Venlafaxin absetzen...

engelchen66
Beiträge: 1
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Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von engelchen66 »

Hallo Clara,

ich lese hier stillt mit, da ich selbst gerade dabei bin, ADs auszuschleichen. Bei mir ist es allerdings Citalopram, ich hab 7 Monate lang 20 mg genommnen und jetzt seit 4 Wochen (ärztlich begleitet) 10 mg.
Hatte auch die Grippesymptome und das schwammige Gefühl im Kopf und war drauf und dran, wieder hochzugehen..Aber hab es dann durchgehalten und mir geht es jetzt gut. In 6 Wochen gehe ich wieder zur Ärztin und werde dann weiter reduzieren.
Was hast Du in der Zwischenheit homöopatisch gemacht ? Was hat Dir sonst geholfen ???

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute !!!

Viele Grüsse CLaudia
Clara1234

Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Clara1234 »

Hallo Claudia,

von Nebenwirkungen merke ich direkt nichts mehr glaub ich...zwei Wochen ging es mir mal ziemlich schlecht, wurde dann wieder besser. Ich habe das Gefühl das ich weniger Antrieb habe. Aber alles in allem komme ich ganz gut zurecht. Ich gehe in zwei Wochen wieder zu meiner Psychiaterin die das begleitet.
So Grippe Symtome hatte ich gar nicht.

Noch einen schönen Abend wünscht Dir Clara
Moritz44
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Registriert: 18. Jun 2014, 10:33

Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Moritz44 »

Hallo,

ich bin gerade dabei, Venlafaxin auszuschleichen. Will die Welt wieder...purer, nebenwirkungsfrei erfahren (und abnehmen;-) Halte mich stark genug dafür. Und bewege mich dabei offenbar rascher voran, als die meisten hier. Allerdings auch in einem relativ niedrig dosierten Bereich.

Die Chronik: ca. drei Jahre Citalopram à 10 mg, danach direkt auf dieses Venlafaxin, ein paar Tage als 75er (das war mir aber viel zu heftig), vor gut zehn Wochen runter auf 37,5.

Seit zwei Wochen nehme ich alle sieben Tage ein Kügelchen raus.

Jetzt bin ich also bei 12,5. Vielleicht noch für drei Wochen, maximal hoffentlich, dann auf Null...Ich wüsste auch nicht, wie ich das noch teilen sollte, in diesen oft beschriebenen 10er-Prozent-Schritten..

ich denke, das betrifft die höheren Dosierungen..

Vermehrtes Schwitzen und erhöhte Reizbarkeit nehme ich als Begleiterscheinungen in dieser Zeit ersr mal mit (das hatte ich vorher noch schlimmer..).

Vielleicht helfen diese Erfahrungen.

Einen schönen Tag wünscht,
Markus
Clara1234

Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Clara1234 »

Hallo Markus,

wie holst Du denn die Kügelchen da heraus? Mir wäre das eine zu fisselige Arbeit...

Nebenwirkungen merke ich so nicht mehr, höchstens das ich insgesamt weniger Antrieb habe. Oder auch das ich weniger schlafe bzw. sehr früh aufstehe. Meine Idee ist ehr eines Tages das Mittel ganz ab zu setzen, wenn die Ärztin damit einverstanden ist. Ich kann mir dann schon damit helfen was ich in der Klinik gelernt habe, außerdem ziehe ich in absehbarer Zeit mit meinem Freund zusammen und das ist dann sicher leichter als alleine in manchem.

Herzlich grüßt Clara
Lupine_84
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Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo Clara!

Bist du noch hier?
Wie klappt's? Wie geht's voran? Bist du Medi-frei?

LG
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Jamba
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Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Jamba »

Hallo Clara,
Wie geht es dir inzwischen?
Ich habe zweimal schon erfolglos versucht, meine Dosis Venlafaxin von 75 auf 37,5 mg zu reduzieren. Die ersten zwei Wochen spüre ich es körperlich, durch Schwindel und sowas. Ab 10 Wochen beginnt bei mir die kritische Phase. Dann mache ich extreme Stimmungsumschwünge mit. Ist in der ersten Zeit schön, endlich mal wieder Gefühle zu spüren - positive und negative. Aber am Ende haben die schlechten dann irgendwann begonnen zu überwiegen und ich habe wieder erhöht.
Vielleicht bin ich einfach noch nicht so weit.

Ich hoffe aber, dass es bei dir geklappt hat!
Nach Regen kommt Sonne. Grün ist die Hoffnung.
lucky8
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Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von lucky8 »

Hallo,
ich bin zwar "nur" Angehörige, möchte aber gerne wissen, ob jemand von euch den Artikel in der SZ gelesen hat, in dem es um Generika geht, die jetzt vom Markt gemommen wird. Es sind auch Antidepressiva dabei, z.B. Venlafaxin von Heumann. Habt ihr dazu eine Meinung oder Erfahrungen?
Mein Partner nimmt dies Kapseln seit einem dreiviertel Jahr und ich habe schon lange den Eindruck, dass sie nicht viel helfen. Der Psychiater hat keine Meinung.

das ist der link dazu:
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/g ... -1.2255813" onclick="window.open(this.href);return false;

wäre schön, wenn ich dazu etwas erfahren würde.
Liebe Grüße und einen schönen 3. Advent
lucky8
Brummi59
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Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Brummi59 »

Hallo Lucky :hello:

Darüber gibt es bereits einen Thread mit einer Liste: http://www.diskussionsforum-depression. ... 65&t=32570

In meinem Zustand war es mir zu schwer die Liste abzugrasen, also habe ich meine Apotheke angerufen. Bei mir ist es Escitalopram (Cipralex-Generika), das in der Liste auftaucht. Der Hersteller Neurax ist momentan noch nicht auf der Liste. Laut Apothekerin wird die Liste aber ständig aktualisiert. Also immerwieder mal nachfragen. Ich denke das ist der einfachste und sicherste Weg.
Mit meinem Psychater habe ich ähnliche Schwierigkeiten. U.a. wollte er partout das Venlafaxin nicht absetzen und was Anderes probieren. Im Gegenteil, er hat es bis zur Höchstdosis hochgetrieben - ohne Erfolg. Nach weiteren Vorfällen mit diesem Arzt habe ich die KK angerufen und um Hilfe gebeten. Ich möchte einen anderen Psychater. Nach 4 Tagen kam der Rückruf mit einem Termin in 4 Wochen. Von selbst kaum zu schaffen.

In welcher Dosis bekommt Dein Mann das Venlafaxin? Vorschlagen würde ich Euch, das Ihr zum Hausarzt geht um Blut abzuzapfen. Da soll insbesondere der Venlafaxinspiegel gemessen werden. Daran kann dann die Dosierung angepaßt werden.
Allerdings hat bei mir das Venlafaxin bis rauf zur Höchstdosis nicht angeschlagen und ich habe es gerade erfolgreich ausgeschlichen. Jetzt bin ich bei 10 mg Escitalopram + 3x täglich 25 mg Lyrica. Normalerweise sollte ich einen MAO-Hemmer zur Aufhellung bekommen. Das geht leider z.Zt. nicht, da eine Hüft-OP im nächsten halben Jahr wohl unausweichlich ist. Der Anästhesist würde bei nem MAO-Hemmer wohl Anfälle bekommen.

Zum Ausschleichen von Venlafaxin: Bei mir wurde selbst bei 300 mg Venlafaxin ein sehr geringer Spiegel festgestellt. Ich habe es in folgenden Schritten abgesetzt (immer in Bedacht des niedrigen Spiegels).
1. Woche - von 300 auf 150, 2.Woche - von 150 auf 75. Bis dahin ohne jede Absetzerscheinung. 3. Woche - von 75 auf 0. Da gab es dann leichte Absetzerscheinung. So ist es aber keinesfalls zu empfehlen. Ich verbrenne sehr stark und hatte deswegen den niedrigen Venlafaxinspiegel. Zeitgleich habe ich die neue Medikation eingeschlichen.

Ooops, ist länger geworden als ich wollte. Hoffentlich konnte ich Euch helfen.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
lucky8
Beiträge: 476
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Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von lucky8 »

Hallo Dieter,
vielen Dank für deine Antwort.
Mein Mann nimmt nur 150mg am Tag. In der Klinik hatten sie festgestellt, dass 300mg auch nicht besser helfen und er dadurch aber nicht schlafen kann. Deshalb braucht er abends dann eine Schlaftablette, die ihn morgens aber immer nieder drückt. Es ist ein Teufelskreis.
Aber danke auch für deinen Tipp mit der Hausärztin (ich werde da einen Termin ausmachen) und der Krankenkasse. Dort werde ich auch nach einem anderen Psychiater fragen. Ich denke, dass sie auch helfen werden, denn es ist ja auch in ihrem Interesse, die Leute wieder gesund zu bekommen.
Er hat am Donnerstag einen Termin beim Psychiater (von dem ich nichts halte, denn er hat nicht mal die Medikamente im Kopf, die er verschreibt). Ich werde ihn mit dem Artikel konfrontieren und mal Druck machen, dass er etwas anderes aufschreibt.
Du hast mir sehr geholfen, denn man ist wirklich aufgeschmissen, wenn man sich nicht hier im Forum Rat holen kann. Vielen Dank dafür.
Einen schönen Abend und liebe Grüße
Hanni
Jamba
Beiträge: 563
Registriert: 5. Dez 2014, 21:44

Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Jamba »

Ich habe anfangs 375 mg Venlafaxin & 15 mg Mirtazapin & 5 mg Abilify (ein Neuroleptikum) & 3 mg Tavor genommen. Tavor habe ich in der Klinik auf 0 reduziert.
Ich habe auf Venlafaxin immer gut angesprochen und mein Blutspiegel wird regelmäßig kontrolliert.
Die Nebenwirkungen haben mir mal mehr, mal weniger zu schaffen gemacht. Habe es aber geschafft, ganz langsam auf 75 mg Venlafaxin runterzudosieren und alles andere abzusetzen. Jetzt habe ich kaum mehr Nebenwirkungen und bin nicht mehr ganz so fremdgesteuert. Und weniger geht einfach nicht, hab es schon zweimal probiert.
Neuroleptika wären die richtigen für mich, um die Stimmungen auszugleichen. Aber auf diese reagiere ich sehr, sehr extrem. So niedrige Dosen gibt's gar nicht :D

Ich glaube also, was das angeht, bin ich genau das Gegenteil von dir, Brummi ;)
Nach Regen kommt Sonne. Grün ist die Hoffnung.
Brummi59
Beiträge: 975
Registriert: 15. Aug 2014, 23:13

Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Brummi59 »

Jo Jamba,

ich wäre froh wenn endlich mal ein Medikament wenigstens ein kleines bissel anschlagen würde.

@lucky,
kein Problem. Dafür ist das Forum schließlich da.
Noch einen Tip zu Venlafaxin, den ich schonmal geschrieben habe. Bin aber grad zu faul zum Suchen. Wenn Dein Mann vom Venlafaxin stark schwitzen sollte, dann gib ihm Salbeitee oder Salbeipillen. Gibts bei Google günstiger als in der Apotheke ;-)
Bei mir war das Schwitzen unerträglich. Den Tip habe ich von meiner Apothekerin. Die Pillen haben super geholfen.
Liebe Grüße
Dieter

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*Arthur Lassen*
Mia1
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Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Mia1 »

hallo Clara,
ich habe deine ganzen Nachrichten die letzten Tage gelesen. Mich hat dein Thema sehr interessiert, da es mir ähnlich geht. Ich leide seit ca. 5 Jahren unter Depressionen und ähnlichem, seit 2 Jahren sehr verstärkt. Ich nehme auch Venlafaxin ein, seit 2 Jahren mit täglich 150mg. Letzten Sommer ging es mir dann durch Verhaltenstherapie und den Tabletten recht gut, war stabil, sodass ich Venlafaxin auf 75mg reduzieren konnte. Jetzt geht es mir so seit dem Herbst-Wintereinbruch wieder schlechter: vermehrte Tiefs, traurige Stimmungen, Angstattacken, usw.
Mich würde jetzt von deiner Seite interessieren, ob du mit solchen Zwischentiefs auch zu kämpfen hattest, als du Venlafaxin abgesetzt hast? Oder ob es eher ein Zeichen ist, dass die Depression wieder schlechter wird und eine Tablettensteigerung von nöten wäre?

Mia1
Mia1
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Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Mia1 »

Oh, ich sehe Clara ist nicht mehr hier im Forum!
Wer kann mir denn weiterhelfen?? Siehe meine vorherige Nachricht!
Jamba
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Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Jamba »

Hy Mia,

bei mir kam die kritische Phase bei der Herabdosierung vom Venlafaxin immer erst nach ca. 10 Wochen, das käme bei dir auch hin. Ich habe es heuer und vor drei Jahren arg gemerkt, als ich von 75 auf 37,5 runter bin. Heuer ging ich im Frühling runter und ab Anfang Oktober kam das Tief. Ob das aber wirklich von der Reduzierung kam, weiß ich nicht. Es war drumherum auch viel anderes los (Sorgen, Ärger etc.), das evtl. so oder so zu einem Tief geführt hätte, das kann man ja nie wissen.
Ich habe mich erstmal abgefunden damit, dass wohl 75 meine Erhaltungsdosis bleiben. Ich bin ja froh, dass ich es ohne große Probleme geschafft habe, von 375 vor 6 Jahren auf 75 (seit 3 Jahren) runter zu gehen.

Mein Psychiater sagt, sein Ziel ist es, dass der Patient sich selbst so gut kennt, dass er von sich aus merkt, er braucht eine Erhöhung bzw. er fühlt sich so stabil dass reduziert werden könnte. Natürlich nur in Absprache mit ihm. Ich bin seit ca. einem Jahr so weit, dass ich mir auch selbst eingestehen kann, ich brauche mehr, wenn es ist. Dann können wir auch schnell darauf reagieren und auf eventuelle Tiefs schnell reagieren. Dafür braucht man halt ein gutes Bauchgefühl.

Ich hoffe, so oder so, du findest für dich die richtige Lösung!

Liebe Grüße und alles gute für das neue Jahr! Jamba
Nach Regen kommt Sonne. Grün ist die Hoffnung.
Mia1
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Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Mia1 »

Danke an Jamba für deine ausführliche Antwort :-)
Mein Problem ist es, dass ich mich eben noch nicht so gut kenne, wann ich wieder eine Steigerung der Venlafaxin-Dosis bräuchte. Ich hatte die letzten Wochen eben viele Sorgen und Schwierigkeiten und bin mir deshalb nicht sicher was ich tun soll. Mein Psychiater sagt, ich könne wieder auf 150mg täglich aufstocken, meine Psychotherapeutin meint ich solle wieder aktiver werden um so aus dem Tief zu kommen. Jetzt weiß ich nicht, nach wem ich mich richten soll. Vielleicht besteht das Tief aufgrund der Probleme um mich herum, vielleicht weil ich die Reduktion merke, vielleicht aber auch weil die Dosierung doch zu niedrig ist.
Ich sträube mich jedoch noch etwas dagegen, wieder einfach aufzustocken. Ich war und bin schon stolz, dass ich mit dieser Dosierung seit dem Sommer gut zurecht komme und möchte ungern wieder einen Rückschritt machen. Vielleicht muss ich aber auch lernen, dies nicht als Rückschritt zu sehen?

Wünsche dir auch ein frohes neues Jahr!
Jamba
Beiträge: 563
Registriert: 5. Dez 2014, 21:44

Re: Venlafaxin absetzen...

Beitrag von Jamba »

Hey mia,

dieses Dilemma kenne ich, ich bin oft auch zu stolz gewesen, meinen Erfolg wieder "zunichte" zu machen, indem ich die Dosis wieder erhöhen muss. Aber inzwischen hilft es mir ein bisschen, dass ich mir sage: okay, ich bin noch nicht so weit, nächstes Jahr versuche ich es wieder.

An deiner Stelle würde ich, wenn du dich für eine Erhöhung entscheidest, erstmal nur einen kleinen Schritt nach oben zu machen. Also eine 75er und eine mit 37,5 mg.

ABER: Ich kann mir vorstellen, dass deine Psychotherapeutin das besser beurteilen kann. Sie sieht dich ja regelmäßiger und öfter als dein Psychiater und kennt auch deine momentanen Sorgen und Probleme. Wenn du mit ihr im engen Kontakt bist, schaffst du es ja vielleicht auch so heraus aus deinem Tief.
Wichtig ist nur, dass du und sie merken, wenn das Loch zu tief wird. Und dann musst du medikamentös reagieren.

Alles Liebe, deine Jamba
Nach Regen kommt Sonne. Grün ist die Hoffnung.
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