgruppe war auch sehr gut, da waren es auch fast immer zwei Therapeutinnen und die hatten richtig was drauf. Da die Thematik ja beschränkt war, musste man sich auch nicht vorher auf irgendwas einigen. Und es war ganz klassische Verhaltenstherapie, die zwei haben die Führung übernommen und jedes Mal etwas Konkretes vermittelt. Haben sich auch Zeit genommen, nach der Stunde noch auf einzelne speziell einzugehen, unter vier Augen dann. Leider war die Wartezeit recht groß, so dass viele Patienten wieder entlassen wurden, ohne dass sie Gelegenheit hatten, an der Angstgruppe teilzunehmen.
In der Reha dann hätten es eigentlich auch zwei Therapeuten sein sollen, aber da die eine die ganze Zeit wegen Krankheit ausfiel, war es dann doch immer nur eine/r. Ich hatte in sechs Wochen vier verschiedene Therapeuten, das war auch nicht so prall. Aber jeder hat es auf seine Art gut gemacht, so dass es trotzdem geholfen hat - war eben nur schade, dass man sich immer auf eine neue Person einstellen musste, die einen ja auch überhaupt nicht kannte.
Mein Einzeltherapeut war ja auch noch in der Ausbildung, aber auch viele "fertige" gehen zur Supervision - was ich super finde, denn man kennt das ja von sich, dass man schnell mal eine Art Betriebsblindheit oder Tunnelblick entwickelt. Also ist es gut, wenn da zur Sicherheit noch mal einer draufschaut. Zumal der Supervisor ja nicht emotional involviert ist, er kennt ja den Patienten nicht.
Ich glaube, dass Erfahrung in diesem Beruf ein Vorteil sein kann - sicherlich gibt es viele Anfängerfehler, die man später nicht mehr macht und entwickelt vielleicht auch eine Art Gelassenheit und die Patienten können einem auch nicht mehr so leicht was vormachen. Aber die jungen Therapeuten haben ja vielleicht noch ein bisschen mehr Energie, sind engagierter, nehmen mehr Anteil, haben frischere Ideen usw. als die alten Hasen (die ja womöglich auch schon mal gelangweilt sind, wenn sie dieselbe Geschichte, dasselbe Gejammer, das Auf-der-Stelle-treten seit Jahrzehnten zu hören kriegen). Ich denke, jede Medaille hat zwei Seiten.
Ein neuer Blickwinkel von jemandem, der einen nicht schon lange kennt, kann glaube ich immer hilfreich sein!
Hattest du denn das Gefühl, dein Therapeut konnte nicht hinter die Fassade schauen? Also, meiner konnte das, das war echt beängstigend. Andere habe ich nach Lust und Laune manipuliert (bin ich nicht stolz drauf, habe ich auch nicht bewusst gemacht) und sie sind voll drauf eingestiegen. [Habe da speziell eine im Sinn, die auch noch in der Ausbildung und tatsächlich erst 27 war, die kann ja noch nicht viel Erfahrung gehabt haben...]
Payasa, ja, Aggressionen sind das Resultat von aufgestauter Wut. Deshalb, dieselben Tipps. Probiere es doch einfach mal aus! Schrei mal!
Ich werde nicht oft wütend, aber ich kann das schon einigermaßen gut...
Dann schimpfe ich wie eine angepiekte Furie und dann ist es meistens wieder gut. Gestern habe ich mich noch tierisch aufgeregt und dann hatte meine Mutter das Pech, dass sie angerufen hat. Gab ne ordentliche Schimpftirade und die Person, auf die sich das bezog, hatte ganz schön Glück, gerade nicht greifbar zu sein. In solchen Momenten schimpfe ich dann schon auch mal jemanden unangespitzt in den Boden...
Hast du es mal mit Schimpfwörtern probiert? (Im stillen Kämmerlein!)
Hamsterin, Glückwunsch zu deinem geglückten Acrylmalversuch! Ist ein super Medium, oder? Ich kann nur empfehlen, die Farben immer irgendwie zu mischen, auch wenn es nur eine Nuance ist - wenn man sie so verwendet, wie sie aus der Tube kommen, sind sie mir persönlich zu "sauber", zu künstlich. Man mischt immer von hell nach dunkel, d.h. wenn du einen Farbton aufhellen möchtest, nimmst du zuerst weiße Farbe und fügst dann tröpfchenweise die Farbe hinzu. Wenn du es andersherum machst, brauchst du Unmengen an weißer Farbe und es tut sich gar nichts.
So, bin jetzt nicht auf alles eingegangen, aber es war so viel los, das kann ich jetzt nicht mehr alles aufholen...
Lg, Salvi