Dinge mit sich selbst ausmachen!

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shehari

Dinge mit sich selbst ausmachen!

Beitrag von shehari »

Hallo Leser,

es gibt da diese Eigenschaft in mir die ich unbedingt verändern möchte. Wie viele gehöre ich zu denen die sich unentwegt selbst bemängeln.

Es ist wahrscheinlich auch nicht ungewöhnlich ein Idealbild v. Jemandem zu haben der viel “aushält“, dinge hinnimmt wie sie sind ohne sich selbst zu bemitleiden. Jemand der authentisch ist und auch eine Meinung hat auch wenn d. Rest dem nicht zustimmt.

Ich dagegen neige oft dazu auch wegen belangloser Dinge mich zu entschuldigen, als ob ich von Anfang an fehlerhaft wäre. Was andere von mir denken könnten hat ein viel zu hohen Stellenwert. Wenn mich Gefühle belasten habe ich diesen Drang immer alles sofort auszusprechen auch um ständig Bestätigung und Trost zu bekommen. Zuspruch von anderen haben zu wollen ist ja menschlich aber wenn man permanent von außen Rat haben muss wird es zum Problem. Warum diese Art zu denken und fühlen so enstanden ist muss ich vermutlich mit einem Therapeut klären.

Stattdessen glaube ich, dass es auf dauer gesünder wäre wenn ich in der Lage bin auch Dinge die mich belasten selber klären kann.

Kann Jemand vielleicht nachvollziehen was ich meine?

Danke

Shehari
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: Dinge mit sich selbst ausmachen!

Beitrag von timmie2002 »

hallo shehari,

nachvollziehen schon. aber da musst duauch differenzieren. nciht ins andere extrem fallen.

dieser typ bin ich, also eher introvertiert und alles immer nur mit mir selber ausmachend. ist acu nicht gut.

eher ein gesundes mittelmaß findne. was das richtige dabei wäre, ist schwer tu sagen.

glg final
shehari

Re: Dinge mit sich selbst ausmachen!

Beitrag von shehari »

Hallo Final,

ja man neigt dazu ein Idealzustand anzustreben. Was ist das schon?!

Gruß
hier_und_jetzt
Beiträge: 66
Registriert: 26. Okt 2013, 00:15

Re: Dinge mit sich selbst ausmachen!

Beitrag von hier_und_jetzt »

Hallo Shehari!

Kann dich sehr gut verstehen, ich bin da sehr ähnlich und es belastet mich auch. Ich möchte immer Feedback und Absicherung bevor ich handele... Nie möchte ich alleine fuer etwas verantwortlich sein. Und oft versuche ich zu antizipieren, was andere denken, wollen, fühlen, machen könnten etc. So vergesse ich dann oft mich selbst und was ich will und denke. Außerdem ist es unmöglich, zu wissen, was in den Köpfen der anderen vorgeht... Also bin ich durch das darüber Grübeln nur noch verwirrter und unsicherer.

Ich frage mich, ob wir mit so einer Persönlichkeit dazu eher neigen depressiv zu werden, oder die Depression schlichtweg diese Charakterzüge verstärkt? Oder beides? vielleicht ist es auch nicht so wichtig, was nun was bedingt.

Das Mittelmaß ist gut, aber mir irgendwie zu abstrakt, stattdessen versuche ich zu unterscheiden, was kann und will ich selbst entscheiden... Und wo ist es eigentlich ganz gut, wenn ich mir Feedback hole. Vielleicht ist aber auch genau das das Mittelmaß? auch kann ich inzwischen gelegentlich offen sagen, dass mir Feedback wichtig ist. Nach dem Motto:"das mache ich gerne, aber es mir wichtig, dass du mir dann noch in dem und dem Teil hilfst und Feedback gibst" Das nimmt mir den Druck zu glauben, dass ich es unbedingt alleine schaffen muss und kein Feedback bekommen werde.

Dann gibt es vielleicht noch Zwischenstufen. In Bezug auf Rechtfertigungswahn zum Beispiel. Wenn ich es mal schaffe den Sachstand so neutral wie möglich zu erklären, ohne mich zu rechtfertigen, ist das gut, manchmal, gelingt es mir sogar ganz die Erklärungen weg zu lassen...

Ähnlich versuche ich mir abzugewöhnen meine Aussagen zu relativieren. Anstatt zu sagen, "das muss noch erledigt werden, aber vielleicht ist es nicht so wichtig", sage ich dann einfach nur, "das muss noch erledigt werden..." Grundsätzlich hilft es mir, wenn es ich mich darauf konzentriere, mich kurz zu fassen. So kann ich unnötige rechtfertigende Erklärungen weglassen... Und auch relativierende Bemerkungen, die mich unsicher wirken lassen. Nun spricht diese Antwort nicht unbedingt fürs kurzfassen, sorry...

Ich kann ich dir in der Tat empfehlen, es in der Therapie weiter zu ergründen. Ich weiß zum Beispiel inzwischen, dass ich in meiner Kindheit (in der Schule und in meiner Familie) den IRRglauben entwickelt habe, dass Fehler so ungefähr das schlimmste auf der Welt seien...und daraus ist mein unsinniger perfektionistischer Anspruch an mich und an andere entstanden. Dann ist es aber so, dass die Mischung aus Angst vor Fehlern und hohen Ansprüchen mich geradezu blockiert... und fuer Lob und Kritik bin ich hypersensibel und miss/ueberdeute es auch mal gerne, natürlich am liebsten ins negative... Im Ansatz zu wissen, woher es kommt, nimmt mir teilweise mein schlechtes Gewissen... ich bin so, aber ich bin nicht wirklich Schuld, und jetzt kann ich mir dessen bewusst werden und habe die Wahl, daran zu arbeiten...ich muss das nicht, aber ich kann, um mir das Leben etwas leichter zu machen... Die Umsetzung dauert bei mir dann ewig und ich Fälle immer wieder in die alten Strategien zurück ... aber ich bin auch sehr ungeduldig... Und es wird schon besser! Mir hilft es jedenfalls zu verstehen: bestimmte Situationen erzeugen bei mir bestimmte Gefühle und darauf reagiere ich dann mit bestimmten Strategien, die ich im Laufe der Zeit entwickelt habe. Einige der Strategien sind super, andere ok, und wieder andere gehen einfach gar nicht, sind völlig daneben und gegen mich selbst! Ähnliche Situationen werden mir immer wieder begegnen und auch ähnliche Gefühle erzeugen, aber wenn ich es merke, kann ich diese Gefühle (zum Bsp. Angst vor Versagen) etwas besser steuern und auch mit der Zeit andere fuer mich gesündere Strategien entwickeln, um auf Situationen zu reagieren.

ok, das war nun etwas wirr! ich ähm, entschuldige mich aber nicht sondern stelle nur fest ;)

Vielleicht hast du Lust dir Gedanken zu machen, was fuer Glaubenssätze für dein Denken und Handeln wichtig sind und welche guten und weniger guten Strategien du so einsetzt?

Viele Grüße
Pia
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