Panik vor der Therapie

Gerbera
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von Gerbera »

Hallo Oubliette,

praktischer Tipp für das Therapiegespräch: auf die Frage, warum Du dort bist, hast Du selbst schon viele Antworten gegeben: es geht Dir schlecht, Du fühlst Dich überfordert, Du empfindest nur Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit, kannst nicht mehr daran glauben, dass es besser wird, siehst alles nur noch negativ, hast keine Energie. Für den Einstieg reicht das, glaube ich. Der Therapeut/die Therapeutin wird vielleicht weitere Fragen stellen, z.B. nach körperlichen Beschwerden, Schwindelgefühlen, Empfindungsstörungen usw. Das alles dient der Diagnose bzw. der Feststellung des Schweregrades der Depression.

Ich denke, sehr viel mehr ist beim Erstgespräch von Dir nicht gefordert. Nur Mut, eine Besserung Deines Zustandes kann nur durch Veränderungen erfolgen. Den Therapeuten-Termin wahrzunehmen, IST eine Veränderung, also schon mal ein guter Ansatz. Schlechter kann es nach Deiner Schilderung kaum werden. Du hast also nichts zu verlieren und viel zu gewinnen.

Auch wenn Du es im Moment nicht glauben kannst, Mime hatte offenbar wenig Hoffnung auf eine Besserung ihres Zustands, als sie ihren ersten Thera-Termin hatte, ich auch nicht, und doch geht es sowohl ihr als auch mir mittlerweile deutlich besser. Das hat Zeit gebraucht und viel Geduld, und die Bereitschaft, mich auf die Therapie einzulassen. Hätte mir vor 2 1/2 Jahren jemand gesagt, dass ich jemals wieder Spaß am Leben haben würde, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Damals war alles nur noch eine Bürde. Am liebsten hätte ich mir die Bettdecke über den Kopf gezogen und wäre da nie mehr rausgekommen.

Mir ging es wie Dir. Ich dachte, ich sei für alle nur noch eine Last, ein nutzloses Etwas, das es nicht mal mehr fertig brachte, vom Sofa aufzustehen und Geschirr abzuspülen. Komplettausfall für die Familie - glaub mir, das sorgt für ausreichend schlechtes Gewissen. Heute, wo ich wieder recht fit bin, denke ich mir, ich habe das Recht, auch mal auszufallen, mich verwöhnen zu lassen - und eben kein Geschirr zu spülen. Ich habe mir die Krankheit nicht ausgesucht, und wenn sie mich lahm legt, ist das eben so. Mit einem komplizierten Beinbruch steht man auch nicht in der Küche und wäscht Geschirr ab, oder?

Umgemünzt auf Dich: Du darfst ein Totalausfall sein. Du bist krank, sehr! Aber Du bist auch gefordert, gegen diesen unerfreulichen Zustand etwas zu unternehmen. Und Du wirst sehen, die Angst vor dem Thera-Termin ist schlimmer als der Termin selbst. Kopf hoch, Du schaffst das schon! Wir alle hier sind in Gedanken bei Dir und drücken ganz fest die Daumen :) .

Dass Du krank bist, ist genauso wenig Deine Schuld wie eine Virusgrippe Deine Schuld ist oder ein Beinbruch. Es hat auch nichts damit zu tun, dass Du ein minderwertiger Mensch bist oder so. Viele bekannte Persönlichkeiten haben unter Depressionen gelitten, z.B. Willy Brandt, ehemaliger deutscher Bundeskanzler, Sven Hannawald, der Skispringer, mancher Künstler - alles wertvolle Menschen, genau wie Du :) !

Du bist kein Versager, objektiv gesehen sicher noch weniger als subjektiv gesehen. Jeder Mensch hat seine Gaben, auch Du. Vielleicht schaust Du - krankheitsbedingt - zu sehr auf Dinge die Du nicht kannst statt auf das zu schauen, was Du kannst oder erreicht hast. Wenn ich mich nicht irre, bist Du Studentin, hast also das Abitur. Das schafft nicht jeder! In diesem Punkt bist Du also schon mal kein Versager. Möchtest Du eventuell erklären, warum Du glaubst, ein Versager zu sein? Das würde es leichter machen, auf Deine Bedenken einzugehen.

Du bist hier willkommen, so wie Du bist, mit all Deinen Ängsten, negativen Gefühlen, Bedenken usw. Deine Beiträge, so negativ sie Dir erscheinen mögen, regen etliche Menschen zum Nachdenken an, über ihre eigene Situation und über Deine. Das hilft ihnen, und, wie ich hoffe, auch Dir - zumindest ein ganz kleines bisschen.

Achte gut auf Dich, liebe Obliette! Du wirst noch gebraucht und gemocht. Das beweisen die vielen Beiträge zu Deinem Thread.

Alles Gute für Dich und toi, toi, toi für den Therapeutentermin!

Liebe Grüße
Gerbera
oubliette
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von oubliette »

Hallo,
endlich komme ich dazu, zu antworten. Zunächst muß ich viele Antworten erstmal verarbeiten, und an manchen Tagen schaffe ich es auch einfach nicht, den PC anzuschalten.
Sorry dafür.

Liebe Mime,
mal wieder tausend Dank für deinen Beitrag!
Was ich befürchte nicht zu schaffen ist meinen Kram anzupacken, aktiv zu werden, das zu verändern, was mich belastet. Ich befürchte, dass ich deswegen an der Therapie scheitere, auch diese "Prüfung" nicht zu schaffen. Nicht das zu bringen, was erwartet wird und was nötig wäre, damit es besser wird. Und sei es nur zu reden. Das ist für mich eine schier unüberwindbare Herausforderung.
Ziele definieren. Ich habe keine und kann mir auch absolut keine vorstellen, so sehr ich es auch versuche.
Schwer zu erklären. Fühlt sich an, als wäre ich schon tot.

Ich dachte immer, Benzos werden als Notfallmedikament nur bei Angst, Unruhe und Panik verschrieben? Nichts davon traf an dem besagten Tag auf mich zu, deswegen ist mein Mißtrauen gegen PKs auch direkt größer geworden. Ohne Medikation läuft bei denen sicher nichts.
Deswegen wäre es mir ja auch um einiges lieber, bei einem niedergelassenen Therapeuten anzufangen und nicht dort. Hab ein ungutes Gefühl und bin deswegen ständig am Heulen. :oops:

Du schriebst
Es dauert oftmals länger, bis man erkennt, dass das, was man gewohnheitsmäßig und depressiv manchmal denkt, so gar keinen Sinn hat.
Und das ist keine beängstigende Vorstellung? Dass man erkennen muss, den größten Teil des Lebens mit sinnlosen Gedanken verschwendet zu haben? Das ist keine schöne Aussicht.
CJ43 hat geschrieben:Liebe Oubliette,

ich musste heute auf demm Arbeitsweg an dich denken und habe überlegt, wann dein Termin ist?

Dafür will ich dir nämlich die Daumen drücken, für das Ankommen dort!

"Alles muss klein beginnen.
Lass etwas Zeit verrinnen,
es muss nur Kraft gewinnen.
Und endlich wird es groß!"

Das sagt Gerhard Schöne so schön :) und mich hat das oft getröstet.

Alles Gute für dich!
Constanze

PS: Mime hat alles andere so schön gesagt, da kann ich nicht mehr viel hinzufügen...
Vielen Dank dafür! :)
(Der Termin ist noch etwas hin, aber nicht mehr allzu lange. Er steht sozusagen schon sichtbar drohend am Horizont. ;) )

Liebe Gerbera,
auch dir danke für deine Rückmeldung.

Ich denke, sehr viel mehr ist beim Erstgespräch von Dir nicht gefordert. Nur Mut, eine Besserung Deines Zustandes kann nur durch Veränderungen erfolgen. Den Therapeuten-Termin wahrzunehmen, IST eine Veränderung, also schon mal ein guter Ansatz. Schlechter kann es nach Deiner Schilderung kaum werden. Du hast also nichts zu verlieren und viel zu gewinnen.
Und das ist glaub ich der Knackpunkt: Doch ich habe einiges zu verlieren, und doch, es kann schlechter werden.
In mir schreit es die ganze Zeit: "Du bist nicht krank, lass dir das nicht einreden, lass dich nicht pathologisieren, du schaffst das allein, das hast du immer!" Und diese Stimme ist so mächtig, dass ich leicht versucht bin, ihr zu erliegen.
Dass es mir schlecht geht, ist meine Schuld, ich ganz allein hab mich da reingeritten und nur ich habe die Kompetenz, wieder rauszufinden, kein Therapeut kann das leisten. Der kann mir nur den Diagnosestempel aufdrücken, den ich dann mein Leben lang nie mehr los werde.

Ich erkenne meinen Widerspruch: Es geht mir schlecht, ich weiß nicht mehr weiter, ich wünsche mir Hilfe - und mache dicht. Das kann ich doch keinem begreiflich machen, das ist Sisiphusarbeit, und ein überlasteter Therapeut kann mir nur den Vogel zeigen.


Achte gut auf Dich, liebe Obliette! Du wirst noch gebraucht und gemocht. Das beweisen die vielen Beiträge zu Deinem Thread.

Alles Gute für Dich und toi, toi, toi für den Therapeutentermin!

Liebe Grüße
Gerbera
Och mönsch, danke. :oops:
Ihr leistet hier echt Schwerstarbeit mit mir, unglaublich.

GLG
oubliette
mime
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Registriert: 6. Sep 2013, 13:28

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von mime »

Liebe Oubliette,

Veränderungen machen Angst, keine Frage. Doch ich glaube, du hast immer noch den großen Berg vor dir... und auf dem steht jetzt nicht nur "Problem" sondern am Gipfelkreuz winken noch dazu "Therapieziele" - das kann niemand erreichen bzw. überwinden. Es geht nicht darum, dass du irgendwelchen Anforderungen genügst und etwas zu leisten, was der Therapeut will bzw. erwartet :oops:.

Es geht um DICH, nicht um irgendwelche unerreichbar hohen Ziele. Ich hatte auch keine Ziele, als ich die Therapie begann, fühlte mich ebenso wie du, wusste überhaupt nicht mehr, was ich wollte/sollte/müsste... Und trotzdem habe ich mich zur Therapie überwunden (und bereue es nicht) - weil ich dann das Gefühl hatte, wenigstens ETWAS aktiv gegen diesen Zustand der Ziellosigkeit (Hoffnungslosigkeit, das Totsein-Gefühl) zu tun, auch wenn es Überwindung kostet und anfangs möglicherweise auch wirkungslos erscheint.

Es geht um die kleinen Schrittchen, nicht das Bergsteigen-Lernen in der Therapie. Dazu kann auch gehören, dass es in den Gesprächen zeitweise auch nicht leicht läuft. Da ist Geduld vom Therapeuten und vom Patienten gefragt - es gibt durchaus "zähe" Zeiten, in denen das Reden schwerfällt, man auch phasenweise schweigt, nicht weiß, was man sagen soll. Das ist normal und aushaltbar für eine gewisse Zeit.

Gerade am Anfang ist das Reden schwer. Lass dir Zeit, überfordere dich nicht gleich mit einen Gesprächsanspruch, der super laufen muss. Nein, du darfst zu dem Gespräch gehen und sein wie du bist - das habe ich auch erst lernen müssen. Und ich habe meinen Therapeutinnen und meinem Facharzt auch schon einiges an Geduld abverlangt, wenn ich verstockt und schweigsam vor ihnen saß und einfach nicht reden konnte. Doch auch das oder darüber kann man kommunizieren und es ergibt sich wieder ein Gespräch usw.

Manchmal kommt erst so nach und nach im Laufe der Gespräche die ein oder andere Erkenntnis, die weiterhelfen kann, in Stückchen mehr Klarheit in das Gedankenpuzzle zu bekommen. Es geht nicht darum, dich in oder mit der Therapie unter Druck zu setzen.

Meine Therapeutin setzt viel darauf, dass ich selbst erkenne, worin mein Problem liegt und das kann ich erst, wenn wir gemeinsam reden. Erst wenn ich es erkenne oder wenn ich spüre, dass ich mit meiner (depressiven) Grundeinstellung oder meinem Tun oder Denken falsch liege, kann ich darüber (vielleicht erstmals in meinem Leben) nachdenken und dann, viel, viel später vielleicht etwas ändern.
Wenn man von sich denkt und fordert, man müsse nur noch funktionieren, Hauptsache, man leistet etwas, eckt nicht an und tut, was andere erwarten... und unterdrückt ständig die eigenen Bedürfnisse (z. B. nach Anerkennung/Selbstwert, Selbstbestimmung, nach körperlichem Wohlbehagen, Bedürfnis nach Sinn/Spiritualität usw.), ist das eine recht ungesunde Einstellung. Eine Therapie kann einem diese Bedürfnisse erst einmal wieder bewusst werden; ständig unterdrückte Bedürfnisse führen irgendwann nahezu zwangsläufig in eine gefühlte Sinnlosigkeit des Seins und in die Depression.

Und ich glaube nicht, dass uns das Leben geschenkt wurde, dass wir es als sinnlos empfinden und es auch so leben. Das Leben ist manchmal schwer, besonders in Krisen, aber nicht sinnlos.

Es gibt auch Therapieformen, die nicht in Gesprächen ablaufen - manchmal bekommt man einen Zugang zu sich eher über Ergo-/Maltherapie und Ähnlichem.

Zu den Benzodiazepinen kann ich mangels eigener Erfahrung nichts sagen, nur zu den Antidepressiva (ich kenne nur 2) vielleicht: mir haben sie zum Teil (da sind mehrere Faktoren beteiligt, Ruhe, Therapie, Kontakt zu anderen Menschen usw. usw.) wohl mittlerweile geholfen, diese Verstocktheit und Sprachlosigkeit in den Gesprächen zu überwinden. Ich sage jetzt öfter, was ich denke (auch außerhalb der Therapie) und das macht ein Therapiegespräch nicht nur angenehmer, sondern man hat auch selbst etwas davon.

Das ungute Gefühl und deine Befürchtung, dass "bei denen" ohne Medikamente sicher nichts läuft, verstehe ich zwar, denke aber, dass sie unbegründet sind. Auch ein normaler niedergelassener Therapeut wird dir u. U. zu einem Medikament raten. Und ein Therapeut in der Klinik kann es auch erst einmal ohne versuchen. Lass es doch auf dich zukommen - bitte dir Bedenkzeit aus, wenn dir tatsächlich zu einem Medikament geraten werden sollte. Du musst dich ja nicht gleich dafür oder dagegen entscheiden - ich habe das auch immer so gehandhabt und das wurde akzeptiert.

Diese Entscheidung, ob ein Medikament für dich infrage kommt oder nicht, liegt bei dir, bei niemandem anders.

Wenn es durch ein Medikamet sein kann, dass eine Therapie besser anschlägt, wird ein Arzt zu einem Medikament raten (das war bei mir auch so) - ich habe mich da mit meiner Therapeutin auch "gerieben".

Du könntest deine Bedenken vielleicht im Vorfeld schon mal aufschreiben, dann kannst du sie abklappern oder dem Therapeut deinen Zettel vorlegen (z. B. Angst vor Abhängigkeit, Gewichtszunahme, schlechte Erfahrungen in deinem Umfeld mit Benzos usw. usw. usw).
Ein Therapeut verschreibt auch keine Medikamente, das kann nur ein Arzt. Und: Zwingen kann dich niemand zu irgend etwas.

Abschließend: Hm, was ist dir lieber?

Nicht zu erkennen, dass man sich vielleicht Jahrelang schon mit gewohnheitsmäßig depressiven Gedanken herumquält? Deine Seele lässt es dich doch spüren, dass da etwas schief läuft - sie wehrt sich (zurecht).

Oder doch dazu stehen, OK, mein bisheriges Leben war vielleicht schon dauerhaft von depressiven Gedanken durchzogen, doch jetzt habe ich die Möglichkeit etwas zu tun, zuzulassen, dass sich da etwas ändern kann. Ich bin nicht dazu verdammt, mein Leben wie bisher weiter zu führen; ich kann das negative Vorzeichen, das ich meinem Leben vorausgesetzt habe, gegen ein positives austauschen.

Wenn man ca. in der Lebensmitte ist oder vielleicht auch schon darüber denkt man einfach auch anders darüber nach: Will ich so die nächsten 40 Jahre noch leben? Dieses depressive Leben weiterführen? Mich nicht von der Stelle rühren? Alles über mich ergehen lassen? Wie lange noch?

Ich habe dir schon von einem depressivem Familienmitglied geschrieben, das sich partout nicht helfen lassen will. Da kann ich gar nichts tun. Aber es ist mir ein Mahnmal, eben nicht dieses depressive Leben dieses Familienmitglieds, nachzueifern. Ich suche mir Hilfe, mache Therapie, versuche, da wieder herauszukommen usw. Mein Familienmitglied tut das nicht. Und mir fehlt die Kraft, die Geduld und die Kompetenz, dagegen etwas zu unternehmen.

ABER ich kann etwas für MICH selbst tun. Und diese Erkenntnis wünsche ich dir von ganzem Herzen :). Du kannst etwas tun gegen die Depression, gegen die gewohnheitsmäßigen Gedanken usw. Ich denke, dass man durchaus machmal in der Therapie auch mit Unangenehmen konfrontiert wird (bei mir hält sich das trotz 3 Jahren Thrapie in Grenzen), doch es gibt auch Positives in einem selbst zu entdecken. Wenn man die Gedanken und Gefühle, verborgene, vergessene Fähigkeiten wieder entdeckt (niemand hat nur negative Eigenschaften, sondern auch viele gute!!!) und positiv bewerten lernt, sind das auch gute Beispiele, was in einer Therapie geschehen kann :) :).

Lass dir ein bisschen Mut machen, dass es trotz Bedenken etwas Gutes bringen kann, wenn du dich zu einer Behandlung entschließen solltest. Du kannst es ja vielleicht mal probieren mit einer Therapiestunde usw. Du kannst jederzeit sagen, ich möchte keine Therapie, kein Medikament, keine Hilfe usw., aber du kannst dich vielleicht auf das ein oder andere zumindest mal versuchsweise einlassen.

Ich wünsche dir alles Gute!!! Und Kraft und Mut :).
Liebe Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
oubliette
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von oubliette »

Hallo mime,
eine ganze Woche hat mich dein Beitrag jetzt begleitet, immer und immer wieder hab ich ihn und andere Antworten in diesem Thread durchgelesen und überdacht, in der vagen Hoffnung, dass mich etwas anspringt, eine Erkenntnis, dass etwas klick macht, ich vielleicht etwas übersehen habe.

Doch ich denke, der eigentliche Knackpunkt ist wohl, dass ich innerlich mit meinem Leben abgeschlossen habe.
Deswegen prallt alles an mir ab, deswegen empfinde ich alle Bemühungen meines unmittelbaren Umfeldes als unerträgliche Bevormundungen und Übergriffigkeiten. Jeder scheint zu wissen, was gut für mich ist, jeder scheint zu wissen, was ich tun sollte, was ich habe. Und ich sehe sie von unten aus meinem Loch oben am Rand stehen und wild durcheinander reden und rufen und ich möchte mir nur die Ohren zuhalten ob des Lärms. Es nervt. Es stört.

Ich möchte in Ruhe gelassen werden, möchte mir meine letzte Würde bewahren indem ich nicht zum Seelenklempner gehe. Ich will nicht als psychisch gestört abgestempelt werden. Ich bin nicht krank. Ich bin zuende.

Und ich werde nicht zur Therapie gehen, werde mich nicht entblößen. Was nützt es? Ich kann nicht an eine Therapie glauben, empfinde nicht das Bedürfnis, eine machen zu müssen. Die Vorstellung allein verursacht Ekel. Ja, es geht mir schlecht. Aber jedem Menschen geht es früher oder später mal schlecht, oder? Ich werde einfach weiter aushalten.
Etwas anderes steht wohl nicht zu Debatte.

Ich danke euch allen, allen voran mime, Gerbera und Regenwolke für ihre wundervollen Beiträge. Ich weiß sie zu schätzen, auch wenn es jetzt vielleicht nicht danach aussieht. Ich kann aber verstehen, wenn ihr die Schnauze jetzt voll habt. Ich bin hier reingeplatzt, ihr hab euch meiner sensibel und verständnisvoll angenommen und ich drehe doch nur jedem guten Rat den Rücken zu. Bitte verzeiht mir irgendwie.

Dieser Beitrag ist übrigens keine Ankündigung in irgendeine wie auch immer geartete Richtung. Nein. Es ist einfach Resignation. Ich bin nicht gefährdet. Ich bin müde.

oubliette
mime
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von mime »

Hallo Oubliette,

ich muss gleich los, deswegen nur eine kurze Rückmeldung: Ich kann dein Ruhebedürfnis sehr gut nachvollziehen und vielleicht brauchst du sie momentan auch einfach, Ruhe. Ich denke trotzdem oft an dich und wünsche dir, dass du vielleicht nach einer Pause doch den ein oder anderen hilfreichen Schritt tun kannst in Richtung einer positiven Wendung.

Niemand möchte dich (zumindest von Forumsseite her) bevormunden. Du hast es selbst in der Hand, was du für dich tust oder eben lässt. Manchmal kommt auch die Erkenntnis erst später und man fasst ein klitzekleines bisschen Hoffnung, dass es doch besser wäre, sich nach Unterstützendem, Begleitendem umzusehen und ggf. auch in Anspruch zu nehmen. Es geht nicht um die Stigmatisierung einer psychischen Störung o. Ä., sondern darum, dass deine Seele sich durch die Depression oder das "Sich-zu-Ende-Fühlen" vielleicht wehrt und dich aufrütteln will, dich zu lieben, statt zu hassen. Ich habe meiner Seele auch so gut wie nie Raum gegeben, alles unterdrückt und auch abgeschlossen (ich bin halt so, und muss mich damit arrangieren, fertig). Doch in letzter Zeit tue ich gut daran, zu erkennen, dass das eben nicht gut und schon gar nicht förderlich ist...

Ich wünsche dir, dass du etwas findest, das dir und deiner Seele gut tut und wünsche dir von ganzem Herzen, dass du dich vielleicht doch noch irgendwann zu einer Behandlung entschließen kannst. Denke bitte daran: es gibt Krisendienste, Menschen, die dir helfen können; gib da die Hoffnung nicht auf, dass es auch für dich Gutes gibt, das du annhemen kannst, wenn du das willst.

Liebe Grüße, viel Kraft, Hoffnungsstrahlen, die dich vielleicht doch irgendwie erreichen wünsche ich dir weiterhin - und alles Gute.
Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
Regenwolke
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von Regenwolke »

Liebe oubliette,

nun stolpere ich hier über deinen Beitrag und kann es natürlich nicht lassen, mich zu den Helferinnen an den Rand des Lochs zu stellen und ein bißchen zu lärmen ;)

Es ist mir wichtig, dass die Dinge, die ich schreibe, nur die in mir entstehenden Ideen sind, manchmal vielleicht auch Anregungen, über etwas nachzudenken oder etwas auszuprobieren. Du hast jedes Recht, solche Ideen als nicht passend zu empfinden und zu verwerfen. In einem Buch, das ein Psychotherapeut geschrieben hat, habe ich mal gelesen, dass es gut ist, nur das aufzunehmen, was für einen bekömmlich ist und alles andere auszuspucken.

Und ich bin selber ein Mensch, der Vorschläge oder mehr noch "gute Ratschläge" in sehr vielen Fällen als unpassend oder übergriffig empfindet, kann dein Gefühl da also gut nachvollziehen.

Trotzdem, du schreibst hier, daher denke ich, es ist gut, zu antworten.
Du schreibst, du seist "zuende". Du kennst vielleicht das Zitat "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!" Das Leben verläuft glaube ich nicht linear, sondern zyklisch, oder vielleicht auch spiralförmig.

Ich glaube, dass Therapie helfen kann, aber nicht, dass sie das einzige oder immer passende Hilfsmittel ist. Ich glaube, dass viele Dinge helfen können, wenn man sich zumindest ein kleines Stück dafür öffnen kann. Und wenn es bezüglich eines Weges eine komplette innere Blockade gibt, hilft es meiner Meinung nach auch wenig, sich dazu zwingen zu wollen. Besser ist, nach den Wegen zu suchen, die möglich sind, und manchmal löst sich durch einen Umweg die Blockade auch auf.
----------------

Nun habe ich eine kurze Pause beim Schreiben gemacht, und Mimes Beitrag ist inzwischen erschienen. Das hier halte ich für ganz zentral:
dass deine Seele sich durch die Depression oder das "Sich-zu-Ende-Fühlen" vielleicht wehrt und dich aufrütteln will, dich zu lieben, statt zu hassen
In der Klopfakupressur, von der ich anfangs in diesem Thread mal geschrieben habe, sagt man sich vor Beginn der Klopfsequenz Sätze nach dem Muster "Obwohl ich Problem xy nicht überwinden kann, liebe und akzeptiere ich mich, wie ich bin." Das finde ich unglaublich wohltuend, mein ganzer Körper etspannt sich bei solchen Sätzen, die angespannten Muskeln lassen los, und plötzlich spüre ich den Willen, Problem xy doch ein Stück weit zu überwinden. Erst die Selbstannahme macht bereit zur Veränderung, ohne sie werde ich immer starrer in meinen Blockaden.

War jetzt vielleicht etwas wirr, aber ich muß leider weg.

Eine gute Zeit!
Wolke
CJ43
Beiträge: 466
Registriert: 12. Okt 2007, 10:38

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von CJ43 »

Ach menno, Oubliette!

Es spricht nichts dagegen im tiefen düsteren Loch zu sitzen, manchmal braucht man eine Ruhezeit - wie eine Tulpenzwiebel.

Mir gehts auch manchmal so.....

Ein Gedicht von Rainer Kunze möchte ich dir hier noch hinschreiben:

Einladung zu einer Tasse Jasmintee
Treten Sie ein, legen Sie Ihre
Traurigkeit ab, hier
Dürfen Sie schweigen.

Alles Gute!
Constanze
oubliette
Beiträge: 16
Registriert: 24. Mär 2014, 00:18

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von oubliette »

Liebe Constanze,
danke!!! :oops:

Liebe mime, liebe Wolke,
mime hat geschrieben: Niemand möchte dich (zumindest von Forumsseite her) bevormunden.
Regenwolke hat geschrieben:
Es ist mir wichtig, dass die Dinge, die ich schreibe, nur die in mir entstehenden Ideen sind, manchmal vielleicht auch Anregungen, über etwas nachzudenken oder etwas auszuprobieren. Du hast jedes Recht, solche Ideen als nicht passend zu empfinden und zu verwerfen.
um Himmels willen, nein, so hab ich das nicht gemeint. Hier bin ich doch das erste Mal auf Menschen gestossen, die die ganze Sch**** kennen und diese quälenden Gedanken wirklich verstehen können. Das war (und ist) enorm hilfreich für mich.
Mit dem Umfeld meinte ich meine Angehörigen, von denen scheinbar jeder am besten weiß, was ich jetzt zu tun habe.
"Du mußt..." ist das, was ich in letzter Zeit am häufigsten höre. Es erdrückt mich.

(Aktuell habe ich Angst, dass meine Familie mich zwangseinweisen lässt. Ich kann nicht beurteilen, ob das so einfach geht (indem man z.B. einen Krankenwagen ruft), aber der stumme Terror in mir davor ist immer da. Es wäre das Ende.)
Ich bin unsagbar egoistisch, weil ich sehe, wie sehr ich meinem Umfeld zur Last falle. Aber ich kann und will im Moment keine Schritte unternehmen, ich bin gelähmt und ich bin leer.
So leer.
Kein Ausweg. Nur Verzweiflung.

Danke euch trotzdem.
oubliette
mime
Beiträge: 1320
Registriert: 6. Sep 2013, 13:28

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von mime »

Liebe Oubliette,

keine Sorge, wir haben das schon nicht falsch verstanden (und vermutet, dass du mit Bevormundung usw. eher dein reales Umfeld gemeint hast). Trotzdem: Wenn es dir so schlecht geht, wie deinen letzten Zeilen zu entnehmen, solltest du den Gedanken an eine Klinik zulassen - du kannst ja auch freiwillig in eine Klinik, die kannst du dir aussuchen (und musst nicht auf eine Zwangseinweisung "warten", die dir verständlicherweise panik macht). Ja, sie könnte Realität werden, muss es aber nicht. Es gibt Möglichkeiten der Zwangseinweisung, doch es wäre besser, es nicht erst so weit kommen zu lassen!

Sorry, dass das jetzt so hart klingt - mir tut es unendlich leid, dich so leiden zu "sehen"! Und manchmal kann ein Klinikaufenthalt der einzige momentane Ausweg und sehr hilfreich sein, insbesondere, wenn so eine Krise droht wie bei dir (meine Krise war allerdings noch 2 Schritte weiter weg und ambulant behandelbar - ich kann ein bisschen nachempfinden, wie es wohl in der aussieht...). Eine psychiatrische Klinik ist keine Schande - das meinte ich u. a. in meinem letzten Thread mit "Krisendiensten" - es gibt sehr gute!

Du fühlst dich leer, gelähmt, verzweifelt - das ist eine alarmierende Gedanken-/Gefühlsspirale (dennoch kann ich sie zumindest teilweise gut nachvollziehen, doch das hilft dir momentan nicht!). Bitte suche dir Hilfe, wenn dir jemand anbietet, dich in eine Klinik zu fahren oder für dich eine herauszusuchen, sag einfach "Ja" - du selbst änderst an deinem Zustand, wenn er so gravierend schlecht ist, nichts mehr oder nicht mehr viel, denn du kannst es momentan einfach nicht glauben, dass dir geholfen werden kann. Doch das kann es! Und du kannst immer noch entscheiden, dir helfen zu lassen
und das kann ich dir nur dringend raten.

Alles Gute für dich, liebe Oubliette, verzeih mir die"harten" Worte - aber ich habe dein Eindruck, dass dir mit Verständnis (das ich trotzdem habe, auch wenn es dir momentan vielleicht anders vorkommen könnte) gut gemeinten, schonenden Worten usw. jetzt nicht zu helfen ist. Suche dir reale Unterstützung; wir können von hier aus nichts weiter tun - aber wir mögen dich, möchten gerne, dass es dir besser geht.

Alles Liebe und erdenklich Gute!
Mime

(Edit: nur Leerzeichen hinzugefügt)
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von Regenwolke »

Liebe Oubliette,

ich hatte auch nicht das Gefühl, dass du uns hier als bevormundend empfindest.

Mir ist persönliche Freiheit sehr wichtig, ich denke, das wird auch in meinem letzen Beitrag deutlich. Aber über diese tiefe Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in deinem letzten Satz bin ich auch erschrocken. Ich stimme dem, was Mime geschrieben hat, zu, besser könnte ich es nicht schreiben.

Ich hoffe, du findest einen Weg, dir Hilfe zu suchen bzw. zu dem Termin zu gehen, den du schon gemacht hast!

Alles Gute für Dich!
Wolke
CJ43
Beiträge: 466
Registriert: 12. Okt 2007, 10:38

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von CJ43 »

Liebe Oubliette!

So leicht kann man nicht eingewiesen werden, eigentlich nur bei Selbst- und Fremdgefährdung.

Mir ist es auch sehr wichtig nicht fremdbestimmt zu werden, daher kann ich nachempfinden, dass es dich graut beim Gedanken daran, dass andere für dich handeln könnten.

Andererseits - so mutterseelenallein im tiefen Loch zusitzen und düstere Gedanken zu wälzen - wer hält das aus?
Können wir dir nicht wenigstens ein Kissen hinunterwerfen oder ein Mäuslein schicken, dass dir einen Tee kocht? Wenn du schon nicht rauskommen und zum Arzt gehen willst?

Weißt du, was mich sehr ins Grübeln bringt? Das du es so furchtbar findest, depressiv zu sein. (Oder sein zu können und Behandlung zu benötigen)
Das meine ich nicht als Vorwurf - bitte verstehe mich da nicht falsch!!!

Findest du nicht, dass es hier im Forum eine Menge symphatischer, vernünftiger Menschen gibt, die vielleicht mehr Tiefgang und Herzenswärme besitzen als "Gesunde"?

Ich bin zwar eine Frau mit rezidivierenden Depressionen, aber doch nicht nur. ;)
Außerdem bin ich Mutter und berufstätig; liebe Hunde, Berge, meinen Garten, lese gerne Gedichte, kann wundervoll backen :) .....
Depressionen sind nur ein kleiner Teil meiner Persönlichkeit.
(Ok. - manchmal nehmen sie viel Raum ein und drücken alles an die Wand - aber nicht immer. Meistens nicht.)

Mmh, ich überlege gerade, was ich ausdrücken wollte....
Vielleicht eines noch: Depressionen sind auch nur eine Krankheit. Kein Supergau.
Kein menschliches Versagen.

In diesem Sinne alles Gute für dich,
viele Grüße, Constanze!
oubliette
Beiträge: 16
Registriert: 24. Mär 2014, 00:18

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von oubliette »

Für mich (für mich persönlich!) sind Depressionen ein Versagen. Zumindest fühlt es sich so an. So wurde ich wohl erzogen, keine Ahnung.

Hallo, ihr Lieben.
Ich dachte, ich melde mich mal wieder nach einiger Zeit. Vermutlich interessiert es keinen, aber ich schreibe dennoch.
Nun, ich war nicht in der PK. Nachdem ich den Termin abgesagt hatte, fiel mir erst einmal eine kleine Last von der Seele.
Durch einen (glücklichen, haha) Umstand bekam ich parallel relativ schnell einen Termin beim einem niedergelassenen Therapeuten.
Was soll ich sagen.

Alles, was ich befürchtet hatte, hat sich bewahrheitet. Alles, was ich mir in meinen Worst-Case-Szenarien ausgemalt habe, wurde bestätigt und übertroffen.
Zunächst wurde ich nach ewiger Wartezeit mit dem falschen Namen aufgerufen, dann setzte sich der Herr, verlangte meine Karte und - schwieg.
Er stellte sich nicht vor, er fragte nichts, er setzte sich und schwieg. Keine Hilfestellung, mir den Einstieg zu erleichtern. Selbst, als ich mich überwunden hatte, ihm zu sagen, wie schwer mir das Reden fällt, kam nichts.
Über die Hälfte der Zeit starrte er mich an oder in die Luft, während ich kleiner und kleiner und immer verkrampfter wurde.
Das wenige, was ich sagen konnte, wurde mit den Worten pariert: Was meinen Sie denn, woher das kommt?
Ich war so froh, da rauszukommen. Keine noch so kleine Hilfe, einfach nichts. Es war demütigend.

Ich bin nicht stark genug dafür. So müde. Wie schafft man das?

oubliette
La_crimosa
Beiträge: 468
Registriert: 28. Mär 2010, 22:05

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von La_crimosa »

Liebe oubliette,
ich habe diesen Thread ein wenig mitverfolgt und u. a. Dein Ringen um Hilfe mitbekommen. Umso mehr betrifft es mich, dass Du nun leider in Deinen Annahmen bzgl. Therapie/Therapeuten bestätigt wurdest. Echt ärgerlich! Ich hätte Dir sehr gewünscht, an den "richtigen" zu geraten, Deine Ängste langsam abbauen zu können und endlich Hilfe/Entlastung zu erfahren!

Ich möchte Dir sagen: Gib nicht auf, den/die Richtige/n zu finden! Manchmal braucht es eine zeit der Suche bis sich das Gefühl einstellt, angekommen zu sein. Und ich weiss, wie schwierig und mühsam das ist - gerade weil man sich so müde und kraftlos fühlt.

"Wie schafft Ihr das?" fragst Du. Vielleicht schlummert im Verborgenen etwas, was leben will, was ahnt, was Leben sein könnte. Und dies scheint ein Antreiber zu sein, der unbemerkt durch die Schwere führt.

LG,
Susanne
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von Zarra »

Liebe oubliette,

ich habe die Vorgeschichte jetzt nicht im einzelnen nachgelesen, von daher beziehe ich mich hauptsächlich auf Dein letztes Posting.

Niedergelassene Therapeuten können sehr unterschiedlich sein!!

War das ein Psychoanalytiker? (... klischee- und vorurteilsmäßig könnte das für mich passen, obwohl gerade in Vorgesprächen keineswegs alle so sind.) Oder ein Tiefenpsychologe? Oder ein Verhaltenstherapeut?

Neugierde: Was hat ER denn am Ende zu Dir gesagt?

Außerdem sind Menschen ganz unterschiedlich. Und Psychotherapeuten sind ja auch immer eine Persönlichkeit bei aller Professionalität (... oder im Einzelfall auch mal weniger Professionalität).

... vielleicht nochmals bei jemand anderem und nicht gerade einem Analytiker probieren?!? - Ich weiß, daß das schwer ist! Nur: Allzuviele GUTE Alternativen gibt es leider nicht.

Liebe Grüße, Zarra
mime
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von mime »

Hallo Oubliette,

was soll man dazu sagen? Zuerst einmal: Depression = Versagen stimmt nicht (auch für dich nicht), doch das ist deine Meinung, und die kannst nur du ändern, wenn du ein bisschen mehr Einblick bekommst in alles.

Das, was du von dem Termin schreibst, ist natürlich ätzend. Schade, es hätte auch anders laufen können (gerade bei einem ERST-Gespräch). Ich kann mich da meinen Vorrednerinnen nur anschließen: Suche weiter. Es gilt zwar für viele Therapien, dass der Patient etwas mitbringen muss (also wenn ich in der Therapie bin, bestimme ICH das Thema, das Problem, über das gesprochen werden soll, nicht der Therapeut), doch für den Anfang wäre es für dich wünschenswert gewesen, wenn dir gesprächsmäßig eine Brücke gebaut worden wäre (das machen halt nicht alle Therapeuten). Nun, es ist jetzt so, wie es ist. Doch das Feld von Therapien und Therapeuten ist weit. Gib nicht gleich auf, nur weil es beim ersten Mal so blöd verlief.

"Hilfe" im engeren Sinne bekommt man auch nicht (gleich). Ich habe jetzt nicht mehr alles von dir nachgelesen, warst du inzwischen bei einem Facharzt? Manchmal führt da der erste Weg hin, dann als zweites zum Therapeuten / zur Therapeutin. Es gibt sowohl bei Ärzten als auch Therapeuten natürlich Unterschiede (gute und weniger gute), doch es lohnt sich, zu suchen.

Ja, müde und nicht stark genug zu sein, klar, das kennen wir alle... Doch wenn die Seele immer schwach und schwächer wird oder durch die Verschlimmerung der Depressionssymptomatik immer lauter um Hilfe ruft, sammelt man manchmal die letzte Kraft zusammen und versucht es erneut (vielleicht doch in einer Klinik). Manchmal hängt ja wirklich auch das eigene Leben daran. Das sollten wir nicht vergessen. Sorge da bitte für dich und suche dir rechtzeitig Hilfe.

Wenn du partout alles Stationäre ablehnst: Gibt es bei dir im Umfeld vielleicht eine psychiatrische Institutsambulanz (Kurzform PIA)? Schau doch mal im Internet nach. Vielleicht kannst du da noch einen (ambulanten) Termin bekommen, der besser verläuft als der beim Therapeuten. Mein Facharzt, der sehr kompetent ist, ist in einer solchen PIA; außerdem gibt es dort auch meistens Therapeuten, Sozialarbeiter usw. Möglicherweise gibt es da für dich noch einen Weg?

Alles Gute und viel Kraft wünsche ich dir

Viele Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
oubliette
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von oubliette »

Hallo,
danke für die Antworten. Mir geht es gerade nicht besonders gut, der Termin lastet (immer noch) auf mir und ich schlafe deswegen ziemlich schlecht. :oops:

@ La_crimosa
Ich wusste natürlich, dass die Chancen, gleich den richtigen zu erwischen, eher gering sind, da hab ich mir auch keine Illusionen gemacht. Aber ich hatte trotzdem ein bißchen gehofft, auch, weil es mich eine ganze Woche Überwindung gekostet hat, den Termin zu machen.

@ Zarra
Ja, du hast recht, es war ein Psychoanalytiker. Zumindest nehme ich das an, obwohl er angeblich auch tiefenpsychologisch arbeiten soll.
Am Ende habe ich vorsichtig gezweifelt, ob ich bei ihm wohl richtig bin und ob das doch eher nichts bringt. Er meinte: Das werden Sie mir dann schon beweisen. Möchten Sie jetzt einen weiteren Termin? Hab aber erstmal Urlaub. :?
Vielleicht zieht diese (sehr durchschaubare) Masche bei manchen Patienten, keine Ahnung. Aber mir fehlt für solche Spielchen definitiv die Kraft. Es hat mich abgestossen. Überhaupt der ganze Mensch hat mich zutiefst abgestossen.

@ mime
Nein, natürlich ist eine Depression objektiv kein Versagen. Das weiß ich ja auch. Diesbezüglich sind mein Verstand und mein Bauch nicht in Einklang zu bringen. In mir ist dieses Gefühl so tief verankert.....keine Ahnung.
Und es nützt wenig, die eigene Meinung zu ändern, wenn das Umfeld dir ständig das Gefühl gibt, defekt und gestört zu sein.

Der Besuch eines psychologischen Therapeuten ist das einzige, womit ich mich anfreunden kann. Ganz sicher wird mich kein Arzt (Psychiater) sehen. Das ist auch etwas, was ich nicht mehr diskutieren werde.
Wenn du partout alles Stationäre ablehnst: Gibt es bei dir im Umfeld vielleicht eine psychiatrische Institutsambulanz (Kurzform PIA)? Schau doch mal im Internet nach. Vielleicht kannst du da noch einen (ambulanten) Termin bekommen, der besser verläuft als der beim Therapeuten. Mein Facharzt, der sehr kompetent ist, ist in einer solchen PIA; außerdem gibt es dort auch meistens Therapeuten, Sozialarbeiter usw. Möglicherweise gibt es da für dich noch einen Weg?
Siehe meinen ersten Beitrag in diesem Thread, dort bin ich ja ursprünglich gewesen. Diese Ambulanz war der Horror und den Termin wieder abzusagen hat mich ein wenig befreit.
Es war nicht das richtige. Man wartet im Eingangsbereich, für jeden sichtbar, jeder kann sehen, wie man rein- und rausgeht.
Ja, diese Einstellung ist lächerlich, aber ich bin noch nicht soweit, dass mir das egal ist. Ist einfach so. Vielleicht kommt das noch, vielleicht nicht. Bis dahin muß ich mir etwas suchen, was ich akzeptieren kann.


Im Moment weiß ich nicht recht weiter, stehe wieder am Anfang, der Therapeut war eine Empfehlung, der kurzfristige Termin wurde vermittelt.
Jetzt ist da nur das Telefonbuch mit all den Nummern und ich weiß nicht, wo ansetzen. Es gibt jemandem, der mir helfen würde beim Suchen, und sogar für mich anrufen würde. Aber sollte ich drauf eingehen? Macht doch sicher keinen guten Eindruck, oder?
Vermutlich ist der Leidensdruck einfach nicht hoch genug, sonst würde ich es einfach machen und nicht herumlamentieren.
Ich denke, ich werde mich erst wieder melden, falls es etwas Positives zu berichten gibt. Dieses Gebade in Selbstmitleid widert mich selbst grad dermaßen an.

Viele Grüße
oubliette
mime
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von mime »

Hallo Oubliette,

hm, wieso möchtest du nicht, dass dir jemand beim Anrufen hilft? Der Eindruck ist doch erst mal egal - zumal es erfahrungsgemäß höchstwahrscheinlich wesentlich mehr Absagen als Zusagen geben wird (in puncto freier Termine). Außerdem könntet ihr euch die Anrufliste aufteilen, so dass jeder seinen Part beiträgt und sollte tatsächlich ein Therapeut deine persönliche telefonische Vorsprache wünschen, kannst du das ja noch nachholen.

Hast du dich wegen der Therapeuten auch mal mit deiner Krankenkasse in Verbindung gesetzt? Wichtig wäre, dass du erst einmal darauf schaust, dass die Therapeuten eine Kassenzulassung haben (und nicht privat abrechnen). Ich empfehle dir, die Namen, Anrufe (Datum, Uhrzeit) aufzuschreiben und eine Liste anzufertigen. Ich habe das auch getan, und als kein kassenzugelassener Therapeut Zeit bzw. freie Termine hatte, habe ich ienen Antrag bei der Krankenkasse auf Kostenübernahme eines privat zugelassenen Therapeuten gestellt und diese Liste vergeblicher Bemühungen auf einen Therapieplatz (auf Kassenabrechnung) beigefügt. Seit dem bin ich bei einer privat zugelassenen Therapeutin. Ich muss zwar noch einen Kostenanteil selbst tragen - und nicht Krankenkasse spielt da überhaupt mit - doch manchmal kann so ein Verfahren anzustoßen auch sinnvoll sein.

Was die Ambulanz betrifft, ja, ich weiß von deinem Eingangsposting; doch ich dachte eher, es sei eine psychiatrische Notfallambulanz gewesen, bei der du warst, und nicht eine Institutsambulanz. Außerdem: Es wird nicht die einzige Ambulanz gewesen sein, die es gibt und die evtl. für dich infrage käme.

Was deinen Satz "Und es nützt wenig, die eigene Meinung zu ändern, wenn das Umfeld dir ständig das Gefühl gibt, defekt und gestört zu sein" betrifft, verstehe ich ihn nicht in dem Zusammenhang, wie du ihn schreibst. Was ich meinte ist, dass man manchmal selbst erst spät erkennt, dass eine Depression eine behandlungsfähige Erkrankung darstellt - und dies erst nach geraumer Zeit für sich auch erkennen kann (sog. Krankheitseinsicht). Ich kenne in meinem nächsten Umfeld Fälle, in denen diese Einsicht fehlt und aufgrunddessen NICHTS unternommen wird, daran etwas zu ändern (und ich muss es teilweise mittragen). Deswegen bin momentan ein bisschen allergisch auf alles Ablehnen jeglicher Hilfestellung.

Damit meine ich NICHT dich, denn DU schaust ja mittlerweile, was dir evtl. helfen könnte - und da würde ich dich gerne ermutigen, weiter zu machen. Dass du bei dem ersten Therapiegespräch an jemanden geraten bist, der dich anwidert, ist Pech. Ein gewisses Maß an Sympathie sollte auf jeden Fall vorhanden sein oder zumindst die ersten Anzeichen da sein, dass sich daraus auch noch ein Gesprächs-/ Vertrauensverhältnis entwickeln könnte. Manchmal muss man eben zwei oder drei Versuche starten, bis man an die richtige Adresse kommt; wichtig wäre halt, dass du nicht noch tiefer reinrutschst in alles und du die Hilfe / Angebote annimmst, die sich da bieten. Nö, auf den Leidensdruck brauchst du nicht zu warten, denn der ist bereits da - schlimmstenfalls kann eine Depression auch handlungsunfähig/entscheidungsunfähig machen; ich denke nicht, dass du es so weit kommen lassen möchtest und du dich rechtzeitig entscheidest gegen die Depression und für das Leben.

Dass du negativ eingestellt bist, was die (therapeutische / psychiatrische) Behandlung usw. betrifft, hat mit deinen (leider nicht guten) Erfahrungen und der Depression zu tun - da hoffe und wünsche ich dir einfach, dass du auch noch gute Erfahrungen machen kannst und dass dir mit einer auf dich abgestimmten Behandlung geholfen werden kann. Es wäre schön, wenn du den richtigen Facharzt und den richtigen Therapeuten kennen lernen könntest. Sie können nämlich wirklich hilfreich sein, der Depression beizukommen. Es lohnt sich!

Alles Gute für dich, viel Erfolg bei deiner Suche und im Laufe der Zeit ein bisschen mehr Hoffnung, bessere Erfahrungen, Mut und Kraft für alles weitere.

Viele Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Zarra
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von Zarra »

Liebe oubliette,

um angenehme Wahrscheinlichkeiten ein bißchen zu erhöhen, würde ich zumindest erst mal alle Psychotherapeuten, die auch Analytiker sind, aus der Prioritäten-Anruf-Liste streichen. Halbwegs erreichbar müssen sie auch noch sein; also Verhaltenstherapeuten und reine Tiefenpsychologen.
Auch wenn das reine Namen und Anschriften vermittelt, fand ich die Seiten der kassenärztlichen Vereinigungen am brauchbarsten (außer Du wärst privat krankenversichert). (Ich könnte nochmals nach den Links suchen, die ich hier wohl auch mal eingestellt habe, falls Du sie nicht durch googeln für Dein Bundesland findest.)

Ich denke, diesen Typen wirst Du nicht wiedersehen; da spricht zuviel dagegen.

Psychologische Beratungsstellen kann ich Dir noch empfehlen, wenn Dir PIA etc. zu "kritisch" ist. Da ist aber nur eine Zwischenlösung oder Wegweisung, das kann keine richtige Therapie ersetzen.
oubliette hat geschrieben:Es gibt jemandem, der mir helfen würde beim Suchen, und sogar für mich anrufen würde. Aber sollte ich drauf eingehen? Macht doch sicher keinen guten Eindruck, oder?
Therapeuten wollen Therapiemotivation sehen und machen das zumindest teilweise am Anrufen fest. Insofern hast Du recht. Andererseits finde ich diese Anrufe extrem schwierig und es sind immer so unerwartete und verstörende Glückstreffer, wenn man jemanden direkt am Telefon hat. Telefonzeiten könnte jemand anders für Dich gut eruieren. Andererseits ... in ein bis zwei Fällen hat mich zwar die AB-Stimme fehlgeleitet, doch das ist auch mit ein Eindruck, und falls doch jemand persönlich abnimmt, entgeht Dir die Chance des zumindest telefonischen "Kennenlernens", da hatte ich oft schon eine Priorität bei wem ich lieber nochmals anrufen wollte.

Ich würde sagen: Wenn Du sonst gar nichts machst, dann ist es besser, wenn jemand anders es für Dich versucht. - Selbst ist natürlich besser. Doch wenn das nicht geht ...

Falls es Wartelisten gibt, reagiere nicht resigniert, sondern lasse Dich auf dieselben setzen! ... und telefoniere weiter. Denn sonst mußt Du da ggf. nochmals anrufen. (Ich weiß zwar nicht, wie Du das zeitlich einrichten kannst, doch da das bei mir immer extrem schwierig schon allein von der Anrufsituation her war, aber auch, einfach zu den genannten Zeiten überhaupt relativ privat telefonieren zu können, ...)

Liebe Grüße und Mut!

Zarra
La_crimosa
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von La_crimosa »

Liebe oubliette,
da ich mich selbst mit anrufen schwer tue habe ich geschaut, welche Therapeuten per Mail zu erreichen sind - und darüber meinen jetzigen Therapeuten gefunden! Er hat sich dann erst per Mail und dann telefonisch bei mir gemeldet! So war es auch bei einigen anderen Therapeuten, die ich über Mail kontaktiert hatte...

Sinnvoll finde ich den Hinweis von Zarra, Psychoanalytiker auszuschließen. Das macht die unendlich erscheinende Telefonliste mit den vielen Möglichkeiten doch ein wenig kleiner, oder?! Und: sei froh, dass es so viele zu sein scheinen! Bei uns ist/war die Auswahl viel kleiner und damit die Chancen, jemand passenden zu finden geringer...

Ich find die Idee gut, Dir Hilfe bei der Suche zu nehmen und habe damit auch gute Erfahrungen gemacht! Wenn es Dir die Suche erleichtert, warum nicht?! - Zur Therapie musst dann aber Du selbst... ;)

LG,
Susanne
oubliette
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von oubliette »

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Zuletzt geändert von oubliette am 16. Jun 2014, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.
Regenwolke
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Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Oubliette,
oubliette hat geschrieben:Was kann ich denn noch tun? Was bleibt denn noch?
hast du denn selber noch eine Idee?

Die Telefonseelsorge hat ein Online-Angebot, das findest du hier: http://www.telefonseelsorge.de/?q=node/10
Ist vielleicht erstmal eine Möglichkeit, überhaupt mit Helfern ins Gespräch zu kommen.
Es gibt glaube ich auch therapeutische Online-Angebote, da kenne ich mich aber nicht aus.

Liebe Grüße,
Wolke
Clara1234

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von Clara1234 »

Guten Morgen,

eigentlich ist es ganz einfach...Psychotherapie muss man selber auch wirklich wollen...
Leider ist es so das Menschen oft erst daran denken wenn sie ganz unten sind...

An Therapie ist nichts schlimmes..es ist natürlich sehr anstrengend etwas an sich selber zu ändern...in gewisser Weise ist es auch bequemer in seiner alten Situation zu bleiben, die kennt man ja...

An Deiner Stelle würde ich mir mal wirklich klar werden ob Du überhaupt eine Therapie möchtest und wenn ja anfangen und wenn nicht ist das auch Deine Entscheidung.

Die ersten 5 Stunden sind ja dazu da das man sich kennen lernt und den anderen dabei zu negativ zu bewerten bringt einen da auch nicht weiter...im Grunde gibts Du ja nicht wirklich eine Chance...

Aber es ist im Grunde wie gegen eine Wand reden...ein Mensch muss selber wollen...

Ich wünsche Dir das Du einen Weg findest der Dir hilft und grüße herzlich Clara
oubliette
Beiträge: 16
Registriert: 24. Mär 2014, 00:18

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von oubliette »

Erstmal Entschuldigung für den gelöschten Beitrag.
Regenwolke hat geschrieben:Hallo Oubliette,
oubliette hat geschrieben:Was kann ich denn noch tun? Was bleibt denn noch?
hast du denn selber noch eine Idee?

Die Telefonseelsorge hat ein Online-Angebot, das findest du hier: http://www.telefonseelsorge.de/?q=node/10
Ist vielleicht erstmal eine Möglichkeit, überhaupt mit Helfern ins Gespräch zu kommen.
Es gibt glaube ich auch therapeutische Online-Angebote, da kenne ich mich aber nicht aus.

Liebe Grüße,
Wolke
Hallo Wolke!

Nein, keine Idee. Ich zermartere mir tagein, tagaus das Gehirn.
Telefonseelsorge, telefonischer Krisendienst hab ich schon versucht. Da kamen aber immer nur so Floskeln. Wirklich echt helfen können die ja auch nicht, auch wenn sie sich Mühe geben, ist ja viel zu abstrakt.
Trotzdem rufe ich (vor allem nachts) öfters mal an, wenn es mir besonders dreckig geht. Da geht es aber eher um Ablenkung als um Hilfe.


@Clara1234
Warum greifst du mich jetzt so an?
Wenn es dich nervt (was ich verstehe, absolut) dann schreibe doch bitte nicht.
Ich kann mit sowas im Moment nicht gut umgehen, es zieht mich sehr stark runter.

Viele Grüße
oubliette
Clara1234

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von Clara1234 »

Guten Morgen oubliette,

mein Beitrag sollte kein Angriff auf Dich sein. Ganz im Gegenteil...

Einen schönen Sonntag wünscht Dir Clara
Clara1234

Re: Panik vor der Therapie

Beitrag von Clara1234 »

Mit der Telefonseelsorge habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Angerufen hab ich da noch nie, wenn nur die Telefonseelsorge per Mail genutzt. Da kann man auch einen längeren Kontakt über Wochen z.B. mit jemand haben und sich einmal die Woche etwa schreiben.
Solche schriftlichen Angebote gibt es auch noch weitere im Netz...

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit alles negativ zu sehen und zu beurteilen...

Ich schreib unter diesen Thread nichts mehr....
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