Bei unserem Betriebsausflug war ich dabei. Es war ziemlich stressig, aber auf jeden Fall besser, als sich zu Hause zu verkriechen. Eigentlich haette ich am Samstag schon fliegen wollen, aber wegen dem Schneechaos haben sie alle Fluege gestrichen, so dass wir letztendlich nur Montag und Dienstag unterwegs waren. Von den 1 1/2 Tagen haben wir dann gut 11 Stunden mit An- und Abreise verbracht, Ski gefahren bin ich letztendlich doch nicht, und von der Party bin ich gleich nach dem Pflichtprogramm gleich verschwunden, weil ich mich in so grossen Gruppen einfach fehl am Platz fuehle, aber ich habe ein paar nette Kollegen aus anderen Teams wiedergetroffen und mal was anderes gesehen, als nur das Buero. Ich glaube, ich sollte mir vorher einfach weniger Gedanken machen.
@Gerbera: Danke fuer Deine Erklaerungen. Das Buch, ueber das Du schreibst, habe ich bei Amazon gefunden. Im Prinzip weiss ich das meiste ja zumindest in der Theorie. Ich habe mich die letzten Monate in der Hoffnung, das Problem irgendwie alleine in den Griff zu bekommen, vermutlich schon viel zu ausfuehrlich mit dem Thema beschaeftigt. Mir in der Praxis zu sagen "Ok, da gibt es also dieses Stoffwechselproblem, da bist Du nicht dran schuld und mit Zusammenreissen kommst Du nicht mehr weiter", funktioniert irgendwie trotzdem nicht.
Wie dem auch sei, dem Medikament (Lexapro, in Deutschland Cipralex) gebe ich seit mittlerweile knapp zwei Wochen eine Chance, merke bisher aber zugegebenermassen keine positive Veraenderung, eher im Gegenteil. Bei der Aerztin hatte ich heute morgen wieder einen Termin und probiere es jetzt doch mit der normalen Dosis, nachdem ich jetzt zwei Wochen immer nur eine halbe Tablette genommen habe. Letztendlich macht das ja auch keinen Unterschied mehr, und wenn die Wahrscheinlichkeit dann hoeher ist, dass es etwas nuetzt...
Irgendwie verunsichern mich die Gespraeche jedes Mal total und ich denke schon den ganzen Tag darueber nach, was ich mal wieder Bloedes gesagt habe, und wo ich mal wieder einfach dem zugestimmt habe, was sie meint, obwohl ich eigentlich nicht glaube, dass sie Recht hat. Ich habe das Gefuehl, dass ich mich in Widersprueche verstricke, wenn ich ueberhaupt den Mund aufmache und sie stellt Fragen, laesst meine Antworten aber unkommentiert im Raum stehen. Sind Psychiater immer so? Heute hat sie mich gefragt "Sie koennen sich nicht konzentrieren aber arbeiten dann bis nachts um 11?". Irgendwie habe ich immer das Gefuehl, dass sie mir nicht glaubt, oder denkt, so schlimm kann es mit den Konzentrationsproblemen nicht sein, oder was auch immer, habe mich aber natuerlich auch wieder nicht getraut, ihr zu sagen, dass ich so lange arbeite, WEIL ich mich nicht konzentrieren kann und wenn ueberhaupt abends halbwegs produktiv bin, wenn die meisten anderen weg sind. Das einzige, was ich rausgebracht habe, war ein "Ich versuche es zumindest" und ueberhaupt war vermutlich jeder zweite Satz von mir ein "Weiss nicht", "Ja, vielleicht", "Hmm...", "Kann sein...", "So in etwa". Wieso stehe ich mir da selbst so im Weg?
Der einzige Punkt, zu dem ich eine klare Meinung hatte, war dass ich keine Schlaftabletten will. Darueber haben wir eine Weile diskutiert und ich nerve sie vermutlich total mit meiner Einstellung, aber ich mag keine Tabletten nehmen, die abhaengig machen koennen. (...und ich will ganz abgesehen davon, wenn ich von irgendwas wach werde, auch zurechnungsfaehig sein. Bei einem Erdbeben, oder wenn sonst irgendwas passiert, muss man im Zweifelsfall reagieren koennen.)
Immerhin - Nach einem ordentlichen, wenn auch nur telefonischen Tritt in den Hintern von meinen Eltern habe ich heute wenigstens mal ein wenig das Chaos in meiner Wohnung in Angriff genommen und mich fuer morgen zu einer Veranstaltung angemeldet, um nicht nur zu Hause rumzuhaengen.
![Lächeln :)](./images/smilies/icon_e_smile.gif)
Liebe Gruesse,
gg