an persönlichkeit arbeiten um gesund zu werden

Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: an persönlichkeit arbeiten um gesund zu werden

Beitrag von Zarra »

Liebe final,

da ich heute angenehm vor mich hingammel' und mich vor den Wohnungsanforderungen weiterhin drücke (immerhin ein paar Kleinigkeiten im PC erledigt ;) ), ...

Ich habe seit Freitag nun für vier Wochen Urlaub; vier Wochen, in denen ich mich sortieren (!!), meine Wohnung und meine Papiere endlich ordnen und mich erholen will. Und da ich auch zweimal wegfahre (einmal eine Woche und einmal vier Tage), sehe ich meine "Felle" bei meinem Verhalten (! - ... und das kann ich ändern, daran hat mich neulich nett mein Psychiater "gemahnt", erinnert) schon davonschwimmen. Tun, und nicht seufzen, sollte die Devise sein!

An einem Tag stand ich in der Woche davor morgens eine halbe Stunde lang nur rum, noch im "Nachtgewand" - Kaffee war gekocht (bei mir eine wichtige Voraussetzung ;) !) und die Anziehfrage war auch gelöst (einfach das Herumliegende von gestern), also eigentlich ..., ich kann nicht einmal genau sagen, warum dann nichts ging und dann einen Krankmeldetag ergab - macht mir Angst, doch das schlechte Gewissen blieb aus, kommt nur jetzt teilweise beim (Be-)Schreiben, weil mir sozusagen die Begründung nach außen fehlt. Und ich bin froh, daß ich jetzt Urlaub habe und keine Rechenschaft ablegen muß, ... auch nicht der Frage nachgehen muß, ob es mir vielleicht schlechter geht, als ich zugeben mag, ob ich Symptome gut einbaue und umschiffe (was einerseits vielleicht gut ist, kann andererseits ja vielleicht auch etwas verhindern).

In meinem Kopf turn(t)en diverse Gedanken herum:

* Ich hatte mich mit der Vergangenheit meiner Eltern, insbesondere meiner Mutter (Vertreibung) mehr beschäftigt. - Und ich glaube, das ist noch nicht abgeschlossen. ... Das war aber eher (sehr) positiv, wenn auch einfach anstrengend (auch viel rumgesurft, recherchiert etc.), ... brachte irgendwie auch nochmals eine "neue" Sicht auf mich und mein Leben, auch mehr "Verständnis" dafür ... und natürlich die Hoffnung, dadurch passendere Entscheidungen für mein weiteres Leben treffen zu können ("Heimatgefühl", wo fühle ich mich wohl?, was brauche ich, um mich irgendwo wohl zu fühlen?).

* (Und es gibt auch noch eine Verwandte meines Vaters, die ich nochmals anrufen wollte, weil ich nicht weiß, ob sie doch lieber keinen Kontakt zu mir will oder ob alles EDV-Störungen und/oder Mißverständnisse waren. ... und natürlich auch immer die Frage, was ich will, wenn das bisher nicht war.)

* Durch gerade aktuelle Gegebenheiten bei der Arbeit meine "Position" dort (ich habe mich mit der nur halben Stelle seit 2011 auch von vielem zurückgezogen, fühle mich auch für weniger verantwortlich, "schreie" eben nicht mehr: "Hier"; manche Entwicklungen laufen gar nicht gut - und ich kann das auf meiner Ebene auch nicht beeinflussen) und das Generelle (Beruf) hinterfragt, mich gefragt, wie es mit der Befriedigung aussieht, was ich bräuchte, was möglich wäre. ... --- Meine Frust-Antworten helfen mir nicht weiter. Von daher ist es gut, daß da jetzt erst mal Pause ist.

* Ein paar intellektuelle Interessen reißen auch dies und das an. (Hatte mir endlich den Hannah-Arendt-Film auf DVD angesehen. - "Überall" ist Krieg (Ukraine, Israel, ...). Ja, ein bißchen Angst löst das bei mir auch aus. - ... ...) -- Und daneben natürlich auch einfach Lust auf ein gutes, spannendes Buch zum Wegtauchen.

* Wieviel Kontakt will ich eigentlich, kann (!) ich eigentlich?!?
Auch im Rückblick auf das vergangene schöne, mir gut tuende Wochenende mit netten Menschen, ... wo ich dann am Ende, weil wir uns alle anscheinend noch nicht trennen wollten, bei allem Schönen Gefahr laufe, nicht mehr genügend innerlich bei mir zu bleiben. (Eigentlich erst hinterher im Bett bemerkt. Vielleicht brauchte ich auch einfach den Schlaf.)
Und dann das Hinterfragen von einigen alten eher Bekanntschaftskontakten, bei denen ich nur noch wenige Verbindungslinien sehe (andere Werte ... oder letztendlich andere Interessen oder andere Herangehensweisen ...), mir Absagen aber schwer fallen (... auch nicht getan), wenn die anderen wollen. Ich bin da hin- und hergerissen. Für einen echten Bruch besteht auch keinerlei Anlaß. Nur "will" (?!) ich meine begrenzte Energie eben auch lieber an den Stellen einsetzen, die mich "beflügeln".
Und die Partnerschaftsfrage scheint eher immer mehr "unterzugehen", irrelevant, "unrealistisch"-akzeptiert zu werden, "richtig" nahe Beziehungen immer noch in unerreichbarer Ferne zu liegen (ich habe auf alle Fälle schon mehr darunter gelitten - ... oder verdränge ich da Bedürfnisse zu sehr??).

* MEHR Bewegung stünde an. (Auch wenn nun eigentlich auch das Rad aktiviert ist.) Doch dazu muß ich mich aufraffen.

Daneben die Aufräumproblematik. Und die bekam in der Woche davor einen nun nach außen ganz realen Schub, weil ich tatsächlich etwas Wichtiges nicht fand (was ich bei allem Chaos nicht erwartet hatte). (Ein paar Tage später - nach einer ansatzweisen Aufräumaktion - konnte ich das zwar klären, aber SO WILL ICH DAS NICHT.)

Mehr ins Außen kommen, ohne mich dabei zu verlieren?!

Und ich will meine Therapiestunden nutzen, und ich habe die letzten beiden Male Angst bekommen - vielleicht unbegründete -, das nicht zu tun. Nein, nicht bewußt. Das war bisher alles recht stimmig. Trotzdem die Frage, was ich tun müßte, ob ich eigentlich Irrelevantes erzähle, ... -- Hintergrund: Ich wollte daheim, "Sachen", Gedanken dazu, aufschreiben. Einmal für mich (!). Und "falls gut genug, passend genug", ihr auch zum Lesen anbieten (weil da ein paar Stunden lang einfach so viel war, auch so viel Verschiedenes - wirklich da, nicht um Verwirrung zu stiften). Und ich habe erst recht keinen einzigen Satz aufgeschrieben.
Und ich weiß nicht mehr, wann ich das letzte Mal kreativ war. (Vermutlich traue ich es mir auch nicht mehr zu. - Ich war erstaunt, als ich neulich was Altes fand - momentan ist da nur Leere :( , zumindest wirkt es so.)

Sicher nicht alles, vor allem nicht innerlich, aber das reicht jetzt.

---
Das mit dem Kennenlerngespräch im September klingt gut.

Danke auch für die Umarmung.

LG, Zarra
Zarra
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Re: an persönlichkeit arbeiten um gesund zu werden

Beitrag von Zarra »

Liebe final,

hm, P.S. zu "Dir":

Ich glaube, ich (!) würde mich bei dem "Verhalten" Deines Therapeuten hinausgeworfen fühlen (zumindest so wie Du es hier lapidar beschrieben hast). Ich frage mich, warum er Dir keine Überbrückungstermine angeboten hat, zumindest erst mal einen in ein paar Wochen, und auch das Angebot, Dich ggf. melden zu können. Ist er so unsensibel oder so hart oder so "theoretisch"? - Mir ist schon klar, daß dies mein Thema ist - und nicht Deines sein muß. - Trotzdem weiß ich inzwischen, daß wenn ich theoretisch das Nicht-Weiter bei ihm kapieren würde, diese anderen Angebote etwas bei mir "heilen" würden oder es erträglich machen würden, während es ansonsten eher weiter in einer Wunde graben würde.

Dann die verschiedenen Sachen mit Deinen Eltern, die Du so kurz angesprochen hast - ich glaube schon, daß die mal Therapiethema werden "müssen" ... und auch, daß Du Gefühle dazu brauchst. Sie sind lange tot, aber in Dir wirken die Erfahrungen.

LG, Zarra
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