schon wieder...

emma79
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schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Hallo,

ich bin Emma, bin 31 Jahre alt und wie ihr der Überschrift entnehmen könnt bin ich schon wieder an Depressionen erkrankt :cry:
Das letzte Mal war vor fast vier Jahren. War auch lange Zeit krank geschrieben, aber da hatte ich durchaus weniger Sorgen als jetzt.
hab damals noch bei meinen Eltern gewohnt und hatte damals zumindest finanziell weniger Sorgen.
Da es nun das zweite Mal so schlimm ist bekomme ich langsam Angst...
Verfolgt mich das nun mein Leben lang???
War nie "richtig gesund" zwischendurch. War immer noch in Behandlung und habe auch durchgängig Medikamente genommen.
Habe in Teilzeit gearbeitet, nach der Trennung von meinem Freund habe ich (schon allein wegen der teuren Wohnung) einen anderen Job gesucht und in Vollzeit gearbeitet. Habe gemerkt das es mir nicht gut tut, dachte aber immer das wären anfängliche Probleme...Pustekuchen...
Noch dazu bin ich leider ein Mensch der alles gut wenn nicht sogar perfekt machen will. Habe hohe Ansprüche an mich selbst, die ich natürlich nicht erreichen kann :(
Habe mich also zusätzlich immer noch selber fertig gemacht.
Dazu noch die finanziellen Probleme, da ich noch keine kleinere günstigere Wohnung gefunden habe die mir gefällt.
Alle heiraten in meinem Alter, bekommen Kinder, ich trenne mich...
Mein Vater hat Krebs bekommen, meine Ma ist schon länger körperlich eingeschränkt auch aufgrund einer schweren Krankheit. Depressionen könnten auch vererblich bedingt sein, mein Vater hat auch Depressionen, ebenso wie mein Bruder.
Aktuell bin ich seit Anfang Februar krank geschrieben, es fing dieses Mal mit Magenschmerzen an...da ich ja scheinbar auf meine Psyche nicht höre... haben lange gesucht bis feststand das dort nichts ist...da hörten die Magenschmerzen auf...ja was soll ich sagen...
Leider habe ich keine Berufsunfähigkeitsversicherung die mich etwas auffangen könnte.
Mache mir viele Vorwürfe und kann schwer akzeptieren nochmals an dieser Krankheit zu erkranken.
Weine im Moment manchmal tagelang...bei anderen Menschen habe ich meine "Maske" auf...viele sehen nicht dahinter und ich lasse sie auch nicht... :(

Freue mich hier gleichgesinnte zu treffen, zu wissen man ist nicht ALLEIN!
So das schreiben fällt mir schwer, das war es fürs erste von mir...
timmie2002
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Re: schon wieder...

Beitrag von timmie2002 »

hallo emma und herzlich willkommen.

ja, du bist hier nicht alleine und triffst ganz sicher auf verständnis. du wirst sehen, dass deine probleme auch anderen betroffenen vertraut sind und du dich hier gut darüber austauschen kannst.

glg final
emma79
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Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Danke final,

das hoffe ich.
Hab wieder eine üble Nacht hinter mir. Hab geträumt das mein Arbeitgeber mir einen Aufhebungsvertrag andrehen möchte. Ganz klar, davor habe ich ja auch Angst...
Mache mir immer schon Gedanken ob ich es nicht einfach probieren soll mit Wiedereingliederung, aber trau ich mir das selber zu? Ich kann es euch nicht sagen, in manchen Minuten villeicht in den meisten nein...
Es ist nur diese Angst vor einer Kündigung.
Einen Termin in der Tagesklinik zur Vorstellung habe ich erst am 20.5. das klingt jetzt nicht so lang, hab zum Glück rechtzeitig schon einen Termin vereinbart. Bin ja schon seit Mitte Februar krank geschrieben...
Tja was mache ich nun? Bin noch eine Woche krank geschrieben, dann muss ich mich auch wieder bei der Firma melden :(
HABE ANGST
timmie2002
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Re: schon wieder...

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen emma,

tagesklinik kann ich dir nur empfehlen. mir hat diese sehr geholfen, so dass ich nach eineinhalb jahren über wiedereingliederung wieder in den beruf konnte.

es ist schon noch eine lange zeit bis dorthin und zur vorstellung heißt ja nicht gleich aufnahme. jeder tag bis dahin kann die reinste quälerei sein.

aber was kannst du machen.

ich kann dir hinsichtlich deiner arbeit keinen rat geben, vermute nur eher, dass du zurzeit noch nicht in der lage dazu bist.

vielleicht kannst du dir in dienem umfeld hilfe holen.

ich würde zum beispiel über einen arzt versuchen, die aufnahme in der tagesklinik evtl. doch zu beschleunigen. zum anderen kannst du dir vielleicht unterstützung bei sozialen einrichtungen und psychologischen beratungsstellen holen. es gibt auf dem gesundheitsamt einen psychiatrischen dienst und caritative einrichtungen haben auch verschiedene hilfsangebote für psychisch erkrankte. da musst du aber selber schauen, was es be idir vor ort gibt.

eins noch: würde ich selber jetzt mit dem wissen von heute erkranken, würde ich mich selber einweisen in die stationäre klinik. bist du dort drin, läuft der rest eigentlich von alleine und vor allem schneller. so ist es leider.

glg final
Zarra
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Re: schon wieder...

Beitrag von Zarra »

Hallo Emma,

final hat ja einiges Stimmige geschrieben. (!!)

Nur das, obwohl ich denke, daß Deine Ängste da krankheitsbedingt (!) übermächtig sind: Arbeitgeber tun zwar u.U. alles mögliche, doch rechtlich dürfen sie auch nicht "einfach so" kündigen; bei der möglichen krankheitsbedingten Kündigung müssen einige Sachen zusammenkommen - und ich schätze mal, daß das bei Dir nicht der Fall ist, zumindest nicht jetzt und die kommenden Wochen und Monate. (!!!)

Als man mir mal meine Krankheitsfehlzeiten vorgeworfen hat (war unpassend, da es gerade eigentlich um anderes ging), ist mir klargeworden, daß man auch einem bisher loyalen Arbeitsgeber lieber nicht vertrauen sollte und daß ich um meinen Arbeitsplatz kämpfen würde (egal wie sehr ich auch die Arbeitgeberseite u.U. verstehen würde). Ich habe daraufhin dann doch eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen - da gibt es Wartezeiten, es reicht also nicht, wenn man diese abschließt, wenn das Problem schon dokumentiert da ist. Denn Recht ist so eine Sache für sich, wo der gesunde Menschenverstand nicht immer recht hat und man nicht immer vorhersehen kann, wie es ausgeht.

Liebe Grüße, Zarra
emma79
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Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Liebe Zarra,

ja eine Berufsrechtsschutzversicherung habe ich zum Glück.
Bei meiner letzten akuten Periode wurde ich von meinem damaligen Arbeitgeber gekündigt.
Aus betriebswirtschaftlichen Gründen...haha.
Zum Glück hatte ich da schon die Versicherung.
Nur möchte man ja eigentlich seinen Job (vorerst) behalten.
Ich weiß nicht was ich langfristig machen möchte, aber erst einmal wäre es schön wenn ich dorthin zurückkehren könnte.

Ich mache mir schon wieder nur einen Kopf...

Wohne seit meiner Trennung in einer viel zu großen Wohnung...naja vor allem zu teuer...
Finde aber keine schöne Wohnung die günstiger ist. Es sind sehr wenig Singlewohnungen auf dem Markt.
Jetzt mit Krankengeld ist es schon schwer die Wohnung zu bezahlen.
Habe vor einem Jahr ja extra einen neuen Job angefangen damit ich mehr geld habe und evtl länger hier wohnen bleiben kann...
Das ging, wie man jetzt sieht ja voll nach hinten los...War von Anfang an maßlos überfordert...
Das Wohnung suchen stresst mich unheimlich, da es mir sehr sehr wichtig ist mich in der neuen Wohnung wohl zu fühlen. Bin aus der letzten Wohnung nach einem Monat wieder hierhin zurück weil es da so furchtbar war...davor habe ich jetzt Angst! :(
Meine Eltern ahben mir angeboten bei Ihnen erst einmal unter zukommen.
Das möchte ich sehr ungern, erst einmal weil viele meiner Probleme da ihren Ursprung haben.
Meine Ma im Moment eh nicht mit mir klar kommt, sie ist einfach total überfordert und ignoriert vieles was ich sage... und mein Vater kann gar nicht mit der Erkrankung umgehen obwohl er selber manisch depressiv ist (wurde ärztlich festgestellt aber nie behandelt, da muss man ja reden). Noch dazu ist der Hund von meinen Eltern jetzt sehr krank und es belastet mich, besonders im Moment extrem ihn so zu sehen...klingt vielleicht blöd, aber ich kann damit nicht umgehen. Noch ist er glücklich und hat keine Schmerzen, aber es belastet mich zu sehen wie es ihm geht und zu wissen das es seine letzten Monate sind. Traurig, aber ich komme damit wirklich nicht klar.
Also was mache ich!?
Noch bin ich finanziell noch nicht im Rückstand, habe aber SO große Angst davor das dies aus Jobverlust, der Krankheit oder dadurch das irgendwas teures kaputt geht bald der Fall ist das ich mich regelrecht fertig mache...so richtig fertig :( Mache mir fast 24 Stunden Gedanken darüber.
Ich habe kein Geld über und muss derbe sparen, grade auch jetzt durch das geringere Geld. Das macht mir große Angst... Ich weiß so geht es den meisten, aber bei mir ist es so das ich da nicht mehr mit zurecht komme. Sitze manchmal im Auto und da knackt irgendwas, dann setzt bei mir sofort der panische Schwindel ein...wie soll ich das jetzt bezahlen wenn da was kaputt ist.
Und da es auf dem Wohnungsmarkt katastrophal aussieht wird meine Angst immer größer...
Lange kann ich das so nämlich nicht mehr schaffen...
Habe schon einiges zurückgestellt was nicht gaaaanz so wichtig ist fürs erste aber das ist ja keine Lösung. Meine Eltern hängen mir auch noch mit meinem Autokredit in den Ohren usw...
Das ist mein Teufelskreis im Moment.
Dann kam noch die Arbeit dazu in der ich mich überfordert fühle und mich selber auch durch meine Ansprüche überfordert habe und peng...bin ich da wo ich jetzt bin.

Ja danke final das ist eine gute Idee die Ärztin drauf anzusprechen es noch einmal bei der TK zu versuchen...
War letztes Mal auch schon mal in der gleichen Tagesklinik. Das tat mir auch sehr gut und ich kann es jedem empfehlen. Was mir dabei so gut gefällt ist, dass man nicht ganz verschwunden ist aus dem Alltag und somit die aktuellen Probleme gleich angehen kann!

Bin mir unsicher wie ich mit meinem Arbeitgeber sprechen soll. Würde ihm gern offen meinen Plan erklären um ihm zu zeigen das ich echt dran bin an meinem Heilungsprozess zu arbeiten. Aber diese Offenheit hat mir einmal schon Pech gebracht.
Vor allen Dingen war ich ja erst wegen akuter Magenschmerzen krank geschrieben...jetzt diesen Wechsel zu erklären war schon schwer genug... Wollte nicht sagen das die Schmerzen im Endeffekt "nur" von der Psyche kamen...
Ich weiß ich muss nichts sagen, möchte ihm nur meinen Willen klar machen so bald wie möglich wieder zu starten!!

Das ist so der Teufelskreis im Moment... :(
emma79
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Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Noch dazu mache ich mir wahnsinnige Vorwürfe wenn ich eine Wohnung ablehne weil sie mir nicht gefällt... :cry:
kann ich mir das echt leisten hier pingelig zu sein? Was ist wichtiger Geld oder wohl fühlen?

Ich denke...mir gehts schlecht wenn ich ne Wohnung hab die mir nicht gefällt, aber mit dem Gelddruck im Nacken gehts mir auch schlecht :(
timmie2002
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Re: schon wieder...

Beitrag von timmie2002 »

hallo emma,

es ist sicher nicht leicht, eine neue wohnung zu findne, die passt. aber ich möchte dir mal einige gedanken meinerseits aus meinem erfahrungsfeld mitgeben, mit dem wunsch, dass sie dir vielleicht helfen können.

auch ich bin vor eineinhalb jahren aus finanziellen gründne in eine kleinere wohnung gezogen. wenn man sich verkleinern muss, ist es immer problematisch, weil das automatisch einen verlust an standard bedeutet. für mich war es dann trotzdem ein gewinn an lebensqualität.

ich musste viele abstriche machen: vorher geräumige wohnküche, jetzt klein und gerade so, dass ich auch einen kleinen tisch drin habe. vorher großes arbeitszimmer, das jetzige höchstens ein viertel davon, mehr eine abstellkammer. vorher ruhige lage mit ausblick auf freie natur, jetzt an lärmiger hauptverkehrsstraße ohne einen solchen ausblick. einige möbel stehen jetzt im keller. duschen nur noch in der wanne möglich.

doch habe ich meine entscheidung nicht bereut und fühle mich in der neuen wohnung trotz defizite tausendmal wohler. ich habe festgestellt, dass die verringerung des lebensstandards nicht gleichbedeutend der verringerung der lebensqualität ist, im gegenteil. wieviel materielle dinge braucht der mensch wirklich zum glücklich sein? ich glaube, wir überschatzen das in unserer konsumgesellschaft sehr.

und manchmal ist weniger einfach mehr. bei mir ist das jedenfalls so.

vielleicht könntest du das auch erreichen, wenn du dich mehr mit der verkleinerung und den damit verbundenen nachteilen arrangieren kannst? setze die vorteile in den vordergrund. miss die neue wohnung nicht mit dem maßstab, den du durch die alte gewohnt bis. das klappt nicht. da kann dir nur jede kleinere wohnung nicht gefallen.

die angst vor einem finanziellen zusammenbruch kann echt lähmend und verheerend sein. wenn du dieser angst entgegenwirken kannst, nimmt dir das druck und du hast weniger sorgen. ist doch für deine gesundung wichtig.

wenn ich dir mit diesen zeilen helfen könnte, wäre es schön.

glg final
Zarra
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Re: schon wieder...

Beitrag von Zarra »

Liebe Emma,
emma79 hat geschrieben:Was ist wichtiger Geld oder wohl fühlen?
Äpfel und Tomaten lassen sich schlecht miteinander vergleichen!!

Geld ist halt ein Faktum. Und ohne isses nix. Man muß die nötigen Sachen halt bezahlen können. - Daß ansonsten (!) das Wohlfühlen eine höhere Gewichtung haben sollte, ist auch klar.

War das schlichtes Pech, daß Dir die Wohnungen nicht gefallen haben? So was gibt's ja. Oder an was hakt es?

--------
Du hast ja faktisch einige schlechte Erfahrungen gemacht: Kündigung bei der letzten längeren Krankheit; Rückumzug (wundert mich, daß es ging; ... und kostet ja auch eine Menge Geld).

Meist klingt für einen Arbeitgeber ein Reha-Klinikaufenthalt "erstaunlicherweise" gut, wahrscheinlich weil das mehr als reine Krankschreibung vermittelt, daß man etwas gegen die Krankheit tut.

Was hast Du denn jetzt an der Arbeitsstelle erzählt?

-------
Daß man mit manchen problematischen Themen während der Erkrankung nicht so gut umgehen kann, ist wohl normal, obwohl die Menschen da auch unterschiedlich sind. Man muß sich aber nicht absichtlich noch Probleme aufhalsen, die man auch gut und ohne größere Gewissensbisse umgehen kann!

-------
emma79 hat geschrieben:Was mir dabei [Tagesklinik] so gut gefällt ist, dass man nicht ganz verschwunden ist aus dem Alltag und somit die aktuellen Probleme gleich angehen kann!
Das schreiben ja immer wieder einige. Und ich kann das theoretisch teils auch gut nachvollziehen, vor allem wenn Familie da ist und es auch da um das Zusammenwirken geht. - Praktisch habe ich bei mir als Alleinlebender da aber immer ein großes Fragezeichen gemacht (und nicht nur aus diesen, aber auch aus diesen Gründen anders entschieden): Ein Großteil meines Alltags ist weg, wenn ich krankgeschrieben bin und nicht arbeite. Übrig bleibt Abendessen, Wäsche waschen, Wohnung. Mit Freizeitsachen würde es eh schwierig, weil ich an meinem Arbeitsort wohne ... Übersehe ich da was? (Ich weiß gar nicht, warum mich die Frage jetzt beschäftigt, denn bei mir steht da nichts an.)

Liebe Grüße, Zarra
emma79
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Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Danke final, danke zarra das hilft mir schon ein wenig :)
Das Problem ist, das verkleinern selber ist zwar schwierig...aber mittlerweile bin ich fast "froh" wenn ich hier meine Koffer packen kann, denn es schlaucht wirklich, es ist zermürbend und schwebt immer über einem...
Mein Problem ist nur, wenn ich mich verkleiner hätte ich gern einen Balkon weiterhin, das tut mir gut mit pflanzen etc. Schön wäre es natürlich auch wenn ich noch eine Badewanne hätte. Aber Balkon wäre mir wichtiger.
Das ich meine vielen Sachen irgendwo einlagern muss...ggf auch kostenpflichtig ist mir leider auch klar. Ich wäre auch schon damit einverstanden wenn es eine schöne Wohnung ist das ich meine Küche einlager inkl. aller Elektrogeräte :(
Es gibt halt nicht viele günstige Singlewohnungen das ist Punkt 1
Ich bin eine ängstliche alleinstehende Frau, das heißt in viele Stadtteile möchte ich nicht ziehen :(
Gucke natürlich trotzdem übergreifend nach Wohnungen.
Bei ein paaren habe ich Pech gehabt, die waren schön aber schon weg, da gute Wohnungen selten sind.
Ja Zarra und eben deshalb habe ich Angst wenn ich eine Wohnung nehme die mir nicht gefällt...da die umzüge echt viel Kosten Nerven und Geld :(
Am liebsten würde ich ja hier in der Ecke bleiben, aber das denken sich wohl viele...
Es wäre für mich auch ok erst einmal ne Übergangswohnung zu suchen 1ZKBB aber das muss sich geldmäßig dann auch lohnen...
Ich möchte meine Stunden reduzieren nach meiner Krankheit, dann denke ich mir sollte ich mir ne Wohnung suchen bei der sich der Umzug tatsächlich lohnt, nicht das ich mit der neuen Wohnung genauso wenig Geld hab wie jetzt mit dieser...
Allerdings ist mir auch klar das die schlechteste Lösung ist hier zu bleiben...

Habe mir zum Beispiel gestern eine Wohnung angeschaut...
Hier bei mir in der Ecke...supertoll!
Mit Teppich...nicht toll aber akzeptabel
Mit Küche drin...nicht toll (Einlagern meiner Küche - zusätzliche Kosten)
Kleiderschrank passt nicht rein
Kein Keller
Kein Balkon
40qm anstatt 80 ok
aber dafür 400€

Ich bin auch im Moment so fertig das ich entscheidungsunfähig bin...wälze so eine entscheidung so lange hin und her bis ich total unten bin :(
Wenn ich zum Beispiel weiß...die Wohnung/Lage/oder oder mag ich nicht...
Dann kommt wieder der Gedanke ans Geld...könnte jetzt schon wieder weinen.

Hab letztes Jahr auch noch Wohnungen abgelehnt die ich jetzt definitiv nehmen würde. Da war der Druck aber nicht so da, da ich in Vollzeit gearbeitet habe.
Darüber mache ich mir dann zusätzlich noch Vorwürfe wie doof ich bin :(

Noch dazu sprech ich aufgrund meiner Probleme mich zu entscheiden mit anderen Leuten. Meine Ma sagt nur...das muss alles passen sonst ziehst du eh nach einem Monat wieder aus...
Meine Freundin sagt...mach du musst Dich verkleinern... und den Kampf fechte ich dann in meinem Kopf immer weiter aus...bis ich gar nicht mehr weiß was ich tun soll.

Vielleicht sind auch meine Ansprüche zu hoch...das ich etwas haben möchte was mir gefällt und nicht ne ganz alte Bude (bei der ich wahrscheinlich viel heizen müsste) oder ohne Balkon, oder in einem Stadtteil der mir nicht gefällt (Spritkosten weil ich dann immer unterwegs wäre) Ich finde für alles ein Gegenargument und komme aus dem Teufelskreis nicht raus.
Bisher konnte mir da echt keiner so richtig helfen...bin aber offen für Tipps ;)

Tja jetzt wisst ihr wie es bei JEDEM wohnungsangebot in meinem Kopf aussieht :cry:
emma79
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Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Meinem Arbeitgeber habe ich jetzt erzählt das ich mittlerweile nervlich angeschlagen bin, da die Sache mit dem Magen so lang gedauert hat (was ja auch so war, bis die Magenschmerzen verschwanden weil abgeklärt war das keine organische Ursache vorliegt)
Sie wissen noch nicht das es mittlerweile "nur noch" um die Psyche geht.

Ach ja und ich habe seit kurzer Zeit einen Freund, naja richtig zusammen sind wir noch nicht, das er nach seiner Scheidung Probleme mit Bindungen hat :(
Seine Exfrau hat ihm sehr übel mitgespielt...
Was ich zum Teil verstehen kann, zum Teil aber auch nicht.
Wir waren als Teenager schon einmal zusammen und haben uns nun durch Zufall wieder getroffen.
Es ist alles gut soweit, aber er kann kein Vertrauen fassen.
Trotzdem sagte er zu mir das ich ansonsten (WENN ALLE STRICKE REISSEN) auch zu ihm ziehen könnte.
Da ich mir da aber noch nicht sicher bin weiß ich auch nicht ob das so ne gute Lösung ist...

Bitte zeigt mir doch mal meinen Denkfehler auf...irgendwo muss der doch versteckt sein ;)
Andere Leute zerbrechen doch auch nicht an solchen Entscheidungen... :(
ndskp01
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Re: schon wieder...

Beitrag von ndskp01 »

Liebe Emma 79, mal schauen ob mir was Kluges einfällt.
emma79 hat geschrieben:Bitte zeigt mir doch mal meinen Denkfehler auf...irgendwo muss der doch versteckt sein ;) Andere Leute zerbrechen doch auch nicht an solchen Entscheidungen... :(
Also erstmal: Eine neue Wohnung zu finden ist auch für gesunde Menschen schwer. Das Gewohnte Verlassen, alles Packen, teilweise Möbel auch weggeben, das Ist Schwer.
emma79 hat geschrieben: Das Problem ist, das verkleinern selber ist zwar schwierig...aber mittlerweile bin ich fast "froh" wenn ich hier meine Koffer packen kann, denn es schlaucht wirklich, es ist zermürbend und schwebt immer über einem...
Was ist denn dieses ominöse es, das dich zermürbt und über dir schwebt? Das Geldproblem - wie groß ist es wirklich? Oder die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit in der gemeinsamen Wohnung? Oder noch was anderes? Was genau motiviert dich, fortzugehen? Ist die Motivation stark genug? Und warum bist du nur fast und in Anführungszeichen froh, dort deine Koffer zu packen?
emma79 hat geschrieben: Bei ein paaren habe ich Pech gehabt, die waren schön aber schon weg, da gute Wohnungen selten sind.
Die gute Nachricht: Offensichtlich gibt es Wohnungen, die dir gefallen und passen, oder?. Das heißt du müsstest künftig schneller sein, gleich als erste wenn eine brauchbare Wohnung inseriert wird, da sein.
emma79 hat geschrieben: ... wenn ich mich verkleiner hätte ich gern einen Balkon weiterhin, das tut mir gut mit pflanzen etc. Schön wäre es natürlich auch wenn ich noch eine Badewanne hätte. Aber Balkon wäre mir wichtiger.
Ich bin eine ängstliche alleinstehende Frau, das heißt in viele Stadtteile möchte ich nicht ziehen :(
Gucke natürlich trotzdem übergreifend nach Wohnungen. Am liebsten würde ich ja hier in der Ecke bleiben...
...das ich etwas haben möchte was mir gefällt und nicht ne ganz alte Bude (bei der ich wahrscheinlich viel heizen müsste) oder ohne Balkon, oder in einem Stadtteil der mir nicht gefällt (Spritkosten weil ich dann immer unterwegs wäre).
Das hört sich doch nach moderaten Idealen an. Nur: Lass die Suche in anderen Stadtteilen, das ist Zeitverschwendung, denn das willst du nicht.

emma79 hat geschrieben: Es wäre für mich auch ok erst einmal ne Übergangswohnung zu suchen 1ZKBB aber das muss sich geldmäßig dann auch lohnen...
Das ich meine vielen Sachen irgendwo einlagern muss...ggf auch kostenpflichtig ist mir leider auch klar. Ich wäre auch schon damit einverstanden wenn es eine schöne Wohnung ist das ich meine Küche einlager inkl. aller Elektrogeräte :(
... habe ich Angst wenn ich eine Wohnung nehme die mir nicht gefällt...da die umzüge echt viel Kosten Nerven und Geld :(
Da bist du dir nicht sicher, natürlich willst du gleich eine richtige Entscheidung treffen.
emma79 hat geschrieben:
Habe mir zum Beispiel gestern eine Wohnung angeschaut...
Hier bei mir in der Ecke...supertoll!
Mit Teppich...nicht toll aber akzeptabel
Mit Küche drin...nicht toll (Einlagern meiner Küche - zusätzliche Kosten)
Kleiderschrank passt nicht rein
Kein Keller
Kein Balkon
40qm anstatt 80 ok
aber dafür 400€
Und was sagt dein Gefühl??? Hast du dich dort wohl gefühlt? Scheint die Sonne rein?

Das Gefühl sollte nämlich eine zentrale Rolle bei wichtigen Entscheidungen spielen. Es kann die Argumente gewichten (was der Verstand nicht kann). Zieht es dich da hin?

Ich hoffe, das hilft dir ein wenig.
Und: Frag bloß nicht deine Mutter.

Puk






emma79 hat geschrieben: Trotzdem sagte er zu mir das ich ansonsten (WENN ALLE STRICKE REISSEN) auch zu ihm ziehen könnte.
Da ich mir da aber noch nicht sicher bin weiß ich auch nicht ob das so ne gute Lösung ist...
Das musst du jetzt ja auch noch nicht, sag Danke !, denn das ist ein tolles (und anscheinend auch ehrlich selbstloses) Angebot und kann dir helfen, Druck rauszunehmen.
emma79
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Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Hallo Puk,

Du hast Recht, das suchen in anderen Stadtteilen bringt mir nix, denn da habe ich sofort ein schlechtes Gefühl bei!

Ja warum ich nur fast froh bin ist, das meine Wohnung toll ist. Meine Traumwohnung quasi.
Fast wie Eigentum, über Geschäftshäusern hell, fast GAR KEINE Heizkosten weil so gut gedämmt, Shalousien, Badewane Dusche, meine Heimat, tolle Nachbarn. Für 80qm n super Preis! und RUHE! Das hat mir bei allen anderen Wohnungen gefehlt bisher.

Das Problem das ich weg möchte oder besser gesagt muss ist das liebe Geld.
Ich leiste mir quasi nur noch die Wohnung.
Kann jetzt vom Krankengeld alles grade so bezahlen, also nur Miete und alle NK, essen und trinken und Sprit. Falls jetzt aber irgendwas außer der Reihe passieren sollte dann ist Ende bei mir, bei allen ungeplanten Kosten bekomme ich schon arge Probleme. Deswegen generell MUSS sich was tun. Vielleicht nicht zwingend das ich jetzt schon kündige und blind irgendwas nehm, aber doch ganz bald.
Es dauert ja auch schon länger (immer intensivere Phasen und weniger intensive Suchphasen da ich ja noch in Vollzeit war)

Bei der Wohnung gestern wie war mein Gefühl...?
Also der Ausblick war toll...den fand ich super, schon allein da es auch in meinem Heimatdorf ist.
Leider war der Rest nicht so meins. Hatte keine Ideen...Normalerweise fange ich schon an einzurichten im Kopf. Aber schiebe halt auch immer viel auf meine Depression und traue meinen Entscheidungen nicht mehr recht, da ich ja eh alles kaputt grübel :(

Und ja es gab Wohnungen die ich sehr gern mochte :) Echt süße bei denen ich schon bei den Fotos im Internet eingerichtet hab ;) Nur da muss man echt Glück haben! Denn solche, besonders zu einem guten Preis gibt es echt selten!!!
emma79
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Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Bei mir ist es halt so, da es alles so lange dauert mit dem suchen macht es mich wirklich verrückt...da ich immer und ständig Angst habe das irgendetwas eintritt und dann verschulde ich mich haushoch :( Kann mich nicht damit beruhigen das ich es bisher immer noch irgendwie geschafft habe (bin eh ein sparsamer Mensch)
Bin im Moment echt panisch...ich weiß...schlechtester Ausgangspunkt!
ndskp01
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Re: schon wieder...

Beitrag von ndskp01 »

Hallo liebe Emma,

diese Angst vor finanziellem Ruin hatte ich auch in einer schlimmen Zeit. Was ich mir das alles vorgestellt habe, was passieren könnte. Aber eben nur könnte.

Also, für mich hört es sich ehrlich gesagt nicht so an, als müsstest du wirklich ausziehen, denn 1) du kommst über die Runden, musst wenn ich es richtig verstanden habe, noch keine Schulden machen (oder Ersparnisse antasten, wenn es denn welche gibt). 2) Die jetzige Wohnung hat auch finanziell erhebliche Vorteile gegenüber allem Künftigen. und 3) Du fühlst dich da wohl.

Krankengeld, was heißt das dann, ist das 60% vom Gehalt?

Du bist nur krank, nicht verrentet, wirst also sehr wahrscheinlich wieder arbeiten gehen können und wieder mehr verdienen, denn Depression ist heilbar.
emma79
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Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Ja ich möchte das auch gar nicht schreiben was ich mir alles vorstelle wo ich lande durch finanziellen Ruin :?

Also ich muss hier raus...auf jeden Fall.

Aber gerade im Moment muss ich noch keine Schulden machen. Schränke mich sehr sehr ein, das ist längere Zeit nicht schön, aber noch ist der Ruin nicht da...Allerdings bekomme ich auch erst jetzt weniger Geld.
Letztes Jahr habe ich mir extra die Vollzeitstelle gesucht da ich mit dem teilzeitgehalt die Wohnung nicht bezahlen kann.
Da habe ich nämlich Schulden gemacht, Girokonto überzogen jeden Monat usw und sowas macht mich nervös.
Und WENN jetzt was ist am Auto oder oder dann ist Ende! Dann MUSS ich Schulden machen!

Ich denke auch das ich wieder arbeiten gehen werde, dann allerdings auch nicht für mehr Geld denn ich werde definitiv erst einmal nicht mehr in Vollzeit arbeiten gehen (können).

Krankengeld ist um die 70% des Verdienstes, ungefähr so viel wie ich zukünftig in Teilzeit verdienen würde.
ndskp01
Beiträge: 2874
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Re: schon wieder...

Beitrag von ndskp01 »

Vielleicht wäre ein Untermieter/eine Untermieterin eine Alternative?

Aber, so wie du es jetzt schilderst, wird wohl weitersuchen und auf das Gefühl hören und dann ganz schnell zuschlagen die Lösung der Wahl sein.

Dann nicht mehr über den Dächern der Stadt, dafür vielleicht mit weniger Raum zum Putzen ...

Viele Grüße und einen Abend ohne allzu viel Grübeleien wünscht Puk
emma79
Beiträge: 44
Registriert: 9. Apr 2014, 12:02

Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

das habe ich letztes Jahr schon probiert, leider so vollkommen ohne erfolg :roll:

viele Grüße und Dir auch einen schönen Abend! Liebe Grüße
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: schon wieder...

Beitrag von timmie2002 »

sag mal emma, ist deine jetzige eine dreiraumwohnung? da könnte man ja alternativ über eine WG nachdenken. du müsstest nicht umziehen und kosten verringern sich.
ist die frage, ob du den mut dazu hast.

glg final
emma79
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Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Den Mut habe ich im Moment nicht so...habe das ja schon mal getestet und es ist ganz doll schief gegangen... :(
Wäre schön wenn das eine passende Alternative für mich wäre...
Geht mir aber auch noch öfter durch den Kopf, so auf Zeit oder so...aber so fremde Menschen hier drin :?
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: schon wieder...

Beitrag von Zarra »

Hallo Emma, hi Ihr,

ju, in der Zwischenzeit meines Schreiben hat hier der Austausch getobt :) :) :)

Die eigene Wohnung ist ja auch etwas Zentrales. Von daher können Kurschlußreaktion sehr nach hinten losgehen. Allerdings muß man sich halt dennoch entscheiden (!!) (die Depression macht das halt in keinster Weise einfacher!! ... aber manche Entscheidungen muß man halt dennoch treffen) - und meist auch irgendwelche Kompromisse eingehen.

Letztendlich kannst Du nur "vernünftig sein" UND auf Dein konkretes Gefühl zu einer Wohnung hören.

Suchen und schauen, mehr kann man Dir momentan wahrscheinlich nicht raten!

Ich kann vielleicht nur noch mal zusammenfassen, was ich rauslese (und verstehen kann):
Es sollte einen Balkon geben! (Badewanne wäre verzichtbar, wenn auch schön.) Ohne vorhandener Küche wäre Dir lieber.

(Nur am Rande: Bist Du sicher, daß sich das mit dem Einlagern rechnet?!?!! -- Selbst das Umbauen von zumindest Einbauküchen kostet relativ viel (würde ich schätzen) plus vermutlich Wertverlust.)
emma79 hat geschrieben:Ich bin eine ängstliche alleinstehende Frau, das heißt in viele Stadtteile möchte ich nicht ziehen :(
"Viele" empfinde ich dann dennoch als etwas übertrieben. Außerdem habe Stadtteile oft auch verschiedene Bereiche. Wichtiger finde ich dann schon die Lage zur Arbeitsstelle und zu ggf. Freizeitaktivitäten.

Und vielleicht ganz wichtig: Mach Dir klar, daß Deine Panik an Deiner Erkrankung liegt!!!
Wie puk schreibt, ist eine Wohnungssuche für viele belastend, die Aufgabe ist nicht ohne; die extreme Panik bei Dir liegt aber eher nicht in der Sache, sondern bei der Erkrankung. Vielleicht kannst Du so auch ab und zu einen Schritt zurücktreten und etwas Abstand gewinnen.

LG, Zarra
emma79
Beiträge: 44
Registriert: 9. Apr 2014, 12:02

Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Ich bin im Moment echt fertig... :(
Habe mir gestern wieder eine Wohnung angeschaut aber es war wieder nix. Anstatt mich zu freuen das ich mich dagegen entschieden habe (also eine Entscheidung getroffen habe) mache ich mir wieder nur Vorwürfe...
Was soll aus mir werden...
Arbeiten gehst Du auch schon seit 2 Monaten nicht mehr...Nichtsnutz...
Du hast so wenig Geld was ist wenn jetzt was passiert...
Da wirst Du nie rauskommen...
Du wirst verarmen und immer krank bleiben...
Du wirst nie eine Familie gründen können, Du kommst ja schon mit Deinem Leben allein nicht klar...
Du schaffst nix, bekommst nix auf die Reihe...

Was soll ich nur tun? Ich hasse meine derzeitige Situation so sehr... Aber weiß im Moment auch nicht wie ich da raus komme.
Ich hasse es morgens überhaupt noch aufzustehen.
Dann habe ich einen lieben Mann kennengelernt und noch nicht mal darüber kann ich mich freuen... :(
Was soll nur noch aus mir werden...

Marco und ich haben einmal rumgesponnen ob ich nicht bei ihm einziehe...aber so weit sind wir noch nicht...meinen wir beide..es ist ein blöder Zeitpunkt, er ist ja auch etwas neben der Spur wegen seiner Vergangenheit...im Moment bin ich mir auch nicht recht sicher. Kapsel mich ja in solchen Momenten eh von den Leuten ab...
Ist ja schwer zu glauben das mich so wie ich grad bin jemand mag...
Bin null belastbar...fange ständig an zu heulen und kann mich an kaum was erfreuen...ich habe keine Lust dazu ehrlich!
Es ist anstrengend vor anderen immer die "Maske" aufzusetzen.
Meine Ma behandelt mich sonst wie eine Aussätzige...oh Kind was soll nur noch aus Dir werden...blabla
Und anderen kann ich meine Gedankengänge auch nicht präsentieren...
Fühle mich allein obwohl ich weiß das ich das nicht bin...aber ich kann das gute Gefühl nicht recht an mich herankommen lassen.
Sehe bei dem tollen Wetter und den freien Tagen so viele glückliche Menschen...und dann mich :(
mime
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Re: schon wieder...

Beitrag von mime »

Hallo Emma79,

wie wäre es erst einmal mit tief durchatmen (klingt banal, ist es auch)? So wie ich das verstanden habe, spielen sich viele Szenarien (die durchaus auch real werden könnten) im Kopf ab.

Wieso lässt du nicht erst einmal alles so, wie es momentan ist; knapp, aber machbar. Wenn du ein bisschen mehr zur Ruhe kommen kannst, kannst du auch wieder ruhiger mit einer Wohnungssuche beginnen. Du bist momentan arbeitsunfähig krank geschrieben, und das nicht ohne Grund - du solltest versuchen, etwas zu tun, was dir GUT tut, anstatt dich noch weiter unter Druck zu setzen (oder unter Druck setzen zu lassen).

Oja, solche Gedanken kenne ich auch (auch mütterlicherseits)... Nimm sie einfach nicht an: Es geht um DEIN Leben, DEINE (auch psychische) Gesundheitswiedererlangung - da bist du niemandem Rechenschaft schuldig. Es gibt halt manchmal Situationen im Leben, da steht man länger an der Schwelle zur Entscheidung: mache ich mit allem weiter wie bisher, oder höre ich auf das, was meine Seele mir signalisiert und versuche nach einer Regenerationsphase Dinge zu verändern und gehe die Dinge an?

Dass sich eine Depresesion auch belastend auf eine Partnerschaft auswirken kann, ist bekannt. Ich habe nicht alle Beiträge von dir verfolgt; bist du zur Zeit wegen Depressionen auch in fachärztlicher / therapeutischer Behandlung? Wenn dir das morgendliche Aufstehen schwerfällt und das Gedankenkreisen nicht aufhört, du dauernd weinen musst usw., wäre es vielleicht ratsam, dich in fachkundige Hände zu begeben.

Ach naja, die vielen "glücklichen" Menschen da draußen sind es auch nicht unbedingt (manche ja, manche nein)... dein Freund mag dich doch, wie du bist und du ihn, wie er ist, ist das nichts?

Liebe Grüße
Mime


P.S. Wegen des Threadthemas - mach dir da mal keinen Kopf: selbst bei einer Erwerbsunfähigkeitsrente sind oftmals psychische Erkrankungen ausgeschlossen (die zahlt nur, wenn man körperlich pflegebedürftig ist)... Vielleicht gäbe es aber andere finanzielle Hilfen, die du in Anspruch nehmen könntest.
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
emma79
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Re: schon wieder...

Beitrag von emma79 »

Hallo Mime,

ja bin in therapeutischer Behandlung. Das war ich auch durchgehend.
Jetzt nur wieder in kürzeren Abständen. Hab schon einen Termin zum Vorgespräch bei der Tagesklinik.

Ja Du hast Recht wegen meiner Mutter. Ich bin nur enttäuscht...hätte mir einfach mehr Hilfe von ihr erwartet...einfach mal die Frage möchtest Du mal zum essen vorbei kommen, oder soll ich Dir bei irgendwas helfen? Nein...das macht sie nicht. Schade, dachte so etwas macht man innerhalb der Familie. Aber da schließe ich wohl von mir auf andere :(
Ich mache das immer, glaube meine Ma kann es auch nicht vertragen das ich nun mal Aufmerksamkeit "verlange" denn sonst steht sie ja immer gern im Mittelpunkt...

Ja durchatmen klingt gut, wenn nicht immer diese innere Panik wäre die mich antreibt...leider wird es dann aber meist eh nix :/
Also wenn ich jetzt versuche mir panisch eine Wohnung zu suchen ist das meist eher schon von Anfang an zum scheitern verurteilt...!

Deshalb stimmt es schon was Du sagst!!!

Gestern habe ich mich für eine Wohnungsbesichtigung eingetragen wo ich nicht weiß wie ich das machen soll. Die Wohnung scheint niedlich, müsste aber VOR Mietbeginn Mitgliedsanteile in Höhe von 1200€ bezahlen auf einen Schlag NICHT in Raten :( Das ist doch schon wieder Blödsinn, das Geld hab ich im Moment mal so gar nicht...

Gestern war wieder ein ganz übler Tag...Musste zum Psychiater, der erste Termin bei der neuen meine alte hat ja aufgehört...ich sitze da und war schon wieder so fertig das ich gleich geheult hab vor ihr...na bingo...ich hasse das ! Bin sonst eher verhalten mit meinen Gefühlen, aber da bin ich im Moment nicht wirklich Herr drüber...

Dann in der Firma anrufen...immer ne tolle Sache...haha... :(
Mein Chef und meine Kollegin wollten mich schon länger besuchen kommen bei mir zu Haus. Ich weiß es ist lieb gemeint, aber ich hatte so eine Angst vor so einem Treffen...sehe ich krank genug aus? Was denken die? Was mache ich wenn ich anfange vor ihnen zu weinen? Da verliere ich doch mein Gesicht, das möchte ich nicht...
Meine Kollegin hat mich erst völlig überrumpelt damit, aber ich habe nachdem ich bei meiner Therapeutin war nochmal angerufen und abgesagt... Hat mich echt Überwindung gekostet, aber habe es geschafft. Habe auch mit meinem Chef gesprochen das ich wohl wenn ich dann wiederkomme in Teilzeit arbeiten möchte...er hat es meiner Meinung nach ganz gut aufgenommen...Hatte ich vorher auch Angst vor und lange aufgeschoben. Gestern war ich so kraftlos, hätte mich irgendwo auf den Boden legen können und einfach liegen bleiben können...
Bin immer noch voll fertig, versuche mir heute aber einmal etwas mehr Ruhe zu gönnen!

Möchte raus aus diesem Teufelskreis...
mime
Beiträge: 1320
Registriert: 6. Sep 2013, 13:28

Re: schon wieder...

Beitrag von mime »

Hallo Emma79,

nunja, es kann mit der Familie oftmals schwierig sein, insbesondere wenn sie da keinen Einblick / Durchblick hat, was wirklich mit einem los ist... Ich weiß da auch kein Patentrezept; ich habe mich eben mehr auf die Menschen konzentriert (Facharzt / Therapeutin), die mich verstehen – das ist vielleicht besser, als sich nach dem zu sehnen, was man nicht haben kann (Verständnis / Unterstützung in der Familie bzw. von Freunden) oder auf absehbare Zeit aus den unterschiedlichsten Gründen nicht haben wird.

Manchmal fühlt man sich alleine, im Stich gelassen, verletzt – und die Depression kann natürlich auch dazu beitragen, dass man zusätzlich wesentlich empfindlicher ist als sonst. Hast du denn vielleicht die Möglichkeit, dir anderweitig Unterstützung / Rat usw. zu holen außer von zu Hause?

Schade, dass das mit der Wohnungssuche so kompliziert ist... 1.200 Euro „einfach mal so“ locker aus dem Ärmel zu schütteln, hm, das ist wohl heutzutage gang und gäbe mit diesen Formen einer Courtage –oder was ist mit „Mitgliedsanteilen“ gemeint? Wirst du dir die Wohnung dann überhaupt ansehen?

Was den Psychiaterinnenwechsel angeht: Ich kann verstehen, dass es dir unangenehm ist mit den Tränen. Andererseits: Wieso solltest du dich verstellen? Dir geht es ja zur Zeit wirklich nicht gut, da darf einem schon mal zum Heulen sein!!! Wir können uns nicht immer zusammenreißen, irgendwann muss auch das mal raus, was sich so im Laufe der Zeit an Druck, Enttäuschung, Angst usw. aufgestaut hat – vielleicht hilft dir das, ein bisschen gnädiger / geduldiger mit dir umzugehen. Ich denke, dass gerade Psychiater / Therapeuten / Ärzte da schon einiges an Erfahrung mitbringen; du wirst nicht die erste Patientin mit Tränen gewesen sein und bestimmt auch nicht die letzte.

Hmmm, wie „eng“ seid ihr denn in der Firma [du brauchst darauf natürlich aus Anonymitätsgründen nicht antworten]? Wenn sich ein Chef / ein Kollege so um eine Mitarbeiterin bemüht (positiv gemeint), dass er sie zu Hause besuchen möchte, ist das vielleicht nett gemeint, setzt dich aber sehr unter Druck. Ich würde das auch nicht wollen – man ist ja arbeitsunfähig krank geschrieben, weil man nicht belastbar, krank etc. ist, Abstand von der Firma braucht usw. Wenn dann (mal flapsig ausgedrückt) die halbe Belegschaft bei dir zu Hause hockt und vielleicht noch Firmenprobleme bespricht, wäre es mit deiner Ruhe, Genesung vielleicht auch „dahin“. Also, ich würde mir da überhaupt keinen Kopf machen, wenn du absagst.

Deine Angst vor Gesichtsverlust durch Tränen kann ich nachvollziehen, doch ich denke, wenn deine Kollegen mitbekommen, dass es dir schlecht geht – was soll’s?! Natürlich sind Tränen einem selbst oft peinlich, doch auch hier gilt, was ich oben geschrieben habe: Manchmal ist es einfach dran, dass sich die Seele erleichtert (das kann auch durch Tränen sein).

Etwas anderes wäre es, wenn du von dir aus das Gespräch mit Chef und / oder Kollegen suchen möchtest – doch dann würde die Initiative von dir ausgehen und dir nicht von anderen quasi aufgezwungen werden. Ich finde es gut, dass du dich getraut hast, deine neue Kollegin anzurufen und ihr abzusagen!!! Du sorgst in dem Moment für dich (weil du dich eben nicht überrumpeln lassen willst), und das ist gut und richtig. Da kannst du ruhig ein bisschen stolz auf dich sein!

Zu deiner Frage, ob du krank genug aussiehst... Die stellt man sich manchmal, doch ich glaube, dass das nichts bringt. Eine Halsentzündung, Blinddarmreizung o. Ä. siehst du einem anderen auch nicht an – ihm geht es (körperlich) schlecht, das genügt. Wieso sollten da seelische Schmerzen / Erkrankungen sichtbar sein? Natürlich kann sich die Depression in allen möglichen körperlichen Dingen widerspiegeln: monotone Stimm, versteinerte Mimik, verlangsamte Sprache, Gestik, Gangweise; sichtbare Niedergeschlagen-/-gedrücktheit, trauriger, starrer, unbeteiligter Blick usw. usw. Doch das MUSS nicht sein. Eine Bekannte von mir, die ebenfalls an einer Depression leidet, ist so quirlig und lebendig, wenn du sie erlebst, dass du es nie für möglich halten würdest, dass sie auch depressiv ist.

Ich kann mittlerweile auch schnell wieder in den Small-Talk-Modus switchen, freundlich und nett mit jemandem plaudern, lachen usw. (mir geht es auch besser als vor einem Jahr, das muss ich dazu natürlich auch sagen), bin also ganz "normal" nach außen hin. Doch niemand sieht es, wenn ich tags darauf wieder KO bin (weil mich so ein normaler Alltag total anstrengt), die Depression stundenweise wieder zurückschlägt usw. Das heißt nicht, dass ich den anderen etwas vormache / vorspiele, nein, es ist nur so, dass man eben noch nicht ganz gesund ist und die Dinge sehr langsam und gut dosiert angehen muss, sonst überfordert man sich recht schnell wieder.

Soviel zum Thema „krank aussehen“ bzw. kranksein. Die Depression hat verschiedene Facetten und Masken – WIR wissen wir uns fühlen (und vielleicht auch die Psychiaterin, die Therapeutin) und darauf kommt es erst mal an. Damit meine ich nicht, Kranksein vorzutäuschen oder an ihr krampfhaft festzuhalten. Wenn ich etwas lustig finde, kann ich lachen (auch wenn ich eine Depression habe); wenn es Zeiten gibt, in denen es mir besser geht, darf ich dem auch nachgehen (auch wenn ich noch nicht arbeitsfähig bin, weil ich z. B. noch unter starken Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Unruhezuständen etc. leide) – wir sind durch eine Depression nicht dazu verdammt, dass es uns ausnahmslos schlecht geht. Wir dürfen lernen, auch das zuzulassen, was uns wieder erreicht; wieder ein paar Momente der Hoffnung und Zuversicht haben, wieder ein bisschen Kraft tanken, spüren...

Das geht selbstverständlich nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Weg, etwas, das u. U. erst auf langfristige Weise (im Genesungsprozess) wieder auftauchen kann – und dem sollten wir auch Raum geben, wenn es soweit ist bzw. wenn wir soweit sind (und das dauert je nach Schweregrad der Depression unterschiedlich lange).

Also, setze dich da bitten nicht selbst unter Druck, schau, was dir momentan gut tut. Hast du bei der Tagesklinik schon mal vorgesprochen? Was macht sie für einen Eindruck auf dich? Ist das für dich überhaupt das Richtige? Oder käme vielleicht auch ein stationärerer Klinikaufenthalt für dich infrage?

Es ist gut, dass du in therapeutischer Behandlung bist, dennoch, achte bitte auf dich. Weiß dein Freund, wie es dir geht? Kannst du ihn mit einweihen? Manchmal erträgt es sich leichter, wenn noch jemand Bescheid weiß.

Ich wünsche dir, dass du ein bisschen Kraft schöpfen kannst nach den ganzen anstrengenden Anrufen, dem Chefgespräch (klopf die da mal auf die Schulter, dass du es ansprechen konntest mit der Teilzeitarbeit) usw. Lass die Wohnung erst mal Wohnung sein, wenn es dir möglich ist, um dir ein bisschen Erholung zu gönnen.

Alles Gute, viel Kraft und ein paar stärkende und positive Ereignisse / Wendungen wünsche ich dir.
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
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