Habe Angst vor dem Wochenende !

[marcelinessen]

Hallo Ihr, nun ist es wieder soweit - der Feierabend naht, das Wochenende kommt. Alle Kollegen freuen sich - nur ich nicht. Bin zwar froh, nun zwei Tage nicht mehr arbeiten zu müssen, was mich imens anstrengt, aber habe schon wieder Angst davor, was passieren wird. Werde wohl wieder beide Tage morgens mit den üblichen Depri-Phasen beginnen, werde mir wieder ausmalen, wie es ist, verarmt und obdachlos zu sein, was dann wieder Beklemmungen und Panikattacken auslöst. Wenn ich dann mittags "etwas hoch komme" werde ich mir wieder sagen wie schlecht es mir geht. Werde mich wohl wieder das ganze Wochenende verkriechen.
Abends will ich dann etwas fernsehen, leichte Unterhaltung, da ich in dieser Phase nichts anspruchsvolles sehen will. Werde wohl alleine n paar Biere trinken ( habe kein Alkoholproblem ), da ich es nicht schaffe, Freunde anzurufen, um sie einzuladen oder mit Ihnen was zu unternehmen.

MAnchmal habe ich Momente, daß ich mich mal wieder freue, einen schönen Musiktitel im Radio zu höre, oder das ich etwas gelöst bin, dann meldet sich mein Körper mit einer Beklemmung und sagt dann, man, bei Deinen Problemen, wie kannst Du dich da freuen. Mein Selbstbewußtsein ist weit unter die Nullgrenze gerutscht.

Oh man, bin gerade im August 30 geworden, soll das mein Leben sein ? Ich werde immer kraftloser und trauriger. Wo ist mein zwar bescheidenes, aber vitales und Kreatives Leben von früher geblieben ?

Kommt eigentlich jemand auch aus dem Ruhrgebiet ?

Meldet Euch doch mal , natürlich auch wenn Ihr nicht aus dem Ruhrgebiet seid.

Liebe Grüße, Marcel

[Christina]

Hallo Marcel,

ich kann Dich sehr gut verstehen, das habe ich vor einem halben Jahr alles genau so durchgemacht.
Aber grad dieses Verkriechen ist es, was Dich noch weiter runterzieht.
Und wenn Du nur einen Spaziergang machst, geh ein wenig raus. Versuche Dich aufzuraffen.
Ich gehe heute abend zu einem Stammtisch, auch wenn mir nicht danach ist.
Aber wenn ich erstmal da bin, wird es gut werden.

LG Christina

[Ilonka]

Ich kann Dich soooo gut verstehen - es ist als hätte ich eine Schilderung meines Wochenendes gelesen.

[marcelinessen]

Hallo Ilonka, schön, daß Du mich verstehst.
Weißt Du, für den Anfang würde ich mich freuen, wenigstens nich allein zu sein beim Fernsehen, etwas machen, das nicht anstrengt mit jemandem, der mich versteht. Aber naja, das ist es ja, wenn mann nicht auf seine Bekannten zugehen kann momentan.

[Ilonka]

Ja Marcel, ich weiß sehr gut was Du meinst. Einfach beim Fernsehen nicht alleine zu sein, aber auch nichts erklären zu müssen, sondern so akzeptiert und aufgefangen zu werden wie man sich gerade fühlt.

Es tut mir sehr leid, daß es Dir genauso geht wie mir, denn ich weiß wie sehr Du leidest.

[marcelinessen]

Hallo Ilonka, bin jetzt öfter bei meiner Mutter zum Fernsehen im Moment. Habe im Moment so ein Bedürfnis nach Geborgenheit. Habe aber auch Angst, daß ich mich zum " Muttersöhnchen " entwickle. Oh man, was ist nur aus mir geworden.

[Ilonka]

Hey, deswegen wirst Du doch nicht zum "Muttersöhnchen". Du tust nur das was Dir gut tut, was Du brauchst. Und das ist gut so! Schließlich ist die Familie - und hier gerade die Eltern - die engste Verbindung, die ein Mensch normalerweise hat. Gerade Deine Mutter kennt Dich wahrscheinlich so gut wie kein zweiter, sie spürt bestimmt auch das, was Du nicht aussprichst. Außerdem ist es doch beruhigend für uns zu wissen, daß wir jederzeit wieder in unser "Nest" zurückkehren können, wenn es uns nicht gut geht.

Mach Dir also deshalb bitte keine Sorgen!

[marcelinessen]

Vielen Dank für Deinen netten Worte, habe gestern Deinen Chat "Dringend" etwas besorgt verfolgt, wie geht es Dir ? Was hast Du unternommen ?

[Ilonka]

Ich fühle mich heute sowohl seelisch als auch körperlich wahnsinnig müde. Unternommen habe ich gestern nichts mehr. Ich habe was zum Schlafen genommen und mich ins Bett gelegt - was zur Folge hatte, daß ich heute morgen total verschlafen habe und wieder mal zu spät ins Büro kam (was meine Situation hier nicht gerade verbessert).

Hinzu kommt, daß ich eigentlich nachher um 14 Uhr meinen Therapietermin habe und nicht hingehen kann. Ich bin zu müde zum reden und zum erklären - ich komm mit der Therapie nicht mehr klar.

Und dann steht halt noch das Wochenende vor der Tür...aber das muß ich DIR ja nicht erklären.

[marcelinessen]

Hallo, mußte mich heute auch aus dem Bett schleppen, na ja heute mal kein Hemd angezogen, konnte nicht Bügeln, is ja casual friday. Sag mal ilonka, wie alt bist du und woher in etwa

[nick]

HI Marcel,
Ich hoffe es macht dir mut, wenn Ich Dir sage, dass es bei mir, trotz Beziehung, fast ähnlich lief... Angst vorm Wochenende, das war furchtbar...
heute freue Ich mich wieder total,drauf!
ich mache ne verhaltenstherapie und unternehme viel, mit meinem freund, auch wenn es mir schwer fiehl, bin ich raus gegangen! das hilft,auch wenn man noch so lustlos ist! mein freund war /ist mir ne grosse stütze, und auch meine therapie und die medis!du schaffst das auch, das schwierigste ist es doch aus diesem sog heraus zu kommen, der dich nach unten zieht! und weisst du was, obwohl die menschen verschieden sinnd, glaube ich das es bei jedem gleich läuft, gibst du nach, hat dich die depri voll im griff!!! trotze ihr, zeig ihr das du dein leben lebst nicht sie!
klar habe ich ab und an schlechte tage, aber sie sind seltener und schwächer, denn, an allem was dir/ mir passiert an schönen dingen närht sich unsere seele und ist glücklich...
es kann klapen, setz dich nur nicht unter druck, wenn du merkst es geht doch nicht , dann dreh ruhig um, aber versuche es dennoch wieder!
liebe grüsse Nico

[Ilonka]

Ich bin 30 und aus Rheinland-Pfalz - Nähe von Mannheim/Ludwigshafen.

[marcelinessen]

Hallo Nico, schön von Dir zu hören, im Moment habe ich keinen Freund, was ich etwas schade finde, weil eine neue Beziehung mir glaube ich helfen würde - aber natürlich nur wenn der Partner Verständnis mitbringt, aber das ist wohl schwer zu finden. Ich denke, bei dem Sog hast Du recht, ich versuche nun einen Schritt nach dem anderen zu tun.

Meine Ärtin wollte mich schon mehrmal krankschreiben, doch ich schaffe es und quäle mich jeden Tag zur Arbeit - das hilft mir nicht in die Isolation abzuwandern. Zwei sehr gute Verständnisvolle Kolleginnen habe ich eingeweiht in meine Krankheit.

Was ich nur toll finde, auch mal von jemanden zu hören, daß es einen Ausweg gibt !

Liebe Grüße, Marcel

[marcelinessen]

Hallo Ilonka,

da sind wir ja gleich alt. Der Beitrag von Nico hat mir wieder etwas mut gemacht.

Nimmst Du eigentlich Medikamente ?

[Ilonka]

Ich freue mich, daß Du etwas Mut bekommen hast.
Medikamente im eigentlichen Sinne nehme ich (noch) nicht. Ich sträube mich dagegen. Seit 2 Wochen nehme ich was pflanzliches.

[marcelinessen]

Hallo, ist noch jemand alleine heute und hat Langeweile ? Meldet Euch doch !!!

Liebe Grüße, Marcel

[sewi]

[sewi]

[sewi]

[marcelinessen]

Hallo Sewi,

bin Einkäufer in einem großen konzern. Eigentlich macht mir der job spass, aber im moment habe ich nur die kraft mich auf die routine zu konzentrieren.
das is so schade.

[sewi]

[Rainer62]

Hallo Marcel,

Das kenne ich gut mit dem Wochenende. Momentan ist es ein wenig besser, ich freue mich zwar nicht, aber es ist mehr eine Gleichgültigkeit. Ich versuche mir immer etwas vorzunehmen und das dann durchzuziehen, wenn es auch schwer fällt. Letze Woche war ich im Kino (Bowling for Columbine). Der Film hat mich ziemlich beeindruckt und im nachhinein war ich stolz was gemacht zu haben. Nimm Dir mal irgend etwas vor und versuche es zu machen, wenns auch nur eine Kleinigkeit ist.

Gruß

Rainer

[sewi]

[marcelinessen]

hi sewi, es tut mir leid, muss jetzt off gehen, habe mich mit meiner mutter verabredet. ich versuche mich aber später zu melden.

liebe grüße, marcel

[sewi]