wieder da ;-)

Pia again
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wieder da ;-)

Beitrag von Pia again »

Hallo liebe Foris,

da bin ich wieder ;-).

Die ein oder andere Forine wird sich sicherlich noch an mich erinnern;
für die anderen eine kurze Vorstellung meinerseits:

ich hab mich lange hier im Angehörigen-Forum rumgetrieben, einen sehr
guten, sehr, sehr hilfreichen Austausch hier gefunden….. irgendwann hat
die Krankheit meines Mannes jedoch soviel Raum eingenommen, dass ich
sogar hier die immer und immer wieder kehrenden, inhaltlich gleichen Stories
echt nicht mehr lesen konnte………

Meinen Mann, psychisch krank seit mindestens 35 Jahren kenne ich 31 Jahre,
aber erst 4,5 Jahre davon sind wir ein Paar und erst seit dieser Zeit durfte ich
erfahren, was es heisst, - auf die Geschichte meines Mannes bezogen - psychisch
krank zu sein und als Angehöriger damit umzugehen.

Diagnosen hat mein Mann viele, so viele, wie Ärzte, Therapeuten, ambulante,
tagesklinische und stationäre Aufenthalte….. ganz sicher ist dabei auch richtig
diagnostiziert, dass ein Teil dessen, was ihm das Leben schwer macht, das
depressive Reaktionsmuster ist……

Nach eigener Aussage konnte ihm von therapeutischer/ärztlicher Seite her
wenig geholfen werden (kann ich mittlerweile bestätigen)…. naja, was sich
über Jahrzehnte festsetzt…… bleibt halt……….

Wie geht es uns, mir? Unserer "Beziehung".

Die immer wieder kehrende, irgendwie nicht mehr so ganz spannende Frage.

Wir sind nach wie vor verheiratet, werden es auch bleiben;
wir wohnen in einem Haushalt, mir zumindest ist mittlerweile glasklar, dass dies
nicht lebbar ist, weder für meinen Mann, noch mein Kind, noch mich: eine
diesbezügliche Einsichtsfähigkeit meines Mannes ist nicht in Sicht.

Daher ist für mich nach wie vor Handeln nach der Divise: rette sich wer kann;
Doppelzimmer in der Psychatrie nein Danke, angesagt.

Damit fahren wir beide sehr gut;
mein Mann merkt es nicht (will es nicht merken?), für mich der Weg mit meinem
Mann in Beziehung zu treten…… leider der einzig lebbare……….

Was soll das heissen?

Beziehung leben, so wie "man" das herkömmlich versteht (mh…. wie definiert man
Beziehung?) ist unmöglich mit meinem Mann:

früh aufstehen, den Tag mit Familie, Verpflichtungen beginnen, 10 - 12 Stunden
arbeiten gehen, Hobby, Verpflichtungen, Familie & Kind, zack, zack…… und schwupp, weg ist er mein Mann: auf Nimmerwiedersehen in seinem Paralelluniversum der Depression……. nicht erreichbar; Nachrichten können auch nicht auf Band gesprochen werden, da die Depression diese nicht abhört.

Sein "Lebenspensum, seine Lebensgeschwindigkeit" als Rentner, manchmal aus-schließlich damit beschäftigt aufzustehen bremst mich völlig aus, macht mich ag-gressiv (unwillentlich) auf Dauer, entspricht nicht dem, wie ich leben will.

Mein Lebenstempo, dem mein Mann nicht stand halten kann sagt diesem": Versager,
Versager, Versager".

Morgens Aufstehtief, abends "ich bin erledigt-Tief" meines Mannes, tagsüber bin ich arbeiten und am Wochenende stresse ich meinen Mann…… klingt nach guter Beziehung, oder? ;-)

Die letzten Wochen haben wir aus anderen Gründen getrennt verbracht……
hat mir gut getan,
hat ihm gut getan,
hat dem Kind gut getan.

Jeder konnte sein Lebenstempo leben, ohne deprimiert, ausgebremst oder sonst was zu werden…….

und siehe da: was mein Mann ein ganzes Jahr nicht erledigen konnte, hat er
(ohne Aufforderung, ohne Maßregelung ohne Antrieb meinerseits) in wenigen
Wochen erledigt ohne Probleme,

"plötzlich" bringt Entfernung Nähe.

Als dass haben sehr viele Forinen schon selber erfahren; ich kann es nur bestätigen.

Warum halte ich an der "Beziehung" fest?

Weil mein Mann nicht nur aus Krankheit besteht;
weil ich eigenständig bin,
weil es eine Verbundenheit gibt, die manchmal, in wenigen Zeiten wieder zum
Vorschein kommt, oft ist sie überschüttet, wenn mein Mann oder ich malwieder
nicht genug auf uns aufgepasst haben….. jeder auf sein Wohl, seinen Weg……
und doch ist sie latent immer da, diese Verbundenheit.

Der Bekanntenkreis schüttelt den Kopf.

Was für eine Ehe, was für ein Leben, was für eine Beziehung;
nein Danke.

Wir leben mit unserem Weg, ganz oft getrennte Auszeiten zu nehmen, um
zusammenzufinden, Beziehung für uns neu zu definieren , unsere Beziehung
zu leben, gut.

Sehr oft noch holprig, immer und immer wieder verbesserungswürdig, mit
vielen Überlegungen, ob es noch gemeinsam weitergehen kann und wie
man für sich selber gemeinsam definiert………

Fazit für mich persönlich:

Beziehung / Ehe mit meinem psychisch kranken Mann war neu zu definieren,
aber ich hatte und habe immer die Wahl: ich kann mich jederzeit trennen.

Gewollt und umgesetzt hat es bisher niemand von uns (ach und: andere Frauen
waren für meinen Mann übrigens nie ein Thema; Männer für mich auch nicht);
aber ganz oft mussten wir uns von dem, was wir glaubten, jeder für sich, wie
sich Beziehung definiert, trennen, betrauern und letztlich neue Wege gehen

dabei sind wir noch immer: aber gemeinsam und das habe ich bisher niemals
mit einem anderen Menschen derart geschafft

nur mit meinem "psychisch kranken" Mann.

Das härteste, das schwerste, aber auch das Beste, was mir je passiert ist.

LG
Pia
balsamico
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von balsamico »

.
Zuletzt geändert von balsamico am 30. Mai 2015, 07:49, insgesamt 1-mal geändert.
Salvatore
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Salvatore »

Hallo Pia,

willkommen zurück. Ich lasse dir einfach mal ein paar Grüße da, wir sind uns hier auch über den Weg gelaufen - weiß nicht, ob du dich noch erinnerst.

Lg, Salvatore
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Blümli
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Blümli »

Hej hallo liebe Pia,

.... das ist echt erstaunlich ... mir geht es so ähnlich wie balsamico, ich hab hier gestern Abend, seit längerem mal wieder, etwas ausgiebiger gelesen und dabei an Dich gedacht und mir dabei vorgenommen, Dir, bei nächster Gelegenheit, zu schreiben.
Na und jetzt.... da bist Du wieder ! Das ist schön, von Dir zu lesen ! Ich empfand jetzt auch Dein Geschriebenes gar nicht so sehr resignierend, eher "tatsachensehend und -akzeptierend" aber vielleicht liege ich ja damit auch völlig falsch.

Auf jeden Fall hast Du Dich noch nicht "klein kriegen lassen", stehst immer noch selbstbewusst auf DEINEN zwei Beinen und lebst DEIN Leben, welches mit einem Dir sehr lieben Menschen eng verbunden ist.

Liebe Pia, ich schätze Dich sehr und freu mich überaus in Zukunft wieder viele Deiner zahlreichen, intelligenten und anregenden Gedanken hier lesen zu können.

Herzlichste Grüße an Dich

vom Blümli
^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
Pia again
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Pia again »

Ihr Lieben ;-),

da freu ich mich, Euch zu lesen!!!!!!!

Liebe Salvatore: n a t ü r l i c h erinnere ich mich an Dich und zwar sehr, sehr positiv.

Wie oft hast gerade Du mir geholfen!!!!
Gilt für Blümli und Balsamico gleichfalls!

Ich möchte Euch noch sehr gerne meine Gedanken mitteilen, brauch dazu aber Zeit, die bestimmt am Wochenende nehmbar ist ;-).

Blümli, Du kommst meinem Empfinden sehr nah.

Resigniert: ja, irgendwie schon.
Wobei Resignation für mich immer etwas Negatives hat, als Opfer fühlen, etwas nicht beeinflussen können und da sag ich da wiederum : nein, nicht resigniert und wenn, dann positiv ;-).

Ich muss nicht bei meinem Mann bleiben,
ich kann die Situation ändern, Opfer bin ich schonmal gar nicht.

Ja, Tatsachen annehmen und versuchen zu lernen damit umzugehen..... die liebe Geduld...... hat sich nicht geändert - naja, nicht viel -.

Mein inneres Kind hängt, so denke ich: immer noch an der Bilderbuch-Familie bei der alle gemeinsam zusammen frühstücken, reden, sich austauschen, es nur kurze Meinungsverschiedenheiten gibt, Weihnachten gemeinsam musiziert wird...... (keine Sorge ;-) die erwachsene Pia hat durchaus erkannt, dass dies nicht real ist *aufstampf* ;-) Gruß von klein-Pia).

Seine Langsamkeit akzeptieren: ja..... schon...... für ihn, für seine Lebensart: gemeinsam: schwierig....
aber auch dazu möchte ich nochmal detailliert mir Gedanken machen und mich mit Euch austauschen ;-).

Wie sagte ein Therapeut mal zu meinem Mann (das war nett gemeint):

oh weia, Herr Pia, da haben Sie sich aber eine verdammt temperamentvolle Ehefrau "an Land" gezogen"...... das kommt wohl hin ;-)

Ich freu mich;
wir lesen uns!

Liebe Grüße
Pia
Lerana
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Lerana »

Oh jaaaaaa!
Du bist wieder da!
Ich habe dich sooooo vermisst. Ganz ganz ehrlich!
Habe dich gerade erst entdeckt und jetzt gar keine Zeit.
Morgen mehr!

Ich glaube nicht, dass du dir vorstellen kannst, wie sehr ich mich freue, dich hier wieder zu finden!

Einen von tiefem Herzen kommenden ganz dicken Drücker!
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
ichbingut
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von ichbingut »

*
Zuletzt geändert von ichbingut am 30. Aug 2018, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
Der Weg ist das Ziel!
Pia again
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Pia again »

Hallo an Alle,

liebe Lerana, na, den Drücker nehm ich aber super gerne an.

Ich freu mich riesig, dass auch Du hier bist! ;-).



Ich hab mir nochmal Gedanken zu dem Ganzen gemacht…..
Dabei ist mir aber wichtig darauf hinweisen, dass

- es sich um meine subjektiven Erfahrungen mit meinem psychisch
kranken Mann handelt,

- ich von Allgemeinerungen „die Depressiven, die psychisch Kranken“
rein gar nichts halte und mich davon distanziere!

Mittlerweile kenne ich einige Menschen mit psychischen Krankheiten,
da sind auch sicherlich Übereinstimmungen in Sachen „wie Sie sich
als Mitmensch verhalten sollten & was sie niemals sagen sollten“, ja
mag sein……… für mich hat dies aber den Wert wie diverse andere
Globalisierungen:

Alle Frauen shoppen gerne Schuhe (kann so sein, muss aber nicht),
Frauen können nicht autofahren……..

Der indivuduelle Mensch zählt und was bei dem gerade richtig ist (wie man
Sicher verhalten sollte)…… ist oft gar nicht so einfach zu erkennen, wenn
Dieser es nicht äußern kann, mag oder was auch immer.


Hier wird immer über den erkrankten (oft gar nicht diagnostierziert
vom Fachmann) Beziehungspart / Familienpart geschrieben;
hab ich selber jahrelang überwiegend so gehalten; ist gut und richtig….

….aber: Beziehungspartner finden sich ja nun nicht ohne Grund.

Für mich stellte sich viel mehr die Frage, welchen Anteil am Gelingen /
Scheitern der Beziehung mit meinem Mann ich habe:

Wie kommuniziere ich,
habe ich realistische Anforderungen an meinen Partner?
Inwieweit können die Partner selbstreflektieren und Dinge besprechen /
Kompromisse eingehen……..

Ganz schön schwierig.

Ich hatte schon angedeutet, dass ich eine bestimmte Vorstellung einer
(Paar-)Beziehung habe…….. ich sitze am frühen Morgen auf der Schaukel
Im Garten unseres großzügigen Landanwesens, frisch gestylt, trällere glücklich ein Liedchen, bevor ich mich selbverständlich wohlgelaunt, bestens organisiert meinen familiären Verpflichtungen widme, mein Mann
- gleichfalls frisch gestylt – kommt gut gelaunt in den Garten, als ich es bemerke frage ich: Schatz, wie hat Dir mein Lied gefallen: er haucht: es war
wundervoll, genau wie Du es bist .


O.k., o.k., o.k. hab zuviel Landarzt geguckt…….

Und doch ist was dran an dem geschilderten.

Ich wünsche mir noch immer eine Beziehung auf Augenhöhe, in der sich beide Partner reflektieren, sich im Auge behalten, echtes Interesse an dem anderen haben, bereit sind, an sich zu arbeiten und vor allem eines: die Basis der Beziehung gesund
Ist und klar ist, dass wirklich dauerhaft die Beziehung nicht in Frage gestellt wird.

Meine Eltern haben mir bestens vorgelebt, wie ich ganz sicher niemals im Leben
Beziehung leben will.

Mein Mann und ich haben uns viel Zeit für das Zusammenkommen damals gelassen;
Wir haben viel gesprochen, besprochen und ich war beeindruckt, was für ihn
Beziehung gestalten bedeutet, wiesehr unsere Ansichten sich ähneln (nein, ich spreche nicht von der sogenannten Seelenverwandtschaft…… die existiert für mich
Immer noch nicht; bzw. nur im Märchen und mir stellen sich immer noch die
Nackenhaare hoch, wenn mir jemand sagt, sein Mann/Frau sei sein Seelenverwandter…..).

Ich war überzeugt, wir können es schaffen.

Ich wusste, er ist psychisch krank,
ich hatte die Idee: naja, er macht Therapie, kümmert sich um seine Gesundung,
das wird schon *rotwerd*.
Naiv, naiv……..

Mit den Jahren ging es schleichend aber Konsequent steil bergab.

Die Anforderungen, die der Alltag als Familienvater, Mann, Partner so mit sich bringt,
meinem Tempo als Vollzeitarbeitende Mutter, pflegebedürftigen Vater, eigenen Hobbies, völlig normalen Problematiken, die eine Familie so mit sich bringt, ist
mein Mann absolut nicht gewachsen.

Kommunikation: nicht möglich.

Mein Mann flüchtet sich in das PC-Spielen, Sprachlosigkeit, später in Vorwürfe,
alles sind Schuld daran, wie es ihm geht, nur bei ihm läuft nichts, was zu überdenken wäre.

Der Gerade weg in ´s Aus.

Die Momente, in denen wir Paar sein können, dies erleben können, was uns zusammengeführt hat, werden weniger, das Beziehungskonto ist aufgebraucht,
es steht die Frage für mich im Raum: warum dran festhalten.

Der Therapeut meines Mannes regt bei meinem Mann eine Betreuung an (nur ihm
Gegenüber) für den Fall, dass juristische Auseinandersetzungen geführt werden
Müssen über Haus, Hof usw.

Organisatorisch bedingte zeitliche Trennungen lassen (mich) erkennen, dass
diese allen gut tun; allen Kraft spenden, denn die Krankheit, die depressive
Grundstimmung über all die Jahre ist immer und überall.

Alles dreht sich nur noch um die Krankheit; Leichtigkeit des Lebens (ich habe
Nunmal trotz aller bestehenden Problematiken im Ergebnis kein „schweres“
Leben, sondern mir und meiner Familie geht es super gut, wir haben defintiv
Alles, was wir brauchen und uns wünschen).

Sicher dieser zu entziehen erscheint nahezu unmöglich.

Räumliche Trennung, schlage ich vor, lehnt mein Mann ab; sogar Umbauten
(Einliegerwohnung), zu massiv sind wohl die damit verbundenen Ängste, der
Gewinn (nämlich die Möglichkeit der Wiederannäherung) wird nicht gesehen.

Auch er hat seine gelebte, erlernte Vorstellung, wie eine Beziehung zu führen ist;
Leider scheint er nicht gewillt / in der Lage, diese zu überdenken.

Die Ärzte und Therapeuten sehen sich nicht zuständig, bei dieser Thematik
helfend zur Seite zu stehen.

Ärzte und Therapeuten lassen lieber eine gesamte Familie scheitern, als sich diesbezüglich zu bewesen…… ist wohl auch ein abrechnungstechnisches Problem.
Schade.

Schließlich bin ich der einzige Sozialkontakt meines Mannes (er lehnt alles andere ab).

Ein Schicksalsschlag in meiner Familie, der mir jede Lebenssubstanz erstmal genommen hat, veranlasste mich zum Handeln.

Mein Mann reagierte depressiv auf den Vorfall, wie sonst……. Definitiv das Allerletzte,
was ich an dieser Stelle brauchte.

So regelte ich alle notwendigen dienstlichen Formalien, schaute mich montags im
Internet um und saß mittwochs im Flieger, um die nächsten Monate mit meiner
Tochter im Ausland zu verbringen.

Alles zu regelnde war geregelt und mir war sowas von sch….. egal, ob dies meinem
Mann recht war oder nicht (war ihm natürlich nicht recht, alles war negativ an meiner Idee, alles…… ). So beschloss ich zur Eigenrettung dem durch Abwesenheit
zu entgehen.

Wir haben es hier so oft festgestellt: bei sich bleiben, sich um sich selber kümmern,
den anderen nicht vergessen, aber seine Verantwortung für den erwachsenen Partner an diesen zurückgeben.

Man ist nicht verantwortlich für das Wohlbefinden des Partners und gut, dieser
Kann einen krank nicht unterstützen: aber diese Negativität tut niemandem gut
Und nach vielen, vielen Jahren ist es einfach nicht mehr auszuhalten.

Das war genau richtig und zwar für alle.

Die Entfernung hat uns letztlich wieder zusammengeführt; Gespräche sind
- momentan – wieder möglich, er hat in dieser Zeit so viel Zuhause aufgearbeitet, was er seit Jahren tun wollte, aber niemals geschafft hat,
dass ich erstmal dumm geguckt hab (es geht mir nicht darum, wieviel er arbeitet, es geht mir darum, zu leben…. Am Leben teilzunehmen und das hatte mein Mann
defintiv eingestellt).

Zusammen, dauerhaft funktioniert bei uns jedenfalls der Alltag nicht;
Nun ist es mir nicht möglich, öfters für ein paar Monate zu verschwinden ;-)
Leider.

Aber ich hoffe darauf, dass wieder eine Ebene besteht, Dinge anzusprechen,
zu besprechen und gemeinsam zu planen, welchen Weg wir haben.

Und es hat mir malwieder vor Augen geführt, dass das bei sich bleiben,
sich hinterfragen, die eigene Motivation hinterfragen, für mich der Weg
ist, mit dem Partner in Beziehung zu bleiben.

Ganz sicher hab ich mir niemals eine Beziehung derart so vorgestellt: sehr
viel allein, auf mich gestellt.
Aber die Zeiten, die wir dann wirklich miteinander verbringen können, sind
So kostbar und erfüllt, wie ich es mir anders nicht vorstellen kann.

Und was interessiert es mich, was Bekannte, Nachbarn sagen über unsere Lebensweise.

Tragen diese unsere Schuhe?
Nein.

Ich habe mir im Gegenzug angesehen, wie viele Paare leben, deren Partner
Nicht psychisch krank sind, habe andere Männer, die mich ansprachen, kennengelernt.

Nein danke. ;-)
Kann ich gut drauf verzichten.

Ich habe mich gefragt, ob ich ganz ohne meinen Mann leben möchte.

Nein, lautet die Antwort.

Solange dieses so lautet, und ich bin immer noch der Meinung, es hat nichts mit
Co.-Abhängikeit zu tun, werde ich dran bleiben, einen neuen, gemeinsamen Weg,
wie immer der aussehen mag, zu finden.

In all den Jahren, hat auch mein Mann nie die Beziehung in Frage gestellt…..
Niemals kamen Gedanken der Trennung auf. Nie.

Ich habe mich lange gefragt, warum……. Ob es nicht eher Bequemlichkeit (nein,
ich mache es ihm ganz sicher nicht bequem) , Ängste, Gewohnheit ist, die ihn
hält.

Nein, ich glaube nicht.
Ich glaube, auch er spürt diese innere Verbundenheit, die es immer wieder schaffen
Lässt, dass wir in Beziehung zurückkommen.

Wir arbeiten dran ;-)
Der Weg steht noch lange nicht fest.

LG
Pia
Salvatore
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Salvatore »

Hallo Pia,

danke für die Blumen! :oops:

Habe deinen letzten Post nicht ganz gelesen, mich gerade schon zu lange im Forum rumgetrieben (Konzentration), aber was ich lese, klingt für mich nicht nach Resignation, sondern eher nach Akzeptanz und weitergehender Lösungssuche.
Vielleicht hat dein Mann Angst vor einer "offiziellen" räumlichen Trennung, weil... also, MEIN Gedankenkarussel würde da rotieren und ich würde denken, das ist bestimmt nur der erste Schritt, zuerst kommt eine Wand, dann kommt ein Schloss, dann isse weg. Nur so eine Überlegung, auch wenn er es EIGENTLICH gut fände: wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.

Lg, Salvatore
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Lerana
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Lerana »

Liebe Pia,

also erstmal liebe Grüße an dein inneres Kind: Ich hätte dann die Villa Kunterbunt nebenan, in der ich morgens in meinen hippieesken und dennoch wunderschönen Blumengarten neben meiner Baumschaukel sitze, Gitarrespiele und singe. Mein Mann kommt fröhlich zu mir ....
Der Rest des Dialoges wäre dann wohl gleich. ;-)

Aber zurück in die Realität:
Mein Mann und ich haben ja ein halbes Jahr in getrennten Wohnungen verbracht. Und das hat ganz bestimmt unsere Beziehung gerettet. Und mein Mann konnte den Nutzen vorab überhaupt nicht sehen."Das ist eine Trennung auf Raten!", hat er immer gesagt. Ich nehme mal an, dass etweder die inneren Kinder unsrer Herren ein zu großes Mitspracherecht im inneren Team haben oder, dass es pure Angst ist.

Bei meinem Mann war es wohl beides und noch mehr: Das Gefühl, das lasse ich nicht mit mir machen. Ich lasse nicht derat mein Leben verändern, ohne dass ich das will.
So sieht Famile doch nicht aus. Ich wohne doch eigentlich in dieser zum Loft umgebauten leeren Fabrikhallte und morgens sitze ich da und mache meine Musik und meine fröhliche Frau.... ;-)
Wenn die erstmal aus meinen Dunstkreis ist, dann sieht die was für ein Looser ich bin und wird nie mehr zurück kommen (Hallo Depressionsradio!).

Was bei uns geholfen hat? Ganz ehrlich: Vollendete Tatsachen: Ich will das so, ich mache das, du kannst das nicht verhindern, wenn du dich dann ganz trennen willst, dann musst du das tun, so in diesem Setting mache ich nicht mehr weiter.

Außerdem habe ich mich dank der Hilfe meiner Therapeutin nicht erpressen oder provozieren lassen. Ich habe mantraartig wiederholt: Ich lieb dich, ich will mich nicht trennen, ich will eine Zeit nicht gemeinsam wohnen.

Mit der Zeit ist es besser geworden und zum Schluss ist es MEINEM MANN schwer gefallen, das zusätzliche Appartement, in dem wir ja abwechselnd geschlafen haben, wieder aufzugeben. ;-)

Herzlichste Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Pia again
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Pia again »

Liebe Salvatore,

ja sowas in der Art wird es wohl sein......

Hab ich auch seeeeeeeehr lange gedacht.

Entspricht auch meiner bisherigen Auffassung von Beziehung leben nicht wirklich..... aber es ist ja nunmal Fakt (für mich, mein Mann tut sich schwer damit, es so zu sehen): wir leben ja nun seit Jahren keine "normale" Beziehung ..... seit Jahren ist er ja überwiegend in seiner inneren Welt.....

Alltag zu leben gehört eigentlich für mich zu einer Beziehung..... Realität: funktioniert nicht;
die letzten 4 Jahre haben ´s bewiesen.

Mir persönlich würden da 4 Jahre Demonstration reichen :D

Liebe Lerana,

glaub ich Dir auf ´s Wort.

Und das Ergebnis, dass Dein Mann sich schwer getan hat, das Appartment wieder aufzugeben, versetzt mich in Schmunzeln :)
Das versetzt mein inneres Kind auch direkt wieder in "na, das wär ´s noch"... :D

Nein im Ernst; ich werde gucken, ob ich die nächsten Wochen vielleicht ein Gespräch führen kann.

Ich bin gespannt, ob er erkennen konnte, wie gut ihm der Abstand getan hat.
Ich bin ja zurück, er ist derzeit weg (wir haben uns abgewechselt wegen der Katzen...... ) wir werden sehen.

Jedenfalls hab ich grad für November einen Backkurs gebucht (hi,hi.... wenn schon keine Gartenschaukel, dann wenigstens mustergültige Weihnachtskekse...... und fange ganz bald
einen Spanisch-Kurs an.

Ach, was fühl ich mich wohl.
Wäre schön, wenn es annähernd so bleibt.

LG
Pia
Lerana
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Lerana »

Du fängst einen Spanisch-Kurs an?!?!

Ich bin neidisch! Ich suche seit Wochen jemanden, der das mit mir machen will. Vielleicht fange ich ja auch einen an und dann können wir uns Mails auf Spanisch schreiben! ;-)

Ersetze Backenkurs durch Gitarrenunterricht und du bist im meinem Selbstfürsorgeprogramm. ;)

Gespräch klingt gut! Ich denke tatsächlich, je klarer man sich in seinen eigenen Vorstellungen ist, desto leichter fällt so ein Gespräch.

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Pia again
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Pia again »

Buenas tardes, Lerana,

my soy Pia..... Hammer, oder :D

Hab schonmal bei Babbel die ersten Lektionen hinter mich gebracht.


:o Das mit dem Gitarrenkurs lasse ich besser...... allerdings eher aus Fürsorge für meine Mitmenschen :D

Bin sehr gespannt, ob im Hinblick auf ein Gespräch die räumliche Trennung auch was gebracht hat.... werd ich bald wissen.

Schönen Wochenstart;
Adios

Pia
balsamico
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von balsamico »

.
Zuletzt geändert von balsamico am 30. Mai 2015, 07:48, insgesamt 1-mal geändert.
Pia again
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Pia again »

Liebe Balsamico,

da unterschreib ich doch sofort jeden Deiner geschilderten Aspekte zum "gemeinsamen" Wohnen und vor allem Deine Erfahrung mit Deinem Mann (Entscheidungen selber treffen müssen).

Wir konnten tatsächlich zwischenzeitlich sprechen: ich habe ihn allerdings nicht nach dem warum nicht (getrennt wohnen phasenweise) angesprochen, sondern stattdessen ein "was sonst", schlimmer, einsamer geht doch gar nicht mehr, oder?

Ich wusste, dass, bevor ich entschwand, er unter der Situation leidet, letztlich auch sieht, dass keine Beziehung mehr da ist.

Er hat mir folgende Antwort dazu gegeben: während meiner Anwesenheit war ich eigentlich die, die für das nicht Funktionieren nahezu allein verantwortlich war:

Jetzt spricht er wie folgt:
Er steht sich selber im Weg.
Die Depression zeigt ihm ausschließlich Negativität, es kann gar nicht funktionieren (ein anderer Weg) , nichts wird ihm helfen.

Die Abwärtsspirale dreht sich.
Nichts lohnt sich, etwas anderes zu versuchen.

Meine Realität:

meine Nicht-Anwesenheit, das Alleine sein gibt ihm die Möglichkeit sich nicht mehr so darauf zu konzentrieren, mich aus der Ferne zu beobachten:

sie wuppt alles,
problemlos (haha, Depression, Du Lügnerin) ,
ich steh nur im Weg,
ich nerve,
ich koste Kraft,
ich bin zu nix tauge.

Sind wir getrennt, scheint die Möglichkeit zu bestehen, dass er mehr zu sich findet...... dann kann der Antrieb wieder kommen (tut er auch) , dann verändert sich die Negativität, wird weniger, Aktivität (in seinen Maßen) ist möglich, was gut tut........

Wir werden also einen Weg finden, den Alltag gemeinsam auf Dauer zu unterbrechen;
daran arbeite ich.......
(ich, weil ich nicht weiss, ob er zu einem Ergebnis kommen wird).

Ich muss gucken, wie ich das gestalten will und vor allem, wie sich das finanzieren lässt:
gemeinsam - räumlich- wie bisher, geht dauerhaft gar nicht, zumindest so nicht.

LG
Pia
balsamico
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von balsamico »

.
Zuletzt geändert von balsamico am 30. Mai 2015, 07:46, insgesamt 1-mal geändert.
Pia again
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von Pia again »

Guten Morgen Balsamico,

ja, dachte ich....... ich dachte tatsächlich eine Perspektive gefunden zu haben.
Das würde aber bedeuten, dass mein Mann sich drauf einlassen müsste.
Drauf einlassen müsste deshalb, weil er weder zeitlich, örtlich, noch räumlich gebunden ist, weder Kind, Kegel noch sonst wie geartete Verpflichtungen hat.

In der Realität - meiner - ist er objektiv betrachtet viel einfacher abkömmlich, als ich maleben...... die Thematik hatten wir ja nun schon ewig....... aber es ist eben scheinbar nicht vergleichbar und Empathie / Vereinbarungen nicht möglich.

Kann ich mir aber schonwieder knicken, er macht nicht mit.
Er bleibt im Gewohnten mit Zielgerade in ´s aus.

Wer nicht will, der hat.

Nachdem wir ja jetzt wirklich Wochen räumlich getrennt waren, allen Beteiligten dies sehr gut getan hat, ist ja jetzt seit 1 Woche wieder Alltag.

Alles fing gut an; wir konnten kurz über diese Thematik sprechen...... gefolgt vom "Abgang" in die Depression (2 Tage hat es gedauert im Alltag, bis er in sein Paralleluniversum geflüchtet ist).

Fein.

Bei allem Verständnis für die von Dir geschilderte, möglicherweise zutreffende Sichtweise unserer "Partner".

Mal ehrlich; da wäre es doch mehr als an der Zeit, die eigene Sichtweise mal zu überprüfen, oder.
Dies scheint nicht möglich zu sein.

Vor allem: auch er hat die Wahl.
Er muss nicht mit mir zusammenleben.

Du weisst ja, dass es eben nicht nur um die Auseiandersetzung / Trauer des Scheiterns einer Beziehung geht, sondern auch um Vermögensverteilung und Juristerei.

Das ist nunmal leider so, wenn man sich einen gemeinsamen Lebensweg aufgebaut hat und Veränderungen massivster Natur werden ihn treffen mit seiner Mini-Rente.

Ein Resultat dessen, was eben seine Entscheidung war.

Verbliebe die Situation so, wie es vor meiner Auszeit war, müsste ein Betreuer für meinen Mann bestellt werden, mit dem ich dann alles weitere entscheide;
entsprechende notwendige Genehmigungen einhole.......

Nichts, für das man sich schämen müsste....... aber eine absolute Verkomplizierung der Angelegenheit...... Alternativ werden wohl Mami und Papi seine Vertretung übernehmen....... Eltern bleiben immer Eltern ihrer Kinder; aber für einen 50jährigen schon aus meiner Warte ein unschöner Weg des Lebens.

Aber vielleicht das, was er will.

Scheint so zu sein.


P.S.:

neue Medikation hat mein Mann auch: aber was nützen die tollsten Medikamente, wenn es im Bisherigen verbleibt..........

Nach meiner Auffassung funktioniert dies nicht.

Veränderung ist Leben;
Veränderung in gewissen Bereichen (Selbstreflektion) scheint nicht möglich zu sein.

VG
Pia
balsamico
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von balsamico »

.
Zuletzt geändert von balsamico am 30. Mai 2015, 07:44, insgesamt 1-mal geändert.
balsamico
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von balsamico »

.
Zuletzt geändert von balsamico am 30. Mai 2015, 07:42, insgesamt 1-mal geändert.
SucheAustausch
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von SucheAustausch »

Liebe Pia,

ich war auch sehr lange nicht mehr hier... wahrscheinlich sogar länger als Du, denn als ich das letzte Mal hier gelesen habe, warst Du noch da.... Aber auch ich habe häufiger an Dich gedacht. Und an Lerana, Blümli und Co.

Hallo Ihr alle! :hello:

Ich kann nur bestätigen: mein Mann wird aktiver und bekommt mehr Sachen erledigt, wenn ich weg bin. Ich bin ja eigentlich immer zu Hause, weil ich ja mein Büro unterm Dach habe, aber ab und zu bin ich mit meiner Tochter weggefahren für ein paar Tage zur Oma oder so. In diesen Zeiten hat er immer Wäsche gewaschen und aufgeräumt und so weiter.

Liebe Pia,

ich kann Dich so gut verstehen. Ich wünschte mir manchmal auch einen einsichtigeren Mann, der Neuem und auch Außergewöhnlicherem (was für ihn ja schon getrennte Schlafzimmer sind, die er völlig ablehnt) etwas aufgeschlossener gegenüber steht.

Es macht mich traurig und aggressiv, dass er so verbohrt in seinen Ansichten (in allen!) ist.

In diesem Bereich sind wir Partner auch ein Stückweit machtlos der Veränderung gegenüber - bis wir sie durchsetzen.

Aber auch da bin ich (noch) nicht...

Bin also auch noch (bzw. wieder!) hier...

Wo ist denn Dein Mann jetzt gerade? Und wie konntest Du monatelang weg fahren?

Nur mal so als indiskrete Frage... :oops: Wie alt war Dein Kind noch mal? Stichwort Schulpflicht...?

Meine Tochter ist vor 3 Tagen eingeschult worden... Jetzt ist es vorbei mit der schönen Freiheit... ;)

Alles Liebe wünsche ich Euch. Ich schreibe vielleicht auch bald mal mehr dazu, wie es mir geht...

Austausch
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: wieder da ;-)

Beitrag von Lerana »

Huhu liebe Austausch!

Wie "schön", dich hier wieder zu lesen. Mein Sohn istauch gerade eingeschult worden. Puh! Schnüff! Wie groß der jetzt ist!

Liebe Balsamico,

du fragst, warum mein Mann und ich wieder zusammengezogen sind und wie sich unser Alltag jetzt gestaltet.

Also: Zunächsteinmal haben wir ja ein gemeinsames Kind und wir wollten schon alles versucht haben, bevor wir es letztendlich kippen. Und da wir ein Paar bleiben wollten, wollten wir es auch wieder gemeinsam versuchen, da es für eine Kind einfach am schönsten ist, wenn Mama und Papa da sind. Ja klar!, vorausgesetzt man führt eine GESUNDE Beziehung.

Ist unsere Beziehung jetzt gesund? Hmm? :roll: VIEL GESÜNDER! Nicht alles ist immer rosig, aber ganz ohne Quatsch, es ist kein Vergleich zu vorher. Wir haben eine Paartherapie/-beratung gemacht und da ist wirklich viel auf den Tisch gekommen. Außerdem haben wir wirklich festgelegt, dass niemad für das Glück des Anderen zuständig ist. Wir sind achtsam miteinander. Wir haben das Kriegsbeil begraben und kommen besser in den Austausch, anstatt in Streits. Im Ganzen muss ich sagen, geht es mir in der Beziehung meistens wirklich gut. Hin und wieder ist es immer noch sehr schwer, a) weil wir nur Menschen sind und b) weil mein Mann immer noch therapieresistent (also in eigener Sache) ist.

Mittlerweile würde ich jederzeit wieder eine Auszeit im Appartment nehmen und sei es nur für einen Monat, um mal rauszukommen. Selbst für meinen Sohn war das damals (danke an die Familienberatungstelle!) kein großes Thema. Der fand das eher cool, dass wir jetzt zwei Wohnungen hatten. Also, wenn alle Stricke reißen, bin ich froh, dass ich diese Option habe.

Liebe Pia!

Och Mensch! Gesprächsresitenter Mann? Ich fürchte, da kann man dann nur Tatsachen schaffen. Ist viel blöder und langwieriger und schmerzhafter und und und. Aber was wäre eine Alternative?

Vielleicht kannst du anfangen zu überlegen, was getan werden müsste für eine räumliche Trennung eben nicht im gegenseitigen Einverständnis? :?

Ich finde ja immer, je klarer der eigene Weg, zumindest schon mal im Kopf, desto handlungssicherer fühlt man sich.

Ganz liebe Grüße an euch alle! Auch an Blümli! :hello:

Lerana

Und danke an Frau Blume, dass wir endlich wieder einen solchen Smily hier haben: :hello:
Der hat echt gefehlt!
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
balsamico
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von balsamico »

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Zuletzt geändert von balsamico am 30. Mai 2015, 07:40, insgesamt 1-mal geändert.
julcas
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Re: wieder da ;-)

Beitrag von julcas »

Hallo Pia,

du glaubst gar nicht wie sehr ich mich freue, von dir zu lesen. Bin grad auf dem Sprung, schreib dir später noch.

Super Pia ist wieder da, ich freu mich riesig. :hello: :lol:

lg julcas
julcas
Beiträge: 569
Registriert: 11. Mär 2011, 17:57

Re: wieder da ;-)

Beitrag von julcas »

Hallo Pia, Hallo @ all,

schön das du wieder da bist und schön das ihr(du und dein Mann) euch eurer Liebe und Verbundenheit so sicher seid.

Mein Schatz ist noch immer mein Schatz. Auch bei uns ist nicht alles rosarot, doch ich habe viel gelernt in den letzten Jahren und kann echt inzwischen gut auf mich aufpassen und bei mir bleiben. ( so wie du)

Ich kann die Verantwortung und die Entscheidungen bei meinem Schatz lassen. Das war ein langer Weg. Er ist in Bewegung, macht kleine Schritte in die richtige Richtung.

Wir haben ja nochmal eine andere Baustelle, die Bipolarität. Letztes Jahr war er manisch in der Klinik und seit Anfang des Jahres ist die Anschlussdepression da. Sein Blick auf die Welt erhellt sich gerade etwas.

Ja, räumliche Trennung kann viel bewirken. Ich weiß noch als ich vor paar Jahren meinen "Zu Hause Verweigerer" das erste Mal in seine Wohnung brachte, weil ich Abstand brauchte. Für ihn war das das Ende der Welt, mich hat es emotional an meine Grenze gebracht und doch kann ich rückblickend sagen. Das war genau richtig, es hat Bewegung in unsere Situation gebracht. Wenn ich heute Abstand brauche, ist das gar kein Thema mehr. Dann geht der Schatz paar Tage in seine Wohnung, ohne Ängste und Panik.

Immer wieder sich selbst hinterfragen, Erwartungen prüfen, Möglichkeiten abwägen das kommt mir alles sehr bekannt vor.

Gelegentlich stoße ich auch auf Unverständnis darüber, das wir immer noch ein Paar sind. Sogar vom sozial psychiatrischen Dienst wurde ich schon gefragt: warum tun sie sich das an? Antwort: Weil der Mann, der Mann ist den ich liebe und mit dem ich Leben will. Weil der Mann eine Krankheit hat, die er sich nicht aussuchen konnte. Weil dieser Mann mich so sein lässt wie ich bin. Weil dieser Mann mir gut tut. u.s.w.

Übrigens nimmt mein Schatz seit 11/2013 neue Medikamente. Klar die machen ihn nicht gesund, sind aber eine Chance das es ihm besser geht und er vielleicht dieses Bessergehen ganz bewußt erleben kann und für sich als Ziel einordnet. Ich kanns nicht besser formulieren. (Mein Schatz ist auf der Suche nach seiner Mitte, also nicht drunter (depressiv), aber auch nicht drüber (manisch)

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag trotz regen.

lg julcas
Blümli
Beiträge: 782
Registriert: 18. Jan 2011, 18:41

Re: wieder da ;-)

Beitrag von Blümli »

Hej hallo liebe julcas,

>>Übrigens nimmt mein Schatz seit 11/2013 neue Medikamente. Klar die machen ihn nicht gesund, sind aber eine Chance das es ihm besser geht und er vielleicht dieses Bessergehen ganz bewußt erleben kann und für sich als Ziel einordnet. Ich kanns nicht besser formulieren.<<

Ich finde Du hast das sehr gut formuliert !
Und ich freue mich sehr, dass Dein Schatz schon so weit gekommen ist und noch viel mehr freut mich, wie gefestigt Du an Deinem momentanen Lebenspunkt stehst. RESPEKT !! ( leider gibt es nicht mehr den tollen Smilie, der sich respektvoll verbeugt hat )

Ganz herzliche Grüße an Dich

vom Blümli
^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
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