hochsensible Menschen !!!

[Mucki3]

An alle Leser, an alle Forianer!

Seit ca. 7 Jahren musste ich für mich erkennen und lernen zu akzeptieren, dass ich psychische Probleme habe. Beschwerden, Symptome, Erkrankungen, zu Beginn ohne organischen Befund. >1. Diagnose: „Burnout“

Seither habe ich einige Therapien, dann Klinikaufenthalte hinter mir. Anfangs war ich in der Hoffnung, die Therapeuten, Ärzte werden mich ganz schnell wieder hinbekommen.

Es ist anders gekommen...

Inzwischen wurden einige fachärztliche Diagnosen erstellt ..., ich habe verordnete Medikamente genommen, unterschiedlichste Behandlungsmethoden, Entspannungstherapien versucht … etc.
Offensichtlich „gelingt“ es mir nicht, mich auf das einzulassen, was mir von ärztlicher/therapeutischer Seite verordnet wird.
Mit den Therapien kamen Erinnerungen zurück, wobei Wunden geöffnet worden, die längst „verheilt“, quasi schmerzlos waren und jetzt unaufhörlich wieder bluten und schmerzen...

Ich habe somit – mehr als zuvor - Schwierigkeiten. Die Vergangenheit holt mich täglich ein, beschäftigt mich zunehmend. (die analytische Aufarbeitung ist für mich notwendig, um für mich einen ganz neuen Weg zu finden und gleichzeitig ernüchternd und blockierend)

Inzwischen sind nun noch <echte> körperliche (physische) Erkrankungen hinzugetreten.

Ich leide unter Depressionen (hoher Sensibilität) mit den bekannten Symptomen, hatte vor kurzem noch einen akuten Hörsturz (ein Ohr taub) usw..

Auf Rat der Ärzte solle ich mich bemühen (lernen!!!) meine derzeitige Situation, mein Schicksal anzunehmen. Auf „Sparflamme“ leben. (Usque ad finem)

Was für ein Rat-SCHLAG!!! Vielleicht aber der einzig Wahre???

Ich möchte allerdings, wie bislang immer in meinem Leben mich wieder aufrappeln, aufstehen, ein neues Ziel definieren.

Allerdings will es WIRKLICH nicht gelingen, nicht einmal nach bisherigem Muster. Nach diesem Muster stand ich – für mich selbst – nie an erster Stelle.

Mein neues „Muster“ 2013 wurde mir de facto in letzter Sekunde, vor über einem Jahr vernichtet.
Ich hatte einen Ort – den Platz - gefunden, an dem ich die Entspannung … Ruhe … notwendige Zeit zur Rehabilitation …. Zeit zur Vorbereitung in den Start in ein ganz (anderes) neues Leben gefunden hatte.
Diesen Ort habe ich 2012 für mich entdeckt.
Seither konzipierte ich MEIN neues Leben.
Mein Konzept bereitete ich vor seit 2012, als ich diesen Ort fand und warten musste. Ein Konzept, erstmals von mir und erstmals vorrangig (unabhängig) für mich.

Zerstört von Menschen, die ELTERN heißen... Menschen denen ich meine Depressionen verdanke, wie ich jetzt erfahren musste (Analyse, Informationen, Zwischentöne/-bemerkungen anderer...).... hab`s wohl immer gefühlt und mich geweigert es zu glauben....


Was ist mein Problem? Was ist das Problem dieser Menschen?
Möglicherweise bin ich anders, als die meisten? Vielleicht aber auch nur einer von vielen?

Wahrscheinlich bin ein Mensch, der JETZT offensichtlich vorrangig unter seiner hohen Sensibilität – mit all ihren NEGATIVEN Begleiterscheinungen - leidet, infolge dann zunehmend die „Depressionen“ entstanden.

Stress – positiver Stress - war über viele Jahre wie ein Lebenselixier für mich. Teils 7 Tage die Woche, 12 und mehr Stunden pro Tag arbeiten ... überhaupt kein Thema.

Hier waren es wohl die POSITIVEN Begleiterscheinungen meiner Veranlagung, die dies mir ermöglichten, oder ...(?)

Seinerzeit gelang es mir (anscheinend !?) noch, das Spagat zwischen dem „NORMALEN Denken“ von normalen Menschen und meinem „Denkmuster/-verhalten“ hinzubekommen, ohne dass ich dadurch großartig Schwierigkeiten verspürte. (Oder vielleicht auch nur – mehr oder weniger bewusst – auftretende >TIEF`s< „anders“ zu kompensieren verstand????)

Zum Verständnis:
HSP denken und fühlen „andersartig“, nehmen Reize viel, viel stärker wahr. Filtern Informationen anders als die „Normalen“. Das Nervensystem arbeitet ständig auf „Hochtouren“ (viel intensiver) seit meiner Kindheit. HSP sprechen zum Teil eine andere „Sprache“ (Feedback: ...wie von einem anderen Stern ….),
handeln, wenn andere zögern und umgekehrt,
ich kenne keine „Schadenfreude“, im Gegenteil …
empfinde großen Schmerz wenn andere Leid erfahren, selbst jedoch beruhige ich andere, wenn mir Leid widerfährt (physischer Schmerz)
Angst (fiktiv) durch unbedachtes Handeln „Fehler“ zu machen und dadurch anderen Menschen in irgendeiner Form zu schaden
usw.

weitere Beispiele:
Das Wort NORMAL – ist für mich einfach nur ein Ausdruck / Bezeichnung (...ohne Bewertung)
Unnormal – bedeutet für mich einfach nur eine Abweichung von der „Norm“ (eine Anomalie) und ebenso ohne Wertung (gut/schlecht o.ä.)...
oder:
Für die meisten Menschen ist ein Käfer im Gras, einfach nur ein Käfer im Gras. Einige davon empfinden diesen Käfer als eine hässliche, eklige ...Kreatur, andere finden ihn hübsch/nett. Für mich ein Phänomen... welches bei mir ein RATTERN im Kopf auslöst (unzählige Gedanken, Fragen: Wie der Käfer es bewerkstelligt seine Beine zu koordinieren, wie er heißt, warum/wofür er exakt DIESE Farbgebung trägt….etc.)


Hat jemand Erfahrungen, mit `dem` , worunter hochsensible Menschen leiden?, fühlt jemand ähnlich?
Gibt es Medikamente,Therapien, Methoden, Erfahrungen, Gruppen....>> Projekte<< ...einfach Wege heraus, wenn – wie bei mir - das Leid wegen „HSP“ die Oberhand gewonnen hat???

„Wenn eine `Gabe` zum Verhängnis wird.“

Ist irgendwie unfassbar.
Jemand, der sozusagen sein gesamtes Leben damit befasst war, zu arbeiten, zu lernen, Antworten auf Fragen zu suchen, zu finden um anschließend Wege aufzuzeigen, um wiederum damit Probleme/Aufgaben zu beseitigen/lösen.
Jemand, der in der Verfassung war, mit Rat – insbesondere mit Tat – zu unterschiedlichsten Themengebieten nahezu infolge immer die „richtige Antwort/Lösung“ wusste...praktisch umsetzen konnte … !!!UND damals noch mit einer „gewissen“ Befriedigung für sich selbst!!!
...im Moment (seit ca. einem Jahr!!!) ist das weg.

Meine Freunde – die meinen jetzigen Zustand erleben - laden mich z.Bsp. in ihren Garten ein >>> kann und soll mich da entspannen >>>> trotz dort nahezu „paradiesischer RUUUHE, schönem Umfeld“ komme ich nicht zur Ruhe >>>> sie bieten mir auch aktive Betätigung an und bitten um Hilfe, wenn notwendig . Bisher gelang es mir NOCH, die Erwartungen vollkommen zufriedenstellend zu erfüllen (jedoch ohne jegliche Befriedigung/Erfüllung für MICH). Im Vorfeld solcher „Termine“ umtriebt mich jeweils regelrecht Angst, nicht mehr der Aufgabenstellung zu genügen, oder andererseits durch meine Anwesenheit Unruhe zu verbreiten (...Kreise zu stören...)!!!! Ergo, sage ich jetzt manche Einladung ab usw.

Es fällt (fiehl) mir sehr, sehr schwer präzise Formulierungen zu finden, mich prägnant auszudrücken, besonders wenn es darum geht, meine Probleme zu beschreiben. Finde auch keine Struktur hierzu....

Sorry, ich werde hier vorerst abbrechen.

>>Lächerlich, oder?...für diesen Beitrag habe ich über 8 Tage/Nächte benötigt … ich weiß einfach nicht mehr, wie ich mich noch > VERSTÄNDLICH< ausdrücken soll …und ich komme irgendwie nicht mehr in die „Gänge“, wenn es insbesondere um meine persönlichen Dinge geht<<

Keine Ahnung, ob sich hier jemand vorstellen kann, was mich bewegt...

Danke... und LG mucki3

[Botus]

Hallo Mucki,

ich kann Dir leider nicht helfen, aber vielleicht helfen ja meine Eindrücke. Auf mich wirkt das von Dir Geschriebene nicht unverständlich oder lächerlich, sondern leicht nachvollziehbar und gut erklärt.

Die Leute sind aber mehrheitlich anders.

Ein Vertrauter, dem Du Dich klar erklärst, könnte somit möglicherweise antworten, dass er nichts davon versteht und sich von Gedankenlawinen überrollt sieht. Vielleicht sagt er Dir auch, dass Du unentspannt bist, Unruhe und Rastlosigkeit verbreitest, die auf ihn (oder Deine jeweilige Umgebung) übergeht. Dann kommt: "Bitte entspann` Dich doch mal. Ich / wir haben frei und wollen uns entspannen..."

Mir hat das erstmalig im Jahr 2002 jemand mitgeteilt. Es handelte sich um eine IT Spezialistin, einen geschäftlichen Kontakt. Wir wurden Freunde. Sie hatte Probleme ( Beruf, Partnerschaft, Sinnkrise ). Ich habe sie unzählige Stunden beraten. Sie sagte immer, wie sehr ihr eine andere Sichtweisen hilft. Sie meinte, ich sei ein sehr guter Ratgeber, meine Sichtweisen seien sehr wertvoll für sie.

Als ich im Rahmen der inzwischen guten Freundschaft auch von mir sprach und schrieb, kam aber die oben beschriebene Reaktion. Genau das selbe hatte ich später auch mit meiner Schwester. Sie hat seit dem Tod unserer Mutter an Nichts mehr Freude. Sie sagte mir mal, dass sie Menschen irgendwie nicht mehr abkann. Ich habe sie immer und immer wieder beraten. Heute, Jahre später, beklagt sie sie quasi bei jedem Treffen, ich sei unentspannt und verbreite Unruhe. Sie sagt, alle seien entspannt, nur ich nicht. Auch meine Partnerin habe ich damals in der Rolle des Beraters kennen gelernt. Sie hatte schwer wiegende Probleme. Heute, nach vielen Jahren, bestehen die Probleme immer noch, aber sie gilt sie als die "Normale" und ich als derjenige, mit dem was nicht stimmt.

Ich sehe es rückblickend als Fehler, so tief in die Probleme anderer eingegangen zu sein. Ich ging davon aus, dass sie etwas ändern möchten. Aber das wollten sie gar nicht. Sie wollten nur reden, um besser mit den Problemen, die sie nicht ändern wollen, zurecht zu kommen. Dem entsprechend war ich für sie kein guter Berater mehr, der Kluges sagt, sondern das Gegenteil: Einer, der immer "unentspannt" ist immer sinnlos redet und Unruhe verbreitet.

Ich leide sehr darunter, als "unentspannter immer unverständliches, wirres Zeug-Redner" zu gelten und so behandelt zu werden. Denn ich sehe, dass meine Analysen, Beratungen und Voraussagen richtig waren. Es schmerzt mich sehr, dass andere, die ebenfalls halfen (indem sie die Personen von ihren Problemen ablenkten und ihnen beim Verdrängen ihrer Probleme halfen) heute als gute, kluge, entspannte, willkommene Helfer gelten.

Ich habe die Situation aber akzeptiert. Bei Familientreffen, in denen sich alle zum gemeinsamen Ausblenden der eigenen Probleme (und der Probleme untereinander) treffen, halte ich mich einfach fern. Auf die Weise kann ich vermeiden, dass mir die Anwesenden die Rolle desjenigen zuweisen, der als Einziger immer Unverständliches redet, während die anderen die Kulisse angeblicher völliger Entspanntheit, Gelassenheit und Normalität malen. Jeder, der sensibel ist, würde sofort erkennen, welche enormen Spannungen da vorliegen. Aber das soll halt nicht sein. Insofern sind sich alle einig, dass ein Mensch, der das spürt, "falsch" ist. Ich spüre es und bin somit falsch. Es führt auch zu allgemeiner Unbeliebtheit.

Ich versuche, diese Erfahrungen auszugleichen, indem ich mich Umgebungen zuwende, bei denen Lösungen erwünscht sind. Ich erhalte hier sehr positive Rückmeldungen. Bei Umgebungen, in denen ein Ignorieren, Ausblenden, Zerstreuung, Verdrängen oder einfach nur mal drüber reden erwünscht ist, versuche ich Abstand zu halten. Ich habe erkannt, dass andere das besser beherrschen.

Liebe Grüße vom Dobi

[Mucki3]

Hallo Dobi,

voerst herzlichsten Dank für Deine Antwort.
Die Eindrücke, von denen Du sschreibst, kenne ich zur genüge.
Welche "Umgebungen" konntest Du denn finden, wo Deine Lösungen erwünscht sind, wenn ich Dich so direkt fragen darf. Das ist zur Zeit mein Problem. Ich habe quasi verlernt, Wege dorthin zu finden.
Ich bin einfach total blockiert.

Vielleicht kannst Du mir doch noch irgend einen Tipp geben. Ein Beispiel, Info... habe einfach keine "Bilder" mehr im Kopf, mir fehlt die Vorstellungskraft...

Danke und herzliche Grüße mucki3

[Tease me]

[saneu1955]

Hallo Mucki, dass hätten auch meine Zeilen sein können. Ich kann dich wunderbar verstehen. Auch bei mir waren es meine Eltern, meine Kindheit, die mich letztendlich in tiefe Depressionen führte und das schon über 25 Jahre. Auch ich habe viele Therapie gemacht, auch eine Psychoanalyse und da kann ich dir nur sagen, auch ich bin durch die Hölle gegangen, habe versucht, vieles aufzuarbeiten, da es aber zuviel war, bin ich mit keinem guten Ergebnis aus dieser Therapie und habe dann erst begonnen, dies alles zu verarbeiten. Trotzdem kann ich heute sagen, die Therapie hat mir geholfen. Allerdings sind meine Depressionen nicht weg und besuchen mich in regelmäßigen Abständen immer wieder. Ich nehme Medikamente, die aber auch nur bedingt helfen, wenn das Loch da ist, ist es da. Mir wurde auch gesagt, dass ich aufgrund meiner Geschichte diese Depressionen für immer behalten werde. Also fange ich jetzt langsam an, mich damit zu arrangieren. Wenn es schlimm wird, suche ich ärztliche Hilfe, ich mache im Moment auch wieder eine Therapie, damit ich die aktuellen Probleme lösen kann.

Ich möchte dir Mut machen, gib nicht auf, genieße die Zeit, wo es dir besser geht, behalte diese Sekunden, Minuten, Stunden in deinem Gedächtnis, es ist verdammt schwer, ich kann wirklich ein Lied davon singen.

LG Saneu1955

[Mucki3]

Hallo tease me,

allerherzlichsten Dank für Deine Antwort. NATÜRLICH !!!! möchte ich den Kontakt zu Dir und Dobi aufrecht erhalten. Im Moment geht es mir absolut nicht gut... Euer beider Nachrichten konnten mir jedoch ein kleines Gefühl von Hoffnung vermitteln. Natürlich möchte ich Hinweise, Ratschläge, .... erhalten. werde mich so bald wie möglich hier mitteilen. Bin jetzt aber unglaublich erschöpft
Vorerst vielen, vielen.............Dank an Euch
Ich brauche wirklich Hilfe....
Liebe Grüße
mucki3

[Tease me]

[Botus]

Hallo Mucki,

wie glaubst Du würde unsere Welt wohl aussehen, wenn es nur die breite Masse gäbe ? Wie stünde es um die Musik, um die Literatur, die Kultur, die Wissenschaft ( die Liste lässt sich endlos weiter führen... ) ???

Es ist richtig, dass Du Dich selbstkritisch siehst und hinterfragst. Das sollte jeder machen (Die Welt wäre dann besser). Aber bitte übertreib` es nicht dabei. Ich froh über jeden Mitmenschen, der Deine Anlagen hat, denn ich möchte nicht im Chaos versinken.

Die "Normalen" auch nicht, also bist Du auch für sie wichtig. Wenn sie zu faul zum Denken sind, sieh es ihnen nach. Sie sind genauso wichtig, denn sie haben Eigenschaften, die uns fehlen.

Zu Deiner Frage Mucki: Ich hole mir positive Rückmeldungen bei der Arbeit. Hobby zum Beruf gemacht, Kunden mit Grips, deren Worte und Persönlichkeit Gewicht haben und die deshalb "offen" und "frei" sind und auch so reden, wenn Du weisst, was ich meine. Ich kann hier sein, wie ich bin und erhalte sehr gute Rückmeldungen. Im Geschäft gibt es auch Probleme, aber das ist nie schlimm, weil sie ja lösbar sind. Solche Probleme mag ich. Es macht mir Spaß, Kniffliges oder Unmögliches so lange zu überlegen, bis es klappt.

Dem entsprechend erklärt sich auch die Schockwirkung, die ich spüre, wenn ich mal an einer Kaffeetafel sitze, wo alles nur Krampf, Schauspielerlei ist oder Scharaden gespielt werden, Nicklichkeiten, Spitzen und scheinbare Freundlichkeit ausgetauscht werden. Noch schlimmer ist für mich, Zeuge von Gerede, Getratsche, Geläster und (verstecktem) Neid, Eifersucht, Mißgunst etc. zu werden oder wenn dümmliche Personen sich selbst zu etwas Tollem reden wollen. Man sieht mir am Gesichtsausdruck an, wie ich darüber denke. Ich kann es nicht verbergen, also halte ich -wenn möglich- hier Abstand. Ich werde besser gesehen, wenn ich mich bei solchen Anlässen "selten" mache. Ich sag` einfach, ich müsse arbeiten. Dafür hat jeder Verständnis.

In meiner Darstellung ist nicht enthalten, dass diese Leute auch sehr viele Vorzüge haben. Sie haben viele gute Eigenschaften, die mir fehlen. Insofern bitte ich, mich nicht falsch zu verstehen. Ich blicke nicht auf sie herab.

Liebe Grüße vom Dobi

[Anicca]

Hallo lieber Mucki,

Herzlich Willkommen!

Ich konnte deinen Beschreibungen gut folgen, und habe vieles darin wiedererkannt was auch bei mir so ist.

z.B. " Das Nervensystem arbeitet ständig auf „Hochtouren“ (viel intensiver) seit meiner Kindheit. HSP sprechen zum Teil eine andere „Sprache“ (Feedback: ...wie von einem anderen Stern)

Du schreibst:

"Anfangs war ich in der Hoffnung, die Therapeuten, Ärzte werden mich ganz schnell wieder hinbekommen."

Das dachte ich auch, als ich damals in die Hochgrat Klinik nach Wolfsried ging. Ich hatte vorher ein Buch von einer Amerikanerin gelesen, die in Bad Herrenalb ihre Therapie nach dem Bad Herrenalber Modell gemacht hatte, und sie hatte im Gegensatz zur mir, sehr schnell erkannt, dass sie selbst die Verantwortung für ihre " Krankheit" zu übernehmen habe, und dass sie auch nach der Klinik weiter an ihrem Prozess arbeiten muß. Daraufhin hatte sie das Buch geschrieben, dass ihr selbst am meisten gedient hat. Sie hat einfach weitergegeben, was sie erfahren hat, und hat so wesentlich zu ihrer eigenen Genesung beigetragen.

Hier zu schreiben, oder sich mit der eigenen Geschichte zu zeigen, ist eine wunderbare Möglichkeit an sich selbst zu arbeiten...

LG Anicca

[DocHolliday]

Hallo mucki,

mir hat es geholfen, meine HS anzunehmen und damit umzugehen, in dem ich konsequent dafür sorge, genug Ruhepausen zu haben. Wenn ich mich nicht innerlich nicht abgrenzen kann, so muss ich das dann äußerlich machen, durch Rückzug in meine Wohnung, ausreichend schlafen, bzw. Halbschlaf, ich habe da meine eigene Methode gefunden.

HS kann nicht "wegtherapiert" werden, aber es kann einen gesunden Umgang damit gefunden werden. Und es ist doch auch etwas sehr Schönes, wenn man viel Phantasie und ein lebendiges Innenleben hat, sofern nicht ständig Probleme zwanghaft beackert werden.

"Normal" oder "nicht normal" sind nutzlose Kategorien, finde ich. Jeder Mensch sollte seine Individualität erkennen, für sich sorgen und danach leben. Es ist eine Vorraussetzung um auch mit Zeitgenossen klar zu kommen.
Es ist zwar manchmal hilfreich und eine Anregung zu gucken, wie es andere denn so machen, aber in der Hauptsache ist es blödsinnig, irgendwelchen Idealen nachzueifern, statt "bei sich" zu bleiben.

Im Übrigen laufen genug spleenige Typen und Freaks durch die Welt, schaden niemanden, leben ihre "Neurosen" aus und sind für sich im Gleichgewicht.

Eine süsse Geschichte habe ich mal gelesen, wo eine ältere Mutter mit Ihrem mittelalten Sohn und einem Papgei im Kinderwagen Großbaustellen besuchen und sich das dortige Treiben stundenlang anschauen und dabei ihren mitgebrachten Proviant genüsslich vertilgen.

In Sachen HSP gibt es Foren, die diese Thematik zum Gegenstand haben, musst Du mal suchen, wenn Du sie nicht schon kennst.

Es wäre für das Verständnis Deiner Lage hilfreich, wenn Du Deine soziale Situation (Alter, Arbeit, Partnerschaft...usw) etwas näher beschreibst, vielleicht ergäben sich daraus einige Anregungen für Dich.

Ich spekuliere mal, dass Du vielleicht in intolleranten kleinbürgerlichen Verhältnissen groß geworden bist und Dich innerlich dagegen wehrst...?

LG
DocHolliday

[Mucki3]

Hallo saneu1955, Anicca insbesondere DocHolliday ,Tease me und Dobi,

habt alle zusammen recht herzlichen Dank.

Nachdem ich las, das ich nicht allein bin konnte ich für einen längeren(1/2h) Moment wieder atmen.
ICH konnte AAATMEN !!!
Jetzt hat hat es mich wieder voll getroffen. Die letzte Nacht war - wie so viele unzählige davor - wieder grauenvoll. Rastlosigkeit löste Zerschlagenheit ab, und umgekehrt. Rechner an, Rechner aus ...ich begann zu schreiben, hab das geschriebene wieder verworfen …. im Forum quergelesen …

HSP (n.m.M. und subjektiv gesehen) brauchen nur wenige Worte, um zu wissen, was zu tun ist ...und machen es dann... im Resultat zumeist erfolgreich.

Alles (nahezu alles, bzw. eine große Menge) könnte so einfach sein, ist es aber nicht...

Sorry … einfach zu viel input … bin wieder vollkommen erschöpft – wie gelähmt, beim Versuch mich („es“) hier in Worte zu fassen

... finde einfach keinen Weg aus meiner Situation heraus... habe die "Kraft" nicht mehr, zu machen …. was zu machen ist …

Vorerst ganz, ganz Liebe Grüße mucki3

[Selea]

Guten Tag Mucki3.

Es gab schon Threads zum Thema "Hochsensiblität".
Ich weiß nicht, was die Suchmaschine hier im Forum dafür abgeben könnte.
(bin etwas altmodisch...mit Technik und co)

Auf jeden Fall hatte ich mir das Buch
Rolf Sellin: Wenn die Haut zu dünn ist....besorgt.

Hochsensibilität vom Manko zum Plus.

Etwa 15 bis 20 Prozent aller Menchen nehmen mehr Reize auf als andere - und das wesentlich intensiver. Die ausgeprägte Begabung, differeziertert und stärker wahrzunehmen, ist oftmals von Vorteil. Viel hochsensible Menschen leiden jedoch darunter: Sie sind verletzlicher, geraten schneller in Stress und kämpfen mit Selbstzweifeln.

So der äußere Klappentext.

Gestern Abend hab ich mal wieder___angeregt durch diesen Thread___ein wenig in diesem Buch gelesen.

Mit dem Ergebnis, mich vielleicht immer mehr in meiner Sensibilität akzeptieren zu lernen.


Dieses meine Gedanken.
Alles Gute für dich.
Selas

[Botus]

Hallo Mucki,

ich sage Dir mal, wie ich so eine Nacht, wie Du sie beschrieben hast, bewältigen würde.

In solchen Fällen einfach einen Furz drauf geben, welche Stunde gerade ist und dass ich eigentlich schlafen müsste. Die Nacht einfach ausfallen lassen. Was Besseres als den Tod findest Du überall, sagen die Bremer Stadtmusikanten. Also in`s Auto gesetzt, Scheiben runter, die warme Luft geniessen, auf die Autobahn, die nächste Raststätte, einen Kaffee trinken, die Sonne aufgehen sehen, die Urlauber, die Trucker sehen usw.

Man kann natürlich auch was anderes machen. Soll ja nur ein Beispiel sein. Wenn ich nachts den Blues kriege, mache ich mir nen Kaffee und sattel die Hühner. Selbst eine Autopanne macht mehr Spaß als zu Hause zu grübeln.

Liebe Grüße vom Dobi

[DocHolliday]

Hallo mucki,

ich denke, dass die derzeitigen hohen Themperaturen nicht gerade schlaffördernd sind.

Es ist zwar selten, aber wenns mir so ähnlich geht, dann, ohne Rücksicht auf die Uhrzeit:

- kühl duschen und/oder Ventilator anstellen
- was sinnvolles machen, liegengebliebene Hausarbeit erledigen, Schreibkram erledigen
- vielleicht helfen Dir auch Bier oder Rotwein, dazu vielleicht etwas Leichtes essen
- körperliche Betätigung am Tage, Arbeit oder Sport, "auspowern", radfahren, schwimmen
- nicht zum Schlafen "zwingen"
- Hinwendung der Konzentration auf andere Dinge, z.B. Mediatheken im Web auf interessante Themen durchsuchen
- eine für Dich geeignete Entspannungsmethode erlernen

DocHolliday

[Tease me]

[Mucki3]

Hallo Dobi, Tease me, DocHolliday

Eure Antworten - jedes einzelne Wort davon - treffen den Nagel auf den Kopf, faktisch zu 100 Prozent.

All Eure, insbesondere Deine Beiträge -Dobi-, mußte ich wieder und wieder lesen. Es ist UNFASSBAR für mich, endlich Menschen gefunden zu haben, der wirklich verstehen, von was ich spreche, wie ich fühle. Dadurch meine Empfindungen, Gefühle, Gedankengänge, Beweggründe bis hin zu identischen Situationen - in einer mich faszinierenden Form - exakt beschreiben. Menschen, die mit den gleichen Problemen/Schwierigkeiten zu "kämpfen" haben, angesichts der Tatsache, dass sie ebenso zu einer Minderheit gehören, nur, weil sie ein wenig anders („ticken“) intensiver empfinden.
(Minderheit ?, davon bin ich nunmehr überzeugt → anhand der Reaktionen zu diesem Thema)
... Wir kommunizieren in der gleichen „exotische“ Sprache, (denken!?), fühlen regelrecht auf der gleichen "Wellenlänge"..., so wie die „Mehrheit“ eben in ihre Sprache miteinander spricht.
Bemerkenswert finde ich jedoch, dass wir offensichtlich gute Zuhörer und Ratgeber sind, somit eine Vielzahl der „Mehrheit“ auf ihren Weg voranbringen, sogar wieder zusammenbringen, wir dann jedoch erneut im „Abseits“ allein dastehen, sollten wir u.a. ein Rat benötigen.

Im Moment fällt mir das schreiben wieder richtig schwer. Bin auch allgemein so unglaublich müde und erschöpft.

Gern möchte ich hier abbrechen und jeden einzelnen von Euch fragen:
->können wir auf einem anderen Weg miteinander kommunizieren?

Vielleicht aber doch irgendwie etwas später... durchlebe gerade eine ganz schwere Phase.

Schön zu wissen, dass es EUCH gibt. und vielen, vielen .... Dank vorerst.

LG mucki3

Sorry saneu1955 , annica....auch Euch vielen Dank
und Dir Selas

[Anicca]

Hallo liebe/r Mucki,

du schreibst:

"... finde einfach keinen Weg aus meiner Situation heraus... habe die "Kraft" nicht mehr, zu machen …. was zu machen ist …"

Die "Kraft" kommt wieder, wenn man mit anderen Menschen in den Kontakt geht.

Ich habe es gerade heute wieder gelesen, in dem Buch von James Redfield "Die Vision von Celestine" :

"Der tiefere Sinn jeder Zusammenkunft besteht darin, sich mit der göttlichen Energie zu verbinden und das Ausmaß in dem sie erlebt wird, für alle Beteiligten zu erhöhen.."

Ich muß mich erst mit der " Spirituellen Kraft" verbinden, jeder versteht das auf seine eigene Weise, und erst dann, wenn ich in meiner Kraft bin, kann ich mit anderen Menschen wirklich kommunizieren. Doch das erstaunliche ist, dass ich andere Menschen dazu brauche. Ich darf sie aber nicht anzapfen, ich darf sie nicht benutzen wie eine Droge, sondern ich muß meine Kraft schenken, dann erst bekomme ich auch Kraft zurück..

" Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, weile ich mitten unter ihnen." so steht es auch in der Bibel. Auch hier geht es um Energie, auch hier geht es um die Kraft, damit Weiterentwicklung stattfinden kann.

Wir brauchen andere Menschen, um gesund zu werden. "Der Mensch ist des Menschen Medizin..." sagte auch Dr. Walther Lechler immer wieder.

Natürlich geht das nicht mit jedem Menschen, es gibt Menschen die rauben einem Energie wenn man sich nicht abgrenzen kann, und von denen sollte man sich erst einmal fernhalten.

Hier zu schreiben ist eine gute Möglichkeit um seine Energie zu erhöhen, " Geben" ist ein wichtiger Hinweis, oder in Selbsthilfegruppen zu gehen ist eine Möglichkeit, dort kann man gut üben, dort wird von einem nichts erwartet...

LG Anicca

[Tease me]

[Anicca]

Hallo liebe Tease me, du schreibst:


"Genau das ist für HSP ein Problem, weil sie die Sinneseindrücke, die von anderen kommen, nicht verarbeiten und sich dagegen abgrenzen können."

Ja, das kenne ich auch sehr gut von mir!

Auch ich kann mich nicht abgrenzen, auch mich überfordern andere Menschen, auch mir ist das zuviel, was ich von anderen Menschen wahrnehme, auch ich leide unter dem Verhalten anderer Menschen, auch ich bin zu sensibel, halte mich lieber von anderen Menschen fern, habe bei mir eine Beziehungsmagersucht erkannt.

"Magersüchtige lehnen alles Irdische ab..." schreibt Kurt Tepperwein, z.B., und doch bin ich hier auf dieser Welt, und habe die Wahl, will ich in meinem Leid bleiben, will ich mich weiterhin fernhalten, oder suche ich nach Lösungsmöglichkeiten?

Ich habe die Lösung für mich gefunden, ich will sie natürlich nicht anderen überstülpen. Ich schreibe immer nur, wie ich es versuche, und ich habe für mich den spirituellen Weg gefunden, um an meine Kraft zu kommen, um mich abgrenzen zu können, um innerlich stabil zu werden...usw. usf. und dazu brauche ich auch andere Menschen, muß mit ihnen üben....

LG Anicca

[Tease me]

[Selea]

Hi liebe Mucki

Hi miteinander

Ich finde es schön für dich, liebe Mucki, dass dein eröffneter Thread Resonanz gefunden hat, und du so einige gute Beiträge bekommen hast.

Selbst wenn dich jetzt ganz viel überfordert, und du noch nicht alles auf dich einwirken lassen kannst.

Es ist dein Thread. Du kannst ihn dir ausdrucken, und immer mal wieder einzelne Beiträge lesen. Und darüber nachdenken oder auch nicht.

Oder ___du kannst immer wieder mal hier im Forum deinen Thread anklicken, und so wie du möchtest, in deinem ureigenen Tempo den ein oder anderen Beitrag lesen.

Zu Antworten ist hier niemand gezwungen.
Das ist ja das Angenehme am Internetforum.
Es geht alles___aber niemand muss.

In diesem Sinne____gute Entwicklungen
wünscht
Selas

[Anicca]

Hallo liebe Tease me, du schreibst:


"Mein Eindruck von Mucki ist, dass sie zurzeit extrem instabil ist. Da helfen ihr solche Ratschläge nicht wirklich."

Jetzt fühle ich mich aber ziemlich schuldig!

Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass ich Ratschläge erteilt habe. Ich habe geantwortet, und meine Meinung geschrieben, und so wie ich versuche mit meiner Situation klar zu kommen. In meinem Zwölf Schritte Programm heißt es: " Nimm dir davon was du gebrauchen kannst, den Rest lass da ..."

Ich kann auch hier wieder nur von mir schreiben, ich nehme nur die Dinge auf, die mich gerade ansprechen, und auf die ich reagieren möchte, und auf alles andere kann ich im Moment nicht eingehen, weil es mich überfordert. Doch ich kann es so stehen lassen, und vielleicht ist es gerade für andere Teilnehmer sehr wertvoll....

LG Anicca

[Tease me]

[Botus]

Hallo in die Runde,

die Menschen sind halt unterschiedlich.

Kandidat A erlebt einen ätzenden Tag, aber spät wird er noch angenehm: 3 schöne Stunden mit Schön Essen gehen.

Kandidat B hat einen angenehmen Tag, aber spät wird er noch ätzend: 3 endlose Stunden lang Schön Essen gehen.

Nur ein belangloses Beispiel, aber es steht stellvertretend dafür, dass in solchen Fällen ohne Überlegen vorschnell (gemäß Mehrheitsmeinung) abgeurteilt wird: "Mit dem B, da stimmt was nicht. Der ist aber komisch."

Das ist erstens nicht sachgerecht, weil die Mehrheit was anderes macht und selbst einige im Restaurant (insgeheim) lieber was anderes machen würden. Zweitens stimmt es nicht, denn wer sagt, dass B keinen angenehmen Tag hatte ?

Ich glaube, dass es Mucki mal recht gut ging. Er hat gut gearbeitet und alles wäre gut gewesen. Aber heute kann man manchmal alles gut machen und trotzdem kommt von woanders Negatives, negativer Stress. Man versucht gegen zu halten, besser zu arbeiten, mehr zu arbeiten, aber es kommt immer nur das selbe. Anstatt diese Situation zu ändern, kamen Leute, die versuchten, Sachen aus ihm heraus zu bekommen, die zu seinen Eigenschaften gehören und auch überhaupt nicht raus mussten.

Jetzt fehlt Mucki seine Basis. Er lebt jetzt ohne Fundament. Ich kann verstehen, wenn er heute nix mehr hören kann. Ich würde ihm raten, zu seiner früheren Basis zurück zu finden, denn die war nicht schlecht. Was sie aus ihm gemacht haben, sieht man doch. Wozu soll sowas gut sein. Mucki, geh wieder zu Dir zurück ! Das war doch früher nicht schlecht. Du hast Power, aber dazu musst Du den Ursprungszustand wieder herstellen und Dir vor Augen führen, dass nicht die Arbeit und die Stunden das Problem waren, sondern negativer Stress. Bei Positivem wärst Du nicht krank geworden und nach wie vor leistungsfähig.

Liebe Grüße vom Dobi

[kiwilana]

mein gott, mucki braucht akute notfallhilfe, so wie es klingt. die gibt es doch auch bei HS!
symptombehandlung, hilfe, egal was die ursache ist, wie es heißt.

hast du einen psychiater?
wenn du es nicht mehr aushälst, kannst du auch JEDERZEIT rund um die uhr eine psychiatrische notfallambulanz anrufen: "ich halte es nicht mehr aus, mein kopf platzt, ich brauche hilfe!" (o.ä.) sagen - dort bekommst du ein gespräch, ggf. beruhigungsmittel, etc.

ob ärzte das wort HS kennen ist jetzt erstmal wurscht! die symptome zählen jetzt erstmal.
einfach beschreiben: rasendes hirn, amokgefühle, schmerzen, anspannung, horrorleid, etc.

auch weiterhin kann ein psychiater helfen, ggf. mit beruhigungsmitteln, antidepressivum, o.ä.
manchmal braucht es jene unterstützung, bis man stabil genug ist weitere wege zu entdecken.

"können wir auch anders kommunizieren?"
ich machte mal einen 10 zeilen thread, weil alles andere zuviel war...

bin auch wieder total ko vom lesen. dir alles alles liebe! hol dir hilfe. eine, die es kennt, LG, kiwi