ich möchte mich ratlos an Euch wenden, weil ich vor drei Monaten einen Mann kennengelernt habe in den ich mich verliebte.
Relativ rasch (4 Wochen später) hat er mir von dieser Depression erzählt. Ich war verwirrt, zumal er sagte es wissen nicht mal eine Hand voll Menschen in seinem Leben, dass er mir nach so kurzer Zeit so unendlich viel Vertrauen entgegenbrachte.
Nun bin ich nicht, wie einige vermutlich geraten hätten, schreiend weggelaufen, sondern habe versucht mich mit dem Thema Depression intensiv auseinanderzusetzen.
Er nimmt Medikamente und ist auch in einer Therapie. Sein Arzt riet ihm ab, mir davon zu erzählen.
Dann war es noch ca. 1,5 Wochen "normal" und schön. Bis er erneut einen Arzttermin hatte. Seither geht er total auf Distanz.
Redet davon, dass er mir nicht gut tut. Das er immer, sobald sich mit Frauen etwas Richtung Beziehung entwickelt hat, er nicht mehr in der Lage war weiterzumachen, weil er keine Gefühle empfindet.
Wir haben die letzten Wochen viel geredet. Aber er geht immer weiter auf Abstand. Sagt mir, ich empfinde zu stark. Wenn ich ihn wertschätze, kann er das nicht annehmen. Und vergangene Woche hat er dann gesagt, dass er nicht bereit ist eine Beziehung einzugehen, ohne etwas zu fühlen.
Ich bin natürlich verletzt, verstehe die Welt nicht mehr. Ich habe ihm gesagt, dass ich gerne den Weg mit ihm gehen würde, egal wie steinig und hart das werden mag. Mir ist durchaus bewusst, dass ich mich auf etwas waghalsiges einlasse und in erster Linie für mich selber gut sorgen muss.
Alle Leichtigkeit vom Anfang ist dahin, seit er mir von der Krankheit erzählt hat und eine Woche später beim Arzt war.
Und ich frage mich, ist es die Depression, die aus ihm spricht, oder reicht es einfach wirklich nicht mehr ?
Auch habe ich ihm gesagt, dass ich nicht mehr nur bloße Freundin sein kann, nach allem was schon gewesen ist. Aber er will keine Beziehung. Einen Weg dazwischen gibt es doch nicht
![Traurig :-(](./images/smilies/icon_e_sad.gif)
Dabei sagt er immer, ich bereichere sein Leben und er mag gerne Zeit mit mir verbringen.
Jetzt muss man noch wissen, dass er schon viele Jahre unter Depressionen leidet. Er hat seit Jahren schon kein Gefühl des "vermissens" mehr zu einer Frau. Seine Ehe war eine reine Kopfbeziehung wie er sagt, und das will er nie wieder - es würde fürchterlich enden.
Was soll ich tun? Die schwierigen Dialoge, Tränen und Streits überwiegen inzwischen auch schon die angenehme Leichtigkeit des Anfangs, die mich verliebt gemacht hat.
Ich habe Angst ihn zu verlieren. Aber ich weiß auch nicht, ob ich der Krankheit einfach "zuviel" Bedeutung beimesse, und er wirklich einfach nicht an mir interessiert ist.
Kann jemand helfen? Oder hat ähnliche Erfahrungen gemacht?