rezidivierende Depression Austausch

John4155
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Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: rezidivierende Depression Austausch

Beitrag von John4155 »

Neu hat geschrieben:Hallo John,
es tut gut sich mit dir auszutauschen :)
Ich hab mir meinen Perfektionismus auch schon ein bisschen abgewöhnt, war auch früher so das alles 100%ig sein musste ;-)
Deine körperlichen Symptome sind ja heftig... noch schlimmer als bei mir :(
Das mit dem Sex ist auch schlimm für mich, denn mein Partner braucht das doch eigentlich auch und ich kann einfach nicht.... Wie lange er damit leben kann weiß ich nicht und hab deshalb manchmal Schuldgefühle....
Morgens kämpfe ich mich auch immer durch. Haushalt etc. und dann eine Runde spazierengehen um wenigstens einen tägl. Plan zu haben. Ab 14:00 Uhr wirds dann langsam besser und ich weiß das mein Partner bald von der Arbeit kommt. Alleinsein ist für mich schlimm... keine Ahnung warum, fand ich sonst nicht so.
Das mit der ER wußte ich schon da einige in meiner Selbsthilfegruppe das schon durch haben.
Lieben Gruß
Kira

Danke Kira :-)

zum Glück habe ich nicht alle Symptome zeitgleich. Außerdem helfen mir ein Stück weit die Medis. Ich bin froh das ich in keiner Partnerschaft bin. Sonst wäre die fehlende Libido möglicherweise ein Problem. Ich sehe keinen Grund für Dich Schuldgefühle zu haben. Du hast es Dir ja nicht ausgesucht! Es ist ein Ausdruck der Erkrankung bzw. der Medis. Ich denke das es, wie bei allen Partnerschaftsthemen, wichtig ist miteinander zu kommunizieren und gemeinsame Lösungen zu suchen.

Liebe Grüße
Viele Grüße

John
John4155
Beiträge: 395
Registriert: 23. Mai 2011, 18:41

Re: rezidivierende Depression Austausch

Beitrag von John4155 »

Neu hat geschrieben:Hallo zusammen,
hatte heute Therapiestunde und selbst meine Therapeutin weiß nicht so recht wo wir ansetzen könnten.
Meine Thema ist die Arbeitslosigkeit nach der Umschulung und das Gefühl mit 51 nicht mehr gebraucht zu werden...
Haben jetzt überlegt was Ehrenamtliches z.B. bei der Tafel stundenweise zu machen um nicht immer tagsüber so allein zu sein und eine sinnvolle Beschäftigung zu haben.
Mein Sachbearbeiter bei der Krankenkasse war ganz baff als ich ihn fragte ob ich das bei Bezug von Krankengeld überhaupt dürfte..... Wieder einmal mehr "tanze ich wohl aus der Reihe".... Er hat sich dann mit seinem Kollegen besprochen und die beiden meinten ich solle das ruhig machen....
Merkwürdig das Ganze...
Kira
Hallo Kira Du tanzt nicht aus der Reihe!

Ich finde es gut das Du Dir eine Beschäftigung suchst.

Liebe Grüße
Viele Grüße

John
John4155
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Re: rezidivierende Depression Austausch

Beitrag von John4155 »

Hallo Kira,

heute war ich bei meinem Therapeuten. Der meinte das ich neben der Depression auch noch eine borderline Akzentuierung hätte. Also eine Stufe unterhalb einer Persönlichkeitsstörung. Ich weis noch nicht so Recht was ich damit anfangen soll. Ich habe mich eingelesen und verstehe wie er darauf kommt. Ist irgendwie trotzdem "komisch" :-(

Ich suche gerade auch eine tagesstruktuierende Einrichtung.

Liebe Grüße
Viele Grüße

John
jens1989
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Registriert: 9. Mär 2014, 18:30

Re: rezidivierende Depression Austausch

Beitrag von jens1989 »

Hallo Ihr,
Auch Ich habe jetz meine zweite Depression.Die erste Depression begann nach einer Kündigung als Krankenpfleger.Ich hatte damals zugegeben, dass mir der Nachtdienst, nach zwei Monaten Einarbeitung Sorgen bereitete.
Zuvor arbeitete ich 6 Monate im Altersheim, wo sie mich übernommen hätten.Doch ich war unzufrieden im Altersheim und dachte im Krankenhaus hätte ich weniger Stress.Dem war dann nicht so.

Ca 9 Monate dauerte die erste Phase der Depression. Hinterher war ich motiviert, ja fast sorglos an die Sache rangegangen mich wieder zu bewerben als Krankenpfleger im Op.Vorher sollte ich aber die Probezeit über auf einer Station arbeiten. Einige Wochen bevor ich die Stelle annahm, hab ich die Tabletten abgesetzt weil ich glaubte, die Depression überwunden zu haben.

Ich nahm bevor ich die Tabletten absetzte noch Venlaflaxin 225 mg. Trimipramin 12,5 wurde vorher schon abgesetzt.

Nach 3,5 Monaten kam die Kündigung. Ich war geschockt, denn ich war motiviert dort zu arbeiten.Ich lernete dort ein Mädchen kennen, dass mich neben ihrem damaligen Freund nebenher hatte, und mir aber sagte es sei zu Ende mit ihm.Doch sie konnte nicht von ihm lassen, bzw hatte sogar eine Wohnung mit ihm. Irgendwann sagte ich ihr, dass sie sich entscheiden sollte. Und sie entschied sich für ihn.

Anschließend fand ich wieder Arbeit im Behindertenbereich. Auch dort wurde ich gekündigt. Ich wirkte wojl unsicher auf der Arbeit, wobei ich mir alles zutraute.

Ich war im Anschluss an die Kündigung geplagt von Zukunftsängsten.Eltern, Geschwister rieten mir eine andere Arbeit zu machen. Erstmal was praktisches, wo man nicht viel denken müsse.

Ich hatte Vorstellungsgespräche bei Zeitarbeitsfirmen und hätte sogar ein Vorstellungsgespräch bei einem Gemüsehandel in der Warenannahme bekommen ohne Zeitarbeit. Doch für mich war es ein Problem, wie ich das alte Auto abmelden sollte und ein neues anmelden sollte, wenn ich Arbeit habe. Ich konnte Tagelang an nichts anderes denken. Ich hatte Angst mal auf der Straße zu landen. Schaute im Internet nach, was alles passieren könnte. Hatte probegarbeitet, während ich Resturlaub in gekündigterr Stelle hatte.

Hatte dann im Internet gelesen, man kann eine Alg Sperre kriegen wenn man dem Arbeitsamt nix vom Probearbeiten sagt. Doch das Probearbeiten war ja noch während ich Urlaub beim alten Arbeitgeber hatte.

Ich machte mir über alles Sorgen und die Angst beherschte mein Leben.

Meine Mutter,Geschwister und Vater merkten dass es mir nicht gutging.
Sind dann zum Notfalldienst gefahren und bekam Antidepressiva.

Meine Mutter fuhr mich in eine psychiatrische Klinik, wo ich es nur 5 Tage ausgehalten habe, weil ich dort nachts nicht schlafen konnte, Therapien hatte wo ich Schrauben auseinander nehmen sollte. Ich lag auch auf der falschen Station für mich, weil die meisten eher Psychosen hatten. Die Ärztin hätte mich sogar verlegt auf eine Depressionsstation, doch ich konnte dort in der Klinik nicht zur Ruhe finden.

Jetzt bin ich seit ca 4 Wochen zuhause, nehme im Moment Venlaflaxin 150mg, Tavor 0,5 mg am morgen, und Trimipramin 50 zur nacht.

Die Tage habe ich mich mit der Ex getroffen, die mir sagte dass sie ja "so merkte beim Treffen, dass ich ja so anders sei, wie ihr freund und alles habe was sie sich wünsche". Doch als ich dann wissen wollte ob sie ihn , mit dem sie zusammenwohnt, auch verlassen würde, gab sie zur Antwort, dass sie die 3,4 Jahre mit ihm nicht einfach hinschmeißen könne und es ja nur manche Dinge gäbe die nicht sein müssten.
Im Endeffekt willl sie ja dennoch bei ihm bleiben, ich hatte nur das Gefühl, weil wir weiterhin kontakt hatten, sie hat noch interesse an mir. Und sie wolte ja ein Treffen schon länger und sagte ja zeitweise auch es habe keine Zukunft mit ihm.

Das hat jetzt die ganze depression noch verstärkt.

Ich fühle mich alleingelassen von ihr und verarscht, weil sie mir erst vormachte, sie habe interesse und machte mir hoffnungen, obwohl sie ja doch bei ihm bleibt und es nicht einfach so aufgeben würde wegen mir.

Hab ihr gesagt es hat dann keinen sinn mit uns und denke sie würde sich eh nicht gegen ihn und für mich entscheiden. Und möchte ihre Beziehung auch nicht zerstören, auch wenn ich mir gewünscht habe sie kommt zu mir zurück.

Bin sehr verzweifelt, weiss nur dass ich sie vergessen muss. Am 26.3 hab ich ein Vorgespräch für die Aufnahme in eine psychosomatische Klinik. Meine Familie ist der Meinung dass wäre gut für mich. und ich weiss auch dass ich hilfe brauche.

Fast täglich denke ich, wieso ich überhaupt lebe. Doch ich will meine Probleme irgendwie lösen und gebe die Hoffnung nicht auf, dass es vielleicht irgendwann wieder besser wird.

Sorry dass der Text so lang wurde.Hab eifnach alles aufgeschrieben, was pasiert war.

Wie kommt ihr zur Ruhe und macht euch Hoffnung?
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