Woran erkennt man wie lange man schon Depressionen hat?

[ichbingut]

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[Sieglinde1964]

Ich weiß auch nicht so richtig, wann es bei mir angfangen hat. Ich denke mal bereits den einen Tag im Juli 2006 als ich mit starken Kopfschmerzen im Bett lag und auch gegen Abend "grundlos" heulen musste. Ich denke mal, dass das der Anfang schon war. Akut wurde es dann am 2. September 2006 mit meinem "Nervenzusammenbruch".

[missdi]

Ich glaube, dass Depressionen oft daher"geschlichen" kommen, ich meine, dass sie nicht von einem Tag auf den anderen plötzlich "da" sind, wobei das von Fall zu Fall bestimmt ganz unterschiedlich ist. Bei mir sind die Depressionen immer schleichend gekommen und auch so gegangen, wobei ich auch in guten Phasen depressiv auf bestimmte Dinge reagiere. Ich weiß, dass ich schon mit Anfang Zwanzig eine (kurze) depressive Phase hatte. Ich weiß aber auch, dass ich schon als Teenie sehr nachdenklich, bestimmt auch melancholisch war. Da könnte man auch sagen, dass ich da schon depressiv war, aber es ist auch die Frage, wo man die Grenze setzt zwischen "gesund" und "krank". Melancholisch hört sich weniger krank an. Für mich waren und sind die "echten" depressiven Phasen die, in denen mein Alltag, also z.B. mein Studium (ich musste deshalb mal ein Auslandssemester abbrechen) und später die Arbeit merklich beeinträchtigt war/ist und ich mir Hilfe geholt habe. Aber auch das ist bei jedem ja anders....

[timmie2002]

hallo ichbibgut,

irgendjemand hatte vor kurzem dieses interview reingestellt. wenn du lust hast, höre es dir mal an. könnte dir helfen, antwort auf deine frage zu finden.

http://deprilibri.de/lib/exe/fetch.php? ... uetler.mp3" onclick="window.open(this.href);return false;


glg final

[FrauRossi]

Hallo,

Bei mir ist es ähnlich wie bei den Vorschreibern. Nervenzusammenbruch aber schon im Jahr vorher dieser Tag wo ich morgens wach wurde und so geheult habe dass ich nicht arbeiten konnte.

Aber vermutlich hat es schon vorher begonnen. Aber wann? Keine Ahnung.

Auch bei mir gab es schon vor 20 Jahren Phasen die ich aus heutiger Sicht als depressiv einstufen würde. Und auch davor, schon als Jugendliche ebenfalls nachdenklich mit starkem Hang zur Melancholie.

Ich würde auch sagen wirklich Depression ist es erst wenn ich meinen Altag nicht mehr geregelt bekomme oder stark beeinträchtigt bin.

Wenn ich es in den Büchern von Giga Büttler richtig verstanden habe nennt er das eine latent Depression (also eine gewisse Veranlagung dazu) und das andere Manifest Depression (wenn es dann voll ausgebrochen ist)

Aber was spielt das für eine Rolle? Ich kann nicht mehr ändern was war. Wenn ich für mich jetzt festlege dann und dann hat es schon angefangen. Was nützt es mir? Ich kann mich mit Gedanken rumschlagen wie: wäre ich eher zum Arzt... Hätte ich es nur früher erkannt ...

Ja und dann? Das ändert nichts. War nicht so. Besser man hat es jetzt erkannt und kann versuchen dem entsprechend zu handeln.

LG FrauRossi

[ichbingut]

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[Lichtschatten]

Ich bin auch der Meinung, dass es schleichend geht und dass die "hellen" Tage im Laufe der Zeit einfach immer weniger werden und es einem immer schwerer fällt, sich aufzuraffen. So ist es bei mir.
Vor allen Dingen spielen die Umstände denke ich eine große Rolle. Da fehlt manchmal einfach nur noch der kleine Tropfen auf den heißen Stein und man ist nicht mehr kurz davor, sonder richtig mittendrin in der Depression!

[ichbingut]

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[Brummi59]

Ich kann es auch nicht so recht festlegen aber wenn, muß ich in der Kindheit suchen.
Ich war zu Hause und auf der Straße immer der Prügelknabe (doofer Nachname und spindeldürre).
Seit dem bin ich der Einzelgänger schlechthin. Alleine lange Fahrradtouren und später Fernfahrer aus Leidenschaft. Je weiter, desto besser. In Gemeinschaften war ich zwar auch ab und an aber wohl habe ich mich nur gefühlt, wenn ich allein und weit weg war.
Ich denke das ich bei einer Therapie da den Hebel ansetzen sollte.

[anna54]

Hallo Dieter
schön,dass du weiter hier schreiben kannst,trotz Klinik!
Ich fand es sehr gut gut,dass du so ehrlich über deine Schritte dorthin geschrieben hast,dass du die Medikamente abgegeben hast.
Das ist für viele ein guter Impuls,zu lesen,wie es anderen geht,dass dann nur noch fachliche Hilfe zählt,die Klinik notwendig ist.
Jetzt hoffe ich für dich,dass du gute Therapeuten antriffst,dass du deine "Baustellen" bearbeiten kannst.
Ganz liebe Grüße
anna54

[Brummi59]

Danke liebe Anna,
aber leider kann ich nur kurz in der Klinik bleiben. Ich habe noch andere Baustellen (Rücken, Hüfte) und die müssen dringend abgearbeitet werden. Ich habe seit 10 Monaten sehr starke bis rasende Schmerzen und das ist natürlich depresionsfördernd. Noch eine Untersuchung und am 8.9. die Abschlussuntersuchung beim Orthopäden. Dann wird es wohl eine Woche stationäre Schmerztherapie geben und evtl. noch ein künstliches Hüftgelenk mit Reha.
Wenn das vorbei ist, gehts in die Langzeittherapie wegen der Depris. Eher hat es keinen Sinn. Mit Krücke und Schmerzen müsste ich die Hälfte der Therapie sausen lassen.
Das Schreiben lenkt mich ab (bin noch auf der Geschlossenen) und ein Surfstick machts möglich