Kurzzeit vs. Langzeittherapie

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Hank
Beiträge: 80
Registriert: 8. Feb 2011, 12:15

Kurzzeit vs. Langzeittherapie

Beitrag von Hank »

Hallo,

ich hatte letztens in einem Podcast gehört, dass in Deutschland die Therapien viel zu lange laufen, und viele Schwierigkeiten schon in 8- 12 Sitzungen abgehandelt werden können, in den USA ist es wohl generell üblich und erfolgreicher mit kürzeren Sitzungseinheiten.

Grundthema war die Qualität der Therapie respektive der Therapeuten, auch wurde angeführt, dass bei kürzeren Intervallen Wartezeiten stark verkürzt werden könnten, da ist sicherlich auch was dran.

Ich selbst war in VT Langezeit, es entspricht meinem Charakter pflichtbewusst wie ich bin, das Ganze bis zum Ende "durchzuziehen" auch wenn ich irgendwann merkte, dass es keinen Fortschritt mehr gibt bzw. es sich immer im Kreis drehte; das war eine frustrierende Erkenntnis, da ich u.a. ja wegen Angst Kritik (hier an dem Therapeuten zu üben bzw. mitteilen, dass ich nicht weiter komme) zu üben bzw. nur an meine Bedürfnisse mich auszurichten eine Therapie anfing; kurze Zeit später bin ich dann auch wieder in eine depressive Phase hineingeraten, habe meine üblichen Fluchtgedanken/Handlungen als Lösung und Angstzustände.

Da ich schon eine VT_ Langzeittherapie hatte, gibt es keine Übernahmekosten mehr durch die Krankenkasse, auch frage ich mich selbst wenn, was könnte ich noch machen? Eine "Express"Therapie von 8-12 Wochen könnte ich mir schon vorstellen, auch wenn ich diese selbst bezahlen müsste, wäre mir die Hilfe hierzu sehr viel wert.

Hat jemand Erfahrungen hiermit, wie sind die ca. Kosten pro Stunde, hat jemand ähnliche Erfahrung einer nicht erfolgreichen Langzeittherapie ggf. Umstellung auf eine andere T-Form?

Herzlichst, Hank
Clara1234

Re: Kurzzeit vs. Langzeittherapie

Beitrag von Clara1234 »

Hallo Hank,

vielleicht gibt es eine Wartezeit, ich glaube zwei Jahre, aber dann müsstest Du wieder eine neue Therapie beantragen können.

Ich persönlich wäre mit einer kurzen Therapie von nur 8 Stunden oder so nie zurecht gekommen...
Aber sehr geholfen haben mir immer ein paar Wochen in einer Klinik.

Wenn man etwas in seinem Leben ändern möchte funktioniert das ja leider meistens nicht mal eben so schnell, sondern braucht viele kleine und große Schritte nach meiner Erfahrung.
Wenn man das locker alleine hin kriegen würde...aber ist nicht meine Erfahrung.

Eine Therapie Stunde kostet so um die 80 Euro, aber da gibt es sicher noch andere Preise.
Es gibt ja auch z.B. Heilprak. für Psychotherapie die man dann aber selber bezahlen muss, ich weiss nicht was das kostet, findet man vielleicht im Internet.

Es grüßt Dich Clara
Hank
Beiträge: 80
Registriert: 8. Feb 2011, 12:15

Re: Kurzzeit vs. Langzeittherapie

Beitrag von Hank »

Hi Clara,

vielen Dank für die Infos. Wie gesagt ich habe selbst eine lange Therapiezeit hinter mir, ich glaube, dass ich in der Analyse meiner Probleme u. Erkrankung sehr gut wahrscheinlich auch zu kritisch bin, daher glaube ich, dass mir noch der "Zündeffekt" fehlt. Vielleicht versuche ich es mal mit Hypnose, das soll eine gute und schnelle Alternative sein, wie immer wird es hier pro/contra Meinungen und Erfahrungen geben, aber das sind so die Dinge, wie auch Bücher und das hiesige Forum, die immer wieder als positive Aufhänger beitragen.

Herzlichst, Hank
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Kurzzeit vs. Langzeittherapie

Beitrag von Zarra »

Hallo Hank,

Langzeit- ist nicht gleich Langzeit-Therapie, Therapeut ist nicht gleich Therapeut. Nachdem Du schon eine sog. Langzeit-VT-Therapie mit mehr oder weniger "Erfolg" hinter Dir hast, kann eine Kurzzeittherapie nur Impulse setzen oder auch den Fokus konzentrieren. Das kann u.U. auch zum Vorteil sein - wenn Du es nutzen kannst.

Hier schrieb wohl mal jemand vor langer Zeit, daß die eigentliche Therapie zwischen den Terminen stattfände. Da ist was dran. Änderungen müssen ja in Dir vorgehen. Das kann kein Therapeut erzwingen, er kann nur Brücken bauen oder Hilfestellungen geben. Und das passiert eben mehr oder weniger passend, je nach Therapeut. Gehen mußt letztendlich Du selbst. Und manches geht zu einem bestimmten Zeitpunkt halt auch (noch) nicht.

Hilfreich könnte ich mir auch vorstellen, wenn Du zu formulieren versuchst, was Du Dir konkret von diesen Stunden erwartest. Was belastet Dich am meisten? An was möchtest Du "arbeiten", wo möchtest Du hinschauen?

Ich kann Dir nur wünschen, nicht aufzugeben, sondern weiter nach einem Weg zu suchen.

Ein Analytiker, der das als passend empfände, würde sicher einen Gutachterantrag für die Krankenkasse für Dich schreiben. Die Frage ist in diesem Fall, ob das für Dich passend wäre.

LG, Zarra
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