Entwicklungen

timmie2002
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Re: Entwicklungen

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen phoenia,

ich denke auch, dass es bei dir alte verkorkste denk- und verhaltensmuster sind. gut ist, dass du diese sschon erkennst.

warum du dir etwas "vormachen" sollst? diese muster sind fest verankert. deshalb ist es so schwer, dagegen anzukommen. das erreichst du nur durch probieren und üben und immer wieder wiederholen. so sammelst du neue erfahrungen, durch die sich dein denken ändert, langsam und allmählich.

und übrigens ist es kein vormachen, sondern ein einnehmen eines anderen blickwinekls. dein verkorkstes denken wiederum sagt dir, dass das ja nicht stimme und du dir etwas vormachst. du merkst vielleicht an dieser erklärung wie verflochten alles ist. deshalb: überspring dien zweifel. die wirst du auch nicht gleich los. lasse dich ein, probiere und übe. habe geduld. aber wenn du kensequent bist und das üben durchhälst, wirst du irgendwann eine veränderung merken.

mit therapeut geht alles besser!

einen schönen sonntag

glg final
otterchen
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Re: Entwicklungen

Beitrag von otterchen »

Otterchen, Ich VERSUCHE das. Aber irgendwie leuchtet mir nicht ein, dass ich mich selbst bescheißen muss, damit es mir besser geht. Ich versuche das krampfhaft zu verstehen - gestern hatte ich wohl sowas wie ne Mini-Erleuchtung (die sich aber schnell verdünnisiert hat). Ich dachte mir irgendwie, dass all meine Gedanken von irgendwoher (Schule, Medien, Freunde, Familie) eingefärbt sind. Ich habe irgendwann mal entschieden so zu denken, dieses gut zu finden und jenes wichtig. Ohne dass ich überprüft hätte, wie gut es für mich ist. Und das steht mir jetzt im Weg. So etwa?
Mim, das ist kein BESCHEISSEN. Auch diese Empfindung, dieses Werten als "bescheißen" ist wieder negativ (von Deinem inneren Kritiker?) eingefärbt.

Oh man, ich würde Dich sooo gerne zu meiner Therapeutin schicken! Die praktiziert eine Mischung aus verschiedenen Vorgehensweisen und hätte sicher schon etwas für Dich parat.

Mim, Du bist einfach rundherum mit Dir unzufrieden, und Du bist noch viel zu sehr beim Denken und nicht beim Hinfühlen.
Bei welchen Tätigkeiten fühlst Du Dich wohl, was macht Dir Spaß, wo kannst Du lächeln, wo fühlst Du Dich wichtig und kompetent und bist stolz auf Dich, was entspricht Dir?
Mir scheint, diese Punkte sind alle noch nicht erarbeitet worden, und so lange Du das nicht alles für Dich herausgefunden hast, so lange wird sich nicht viel ändern (au weh, das klingt arg nach düsteren Aussichten, aber diesen Eindruck hab ich leider gerade, sorry)

Und noch was:
man KANN nicht alles toll haben: tolle Wohnung, tolle Beziehung, tolle Freunde, toller Job, tolles Konto, tolle Freizeit...
Ja, klingt verlockend - aber jeder einzelne Posten erfordert auch massig viel Zeit und Verantwortung. Soviele Stunden hat kein Tag!
Was ist DIR denn wichtig?
Man kann auch Dinge mal auf kleiner Flamme kochen:
ein Job, mit dem man zufrieden ist, ein paar gute Freunde, hier und da weggehen, die Wohnung gemütlich, das Konto bereitet keine schlaflosen Nächte usw.
Nicht andere beeindrucken, sondern sich selbst in seiner Haut wohlfühlen.

Mal doch mal einen Kreis auf ein Blatt Papier: das sind die Stunden des Tages.
Du trägst dann wie bei einem Tortendiagramm ein, wieviele Stunden Du worauf verwenden möchtest:
Schlafen, Job (incl. Wegzeiten), Haushalt, Freunde, Fernsehen, Internet, Ruhe + Entspannung, Sport, Körperpflege, andere Vorhaben

(meinetwegen auch mehrere Kreise für unterschiedliche Tage)



wie will sie denn jemals weiterkommen
Wohin soll ich denn noch kommen? ^^

Ich lebe ein selbstbestimmtes Leben, habe einen gut bezahlten Job, und kümmere mich um die Dinge, die mir in diesem Moment gerade wichtig erscheinen. Alles der Reihe nach, alles zu seiner Zeit.
Mein Weiterkommen passiert innerlich und ist äußerlich nicht so wahrzunehmen - weil mein Ziel z.B. nie ein eigenes Haus, ein Pferd, eine Yacht waren.

*wink*
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Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Hallo Final,

den anderen Blickwinkel einzunehmen, werde ich üben müssen - da hast Du recht. Ich merke aber selber, dass ich hier einiges zusammenwerfe - für euch schwer, weil ich selten konkrete Beispiele bringe. So kann sich nicht aufklären, ob wir über ganz verschiedene Dinge sprechen *denk*
Ich werde mit meiner Therapeutin über diese und andere Dinge sprechen müssen. Ggf. die Frequenz erhöhen - mal sehen.

Huhu Otterchen,

oh man - das ist harter Tobak. Im Grunde stimmt dann meine Wahrnehmung, dass derzeit, was mich anbelangt "nichts" da ist. "Nichts" in dem Sinne, dass mir wenig Freude bereitet, einfach weil ich nicht weiß, was ich eigentlich will, was "ok" ist - aber auch ganz praktisch gesehen: Was brauche ich um mir (finanziell - langfristig) bestimmte Dinge leisten zu können. Was muss ich tun (oder was möchte ich tun) um vielleicht mal genug zu verdienen. Was möchte ich in meiner Freizeit haben. Etc. ... Irgendwie habe ich die Befürchtung, dass ich innerlich immer noch massiv danach gehe, was andere denken oder gut finden könnten.
D.h. - wenn das so ist, wenn da im Grunde nichts eigenes ist, muss ich das erstmal akzeptieren (oder wieder mal) und kann nur Schritt für Schritt was eigenes finden.
Deinen Vorschlag werde ich ausprobieren, vielleicht komm ich damit schon weiter.
Bei welchen Tätigkeiten fühlst Du Dich wohl, was macht Dir Spaß, wo kannst Du lächeln, wo fühlst Du Dich wichtig und kompetent und bist stolz auf Dich, was entspricht Dir?
Es gibt ein paar Dinge, aber sie sind fast alle mit der Hoffnung auf "erfolg" verbunden. Dasa fängt beim Zeichnen an (und der Feststellung, dass ich es nicht mal mehr ´gut kann, nicht so gut, wie ich dachte) und hört beim Sport auf. Es geht immer darum was zu erreichen - meist gute Leistungen, weniger um Entspannung oder so. Und da ich ahne, dass ich nie so gut weerde, oder die Mühe nicht investieren will, bleibt es meist beim theoretisieren. und das war's dann. Wie gestaltet man ein "normales" Leben - ohne das negativ zu bewerten :oops: :oops: :oops: :oops: ? Bei mir ist das gekoppelt an Resignation, das kann es doch nicht sein?

Hm - ja, Du hast schon recht. Dieses "ich will da und da hin". Vielleicht sehe ich das auch nur so krass, weil eine wichtige Grundlage - gutbezahlter Job - bei mir nicht gegeben ist. Aber auch aus der derzeitigen Situation kann ich ja was machen. Eigentlich. Abwarten. Bewusst. Bewusst weiter gehen.
Es muss doch möglich sein, meine eigenen diffusesn Glaubenssätze aufzuecken. Damit zu arbeiten, damit ich irgendwann sagen kann: So will ich es. Oder so .... man, ist das gerade schwer - gerade die Unterscheidung zwischen dem, was ich konkret ändern kann und dem, was - naja, eher innerlich passiert. Was die Blockaden verursacht.

Mir ist vorhin noch was aufgefallen, zumindest hatte ich das Gefühl eines "dejavus". Vorhin war eine potentielle Nachmieterin da, mit der Vermieterin. Ich hatte geputzt und aufgeräumt, es war immer noch - naja, spartanisch, aber gut vorzeigbar. Mein Grundgefühl war/ist, dass die Vermieter wissen, in welchem Chaos ich lebe, ein bisschen fühl ich mich wohl auch beobachtet. Die Vermieterin war aber total nett. Bewunderte meine Wandfarbe, freute sich über die Wohnung. In dem Moment empfand ich Traurigkeit, weil ich mir sehr sicher war/bin, dass ein Grund umzuziehen wieder mal der war, dass ich nicht genug Anerkennung hatte (schwer zu beschreiben).
Das Gefühl, hier nicht willkommen zu sein (klar, wenn man niemanden einlädt, keine Rückmeldungen bekommt, etc.)
So ähnlich empfand ich schon bei meiner Ausbildung. Es war ein Kampf. Neben der Tatsache, dass es viel berechtigte Kritik gab, habeich wohl unbewusst jede Menge negatives vorweggenommen. War auf Grund dessen verpeilt und unzuverlässig, unfair, ängstlich Dauerangespannt. Vorwegnahme ohne Ende (gepaart, mit tatsächlicher oder vermuteter Nachlässigkeit). Ich ahne, dass ich Beziehungen genau so lebe. Ich ahne, dass das mein Leben durchzieht.
Für die Wohnung isses jetzt egal. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, vielleicht ist so ein Gefühl auch normal? (Wenn ja, wie kann man sich das bewusst machen und bewusster damit umgehen?)

Ich will das nicht immer wiederholen - weiß aber noch nicht, wie ich daran arbeiten soll. Mir selber Anerkennung geben. Schwer, weil ich dafür - ja was? Erfolge haben müsste? Worin? Irgendwie beißt sich die Katze gerade in den Schwanz.

Aber gut: Ausgangsbasis wird für mich erstmal sein: Nicht andere beeindrucken, selbst zufrieden sein. ich nehm das mal als Arbeitshypothese :mrgreen:
Zuletzt geändert von Mim am 2. Mär 2014, 12:13, insgesamt 1-mal geändert.
otterchen
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Re: Entwicklungen

Beitrag von otterchen »

Ach herrje Mim,
ich würde Dich am liebsten "adoptieren" *schmunzel*

Weißt Du, was an manchen Wohnung als schön empfunden wird? Wenn der Besucher die Persönlichkeit des darin wohnenden erkennt, wenn er sieht, wieviel Liebe er in die Gestaltung gesteckt hat.

Es geht also NICHT darum, dass die Wohnung dem Besucher (und JEDEM schonmal gar nicht) gefällt, sondern dass sie DICH zeigt.

Meine Wohnung ist sicher auch nicht jedermanns Geschmack (weiß mit rosa + grün), aber sie gefällt MIR. Und das würde wohl auch ein Besucher erkennen.
Bald kommt eine liebe Arbeitskollegin zu Besuch, und ich bin mir sicher, dass es ihr hier gefallen wird. Ich weiß, sie ist GANZ anders eingerichtet, also wird meine Wohnung nicht nach ihrem Geschmack sein (soll heißen: sie würde ihre Einrichtung so nicht gestalten), aber dennoch habe ich keine Bedenken, dass es ihr hier gefallen wird.

Was mir bei Dir vorschwebt? Ich könnte in Punkto Möbel und Farben nichts über Dich sagen (außer, dass ein paar Farbtupfer schon eine tolle Wirkung haben können), aber ich würde z.B. einige Bilder (eigene Illustrationen) an die Wände bringen - ggf. auf ganz dünne Holzbretter (Baumarkt) kleben und ab an die Wand damit.
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Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Huhu Otterchen,

im Grunde weiß ich das ;)
In diesem Moment war es so präsent. Da ist wohl ein sehr starker Anteil, der gemocht werden will. Mit meiner Wohnung war ich nicht im reinen. Ich hab immer mal wieder was gemacht, aber es nie "vollendet" (mir immer ein Türchen offen gelassen). Sobald es darum ging mir selber ein Bild zu malen, hatte ich keine Lust mehr :| Für andere? Kein Problem :mrgreen:

Ich nehm's mir für die neue Wohnung vor. Dieser Abschnitt ist abgehakt - so sehe ich es gerade. Ich kann da eh nichts mehr dran ändern.

JETZT kuschel ich mich in mein Betti. Draußen isses kalt und ungemütlich, ich werde noch ein bisschen die verlorene Stunde nachholen - sacken lassen, was ich hier alles gelesen habe. Und dann geh ich laufen. Und dann in die Sauna :D

Danke euch allen für eure Mühe :) :) :)
otterchen
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Re: Entwicklungen

Beitrag von otterchen »

Huppsala,
da hat sich in einem anderen Thread eine Unterhaltung entsponnen, die ich lieber hier fortsetzen möchte
http://www.diskussionsforum-depression. ... 64#p443164

Mim,
was könnte es denn sein, was man sich wünscht?

Ich lass mir mal einfach ein paar Vorschläge einfallen:

Gelassenheit
Liebe
Ruhe
Selbst... -sicherheit, -akzeptanz, -vertrauen, -anerkennung, -verantwortung
Klarheit
Weichheit
Freundschaften, Geselligkeit, Miteinander

Mim, Du hast hin und wieder Anerkennung erwähnt, und ich würde meinen, Dir fehlt die Anerkennung durch Dich selbst. Andere erkennen Dich mehr / eher an als Du Dich, und Du hast dennoch den Eindruck, dass Du nur eine Blenderin bist, weil die anderen nicht sehen, wie Du tief drinnen eigentlich wirklich bist.
Und dann sagst Du häufig, dass Dein innerer Kritiker ja nun auch wirklich Recht hat.

Weißt Du was? Den schicken wir jetzt mal auf Weltreise!!

Was Du brauchst, ist ein innerer Anwalt, ein Bodyguard, eine innere beste Freundin, eine Fürsprecherin, eine Werbe-Fachfrau... halt jemand an Deiner Seite, der immer für Dich eintritt und nur Gutes von Dir denkt.

Und: ab sofort:
wir beenden jetzt jeden Denk-Satz mit etwas Gutem!
Nicht "das habe ich toll hinbekommen, ABER das wäre noch besser gegangen"
sondern "es wäre zwar besser gegangen, ABER ich habe das trotzdem toll gemacht".
Umdrehen. Das ist ein Befehl! :mrgreen: :mrgreen:
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Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

*lach*

Ey, ey Sir :)

Hm... das, was Du in dem anderen Thread geschrieben hast: Man steckt sich ein Ziel, und dann tut man was dafür und hängt nicht an Vergangenem.

Meiner Interpretation nach, habe ich das nie hinbekommen. Ich "kenne" diesen Zustand nicht - wohl, weil ich diese Hintertürchen habe, bzw. dicke Blockaden (das klappt nicht, was passiert dann, was wenn ich hier hängen bleibe, was wenn andere was besseres haben, etc.)

Es muss doch möglich sein, sich ein Ziel zu setzen, sich den weg halbwegs durchdacht abzustecken, Vor- und Nachteile abzuwägen, ohne dann stecken zu bleiben?

Klar, ich hab dann immer gleich ziemlich große Sachen im Kopf. Und klar, ich war früher nie um Ausreden verlegen (als solche hab ich die nie wahrgenommen, übertreiben kann ich gut). Aber, das muss doch zu durchbrechen sein. Mir schweben immer wieder kleinere Sachen im Kopf herum, aber ich denke sie nicht zuende (oder kann sie nicht ausformulieren).

Hattest Du das mal Otterchen? Ziel angepeilt und losgelegt? Nur fürs bessere Verständnis (in meinem Kopf spukt gerade ein sehr erfolgreicher Freund, der halt von "ganz unten im Alleingang nach ganz oben gekommen ist" - nun, auch Ansichtssache, aber der hat es eben schon geschafft.)
Ich denke in lethter Zeit immer wieder: Je bewusster man sich über die Konsequenzen ist, desto leichter ist es durchzuhalten. Irgendwie so. Da muss ich Nachholarbeit leisten.
otterchen
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Re: Entwicklungen

Beitrag von otterchen »

Es muss doch möglich sein, sich ein Ziel zu setzen, sich den weg halbwegs durchdacht abzustecken, Vor- und Nachteile abzuwägen, ohne dann stecken zu bleiben?
Ja.
Und nein.

Man kann sich nicht einfach ein Ziel setzen.
Dieses Ziel müsste von Herzen kommen, man müsste es wirklich wollen.

Ich kann mir nicht das Ziel setzen "ich gehe regelmäßig joggen", weil das zwar gut für mich wäre, sowas aber ab-so-lut nicht mein Ding ist und mein Inneres dieses Vorhaben torpedieren und sabotieren würde.

Ich kann mir jetzt auch nicht einfach das Ziel setzen "ich mach jetzt mal Yoga", weil es mir zwar langfristig vorschwebt, aber einfach noch nicht an der Reihe ist.

Ich kann jetzt auch nicht das Ziel haben "ich suche einen Partner, der so-und-so sein sollte", weil ich keinen Menschen dazu bringen kann, sich in mich zu verlieben (ich kann nur etwas dafür tun, liebenswert zu sein).

Ich kann aber durchaus ganz nahe bei mir anfangen und schauen, was mir wichtig ist:
für mich ist das Ruhe und Entspannung, Zeit für mich alleine.
Für mich ist das eine Wohnung, in der ich mich wohlfühle (weil ich halt auch sehr viel Zeit hier verbringe).
Für mich ist das auch das Äußere, so dass ich mich um Haare, Frisur, Gesicht, Haut etc. kümmere (incl. Tattoos und Solarium *grins*)

Ich schaue mich auch oft einfach um und nehme wahr, was mich stört.
Das sind Dinge in der Wohnung,
das ist mal was am Auto,
dann das Bedürfnis, Sonne zu tanken (Solarium),
dann wieder das Bedürfnis, in ein Buch abzutauchen
usw.

Mir ist es sowas von wurscht, was Andere haben / können / machen (naja, nicht immer, aber immer öfter)...
Das sind DEREN Ziele - ich habe meine eigenen.

Wenn man aber erst einmal erspürt hat, was man wirklich will, dann wird man wohl auch am Ball bleiben, um dieses Ziel umzusetzen.
Doch gerade, wenn ich diese "erfolgreichen" Menschen anschaue, beschleicht mich immer ein Gefühl von Mitleid, weil die den Erfolg so sehr brauchen und wohl an anderer Stelle einige Defizite haben. So zumindest meine Interpretation.
Ich kann mir halt nicht vorstellen, dass Menschen, denen geschäftlicher Erfolg, Wohlstand, Privilegien etc. so wichtig sind, auch warmherzige, zugewandte, liebevolle Menschen sind. Und DAS sind die Eigenschaften, die MIR wichtig sind.

Doch ich möchte Dich nicht beeinflussen! Wenn DIR das wichtig ist, dann zieh es durch.
Ich frage mich dann allerdings, warum Du dann solche Schwierigkeiten damit hast... und damit komme ich wieder an meinen Standpunkt, dass Du eigentlich etwas anderes suchst als "Erfolg".

Sorry, der letzte Satz klang jetzt härter als ich es beabsichtige... ich kann's gerade nicht anders formulieren. Es ist halt nur meine Vermutung aus der virtuellen Ferne. Kann auch schwer danebenliegen.
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Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Huhu Otterchen,

Du hast mir viele Anregungen gegeben, mit denen ich mich beschäftigen will.
Für mich passt vieles zusammen - Unzufriedenheit, Getriebenheit, Neid, nicht weiterkommen. Mir ist gerade noch ziemlich schmerzhaft vor Augen geführt worden, welcher Mensch ich derzeit bin und wo ich hinsteuere, wenn ich nicht aufpasse.

Ich muss mir anschauen, warum ich da bin, wo ich bin. Und akzeptieren, dass es meine Entscheidungen waren. Sonst werde ich nicht glücklich. Und von da aus weitergehen.

Ich glaube, das ist der Dreh- und Angelpunkt. Verantwortung - sonst beißen sich hier alle weiterhin die Zähne an mir aus. Und: Loslassen - von bestimmten Vorstellungen und Wünschen, Idealen - oder eben schauen, was möglich ist.

Das klingt (für mich) noch sehr abstrakt. Ich brauche eine Bestandsaufnahme, damit ich wieder das Steuer in die Hand nehmen kann. Ich mag mich nicht mehr kapputt machen - aber gut, der derzeitige Stand ist mein Verdienst gewesen. Ich kann das noch nicht so neutral sehen, wie ich gerne würde :oops: - Wahrheiten tun eben weh. Ich wünsche mir aber, dass ich das verinnerliche - und die Realität nicht wieder aus den Augen verliere.

Ich halte es für wichtig, das in irgendeiner Form im Hinterkopf zu haben und in meine Therapie einzubinden. Denn mich beschleicht der Gedanke, dass ich meine Opferhaltung ziemlich perfektioniert habe. Das mag mit Unwissenheit zusammenhängen (ich befürchte es, und irgendwie macht mir das Sorge) - aber auch das ist eine Haltung, aus der ich mich werde rausbegeben können. So. Beschlossen!

Liebe Grüße
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Guten Morgen,

Fünf stunden schwimmen und Sauna gestern - man war das geil :lol: Meine Haut fühlt sich an wie ein Babypopo, ich hab alles rausgeschwitzt, was ging. Und es war sooooooooo befreiend, die ganzen nackten "unperfekten" Menschen zu sehen und sich nicht schämen zu müssen.

Ich hatte schöne Gespräche mit der Freundin, sie hat mich gut rausgeholt aus meinen abwertenden Gedanken. Nette Rückmeldungen gegeben. Hach, es war toll :)

Zwischenzeitlich, als es im Oberstübchen ruhiger wurde, war es als würden einige Türchen aufgehen, ganz klare Gedanken (leider nur kurz). Aber eine wohltuende Ruhe. Ich werde das wieder machen - hab ich mir fest vorgenommen!
Nächsten Sonntag werde ich mit zum reiten genommen, spazierengehen. Mit zum kochen. Ein teil von mir sperrt sich (kenn ich von früher) - na toll, jetzt bin ich wieder das Anhängsel. Die "Copy-Cat". so richtig viel kann ich da nicht gegen setzen - Abwertungstendenzen sind da (die ist viel klüger als ich, viel dies und das). Aber es geht. ich versuche es im Hintergrund ablaufen zu lassen. Katastrophenfantasien 8auch meine Angst vor meinem Neid, davor, ich könne sie unfair behandeln) zuzulassen. Nicht zuviel Raum geben. Läuft ...

Gerade habe ich einen Termin für eine Berufsberatung festgemacht. Und es ist genauso, wie ich mir erhofft habe. Also kein klassischer Termin beim Arbeitsamt mit "Stärken-Schwächen"-Profil, sondern "Was wollen Sie" - und (weil ich darauf hinwies) " Wie können Sie leichter Entscheidungen treffen?"

Und einen Yogatermin werde ich auch ausmachen. Körper spüren - da habe ich gerade ein wahnsinniges Bedürfnis nach :)

Jetzt schreibe ich ein bisschen an meiner Abschlussarbeit, versuche Ordnung reinzukriegen. keine Lust mich aufzuregen - Heute wird ein schöner Tag :)

Liebe Grüße
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Müde ...
war Heute ein guter Tag? Präsent sind die Anspannung, die Unsicherheit und Unzufriedenheit auf der Arbeit, ein Satz der Therapeutin ...

Warum ausgerechnet der?

Sie möge auch keine Gutmenschen. Als Antwort auf meine Erzählung über meinen "Unfall" bei der Arbeit Heute. Irgendwas hatte ich noch angefügt.

Nach der Stunde machte es innerlich "rumms". Aber ... das BIN ich doch. Versuche zu allen nett zu sein, gebe nicht zu, wenn ich genervt bin, Hass und Wut in mir spüre. Stehe nicht zu mir. Habe ein schlechte Gewissen, weil ich weder PETA noch Amnesty International angehöre, nicht umsonst im Tierheim arbeite, nicht spende, nicht ehrenamtlich mit Kindern zu tun habe, keine politischen und gesellschaftlichen Interessen vorweisen kann - weil ich es auch einfach nicht kapiere (!!!!) treudoof naiv überall mitquatsche - und trotzdem meine, ich müsse etwas arbeiten, wo ich Menschen helfe (dabei FÜHLT sich das nicht stimmig an!! --> schlechtes Gewissen), Hilfe anbiete, obwohl ich nicht weiß, ob ich das sollte (als Ausgleich, hab ich früher nie getan) .... Was zum Geier mach ich da schon wieder.

Oben aufgezähltes ist EIN Grund, warum ich mein Leben nicht genießen kann. Ich tu nix für andere,, hab ein schlechtes Gewissen, aber tu trotzdem nix. Hä? Da muss es ne andere Erklärung geben. Warum kann ich nicht zu mir stehen. Aus Angst ..... mehr fällt mir dazu nicht ein.

Ich habe mit meiner Therapeutin vereinbart bis zur nächsten Sitzung Tagespläne zu machen. Am Ende des Tages, was hatte ich mir vorgenommen, was habe ich erreicht oder nicht und welche Alternativen hätte ich. Wo war das Problem? Um ein bisschen vom Versager Gefühl wegzukommen. Ob das hilft weiß ich nicht, irgendwie hab ich das Gefühl, ich erzähle was anderes als ich meine. Aber ich werde relativ genau Protokollieren, was ich tue, was mich abhält - auch um ein realisitischeres Bild zu bekommen.

Ich habe sie gebeten, mit mir mehr zu visualisieren. Innere Anteile, Entscheidungsmöglichkeiten, etc. Ich glaube, das wird besser hängen bleiben, als das drüber reden und schreiben. Ich glaube, ich kann dann besser "verstehen". Ist aber nur ein Versuch.

Noch ein Thema war (wieder) auf dem Tisch.

Nachdem es vorher von einigen Seiten kam, hat mich auch meine Therapeutin darauf angesprochen, dass ich dünner geworden sei. Ich hatte mich schon gewogen und keine Veränderung feststellen können, aber nach so vielen Rückmeldungen ist wohl etwas dran. Es ist überhaupt kein kritischer Bereich, was das anbelangt kann ich sehr beruhigt sein.
Aber - allein die Erwähnung des Gewichtes löst in mir alte Gefühle aus. Es fühlt sich immer noch gut an. Dünner zu sein. Aufmerksamkeit dafür zu bekommen.

Nach längerem drüber nachdenken, ist mein Essen tatsächlich nicht optimal. Für die Bewegung die ich habe (mehr als in der Agentur damals), esse ich zu unregelmäßig und zu wenig. Allein Heute, als ich versucht habe mich bewusst für eine normale Mahlzeit zu entscheiden, habe ich zig Sachen ausgeschlossen: Weil ich Vegetarierin bin, weil ich weniger Kohlenhydrate essen will, weil ich nicht alle Zutaten da habe, weil es zu teuer ist. Genau das, was ich hasse ... zuviel Beschäftigung. Also habe ich (wieder mal Obstsalat mit Sahne und Studentenfutter gegessen und drei Knoppers, mir außerdem nen Avocado-Smoothie gegönnt.

Ich kenne dieses tangieren. dieses verzetteln. Scheiße ... ich glaub immer noch, dass ich mir nicht direkt was vormache, aber schon sehr automatisiert nicht mehr esse als ich müsste ... Einerseits gut. Andererseits - eben nicht. Es könnte auch sein, dass ich dadurch oft wenig Energie habe.
Gerade bei meinem Zweitjob lauf ich oft drei Stunden mit einem Brötchen im Magen durch die GEgend und alles was später noch kommt, haut kalorisch einfach nicht hin. :(

Ich will jetzt drei Mahlzeiten am Tag essen. Mir Grundlebensmittel besorgen und dann irgendwie vorkochen oder so. Komischerweise könnt ich jetzt schon heulen - wobei ich nicht weiß ob ich Schiss vor ner Zunahme hab, oder vor diesem elendigen Verzetteln, vergleichen, drüber nachdenken. Ich will nich, dass dieser Teil wieder soviel Energie von mir einnimmt - andererseits hoffe ich es irgendwie doch. Während meiner Essstörung habe ich mich den ganzen Tag nur mit Essen beschäftigt :roll:
Naja - nur von Schokolade kann der Mensch nicht leben. Irgendwie fand ich es auch "cool" alles essen zu können. Aber davon sollte ich vielleicht ein stückweit lassen und lieber ein bisschen spießiger essen.
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Edit: Ich glaube ich katastrophisiere ... Ich habe wirklich das Gefühl - derzeit - egal was - jeder kleine Hamsterpfurz - wird überdimensioniert. Ic glaube ich KANN gar nicht mehr anders :shock: :shock:

Ist das nicht das klassische "das schlimmste annehmen, damit man sich darauf einstellen kann"?
Merkt man das irgendwann nicht mehr :shock: :shock:

Bin ich jetzt komplett bekloppt :?

Öhm ... wie gewöhn ich mir das ab, ohne zuuuuuuu sorglos zu werden?
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Müde ... immer noch ... schon wieder.

Ich war schwimmen - gut. Hab meine Ohrringe gekauft. Die Antworten im Shopping Thread erleichtern mich. Ich will nicht schon wieder Probleme. Aber ich schaffe sie mir selber. Und merke es nicht. Hab derzeit keinen Plan, wie ich "da raus" komme.

Habe heute in einem Buch gelesen. Und musst schlucken und schlucken und schlucken ... Is kein Wunder, dass ich so wenig Kontakte habe. Soviel Einsamkeit spüre. es im Job nicht läuft und ich keine Beziehung habe. Ich verallgemeinere, bin kleinlich, unzuverlässig, Kritik haut mich immer noch um, ich bin unklar.

Dann änder das doch - wäre die richtige Antwort.

Ich weiß. Will ich. Aber meine Reaktion ist derzeit: Bleierne Müdigkeit. der Wunsch mich zu verkriechen. Scham. Hab ich mich all die Jahr in Scheiße reingesteigert? in banales? So wie jetzt?

Wenn ich wenigstens klar sagen könnte: Ja, is so. Das und das und das - war einfach nicht gut. An dem Punkt hättest Du das machen müssen. Einfach nur xy. Aber ... als Antwort bleibt eigentlich nur, dass ich mich reingesteigert habe und es nicht gemerkt habe. Und dadurch alles schlimmer gemacht habe.

Das is das bittere. Ich werde konfrontiert, mit meiner "Art". Und klebe, bleibe hängen an meinem fehlenden Intellekt. Bilde mir gerade ein, dass ich deshalb gehörig auf die Fresse fallen werde. Weil doofe Menschen halt ...

Nützt alles nix. Ich steh da jetzt. Von da aus muss es weitergehen. MIT fehlendem Denkvermögen. Den Riesenlücken. Selbst Schuld, selbst Schuld, selbst Schuld ....

Irgendwie denk ich auch: Ich hab mehr Kontakte, spür meine Defizite intensiver. Meine Lücken. Faktisch mehr is da vielleicht gar nicht? Obwohl, das stimmt so auch nicht.

Argh ... warum kann ich mein Hirn nicht nutzen? Ich mach mich gerade echt kapputt :(
Zarra
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Zarra »

Hi Mim,
... geh mal ins Bett, schlaf, mach morgen was Praktisches!!
:) :) :) :) :)
Lieb gemeint
Zarra
(Ich geh' jetzt auch ..., "platt", - ... sollte morgen dringend in meiner Wohnung ... Sonnenstrahlen motivieren immerhin.)
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Danke, Zarra. Dass Du nicht drauf einsteigst, und einfach da bist :) - tut mir gut!

Praktisch werde ich Morgen auf einer Hochzeit sein *lach* Mal schauen, was kommt.

LG Mim (die jetzt auch schlafen geht)
Mim
Beiträge: 1383
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

"„Der Drehpunkt, an dem das Bedürfnis nach Veränderung auf eine Kraft stößt, die sich mit gleicher Stärke der Veränderung widersetzt, stellt sich widerholt ein, bis der Betreffende seine Ich-Grenzen Schritt für Schritt so erweitert, dass das aufgenommen wird, was früher nicht assimilierbar war. Das Wiederauftauchen von bestimmten Themen stellt die stückweise Exploration eines psychologisch nicht abgesteckten Gebietes dar.“ "

Heute gelesen. Fand ich superwichtig für mich. Es gibt ja Dinge, die ich mehr und besser verstehe als früher (überwiegend auf die Therapie bezogen). Bei allem anderen merke ich, dass reines Reden nichts bringt. Es bring einfach gar nichts! So bin ich ein bisschen beruhigt, weil ich es dann wohl nicht erzwingen kann und beruhigt über meine Entscheidung neben der Therapie mehrgleisig zu fahren und mehr auf der Visualisierungsschiene zu probieren.

Und: Manches, weshalb ich mich tierisch selbst zerfleische, weil ich denke, ich müsse das doch längst wissen - es weiß eh jeder! - scheint doch nicht so zu sein. Das Thema ist für MICh dann gerade präsent und war es immer wieder. Ich meinte dann, ich müsse es jetzt beherrschen oder verstanden haben - aber vielleicht konnte ich es in mein bisheriges Wissen nicht integrieren. Vielleicht passte es nicht. Vielleicht brauchen manche Bereiche einfach Ruhe - und irgendwann kommt man zu sich - und man hat DAS Wissen, das man sich immer gewünscht hat.

Naja - so meine Gedanken gerade ;)
otterchen
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Re: Entwicklungen

Beitrag von otterchen »

Hi Mim,

ja, alles hat seine eigene Zeit. Manches ist einfach noch nicht an der Reihe.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

ja, alles hat seine eigene Zeit. Manches ist einfach noch nicht an der Reihe.
*lach* die Kurzform klingt irgendwie besser
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Nein ...

Das kann einfach nicht sein ...

Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr.

Es wird nichts passieren, aber ich kann einfach gerade nicht mehr.

Gerade ein Anruf von einer Person. AB. Wenn es wenigstens eine dramatische Nachricht gewesen wäre. Nichts dergleichen.
Für ein Geschenk bedankt.
Von sich erzählt.
Mein WG Vorhaben bestärkt.

Und meine Schotten gehen runter. Das Gefühl? ich weiß es nicht .... Ich habe keine Worte dafür.
er kann nichts dafür. Es liegt an mir - und die Wut und der Hass auf mich sind gerade gewaltig.

Es hat sich nichts geändert glaube ich. Im außen an ein paar Schräubchen zu drehen, ändert nichts. Ich bin noch immer die Gleiche. die sich an andere hängt. Die im Grunde keine Verantwortung will. Die immer noch ausweicht.
Alles funktioniert nur, weil ich einen Status Quo habe. Ohne Anforderungen. Schön eingerichtet.

Durch seinen Anruf hat er mich an mich erinnert. Es hat sich nichts verändert und ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll.

Ich war (bin?) verliebt in ihn. Letzteres glaube ich nicht mehr. Warum? Wir sind zu unterschiedlich. Aber auch weil ich bescheuerte Kuh einfach keine "normalen" Beziehungen führen kann. Mein Partner darf einfach nicht besser sein als ich. und er muss mich bitteschön immer in den Mittelpunkt stellen. seines Seins. Ohne mich darf sein Leben bitteschön nicht toll sein. Ohne mich darf er bitteschön kein Leben haben.

das funktioniert nicht bei ihm. Bei ihm sowieso nicht. Er hat ein eigenes erfülltes Leben. Aber ich würde genau das immer wieder herausfordern. Bei ihm. Umsorge mich. Mach Dir Sorgen. Um mich.

Mein Leben "funktionierte" - weil das weit weg war.
Ähnliches hat mich meine Ausbildung gekostet.
Ähnliches wird mir das Genick brechen. Es sei denn, ich lasse alles wie es ist.

Ich hasse mich.

Das schlimmste ... ich treffe mich mit ihm (beruflich). Ich sollte absagen. alle Hoffnungen begraben. Ich bin halt nicht professionell genug, "normal" mit ihm umzugehen.

Ich hasse mich.
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

[color=#0080FF]"Doch auch alle anderen, denen es vermeintlich besser geht, haben ihre eigenen Probleme am Hals!
Warum sollen die sich eigentlich noch zusätzlich fremde Probleme aufhalsen, indem sie sich auf dich einlassen!
Das klingt hart, aber so schaut nun mal die Realität aus!
Lerne damit zu leben!
So schaut der erste Schritt zur Gesundung aus!

Zweifellos gibt es auch Leute, die leider für dich zuständig sind oder sich zuständig fühlen.
Denen du aber überhaupt keine Chance lässt!
Merkst du eigentlich gar nimmer, wie sehr deine Umwelt unter dir leidet!?
Nur mal so'n Hinweis!!!!"
[/color]

Für mich! Zur Erinnerung!
otterchen
Beiträge: 5118
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Re: Entwicklungen

Beitrag von otterchen »

Liebe Mim,

hol Dir Hilfe, und zwar wieder eine "richtige" Therapie. Du musst dringend da raus, aus Deinem verqueren Denken, aus Deinen Kreisläufen.

Das mit "sein Leben sollte sich um mich drehen, er sollte ohne mich noch nicht einmal Spaß haben, er sollte sich um mich kümmern, sich um mich sorgen" - das kenne ich!!! So war ich auch!
UND bzw. ABER: man kann dazulernen, man kann das ändern.

Du BIST nicht einfach nur so - Du hast nur nicht gelernt, wie Du anders sein kannst.
In Dir sitzen wohl einige Dinge so sehr fest, dass Du es nicht schaffst, das zu verändern.

Doch Du hast die Wahl:
willst Du so bleiben, willst Du Dich weiterhin hassen und mies fühlen,
oder willst Du dazulernen, willst Du Dich GUT fühlen? Dann leite die nötigen Schritte ein. Such Dir einen GUTEN Therapeuten (herrje, das wird schwierig, ich weiß)... ich würde VT empfehlen, aber nur, weil meine Therapeutin das so gut macht und auch mit anderen Herangehensweisen verknüpft.

Denn: wie weit bist Du in Deiner jetzigen Therapie gekommen? Zum Selbsthass - DAS sollte nicht sein!!! Eine Therapie sollte Dich AUFBAUEN. Also: Wechsel der Therapieform, da kann die Krankenkasse wohl nichts gegen sagen.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Huhu Otterchen,

ich bin gut aufgehoben bei meiner Therapeutin - sie mischt VT mit anderen Methoden. Ich zahle selbst. Aber es stimmt - ich mag mich derzeit nicht auf die mühevolle Suche nach einem Therapeuten begeben. Aus Erfahrung weiß ich, wie schwer es mir fällt die Themen überhaupt zu benennen, zu benennen, was in mir vorgeht. Das erlebt ihr hier ja auch. Ich will gerade nicht wieder alles aufrollen.

Du wiederholst was ich geschrieben habe, aber es ist nicht so, dass ich so handle - das hoffe ich zumindest. Es ist, als würde ich in dem Maße depressiv, in dem der andere sich abnabelt und sein eigenes Leben führt. Ich weiß nicht mal ob es das richtig beschreibt. Ob es so ist

Bei ihm ist es noch mal anders gelagert. Vielleicht war es auch etwas in seiner Stimme, was diesen kurzen heftigen emotionalen Absturz provoziert hat. In die Zukunft prohizierte Ängste, die für den Moment gar nicht wichtig waren?
Die Befürchtung, dass er von mir etwas annimmt (wie es mir geht, was ich mache), was nicht der Wahrheit entspricht.
Erwartungsdruck.
Für ihn waren WGs belebend, aktivierend (hatte ihm von meinen Plänen berichtet.) bei mir herrscht Angst vor, Unsicherheit das richtige zu tun. Also is da gleich das Versagergefühl. Was er zu Gold macht, mach ich zu scheiße.

Die Befürchtung, das Leben, das ich mir gerade ausrichte hat mehr mit ihm zu tun, als mit mir.
Nicht zu wissen, wie ich davon wegkomme, wobei ich weiß, dass man das eh meist nicht 100% trennen kann.
dadurch ausgelöstes schlechtes Gewissen (oder hab ich einfach nur der Wahrheit ins Gesicht gesehen?)

Ich versuche doch meinen Teil. Meinen Alltag zu gestalten. Mit dem was ich (glaube zu wollen). Um ihm gegenüber ein sicheres Gefühl zu haben, müsste ich ein perfektes Studium abschließen. Müsste ich das komplett selbst finanzieren. Mässte ich eloquent, empathisch, mitfühlend sein. Gleichzeitig abgegrenzt. Differenziert. Verständnisvoll. Kulturell und gesellschaftlich erfahren.

Ich bin es nicht. Nichts davon. Kann sein, dass er das nicht mal fordert. Und wenn - dann isses an mir zu vertsehen, dass da zwei Welten aufeinander prallen :cry:
otterchen
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Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Entwicklungen

Beitrag von otterchen »

Für ihn waren WGs belebend, aktivierend (hatte ihm von meinen Plänen berichtet.) bei mir herrscht Angst vor, Unsicherheit das richtige zu tun. Also is da gleich das Versagergefühl. Was er zu Gold macht, mach ich zu scheiße.
Mim,

das KANN man so sehen, das BRINGT aber nix!!

Für IHN sind WGs so - für DICH eventuell nicht! Für MICH sind WGs auch nix, da ist doch jeder anders. Nur weil eine gewisse Anzahl von Menschen eine Sache toll findet, ist das doch keine Maßgabe dafür, dass ALLE genauso empfinden müssen.
Wie kommst Du denn darauf, dass eine WG bitteschön genauso von Dir empfunden werden sollte wie von ihm??

Du MUSST NICHT BESSER SEIN ALS ER!!! Das ist so ein verquerer Gedanke...
Aber ich kenne sowas. Für mich hat sich mal ein Leiter einer Sparkassenfiliale interessiert... und einmal ein Rechtsanwalt. Das war zu hoch über mir, da hab ich mich zu klein gefühlt. Aber man kann nicht einfach nur studieren oder irgendwas beruflich aus sich machen, um dann gefühlsmäßig gleichzuziehen, das funktioniert SO nicht.
Man muss innerlich so sehr wachsen, dass es piepegal ist, was jemand beruflich macht!!!

Denk an Pretty Woman: darüber wurden also auch schon Filme gedreht!
Ich bin es nicht. Nichts davon. Kann sein, dass er das nicht mal fordert.

Davon gehe ich mal schwer aus!
Liebe kann man nicht von einem Beruf abhängig machen, von Ausbildung oder sonstwas.



Und nochmal, auch wenn Dir Deine Therapie gefällt: was hat sie Dir bislang gebracht, in welchen Bereichen bist Du weitergekommen, was konnte "heilen", was hast Du gelernt und verinnerlicht, was klappt jetzt besser als vorher?
ICH kann das nur schlecht abschätzen von hier aus, aber da sollte schon einiges passiert sein, was Deine Entwicklung betrifft.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Mim
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Re: Entwicklungen

Beitrag von Mim »

Ich lerne hier mehr.

Aber ich kann hier anders sprechen. anders erzählen. Vielleicht weil nochmal anders nachgehakt wird.
Ich trete in den Sitzungen oft recht selbstbewusst auf. Bringe auch Themen vor. Habe aber keinen Zugang zu dem, was ich eben hier schreibe. Hier kann "ich mal eben" schreiben, wenn mich was antickt.
Therapie hab ich alle 2 Wochen.

Ich versuche es so zu sehen, wie Du sagst Otterchen. Ich weiß nicht, warum ich es nicht kann. Vielleicht vermische ich. Weil für mich Beruf, mich selbst versorgen, Selbstständig sein, gleichgesetzt ist mit "nicht mehr so sein wie früher" - wo ich Therapien wollte um nicht ins reale Leben zu müssen.

Interessant Otterchen, was Du über die beiden Männer schreibst, denen Du Dich zu unterlegen gefühlt hast. Du hast Dich also nicht drauf eingelassen?

Das Muster is so bekannt. Egal ob Beziehung, Arbeit ... überall das Gleiche. Ich weiß halt einfach nicht mehr was richtig ist. Seufz.



Is besser so.
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Entwicklungen

Beitrag von otterchen »

Hallo Mim,

nein, ich hatte mich nicht darauf eingelassen. Das "ging einfach nicht".

"Ich bin doch nur....", "da kann ich doch nicht mithalten" etc. ging mir durch den Kopf. Ich wollte alles ausgleichen, ALLES... wollte unbedingt gleichziehen, wollte immer direkt etwas gleichwertiges in die Waagschale werfen können.
Da war jemand vielseitig interessiert... boah, was der alles schon gemacht hatte: der konnte Inliner fahren und Motorrad, hielt sich auf Skiern, hat mal Eishockey gespielt, Reiten klappte auch ganz gut...
Ich fühlte mich so KLEIN, so unfähig! "was will der mit mir???" hab ich mich gefragt, "ich kann das alles nicht".
Mittlerweile glaube ich, er hat sowas ins Gespräch einfließen lassen, weil er sich für mich interessant machen wollte! Wie ein Pfau, der seine Federn spreizt. Er wollte mich damit beeindrucken - und was habe ICH daraus gemacht??? Eine Bedrohung, eine Hürde.

So ein Schmarrn, was unsere Hirne da manchmal produzieren....
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