Neu hier und noch recht orientierungslos

[Jacqeline]

Hallo an alle,

ich bin bei den Recherchen über meine Krankheit Depression über diese Seite gestolpert und hoffe hier ein paar Tipps bekommen wie ich mit meiner Krankheit besser zurecht komme bzw. wie ich eventuell ein Stück weit in das normale Leben zurück finde.

Ich bin mittlerweile seit 8 Wochen krank geschrieben. Auslöser wär bei mir die Arbeit. Ich bin schon solange wie ich denken kann ehrgeizig ohne Ende. Da ich seit September 2010 bei meiner Firma angestellt bin und mir recht früh schon gesagt wurde, dass ich das können für eine Führungsposition habe, wurde natürlich mein Ehrgeiz geweckt und ich habe 2012 beschlossen neben dem Vollzeitjob noch eine Weiterbildung zur Wirtschaftsfachwirtin zu machen. Im Sommer 2013 wurde ich dann im Betrieb aufgrund von Personalmangel in das Lagerbüro versetzt. Für mich nun endlich das Zeichen, dass es dort für mich beruflich aufwärts geht, also habe ich mir sozusagen ohne Rücksicht auf Verluste den Arsch wund gearbeitet. Als bis Januar noch nichts passierte und ich fast fertig war mit meiner Weiterbildung, habe ich um ein Gespräch mit dem Chef gebeten. Dort wurde mir dann der Posten als Lagerleitung angeboten und sollte bis Ende Januar dann auch verwirklicht werden. Danach kamen sinnlose Ausreden warum es doch länger dauert und noch mehr ausreden und noch mehr ausreden. Im Juni bat ich dann um ein weiteres Gespräch in dem mir dann eröffnet wurde, dass ich doch keine Lagerleiterin mehr werde weil ich mich angeblich den Mitarbeitern gegenüber nicht korrekt verhalte, komisch nur, dass die mit denen ich zusammengearbeitet habe sich alle gewünscht haben, dass ich es werde. Das hat mich dann aus der Bahn geworfen, das Gefühl veralbert worden zu sein und umsonst die ganze (eigentlich für eine Person zu viel) Arbeit gemacht zu haben. Jetzt aktuell in meiner Krankheit wird mein Posten von 3 Leuten vertreten weil es einer allein nicht schafft. Und weil das noch nicht reicht ist meine Firma der Meinung mich jetzt weil in in fast 4 Jahren mal einmal wirklich krank bin los werden zu wollen. Erst kamen Abmahnungen und jetzt reden wir nur noch über Anwälte miteinander.

Ich befinde mich in psychologischer Behandlung, nur da ich mich fremden Personen noch nie öffnen konnte, fällt mir das jetzt auch nicht leicht. Freunde zumindest von denen ich dachte es sind freunde, melden sich kaum noch seitdem sie wissen was los ist.
Mein Freund ist mit der Situation auch so langsam aber sicher an seinen Grenzen angelangt. Ich muss mich jeden Tag aufs neue motivieren überhaupt irgendwas zu machen und nicht den ganzen Tag auf der Couch zu liegen. Aktuell weiß ich nicht so recht wie das alles weiter gehen soll. Ich zweifle so ziemlich an allem, egal ob Job oder privat.

Vielleicht finde ich ja hier Hilfe und ihr habt ähnliche Erfahrungen.

[Finn1992]

Liebe Jacqueline,
willkommen hier im Forum
Bestimmt findest du hier viele Tipps und Erfahrungen um mit der Krankheit besser zurecht zu kommen und sicher werden hier alle dir gerne mit Rat und Tat behilflich sein.
Deine Situation klingt wirklich sehr verfahren und ungerecht. Das es nun nurnoch über Anwälte geht.. Und ja, an sowas erkennt man seine wahren Freunde.
Aber gut das du schonmal in Behandlung bist und die Krankheit angehst. Das ist ein wichtiger Schritt
Ich wünsch dir ganz viel Kraft für deinen Kampf.
Liebe Grüße, Finn

[ichbingut]

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[Jacqeline]

Vielen Dank für das herzliche Willkommen.

Ich versuche jetzt gerade krampfhaft eine Selbsthilfegruppe in meiner Umgebung zu finden, da ich das hier viel gelesen habe.... Na ja... Es gestaltet sich etwas schwierig. Leipzig ist quasi gleich um die Ecke, dort sagt man ich soll in meinem Landkreis anrufen, die wiederum haben keine richtige Ahnung und schicken mich zur nächsten Stelle... Scheinbar gibt es hier in nordsachsen nicht viele die depressiv sind. Also telefoniere ich mal weiter.... Jeder Anruf ist irgendwie eine neue Überwindung, da die Angst der nächsten Absage immer mitschwingt.

[timmie2002]

Hallo jaqueline,

da ich lese, dass du aus der nähe von leipzig bist, melde ich mich mal zu wort.

erstmal eine frage: wo konkret hast du denn nach einer selbsthilfegruppe nachgefragt? mein tipp wäre:sozialpsychiatrischer dienst oder drk. die helfen meist gut weiter.

hast du auch mal über eine intensive psychologische behandluung nachgedacht? die psychosomatische klinik der uni leipzig bietet sich vielleicht an. sie betreuen auch tagesklinisch, wenn du nicht gerne stationär gehen willst. so, wie du deine probleme imeingangsposting schilderst, könnte ich mir vorstellen, dass du damit gut weiterkommen könntest.

glg final

[Jacqeline]

Hallo timmie,

in psychologischer Behandlung befinde ich mich bereits, ich bin ambulant in altscherbitz (schkeuditz). Ich habe in Leipzig bei der Frau Klaas nachgefragt, deren Nummer habe ich im Internet gefunden unter Selbsthilfegruppen Depressionen. Die hat mich dann zum Landkreis Nordsachsen geschickt und die dann zum sozialpsychatrischen Dienst delitzsch. Leider gibt es hier aber keine Selbsthilfegruppen für Depressionen. Also zurück auf Anfang zu Frau Klaas... Denn die sagte ja wenn es bei mir in der Umgebung nichts gibt soll ich sie wieder anrufen. Da kommt aber jetzt die Ansage, dass sie bis Mitte September im Urlaub ist. Also stehe ich wieder bei Null

[ichbingut]

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[Zarra]

Hallo Jacqueline,

ich nehme an, da http://www.depressionsliga.de/selbsthil ... uchen.html hast Du schon geschaut? Oft sind halt auch nur Kontaktdaten angegeben, so daß man nichts Genaues weiß, sondern erst mal ins Blaue sich weiter durchfragen muß.

Manchmal helfen auch die sozialen Dienste von Krankenkassen weiter oder wissen was.

Wenn Leipzig um die Ecke ist ... - dort müßte es ja eigentlich schon eine (oder mehrere) SHGs geben.

LG, Zarra

[Hilfe2014]

Hallo Jacqueline,

hast du schon mal die Seite http://www.frank-hartung.info/index.html" onclick="window.open(this.href);return false;
ausprobiert?
Für weitere Informationen über Depressionen schau doch mal
unter http://www.meine-depression.de" onclick="window.open(this.href);return false;
nach.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft, dass es dir bald wieder besser geht.

[Jacqeline]

Vielen Dank für eure vielen Antworten. Ich habe mir jetzt erstmal eine neue Psychologin gesucht. Bei meiner aktuellen bin ich irgendwie nicht ganz zufrieden. Ich bekomme nur Termine aller 3 Wochen und außer, dass sie mich lobt, dass ich versuche mir einen geregelten Tagesablauf einzurichten und das ich keinen Durchfall mehr habe macht sie nichts. Ich würde halt gerne wissen was ich mehr tun kann, aber da kommt bei ihr nicht außer, dass ich mir ein Hobby suchen soll. Und richtig Ursachenforschung hat sie auch nicht betrieben. Hoffentlich wird es bei der neuen besser.

Was habt ihr da für Erfahrungen? Habt ihr auch länger nach der passenden Psychologin gesucht?

[Zarra]

Hallo Jacqueline,

es spielt halt auch immer der Zufall mit, ob es "personenbedingt" paßt. Das kann beim ersten Anlauf der Fall sein - ... und u.U. halt auch erst beim sechsten oder oder, wenn man Pech hat.

Das andere ist, daß es ja in der Regel Wartezeiten gibt und es gar nicht so einfach ist, überhaupt einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen.

LG, Zarra

[Jacqeline]

Bis jetzt hatte ich Glück. Beim der ersten Psychologin einen Termin innerhalb von einer Woche und bei der zweiten jetzt auch. Der Termin ist am Dienstag. Mal gucken vielleicht passt die ja besser zu mir.